Bielefelder Zeitung Stimmen zum Projekt Dienstag Erika Middeke (77), Sennestadt: »Das ist hier doch mal eine ganz andere Atmosphäre – mitten in einem Papierlager. Ein Gottesdienst mit so einem Ambiente ist eine besondere Erfahrung. Es ist gut, dass die Kirche mit dem Projekt ›Gast & Haus‹ mal was anderes versucht.« 1. November 306. Tag des Jahres 2016 60 Tage bis Jahresende Kalenderwoche 44 07:22 Uhr 16:57 Uhr 08:42 Uhr 18:16 Uhr Neumond erstes Viertel Vollmond letztes Viertel 29.11. 07.11. 14.11. 21.11. Franziska Neumann (18), Brackwede: »Ich glaube, dass Gottesdienste an ungewöhnlichen Orten auch junge Menschen mehr ansprechen können. Dass die Kirche etwas Neues probiert, finde ich in der heutigen Zeit genau richtig.« GUTEN MORGEN Die passt! Gegen 15 Uhr. Hochbetrieb in einem Textilkaufhaus in der Innenstadt. In der Herren-Anprobe herrscht Andrang. Und klare Rollenverteilung. Männer leiden bei der Anprobe, ihre Begleiterinnen sitzen auf der »Regierungsbank« in der Mitte und führen das Kommando. Der Mann um die 60 ist verzweifelt. Ein halbes Dutzend Jeans hängt um ihn herum. Da bringt die Verkäuferin das nächste Modell. Da ist das Problem mit seinem, pardon, Kugelbauch. Der erstickt jede HosenHoffnung im Ansatz. »Haben sie auch Pocket-Jeans?«, fragt er hilfesuchend. Ja, sagt die Verkaufskraft: »Five-Pocket-Jeans sind sie alle.« Nein, er sucht das Fabrikat Pocket. Das führt sie aber nicht. Da untermauert die genervte Ehefrau von der Bank ihre Autorität: »Probier doch die noch mal!« Fünf Minuten Stille hinter dem Vorhang. Dann die erlösende, mit einem Seufzer verknüpfte Meldung an seine stabile Blondine: »Jawoll, die passt, siehste!« Welche das sei, will sie wissen. Trotzige Antwort aus der Kabine: »Natürlich meine eigene.« Michael D i e k m a n n Rohrbruch an der Herforder Straße Bielefeld (WB). An der Herforder Straße in Höhe des Umweltbetriebs ist am Montag ein Wasserrohr gebrochen. Betroffen waren die Häuser mit den Nummern 206 bis 220. Für die Anwohner wurde ein Standrohr aufgestellt. Gegen 19.45 Uhr war die Störung behoben. Die Straße bleibt in Höhe der Einsatzstelle stadtauswärts bis Mittwoch einspurig gesperrt. EINER GEHT Zwischen Gabelstapler und Papierrollen: Pastor Herbert Bittis und den Besuchern gefällt das Ambiente im Druckhaus. Fotos: Thomas F. Starke »Ein Gottesdienst im Allerheiligsten einer Zeitung« Messe im WESTFALEN-BLATT-Druckzentrum mit 150 Besuchern Von Stefan B i e s t m a n n B i e l e f e l d (WB). Es ist eine ungewöhnliche Idee: Pastor Herbert Bittis blickt in das WESTFALEN-BLATT und formuliert aus den Überschriften ein Gebet. Ungewöhnlich ist auch der Ort des Gottesdienstes: das WESTFALEN-BLATT-Druckzentrum in Sennestadt. 150 Besucher erleben einen besonderen Abend. Am Sonntagmorgen predigt Pastor Bittis noch in der Schildescher Kirche St. Johannes Baptist, am Abend steht er dann mitten im Papierlager des WESTFALENBLATT-Druckhauses. Er ist sichtlich angetan davon, dass so viele Menschen an dem Gottesdienst teilnehmen. »Es können sich auch gerne zwei Leute auf den Gabelstapler setzen«, sagt Pastor Bittis schmunzelnd und blickt auf die Maschine, die neben den riesigen Bergen von Papierrollen steht. Gottesdienste an ungewöhnlichen Orten sind eine Aktion der Initiative »Gast & Haus« – ein Modellprojekt des Erzbistums Paderborn. Nach Gastspielen im Tierheim oder im Stadttheater haben sich die Initiatoren, Pastor Bittis und Gemeindereferentin Regina Beissel, das WESTFALEN-BLATTDruckzentrum als Ort ausgesucht. »Es ist nicht selbstverständlich, dass wir in das Allerheiligste einer Zeitung dürfen«, sagt Bittis. Im Gottesdienst stellt er den Bezug zum Journalismus her. »Zeitung und Bibel haben viel gemeinsam«, meint er. So sei schon der Evangelist Markus eigentlich ein Journalist gewesen. »Er war ein Re- porter, der hart recherchierte, Gerüchten nachging und diese auf ihren Wahrheitsgehalt abklopfte.« Regina Beissel singt später mit einem Text von Gotthard Fuchs sogar ein Loblied auf die Zeitungsjournalisten. »Radio und Fernsehen in Ehren – aber die neuesten Nach- Mehr Fotos im Internet www.westfalen-blatt.de richten schwarz auf weiß haben immer noch einen besonderen Reiz«, sagt sie. »Was wären wir ohne die Journalisten? Sie bringen uns andere Welten ins Haus, sie kommentieren den Alltag.« Während des musikalisch von Georg Neumann begleiteten Gottesdienstes macht Pastor Bittis auch die 150 Besucher kurzerhand zu Journalisten. Sie erhalten ein gelbes Stück Papier und sollen Stichworte für einen Bericht über Jesus von Nazareth liefern. Es fallen Begriffe wie Nächstenliebe, Vertrauen, Toleranz oder Mut. Mut beweisen auch die Initiatoren der Gottesdienste, indem sie für die katholische Kirche neue Wege gehen. Am Sonntagabend führt dieser Weg nach dem Gottesdienst in die WESTFALEN-BLATTRotation. Carsten Tews, Technischer Leiter, und Julia Beckmann (Werbeabteilung) erklären den Besuchern, mit welch moderner Technik in dem 2013 eröffneten Druckzentrum gearbeitet wird. Der »Journalist« und Evangelist Markus hätte damals sicher von solchen technischen Möglichkeiten geträumt. Zumindest haben seine Botschaften trotzdem bis ins 21. Jahrhundert überdauert. Maria Ettrich (55), Ummeln: »Ich finde es toll, dass die Kirche den Trend der Zeit erkennt. Das ist schon der zweite Gottesdienst an einem ungewöhnlichen Ort, den ich besuche. Und diese riesigen Papierrollen hier beim WESTFALENBLATT sind imposant.« Heinz Kipshagen (74), Schloß Holte-Stukenbrock: »Ich bin dafür, dass die Kirchengemeinden mehr aus der Kirche rausgehen und Neues ausprobieren. Gottesdienste an ungewöhnlichen Orten sind doch ein guter Ansatz. Als Aktiver der Katholischen Arbeitnehmer-Bewegung freue ich mich über neue Ideen.« Christa-Maria Pieczonka (87), Sennestadt: »Auch mir gefällt das Projekt. Es ist etwas Besonderes, mal einen Gottesdienst in einem anderen Gebäude zu erleben. Ich halte es für richtig, dass die Kirche neue Wege geht.« DURCH DIE STADT . . . und wunderte sich am Montag darüber, dass die Innenstadt so voll war wie in der Vorweihnachtszeit. In den Fußgängerzonen, Geschäften, Cafés und Restaurants herrschte dichtes Gedränge. Da haben wohl viele den Brückentag genutzt, um in die Stadt zu gehen, denkt . . . EINER SO ERREICHEN SIE IHRE ZEITUNG Abonnentenservice Telefon 05 21 / 585-100 Fax 05 21 / 585-371 Anzeigenannahme Telefon 05 21 / 585-8 Fax 05 21 / 585-480 Geschäftsstelle Jahnplatz Oberntorwall 24, 33602 Bielefeld Telefon 05 21 / 5 29 96 41 Fax 05 21 / 5 29 96 60 Lokalredaktion Bielefeld Stadtredaktion am Jahnplatz Oberntorwall 24, 33602 Bielefeld Hans-Heinrich Sellmann 05 21 / 585-556 Stefan Biestmann 05 21 / 585-436 Heinz Stelte 05 21 / 585-256 Michael Diekmann 05 21 / 585-441 Michael Schläger 05 21 / 585-246 Burgit Hörttrich 05 21 / 585-431 Hendrik Uffmann 05 21 / 585-252 Hans-Werner Büscher 05 21 / 585-560 Bernhard Pierel 05 21 / 585-560 Thomas F. 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Betroffen davon ist auch der Abschnitt in der Ravensberger Straße. Ein Ausweg wäre die Förderung aus Städtebaumitteln des Landes. Doch die Sache hat einen Haken: In diesem Fall müsste die Stadt zehn Prozent der Kosten selbst aufbringen. Das wären nach einer aktuellen Kostenschätzung 320 000 Euro, die nicht aus Drittmitteln finanziert werden könnten. Dem steht aber ein Ratsbeschluss aus dem Jahr 2013 entgegen, der eine finanzielle Beteiligung an dem Projekt ausschließt. Umweltdezernentin Anja Ritschel will am kommenden Dienstag zunächst die Politiker im Stadtentwicklungsausschuss des Rates über die neue Entwicklung unterrichten. Eine weitere Alternative wäre es, die Lutter nur im dritten Abschnitt von der Teutoburger Straße durch den Grünzug bis zum Stauteich I freizulegen. Hierfür sind weiterhin Mittel aus dem Gewässerbau zu bekommen. Doch entweder müsste dafür vom Waldhof bis zur Teutoburger Straße eine teure und nicht förderfähige Zuleitung gebaut werden. Oder es würde auch auf eine Zuleitung verzichtet. Dann müssten aber im dritten Abschnitt deutliche Abstriche bei der Wasserqualität hingenommen werden, weil der Lutterkanal auch als Mischwasserüberlauf dient, Schmutzwasser zeitweise zugeführt wird. Bereits seit 2001 setzt sich Biele- felds früherer Umweltdezernent Martin Enderle für die Freilegung ein. Der Verein Pro Lutter hat Mittel von maximal 530 000 Euro für das Vorhaben angeworben. Enderle hofft, dass das Projekt, in dessen Zuge es gerade erst zur aufwendigen Lutterkanalsanierung kommt, jetzt nicht noch auf der Zielgeraden in einem Kernbereich wie der Ravensberger Straße scheitert. Er verweist auf die Offenlegung des Bohnenbachs in Gadderbaum, an deren Kosten sich die Stadt ebenfalls beteiligt habe. »Ein sinnvolles Vorhaben.« Bereits seit Februar sieht das Landesumweltministerium die Förderfähigkeit des Gesamtprojektes aus Gewässerbaumitteln in frage gestellt. »Angesichts der zu erwartenden hohen Baukosten und der geringen ökologischen Verbesserung« seien Zuschussmöglichkeiten für die beiden Abschnitte vom Waldhof bis zur Teutoburger Straße »nicht gegeben«, schrieb das Ministerium im Mai. Sollte die Stadt doch Geld geben, könnte mit der Offenlegung frühestens 2019 begonnen werden, wäre die Fertigstellung 2020.
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