Mit Kerzen haben sie nicht gerechnet

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PRESSEMITTEILUNG
Leipzig, den 08.11.2016
Unser Zeichen:PM_463_9_November.doc
"Mit Kerzen haben sie nicht gerechnet" - Buchvorstellung und Diskussion
am 9. November 2016 in der Gedenkstätte Museum in der "Runden Ecke"
Die Friedliche Revolution gehört zu den wichtigsten und prägendsten Ereignissen der neueren deutschen
Geschichte und bildet das Fundament für die Wiedervereinigung und das Leben, wie es heute in
Deutschland stattfindet. Im Herbst 1989 gingen tausende Menschen auf die Straße und forderten
Demokratie, Freiheit und Menschenrechte. Mit Erfolg: Am 9. November, einen Monat nach der
entscheidenden Demonstration in Leipzig, fiel die Mauer. Weniger als ein Jahr später war Deutschland
wiedervereinigt.
Aggressivität, Wut und gewaltbereite Menschenmassen – damit hatte das SED-Regime im Herbst 1989 gerechnet, als der
Protest der Bürger immer größer wurde. Nicht aber mit Kerzen, friedlichen Menschenmassen und Gebeten. Bereits beim
Volksaufstand vom 17. Juni 1953 hatte sich der Unmut der Bevölkerung über die herrschenden Verhältnisse deutlich
abgezeichnet. In der gesamten DDR waren Menschen auf die Straße gegangen, um gegen die kommunistische Diktatur, für
freie Wahlen und die deutsche Einheit zu demonstrieren. Über 30 Jahre später hatte sich nur wenig verändert, die
Unzufriedenheit war geblieben, wenn nicht sogar gewachsen. Im Jahr 1989 gingen die DDR-Bürger zu Tausenden auf die
Straße – und blieben friedlich. Gefordert wurden Demokratie und Rechtsstaat, Freiheit und Menschenrechte während Kerzen
leuchteten und Friedensgebete gehalten wurden. Die Führung der DDR hatte mit allem gerechnet – nur nicht damit, dass
Kerzen und Gebete die 40 Jahre andauernde kommunistische Diktatur zu Fall bringen könnten.
„Mit Kerzen haben sie nicht gerechnet“: Wichtige Ereignisse der Jahre 1989 und 1990er Jahre im
Fokus der Reportagen
In dem Buch „Mit Kerzen haben sie nicht gerechnet“ blicken Journalisten des Evangelischen Pressedienstes (epd) noch einmal
auf die wichtigen Ereignisse des letzten Jahrzehnts der DDR zurück, von Aktionen politischen Widerstandes Anfang der 1980er
Jahre bis hin zur entscheidenden Leipziger Montagsdemonstration am 9. Oktober 1989. Thematischen Schwerpunkt des
Buches bilden jedoch Beiträge über die Jahre 1989 und 1990. Viele epd-Autorinnen und -Autoren, deren Beiträge in diesem
Band zusammengestellt sind, waren schon zur Friedlichen Revolution dabei – unter ihnen Karl-Heinz Baum, der als
Westkorrespondent für die „Frankfurter Rundschau“ schrieb. Interviews und Chronologien ergänzen die Auswahl kompakter
Reportagen über die Monate, die Deutschland veränderten.
Am Mittwoch, den 9. November, um 19.00 Uhr, lädt das Bürgerkomitee Leipzig zur Vorstellung des Buches „Mit Kerzen
haben sie nicht gerechnet“ mit anschließendem Gespräch ein. Der Herausgeber Karl-Heinz Baum spricht mit dem Sächsischen
Landesbeauftragten für die Stasi-Unterlagen Lutz Rathenow darüber, wie Journalisten in diesem Buch die entscheidenden
Ereignisse der Jahre 1989 und 1990 nachzeichnen.
Die Veranstaltung findet im ehemaligen Stasi-Kinosaal statt und ist eine Kooperationsveranstaltung mit der Evangelischen
Verlagsanstalt. Der Eintritt ist frei.