Sponsored by www.derImmobilienBlog.de ACHTUNG: Sie haben nicht das Recht zum Abdruck oder Verkauf dieser Schrift. Sie dürfen auch nicht den Inhalt dieser Schrift verbreiten oder verkaufen Haftungsausschluss und rechtliche Hinweise: Die hierin enthaltenen Informationen stellen die Meinung des Autors zum Zeitpunkt der Veröffentlichung dar. Aufgrund der Geschwindigkeit, mit der sich Bedingungen ändern, behält sich der Autor das Recht zu ändern und zu aktualisieren vor. Der Bericht ist nur zu Informationszwecken. Der Autor übernimmt keine Verantwortung für Fehler, Ungenauigkeiten oder Auslassungen. Jede Kränkungen von Personen oder Organisationen sind nicht beabsichtigt. Wenn Beratung über rechtliche bzw. medizinische oder damit zusammenhängende Angelegenheiten erforderlich ist, sollten die Dienste eines vollständig qualifizierten Professionellen gesucht werden. Das Werk einschließlich aller seiner Teile ist urheberrechtlich geschützt. Jede Verwertung außerhalb der engen Grenzen des Urheberrechtsgesetzes ist ohne Zustimmung des Autors unzulässig und strafbar. Das gilt insbesondere für Vervielfältigung, Übersetzungen, Mikroverfilmung und die Einspeicherung und Verarbeitung in elektronischen Systemen. Lesbarkeit: Zwecks der Erfüllung eines guten Lesbarkeit, habe ich mich dafür entschieden nur die männliche Schreibweise zu benutzten. Frauen sind selbstverständlich gleichermaßen angesprochen. Ansprache: Im Folgenden wird für die Ansprache des Lesers das Pronomen „Du“ verwendet. Dies soll keine Form der Respektlosigkeit ausdrücken, sondern als Ausdruck der Verbundenheit verstanden werden. Copyright 2016 by Raphael Kaiser Alle Rechte vorbehalten Impressum: Raphael Kaiser Vikar-Klein-Straße 7, 52353 Düren www.derimmobilienblog.de [email protected] Sponsored by www.derImmobilienBlog.de Inhaltsverzeichnis Fehler Nr. 1 Home Bias ........................................................................ 4 Der Home-Bias in der Immobilienwirtschaft ............................................. 6 Lage, Lage, Lage! Wie Du einfach und schnell Immobilienstandorte analysierst! . 6 Praxisbeispiel: Schritt für Schritt Immobilienstandort bewerten .................... 6 Fehler Nr. 2 Sunk Cost Falle .................................................................. 7 Fehler Nr. 3 Overconfidence Effekt ......................................................... 9 Fehler Nr. 4 Confirmation Bias .............................................................. 11 Fehler Nr. 5 selektive Wahrnehmung ...................................................... 13 3 psychologische Fehler bei der Vermietung von Wohnungen Teil 1 selektive Wahrnehmung ............................................................................... 15 Fehler Nr. 6 Anchoring ....................................................................... 16 Fehler Nr. 7 Kontrollillusion ................................................................. 18 Fehler Nr. 8 subjektives Gefallen vs. objektiver Nutzen ................................ 20 Fehler Nr. 9 Circle of Competence ......................................................... 21 Fehler Nr. 10 Narrative Bias ................................................................. 23 3 psychologische Fehler bei der Vermietung von Wohnungen Teil 3 narrative Bias ................................................................................................ 24 Fehler Nr. 11 Status Quo Bias ............................................................... 25 Fehler Nr. 12 Das Modell der kognitiven Dissonanz ...................................... 27 Sponsored by www.derImmobilienBlog.de Fehler Nr. 1 Home Bias "Lieber eine schlechte Immobilie in der Nähe, als eine gute Immobilie 50 km oder 100 km entfernt?" Der Home Bias oder Home-Asset-Preference-Effekt genannt, beschreibt die Neigung von Anlegern heimische Märkte überproportional gut zu bewerten. Was bedeutet das genau? Gerne erkläre ich Dir dieses Phänomen an einem echten Beispiel, das tatsächlich so passiert ist, allerdings ändere ich natürlich die Namen der Betroffenen. "Mein Freund Thomas wollte seinerzeit Geld anlegen, etwas für die Rente tun, nannte er es. Er hatte sich im Internet schlau gemacht und holte sich Bestätigung bei seiner Familie, die Erkenntnis war: Eine Immobilie zum Vermieten soll her. Thomas hatte auch genügend gespart, Eigenkapital war ausreichend vorhanden. Da Thomas wusste, dass ich in einem Immobilienbüro arbeitete und fragte mich, ob wir denn kein passendes Objekt für ihn hätten. Voller Freude teilte ich ihm einige Tage später mit, dass eine Wohnung in Musterstadt zu verkaufen ist und die Rahmenbedingungen, die er sich vorgestellt hatte auf das Angebot passten. Allerdings war Thomas von Musterstadt nicht überzeugt, denn er selbst wohnte Zeit seines Lebens in Blankohausen. Voller Motivation nahm ich mich er Sache an und erklärte Thomas Schritt für Schritt alle Fakten über Musterstadt. Wir haben und die demografische Entwicklung, die finanzielle Situation sowie Angebot und Nachfrage auf dem Wohnungsmarkt angesehen. Alles in allem stand Musterstadt sehr gut da und Thomas war beeindruckt von den vielen Datensätzen. Nach diesem Treffen hörte ich einige Tage nichts von Thomas und beschloss nachzuhaken. In einem Telefonat erklärte er, er würde in Musterstadt nichts kaufen, er habe auch mit seinem Vater darüber gesprochen, wenn überhaupt, dann käme nur eine Immobilie in Blankohausen in Frage." Sponsored by www.derImmobilienBlog.de Offensichtlich habe ich nicht nur Thomas Namen geändert, sondern auch die beiden Städte um die es ging. Die beiden Städte lagen keine 5 km voneinander entfernt und boten eine ähnliche Struktur. Allerdings war es zum damaligen Zeitpunkt viel schwieriger eine Wohnung oder ein Mehrfamilienhaus in Blankohausen zu kaufen, als in Musterstadt, da die Nachfrage in Blankohausen einfach nur aus temporären Imagegründen besser war. Daraus resultierend konnte man Immobilien nur zu niedrigeren Bruttomietrenditen erwerben als in Musterstadt. Die Fakten für eine mittelfristig positive, nachhaltige Entwicklung sprachen allerdings für Musterstadt als besseren Investitionsstandort. Der Home Bias sorgt in seiner extremsten Form dafür, dass alle anderen Standorte kategorisch abgelehnt werden. Natürlich sollte man Investitionsentscheidungen in der Höhe, von denen wir bei Immobilien sprechen, nicht blind einfach irgendwo machen, wenn man sich dort nicht auskennt. Andererseits vergrößert man seinen eigenen Horizont und vervielfacht seine Möglichkeiten, wenn man Zeit und Kraft darin investiert vorbehaltlos andere Standorte kennenzulernen. Ein Anleger mit größerem Horizont hat mehr Chancen und kann bessere Entscheidungen treffen, als Jemand der in einem engen Kreis denkt. Wie Du neue Immobilienstandorte Schritt für Schritt kennenlernst und mehr über den Home Bias erfährst Du auf meinem Blog, dazu habe ich Dir die wichtigsten Artikel auf der nächsten Seite zusammengestellt! Sponsored by www.derImmobilienBlog.de Der Home-Bias in der Immobilienwirtschaft Schon Kenneth French und James M. Poterba haben Ende der 80er und Anfang der 90er Jahre das Verhalten von Finanzanlegern empirisch untersucht und sind unter… weiterlesen Hier Klicken! Lage, Lage, Lage! Wie Du einfach und schnell Immobilienstandorte analysierst! Dieser Artikel zeigt Dir als angehender Investor, wie Du Schritt für Schritt einen Immobilienstandort analysieren kannst. Das Ziel ist, unabhängig von einer konkreten Immobilie eine… weiterlesen Hier Klicken! Aufbauend auf die beiden Artikel, Der Home-Bias in der Immobilienwirtschaft Lage, Lage, Lage! Wie Du einfach und schnell Immobilienstandorte analysierst! folgt nun nach der Theorie… weiterlesen Hier Klicken! Praxisbeispiel: Schritt für Schritt Immobilienstandort bewerten Sponsored by www.derImmobilienBlog.de Fehler Nr. 2 Sunk Cost Falle Jeder kennt es keiner kann es! Die Sunk Cost Falle besagt, dass Menschen dazu neigen "gutem Geld schlechtem Geld hinterherzuwerfen"! Diesen Spruch kennst Du sicher, oder? Natürlich meinen wir alle, ich schließe mich selbst da nicht aus, dass wir so nicht denken und uns das nicht passiert. Dazu folgendes Beispiel. Stell Dir vor, Du bist auf der Suche nach Deiner ersten Immobilie, die Du gerne vermieten würdest. Du suchst und suchst und suchst überall. Auf den bekannten Plattformen, bei den Amtsgerichten, bei speziellen Maklern direkt, und so weiter. Es geht jetzt schon Monate so und Du findest nichts Passendes. Doch dann an einem wunderschönen Sommertag die Wendung. Ein Immobilienmakler meldet sich bei Dir mit einem Angebot, das noch nicht veröffentlicht ist. Nur für vorgemerkte Kunden. Super Du bestärkst nochmal Dein Interesse und lässt Dir die Unterlagen zusenden. Ein Termin zur Besichtigung der Wohnung wird direkt fixiert. Du schaust Dir die Unterlagen an, einiges fehlt. Du schreibst dem Makler eine E-Mail und bittest um weitere Unterlagen, nichts passiert. Du gehst zu dem vereinbarten Termin, schaust Dir die Wohnung an. Sie ist gut vermietet, der Preis passt. Dann sprichst Du den Makler auf die fehlenden Unterlagen an. Er verspricht sie zu schicken. Ein paar Tage später sitzt Du schon bei Deinem Finanzierungsberater. Er meint, das klappt, vorausgesetzt die fehlenden Unterlagen werden eingereicht. Du erinnerst den Makler erneut. Die Unterlagen kommen. In den Unterlagen stellst Du eine Unstimmigkeit fest. Im letzten Protokoll der Eigentümerversammlung steht etwas davon, dass Feuchtigkeit im Keller festgestellt wurde. Du machst Dir Sorgen, doch Du willst jetzt kurz vor dem Torschuss nicht aufgeben. Du bestellst einen Gutachter, der sieht sich den Keller an und gibt grünes Licht. Du rufst direkt den Makler an und willst zusagen, doch… …der Immobilienmakler teilt Dir mit, dass der Verkäufer es sich mit der Wohnung anders überlegt habe, er möchte 10.000,00 € mehr haben. Zugegeben. Das ist ein sehr konstruiertes Beispiel und der Makler kommt sehr schlecht weg in dieser Geschichte, doch darum geht es nicht, was würdest Du jetzt tun? Genau, Du würdest dem Makler absagen, weil sich das Geschäft rational betrachtet bei einem höheren Kaufpreis von 10.000,00 € nicht mehr lohnt. Allerdings hat die Wissenschaft genau das gegenteilige Verhalten empirisch nachgewiesen. An einfacheren und klareren Beispielen. Sponsored by www.derImmobilienBlog.de Die Regel ist: Je mehr Geld, Zeit oder Energie sie in eine Sache investiert haben, umso eher halten sie daran fest! Weiterführende Literatur zur Sunk Cost-Falle findest Du hier: Entscheidungslehre: Wie Menschen entscheiden und wie sie entscheiden sollten, Rüdiger von Nitzsch Die Kunst des klaren Denkens: 52 Denkfehler, die Sie besser anderen überlassen Rolf Dobelli Judgment under Uncertainty: Heuristics and Biases Daniel Kahneman Schnelles Denken, langsames Denken Daniel Kahneman Einen Beitrag auf meinem Blog zu diesem Thema findest Du hier: Die Sunk Cost Falle bei Immobilien und wie Du sie vermeidest! Daniel Kahnemann und Amon Tversky zwei der wichtigsten Forscher auf dem Gebiet „wie Menschen Entscheidungen treffen“ haben einen Denkfehler im menschlichen Verhalten festgestellt…weiterlesen Sponsored by www.derImmobilienBlog.de Hier Klicken! Fehler Nr. 3 Overconfidence Effekt Wusstest Du, dass Du dazu neigst Deine Fähigkeiten und Dein Wissen systematisch zu überschätzen? Vielleicht hast auch Du schon davon gehört, dass Zarin Katharina die II. von Russland eine Reihe verschiedener Liebhaber hatte. Weißt Du wie viele es genau waren? Lass uns gemeinsam schätzen, nämlich genauso, dass wir zu 98 % richtig und maximal zu 2 % falsch liegen, also in einer Spanne von … bis. Genau diese Frage stellte Nassim Taleb, ein ehemaliger Finanzmathematiker, der heute in der Wissenschaft und Forschung tätig ist, hunderten Menschen. Nassim Taleb fand heraus, dass seine Probanden nicht zu 2 % falsch lagen, sondern im Schnitt zu 40 %. Auch Marc Alpert und Howard Raiffa dokumentierten dieses Phänomen. Wir neigen dazu unsere Prognosen zu überschätzen. Für die Auswahl geeigneter Immobilienstandorte bedeutet das einiges. Prognostizierten Erwartungen sollte man nicht blind vertrauen. Welche Erhebungen wurden durchgeführt, wie kommt man auf das Ergebnis und wie schätzt der Schätzer die Eintrittswahrscheinlichkeit seiner Prognosen selbst ein? Das sind Fragen, von denen wir wissen, dass wir sie stellen sollten, es aber oft nicht tun. Unsere Eigenen Prognosen treffen wir gerne aus dem Bauch heraus. Das ist auch völlig in Ordnung. Würden wir jede Einschätzung permanent hinterfragen, kämen wir zu nichts, richtig? Auf Immobilieninvestitionen bezogen müssen wir unterscheiden, ob wir prognostizieren, dass Mietern bestimmte Fliesen gefallen oder wirklich wichtige Dingen, wie ob wir prognostizieren, dass an diesem Standort in Zukunft mehr Menschen wohnen als heute. Leider neigen meiner Erfahrung nach viele Anleger dazu, sich in Fliesen, Parkett und Laminat zu verlieren, anstatt die "Big Question´s" konsequent zu untersuchen und auch die Datenerhebung von Anbietern zu hinterfragen. Daher arbeiten Profis mit verschiedenen Zukunft Szenarien. Positiven und negativen Prognosen, die Ihrer Meinung nach hohe Eintrittswahrscheinlichkeit besitzen und dieses Feld breiten sie bewusst noch einmal aus, um dem Overconfidence Effekt entgegenzuwirken. Diese Art der Analyse kann sich auf unterschiedliche Elemente beziehen, beispielsweise der Tilgungshöhe bei einer Anschlussfinanzierung, ein geringer Mietertrag, höhere Renovierungskosten, und viele mehr. Es gilt zunächst pro Objekt herauszufinden, welche Elemente entscheidend sind. Das sind oft die prognostizierten Mieteinnahmen, der Mietausfall, Renovierungskosten, Finanzierungskosten, Tilgungshöhe und mittlerweile auch die Vertriebskosten. Allerdings können die bestimmenden Einflussgrößen unterschiedlich strukturierter Projekt je nach Konzept der Immobilie anders sein. Sponsored by www.derImmobilienBlog.de Weiterführende Literatur zum Thema Overconfidence-Effekt: Entscheidungslehre: Wie Menschen entscheiden und wie sie entscheiden sollten, Rüdiger von Nitzsch Die Kunst des klaren Denkens: 52 Denkfehler, die Sie besser anderen überlassen Rolf Dobelli Antifragilität: Anleitung für eine Welt, die wir nicht verstehen Nassim Nicholas Taleb Der Schwarze Schwan: Die Macht höchst unwahrscheinlicher Ereignisse Nassim Nicholas Taleb Narren des Zufalls: Die unterschätzte Rolle des Zufalls in unserem Leben Nassim Nicholas Taleb Negotiation Analysis: The Science and Art of Collaborative Decision Making Howard Raiffa Sponsored by www.derImmobilienBlog.de Fehler Nr. 4 Confirmation Bias Der Confirmation Bias wird zu Deutsch häufig übersetzt mit Bestätigungsfehler. Schauen wir uns das direkt an einem immobilienspezifischen Beispiel an. Stell Dir vor, Du fährst in einen Dir weniger gut bekannten Ort zur Besichtigung einer Wohnung, die Dir angeboten wurde. Du fährst die Straße entlang und bist positiv überrascht. Es ist ein schöner sommerlicher Tag, gerade 12.00 Uhr und die Geschäfte sind proppenvoll. Während Du noch denkst, "hoffentlich ist die Wohnung in Ordnung, in so einem Ort hätte ich gerne eine Wohnung!", siehst Du schon das Mehrfamilienhaus, in dem sich die Wohnung befindet. Nach einer kurzen Besichtigung der Wohnung, machst Du Dich gleich auf den Ort näher kennenzulernen. Die Wohnung hat Dir gefallen, der Ort gefällt Dir noch besser. Du schlenderst die Einkaufspassage entlang und bemerkst gut laufende Geschäfte und viele gut situierte Menschen. Auch das kulturelle Angebot überrascht Dich positiv, es gibt ein Kino, ein Theater und auch das öffentliche Nahverkehrsnetz scheint in Deinen Augen gut ausgebaut zu sein, da Du eine Bahnhof mit Busstation und vielen Bussen siehst. Ja, genau Du bist dem Confirmation Bias auf den Leim gegangen. Die Wohnung ist schon so gut wie gekauft. Denn Du willst nicht mehr genau recherchieren, wie dieser Ort wirklich aufgestellt ist. Ansonsten würdest Du feststellen, dass es eine sehr hohe Arbeitslosigkeit gibt und gemeint ist keine, wie in Monaco. Es wäre Dir auch aufgefallen, dass die Bevölkerungsentwicklung negativ ist. Ich könnte jetzt natürlich zahllose weitere Punkte auflisten, aber ich denke Du hast verstanden, worum es geht! Der Bestätigungsfehler kommt immer dann zum Tragen, wenn wir eine Hypothese aufstellen. Beispielsweise Musterstadt ist ein guter Ort zum Investieren. Dann recherchieren wir oder erkundigen uns und nehmen vermehrt die Dinge wahr, die unsere Hypothese bestätigen. Während Du gedanklich die Straße entlang geschlendert bist, hast Du keine Bettler wahrgenommen, oder? Was hier in Gedanken funktioniert, passiert auch in der Realität, wir übersehen viele Dinge und nehmen sie nur unbewusst wahr, weil wir uns auf ganz andere Dinge fokussieren. Auch jeder Immobilienverkäufer wird gute Argumente für eine Wohnung oder einen Standort finden, da er sich darauf fokussiert. Negative Aspekte lässt er noch nicht einmal absichtlich weg, ihm fallen sie gar nicht erst auf. Zum Glück gibt es eine sehr gut geeignete Strategie, um sich vor dem Confirmation Bias zu schützen. In der Regel ist es sinnvoll im ersten Schritt von einer Hypothese auszugehen, zum Beispiel Musterstadt ist ein guter Standort. Im nächsten Schritt wird recherchiert. Dann wird zusammengetragen, fällt man nun den Schluss die Hypothese zu bestätigen, dann kommt ein Schritt hinzu. Man sucht ganz gezielt Sponsored by www.derImmobilienBlog.de Gegenargumente und fokussiert sich auf die Nachteile. Dann kann man Vor- und Nachteile gegenüberstellen und gegebenenfalls mit ihren Eintrittswahrscheinlichkeiten versehen. Wie wahrscheinlich ist es, dass in den Nächten 5 Jahren weniger Arbeitsplätze an diesem Standort zu Verfügung stehen? Wie wahrscheinlich ist eine Insolvenz oder Abwanderung des Hauptarbeitgebers in der Region, wenn es einen solchen gibt? weiterführende Literatur findest Du hier: Rüdiger von Nitzsch, Entscheidungslehre. Wie Menschen entscheiden und entscheiden sollten. Catherine Coolin, Das Psychologie-Buch: Wichtige Theorien einfach erklärt Schnelles Denken, langsames Denken von Daniel Kahneman Die Kunst des klaren Denkens: 52 Denkfehler, die Sie besser anderen überlassen von Rolf Dobelli Denken hilft zwar, nützt aber nichts: Warum wir immer wieder unvernünftige Entscheidungen treffen von Dan Ariely Sponsored by www.derImmobilienBlog.de Fehler Nr. 5 selektive Wahrnehmung Vorab ein Beispiel, an dem Du direkt verstehst was gemeint ist: Aufgabe: Finde die Acht! 9999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999 9999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999 9999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999 9999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999 9999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999 9999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999 9999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999 9999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999 9999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999 9999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999 9999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999 9999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999 9999999999999999999999999999999989999999999999999999999999999999999999 9999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999 9999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999 9999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999 9999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999 9999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999 9999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999 9999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999 9999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999 9999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999 9999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999 9999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999 9999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999999 Dieses und viele andere Beispiele zeigen uns, wie leicht wir uns verwirren lassen. Wir nehmen sehr schnell Muster wahr, die wir in eine Schublade stecken. Ähnliche Beispiele gibt es mit Kartentricks und vielen mehr. „Wenn jemand ganz kurz das Licht ausschaltet, dann merken wir das natürlich. Aber wenn wir blinzeln, dann merken wir nicht, dass die Wahrnehmung kurz ausgeschaltet ist“, sagt John Dylan-Haynes vom Bernstein Center for Computational Neurosciences in Berlin gegenüber dem Tagesspiegel. Wir sollten unserem Gehirn nicht uneingeschränkt trauen. Jeder kennt Situationen, in denen er glaubt etwas gesehen zu haben, doch dann merkt man, dass es ganz anders war. Wenn Du Jemanden von weitem siehst, der Dir bekannt vorkommt, kann es sein, dass Dein Gehirn die fehlenden Informationen ergänzt und Du erkennst Jemanden der gar nicht da ist. "Entschuldigung, ich habe Sie verwechselt!" Was passiert nun, wenn unser Gehirn fehlende Informationen beim Kauf oder auch nur bei der Besichtigung von Immobilien ergänzt? Das hört sich nicht gut an, oder? Sponsored by www.derImmobilienBlog.de "Ich bin mir sicher, dass da ein Kellerraum war, extra für die Wohnung", oder "doch die Abrechnung hatte ich doch gesehen!" Das ist mir schon selbst alles passiert. Einige Stunden später erinnert man sich nicht mehr daran, wie es wirklich war. Oder Du hörst ein Stichwort, zum Beispiel Denkmalschutz und Dein Gehirn schaltet direkt auf die Themen Steuerersparnis, KFW-Kredit oder Bauträger. Doch davon war noch gar nicht die Rede. Die selektive Wahrnehmung und das Ergänzen fehlender Informationen von unserem Gehirn hat auch gutes! Stell Dir vor, Du müsstest jedes Mal neu überlegen, wie man Kaffee oder Tee kocht. Nein, Du siehst die Kaffeemaschine und legst unbewusst los. Gleiches gilt für das Autofahren. Für Immobilien gilt, mach Dir am Anfang so viel wie möglich bewusst und prüfe alle Daten. Je mehr Immobilien Du besichtigt, geprüft und gekauft hast, umso mehr vergrößert sich Deine Detailwahrnehmung. Wie schon angesprochen, wir kennen das vom Autofahren. Wenn Du Dich an Deine erste Fahrstunde erinnerst, warst Du sicherlich total überfordert. Heute gibst Du Gas, lenkst, bremst, schaltest unbewusst und nimmst gleichzeitig noch ein SelfieVideo auf. Das alles auf einmal und völlig entspannt! Die selektive Wahrnehmung ist nicht unbedingt ein Gegner, sondern mehr ein Muskel, den man zu Anfang bewusst trainieren muss, bis er entwickelst ist. Und wenn Du Dich weiterentwickeln willst, dann trainierst Du weiter diesen Muskel! Weiterführende Literatur: Der unsichtbare Gorilla: Wie unser Gehirn sich täuschen lässt Christopher Chabris Wahrnehmungspsychologie: Der Grundkurs Karl Gegenfurtner Entscheidungslehre: Wie Menschen entscheiden und wie sie entscheiden sollten, Rüdiger von Nitzsch Die Kunst des klaren Denkens: 52 Denkfehler, die Sie besser anderen überlassen Rolf Dobelli Sponsored by www.derImmobilienBlog.de Du interessierst Dich dafür, wie unser Verhalten bei der Vermietung von Immobilien beeinflusst wird? Auch in dieser Thematik spielt die selektive Wahrnehmung eine wichtige Rolle, lies gerne den unten stehenden Beitrag auf www.derimmobilienblog.de 3 psychologische Fehler bei der Vermietung von Wohnungen Teil 1 selektive Wahrnehmung Bernd ist am Boden zerstört! Seine Mieteinnahmen schmelzen dahin wie ein Spaghetti-Eis in der Mittagssonne… weiterlesen Sponsored by www.derImmobilienBlog.de Hier Klicken! Fehler Nr. 6 Anchoring Anchoring oder Ankern kennt fast Jeder. Und Jeder weiß, man soll den ersten Preis nennen und damit als erster den Anker setzen. Warum genau dieses Vorgehen bei Immobilien oft falsch ist, erfährst Du in diesem Abschnitt. Wahrscheinlich bist Du gerade auf der Suche nach einer geeigneten Immobilie, die Du vermieten kannst. Die erste Anlaufstelle ist oft ein Immobilienportal, dann das nächste und dann wieder das nächste. Wenn Du Dich weiter mit Immobilien beschäftigst, kommst Du schnell zu dem Thema Off-Market-Deal´s, also Immobilienangebote die (noch) nicht veröffentlicht sind. Wenn es Dir gelingt einen Off-Market-Deal zu machen, ist die Gefahr relativ hoch, dass Du zu viel bezahlst, denn Deine Preisvorstellung wurde systematisch verzerrt. Dazu schauen wir uns kurz den Besitztumseffekt an. Der Besitztumseffekt beschreibt die Neigung von Menschen mehr für ein Gut zu verlangen, das sie besitzen, als sie selbst bereit wären für das gleiche gut zu bezahlen. Direkt auf den Immobilienmarkt angewendet bedeutet das ganz simpel und einfach: Angebotspreise sind keine Verkaufspreise! Allerdings wurde auf Deiner Reise zur ersten Immobilie bereits ein Anker gesetzt. Und dieser Anker bezieht sich in der Regel auf Angebotspreise, oder den Preis den Dein Nachbar oder Bekannter behauptet bezahlt oder bekommen zu haben. Die tatsächlichen Verkaufspreise sind zunächst nur Kennern vorbehalten. Also Immobilienmaklern und Immobilienbewerter, die sich täglich mit dem An- und Verkauf von Immobilien auseinandersetzen und wissen, wo sie Auskünfte bekommen. Mein Praxistipp: In jeder Region gibt es einen sogenannten Grundstücksmarktbericht, der vom örtlichen Gutachterausschuss herausgegeben wird. Dieser Bericht ist allerdings kostenpflichtig. Er versetzt Dich auch nicht in die Lage den genauen Preis für einer Immobilie zu bestimmen, aber er ist eine gute Quelle für eine breite Sicht auf den lokalen Immobilienmarkt! Natürlich ist der Preis das eine der Wert etwas anderes und oft stehen neben dem Preis weitere Anschaffungskosten oder Erstinvestitionen, wie Renovierungen und so weiter. Gleichzeitig sagen Dir Deine konkreten Ziele, zu welchem Anschaffungspreis für Dich eine Immobilie ein gutes Investment ist. Ich habe, für mich überraschender Weise, festgestellt, dass es nicht für alle Menschen selbstverständlich ist bei Immobilien zu handeln. Daher sei das für Dich auch konkret gesagt: Es darf gehandelt werden! Sponsored by www.derImmobilienBlog.de Weiterführende Literatur: 1. Immobilien bewerten Erfolg mit Wohnimmobilien: So werden Sie in 6 Monaten privater Immobilieninvestor (Edition Octopus) Thomas Knedel Immobilien bewerten leicht gemacht - inkl. Arbeitshilfen online (Haufe Fachbuch) Jörg Stroisch 2. Anchoring und Verhandeln Souverän verhandeln: Psychologische Strategien und Methoden. Mit 20 Übungen zum Selbstlernen Thomas Fritzsche 30 Minuten Verhandeln Peter Brandl Auf meinem Blog erfährst Du mehr über den Besitztumseffekt 3 psychologische Fehler, die Dich davon abhalten gute Immobilien zu finden! In einem Gespräch mit einem befreundeten Immobilienmakler erkannten wir beide gemeinsam drei entscheidende Gründe, warum manche Kunden gute und manche Kunden keine Geschäfte mit Immobilien machen… weiterlesen Sponsored by www.derImmobilienBlog.de Hier Klicken! Fehler Nr. 7 Kontrollillusion Was liegt in unserer Macht? Was befindet sich in unserem Einflussbereich? Oft ist es weniger als wir denken. Wusstest Du, dass es sogenannte Placeboknöpfe gibt? Placeboknöpfe sind Knöpfe ohne Funktion, die systematisch eingesetzt werden. Beispielsweise kommen die Knöpfe bei Ampelanlagen vor. Dachtest Du wirklich, dass ein Verkehrsstrom mit mehreren hundert Fahrzeugen, von einer Fußgängerampel beeinflusst, gesteuert wird. Ein anderes Beispiel für Placeboknöpfe sind Raumthermostate und Aufzugsnavigationen. Natürlich funktioniert der Knopf für die jeweilige Etage. Die "Tür auf" oder "Tür zu" Funktionen hingegen nicht immer. Sie werden explizit eingebaut, damit es für uns angenehmer ist. 1965 haben die Forscher Jenkins und Ward die sogenannte Kontrollillusion entdeckt. Sie baten Versuchsteilnehmer in einem Raum, der mit Hilfe einer Lampe beleuchtet wurde. Der Schalter für die Lampe konnte von den Versuchspersonen bedient werden. Allerdings konnten Jenkins und Ward einstellen wie stark der Schalter mit der Lampe korreliert. Das soll heißen, manchmal funktionierte der Schalter, manchmal nicht. Sogar als die Korrelation völlig zufällig war, behaupteten die Versuchspersonen doch, dass sie und nur sie allein, die Funktion der Lampe durch Lichtschalter beeinflussen. Ein ähnliches Experiment führte ein amerikanischer Wissenschaftler durch. Er bat Versuchspersonen in einen Raum, dort untersuchte er die akustische Schmerzempfindlichkeit. Ein Versuchsaufbau war derart gestaltet, dass es in dem Raum einen Panikknopf gab, allerdings ohne Funktion, was die Teilnehmer nicht wussten. Der andere Versuchsaufbau wurde ohne Panikschalter durchgeführt. Was glaubst Du welche Gruppe eine höhere Schmerztoleranz entwickelt hat? Es war tatsächlich die Gruppe mit dem Panikknopf, obwohl er gar nicht funktionierte. Bei Immobilie Investments glauben wir oft größeren Einfluss zu haben, als vergleichsweise auf dem Aktienmarkt oder bei der Investition in Gold, Silber und anderen Rohstoffen. Doch wie groß ist unser Einfluss wirklich? Du kannst weder beeinflussen, ob zukünftig an diesem Standort mehr oder weniger Menschen wohnen, noch ob die Gesetzgebung in einer bestimmten Art und Weise verändert wird noch ob Deine Mieter mit einer Top-Bonität nicht plötzlich durch eine Lebenskrise ins bodenlose Fallen und zu Mietnomaden werden. Natürlich möchten wir auch nicht alles zu schwarz malen. Die entscheidende Frage ist: "Wie gehe ich damit um?" Wenn Du von einer Entwicklung überrascht wirst, die Du nicht kontrollieren kannst, was tust Du dann? Hast Du dafür eine Strategie? Leider kann ich hier nicht für jeden denkbaren, wahrscheinlichen oder auch unwahrscheinlichen Fall eine Handlungsempfehlung geben. Gibt es vielleicht eine Strategie, die grundsätzlich ganz gut passt? Sponsored by www.derImmobilienBlog.de Die anonymen Alkoholiker benutzen ein Mantra, dessen Ursprung ich nicht genau identifizieren konnte. Einige Quellen führen es auf den heiligen Franziskus zurück. Gott, gib mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden. Das mag für Dich vielleicht ein wenig zu esoterisch sein, doch es steckt viel verhaltenspsychologische Wahrheit und Handlungsempfehlungen aus der Entscheidungslehre darin. Gerne kannst Du auch an der Stelle von Gott das Universum oder das woran auch immer Du glaubst, einsetzen. Natürlich ist auch das kein befriedigendes Ende zu diesem Thema, vielleicht wirst Du zufriedener, wenn Du einige Dinge loslässt und akzeptierst, dass Du sie nicht beeinflussen kannst. Weiterführende Literatur zur Kontrollillusion findest Du hier: Rüdiger von Nitzsch, Entscheidungslehre. Wie Menschen entscheiden und entscheiden sollten. Die Kunst des klaren Denkens: 52 Denkfehler, die Sie besser anderen überlassen von Rolf Dobelli Denken hilft zwar, nützt aber nichts: Warum wir immer wieder unvernünftige Entscheidungen treffen von Dan Ariely Sponsored by www.derImmobilienBlog.de Fehler Nr. 8 subjektives Gefallen vs. objektiver Nutzen Mit Sicherheit einer der häufigsten Denkfehler! "Die Wohnung muss mir schon gefallen, damit ich sie kaufe!" Diesen Satz habe ich schon sehr, sehr, sehr oft gehört und bin trotz guter Argumente der Meinung, er stimmt nicht. Lass mich das erklären. Du kaufst eine Wohnung als Kapitalanlage oder Investment. Du willst diese Wohnung vermieten. An wen? Vielleicht an Dich selbst? Denn nur wenn Du die Wohnung an Dich selbst vermietest, es ist es entscheidend, dass Du sie schön findest. Andernfalls ist es wichtig, dass den zukünftigen Mietern die Wohnung gefällt! Das ist einer der Punkte, die professionelle Immobilieninvestoren von reinen Kapitalanlegern unterscheidet. Der Investor begreift die jeweilige Wohnung als Produkt, richtet das Produkt auf die entsprechende Zielgruppe aus und blendet unter Umständen seinen eigenen Geschmack aus. Natürlich, wenn Du selbst in die Zielgruppe der Wohnung passt, dann kannst Du selbst einen Maßstab definieren. Allerdings solltest Du zunächst prüfen: Wer wohnt jetzt und in Zukunft an diesem Standort? Das ist aus meiner Sicht eine der wichtigsten Fragen, die Du stellen kannst. Zunächst solltest Du ganz genau über die entsprechende Zielgruppe Bescheid wissen, dazu kannst Du www.wegweiser-kommune.de, zwecks Recherche nutzen. Wirst Du an Singles, Paare oder Familien vermieten? In welcher Altersgruppe werden Deine Mieter sein und was finden die cool, nicht DU! Das wir von unserem subjektiven Empfinden auf andere schließen ist bei näherer Betrachtung natürlich Quatsch. Warum soll die Mehrzahl der Mietinteressenten unsere subjektive Empfindung teilen? Angebot und Nachfrage bestimmen den Preis! Das ist natürlich keine neue Erkenntnis oder ein Geheimnis, allerdings beobachte ich fast täglich irrationales Verhalten und irrationale Aussagen in diesem Zusammenhang. Daher mein Tipp: Optimiere auf Deine Zielgruppe 1. 2. 3. 4. Wer wohnt heute bzw. in Zukunft an diesem Standort? s.o. Ist die Wohnung für diese Zielgruppe geeignet? Wie und wo kann man die Zielgruppe ansprechen? Löse Dich von dem Gedanken, dass die Wohnung Dir persönlich gefallen muss! Sponsored by www.derImmobilienBlog.de Fehler Nr. 9 Circle of Competence Der Fehler Nr. 9 ist keinem geringeren als Warren Buffett gewidmet. Das Orakel von Omaha, wie auch genannt wird ist einer der erfolgreichsten Großinvestoren der Welt. Schon im Alter von 14 Jahren kaufte er in Omaha eine 16 ha große Farm, die er vermietete. Er prägte den Begriff Circle of Competence, den wir mit Kompetenzkreis übersetzen können. Alles innerhalb dieses Kreises beherrschen wir absolut professionell, wir sind experten auf diesem Gebiet. Außerhalb des Kreises verstehen wir nicht oder nur teilweise. Das wichtigste beim Kompetenzkreis ist zu wissen, wo die Grenze verläuft. Es ist also nicht wichtig, wie viel man weiß sondern, das man weiß wo der Kreis endet. Wenn wir nun Warren Buffetts Tipp auf die Investition in Immobilien anwenden, dann lässt sich folgendes Szenario ableiten. Du bist der Geschäftsführer Deiner Immobilieninvestitionen. Es also nicht wichtig, dass Du Dich ganz explizit mit allen Details des Mietrechts, der Bausubstanz von Häusern beschäftigen musst oder die umfangreichen Details des deutschen Steuerrechts beherrschst. Wichtig ist zu wissen, was Du nicht weißt und dann auf entsprechende Experten zurückgreifst. Experten sind Beispielsweise Immobilienmakler, Hausverwalter, Steuerberater, etc. Allerdings musst Du als Geschäftsführer in der Lage sein in die Vogelperspektive zu wechseln und alle diese Experten entsprechend Deinen Vorstellungen zu führen. Dabei beginnt Führung schon bei der Auswahl eines geeigneten Experten. Hier drei Speed-Tipps von mir für die Auswahl von Geschäftspartnern: - - - Lass die drei Referenzen geben, z.B. mit Telefonnummer Prüfe die Bilanz des Partnerunternehmens unter www.bundesanzeiger.de, wenn das Unternehmen zur Veröffentlichung seiner Bilanz verpflichtet ist, findest Du sie da Schau Dir die konkrete Arbeit des Unternehmens an, z. B. bei Haus- oder Mietverwaltern fährst Du zu den Häusern und überzeugst Dich vor Ort von dem Zustand der Häuser. Herrscht dort Chaos, es ist gepflegt oder ungepflegt, etc. Stelle eine Frage, die Dein Lieferant oder Geschäftspartner in Spe nicht beantworten kann. Also zu einem Thema außerhalb seines Kompetenzkreises. Antwortet er offen und klar, dass er das nicht weiß (er kann es auch nicht wissen) bist Du auf dem richtigen Weg. Eiert er hingegen rum und tut so, als wisse er alles, dann kennt er seinen Circle of competence nicht! Sponsored by www.derImmobilienBlog.de Mehr über Warren Buffett? Diese Bücher kann ich Dir empfehlen: Warren Buffett: Sein Weg. Seine Methode. Seine Strategie. Robert G. Hagstrom Warren Buffett - Das Leben ist wie ein Schneeball Alice Schroeder Erfolgreich denken lernen - Meine Warren-Buffett-Bibel: Die Grundsätze des Starinvestors Robert L. Bloch Auf meinem Blog erfährst Du mehr über den Circle of Competence: Was Immobilieninvestoren von Warren Buffett lernen können! Auch Warren Buffett ist in Immobilien investiert. Das Orakel von Omaha, wie er auch genannt wird, kaufte der Erzählung nach seine erste Immobilie im Alter…weiterlesen Sponsored by www.derImmobilienBlog.de Hier Klicken! Fehler Nr. 10 Narrative Bias Der narrative Bias ist der Freund vieler, guter Verkäufer. Kennst Du das? Ein Verkäufer erzählt Dir eine spannende Geschichte, Du fühlst, schmeckst oder riechst schon die Zukunft. Dann ist das Geschäft schon fast perfekt. Der narrative Bias besagt, dass Menschen Information, die in kleinen Geschichten verpackt sind, besser aufgenommen werden. Kennst Du heute noch die Märchen, die Du als Kind vorgelesen bekommen hast? Jetzt erkennst Du das mächtige Machtinstrument, die Wirkung des narrative Bias. Als Immobilienanleger hast Du mit ganz unterschiedlichen Menschen und ihren Geschichten zu tun. Es kann der Nachbar, der Freund, ein Immobilienmakler oder ein Mieter sein, der Dir Geschichten erzählt, was zunächst nicht schlimm ist. Allerdings neigen wir dazu Geschichten einem höheren Wahrheitswert, sogar einem höheren Gewicht beizumessen, als reinen Fakten. Fakt ist, dass Deutschland im europäischen Vergleich zu England und Frankreich ein billiges Immobilienland ist. Dennoch sind viele der Meinung, dass Städte wie, Berlin, München, Frankfurt oder auch Hamburg überwertet seien, sogar dass es eine Immobilienblase gebe. Im Vergleich zu Städten wie London, Kiew oder Paris ist noch Luft nach oben. Daher Verzerren Geschichten, auch Geschichten in den Medien, unser Weltbild und das führt zu schlechten Entscheidungen. Allein eine Headline kann eine Geschichte sein. Alexander Christiani, Geschäftsführer Instituts für Story Marketing erläutert das an folgendem Beispiel: Der König ist tot, die Königin ist tot. Das sind zwei Fakten keine Geschichte. Der König ist tot und die Königin starb aus Trauer. Das ist schon eine Geschichte, recht kurz, aber es ist viel darin. Zum einen stellen wir uns gar nicht die Frage, ob die Tatsachen stimmen oder es überhaupt möglich ist aus Trauer zu sterben. Nein, man hat schon oft sehr emotionale Geschichten darüber gehört, dass Hunde ihrem Herrchen folgen, warum dann nicht auch Königinnen? Vielleicht suchen sie gerade nach Bestätigungen, Erfahrungen in ihrem Umfeld dafür, dass Trauer tödlich sein kann? Unterleigen Sie gerade dem Confirmation Bias? Geschichten sind mächtige Werkzeuge, wie Mietnomaden sie ausnutzen kannst Du in meinem Blog lesen. Auch Immobilienmakler oder Freunde, Bekannte und Nachbarn nutzen gerne kleine Geschichten. Die Geschichte vom riesigen Gewinn oder die vom riesigen Verlust. "Stellen Sie sich einmal vor…wie sich dieser Standort entwickelt…dann"- Du verstehst oder? Mein Tipp: Lass Dir Geschichten erzählen! Geschichten sind etwas ganz wunderbares, als Kinder haben wir sie geliebt. Also lass Dir Geschichten erzählen, dann nimmst Du einen Stift und Papier und schreibst auf, welche Fakten die Geschichte beinhaltet hat und ob Du diese nachprüfen oder Sponsored by www.derImmobilienBlog.de belegen kannst. Denn bei einer Immobilieninvestition würde ich mich nicht nur auf gute Geschichten verlassen, oder? Weiterführende Literatur zum Thema narrative Bias und Story-Telling Visual Storytelling: Visuelles Erzählen in PR & Marketing (basics-Reihe) von Petra Sammer Schnelles Denken, langsames Denken von Daniel Kahneman Die Kunst des klaren Denkens: 52 Denkfehler, die Sie besser anderen überlassen von Rolf Dobelli Denken hilft zwar, nützt aber nichts: Warum wir immer wieder unvernünftige Entscheidungen treffen von Dan Ariely Auch auf meinem Blog findest Du einen Beitrag über den narrative Bias 3 psychologische Fehler bei der Vermietung von Wohnungen Teil 3 narrative Bias Wenn Mietnomaden Dich gezielt austricksen wollen, wenden sie diese einfache Technik an. Bernd hat das jetzt verstanden und weiß sich zu wehren. Der narrative Bias… weiterlesen Sponsored by www.derImmobilienBlog.de Hier Klicken! Fehler Nr. 11 Status Quo Bias Der Status Quo Bias ist aus meiner Sicht einer der tückischsten Denkfehler, der für phänomenale Verhaltensweisen sorgt. Er beschreibt nämlich die Neigung von Menschen alles beim alten zu belassen, sich nicht zu verändern oder weiterzuentwickeln. Oder um es mit Alberst Einsteins Worten zu sagen: "Verrückt ist der, der immer die gleichen Dinge tut, aber andere Ergebnisse erwartet" Ich finde es total spannend, dass wir oft gar nicht mitbekommen, wie irrational wir uns verhalten. Stell Dir vor, Du möchtest eine Immobilie verkaufen. Seit 13 Monaten bietest Du die Immobilie im Internet über einen Makler an. Am Anfang gab es einige Besichtigungen, einige Angebote. Du hast alle abgelehnt, denn die Angebote entsprachen nicht Deinen Erwartungen. Der Immobilienmakler hat Dich bekniet zu verkaufen, er hat sich den Mund fusselig geredet um abzuschließen und er hat Dich gewarnt! Jetzt nach 13 Monaten, ist es schon ein paar Wochen sehr, sehr still geworden um Deine Immobilie, machst Du was? – Genau, gar nichts! Mit dem Preis runter, auf gar keinen Fall, oder? Nochmal in Werbung investieren, nö! Sonst irgendetwas verändern? Nein. Der Moneycoach Bodo Schäfer beschreibt den Status Quo bildhaft als Komfortzone. Das ist sehr treffend. Was wir kennen, das können wir einschätzen, in unserer kleinen Welt ist es doch gemütlich. Neue Möglichkeiten entdecken, neue Chancen ergreifen? Nein danke, das sollen andere tun. Aber Beschweren darf man sich trotzdem, oder? Die Mieter wollen nicht so, wie Du willst. Der Hausverwalter macht die Dinge nicht so, wie Du es Dir vorstellst. Aber Du selber etwas verändern? Den Hausverwalter kündigen, einen neuen suchen oder selber verwalten? Nein, das ist zu aufwendig, oder? Natürlich ist das alles etwas plakativ, wenn man es mit etwas Abstand betrachtet. Achte in den nächsten Tagen mal darauf, wie oft Du "Ja" zu neuen Dingen, neuen Möglichkeiten und Chancen sagst, oder wie oft Du sagst: "Das haben wir schon immer so gemacht!" Auch in Sachen Immobilien ist eine offene Sichtweise auf die Dinge wichtig, denn das was früher funktioniert hat, muss morgen nicht zwingend auch funktionieren. Setzt Du Dich aktiv damit auseinander, wie in der Zukunft gewohnt wird? Die Offenheit für neue Möglichkeiten, Geschäfte und Ideen ist das Korn, das in der Zukunft zu einer Pflanze wächst, die Früchte trägt! Sponsored by www.derImmobilienBlog.de Weiterführende Literatur zum Status Quo Bias findest Du hier: Rüdiger von Nitzsch, Entscheidungslehre. Wie Menschen entscheiden und entscheiden sollten. Calibration of Probabilities: The State of the Art to 1980 Sarah Lichtenstein Sponsored by www.derImmobilienBlog.de Fehler Nr. 12 Das Modell der kognitiven Dissonanz Wir sind am letzten Punkt dieses Skripts angekommen. Wenn Du es bis hierher geschafft hast, dann hast Du sicher viele neue Erkenntnisse gewonnen. Einiges war Dir mit Sicherheit auch vertraut und Du hattest Gelegenheit von einem anderen Blickwinkel auf das menschliche Verhalten und die Prozesse der Entscheidungsfindung zu schauen. Abschließen möchte ich mit dem Modell der kognitiven Dissonanz aus der Sozialpsychologie. Mit diesem Modell lassen sich einige Effekte erklären. Wir schauen hier aus der Marketingperspektive auf das Modell, da wir es dann ganz leicht auf den Immobilienerwerb anwenden können. Kognitive Dissonanz beschreibt gegensätzliche Wahrnehmungen, Gefühle, Meinungen und Einstellungen eines Menschen. Das Modell der kognitiven Dissonanz erklärt dabei, wie Konsumenten Kaufentscheidungen treffen und wie sie sich verhalten, wenn eine kognitive Dissonanz vorliegt. Beim Immobilienerwerb lässt sich kognitive Dissonanz überwiegend beobachten, wenn das Verhalten von der inneren Einstellung abweicht. Beispielsweise könntest Du Dir vorstellen, dass Du die Einstellung hast, einerseits ein renditestarkes Objekt zu kaufen, das andererseits nicht problembehaftet ist. Problembehaftet soll in diesem Beispiel bedeuten, dass es keinen Renovierungsstau, keine Mietrückstande, etc. gibt. Nun ist es offensichtlich, dass so ein Angebot in die Richtung "eierlegende Wollmilchsau" geht. Mit dieser Einstellung besichtigst Du nun Immobilien. Letzen Endes entscheidest Du Dich für ein gerade frisch saniertes Mehrfamilienhaus mit einer hervorragenden Mieterstruktur. Nach einigen Monaten ziehst Du Bilanz. In der Zwischenzeit hast Du mehrere Berichte gelesen, dass private Vermieter kaum höhere Erträge als die Inflation erzielen, dass der Kaufpreise viel zu hoch seien und die Immobilienblase kurz vor dem Platzen steht. Wie würd Deine Bilanz ausfallen? Genau hier erklärt das Modell der kognitiven Dissonanz die verschiedenen Möglichkeiten. Einerseits kann es dazu kommen, dass Du diese Berichte ignorierst oder abwertest, indem Du sagst diese oder jene Zeitung hat schon immer nur Mist geschrieben. Es kann dazu kommen, dass Du den Kauf bereust, was auch Kaufreue genannt wird. Weiter ist es möglich, dass Du gezielt nach positiven Nebenaspekten suchst, bzw. im Rahmen eines Confirmation Bias gezielt positive Berichterstattungen erhöht wahrnimmst. Oder andersherum kann es dazu kommen, dass Du die Entscheidung triffst die Immobilie abzustoßen. Kernaussage des Modells der kognitiven Dissonanz ist, dass Menschen den Wunsch haben kognitive Dissonanz abzubauen und eine Konsonanz herzustellen. Das passiert völlig unbewusst und kann zu trügerischen Entscheidungen führen. An der Börse ist bekannt, dass viele private Anleger dazu neigen ganz lange zu warten ehe sie in ein Unternehmen investieren, um dann umso schneller ihre Sponsored by www.derImmobilienBlog.de Entscheidung rückgängig zu machen. Auch der bekannte Börsenexperte Andrê Kostolany kritisiert dieses Verhalten in seinen Büchern. Mit der Brücke über den Aktienmarkt ist klar, dass schnelle Gewinne nicht regelmäßig zu erwarten sind, sondern ein größerer Zeitraum 20 oder 30 Jahre ein stabiles Wachstum trotz Krisen, abbildet. Bei Immobilien können wir das übertragen und sollten genau darauf achten. Wir neigen dazu, wenn etwas nicht so funktioniert, wie wir das möchten, die Dinge schwarz zu sehen oder rückgängig machen zu wollen. In der Regel sorgt dieses Verhalten dafür, dass man viel Geld verliert, was man sich leicht vorstellen kann, wenn die Kaufnebenkosten bei Immobilien regelmäßig bei ca. 10 % liegen. Also mein Tipp: Ich kann Dir versprechen, dass Probleme und Herausforderungen auf Dich zukommen, wenn Du Dich dafür entscheidest eine Immobilie zu kaufen. Wenn Du in diesem Bewusstsein Deine Kaufentscheidung triffst und den Kauf detailliert analysierst, dann wird eine spätere Kaufreue genau das sein, was sie ist. – ein Denkfehler Die Kunst, über Geld nachzudenken André Kostolany Der grosse Kostolany: Börsenseminar - Börsenpsychologie - Die besten Geldgeschichten André Kostolany Rüdiger von Nitzsch, Entscheidungslehre. Wie Menschen entscheiden und entscheiden sollten. Grundlagen des Marketingmanagements: Einführung in Strategie, Instrumente, Umsetzung und Unternehmensführung Christian Homburg Sponsored by www.derImmobilienBlog.de Sponsored by www.derImmobilienBlog.de
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