Aus- und Weiterbildung
Fachwissen und Installations-Know-how für das Marketing nutzen (Teil 6)
Überspannungsschutz
gleich mitverkauft
Im Tagesgeschäft einer Elektroinstallationsfirma gibt es viele Situationen,
welche die Kundenorientierung und -bindung fördern können. Dies kann
einfach und neben demTagesgeschäft ablaufen. Entscheidend ist die Initiative der Fachperson vor Ort beim Kunden, denn solche Gelegenheiten sind
Chancen für Zusatzgeschäfte ohne weiteren Marketingaufwand für das
Elektrounternehmen.
Familie W. installiert eine Wärmepumpenheizung. Weil gleichzeitig ein Wintergarten entsteht, stört der Einbau der
Erdsonde nicht, der Garten ist ohnehin
ruiniert. Der Elektriker nimmt zusammen mit dem Spezialisten des Wärmepumpenlieferanten die Anlage in Betrieb. Im Wintergarten kommt eine
regulierbare Beleuchtung, Einzelraumregulierung sowie eine automatische Beschattung zum Einsatz. Auf Empfehlung
des Elektrikers werden alle Gewerke mit
einer KNX-Steuerung realisiert.
teiler der Überspannungsschutz fehlt.
Der Elektriker wendet sich umgehend
an Frau W. Er macht sie auf den fehlenden Überspannungsschutz aufmerksam.
Diese möchte aber noch etwas genauer
wissen, woher denn solche Überspannungen kommen. Auf einfache Weise erklärt der Elektriker Frau W. zuerst einmal die Ursachen von Überspannungen:
• direkte und indirekte Blitzeinschläge
• Schalthandlungen im Energienetz
• Störungen durch hausinterne Schaltvorgänge
Fehlender Überspannungsschutz
Die Aktoren kommen in die Schaltgerätekombination (Verteiler) des Einfamilienhauses. Dem aufmerksamen Elektriker der Firma Y. fällt auf, dass im Ver-
Er zeigt weiter auf, dass atmosphärische
Entladungen als auch Spannungsspitzen
aus Schalthandlungen Geräte im Verteiler wie auch Verbraucher im ganzen
Haus schädigen können.
Quelle: cirruspforzheim
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Kunden von fehlendem Überspannungsschutz
überzeugen.
Frau W. ist beeindruckt von den
möglichen Schäden. Nachdem ihr der
Elektriker auch noch erklärt, dass bei
einem Einbau der erwähnten Schutzgeräte bereits vorhandene Geräte wie der
PC, die Multimediaanlage und anderes
ebenfalls geschützt sind, ist Frau W.
überzeugt. Der Elektroinstallateur listet
Frau W. die zu erwartenden Kosten auf.
Frau W. bespricht das Angebot am
Abend mit ihrem Mann und gibt am
Folgetag den Auftrag für den Einbau
des Überspannungsschutzes. Sie möchte diese Arbeiten zusammen mit den
anderen Arbeiten erledigt haben. Frau
W. bedankt sich noch speziell bei der
Auftragserteilung für den Hinweis des
Monteurs auf den fehlenden Überspannungsschutz.
Ganz ohne Werbung und Prospekte
oder E-Mail-Kampagnen ist die Firma
Y. zu einem Folgeauftrag gekommen.
Dies allein durch die Aufmerksamkeit
des Monteurs vor Ort beim Kunden
und seine offensichtlich überzeugende
Beratung. Dies funktioniert allerdings
nur, wenn der Monteur auch über genügendes Wissen und nicht zuletzt
auch die nötigen Kompetenzen verfügt.
Jeder Mitarbeiter, bis zum Lehrling,
muss sich der Wichtigkeit solcher
Nachtrags- und Zusatzaufträge bewusst
sein. Familie W. ist von ihrem Elektriker überzeugt und wird diesen weiterempfehlen. Diese Werbung ist am
wirksamsten für ein Unternehmen und
zudem kostenlos.
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