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6. November 2016
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Der Sonntag
in Freiburg
*
Tränen, die man nicht sieht
Der inzwischen 80-jährige Karl Kardinal Lehmannverbindetviel mit Freiburg: Hier hat er studiert, an der Albert-Ludwigs-Universität lehrte er
zwölf Jahre Theologie. Am Mittwoch stellt sich er
sich in der Uni erneut dem Publikum.
SEITE 3
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Der SC Freiburgverliert sein erstes Punktspiel daheim – 0:3 gegen Wolfsburg. Und Christian
Günter (Foto) muss mit Rotvom
Platz.
SEITE 13
meine Woche
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„Das wäre eine echte Prüfung“
Vertreter aus Politik, Wirtschaft und Wissenschaft in der Region diskutieren eine mögliche Präsidentschaft DONALD TRUMPS
Was wäre, wenn Donald
Trump übermorgen die USPräsidentschaftswahl gewinnt? In Politik, Wirtschaft
und Wissenschaft in Südbaden ist man sich uneins,
wie viele seiner widersprüchlichen Ankündigungen der schräge Milliardär
wohl wahr machen würde.
Klar ist: Der Republikaner
ist unberechenbar.
Er sei „ein fürchterlicher Protz“,
ohne Ahnung von Außenpolitik,
ein „Egomane von Gnaden“, der
nicht weiß, was er tut, sagt Wolfgang Jäger, Professor für Politikwissenschaft und langjähriger
Rektor der Freiburger Universität. Dass es Trump sein könnte,
der am 20. Januar 2017 auf den
Stufen des Kapitols in Washington den Amtseid ablegt, könne
er sich immer noch nicht vorstellen. Doch gänzlich ausschließen kann einen Sieg nun niemand mehr. „Ich wäre bitter
traurig für Amerika und für die
Welt“, sagt Ernst Ulrich von WeizANZEIGE
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säcker. Trump verkörpere eine
Mischung aus Machtzynismus
und Gestrigkeit, die gefährlich
werden könne, so der 77-jährige
Naturwissenschaftler und Politiker, der in Emmendingen lebt.
„Die Sorge ist durchaus berechtigt, jedoch sollte man sich nicht
nur wegen des reizbaren Herrn
Trump sorgen, sondern wegen
der gesellschaftlichen Kräfte, die
ihn möglich gemacht haben und
die weiterbestehen werden“, sagt
Sieglinde Lemke, Anglistik-Professorin in Freiburg. Sie sieht in
ihm einen typischen Vertreter
des Postfaktischen: „Wissen und
Forschung zählen immer weniger, worauf es ankommt, ist Publicity und Medienhype.“
Doch wie viel Schaden könnte
ein Präsident Trump tatsächlich
anrichten? „Es ist wie meist bei
Sprücheklopfern: Sind sie erst
einmal im Amt, bleibt herzlich
wenig von dem übrig, was sie
einst verkündet haben“, gibt sich
Peter Weiß, CDU-Bundestagsabgeordneter aus Emmendingen,
gelassen. Trump müsste ein Regierungsteam berufen, bekäme
einen Apparat um sich, der ihn
einbindet und auf den Boden der
Realität zurückholt, und nicht
zuletzt gäbe es noch den Kongress, der Entscheidungen des
US-Präsidenten blockieren und
aushebeln kann – eine Einschätzung, die die beiden Freiburger
Politikwissenschaftler Wolfgang
Jäger und Christoph Haas teilen.
Auch Christoph Münzer, Hauptgeschäftsführer des Wirtschaftsverbands WVIB, hat diese Hoffnung: „Trump wäre kein starker
Präsident“, sagt Volkswirt Münzer, „doch die schwachen sind oft
die gefährlichen, sie können
zum Spielball Dritter werden.“
Welche seiner Ankündigungen – teils krude, teils illegal, teils
widersprüchlich – Trump umsetzen würde, kann heute niemand wissen, sagt der Außenpolitiker und Freiburger SPD-Bunestagsabgeordnete Gernot Erler. Klar sei bisher nur: „Ein Sieg
Trumps wäre eine echte Prüfung
für alle Verbündeten und Partner der Vereinigten Staaten,
auch für Deutschland.“ Mit Kontinuität, Berechenbarkeit und
Werteorientierung sei es dann
vorbei. Ob Trump tatsächlich
das Atomabkommen mit dem
Iran kündigen, internationale
Handelsabkommen
stoppen
und gemeinsam mit dem russischen Präsidenten Wladimir Putin die Terrormiliz Islamischer
Staat „ausradieren“ würde – man
weiß es nicht, sagt Erler. Viele
seiner Vorhaben seien jedenfalls
unvereinbar: „Make America
Great Again“ und der Rückzug
„Make America Great Again!“ – aber ohne Importe und ohne Weltpolitik? Welche seiner teils widersprüchlichen Versprechungen Donald Trump
FOTO: AFP
als US-Präsident umsetzen würde, ist völlig ungewiss.
aus internationalen Märkten Geschäftsleute in die USA, würde schädliche Energieträger wie Öl,
ebenso wie „America first“ und sich Trump wahrscheinlich Gas, Kohle und Atomstrom.
der Abschied aus der Weltpolitik. schnell distanzieren“, meinte „Falls Trump die Wahl gewinnt,
Die Wirtschaft sei der Bereich, Thieme, der in seinem Unter- würde es im Bereich Umwelt gloin dem die schrillen Worte Do- nehmen für Maschinenbau und bal und langfristig betrachtet zu
nald Trumps schon heute am Drucksysteme rund 350 Mitar- massiven Problemen kommen“,
meisten ausrichteten, sagt Polimeint Frank Thieme.
tologe Jäger: „Als Protektionist ANZEIGE
Erneuerbare Energien braucht
stößt er in Amerika auf offene
es nicht, den Klimawandel gibt
Ohren, die Amerikaner sind sich
es nicht, behauptet Trump. „Das
unsicher über die Folgen der
ist Waschmittel-Reklame“, winkt
Globalisierung und begrüßen es,
WVIB-Chef Münzer ab. „Die amedass Trump den Rückzug der
rikanischen Universitäten sind
Für anspruchsvolle
USA auf sich selbst will.“ Auch
im Umweltbereich weltweit fühImmobilien
sein Kollege Christoph Haas
rend, viele US-Firmen sind den
rechnet damit, dass Trump den
europäischen zehn Jahre voraus
Freihandel wie angekündigt ein– das ist nur Rhetorik und wird
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schränken würde, und das könne
nach der Wahl sofortverschwunstauss-immobilien.de
sich zum Schaden der deutschen
den sein“, meint Münzer. Ernst
Ulrich von Weizsäcker, der seit
Exportindustrie mit ihren zahlreichen Mittelständlern in der beiter beschäftigt, davon 40 in 2012 Co-Präsident des Club of Rorz SI-14-0052 Anz Image - Der Sonntag - 45x40 4c.indd
04.07.141 10:51
Region auswirken.
Chicago/USA. Sorgen bereitet
me ist und insgesamt sechs Jahre
Der Teninger Unternehmer ihm allerdings der Klimaschutz in den USA lebte und forschte, ist
Frank Thieme ist einer von ih- – während seine demokratische ganz anderer Meinung: „Trump
nen. „Von einzelnen sehr popu- Rivalin Hillary Clinton die Ener- stellt sich blind in Bezug auf Prolistischen Forderungen, wie der giewende fördern will, setzt bleme, die längerfristig auf uns
erschwerten Einreise deutscher Trump auf umwelt- und klima- zukommen – das ist hochgefähr-
lich, insbesondere für zukünftige Generationen“, warnt von
Weizsäcker. All das, was US-Präsident Barack Obama zusammen
mit Chinesen und Europäern in
Sachen Klimaschutz aufgebaut
habe, sei in Gefahr. Zwar könne
sich Donald Trump auch als Präsident nicht aus einem internationalen Vertragswerk herauswinden, doch „eine Riesenmenge an Schaden“ anrichten sehr
wohl.
„Egal wie die Wahl ausgeht, die
Tatsache, dass es ein Kopf-anKopf-Rennen zwischen Trump
und Clinton geworden ist, ist unglaublich und sollte uns zu denken geben“, sagt Anglistik-Professorin Sieglinde Lemke. Denn
die Angst vor dem sozialen Abstieg stärke überall auf der Welt
rechtspopulistische Bewegungen. „Deshalb“, sagt Lemke, „ist
der Blick nach Amerika auch ein
Blick in unsere Zukunft in Europa.“
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2 LOKALES
Der Sonntag · 6. November 2016
„Ständig auf der Suche“
Archivar UWE FAHRER über 25 Jahre Museum für Stadtgeschichte und Archiv in Breisach
Eine der schönsten Straßen in Freiburg: Die Konviktstraße in der FreiFOTO: BAMBERGER
burger Innenstadt – südlich vom Münster.
Rätselhafter Vermieter
kündigt drei Geschäften
Der Leerstand in der KONVIKTSTRASSE breitet sich aus
Seit 35 Jahren verkauft Jennifer
Mann Damen-Mode in der Freiburger Konviktstraße. Zusammen mit ihrem Ehemann Günther führt die gebürtige Australierin die Boutique „Känguruh“.
Derzeit prangt auf den Vitrinen
der Manns die Aufschrift „Räumungsverkauf“. Am 15. Dezember ist Schluss, in der Konviktstraße 10 a wird es „Känguruh“
nicht mehr geben. Und in der
unmittelbaren Nachbarschaft
stehen zwei weitere Läden – einer führte Kinderartikel, der andere Trachtenmode – bereits
leer. Nun könnte man annehmen, die Ladenbesitzer ächzen
unter der Last der Mieten in der
Freiburger City. „Dem ist aber
nicht so“, sagt Jennifer Mann,
„denn unser Geschäft läuft dank
der Kunden – die Hälfte sind
Freiburger, die anderen Touristen – sehr gut. Uns wurde aber
nach vielen Jahren vom Vermieter gekündigt. Warum, wissen
wir nicht. Auf Nachfrage erhielten wir keine Antwort.“
Zu ihrem Vermieter – angeblich eine von Deutschen geführte Immobilienfirma in der
Schweiz – will Jennifer Mann
kein Wort verlieren. „Die Konviktstraße ist für Freiburg das,
was die Drosselgasse für Rüdesheim darstellt“, sagt Olaf Kather,
Geschäftsführer beim Freiburger Handelsverband. Weil die
Drosselgasse als eine der berühmtesten Straßen Deutsch-
lands gilt, will dieser Vergleich
für die Konviktstraße viel heißen. Und dem Handelsverband
liegt es am Herzen, dass dort, wo
Edelboutiquen sich an Feinkostläden reihen, Flaneure nicht mit
vielen Leerständen konfrontiert
werden. Doch zu den Absichten
des Immobilienbesitzers, der
den Läden gekündigt hat, kann
und will Kather auch nichts sagen: „Wir wissen nicht, welche
Absichten dahinterstecken.“
–
Die FWTM beharrt
In diesen Tagen wird in Breisach ein Doppeljubiläum
gefeiert. Vor 25 Jahren eröffnete das Museum für
Stadtgeschichte, und ebenso lange gibt es auch das
Archiv der Stadt. Stadtarchivar und Museumsleiter
Uwe Fahrer über das Arbeiten mit der Vergangenheit
und für die Zukunft.
Herr Fahrer, auch Sie selbst
feierten in diesem Jahr ihr
25-jähriges Dienstjubiläum.
Wie sahen damals ihre ersten Arbeitstage aus?
Als ich am 2. Januar 1991 angefangen habe, da gab es nur
eine sehr überschaubare
Anzahl älterer Akten ab 1945
und eine kleine Sammlung alter
Bücher und Zeitungen. Davor
war ja im Zweiten Weltkrieg
beim Brand des Rathauses fast
allesverloren gegangen. Ich habe
mich dann in die Stadtgeschichte eingearbeitet und in Keller
und Dachgeschoss des Rathauses nach weiterem Material fürs
Archiv geschaut. Seither suche
und forsche ich ständig.
Was macht die Geschichte der
Stadt Breisach so besonders?
auf Diskretion
–
Dies herauszufinden, will sich
der Handelsverband aber bemüht haben, genauso wie die
Freiburger Wirtschaft Touristik
und Messe GmbH (FWTM): „Wir
können hierzu keinerlei Auskünfte geben, das würde unsere
Arbeit unmöglich machen. Wir
bemühen uns zu helfen, allerdings immer nur sehr vertraulich“, ließ sich am Freitag FWTMGeschäftsführer Bernd Dallmann zitieren.
Für Jennifer und Günther
Mann dürfte diesbezüglich eine
künftige Lösung wohl zu spät
kommen. „Irgendwo anders werden wir unsere Boutique nicht
wieder eröffnen. Dafür sind wir
zu alt“, sagt Jennifer Mann. Doch
in der Konviktstraße 10 a wären
sie mit „Känguruh“ gerne noch
geblieben. Zumindest ein paar
TN
Jahre.
Vielleicht das Wechselspiel zwischen Deutschland und Frankreich. Das spürt man auch heute
noch in den Befindlichkeiten. So
eine Grenzstadt ist anders strukturiert, die Mentalität ist offener
als anderswo. Wir sind eine kleine Stadt, aber eben mit einer großen Geschichte, und auf diese
sind die Breisacher stolz. Die lange Geschichte macht es unbedingt erforderlich, dass man sie
auch zeigt. Dass man weitersucht und vor allem auch diejenigen unterstützt, die über Breisach forschen. Wir sind eine der
am besten archäologisch erforschten Städte in Baden-Württemberg. Zudem hilft die Forschung der Vergangenheit etwa
auch in städtebaulichen Fragen
und bei Themen der Denkmalpflege.
Wie groß ist das Stadtarchiv im
Auch in Ihrer Nähe:
Diakonisches Werk im Evangelischen
Kirchenbezirk Ortenau
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Spendenkonto:
DE 71 6645 00500076 1258 40
Bescheidene
rund 50 Regalmeter hat
es. In den 25 Jahren wurde es mit
einer Riesenmenge gefüllt. Rund
750 laufende Meter an Unterlagen finden sich darin, wie wir in
der Archivsprache sagen. Dabei
sind Urkunden ab dem 13. Jahrhundert, Akten ab dem 15. Jahrhundert, Amtsbücher wie Ratsprotokolle ab 1600 und Stadtrechnungsbände ab 1800 mit allen Rechnungsbelegen, die
interessante Aufschlüsse zu
Ereignissen und Personen geben. Neben vielem anderen sind
auch Lager- und Grundbücher
bis 1900 sowie Straftabellen der
Ortspolizei aus dem 19. Jahrhundert vorhanden. 1995 habe ich
das historische Archiv aus Freiburg zurückgeholt, wo es bis dahin nach Ausbruch des Zweiten
Weltkriegs viele Jahre lagerte.
Ganz besonders wichtig ist mir
die Bildsammlung über Ansichten Breisachs, seiner Straßen
und Gebäude, Persönlichkeiten
und Ereignisse, die von bescheidenen zwei kleinen Kartons auf
nunmehr rund 29 000 Stück
durch intensive Sammelarbeit
gewachsen ist.
mentation zu erstellen. Ich bin
ständig auf der Suche nach Dokumenten. Vor allem durch den
Kontakt zu Breisacher Bürgern,
die altes privates Familienmaterial zur Verfügung stellen. Früher war ich auch häufig auf Flohmärkten unterwegs, heute werde ich vor allem im Internet fündig. Da finden sich wirkliche
Highlights. Etwa auf Ebay, wo ich
gerade ein Fotoalbum erworben
habe mit Aufnahmen aus Breisach im November 1918, auf denen die letzte Parade auf dem
Münsterplatz und die ersten zurückkehrenden Soldaten aus
dem Elsass nach dem Waffenstillstand zu sehen sind. Solche
Sachen sind einmalig und eigentlich unbezahlbar.
Was sind hier die Highlights?
Zum Beispiel die schönste Urkunde, die wir haben. Eine Stadtrechtsbestätigung aus dem Jahr
1715, von Kaiser Karl VI. in Wien
eigenhändig unterzeichnet. Eine
Prachturkunde. Die ältesten Urkunden sind auch sehr eindrücklich, etwa eine aus dem 13. Jahrhundert mit der Aufführung der
Zölle, die am Rheintor errichtet
werden mussten.
Dort befindet sich heute das
Museum für Stadtgeschichte.
Es ist ein Idealfall, dass ein solches auch in einem historisch
bedeutsamen Gebäude untergebracht ist. Das 1678 gebaute
Rheintor nach Plänen von VauDas Klischee vom Archivar, der
ban ist ja nach dem Münster das
nur im dunklen Kämmerlein
eindrücklichste
Baudenkmal,
Akten wälzt, greift also nicht.
das wir haben. Vielleicht wird es
ja auch noch zum Unesco-WeltNein, sicher nicht, ich bin viel kulturerbe, wie es sich die Stadt
unterwegs und arbeite etwa wünscht.
DAS GESPRÄCH FÜHRTE
auch Stadtführungen aus. Zum
DANIEL WEBER
Beispiel entlang der alten Stadtmauer, um zu zeigen, wo noch
Historisches steckt. Wenn man > UWE FAHRER ist 57 Jahre alt
durch Breisach geht, ist auf den und arbeitet seit 1991 in Breisach
ersten Blick außer den Türmen als Stadtarchivar und Leiter des
und dem Münster wenig wirk- Museums für Stadtgeschichte. Zulich Altes zu sehen. Aber dann vor war der gebürtig aus dem
hat es doch noch solche ver- Raum Heidelberg stammende Disteckten Kleinode wie die noch plom-Archivar zehn Jahre im
Die städtische Überlieferung zwi- in Teilen vorhandene Stadtmau- Staatsarchiv Freiburg beschäftigt.
schen 1880 und 1945 fehlte
er aus dem 14. Jahrhundert, die ÖFFNUNGSZEITEN des Museums
nach dem Rathausbrand von
sich zum Teil versteckt durch die am Rheintor: Dienstag bis Freitag,
14 bis 17 Uhr. Samstags, sonn- und
1945. Kann man diese Lücke
Unterstadt zieht.
feiertags von 11.30 Uhr bis 17 Uhr.
überhaupt schließen?
Die Sonderausstellung „Schätze
Zum Jubiläum gibt es eine Sonaus dem Stadtarchiv“ ist noch bis
Man muss es versuchen. Es geht
derausstellung mit dem Titel
20. November zu sehen.
darum, eine gute Ersatzdoku„Schätze aus dem Stadtarchiv“.
Die Stadt Freiburg hat FUNDAMENTRESTE der Alten Synagoge abtragen lassen
energetische
Altbausanierungen
Überdachungen
*
* keine Beratung – kein Verkauf
Rathaus
heute?
Einige Steine lagern sicher
WINTERGÄRTEN
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Das Museum für Stadtgeschichte, seit Beginn geleitet von Uwe Fahrer, hat am Rheintor
FOTOS: CHRISTINA HOHWIELER/ HANS-JOCHEN VOIGT
seinen passenden Platz.
Als klar war, dass die Fundamente der Alten Synagoge in Freiburg nicht sichtbar erhalten werden, war der Wunsch der jüdischen Gemeinde nur noch eine
Minimalforderung: Der Abbau
möge erst nach dem Jahrestag
der Pogromnacht erfolgen. Auch
daraus wurde nichts. In dieser
Woche wurde ein Teil der auf
dem Platz der Alten Synagoge in
Freiburg gefundenen Fundamentreste abgetragen – drei Reihen von zwei der insgesamt acht
gefundenen Mauern. Sie waren
dem geplanten Wasserspiegel
im Weg, der an die 1938 von den
Nazis zerstörte Synagoge erinnern sollte, zu der die Fundamente gehörten. „Wir sind entsetzt“, sagt Irina Katz, die Erste
Vorsitzende der Israelitischen
Gemeinde Freiburg.
Die Synagoge der Freiburger
Juden hatte seit 1870 auf dem
Platz gegenüber dem heutigen
Stadttheater gestanden und war
am 9. November 1938 niedergebrannt worden. Die Nacht ging
als Pogromnacht in die Ge-
schichte ein, jedes Jahr wird zu
diesem Datum an die Verbrechen erinnert.
Derzeit ist der Platz zwischen
den Kollegiengebäuden I und II
der Universität Freiburg eine riesige Baustelle, im Zuge seiner
Neugestaltung soll auch das
Wasserbecken gebaut werden.
Als Ende September Reste des
Gebetshauses zum Vorschein
kamen, freute dies die beiden jüdischen Gemeinden Freiburgs.
Diese Freude ist nun dem Entsetzen gewichen. Der SPD-Kreisverband, die Jusos und zahlreiche
Privatpersonen stimmen in die
Kritik ein.
–
Historische Überreste
waren nicht vorgesehen
–
Nach Bekanntwerden der Funde
wurden Stimmen laut, die gefordert hatten, die Fundamente
sichtbar zu erhalten – den Wasserspiegel also zu verschieben,
umzuplanen oder ganz von ihm
abzusehen. Doch historische
Überreste waren nicht vorgese-
hen, die Stadt hat keinen Plan B.
Als klar war, dass die Verwaltung
auf die Wünsche nicht eingeht,
lautete die Minimalforderung
der Israelitischen Gemeinde, mit
dem Abtragen der Steine doch
wenigstens zu warten, bis der 9.
November verstrichen ist. Der
Gedenktag ist für Juden ein stiller und emotionaler Tag, wie Irina Katz erklärt.
Doch nachdem die Baustelle
am Fundort rund einen Monat
geruht hatte, wurden die Arbeiten am Mittwoch wieder aufgenommen. Oberbürgermeister
Dieter Salomon lässt sich hierzu
wie folgt zitieren: „Wenn wir jetzt
nicht gehandelt hätten, hätten
die Steine Schaden genommen.“
Irreversible Tatsachen habe man
nicht geschaffen, die Steine lagern nun dokumentiert und beschriftet in einer Halle des Garten- und Tiefbauamtes.
Dort seien sie vor der Witterung geschützt – auf der Baustelle habe ihnen die Sprengung
durch Frost gedroht, sagt auch
Bertram Jenisch. Er hat als Denk-
malpfleger sein „Ok“ zu diesem
Vorgehen gegeben und betont:
„Es ist mir ein Herzensanliegen,
dass der Umgang mit diesen
Funden, die einen emotionalen
Wert haben, würdig ist.“
–
Mit Spitzhacken auf die
Steine losgegangen
–
Irina Katz war selbst an der Baustelle, hat gefilmt, wie die bestellte Fachfirma die Steine aus der
Mauer löst, und findet den Umgang alles andere als würdig: „Sie
sind mit Spitzhacken auf die
Steine losgegangen, haben sie
mit Füßen getreten und auf einen Haufen geworfen.“ Wenn es
nach ihr und der Gemeinde, für
die sie spricht, geht, sollen die
Steine vor Ort wieder aufgebaut
werden – „Sie sagen ja, es sei
nicht irreversibel“.
Die Stadt Freiburg indes
fürchtet, Fördergelder zu verlieren, sollte der Platz nicht wie geplant Ende 2018 fertig sein. In
der kommenden Woche ruhen
SAVERA KANG
die Arbeiten.
DIE DRITTE SEITE 3
Der Sonntag · 6. November 2016
Der Zementschlepper der Kirche
KARL KARDINAL LEHMANN
tritt am Mittwoch in der Freiburger Uni auf – hier hatte der Theologe einst studiert und gelehrt
TONI NACHBAR
E
Er kennt die vorkonziliare Kirche, befürwortet aber die menschenfreundlichere des II. Vaticanums: Karl Kardinal Lehmann.
Priesterweihe schafften es 28.
Der Erste ergriff die Flucht am
ersten Abend, als die Glocke zum
gemeinsamen Essen läutete:
„Das war ihm schon zu viel“, erzählt heute der Kardinal und ein
gewisses Verständnis ist unüberhörbar.
Doch zurück zu Heidegger: Als
junger Seminarist erhielt Karl
Lehmann vom damaligen Regens des Collegium Borromaeum, Robert Schlund, den Hausschlüssel, um nicht ganz im Einklang mit den Hausregeln die
abendlichen Vorlesungen des
Philosophen zu besuchen. „Dieser Vertrauensbeweis“, sagt Lehmann, habe es im leichter gemacht, Priester zu werden und
nicht als Laie sich komplett der
Philosophie zu verschreiben.
–
Distanz zum
„späteren Heidegger“
–
Heidegger veröffentlicht wird,
habe er sich längst vom Antisemiten aus den Schwarzen Heften distanziert. Überhaupt sei
der späte Heidegger für ihn immer unverständlicher, „ja mythisch“ geworden. Für den Studenten war er aber ein unvergessliches Erlebnis.
Wie der große aus Freiburg
stammende Theologe Karl Rahner, den Lehmann als junger
Wissenschaftler kennenlernte
und ihn zum II. Vatikanischen
Konzil nach Rom begleitete. Dessen großen philosophischen Versuch, über einen schweigenden,
geheimnisvollen Gott zu sprechen, zu dem nach gängigen wissenschaftlichen
Methoden
längst kein Weg mehr führt, hätte Lehmann als habilitierter
Theologe gerne weiter vertieft.
Doch die katholische Kirche hatte anderes mit dem Professor
vor: Am 3. Juni 1983 wurde er
zum Bischof von Mainz gewählt.
Dass dies nicht überraschend
kam, hängt schon mit Lehmanns Werdegang als Student
zusammen. Denn allzu lange
ließ man ihn nicht als Seminaristen in Freiburg über HeideggerSchriften
brüten,
sondern
schickte ihn in die katholische
Kaderschmiede schlechthin –
zur Päpstlichen Universität Gregoriana nach Rom. Leicht hatte
es der Sigmaringer dort nicht:
Die Vorlesungen und Prüfungen
Sechs Jahre später schrieb er eine
riesige Dissertation „Vom Ursprung und Sinn der Seinsfrage
im Denken Martin Heideggers“.
Er hatte sich tief in dessen Philosophie eingearbeitet und war sogar in den Genuss gekommen,
mit Heidegger zweimal auf jenem Feldweg bei Meßkirch zu
spazieren, dem der Philosoph in
einer vielgelesenen kleinen
reiburg in den 50er Jahren. Schrift ein Denkmal gesetzt hat.
Hierher hat es den jungen Inzwischen, sagt Lehmann, der
Karl Lehmann als Studenten noch immer verfolgt, was über
gezogen, auch deshalb, weil hier
ein Philosoph zu hören war, der
ZUR PERSON
ihn schon als Schüler interessiert hat – Martin Heidegger. DaKARL KARDINAL LEHMANN
für geht man zwar nicht in ein
Mainz und Freiburg. 1983 wurwurde am 16. Mai 1936 in SigPriesterseminar wie das Freiburde Karl Lehmann zum Bischof
maringen geboren. Zwischen
ger Collegium Borromaeum,
von Mainz gewählt. Von 1987
1956 und 1964 studierte er in
doch der Sohn eines Volksschulbis 2008 war er der VorsitzenFreiburg und Rom Philosophie de der Deutschen Bischofslehrers und einer Buchhändlerin
und Theologie. Der Sohn eines konferenz. Zum Kardinal wurverspürte auch den Wunsch,
Volksschullehrers und einer
Geistlicher zu werden. Die seelide er 2001 ernannt. Von seiBuchhändlerin promovierte
schen Grausamkeiten, die ein
nem Bischofsamt in Mainz
in beiden Fächern. Lehmann
junger Mann in einem solchen
trat er an seinem 80. Geburtsnahm als Assistent des aus
Haus mit seinen strengen Retag zurück. Lehmann ist MitFreiburg stammenden Theogeln – vor allem vor dem Reglied im Freiburg-Zähringer
logen Karl Rahner zwischen
formkonzil 1962 bis 1965 – erfahRotary Club und Träger zahl1962 und 1965 am II. Vatikaren könnte, sind für den Kardireicher Auszeichnungen und
nischen Konzil in Rom teil.
nal öffentlich ein Tabu, aber in
Preise. Für sein großes EngaZum Priester geweiht wurde
seinem jüngsten Buch nennt er
gement um den ökumenier im Oktober 1963. Zwischen schen Dialog wurde ihm in
ein Detail, das eine Ahnung da1968 und 1983 lehrte er Theovon gibt. Mit rund 80 Gleichgediesem Jahr die Martin-LuTN
logie an den Universitäten in
sinnten hatte Lehmann sein Stuther-Medaille verliehen.
dium in Freiburg begonnen, zur
F
wurden auf Lateinisch gehalten,
seine Beschäftigung mit modernen Philosophen kritisch beäugt. Dass Heideggers Schriften
beispielsweise gar nicht öffentlich in der Bibliothek auslagen,
sondern in einem „Giftschrank“,
zu dem man den Schlüssel benötigte, sagt viel über den Geist jener Jahre. Der unbeirrbare Lehmann ließ sich nicht abschrecken, neben der Dissertation zu
Heidegger legte er noch eine
zweite, theologische vor, die um
das Auferstehungsmysterium
kreist.
–
Beliebt in
Bollschweil
–
Von 1971 bis 1983 war Lehmann
Theologie-Professor in Freiburg.
Die Albert-Ludwigs-Universität
habe er der in Theologie hoch
angesehenen Uni in Münster,
aber auch der in München vorgezogen, weil er sich Freiburg
verpflichtet fühlte. Der Professor pendelte täglich zwischen
seinem Wohnort in Bollschweil
und der Stadt hin und her. In
Bollschweil soll man sich heute
noch gerne an ihn und seine Katzen erinnern – vor allem wegen
der Kindergottesdienste, die er
jeden Mittwochmorgen gestaltet hat.
Einer seiner Schüler, der langjährige Redakteur der HerderKorrespondenz, Ulrich Ruh, beschreibt den Theologen Lehmann in einem Porträt als einen
Professor, der seinen beträchtlichen philosophischen Hintergrund nie verleugnen konnte
und wollte: Nicht nur bei Heidegger, sondern auch bei Platon,
der spekulativen Metaphysik des
deutschen Idealismus und bei
Husserl holte er sich ein Fundament seiner theologischen Anschauungen. Diese kreisten um
die alte rahnerische Frage: „Wie
muss ein Reden von Gott aussehen, das dessen unaufhebbare
Geheimnishaftigkeit ebenso respektiert wie seine Selbsterschließung in der biblischen Offenbarung?“
Ein einziges Mal will Lehmann
öffentlich geweint haben, als er
Freiburg 1983 verlassen musste.
Seinem
Gesprächspartner
Schächter aber gestand er viele
Tränen, die man nicht gesehen
hat.
Man darf vermuten, die meisten fallen in die Zeit als Bischof
sowie als Vorsitzender der Bischofskonfenz. Dort prallten die
Gegensätze im deutschen Katholizismus aufeinander: Auf
der einen Seite standen die, die
den öffnenden Kurs der Kirche
nach dem Konzil bejahten, auf
der anderen Seite die, die sich davor fürchteten und ihn ablehnten. „Karl Lehmann steht für eine menschenfreundliche Theologie und einen Kirchenbegriff,
der nicht von der Hierarchie her
gedacht ist. Darin unterscheidet
er sich beispielsweise von Ratzinger“, sagt der Freiburger Theologe Magnus Striet.
Leidenschaftlich hat sich Lehmann dafür eingesetzt, dass sich
die katholische Kirche nicht aus
der staatlichen Partnerschaft bei
der
Konfliktberatung
für
Schwangere zurückziehe, und
musste sich dennoch dem Druck
Roms beugen.
Unter seinen europäischen
Kollegen versuchte er ebenfalls
als Vermittler zu wirken, um
dennoch oft registrieren zu
qu-int.com
s war im Sommer 1956. Der
damals 20-jährige Karl Lehmann saß in einem Hörsaal
der Freiburger Universität und
blickte zum Fenster hinaus. In
der Nähe lärmte eine Baustelle,
der Philosophie- und Theologiestudent sah Gleichaltrige Zement schleppen. „Was für ein Privileg, dass ich hier sitzen darf“,
dachte er sich und nahm sich
fest vor, daraus etwas zu machen.
Im Mai ist Karl Lehmann 80
Jahre alt geworden und man darf
getrost über ihn sagen, dass er in
den vergangenen sechs Jahrzehnten den Zementschlepper
der katholischen Kirche in
Deutschland gegeben hat. Der
Mann mit den Wurzeln im katholischen Hohenzollern um
Sigmaringen hat zwei Doktorarbeiten verfasst, war wissenschaftlicher Assistent Karl Rahners, eines der bedeutendsten
Theologen aller Zeiten, und hat
an zwei Universitäten jahrelang
gelehrt. Lehmann war Bischof in
Mainz und viele Jahre Vorsitzender der Deutschen Bischofskonferenz. Er hat die Kirche vor deren Erneuerung durch das II. Vatikanische Konzil erlebt und hart
dafür gekämpft, dessen Beschlüsse nach 1965 erlebbar zu
machen. Auf Synoden und in
vielen Streitigkeiten versuchte
er den Vermittler zwischen den
Fronten zu geben. Ein Kollege
sagt über ihn, er habe sich darin
aufgerieben und sich nicht selten sehr einsam gefühlt. Die Liste seiner theologischen Veröffentlichungen sprengt jeden Zeitungsrahmen, die Ehrungen aufzuzählen, die ihm zuteilwurden,
wäre eine ermüdende Zumutung. Nicht verschwiegen aber
werden soll, dass Karl Lehmann
vor wenigen Tagen die MartinLuther-Medaille seitens der
evangelischen Kirche bekommen hat – als Anerkennung für
sein stetiges Bemühen, den Dialog zwischen Protestanten und
Katholiken aufrechtzuerhalten
und zu vertiefen.
Dass er nun im hohen Alter gebrechlicher geworden ist, will er
nicht verheimlichen. Dennoch
lässt er es sich nicht nehmen,
nächste Woche nach Freiburg zu
kommen, um am Mittwoch, 9.
November, 18 Uhr, im Audimax
der Universität sich wieder einmal dem Publikum zu stellen.
Das Buch „Mit langem Atem – Erfahrungen – Einsichten“, das er
zusammen mit dem ehemaligen ZDF-Intendanten Markus
Schächter verfasst hat, soll dabei
die Grundlage einer Art Lebensbilanz bilden.
FOTO: DPA
müssen, wie auch katholische Bischöfe von nationalen Interessen und Egoismen geprägt sind.
Die polnische und ungarische
Haltung in der Flüchtlingsfrage
mache ihn traurig, sagt Lehmann, um dann doch beide „katholischen Länder“ in Schutz zu
nehmen: „Für sie habe ich noch
ein gewisses Verständnis“; wie
Rest-Westeuropa sich verhalte,
sei noch fragwürdiger.
Wie bescheiden Lehmann privat ist, verrät ein ehemaliger Zivildienstleistender in der Akademie für politische Bildung der
Diözese Mainz. An deren Sitz in
Heppenheim gab es 2001 ein
Treffen zwischen der Bistumsspitze und der hessischen Landesregierung unter Roland Koch.
Die Kleriker kamen in weißen
Mercedes-Limousinen, die Politiker in schwarzen. Irgendwann
sah Lehmann, dass der Hausmeister und dessen „Zivi“ durch
eine Tür wollten. Diskret trat der
frischgekürte Kardinal in die Nähe und hielt sie den beiden auf.
> PODIUMSDISKUSSION
mit
Karl Kardinal Lehmann im Audimax der Freiburger Universität,
Mittwoch, 9. November, 18 Uhr.
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4 LOKALES
Der Sonntag · 6. November 2016
GESICHT DER WOCHE
THORSTEN RUDOLPH, TOURISMUS-MANAGER
Der Schwarzwaldschützer
A
ls „Störenfriede“ hat
Kopfs zu sehen sind. „Ich bin
Thorsten Rudolph gekein grundsätzlicher Gegner
plante Windkraftanlagen von Windkraftanlagen, aber an
bei Häusern im Hochschwarzsolchen sensiblen Punkten halwald bezeichnet. In einer Zeite ich nichts davon“, sagt er.
tungsanzeige, die
Thorsten Rudolph
der Chef der Hochkam 2009 in den
schwarzwald-TouHochschwarzwald.
rismusgesellschaft
Zehn Gemeinden
diese Woche schalhaben sich damals
tete. „Die geplante
zusammengeZerstörung unseschlossen, um eine
res Landschaftsbilschlagkräftige
des zerstört ExisEvent- und Marketenzen“, schrieb er
tingorganisation
darin. Die Reaktiozu bilden. Per
Windkraft schreckt Tou- Headhunter suchnen waren heftig.
Aus Häusern kam risten ab, befürchtet
ten sie einen
Thorsten Rudolph.
Protest. SchließdurchsetzungsfäFOTO: BAUMANN (ZVG) higen Kopf und
lich zählt die Gemeinde zu den 15
den haben sie in
„Partnern“ der TourismusgeRudolph zweifelsohne gefunsellschaft, hat die gegen ihre
den. Der Betriebswirt ist in
Windkraftplanung gerichtete
Wien aufgewachsen, hat in ÖsAnzeige also indirekt mitfinan- terreich, Ungarn und Bayern als
ziert. Rudolphs Kritiker warfen Tourismusmanager gearbeitet.
ihm deshalb KompetenzüberDen Hochschwarzwaldtourisschreitung vor: Er solle sich dar- mus brachte er mit Tatkraft
um kümmern, mehr Gäste in
und Ideen voran. Am Donnersden Hochschwarzwald zu lotag nahm er in Dortmund eine
cken, nicht in die Politik einmi- Auszeichnung des Deutschen
schen, meinten sie. Doch das ei- Tourismuspreises entgegen –
ne hängt für ihn mit dem ande- für die innovative Gäste-App
ren zusammen. „Die Marke
„Mein Hochschwarzwald“. Und
Hochschwarzwald steht für ei- auch seine Chefs, die Bürgerne idyllische, unberührte Land- meister der Schwarzwälder
schaft. Weithin sichtbare Wind- Zweckverbandsgemeinden,
räder schrecken Touristen ab“,
sind mit Rudolphs Arbeit zumeint der 54-jährige Manager. frieden. Sein GeschäftsführerEr habe eine Diskussion anzet- vertrag wurde nach fünf Jahren
teln wollen und das sei ihm ge- bis 2019 verlängert. Und selbst
lungen. Das zeigten auch die
wenn Häuserns Bürgermeister
überwiegend positiven Rückwegen der Anti-Windkraft-Anmeldungen, die er neben den
zeige nun nicht mehr allzu gut
kritischen diese Woche bekom- auf Rudolph zu sprechen sein
men habe.
könnte: Die anderen RathausDie Anzeige zierte eine Fotochefs haben die Aktion begrüßt.
montage, auf der vom Schluch- Der Aufsichtsratsvorsitzende,
see aus zwei Windräder auf den Stefan Wirbser aus Feldberg,
DAG
Höhenzügen des Grießbacher
war eingeweiht.
Messerstecher
in Haft
„Es hilft gegen Sorgen“
Das feministische Flüchtlingsprojekt POLYCHORE feiert im Freiburger E-Werk
Geflüchteten Frauen die
Teilhabe am kulturellen Leben der Stadt ermöglichen
– das war im Dezember 2015
die Idee von „Polychore“.
Nun endet das von der Feministischen Geschichtswerkstatt Freiburg initiierte
Projekt mit einem großen
Fest. Doch die Teilnehmerinnen wollen unbedingt,
dass es weitergeht.
SIGRUN REHM
„Möchten Sie selber Musik machen, im Chor singen oder einen
Tanzkurs besuchen? Wollen Sie
ins Kino, Theater oder in ein
Konzert gehen?“ Diese Fragen,
formuliert in Arabisch, Englisch
und Deutsch auf einem lilafarbenen Flyer, standen am Anfang.
„Wir sind damit in die Flüchtlingsheime gegangen und haben
die Frauen zu einem ersten
Workshop eingeladen“, erzählt
Laura Costanzo, die gemeinsam
mit Fausta Carli das Projekt seit
Beginn leitet. Als der im Februar
2016 im Goethe-Institut stattfand, kamen 40 Frauen – „und
sehr viele Kinder“ –, wie die beiden bei einer Tasse Tee im YogaRaum des Feministischen Zentrums auf dem Freiburger Grethergelände erzählen.
Eine von ihnen war Nadima
Bakkour, die vor ihrer Flucht aus
Syrien an der Universitätvon Damaskus arabische Literatur unterrichtete und damals seit
knapp einem Jahr in einer Freiburger Unterkunft lebte. „Ich
war sofort begeistert, ich wollte
unbedingt singen und tanzen“,
sagt sie. Bald stieg sie in die Projektleitung mit ein und jetzt,
nach acht Monaten, sagt sie: „Polychore ist die Möglichkeit, etwas zu erleben, etwas Neues kennenzulernen, und es tut gut.“ Nadima Bakkour legt die Hand aufs
Herz: „Es hilft gegen Sorgen und
Singen, tanzen, künstlerisch tätig sein: Das ermöglicht „Polychore“ geflüchteten Frauen. Hier die ProjektFOTOS: REBECCA KERN/FLASHBEC
leiterinnen Laura Costanzo, Nadima Bakkour und Fausta Carli (von links).
gegen die Langeweile im Flüchtlingsheim.“
Schneller, als das bei sozialen
Projekten oft der Fall ist, bekamen die Initiatorinnen die Zusage, dass „Polychore“ als eines von
drei Freiburger Vorhaben vom
Innovationsfonds Kunst des
Landes Baden-Württemberg mit
14 000 Euro gefördert wird. Das
Kulturamt der Stadt gab weitere
1 500 Euro dazu. „Singen und
Tanzen war das, was sich tatsächlich die meisten Frauen wünschten“, berichtet Fausta Carli. Im
Tanzstudio Vividanza im Stadtteil Vauban fand jede Woche ein
Tanzkurs statt, bei dem die Teilnehmerinnen auch eigene Musik mitbringen konnten. Der bereits bestehende Frauenchor
von Chorleiterin Anne Kienbaum-Philippi öffnete sich für
Sopran- und Altstimmen aus aller Welt.
–
Hemmungen schwinden
–
„Am Anfang saßen alle bedrückt
da, hatten Angst und Sorgen,
konnten kaum Deutsch und
wussten nicht, was mit ihnen als
Nächstes passiert“, berichtet
Streit im COLOMBIPARK eskaliert
Im Freiburger Colombipark ist
am Donnerstagabend gegen 22
Uhr ein Streit zwischen vier
jungen Asylbewerbern aus Afghanistan eskaliert. Ein 18-Jähriger zog plötzlich ein Messer
und attackierte damit seine
drei Bekannten. Die jungen
Männer im Alter von 17, 18 und
19 Jahren wurden durch Schnitte und Stiche zum Teil schwer
verletzt und mussten medizinischversorgt werden. Zweivon
ihnen wurden noch in der
Nacht notoperiert, der 19-Jähri-
ge befindet sich weiterhin in einem kritischen Zustand. Nach
der Tat konnte der 18-jährige
Messerstecher zunächst aus
dem Colombipark in Richtung
Stadtmitte fliehen, am nächsten tag stellte er sich jedoch auf
einem Polizeirevier. Am Samstag meldet die Polizei schließlich, gegen den festgenommene Tatverdächtigen sei vom
Haftrichter Haftbefehl erlassen
worden. Mittlerweile befindet
sich der Messerstecher in der
DS
Justizvollzugsanstalt.
Kreative Arbeit im „Polychore“-Atelier bei Feri Tabrisi.
Chormitglied Sausan Hachicho.
Doch beim gemeinsamen Singen schwanden die Hemmungen, es wurde gelacht, Freundschaften entstanden. „Es sind so
viele Frauen dabei, die tolle
Stimmen haben“, sagt Hachicho.
Da ist etwa Osaro Osemwegie,
die vor zwei Jahren aus Nigeria
nach Freiburg kam und in ihrer
Heimat bereits als professionelle
Sängerin in Kirchen auftrat, und
Majilinda Kecaj aus Albanien, die
schon als Kind das Singen liebte.
Am 31. November endet die
Förderung und damit eigentlich
auch „Polychore“. „Aber es gibt so
viele Ideen“, sagt Laura Costanzo,
„wir können nicht aufhören, es
muss einfach weitergehen.“ Ein
Schmuckgestaltungskurs ist in
Vorbereitung, das Frauencafé, zu
dem jeden ersten Samstag im
Monat 30 bis 50 Frauen – hiesige
und geflüchtete – ins Feministische Zentrum kommen, soll weiterhin stattfinden. Laura Costanzo und Fausta Carli sind hoffnungsvoll, dass sich neue Unterstützer finden lassen.
Vorher aber wollen die Teilnehmerinnen am 8. November
bei einem großen Abschlussfest
ihre Erfahrungen und Ergebnisse teilen und gemeinsam feiern.
Der Frauenchor hat „Der Mond
ist aufgegangen“ und „Die Gedanken sind frei“ einstudiert,
Nadima Bakkour und Sausan
Hachicho lesen Lyrik des libanesisch-amerikanischen Dichters
Khalil Gibran, den man hierzulande vor allem durch seine
Schrift „Der Prophet“ kennt. „Er
hat aber auch Heiteres geschrieben“, sagt Bakkour, „vielleicht lese ich eine Fabel.“ Majilinda Kecaj wird albanische Volksweisen
singen, begleitet von ihrem
Mann am Piano: „Es war immer
mein Traum zu singen, ich freue
mich, dass er jetzt wahr gewor-
den ist“, sagt sie und weint. Ihr
Auftritt wird für sie ein Dank
und ein Abschied sein, denn sie
wird mit ihrer Familie abgeschoben. In knapp zwei Wochen geht
ihr Flug zurück nach Albanien.
FAKTEN
ZU EINEM FEST zum Abschluss von „Polychore“ laden die Teilnehmerinnen
herzlich am Dienstag, 8. November, ab 18 Uhr ins Freiburger E-Werk, Eschholzstraße 77. Es gibt Solo- und Chorgesang, Lyrik, Tanz, Bilder,
Atelierarbeiten und Videoinstallationen. Außerdem
treten Gastmusiker auf. Köchinnen aus dem Iran, Syrien
und Nigeria sorgen für kulinarische Überraschungen.
Geschichtenerzählerinnen
gestalten ein Kinderprogramm. Frauen, Männer,
Kinder und alle anderen sind
willkommen. Der Eintritt ist
frei, Spenden werden gebraucht, damit das Projekt
weitergehen kann.
DAS POLYCHORE-CAFÉ soll
weiterhin stattfinden an jedem ersten Samstag im Monat, 11 bis 13.30 Uhr, im Feministischen Zentrum, Adlerstraße 12/Faulerstraße 20
(Grethergelände). Es gibt eine Kinderbetreuung.
INFORMATIONEN zu „Polychore“ und wie es damit
weitergeht gibt es auf der
Webseite der Feministischen
Geschichtswerkstatt unter
www.femwerkstatt.de sowie
bei Fausta Carli, Telefon
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6 LOKALES · EXTRA
Der Sonntag · 6. November 2016
An der Riesenbaustelle
Eine Gruppe von Freiburgern setzt derzeit das GRÖSSTE PUZZLE DER WELT zusammen
Es sind nicht 5 000 und
nicht 10 000 Teile. Sondern
mehr als 40 000 . Zusammengesetzt werden sie ein
sieben mal zwei Meter großes Gesamtbild ergeben.
In einer Wohnung im Freiburger Westen entsteht derzeit das größte Puzzle der
Welt.
OTTO SCHNEKENBURGER
Im Laden würde dieses Puzzle,
das seit ein paar Monaten auf
dem Markt ist und sich aus zehn
verschiedenen Disney-Motiven
zusammensetzt, 395 Euro kosten. Der in Freiburg lebende Thilo Konstanzer hat es vom Verlag
Ravensburger geschenkt bekommen. Weil sich die Freizeit-Gruppe um Konstanzer bereits einen
Namen gemacht hat in der Puzzle-Szene. Und das, obwohl der 33Jährige erst vor etwa einem Jahr
zum Puzzler geworden ist. Die
Hitze war schuld. „An einem Tag,
an dem es so heiß war, dass man
sich draußen nicht mehr aufhalten konnte, kamen wir auf die
Idee, ein altes Puzzle aus dem Regal zusammenzusetzen.“
–
Videos auf Youtube
machen Gruppe bekannt
–
Da muss es Klick gemacht haben, das war die Geburtsstunde
der „Band of Puzzle“, wie sich die
Gruppe mittlerweile nennt. Dutzende Puzzles sind im Teamwork
seither entstanden. Nun hat
Konstanzer eine „Lino Rise“ getaufte Firma, in der er Animationen mit eigenem Sound etwa für
Feierlicher Moment: Wenn eine der großen Tüten auf dem Tisch entleert wird (links), geht es ans nächste 4 000 Teile umfassende Disney-Motiv. Vor allem am Anfang ist dann viel
FOTOS: OSC (2), ZVG/BAND OF PUZZLE
Geduld gefragt, ehe Motive wie jenes von „Die Schöne und das Biest“ (rechts) sichtbar werden.
Firmentrailer anbietet. Und so
hat er auch das Werk der „Band
of Puzzle“ in kurzen auf Youtube
veröffentlichten und mit eigener Musik und technischen Spielereien versehenen Filmen festgehalten. Über Facebook wurden
zudem Kontakte mit diversen
Gleichgesinnten
aufgebaut,
schließlich ist auch der PuzzleHersteller Ravensburger auf die
Freiburger aufmerksam geworden und beliefert sie seither mit
Material.
In zehn Säcken mit den jeweils
136 mal 96 Zentimeter großen
Einzelmotiven wie „Dschungelbuch“ oder „Bambi“ liefert
Ravensburger sein Riesenpuzzle,
als Besonderheit wurde ein Micky-Maus-Kopf in jedem Motiv
versteckt. Sie entstehen derzeit
auf dem ehemaligen Esstisch
von Konstanzer. Verbunden sind
die Motive mit einer Art Sternenhimmel, der zum Anspruchsvollsten gehört, was auf
die Puzzler zukommt.
Beim Besuch von Der Sonntag
wurde gerade mit dem „Dumbo“-Puzzle begonnen, das den
fliegenden Elefanten beim Bad
in einem Waschzuber zeigt. Die
„Band of Puzzle“ ist an diesem
Nachmittag ein Quartett, das
erst einmal bestimmte Farben in
Tupperware-Boxen und Essschalen vorsortiert. Über seinen Köpfen schwebt eine Kamera, die das
Geschehen alle 30 Sekunden von
oben festhält und später in einem Zeitraffer-Video präsentieren wird. „Insgesamt gehören etwa zehn Leute zu uns; wenn wir
mal dabei sind, puzzeln wir bis
zu zehn Stunden am Stück“, erzählt Konstanzer.
Carina aus Freiburg gehört zur
„Band of Puzzle“. Sie hat sich an
die Filmrolle gemacht, die sich
als Motive durch alle zehn Disney-Bilder zieht. Sie erzählt, dass
die Gruppe die einzelnen Teile
aufgrund ihrer Form mit den Begriffen „Vierzipfler“, „Dreizipfler“
oder „Zweizipfler mit Rand“ versehen habe.
Was fasziniert so daran, stundenlang über einem Puzzle zu
brüten? Der Berichterstatter ist
sich recht sicher, dass es ihm für
diese Mammutaufgabe nicht
nur an Talent, sondern auch an
Geduld fehlen würde. „Man vergisst die Zeit um einen herum
und schafft es, sich ganz auf eine
Sache zu konzentrieren“, sagt
Thilo Konstanzer. Man werde
überall von so vielen verschiedenen Einflüssen zugemüllt, beim
Puzzeln könne er aber komplett
abschalten. Und dann gebe es so
viele kleine Erfolgserlebnisse.
Immer wenn gerade wieder eine
„Baustelle“ erfolgreich beendet
wurde.
Noch gibt es niemanden, der
das Puzzle in Gänze zusammengelegt hat. Auch die Freiburger
Gruppe kann sich also noch
Hoffnungen machen, die erste
zu sein, die es schaffen. Über Facebook hat sie Kontakt mit anderen Puzzlern im In- und Ausland,
die ebenfalls dransitzen.
Ursprünglich hoffte Konstanzer einmal, bis Weihnachten fertig mit dem Puzzeln zu sein. Jetzt
ist Ende Januar anvisiert. Und wo
soll das Riesenteil dann hängen?
In der Wohnung von Thilo Konstanzer ist jedenfalls keine Wand
zu entdecken, die annähernd dafür in Frage käme. „Wir denken
da an eine Einrichtung, die mit
Kindern arbeitet, ein Kindergarten oder eine Kinderklinik zum
Beispiel“, sagt er. Es ist davon
auszugehen, dass auch bei der
Übergabe an diese Einrichtung
wieder ein Youtube-Video entsteht, das den Ruhm der Freiburger „Band of Puzzle“ in die Welt
hinausträgt
Und wenn am Ende ein Teil
fehlen sollte? „Das ist uns bisher
noch nie passiert“ gibt sich Konstanzer zuversichtlich. Aber mit
40 320 Teilen hat auch er es noch
nie zu tun gehabt.
EXTRA: STELLENSPEZIAL GESUNDHEIT & SOZIALES
Gern zum Hausarzt
Der Arzt in der Nähe genießt das VERTRAUEN
Hausärzte sind einer Studie zufolge für die überwiegende
Mehrheit der deutschen Bevölkerung zentral für das Gesundheitswesen. So ist es für 91 Prozent der Deutschen wichtig, bei
gesundheitlichen Beschwerden
einen Hausarzt in der Nähe zu
haben, wie aus Forsa-Umfrage
im Auftrag des deutschen Hausärzteverbands hervorgeht. Für
88 Prozent der Bürger ist die Rolle des Hausarztes als erster Ansprechpartner im Gesundheitssystem entscheidend.
Laut der repräsentativen Umfrage hat fast die Hälfte der Befragten bei einem Termin beim
Hausarzt mehrere gesundheitliche Probleme gleichzeitig besprochen (49 Prozent). Der Bundesvorsitzende des deutschen
Hausärzteverbands, Ulrich Wei-
geldt, sieht darin die wichtige Bedeutung der Hausärzte für die
Gesundheitsversorgung
in
Deutschland bestätigt: „Die
Hausärzte haben hier eine besondere Rolle, denn sie arbeiten
nicht organ- oder krankheitszentriert, sondern ganzheitlich.“
Dies sei nicht nur ein Garant für
eine hohe Qualität, sondern
auch besonders effizient.
Entsprechend sei die zentrale
Rolle der Hausärzte nicht delegierbar, ohne die Qualität der
Versorgung massiv zu gefährden, sagte Weigeldt. Der Bundesvorsitzende forderte daher, die
hausärztliche Versorgung auch
bei der Gebührenordnung für
Ärzte prioritär zu behandeln.
Schließlich entspreche dies eben
auch den Bedürfnissen einer äl- Hausärzte spielen in der Gesundheitsversorgung eine ganz besondere
FOTO: DPA
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LOKALES 7
Der Sonntag · 6. November 2016
Das Rad neu erfunden
CHRISTIAN CZAPEK
Freiburger
Friedenswochen
aus Staufen ist ein leidenschaftlicher Tüftler
VERANSTALTUNGEN
Der Staufener Designer
Christian Czapek hat ein
Rad entwickelt, das sich in
drei Segmente teilen lässt.
Es soll Rollstuhlfahrern das
Leben erleichtern.
Es geht um den IS und die Türkei,
um Flüchtlingspolitik und Waffenhandel: Bei den diesjährigen
Freiburger Friedenswochen gibt
es fünf Veranstaltungen, die alle
unter dem Motto „Die Waffen
nieder“ stehen.
Den Auftakt macht am Freitag, 11. November, ein Vortrag
von Andreas Zumach (ab 20 Uhr
im Kollegiengebäude I der Universität Freiburg, Hörsaal 1009).
„Vernichten, verhandeln, anerkennen, austrocknen – Wie umgehen mit dem IS?“ fragt der
Genfer Journalist angesichts
steigender terroristischer Gewalttäter mit islamistischem
Hintergrund. Der bisherige
„Krieg gegen den Terrorismus“
sei gescheitert, meint Zumach.
Es gebe keinerlei Aussicht, den
sogenannten Islamischen Staat
militärisch zu besiegen. Zumach
will Alternativen zum Umgang
mit dem Terrorismus aufzeigen.
Am Dienstag, 15. November,
geht es weiter mit einem Vortrag
von Clemens Ronnefeldt vom
deutschen Zweig des internationalen Versöhnungsbundes (ab
20 Uhr, KG I, Hörsaal 1009). Ronnefeldt war im März 2016 als Referent für Friedensfragen bei einem Vermittlungsgespräch in
GABRIELE HENNICKE
Auf den ersten Blick sieht der
Rollstuhl wie ein ganz normaler
aus. Bei genauerem Hinschauen
entdeckt man einen kleinen
schwarzroten Zapfen an der Radnabe. Dreht man diese Arretierung auf, lässt sich das obere
Rollstuhlrad mit einem Handgriff lösen. Jetzt kann Christian
Czapek, der das „Chap-Rad“ erfunden und sich zur Demonstration in den Rollstuhl gesetzt hat,
nur mit Armeskraft ohne Barriere vom Rollstuhl auf einen Stuhl,
ins Bett, ins Auto oder auf die Toilette wechseln. Bei allen anderen
Rollstühlen ragen die Räder über
den Sitz hinaus. „Das geht alles
rein mechanisch, ohne Elektronik, da kann nichts kaputtgehen“, sagt der Erfinder – und behauptet stolz: „Ich habe das Rad
neu erfunden.“
Schon vor vierzig Jahren habe
er sich mit der Idee eines teilbaren Rades beschäftigt, aber keine
Firma gefunden, die die Idee
technisch hätte umsetzen können. Die hat Czapek nun im zweiten Anlauf gefunden. Das in
Steinfeld bei Darmstadt ansässige Unternehmen Müller Technik
hat einen Prototyp des teilbaren
Rades entwickelt und will nun
100 Stück davon herstellen.
Noch ist das Rad nicht auf dem
Markt. Bei Krankenkassen hat
der Designer das „Chap-Rad“
schonvorgestellt und diese seien
begeistert, weil das Rad nicht nur
für Rollstuhlfahrer, sondern
auch für Pflegepersonal eine
deutliche Erleichterung biete.
Auch die TÜV-Zertifizierung ist
im Gange. Aktuell kümmert sich
ein Vertriebsprofi um die Vermarktung und sucht einen Investor, der in die Serienproduktion einsteigen will. „99 Prozent
der Rollstühle sind auf mein Rad
umrüstbar“, sagt Czapek, „ein
Rad soll zwischen 350 und 400
Euro kosten. Ich möchte, dass je-
beginnen am Freitag
Investor gesucht: Czapek mit seiner neuen Erfindung.
FOTO: HENNICKE
MORD AN STUDENTIN
der mit solch einem Rad fahren
kann.“ Wie hilfreich seine Erfindung sein kann, erlebt Czapek
immer wieder aus nächster Nähe. Sein Bruder sitzt nach einem
Schlaganfall im Rollstuhl. „Ich
kann ihn nicht auf die Toilette
heben, auch wenn es nur 15 Zentimeter sind, die zu überwinden
sind“, sagt er.
–
„Plötzlich wird es
professionell“
–
Manche nennen den 67-jährigen
Diplomdesigner mit der roten
Lesebrille Daniel Düsentrieb,
weil er seit 40 Jahren unablässig
Erfindungen macht. Alles Dinge,
die den Menschen das Leben erleichtern sollen. Der Erfinder bezeichnet sich als Bastler,
Kruschtler und Tüftler, der einfach Spaß daran habe, Lösungen
zu finden. „Wenn Sie sowas machen, müssen Sie ein bisschen
verrückt sein. Das Schöne ist, Sie
fangen als Tüftler an und plötzlich wird es professionell.“ 2012
erhielt Czapek den Artur Fischer
Erfinderpreis und freut sich heute noch darüber, dass er damals
mit dem inzwischen verstorbenen Unternehmer, der den Fischer-Dübel erfunden hat, essen
war und sich mit ihm austauschen konnte. Schon als Student
erhielt er den Förderpreis der
Bundesrepublik aus den Händen von Willi Brandt für einen
selbst aufstehenden Rollstuhl.
Czapek hat eine schillernde
Berufsbiografie hinter sich: Als
Architekt ist er inzwischen im
Ruhestand, hat zudem sein Geld
als Industriedesigner, Grafiker,
Gitarrist in einer Band und
Kunstmaler verdient. Am meis-
der Türkei dabei. Er wird anhand
von Bildern seine Eindrücke aus
der Zeit vor dem Putsch vom
Sommer 2016 schildern.
„Ist die internationale Flüchtlingskonvention am Ende?“ Das
fragt die Gießener Politikwissenschaftlerin Sandra Hammamy
in ihrem Vortrag am Montag, 21.
November (ab 20 Uhr, KG I, Hörsaal 1009). Sie war mehrfach mit
der Organisation Sea Watch bei
Rettungsaktionen im Mittelmeer im Einsatz.
Um die Waffenproduktion in
der schwäbischen Kleinstadt
Oberndorf geht es in einem Film
von Wolfgang Landgraber, der
am Freitag, 25. November, um
19.30 Uhr im Kommunalen Kino
in der Urachstraße 40 gezeigt
wird (Eintritt 7 Euro, ermäßigt 5
Euro). Anschließend gibt es eine
Diskussion mit Wolfgang Landgraeber und dem Freiburger
Rüstungsgegner Jürgen Grässlin.
Die diesjährigen Friedenswochen enden am Dienstag, 29. November, mit einer Theateraufführung des Romans „Die Waffen nieder“ von Bertha von Suttner (ab 20 Uhr im „Glashaus“
Rieselfeld, Maria-von-RudloffPlatz, Eintritt 10 Euro, ermäßigt 5
DS
Euro).
ten schlägt sein Herz allerdings
fürs Design und fürs Erfinden
und da denkt er noch lange nicht
an Ruhestand. „Letztes Jahr habe
ich acht Patente angemeldet,
zum Glück ist meine Frau
Rechtsanwältin, die macht das
für mich“, freut sich der Tüftler.
Als nächstes möchte Christian
Czapek sein dreiteiliges Rad auf
kleinere und größere Räder
übertragen. Die werden dadurch
leichter zu transportieren, vielfältige
Einsatzmöglichkeiten
sind denkbar, glaubt Czapek.
Jetzt hofft er erst mal darauf,
dass das „Chap-Rad“ den Durchbruch schafft. „Das Rad kann eine Hilfe für Millionen von Menschen sein. Und wenn mir ein Behinderter sagt, dass es ihm das
Leben deutlich erleichtert, dann
ist das einfach toll“, sagt der Erfinder.
DNA-Abgleich ergibt
keinen Treffer
Im Fall der vor drei Wochen an
der Dreisam getöteten 19-jährigen Studentin hat die Analyse einer männlichen DNA-Spur keinen Treffer ergeben. Die Ermittler hatten die am Tatort gefundene Probe mit der bundesweiten
Datenbank abgeglichen, jedoch
keine Übereinstimmungen gefunden. Bislang haben 104 Menschen, überwiegend aus dem Bekanntenkreis des Opfers, eine
freiwillige DNA-Probe abgegeben. Die 40-köpfige Sonderkommission fahndet weiter nach
dem Mörder und wertet inzwischen 740 Spuren aus. Etwa 450
Menschen wurden bereits vernommen, vor allem aus dem
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studentischen Umfeld.
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Nichtöffentliche GEMEINDERATSAUSSCHÜSSE sollen zur Ausnahme werden, doch nicht alle Kommunen spielen mit
Es war ein zentrales Anliegen der
ersten Kretschmann-Regierung,
die Transparenz politischer Entscheidungsfindung zu stärken.
Dieses Ziel verfolgte die grün-rote Landesregierung auch mit einer Änderung der Gemeindeordnung. Der in manchen Kommunen gängigen Praxis nichtöffentlicher „Vorberatungen“ in
Gemeinderatsausschüssen sollte Einhalt geboten werden. Denn
wenn über heikle Themen unter
Ausschluss der Öffentlichkeit
diskutiert wird, um die Entscheidung dann in öffentlicher Gemeinderatssitzung möglichst
geräuschlos
durchzuwinken,
werden interessierte Bürger quasi ausgeschlossen.
Während die alte Gemeindeordnung vorschrieb, dass solche
„Vorberatungen“ in beschließenden Ausschüssen in der Regel
nichtöffentlich sind, ist es nun
den Kommunen freigestellt, die
Ausschüsse in solchen Fällen öffentlich tagen zu lassen. Allerdings machen davon nicht alle
Kommunen Gebrauch. Das ergab eine Umfrage des Sonntag in
Südbaden.
Dass sie von der grün-roten
Transparenzoffensive wenig halten, machen etwa die Gemeinderäte von Gundelfingen, Waldkirch, Teningen oder Kirchzarten deutlich. Sie haben sich eigene
Geschäftsordnungen
gegeben, in denen klargestellt
wird, dass sie bei der alten Regelung bleiben. In Gundelfingen
heißt es darin nun explizit: Vorberatende Sitzungen der beschließenden Ausschüsse „sind
in der Regel nichtöffentlich“.
Transparenz bleibt die Ausnahme. Dasselbe gilt in Waldkirch
und Teningen. In Kirchzarten
legt die Hauptsatzung der Gemeinde fest, dass zwei Ausschüsse „nichtöffentlich vorberatend
tagen“: der Bau- und Umweltausschuss sowie der Finanz-, Verwaltungs-, Touristik- und Kulturausschuss. Dies hat der Gemeinderat am 1. Februar 2016 generell so
beschlossen.
Einige kleinere Kommunen in
Südbaden antworteten, dass sie
die Neuregelung der Gemeindeordnung gar nicht betreffe, da
sie keine beschließenden Ausschüsse gebildet haben.
Gemeinderatsentscheidungen
hinter verschlossenen Türen? Das
wollte die alte Landesregierung
mit einer Novelle der Gemeindeordnung eindämmen. FOTO: HÖNIG
Das heißt allerdings nicht,
dass dort umstrittene Entscheidungen nicht hinter verschlossenen Türen „vorberaten“ werden. Dies geschieht dann in
nichtöffentlicher Sitzung des gesamten Gemeinderats statt in
seinen Ausschüssen. Eine Praxis,
die immer noch weit verbreitet
ist, obwohl sie rechtlich eigentlich unzulässig ist. Darauf weist
etwa der Bürgermeister von
Merdingen hin: Der Gemeinderat Merdingen verfüge über keine Ausschüsse, „eine nichtöffentliche Vorberatung durch den
Gemeinderat ist nach herrschender Meinung nicht zulässig und wird von uns nicht praktiziert“, schreibt er.
Für etwas mehr Öffentlichkeit
hat die Neuregelung etwa in Lörrach und Freiburg gesorgt. „Seit
der geänderten Gemeindeordnung Ende vergangenen Jahres
finden in Lörrach die Vorberatungen von Hauptausschuss
und im Ausschuss für Umwelt,
Technik, Bildung und Soziales
grundsätzlich öffentlich statt“,
heißt es aus dem dortigen Rathaus.
Die Stadt Freiburg teilt mit,
dass die Verwaltung bei Aufstellung der Tagesordnung nun prüfe, welche Tagesordnungspunkte öffentlich vorberaten werden
können. Dies habe der Gemeinderat in seiner anlässlich der
Kommunalrechtsnovelle geänderten Geschäftsordnung festgelegt. Seitdem seien knapp 25
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fentlich gewesen.
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8 LOKALES
Der Sonntag · 6. November 2016
KURZ GEFASST
KRANKENHÄUSER
Mehr Gewalt in
Notaufnahmen
In deutschen Kliniken kommt
es immer häufiger zu Gewalt.
So hat beispielsweise das Diakonissenkrankenhaus in
Karlsruhe im vergangenen Jahr
970 Fälle aggressiven Verhaltens in der Notaufnahme und
der Intensivstation festgestellt.
Grund seien unter anderem
zu lange Wartezeiten, Bevor-
BÜRGERDIALOG
mundung oder Schmerzen.
Kliniken in Südbaden bestätigen die vermehrte Aggression
– auch wenn Statistiken meist
fehlen. Wie die Badische Zeitung berichtet, verzeichnet etwa das Notfallzentrum der Freiburger Uniklinik fünf bis zehn
aggressive Übergriffe pro Monat, die Lörracher Kreiskliniken
20. Das Ortenau-Klinikum hat
inzwischen „Deeskalationsbeauftragte“ beschäftigt, andere
Krankenhäuser setzen SicherDS
heitsdienste ein.
Diskussion zu Europas Grenzen
Schengen, europäische Freiheiten und Perspektiven der EU
in der Flüchtlingskrise: Über diese Themen soll am 10. November
bei einem „Bürgerdialog“ diskutiert werden. Veranstalter sind
die Europa-Union Deutschland und das Regierungspräsidium
Freiburg. Beginn ist um 18.30 Uhr in der Bissierstraße 7. Anmeldung unter Telefon 030/30/36 20 133, per Mail an info@euDS
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Magere Wiesen und viel Wald: So stellt sich der Schwarzwald vielerorts dar, wie hier am Pfingsthof unterhalb des Freiämter Pfingstecks. Das
FOTO: MICHAEL HABERER
Leben in dieser idyllischen Landschaft war jedoch früher alles andere als leicht.
Armut unterm Bollenhut
Karten zu gewinnen
Ein HISTORIKER will das „verkitschte Schwarzwaldbild“ geraderücken
Bollenhut und Naturparadies – das bedeutet für viele
der Schwarzwald im 19.
Jahrhundert. Doch die Idylle
mit ihren bis heute augenfälligen Symbolen und Klischees ist zu einem guten
Teil erfunden. Stattdessen
gab es Hunger und Armut.
EINE BILDGEWALTIGE HOMMAGE an die Natur verspricht die LiveReportage mit dem Titel „Jäger des Lichts – Abenteuer Naturfotografie“
zu werden. Die Naturfotografen Ingo Arndt, David Hettich, Markus
Mathe, Bernd Römmelt und Florian Schulz präsentieren ihre Aufnahmen im Rahmen der Auftakt-Veranstaltungen der Mundologia-Reihe
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Leben als Schwarzwälder
Kirschtorte dargestellt
–
MICHAEL HABERER
„Die wirtschaftlichen Verhältnisse waren katastrophal“, erklärt
Heinrich Schwendemann. Der
Historiker von der Universität
Freiburg wird morgen in Yach einen Vortrag über die scheinbare
Idylle im Schwarzwald halten.
Seine Ausführungen zu Hunger
und Armut sollen auch das landläufige „verkitschte Schwarzwaldbild“ wieder ein wenig auf
die Erde herunterholen.
Etwa 5 000 Höfe standen damals in den Tälern des Schwarzwaldes. „Der schmalen Schicht
von Großbauern ging es einigermaßen gut“, sagt Schwendemann. Aber für den Rest war das
Leben hartes Brot und manchmal nur Hunger. In der ersten
Hälfte des 19. Jahrhunderts kamen
Bevölkerungswachstum
und brutale Hungerjahre zusammen. Nachdem 1815 in Indonesien der Vulkan Tambora ausgebrochen war, folgte in Europa
und den USA das Jahr ohne Sommer, der Sommer ohne Sonne.
–
Die Menschen lebten am
Existenzminimum
–
KINDER AUF
DER FLUCHT
romantische Welt, wie sie das urbane Leben nicht bieten konnte.
Die Städter sahen von den Bewohnern der Täler das, was sie
sehen wollten. In Gutach gründete sich eine Malerkolonie.
Für die Menschen im Schwarzwald, die sowieso schon am Existenzminimum lebten und um
jedes Stück Acker mit der Natur
streiten mussten, war der Ernteausfall dramatisch. Der Kampf
Der Historiker Heinrich Schwendemann.
um den fruchtbaren Boden verschärfte sich noch, als der Großherzog begann, die Hänge aufzuforsten. Kaum jemand kann sich
heute vorstellen, wie wenig Wald
zu Beginn des 19. Jahrhunderts
auf den Schwarzwaldhügeln
stand.
Eine Folge des erbärmlichen
Lebens waren die Ausreisewellen
nach Amerika. „Die Gemeinden
zahlten den Ausreisewilligen die
Überfahrt“, sagt Schwendemann.
Die Konkurrenz auf den Höfen
um die knappen Güter war groß.
Dabei sei ein oberstes Gebot gewesen, den Besitz beisammenzuhalten, so Schwendemann.
Das bedeutete für die Alten,
Knechte und Mägde ein karges
Leben, Hunger und frühen Tod.
Der Hof ist jeweils an den Jüngsten vererbt worden, damit der alte Bauer so lange wie möglich
das Sagen hatte. Er wusste, was es
heißt, vom Leibgedinge, dem Altenteil, leben zu müssen.
Positive Seiten der Armut sind
Mentalität und Fertigkeiten, die
sich in den kargen Tälern ausgebildet haben und von denen die
Region bis heute profitiert. Genauigkeit, Schaffenskraft und
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sen. „Alles ist kostbar“, sei auch
noch dessen Devise gewesen.
Seit Mitte des 19. Jahrhunderts
pilgerten die Städter in Scharen
in den Schwarzwald. 1864 wurde
in Freiburg der Schwarzwaldverein gegründet. Nun suchte man
sich auf Schusters Rappen eine
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* Nicht kombinierbar mit anderen Rabatten.
FOTO: MICHAEL HABERER
Sparsamkeit waren angesagt. In
der Heimarbeit und später in
den Firmen wurde die Feinmechanik zur Perfektion gebracht.
Die Kuckucksuhr ist nur ein Detail, das aber wegen seiner emotionalen Wirkung zum weltbekannten Symbol und dann auch
zum Label wurde.
„Ich bin als Schwarzwälder an
dem ganzen Thema interessiert“,
sagt Schwendemann, der aus
Zell am Harmersbach kommt. In
seiner Kindheit sei er mit seinem Vater, der Handwerker war,
auf den Höfen unterwegs gewe-
schneller,
höher,
weiter,
schlauer.
Insbesondere der Maler Wilhelm
Hasemann entdeckte für sich die
Gutacher Tracht als Sujet und
vermittelte in seinen Bilder mit
Schwarzwaldmädchen den Eindruck, als sei das Leben zwischen
Wald und Wiesen eine einzige
Schwarzwälder
Kirschtorte.
„Selbst die jungen Frauen bei der
Arbeit hat er in Tracht und mit
Bollenhut
gemalt“,
merkt
Schwendemann an. Dabei sei der
Strohhut, auf die ein paar Wollknäuel gesteckt wurden, aus der
kargen Arbeit des Strohflechtens
entstanden. Der Bollenhut wurde jedoch zum strahlenden Symbol und Label für den ganzen
Schwarzwald.
Aus den Städten kamen dann
auch die entscheidenden Impulse dafür, dass es gegen Ende des
Jahrhunderts langsam bergauf
ging. Tourismus, Landwirtschaftsschulen und die Eisenbahn brachten etwas mehr
Wohlstand. „Die Milch für Freiburg kam jetzt mit der Höllentalbahn“, sagt Schwendemann. Die
neue Infrastruktur schuf die
Möglichkeiten für die Uhrenindustrie, aus ihren Produkten
weltweit gefragte Exportschlager zu machen.
> DER
VORTRAG von Heinrich
Schwendemann findet am morgigen Montag, 7. November, ab
19.30 Uhr im Gemeinschaftsraum
des Heimat- und Landschaftspflegevereins Yach bei der Siebenfelsenschule statt. Eintritt frei.
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LOKALES 9
Der Sonntag · 6. November 2016
Millionen für neue Gäste
Hotel
SCHLOSS REINACH
KURZ GEFASST
VORTRAG
in Munzingen präsentiert seine umfangreiche Erweiterung
Seit die Familie Gessler das
Hotel Schloss Reinach in
Munzingen vor bald zehn
Jahren übernahm, gab es
immer etwas zu verändern.
Aus 70 Zimmern sind 83
Zimmer und 15 Suiten mit
insgesamt mehr als 200
Betten geworden. In dieser
Woche wurde das gefeiert.
VomVerschwinden
historischerStadtbilder
Wie ist es aktuell um die Lobby
für den Denkmalschutz in Freiburg bestellt? Und wie wirken
sich Stadtbildveränderungen
auf Stimmung und Lebensgefühl einer Stadt aus? Um diese
Themen geht es in einem Vortrag am kommenden Dienstag,
8. November. Referent Joachim
BEILAGEN
OTTO SCHNEKENBURGER
Es staut sich in den Fluren des
neuen Hoteltraktes, den die
Munzinger noch als „Gasthaus
Engel“ kennen. 150 Gäste waren
zur Einweihung von 18 neuen
Zimmern sowie einem neuen
Pool- und Spabereich gekommen. Und nach diversen Festreden von Hotelinhaber René
Gessler, vom Munzinger Ortsvorsteher Rolf Hasenfratz und
von Alexander Hangleitner vom
Hotel- und Gaststättenverband
ging es in kleinen Gruppen auf
Entdeckungstour.
–
Eine Nummer
kleiner als geplant
–
Teile dieser Ausgabe von Der Sonntag enthalten Beilagen
der Firmen Real, Aldi Süd, Neukauf, Treff 3 000, Thomas
Philipps, BayWa Bau-& Gartenmärkte, Medimax, Dänisches
Bettenlager, Vitakustik, Sutter Büroorganisation, Bäckerei
Pfeifle, Kik, Wiehle Optik, Tedi, Zipse Ausbaufachmärkte,
DS
Auftritt Schuhe und Mega Küchen.
Und hier können die Gäste schwimmen: Juniorchef Johannes Gessler zeigt den Pool.
als Folge des Umbaus angehoben werden, die Gesslers – René
Gessler betreibt den Familienbetrieb mit seiner Frau Beatrix und
Schwiegersohn Johannes – glauben mit dem verbesserten Angebot nun auch noch einmal einen
neuen Kundenkreis ansprechen
zu können.
Die jetzt gefeierte Erweiterung
und Modernisierung kostete
rund vier Millionen Euro und beschäftigte die Unternehmerfamilie die vergangenen drei Jahre.
Sie ist jedoch eingebettet in eine
umfangreichere Umgestaltung
des schon von Gesslers Vorgänger „Schloss Reinach“ getauften
ehemaligen Gutshofes, dessen
Geschichte sich bis ins 17. Jahrhundert zurückverfolgen lässt
und der noch vor rund 50 Jahren
ein Landwirtschaftsbetrieb mit
Stallungen war. „Nudeln sie sich
satt für 8,50 Euro“, habe die Gastronomie noch 2007 gelockt, als
er das Gelände aus einer Insolvenz übernahm, sagt René Gessler. Ein schlechtes Image habe
der Gebäudekomplex gehabt.
Knapp zehn Jahre später besitzt
man fünf Küchen, hat die Gastronomie in eine seit 2013 mit einem Michelin-Stern ausgezeichnete Gourmet-Küche („s Herrehus“), eine badische Küche („s
badische Wirtshus“) und einen
Italiener („Vivothek Lemoncel-
Auf den Grundmauern des „Engel“ setzte die Sanierung an, hinzu kam ein Erweiterungsbau.
Wäre es nach Hotelchef René
Gessler gegangen, wären hier sogar 30 statt 18 Zimmern und ein
dreigeschossiger Bau mit Dachterrasse entstanden, Bauvorschriften sorgten dafür, dass eine Nummer kleiner gedacht
werden musste. Dann gab es
noch Probleme mit dem Grundwasserstand, die gleichzeitige
Anlieferung von Baumaterialien
und Lebensmitteln für die Gastronomie sorgte für den einen
oder anderen Stau an der Durchgangsstraße durch den Freiburger Ortsteil. So kann man Gessler
verstehen, wenn er ausruft, die
Erweiterung nun „endlich geschafft“ zu haben.
Nicht nur die Bettenkapazität
wurde aufgestockt. Entstanden
ist auch ein 25 Meter langer Pool
und ein 400 Quadratmeter großer Wellness-Bereich mit Saunen aller Art und Massagekabinen. Um zehn Prozent auf dann Etwas gewöhnungsbedürftig: Unterschiedliche Architektur im EinFOTO: OSC
120 soll die Zahl der Mitarbeiter gangsbereich des Hotels Schloss Reinach.
FOTO: OSC
lo“) unterteilt. Allerdings sind in
Freiburgs Ortsteil auch Stimmen zu hören, dass die drei Gastronomiebetriebe von den Einheimischen wenig genutzt würden und sich hingegen das „Chinarestaurant Tenmanya“, dessen
Pachtvertrag für den Umbau des
ehemaligen „Engel“ aufgelöst
werden musste, bei diesen größerer Beliebtheit erfreut habe.
Viel wurde an- und umgebaut
und beim Blick von außen vermisst das Auge an manchen Stellen dabei eine einheitliche und
auf die Haushistorie eingehende
architektonische Handschrift.
Die Gesamtinvestitionen der Familie in diesen neun Jahren liegen bei sechs bis sieben Millionen Euro, sagt Juniorchef Johannes Gessler. Ein interessantes
Ziel für Tagungsgäste sei man
immer mehr geworden, zudem
würden viele Veranstaltungen
wie der Käsemarkt, der Weihnachtsmarkt,
Dinner-Krimis
oder Konzerte dem Vier-SterneHotel Attraktivität verleihen.
Und das nächste Projekt, so erfuhren die Gäste von René Gessler in dieser Woche, ist auch
schon weit gediehen: In Altglashütten im Schwarzwald hat man
eine Privatklinik aufgekauft,
dort entstehen nun zehn „alpine
Appartements“. 2017 will Gessler
dort die ersten Gäste begrüßen.
Der Arbeitsmarkt ist leergefegt
Arbeitslosigkeit im Raum Freiburg sinkt auf REKORDTIEF – Betriebe finden keine Auszubildenden mehr
Krisenstimmung in Handwerk,
Industrie und Handel in der Region Freiburg: Der Arbeitsmarkt
ist so gut wie leergefegt, die Arbeitslosenquote ist im Oktober
auf 3,8 Prozent gesunken, der
Wert ist damit so tief wie seit
1981 nicht mehr. In der Ortenau
ist die Quote sogar auf 3,1 Prozent gefallen.
–
In der Gastronomie ist es
besonders schwierig
–
Was den Chefs der Arbeitsagenturen Freiburg und Offenburg,
Christian Ramm und Elisabeth
Giesen, ein Lächeln ins Gesicht
zaubert, sorgt bei den Präsidenten der Handwerkskammer
(HWK) und der Industrie- und
Handelskammer (IHK) Johannes
Ullrich und Steffen Auer für Sorgenfalten: Sie finden kaum noch
Auszubildende und bleiben vor
allem in der Gastronomie oder
in weniger begehrten Handwerksberufen auf rund 1 000
Ausbildungsplätzen sitzen.
Dazu komme, so Ullrich und
Auer, dass heutige Schulabgän-
Scheck stellt historische und
aktuelle Perspektiven aus Freiburg gegenüber. Im Mittelpunkt steht die Zeit nach dem
Zweiten Weltkrieg, in der ganze
Häusergruppen für den Straßenbau oder für große Sanierungsprojekte geopfert wurden. Aber auch die jüngsten
Abrissobjekte wie das Ratsstüble sind Thema. Der Vortrag
beginnt um 19 Uhr im Gemeindesaal der Christuskirche, MaiDS
enstraße 2. Eintritt frei.
ger vor allem aus der Hauptschule immer häufiger so große
Probleme mit Mathematik und
Deutsch hätten, dass die Betriebe sie kaum mehr ausbilden
könnten.
Vor allem bei kleineren Handwerksbetrieben sei der Frust darüber riesig, sagte Ullrich diese
Woche in Freiburg. Es gebe Migranten, die in der dritten Generation in Deutschland lebten
und trotzdem große Schwierigkeiten hätten. Die Schule habe es
überviele Jahreverpasst, sich auf
diese Probleme einzustellen, so
Ullrichs Kritik: „Die Jugendlichen sprechen eine eigene Sprache und können nicht einmal einen Dreisatz ausrechnen. Trotzdem haben sie eine Drei im Abschlusszeugnis stehen.“
Die Entwicklung am Ausbildungsmarkt ist aus Sicht der Arbeitgeber schwierig: Die Zahl der
unbesetzten Ausbildungsstellen
habe seit 2006 einen Höchststand erreicht, so Christian
Ramm. Das liege auch daran,
dass immer mehr junge Menschen ins Studium streben. Die
Chancen auf einen guten Ausbildungsplatz seien für junge Menschen selten besser gewesen, Bewerber könnten sich den Arbeitgeber – außer in Trendberufen
wie Friseur oder KFZ-Mechatroniker – häufig aussuchen. Den
derzeit noch unversorgten 43
Ausbildungsbewerbern
im
Raum Freiburg stünden über
480 offene Stellen zur Auswahl.
Auch schwächere Bewerber
bekämen so eine Chance, worüber er sich sehr freue, sagte
Ramm: „Der Fachkräftebedarf
wird weiter steigen. Uns darf keiner verloren gehen.“ Entsprechend engagiert sei die Arbeitsagentur in der Beratung. Elisabeth Giesen bestätigte: Die Bereitschaft der Firmen, auch
schwächere Bewerber zu beschäftigen, sei gewachsen. Dennoch, so Johannes Ullrich, sei die
Zahl der neu abgeschlossenen
Ausbildungsverträge zuletzt um
1,3 Prozent gesunken. Etwas entspannter war die Situation bei
den IHK-Berufen, wo es sogar ein
Plus von fünf Prozent bei den
Ausbildungsverträgen gab.
Von Flüchtlingen erwartet
Christian Ramm beim Kampf
gegen den Fachkräftemangel
mittelfristig allenfalls eine „abmildernde Rolle“. Im kommenden Jahr geht Ramm davon aus,
dass 200 Flüchtlinge eine Ausbildung in der Region anfangen,
weitere 90 seien als Studienanfänger denkbar.
–
Flüchtlinge können
Probleme nicht abfangen
–
Vieles, so Ramm, Giesen, Auer
und Ullrich, hänge von der Sprache ab. So sei völlig offen, wie
sich die 109 Flüchtlinge, die im
HWK-Bezirk Freiburg zurzeit eine Ausbildung beginnen, in der
Berufsschule schlagen.
Dazu komme, so Auer, dass
nicht jeder Flüchtling auch eine
Ausbildung wolle: „Die Erfahrung zeigt, dass vielen erst einmal das Geldverdienen wichtig
ist.“ Hier bestehe Handlungsbedarf, wenn man nicht auf lange
Sicht „ein Heer von Helfern“ in
den Betrieben heranzüchten
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VISION FÜR DIE TONNE
An der Realität gescheitert
P
räsident Eisenhower war
1953 nicht allein mit seiner
Vision: „Effizient und wirtschaftlich“ werde die Kernenergie sein; Admiral Lewis Strauss
erklärte gar, „Strom werde zu
billig, um gemessen
zu werden“. Das ist
nicht eingetroffen,
messen lässt sich sogar, dass der nötige
Rückbau von Atomflops die dort entstandene Energie
auf mehrere Euro
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verteuert. Die Atomkraft, so stellt es der in Freiburg
lebende Journalist Bernward
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war nie günstig. Es sei denn,
man blendet Probleme, staatliche Förderung und die Zukunft
aus: „Ewigkeitskosten“, wie die
FAZ es nannte. Und wenn der
Rückbau etwa in Lubmin 6,6
Milliarden Euro verschlingt,
braucht es Kreativität, um die
Atomenergie billig zu rechnen.
Janzing erzählt eine Geschichte
von Übermut, Schlampereien,
Tricksereien und Fehlinformationen. Von verschleierten und
vergessenen Katastrophen. Einem finanziellen Fass ohne Boden. Reichen doch die Rücklagen der Industrie wohl nie und
nimmer aus für Abwicklung
und Endlagerung. Ein eigenes
Kapitel entlarvt auch die Mär
von der sauberen Energiegewinnung, indem Janzing den
Uranabbau in der DDR (einst
größter Tagebau der Welt, drittgrößter Uranförderer) und dessen katastrophale Umwelt- und
Die MILCHPREISE steigen wieder – wie lebt eine Molkerei mit den rasanten Schwankungen?
Gesundheitsfolgen beschreibt
(Sanierungskosten: sechs Milliarden Euro). Ein „Faktencheck“
widmet sich der Lobbyarbeit
der Atomindustrie. Langfristig
könnten erneuerbare Energien
höchstens vier Prozent zur Stromerzeugung beitragen, hieß
es 1993. Es sind heute
mehr als 30 Prozent.
Neben vielen Fakten
ist eine Stärke des
Buches aber seine
Anschaulichkeit. Neben Porträts alter Akteure sind das vor allem die vielen abgebildeten Dokumente wie etwa Ansichtskarten von Akw-Gemeinden oder
der Einzug des Atoms auf Stadtwappen (in Gundremmingen
bis heute). Natürlich erzählt
Janzing aber auch die Geschichten des Widerstands in Wyhl,
Brockdorf, Wackersdorf – und
den heimlichen in der DDR, dazu gibt es Abrisse über die Energiewende und die Mehrfachwende beim Atomausstieg.
Selbst wenn die Darstellung in
ihrer Weise einseitig ausfällt,
wirft sie unideologische Fragen
auf. Noch immer gibt es etwa
keine Idee für die Endlagerung
des tödlich strahlenden Mülls.
Die Atomkraft, so legt dieses
profunde Buch nahe, ist nicht
am Widerstand gegen sie gescheitert. Sondern schon an der
volkswirtschaftlichen Realität,
würde man nur einmal sauber
RAZ
rechnen.
> BERNWARD JANZING „Vision
für die Tonne. Wie die Atomkraft
scheitert.“ , Picea Verlag, 29 Euro.
KURZ GEFASST
HANDWERKSKAMMER
Burger kehrt zurück
Fast eineinhalb Jahre nach seiner Entmachtung als Hauptgeschäftsführer der Freiburger Handwerkskammer (HWK)
kehrt Johannes Burger Mitte November als Geschäftsführer
für den Arbeitsbereich „Berufliche Bildung“ zurück zu seinem
alten Arbeitgeber. Die monatelangen Verhandlungen um die
Aufhebung von Burgers Arbeitsvertrag sind offenbar gescheitert.
Die HWK ist in dem ungelösten Konflikt sichtlich bemüht,
die Wellen flach zu halten, und betont: Da der 62-jährige Burger
nach wie vor in einem ungekündigten Arbeitsverhältnis bei
der Kammer stehe, sei es nur normal, wenn er nun nach einer
BP
Krankheitsphase wieder seine Arbeit aufnehme.
EURO-AIRPORT
Steuerstreit mit Frankreich ist gelöst
Im lange schwebenden Streit um die Besteuerung des Euro-Airport haben sich am Mittwoch die Schweiz und Frankreich
in einem Staatsvertrag auf eine Lösung verständigt. Der Streit
hatte sich vor allem am Vorhaben entzündet, französische
Steuern auch im Schweizer Sektor des Flughafens zu erheben.
Mehrere Gesellschaften hatten der höheren Steuerlast wegen
mit Abwanderung gedroht. Nun bleibt es dabei, dass im Schweizer
DS
Sektor die niedrigere Schweizer Mehrwertsteuer gilt.
Arbeitslosenquote und
ihre Veränderung gegenüber dem Vormonat
Landkreis
Emmendingen
5,7%
- 0,1
Stadt
Freiburg
2,7%
- 0,3
Landkreis
BreisgauHochschw.
3,0%
- 0,2
BZ-Grafik
Im Zuge der allgemeinen
Herbstbelebung ist die Zahl
der Arbeitslosen im Oktober
erneut gesunken. Ende des
Monats betrug die Arbeitslosenquote im Agenturbezirk
3,8 Prozent - eine geringere
Arbeitslosenquote gab es
zuletzt vor 35 Jahren im
Juni 1981.
Quelle: Agentur für Arbeit, Freiburg
ARBEITSMARKT IM OKTOBER
Noch weniger Arbeitslose
20 000
6000
Arbeitslose
offene Stellen
47
4768
15 000
13 577
4000
4
+ 13
-625
10 000
N D J F M A M J J ASO
2000
N D J F M A M J J ASO
Der Sonntag · 6. November 2016
Gute Nachrichten für die
Milchbauern: Nach zwei
Jahren mit rasant fallenden
Preisen wird Milch erstmals
wieder teurer. Schwarzwaldmilch-Chef Andreas
Schneider führt gerade Verhandlungen mit den Handelsketten und spricht über
Schweinezyklen und politischen Aktivismus.
Herr Schneider, Aldi hat die
Milchpreise um 40 Prozent erhöht, Edeka zieht bei Gut &
Günstig nach. Heißt das,
Schwarzwaldmilch und ihre Bauern verdienen wieder vernünftig?
Aldi ist ein Orientierungspunkt für
viele Händler. Wir
sprechen aber derzeit nur von den
Handelsmarken
der Unternehmen
selbst, also nur einem Teilsegment
des Milchhandels.
Wer fast sein ganzes Volumen über
solche Lieferungen
verkauft, wird kurzfristig deutlich besser zahlen können. Handelsmarken sind für uns nur ein
Teil des Geschäfts. Wir haben für
dieses Teilsegment, entsprechend der Marktteilnehmer,
ebenfalls
Preiserhöhungen
durchgesetzt und werden damit
auch leistungsfähiger, was unsere Auszahlungspreise betrifft.
Schwarzwaldmilch macht deutlich mehr Umsatz mit ihren eigenen Marken. Gerade laufen
die Verhandlungen mit dem
Handel. Sehen Sie auch hier einen Aufschwung?
Definitiv. Die aktuelle Verknappung der Milchmengen schafft
gute Voraussetzungen für Preisverhandlungen. Sie können davon ausgehen, dass wir im Monat November unseren Auszahlungspreis für konventionelle
Milch deutlich erhöhen werden.
Biomilch liegt bereits auf einem
wesentlich höheren Niveau, weil
die Nachfrage sehr hoch war und
das Angebot begrenzt. Zuletzt lagen – bundesweit – zwischen
dem schlechtesten Auszahler für
konventionelle Milch und dem
besten für Biomilch fast 32 Cent
pro Kilogramm. Dieser Abstand
wird nun wieder kleiner werden.
Die vergangenen Wochen brachten rasante Preissprünge – hat
sich der Markt stabilisiert?
Nach den hohen Milchpreisen
2014 war der globale Markt zwei
Jahre lang geprägt von mehr
Milchproduktion, dazu kamen
der Wegfall der EU-Quote und
vor allem eine schwächere Nachfrage aus China und das
Russlandembargo.
Dadurch
fehlt eine Nachfrage von vier
Milliarden Kilogramm – allein
aus Europa. So hatten sich die
Preise rasant nach unten entwickelt. Deshalb gab es – vor allem
in den letzten acht bis zehn Wochen – eine sehr deutliche Reduktion der Milchproduktion, in
Deutschland, der EU, aber auch
weltweit – mit Ausnahme der
USA. Dadurch steigen die Preise.
Die Nachfrage hat sich dagegen
nicht verbessert, sie wurde eher
schlechter. Nun wird sich zeigen,
wie sich bei besseren Preisen die
Milchmenge entwickeln wird.
Wenn sie wieder deutlich steigt,
sind die guten Preise vielleicht
nur eine Momentaufnahme.
Auch regionale Produktion ist dem globalen Markt unterworfen – die politischen StützungsFOTOS: DPA/SEEGER
maßnahmen haben keine nachhaltige Wirkung, sagt Andreas Schneider.
EU und Bund
schreiben sich die
Mengenreduzierung auch auf die
eigenen Fahnen, weil ihre Millionenzahlungen für Bauern geholfen hätten.
Die Reduktionsangebote der Politik kamen zeitlich versetzt, als
sich die Preise schon in einer
deutlichen Aufwärtsbewegung
befanden. In der Konsequenz
können sie nicht als Treiber der
positiven
Marktentwicklung
festgemacht werden. Das ist, als
werfe man eine Backmischung
auf einen fertigen Kuchen.
sind mit dem Grundniveau des
Auszahlungspreises nicht zufrieden. Wir weisen aber den
zweitbesten Milchauszahlungspreis aus und liegen drei bis vier
Cent über unserem direkten
Umfeld. Das sind im Jahr zehn
Millionen Euro, die wir mehr auf
die Höfe unserer Eigentümer, also der Bauern, bringen. Wir haben viele Anfragen von Landwirten auch aus Rheinland-Pfalz,
Hessen und Frankreich und
könnten uns verdoppeln. Aber
wir wollen organisch mit den
Bauern unserer Region wachsen.
Standardproduktbereich
wie
Magermilchpulver oder Butter
tätig ist, kann sich der Börse bedienen und sich mit langfristigen Abschlüssen etwas absichern. Steigen jedoch die Preise,
kann man vom Marktniveau
nicht profitieren. Frische- und
Markenprodukte eignen sich
tendenziell nicht für die Börse.
Unser gut diversifiziertes Geschäftsmodell federt Marktrisiken und -schwankungen tendenziell gut ab, so dass wir uns der
Warenterminbörse aktuell nicht
bedienen.
An welchen Stellschrauben haben Sie gedreht?
Wo sehen Sie für Ihre Molkerei
noch Potenziale?
Wir machen dort weiter, wo wir
vor drei Jahren angefangen haben. Wir stärken unsere eigenen
Marken und entwickeln neue
Produkte. Standardmilchpulver
können alle, wir stärken deswegen auch am Schwarzwaldmilch-Standort Offenburg die
Spezialisierung, etwa in den Segmenten Joghurt- und Quarkpulver. Auch die dort hergestellten
lebensmittelbasierten Produkte
für die pharmazeutische Industrie haben wir ausgebaut. Das ist
ein stabilerer und margenträchtiger Bereich, den wir stärken
wollen. Parallel dazu optimieren
wir laufend Effizienz und Kostenstrukturen.
Indem wir den Markenanteil
weiter erhöhen und in allen relevanten Segmenten neue, innovative Produktideen auf den
Markt bringen und unsere vertriebs- und marketingstrategische Ausrichtung weiterhin fortführen. Mit unserer Marke LAC
lactosefrei sind wir bundesweit
aktiv, auch unsere Produktlinien
Schwarzwaldmilch, Weidemilch
und Schwarzwaldmilch Bio vertreiben wir außerhalb von Baden-Württemberg. Wir sehen da
enorme Wachstumspotenziale
und sind noch lange nicht fertig.
Also rausgeworfenes Geld?
Im Sinne der Nachhaltigkeit, ja.
Solche Effekte verpuffen in einem marktwirtschaftlichen System. Grundsätzlich sind Hilfen
jeglicher Art für die deutsche
Landwirtschaft in schwierigen
Marktsituationen als positiv zu
bewerten, aber die Probleme lösen sie nicht.
Was kann zu einer Stabilisierung
beitragen? Sie beschreiben ja
einen Schweinezyklus.
Es gibt darauf keine einfache
Antwort. Wir haben hier Hunderte von Molkereien mit ganz
unterschiedlichen
Geschäftsmodellen und Interessen. Einige
wollen mehr Zugriff auf höhere
Milchmengen. Wiederum andere spezialisieren sich bei gegebener Milchnachfrage. Ein Konzept, das alle Interessen befriedigt, gibt es nicht. Nehmen Sie Irland. Dort kann man günstiger
produzieren, weil die Kühe praktisch ganzjährig auf der Weide
stehen können. Warum sollte
sich zum Beispiel Irland hier reglementieren lassen? Und selbst
wenn man in der EU zu einer Vereinbarung käme, gibt es immer
noch den Weltmarkt. Wir müssen uns in einem globalisierten
Milchmarkt auf Marktschwankungen einstellen.
Wie reagiert eine Molkerei wie
Schwarzwaldmilch darauf?
Nicht, indem man auf Umsatzmengen allein setzt. Ein funktionierendes
Geschäftsmodell
muss auf mehreren Säulen stehen, um Marktrisiken und
Marktschwankungen abfedern
zu können. Unser Geschäftsmodell funktioniert, auch bei „Regen“. Bei „Sonnenschein“ können alle. Um es klar zu sagen: Wir
Ist der deutsche Handel noch so
aufnahmefähig?
Der Bauernverband überraschte
gerade mit dem Vorschlag, eine
Terminbörse einzuführen. Wem
könnte das helfen?
Der Kampf um Regalplätze ist
brutal. Einfach mehr vom Gleichen zu liefern, geht nicht. Es
sind Alleinstellungsmerkmale
und hohe Qualität erforderlich.
Es gibt schon seit ein paar Jahren Unsere Marke ist natürlich und
Börsen für Milchprodukte. Aber echt und wir erfahren viel Zudie Volumen, die gehandelt wer- spruch.
den, sind nicht groß. Wer im
Wie sieht es beim noch jungen
Produkt Käse aus?
FAKTEN
DIE SCHWARZWALDMILCH
GMBH ist eine Genossen-
schaft, die ihren 1 100 Lieferanten gehört. Sie produziert am Standort Freiburg,
der zwei Drittel des Umsatzes erwirtschaftet, Frischeprodukte und in Offenburg
Pulver- und andere Spezialprodukte. Den größten
Umsatzanteil bringen mit
65 Prozent die eigenen Marken – dieser Bereich bringt
auch höhere Gewinne als die
Produktion für Handelsmarken der Konzerne. Andreas
Schneider ist seit 2013 GeDS
schäftsführer.
Wir haben Zuwächse, obwohl
wir uns im hohen Preissegment
bewegen. Wir planen strategisch
Weiterentwicklungen, also etwa
neue Sorten. Wir machen uns natürlich auch Gedanken über eine
eigene Käserei. Zuerst aber müssen Vermarktungs- und Finanzierungskonzepte stehen, die
Möglichkeiten am Markt müssen sondiert werden. Wann wir
den nächsten Schritt machen, ist
noch offen. Ein möglicher neuer
Geschäftsbereich muss eigenständig und logisch integrierbar
sein in die Gesamtkonzeption
unserer mittelständischen Unternehmensgruppe.
DAS GESPRÄCH FÜHRTE
RENÉ ZIPPERLEN
NACHRICHTEN 11
Der Sonntag · 6. November 2016
„Ist das noch korrigierbar?“
Vor dem Spitzentreffen der Parteichefs läuft die BUNDESPRÄSIDENTENSUCHE auf Hochtouren
Berlin (dpa). Einen Tag vor
einem möglicherweise entscheidenden Spitzentreffen
der Parteichefs der großen
Koalition läuft die Suche
nach einem Kandidaten für
das Bundespräsidentenamt
auf Hochtouren.
Kanzlerin Angela Merkel führe
weiterhin Gespräche, um einen
Konsenskandidaten von CDU,
CSU und SPD zu ermöglichen,
hieß es am gestrigen Samstag
aus Unionskreisen. In den Telefonaten gehe es aber auch darum, welcher Unionskandidat
bei einer Kampfkandidatur gegen Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD) antreten
könne. In der SPD hieß es, für das
Treffen heute stünden die Signale nicht auf einen Kompromiss
mit der Union.
Die Parteichefs von CDU, CSU
und SPD, Merkel, Horst Seehofer
und Sigmar Gabriel, wollten sich
am heute Nachmittag im Kanzleramt in Berlin treffen, um erneut über die Suche nach einem
Nachfolger von Bundespräsident Joachim Gauck zu beraten.
Ursprünglich hatten sie einen
gemeinsamen Kandidaten nicht
ausgeschlossen, um einen parteipolitischen Streit über die Besetzung zu vermeiden.
Der Außenminister Frank-Walter Steinmeier (SPD; links) oder doch der Ex-Rektor der Freiburger Universität,
FOTOS: DPA
Andreas Voßkuhle? Über den richtigen Bundespräsidenten wird weiter debattiert.
Gabriel hatte sich vor zwei Wochen in der Bild-Zeitung für
Steinmeier stark gemacht. Seither erfuhr der Außenminister
viel Zustimmung für eine Kandidatur innerhalb der SPD, aber
zum Teil auch in der Opposition.
In der Union hieß es gestern, mit
der Äußerung Gabriels und dem
weiteren Verlauf der Diskussion
sei die Wahrscheinlichkeit für einen
Kompromisskandidaten
stark gesunken – ebenso wie die
Chancen, dass die Union Steinmeier als gemeinsamem Koalitions-Kandidaten
zustimmen
könne.
Seehofer forderte Gabriel auf,
für Klarheit bei der Frage eines
gemeinsamen Kandidaten zu
sorgen. Dem ARD-„Hauptstadt-
studio“ sagte er, Merkel und er
wollten erfahren, wie ernst es
den Sozialdemokraten mit einer
Kandidatur Steinmeiers sei: „Ist
das apodiktisch gemeint? Ist das
noch korrigierbar?“ Falls Gabriel
letzteres bejahe, „dann suchen
wir weiter gemeinsam“. Sollte
der SPD-Chef auf Steinmeier bestehen, müssten Merkel und er
darüber sprechen, wie die Union
sich weiter verhalte. Seehofer
selbst setzt nach ARD-Angaben
mit Nachdruck auf einen Konsenskandidaten.
Als Kompromisskandidat, mit
dem Merkel Gabriel bei einer
Festlegung auf Steinmeier noch
in Schwierigkeiten bringen
könnte, galt zuletzt wiederholt
der Präsident des Bundesverfas-
sungsgerichts und der ehemalige Rektor der Albert-LudwigsUniversität Freiburg, Andreas
Voßkuhle.
In Koalitionskreisen wurde
nicht ausgeschlossen, dass Merkel nochmals versuchen könnte,
Voßkuhle trotz einer früheren
Absage zu einer Kandidatur zu
bewegen. Er sei kein aktiver Politiker, mit den politischen Abläufen aber durchaus vertraut und
zudem mit 52 in einem Alter, in
dem für ihn das Amt des Bundespräsidenten sehr interessant
sein könne. Aus anderen Teilen
der Koalition hieß es aber, Voßkuhle traue sich auch aus persönlichen Gründen ein Amt
nicht zu, in dem er permanent in
der Öffentlichkeit stehen würde.
Haft für neun Journalisten
TÜRKEI
unter Terrorverdacht festgenommen worden.
Damit folgen die Presseleute
dem Schicksal einer Reihe von
pro-kurdischen Oppositionspolitikern. Erst am Freitag hatte ein
Gericht in der südöstlichen Kurdenmetropole Diyarbakir Untersuchungshaft gegen die HDPVorsitzenden Selahattin Demirtas und Figen Yüksekdag verhängt. Der Partei zufolge
ergingen Haftbefehle gegen insgesamt neun ihrer Abgeordneten, darunter auch gegen den
Chef der Parlaments-Fraktion in
Ankara, Idris Baluken.
Die Polizei hatte bei Razzien
zwölf HDP-Abgeordnete festge-
nommen. Der deutsch-türkische
Abgeordnete Ziya Pir und zwei
weitere Parlamentarier wurden
unter Auflagen auf freien Fuß
gesetzt. Die HDP teilte mit, man
müsse mit weiteren Festnahmen rechnen. Erdogan beschuldigt die zweitgrößte Oppositionspartei, der verlängerte Arm
der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei PKK zu sein.
Sowohl die Festnahmen der
HDP-Abgeordneten als auch das
Vorgehen gegen die Journalisten
riefen international Kritik hervor. Die Cumhuriyet-Mitarbeiter
werden beschuldigt, die PKK und
die Gülen-Bewegung unterstützt zu haben. Erdogan macht
Ettenheim
7°
3°
Rhe
in
7°
3°
isam
Breisach a. Rh.
Dre
Emmendingen
Elzach
Elz
den in den USA lebenden Prediger Fethullah Gülen für den
Putschversuch von Mitte Juli
verantwortlich. Gülen weist das
zurück. Unter dem nach dem
Putschversuch verhängten Ausnahmezustand geht die Regierung mit harter Hand gegen
Gegner vor. Bundesjustizminister Heiko Maas (SPD) kritisierte
die jüngsten Vorgänge in der
Türkei als „völlig inakzeptabel“.
Die sogenannten „Säuberungen“ widersprächen dem Prinzip
der Rechtsstaatlichkeit, sagte er
dem Donaukurier. „Wo kritische
Journalisten und Oppositionelle
in Angst leben müssen, ist die
Demokratie in Gefahr“, so Maas.
Waldkirch
Freiburg
Titisee
Lörrach
Bad Säckingen
morgen
5°
2
Neustadt
Feldberg
1493 m
-2°
Schluchsee
-5°
Bonndorf
3°
St. Blasien
-2°
7° Schopfheim
WaldshutWeil a. Rh. 2°
Tiengen
Rheinfelden
Überwiegend dichte Wolken und kaum Sonnenschein. An der Küste Schauer, im Süden länger
Regen. Im Bergland Schnee. Höchstwerte: 5 bis
8 Grad. Schwacher bis mäßiger westlicher Wind.
heute
7°
Müllheim
Basel
DEUTSCHLANDWETTER
Ein Tief über Mitteleuropa führt feuchte und
kalte Luft aus polaren Regionen heran. Heute
es ist überwiegend dicht bewölkt oder bedeckt.
Zeitweise fällt ein wenig Regen oder Niesel. Im
Schwarzwald schneit es oberhalb von etwa 800
Metern. Am Nachmittag werden die trockenen
Phasen länger. Bei Höchstwerten um 7 Grad weht
schwacher Südwestwind. Morgen und am Dienstag wird es nochmal etwas kälter. Dann können
Schneeflocken örtlich bis in tiefe Lagen fallen.
3°
-2°
7°
3°
Bad Krozingen
Furtwangen
REGIONALWETTER
6°
2°
5 l/m²
Niederschlag
übermorgen
4°
3
2
2 l/m²
Niederschlag
5 l/m²
Niederschlag
20°
15°
10°
Kiel
8°
3°
Bremen
6 12 18 0
6 12
18
0
6 12 18 Uhr
Essen
8°
7°
3°
3°
Köln
Frankfurt
Windstärken in den Kreisen in Beaufort
07:20/17:03Uhr
12:46/22:28Uhr
Auf- und Untergangszeiten gelten für Freiburg
Saarbrücken
Stuttgart
7°
3°
Freiburg
6°
5°
8°
4° Berlin
Hannover
Dresden
Nürnberg
0°
1
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Starthelfer werden –
setzt Maßnahmen gegen Regierungskritiker fort – Maas: „völlig inaktzeptabel“
ISTANBUL (DPA). Mit harten
Maßnahmen geht die türkische
Regierung derzeit gegen ihre
Kritiker vor. Erst verhängte sie
Untersuchungshaft gegen die
Chefs der pro-kurdischen HDP.
Jetzt wandern Journalisten ins
Gefängnis.
Der Chefredakteur der regierungskritischen türkischen Zeitung Cumhuriyet, Murat Sabuncu, und acht seiner Mitarbeiter
müssen ins Gefängnis. Ein Gericht in Istanbul verhängte am
gestrigen Samstag Untersuchungshaft gegen die Journalisten, wie die staatliche Nachrichtenagentur Anadolu meldete. Sie
waren am vergangenen Montag
Grabbesuche mit dem
FriedhoFsmobil
5°
1°
6°
2° München
8°
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0761.
5034888
Notdienste aus Freiburg
Polizei Notruf: 110
Feuerwehr/Notarzt/Rettungsdienst: 112
Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 116 117
(Erwachsene) durchgehend geöffnet,
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Kinderärztlicher Bereitschaftsdienst:
Sautierstr. 1, 0180/6076111
Krankentransporte: 0761/19222
Faxnotruf für Hörgeschädigte:
Freiburg: 0761/201-3399
Informationszentrale für Vergiftungen:
Mathildenstraße 1, 0761/1 92 40
Zahnärztlicher Notdienst:
Freiburg-Stadt: 01 80/3 222 555 - 42
Freiburg-Land: 01 80/3 222 555 - 41
Augenärztlicher Bereitschaftsdienst:
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0180/6075311
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Festnetz: 0800/00 22 8 33 (kostenfrei);
Mobilfunk: 22833 (max. 0,69 €/Minute);
Im Internet: mehr.bz/apotheken
Badenova: 0 18 02/767767
Privatärztl. Notdienst: 01 80/3 83 00 00
Privater Orthopädischer Notdienst:
0 18 03/26 36 36
Frauenhorizonte – gegen sexuelle Gewalt:
durchgehend erreichbar; Basler Straße 8,
0761/2 85 85 85
Frauen- und Kinderschutzhaus:
0761/3 10 72
Rechtsanwalt Notdienst:
Bereitschaftsdienst täglich von 18 bis 8 Uhr,
am Wochenende und an Feiertagen rund
um die Uhr, 01 72/745 19 40
Bundeswehr Standortarzt:
Müllheim, 0 76 31/90 17 15
Tierärztlicher Bereitschaftsdienst:
0761/7 22 66
Bereitschaftsdienst der Tierschutzvereine:
Tierschutzverein Freiburg, 0761/8 44 44
Tierbestattungen:
Tierfriedhof Eschaton Frbg., 0172/7416002
THW Freiburg: erreichbar über Feuerwehrleitstelle Freiburg 112
Pannendienst:
ADAC-Service (rund um die Uhr).
01802/22 22 22
Elektro-Innung: 0761/806806
Innung Sanitär-Heizung-Klima:
0761/790921-0
Bergwacht: 0761/493333
Bestattungsinstitute:
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K. B. Müller, Tennenbacher Straße 46,
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L. Schneider, Tennenbacher Straße 51,
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Horizonte Dreisamtal, Kunzenweg 5,
4014898
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07642/2324 (Großtiere),
07643/9378970 (Kleintiere)
Kreiskrankenhaus Emmendingen:
Gartenstr. 44, 07641/4540
Rettungshundestaffel Breisgau-Ortenau
(BRH): 07641/19222
06. November 2016
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Melle liest in Freiburg
Der Autor Thomas Melle (Foto: dpa)
behandelt in seinem Buch „Die Welt
im Rücken“ seine manisch-depressive Erkrankung. Nächste Woche liest
SEITE 16
er daraus in Freiburg.
6.November2016
Die Heimserie reißt
KARIM GUÈDÈ
Vier Auswärtsniederlagen
hat der SC Freiburg während der ersten acht Saisonspieltage vier Heimsiege
folgen lassen. Fast um eine
kuriose Symmetrie zu wahren, unterlag die Streich-Elf
nach dem ersten Auswärtserfolg in Bremen gestern
im Schwarzwaldstadion mit
0:3 (0:1).
E
TONI NACHBAR
SC-Spieler Caglar Söyüncü konnte Mario Gomez (grünes Trikot) einige Male nicht halten.
Flanke musste der junge Yannick
Gerhardt absichern. Doch der
Sportclub verstand es nicht, gegen diese kaum eingespielte Abwehr zu reüssieren. Dabei hätten
die Freiburger vor allem in der
leidenschaftlich umkämpften
und zerfahrenen ersten Halbzeit
einige Male in Führung gehen
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können. Doch Vincenzo Grifo
verfehlte knapp das Tor (2.), verstand einen Konter nicht erfolgreich abzuschließen (21.) und
setzte einen Freistoß aus günsti-
ger Position neben den Pfosten
(29.).
Das 0:1 unmittelbar vor der
Pause sowie das 0:2 acht Minuten nach Wiederanpfiff brachte
die Freiburger auch taktisch in
Not. Die Strategie, aus dem
Kampfspiel heraus mit Nadelstichen die Wolfsburger zu überraschen, funktionierte nicht mehr.
Und so viel Druck aufzubauen,
um einen 0:2-Rückstand zu drehen, war die Streich-Elf nicht in
der Lage.
Christian Streich räumte ein,
es sei schwer gewesen, gegen Gomez zu verteidigen: „Es war ein
Tag, an dem ich nicht alles verstanden habe“, und meinte die
Kartenverteilung des Schiedsrichters. Immerhin gab er zu:
„Das war aber nicht der Grund,
weshalb wir verloren haben.“VfLInterimscoach Ismael sagte: „Wir
0761/496-4101
STANDPUNKT
Der SC FREIBURG verliert gegen den VfL Wolfsburg mit 0:3 – und Christian Günter mit Rot
SC-Trainer Christian Streich hatte ausgiebig gewarnt: Nur mit einer guten Leistung hätte seine
Mannschaft gegen den VfL
Wolfsburg eine Chance, zu bestehen. Niemand kann jedoch behaupten, Mike Frantz und Co
hätten gegen die Niedersachsen
versagt. Der Ex-ChampionsLeague-Teilnehmer war schlicht
und einfach eine Klasse besser
und fand ausgerechnet an der
Dreisam nach langer Durststrecke in die Erfolgsspur zurück.
„Wolfsburg hat bisher das Spielglück gefehlt“, sagte Streich vor
dem Spiel. In Freiburg hat es der
VfL wiederentdeckt – auch dank
der Kaltschnäuzigkeit seines Nationalstürmers Mario Gomez,
der gestern gleich doppelt traf.
Einmal per Kopf nach einer Ecke
des Wolfsburger Verteidigers Ricardo Rodriguez und einmal per
Fuß nach einem rasanten und
von Christian Träsch geführten
Gegenangriff.
Ohne die Leistungsträger
Draxler, Vierinha und Knoche
nach Freiburg angereist, konnte
der VfL Wolfsburg nicht unbedingt eine Anfangsformation
aufbieten, die dem Sportclub
Angst hätte machen müssen.
Vor allem in der Defensive musste der Interimstrainer der Gäste,
Valerien Ismael, improvisieren.
Neben dem Niederländer Jeffrey
Bruma spielte der etatmäßige
Linksverteidiger Rodriguez im
Abwehrzentrum, die linke VfL-
Weitere INFORMATIONEN unter Tel.
FOTO: DPA
sind überglücklich, die Wende
geschafft zu haben. Das war hier
in Freiburg nicht unbedingt zu
erwarten. Diese drei Punkte
bringen uns Ruhe.“
FREIBURG: Schwolow - Stenzel, Torrejon, Söyüncü, Günter Höfler (89. Föhrenbach), Abrashi
(58. Petersen) - Frantz, Grifo Philipp, Niederlechner (87. Haberer). WOLFSBURG: Benaglio Träsch, Bruma, Ricardo Rodriguez, Gerhardt - Seguin, Luiz Gustavo - Blaszczykowski (75. Didavi),
Arnold, D. Caligiuri (88. Schäfer) Gomez (82. Mayoral). SCHIEDSRICHTER: Brych (München). TORE: 0:1 Gomez (41.), 0:2 Gomez
(53.), 0:3 Rodriguez (86., Foulelfmeter). ZUSCHAUER: 23 500.
ROTE KARTE: Günter nach einer
Notbremse (85.). GELB: Abrashi
(2), Söyüncü (3) / Arnold (4), Gomez.
„Die meisten wären nicht
mehr aufgestanden“
in Gespräch mit
wird und die Plätze
dem Sportdiuneben, dann
rektor des SC
kommt Karims Zeit“,
Freiburg, Klemens
sagt Streich und
Hartenbach, im Jastellte den hünennuar 2012: Das
haften unermüdliSchlusslicht der
chen Rackerer urFußball-Bundesliga
plötzlich in Bremen
TONI NACHBAR
hatte gerade von
in die AnfangsforSlovan Bratislava eimation. Als vordersnen Spieler namens Karim
te Spitze sollte er als Erster die
Abdul-Jabbar Guédé verpflich- Bremer Verteidiger anlaufen
tet. Für welche Position? „Das
und das Werder-Aufbauspiel
ist schwer zu sagen“, sagte dastören. Dies klappte vorzügmals Hartenbach, „aber Sie
lich, der SC gewann an der
werden sehen, der Spieler wird Weser mit 3:1.
uns guttun.“
Während des Spiels erlitt
Der inzwischen 31-jährige in
Guédé einen Innenbandriss
Hamburg geborene slowakiim Knie. Doch er spielte weiter,
sche Nationalspieler togoleals sei nichts gewesen. „Die
sischer Abstammung steht
meisten wären nicht mehr
noch immer beim Sportclub
aufgestanden“, sagte Streich
unter Vertrag und ist so etwas und lobte: „Das ist Karim. Ein
wie der warme Mantel bei kal- Vorbild. Und das hat Strahltem Wetter an der Dreisam
kraft auf die ganze Manngeworden. Was despektierlich schaft.“
klingen mag, ist wie ein ehrMindestens vier Wochen wird
fürchtiges Kompliment geder Stürmer, der in seinen vomeint.
rigen Vereinen stets auf deDenn Karim Guédé hat es nie
fensiven Positionen gespielt
zum Stammspieler in Freiburg hat, ausfallen. Es ist seine erste
gebracht. In dieser noch junVerletzung in Freiburg , von
gen Saison zählte er meist
rund 600 Trainingseinheiten
nicht zum Kader. Doch er ist
seit er in Freiburg ist, hat er
unverzichtbar in den taktizuvor nur einmal gefehlt.
schen Kalküls des SC-Trainers Und plötzlich wird einem erst
Streich geworden: „Wenn im
klar, wen man vermisst. Auch
Herbst das Wetter schlecht
gestern.
FUSSBALL
SC-Frauen verlieren
in Essen mit 0:1
Die Erstliga-Fußballerinnen des
SC Freiburg verloren bei der SGS
Essen mit 0:1 (0:1). Jana Feldkamp erzielte den Treffer in der
38. Spielminute für die Gastgeberinnen, die nach dem siebten
Spieltag punktgleich mit dem SC
sind (beide 14 Punkte). In der Tabelle rutschte der SC von Rang
GG
zwei auf Platz vier zurück.
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14 SPORT
Der Sonntag · 6. November 2016
Hoffenheim hält mit
FUSSBALL
1. Bundesliga – 10. Spieltag
Hertha BSC Berlin - Mönchengladbach
3:0
(2:0)
Tore: 1:0 Kalou (18.), 2:0 Kalou (33.), 3:0 Kalou (84.) – Gelb-Rote-Karte: Kramer
(39.) – Zuschauer: 51 934
Bayern München - 1899 Hoffenheim
1:1
(1:1)
Tore: 0:1 Demirbay (16.), 1:1 Zuber (34. ET) – Zuschauer: 75 000 (ausv.)
Bayer Leverkusen - SV Darmstadt 98
3:2
(1:0)
Tore: 1:0 Calhanoglu (32.), 1:1 Colak (47.), 2:1 Brandt (56.), 3:1 Aranguiz (69.),
3:2 Vracic (85.) – Zuschauer: 32 210 (ausv.)
Hamburger SV - Bor. Dortmund
2:5
(0:3)
Tore: 0:1 Aubameyang (4.), 0:2 Aubameyang (23.), 0:3 Aubameyang (27.), 0:4
Aubameyang (48.), 1:4 Müller (55.), 1:5 Dembelé (76.), 2:5 Müller (81.) –
Zuschauer: 57 000 (ausv.)
FC Ingolstadt - FC Augsburg
0:2
(0:0)
Tore: 0:1 Bobadilla (86.), 0:2 Halil Altintop (90.) – Rote-Karte: Levels (89.) –
Zuschauer: 15 000
SC Freiburg - VfL Wolfsburg
0:3
(0:1)
Tore: 0:1 Gomez (41.), 0:2 Gomez (53.), 0:3 Rodriguez (86. FE) – Rote-Karte:
Günter (86.) – Zuschauer: 23 000
Eintr. Frankfurt - 1. FC Köln
Sa. 18.30 Uhr
RB Leipzig - FSV Mainz 05
So. 15.30 Uhr
FC Schalke 04 - Werder Bremen
So. 17.30 Uhr
●
●
●
●
●
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1. Bayern München
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7
3
2. RB Leipzig
9
6
3
3. 1899 Hoffenheim
10
5
5
4. Hertha BSC Berlin
10
6
2
5. Bor. Dortmund
10
5
3
6. 1. FC Köln
9
5
3
7. Bayer Leverkusen
10
5
1
8. Eintr. Frankfurt
9
4
3
9. SC Freiburg
10
5
0
10. FSV Mainz 05
9
4
2
11. Mönchengladbach
10
3
3
12. FC Augsburg
10
3
2
13. VfL Wolfsburg
10
2
3
14. FC Schalke 04
9
2
2
15. SV Darmstadt 98
10
2
2
● 16. Werder Bremen
9
2
1
● 17. FC Ingolstadt
10
0
2
18. Hamburger
SV League Qualifikation
10 ● Europa
0 League
2
●●Champions
League ● Champions
0 24:6
24
0 17:6
21
0 18:11 20
2 17:10 20
2 25:12 18
1 16:6
18
4 16:15 16
2 13:8
15
5 13:16 15
3 16:15 14
4 10:15 12
5 10:14 11
5
9:13
9
5 10:11
8
6 10:20
8
6 11:24
7
8
7:21
2
4:23● Abstieg
2
●8Relegation
Spielplan/1. Liga
Spielplan/2. Liga
FREITAG, 18. NOVEMBER
FREITAG, 18. NOVEMBER
Bayer Leverkusen – RB Leipzig
1. FC Nürnberg – Würzburger Kick.
VfL Bochum – Braunschweig
Arminia Bielefeld – FC Heidenheim
SAMSTAG, 19. NOVEMBER
Mönchengladbach – 1. FC Köln
FSV Mainz 05 – SC Freiburg
VfL Wolfsburg – FC Schalke 04
FC Augsburg – Hertha BSC Berlin
SV Darmstadt 98 – FC Ingolstadt
Bor. Dortmund – Bayern München
SAMSTAG, 19. NOVEMBER
Hannover 96 – Erzgebirge Aue
Karlsruher SC – SV Sandhausen
SONNTAG, 20. NOVEMBER
FC St. Pauli – Fort. Düsseldorf
Union Berlin – VfB Stuttgart
Dynamo Dresden – Greuther Fürth
SONNTAG, 20. NOVEMBER
1899 Hoffenheim – Hamburger SV
Werder Bremen – Eintr. Frankfurt
MONTAG, 21. NOVEMBER
TSV 1860 München – FC Kaiserslautern
2. Bundesliga – 12. Spieltag
FC Heidenheim - Karlsruher SC
2:1
Fort. Düsseldorf - Dynamo Dresden
0:3
Erzgebirge Aue - 1. FC Nürnberg
1:2
Greuther Fürth - VfL Bochum
2:1
FC Kaiserslautern - Union Berlin
1:0
VfB Stuttgart - Arminia Bielefeld
So. 13.30 Uhr
Braunschweig - Hannover 96
So. 13.30 Uhr
SV Sandhausen - TSV 1860 München
So. 13.30 Uhr
Würzburger Kick. - FC St. Pauli
● 1. Braunschweig
● 2. FC Heidenheim
● 3. VfB Stuttgart
4. Hannover 96
5. Union Berlin
6. Fort. Düsseldorf
7. Dynamo Dresden
8. 1. FC Nürnberg
9. Würzburger Kick.
10. VfL Bochum
11. FC Kaiserslautern
12. Greuther Fürth
13. SV Sandhausen
14. TSV 1860 München
15. Karlsruher SC
● 16. Erzgebirge Aue
● 17. Arminia Bielefeld
● 18. FC St. Pauli
Mo. 20.15 Uhr
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● Aufstieg ● /● Relegation ● Abstieg
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Gruppe
In der
FUSSBALL-BUNDESLIGA
erreichen die Kraichgauer ein 1:1 in München – HSV verliert
Hereinnahme von Thomas Müller (69. für Vidal) und Kingsley
Coman (78. für Robben) setzte
Ancelotti offensive Akzente.
Nach Flanke von Costa konnte
Müller per Kopf Baumann nicht
überwinden. Hummels scheiterte gleich zweimal und auch Müller konnte den Sieg nicht mehr
herbeiführen.
Borussia Dortmund hat Uwe
Seeler den 80. Geburtstag
gründlich verdorben. Dank ihres
vierfachen Torschützen PierreEmerick Aubameyang (3., 23., 27.,
48. Minute) gewannen die Westfalen auch in dieser Höhe verdient mit 5:2 (3:0) beim völlig indisponierten Hamburger SV.
Ousmane Dembelé (77.) steuerte
den letzten Treffer bei. Die Norddeutschen, bei denen Nicolai
Müller (55./81.) traf, warten weiter auf den ersten Saisonsieg
und festigten den letzten Tabellenplatz. Der BVB hingegen findet nach zuletzt vier Partien ohne Sieg mit nun 18 Punkten wieder Anschluss an die BundesligaSpitze.
In der Fußball-Bundesliga
sind nach dem zehnten
Spieltag noch zwei Mannschaften ungeschlagen,
weil 1899 Hoffenheim beim
FC Bayern München ein 1:1
erreicht.
Der FC Bayern hat sich ohne eigenen Treffer zu einem mageren
Punkt gegen 1899 Hoffenheim
gemüht. Ein Eigentor von Steven
Zuber (34. Minute) rettete den
Münchnern am Samstag beim
1:1 (1:1) wenigstens das Unentschieden und verhinderte die
erste Niederlage des deutschen
Fußball-Rekordmeisters in der
Bundesliga nach 19 Partien. Kerem Demirbay (16.) hatte die
mutigen Gäste in einem erst gegen Ende packenden Spitzenspiel durch einen sehenswerten
Schuss früh in Führung gebracht. Bei zwei Pfostenschüssen in der Schlussphase hatten
Mats Hummels (87.) und Thomas Müller (90.+2) den Münchner Sieg auf dem Fuß.
Hoffenheim bleibt wie die
Münchner in dieser Liga-Saison
ungeschlagen. Bei einem Sieg
am Sonntag gegen den FSV
Mainz könnte RB Leipzig
punktemäßig mit Spitzenreiter
FC Bayern gleichziehen.
Nachdem die Münchner Miniflaute aus den ersten Oktoberwochen eigentlich beendet war,
enttäuschten die Gastgeber
nach zuletzt wieder dominanten
Auftritten diesmal gegen Hoffenheim. Wiederholt leistete
sich der Meister Nachlässigkeiten, nach vorne fehlten Tempo,
Präzision und Kreativität. Die
Strapazen der Englischen Wochen waren den Bayern anzumerken. Chancen gab es für die
75 000 Zuschauer in der ausverkauften Arena gegen das defensiv sehr gut und entschlossen
auftretende Team aus dem
Kraichgau kaum zu bestaunen.
Erst in der Schlussphase gaben
die Münchner richtig Gas.
Der 29 Jahre alte Trainer-Junior Julian Nagelsmann bejubelte
so bei seinem ersten Spiel gegen
den großen FC Bayern und gegen
den fast doppelt so alten Starcoach Carlo Ancelotti (57) gleich einen Punktgewinn.
Die furchtlosen Gäste nutzten
dabei ihre erste Möglichkeit.
Nach einem langen Pass von Abwehrchef Kevin Vogt legte Nadiem Amiri mit viel Übersicht für
Demirbay auf. Der Mittelfeldak-
–
Glückwünsche für
Uwe Seeler zum 80.
–
Bayern-Spieler Douglas Costa (rotes Trikot) kann sich hier mal gegen
den Hoffenheimer Sebastian Rudy durchsetzen.
FOTO: AFP
teur traf von der Strafraumgrenze unhaltbar für Manuel Neuer
und zum dritten Saisontor. Bezeichnend für die harmlosen
Angriffsbemühungen der Bayern war der Ausgleichstreffer.
Nachdem Rafinha (14.) mit der
lange Zeit besten Möglichkeit
noch an 1899-Schlussmann Oliver Baumann gescheitert war,
traf Zuber ins eigene Tor. Arjen
Robben bediente den engagierten Douglas Costa – und dessen
Flanke lenkte der Hoffenheimer
bei seinem Klärungsversuch vor
Robert Lewandowski ins eigene
Tor.
In ihren Trikots aus OzeanMüll, mit denen der Bayern-Aus-
rüster auf die Verschmutzung
der Weltmeere aufmerksam machen will, gingen die Münchner
auch nach dem Seitenwechsel
nicht zwingend und zielstrebig
genug zur Sache. Hoffenheim
wich nicht von seiner disziplinierten Ausrichtung ab, ohne dabei selbst richtig gefährlich zu
werden. Ein abgeblockter Schuss
von Demirbay (70.) war noch die
beste Chance.
Trotzdem hatten die Bayern
mit ihrer individuellen Extraklasse natürlich ihre Möglichkeiten. Nach einem Hackentrick
von Lewandowski (66.) war Thiago überrascht und brachte den
Ball nicht auf das Tor. Mit der
FUSSBALL
Oberliga
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SC Freiburg II
FSV Bissingen
1. CfR Pforzheim
TSG Balingen
Neckarsulmer SU
Stuttg. Kick. II
SV Spielberg
SSV Reutlingen
FV Ravensburg
SV Oberachern
1. Göppinger SV
Bahlinger SC
Offenburger FV
Karlsruher SC II
FSV Hollenbach
SV Sandhausen II
Astoria Walldorf II
Spvgg. Neckarelz
FUSSBALL
Verbandsliga
SC Freiburg II - 1. CfR Pforzheim
1. Göppinger SV - SV Spielberg
FSV Hollenbach - FV Ravensburg
SSV Reutlingen - Neckarsulmer SU
Offenburger FV - SV Oberachern
SV Sandhausen II - Bahlinger SC
Spvgg. Neckarelz - Stuttg. Kick. II
Karlsruher SC II - TSG Balingen
Astoria Walldorf II - FSV Bissingen
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heute
heute
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34:17
25:19
34:18
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16:14
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Landesliga
FC 08 Villingen - Solvay Freiburg
SC Pfullendorf - FC Auggen
SV Endingen - FC Neustadt
Freiburger FC - SV Bühlertal
FC Denzlingen - FC Bad Dürrheim
Kehler FV - SV Stadelhofen
1. SV Mörsch - SV Linx
FC Bötzingen - SC Lahr
Rielasingen-Arl. - FC Waldkirch
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FC 08 Villingen
Freiburger FC
FC Denzlingen
SV Linx
Kehler FV
FC Auggen
SV Kuppenheim
1. SV Mörsch
Rielasingen-Arl.
FC Bad Dürrheim
SV Bühlertal
SC Lahr
SV Endingen
SV Stadelhofen
FC Neustadt
FC Waldkirch
SC Pfullendorf
Solvay Freiburg
FC Bötzingen
Vor der Partie war die Stimmung
im mit 57 000 Zuschauern ausverkauften
Volksparkstadion
noch gut. Seeler wurde mit „Happy Birthday“-Gesängen empfangen und von Klubchef Dietmar
Beiersdorfer gemeinsam mit
DFB-Präsident Reinhard Grindel
und DFL-Chef Reinhard Rauball
geehrt. „Wir sind ganz stolz auf
diesen Ehrenbürger unserer
Stadt und gratulieren ihm herzlich“, sagte Hamburgs Bürgermeister Olaf Scholz über „Uns
Uwe“. Vom Deutschen FußballBund und der Deutschen Fußball Liga erhielt der DFB-Ehrenspielführer 100 000 Euro für die
Uwe-Seeler-Stiftung. Der HSV
spendete 80 000 Euro.
Nach nur 185 Sekunden
schockten die Gelb-Schwarzen
die Gastgeber mit dem schnellen 1:0. Die neue Dreierkette sah
schlecht aus, Torhüter René Adler konnte einen Zwölf-MeterSchussvon Emre Mor nur abklatschen, Aubameyang schob aus
kurzer Distanz mit dem linken
Fuß ein. Beim 2:0 wollte HSV-Kapitän Johan Djourou den Ball auf
Adler zurückspielen, Mor fing
den viel zu kurzen Rückpass ab
und legte ihn Aubameyang in
den Lauf – das 2:0 war bereits die
DPA/DS
Vorentscheidung.
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1
Bezirksliga Freiburg
FSV Rheinfelden - SV Weil
2:0
SV Heimbach - Untermünstertal
0:2
FC Emmendingen - VfR Hausen
2:2
FC Teningen - VfR Merzhausen
2:2
SV Laufenburg - FC Zell
3:1
SG Simonswald - Freiburger FC II
FV Herbolzheim - Wasser/Kollm.
0:0
SF Elzach-Yach - SC Wyhl
heute
SV Kirchzarten - SV Au-Wittnau
heute
Lörrach-Bromb. - FSV RW Stegen
heute
Frbg.-St. Georg. - Efringen-Kirch.
heute
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Lörrach-Bromb.
SV Au-Wittnau
SV Kirchzarten
FC Emmendingen
FSV RW Stegen
SV Weil
FV Herbolzheim
Frbg.-St. Georg.
VfR Hausen
SF Elzach-Yach
FSV Rheinfelden
Wasser/Kollm.
SV Laufenburg
SC Wyhl
Efringen-Kirch.
FC Zell
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Gundelf./Wildt. - FC Bad Krozingen
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Ballr.-Dottingen - Bahlinger SC II
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SF Oberried - FC Heitersheim
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SG Nordweil - SV Munzingen
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SV Biengen - Precht./O'precht.
heute
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17.
Freiburger FC II
Ballr.-Dottingen
Untermünstertal
VfR Merzhausen
Frei.-Ottoschw.
FC Heitersheim
SG Simonswald
FC Teningen
Precht./O'precht.
SG Nordweil
Gundelf./Wildt.
Bahlinger SC II
SF Oberried
SV Munzingen
FC Bad Krozingen
SV Heimbach
SV Biengen
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6
SPORT 15
Der Sonntag · 6. November 2016
Am gefährlichen Grenzgebiet
FUSSBALL-LANDESLIGA
Der FC Freiburg St.Georgen empfängt den TuS Efringen-Kirchen
In der Fußball-Landesliga
empfängt der Tabellenachte Freiburg-St. Georgen
heute um 14.30 Uhr den
Vierzehnten aus EfringenKirchen. Ein Duell zweier
Charakterköpfe, deren
Teams sich im gefährlichen
Grenzgebiet des Ligaklassements befinden.
FUSSBALL
Löw in Argentinien so nicht denkbar
Nach Meinung des argentinischen Fußball-Nationaltrainers
Edgardo Bauza ist eine so lange Amtszeit wie die von Bundestrainer Joachim Löw in seinem Land undenkbar. „Das ist
unmöglich, denn wir sind nicht Deutschland“, sagte der 58Jährige. In Deutschland, das Argentinien 2014 im Endspiel
von Rio besiegt hatte, seien die Verhältnisse anders. „Es ist
sehr schwierig, uns mit Anderen zu vergleichen, besonders
mit Deutschland, wo alles geordneter ist und wo es egal ist,
wer der Trainer ist.“ Bauza ist seit August Coach des zweimaligen
Weltmeisters. Löw trainiert seit 2006 das deutsche Team und
DPA
verlängerte seinen Vertrag kürzlich bis zum Jahr 2020.
BASKETBALL
JAKOB SCHÖNHAGEN
Mit dem Niemandsland der Tabelle ist das so eine Sache. Im
Grunde geht es im grauen Mittelfeld des Klassements um wenig, die goldene Ananas ist alles,
was am Ende als Belohnung wartet. Da wird die Trainingsbeteiligung mau, die Performance am
Spieltag blasser und die Saison
zäh wie angekauter Kaugummi.
Doch das daher gefürchtete Niemandsland hat eine noch gefährlichere Seite – ein Versuch in
meteorologischen Analogien:
Denn mit seinem Randgebiet
verhält es sich wie mit einem
Graupelschauer im herbstlichen
Breisgau. So schnell man hineingerät, so flugs hat man ihn auch
wieder verlassen. Auf der einen
Seite wartet dann herbstlicher
Sonnenschein, auf der anderen
winterlich-eisige Kälte. Umgemünzt auf die Landesligatabelle
bedeutet das einerseits die oberen Gefilde des Klassements, andererseits Abstiegskampf pur.
Die beiden Kontrahenten, die
heute an der Bozener Straße aufeinandertreffen, können davon
ein Lied singen. Die Gäste aus Efringen-Kirchen haben mit zuletzt zwei Niederlagen gegen Stegen und Lörrach-Brombach just
den Halt im Grenzgebiet verloren und sind in die Untiefen der
Tabelle abgerutscht. Nach über
einem Drittel der Tabelle grüßt
das Team aus dem Rebland von
einem Abstiegsplatz. Die Gastgeber andererseits haben die lähmenden Weiten des Niemandslands nicht verlassen können.
Mit der Niederlage beim Tabellennachbarn Hausen vergangene Woche haben sie den Sprung
ins interessante obere Drittel
verpasst.
Die beiden Konkurrenten eint
aber nicht nur die Erfahrung mit
den
Unwägbarkeiten
des
Kampfs um die goldene Ananas,
sondern auch die Charakterköpfe an der Seitenlinie. Beide
Teams werden von markigen
Trainertypen geleitet, die mit
Ecken und Kanten punkten, jeder Satz eine Schlagzeile. Dabei
KURZ GEFASST
Charakterköpfe: Eugen Beck vom FC Freiburg St. Georgen (links) und Thomas Hauser, Trainer beim TuS
FOTOS: THOMA, HECHT
Efringen-Kirchen.
sind die beiden Unikate auch Frisurenkönige. Das Haupthaar
beider wirkt wie ein Relikt aus
wilden Jugendzeiten. St. Georgens Frontmann Eugen Beck
glänzt mit dem wohl lockigsten
Haar der Liga, eine Mischung aus
Toni Marshall und Toni Polster.
Der Schopf von Efringen-Kirchen-Chef Thomas Hauser lässt
sich irgendwo zwischen Jon Bon
Jovi und Elvis Presley einordnen.
Aber zurück zum Fußball. Freitagnachmittag am Rande Freiburgs, die Arbeitswoche von Eugen Beck ist noch nicht zu Ende.
„Ich muss gleich noch mal raus“,
sagt Beck. Der 53-Jährige leitet als
Selbstständiger ein Glas-Unternehmen. Da bleibt wenig Zeit, zu
verschnaufen. Zumal Beck in der
Region ein Unikat ist, in Personalunion ist er Vereinschef und
Trainer der ersten Mannschaft.
Beck ist der FC St. Georgen. Der
Erfolg der letzten Jahre ist vor allen Dingen sein Verdienst. Vor
knapp zwei Jahrzehnten begann
für den heutigen Vorstandsvorsitzenden die St.-Georgen-Zeit.
„Zehn Jahre lang habe ich Jugendarbeit gemacht“, erzählt der
Freiburger. Ein Plus, denn vom
heutigen
Landesliga-Kader
kennt er viele Spieler bereits seit
der Jugend. Es folgte ein zweijähriges Intermezzo als Trainer
beim FC Tiengen, bevor es zurück zur alten Liebe ging. Seitdem sind sieben Jahre vergangen. Man kann Becks Regiment
durchaus als Erfolgs-One-ManShow bezeichnen. Phasenweise
war er Vorstand und Trainer der
ersten beiden Herrenmannschaften. Von der Kreisliga führ-
te der Bauchtrainer den Verein
bis in die Verbandsliga. Unvergessen die Paradesaison 2013/14,
als sein Team 48 Spiele lang ungeschlagen blieb.
Vor zwei Jahren folgte das
Abenteuer Verbandsliga. Trotz
des Umbruchs nach dem Abstieg hat Beck dem Team auch
vergangene Spielzeit Erfolg eingehaucht. Am Ende scheiterte St.
Georgen nur knapp in der Relegation. Erst diese Saison scheint
der Motor zu stottern.
Das bestätigt einer, der ebenso
wie Beck Protagonist des St.-Georgen-Märchens ist: Tobias Rauber kickt seit jeher für die Randfreiburger, seit acht Jahren ist er
Kapitän der Beck-Truppe. Er ist
entspannt, denn soeben ist er
aus dem zweiwöchigen Spanienurlaub zurück. „Bis jetzt ging es
ja immer nur bergauf“, sagt Rauber. Der 30-jährige Kapitän und
sein Team erleben eineverrückte
Saison. Nur Spitzenreiter Lörrach-Brombach hat weniger
Spiele verloren. Nur zwei Teams
haben eine stabilere Defensive.
Dennoch steht der Verein mit
dem bekannten Weinfest auf
Rang acht. „Wir haben durch unsere sechs Abgänge an Qualität
in der Offensiveverloren“, erklärt
Beck. Und jetzt kommt mit Efringen-Kirchen ausgerechnet der
Gegner, gegen den man vergangenes Jahr zweimal verlor.
100 Kilometer in den Süden,
und man gelangt ins Büro von
Thomas Hauser. Der 50-jährige
ist Leiter eines Tankstellennetzes. „Da gibt es eigentlich keine
freie Zeit“, berichtet der ehemalige Profi. Wenn’s brennt, muss er
raus. Zweimal die Woche bittet er
seit dieser Saison zusätzlich im
Rebland zum Training. Er sollte
den Verein, der letztes Jahr in
letzter Sekunde den Klassenerhalt schaffte, in sichere Bahnen
führen. Pustekuchen. Nach einem Drittel der Saison sitzt der
TuS im Tabellenkeller fest.
Als Spieler wurde Hauser von
der englischen Presse als erster
deutscher Torschütze auf der
Geburtsinsel des Fußballs gefeiert. Für den FC Sunderland traf er
Ende der 80er Jahre wie am
Fließband. Nach seiner Trainerstation bei den Old Boys Basel ist
Efringen seine erste Station bei
den Aktiven. Er hat seinem Team
noch nicht seinen einstigen Torriecher einpflanzen können. Mit
neun Toren stellt sein Team die
schwächste Offensive der Liga.
„Wir trainieren das viel, der Knoten muss aber erst platzen“, beschwört Hauser mantraartig. Alles Training hilft jedoch nur,
wenn Akteure zu trainieren da
sind. Der TuS erlebt aber gerade
eine einzigartige Verletzungsmisere. „Seit wir vor anderthalb Jahren in die Landesliga aufgestiegen sind, hatten wir sechs Kreuzbandrisse“, berichtet einer, der
den Verein kennt wie kein anderer. Seit acht Jahren ist Uwe Berger Sportvorstand im Rebland.
Die Verletzungsmisere ist ihm
unerklärlich. „Wir müssen uns in
die Winterpause retten“, fordert
Berger. Dann will der Verein zur
Ruhe kommen und die Vorbereitung zur Rückrunde starten. Im
Rebland hat man Vertrauen.
Charakterkopf Hauser wird sich
schon was einfallen lassen.
Eisvögel heute gegen Halle
Auf den ersten Heimsieg dieser Saison hoffen die ErstligaBasketballerinnen des USC Freiburg an diesem Sonntag. Um
16.30 Uhr treten sie in der Unisporthalle gegen den SV Halle
an, der vom ehemaligen USC-Coach René Spandauw gecoacht
wird. Die Freiburgerinnen haben als Tabellenvorletzter nach
sieben Spieltagen erst einen Sieg auf ihrem Konto, der SV Halle
gewann bislang zweimal. Bei den Gastgeberinnen soll die
serbische Aufbauspielerin Jovana Vukoje erstmals seit ihrer
Knieverletzung wieder zum Einsatz kommen. Am kommenden
Mittwoch bestreiten die Freiburger Basketballerinnen daheim
um 19.30 Uhr ihr erstes Spiel in der Central Europe Women
League – gegen Brünn. Harald Janson, der Sportliche Leiter
der Eisvögel, betonte in einem Interview mit der Badischen
Zeitung (Samstagausgabe) die große Bedeutung der Teilnahme
an einem internationalen Wettbewserb – trotz der prekären
GG
Situation in der Bundesliga.
SCHWIMMEN
Dörries neue Präsidentin
Gabi Dörries ist neue Präsidentin des Deutschen SchwimmVerbandes. Beim DSV-Verbandstag in Leipzig wurde die Fachspartenvorsitzende der Schwimmer am Samstag mit klarer
Mehrheit gewählt. Dörries erhielt 346 Stimmen, der Präsident
des Hamburger Schwimmverbandes, Dietmar Schott, kam
auf 42 Stimmen. Vico Kohlat, bisheriger Vizepräsident Recht,
erhielt eine Stimme. Zahlreiche Athleten wie Britta Steffen
und Paul Biedermann unterstützten die Elmshorner SoftDPA
ware-Unternehmerin.
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6.November2016
Sterne auf der Plaza
Fünf Sterne-Köche aus der Region
wollen einen Querschnitt ihres kulinarischen Schaffens zeigen,wenn
vom11.bis13.NovemberdiePlazaCuSEITE 19
linaria stattfindet.
NEUE TONTRÄGER
ROBBIE WILLIAMS
E
Von allem zu viel
iner der letzten verbliebenen Superstars strebt zurück ins Rampenlicht: Robbie Williams frönte drei Jahre
lang dem süßen Familienleben
in Kalifornien.
Sein neues Album „The
Heavy Entertainment
Show“ soll sein
großes PopComeback werden. 20 Jahre,
nachdem er die
Boyband Take
That verließ
und unzählige
Herzen brach,
um kurz darauf als überlebensgroßer Solokünstler Welthits
wie „Angels“, „Feel“ oder „Let Me
Entertain You“ zu landen.
Ob der charismatische Brite all
dies ohne seinen Songschreiber
und Produzenten Guy Chambers geschafft hätte, ist fraglich.
Chambers schrieb seinem Buddy perfekte Hits auf den Leib.
Als der Produzent vor einigen
Jahren im Streit ging, verflog
ein Teil von Williams’ Magie.
Dass sich das alte Erfolgsduo
beim Comeback-Album wiedervereint hat, zeigt, wie sehr es
der inzwischen 42-jährige Charmebolzen noch einmal wissen
will. Bescheidenheit war nie
Williams’ Ding. Er will nicht weniger als der größte Entertainer
in der Geschichte des Pop sein.
Doch funktioniert die alte Formel im neuen Musikzeitalter
noch? Die Gier, den ganz großen welt- und generationenumfassenden Hit zu landen,
trieft bei diesem opulent produzierten Werk aus jeder Note.
Chambers’ Handschrift ist dabei unverkennbar: viel Tanzbares, Überdrehtes, aber auch butterweiche Schmachtfetzen wie
die sehr Williams-typische Piano-Ballade „David’s Song“. Das
So, 06.11., 20 h
ED MOTTA
Funk/Soul
Di, 08.11., 20 h
Jazz
Mi, 09.11., 20 h
MARTIN KÄLBERER
Singer/Songwriter
Do, 10.11., 20 h
FÜENF
A Cappella
Fr, 11.11., 21.30 h
PINK PLANET
Ladie Only Party
Sa, 12.11., 20 h
STOPPOK
Singer/Songwriter
Sa, 12.11., 23 h
CONNECTED
Die 90er Party
So, 13.11., 20 h
NILS WÜLKER
Jazz
Mo, 14.11., 20 h
SUNSET SONS
Indie
SVEN MEYER
> ROBBIE WILLIAMS, The
Heavy Entertainment Show, Columbia/Sony Music
jazzhaus
große Problem des Albums ist
jedoch, dass Williams es jedem
recht machen will und dabei
ziemlich wahllos wirkt. Dass neben Chambers noch diverse
weitere
Songschreiber herangezogen wurden, darunter Rufus
Wainwright,
Brandon Flowers, Stuart
Price und Ed
Sheeran,
macht die Sache nicht
besser. Viele
Köche verderben bekanntlich
den Brei. Das wilde Ideengemisch, das hier so „heavy“ daherkommt wie eine XXL-Erdnussbutter-Sahnetorte mit
Marshmallowfüllung, erdrückt
den Künstler. Neben dem albern-grotesken „Party like a
Russian“ wird dem Hörer Glamrock („Bruce Lee“), Brit-Prollrock („Motherfucker“) und
Dancefloor („Sensitive“) aufgetischt, bei der – zugegeben sehr
einprägsamen – MitklatschNummer „Pretty Woman“ werden sogar Country-Elemente
bemüht.
Als bunte Las-Vegas-Revue
kann man sich diese maßlos
überdrehte Abfolge gut vorstellen, auch im Stadion werden einige Nummern wie der titelgebende Opener funktionieren,
aber als Album scheitert dieser
Bombast-Wirrwarr. Das Motto
„etwas für jeden“ widerspricht
dem fragmentierten Popzeitgeist im Jahr 2016. Insofern ist
Robbie Williams neuestes Werk
fast schon nostalgisch.
Tickets & Info
reservix.de | jazzhaus.de
NILS
WÜLKER
Vorschau
Fr, 18.11., 20 h
AKUA NARU HipHop
Sa, 19.11., 19.30 h
CD-Release
THE BREW
Rock
Mi, 23.11., 20 h
GLEIS 8
Ex-Rosenstolz Sängerin / Pop
Do, 24.11., 20 h
ULI JON ROTH
Ex-Scorpions/Classic Rock
Fr, 25.11., 20 h
CD-Release
EZIO
Singer Songwriter/Pop
Sa, 26.11., 15 h & 20 h
ÄL JAWALA Balkan Beats
So, 27.11., 20 h
FLORIAN FAVRE TRIO
Jazz
Fr, 20.01., 19.30 h THEATER FREIBURG
PIPPO POLLINA
Schonungslos mit sich selbst: Thomas Melle in seinem Buch „Die Welt im Rücken“.
FOTO: DPA
Wenn alles zum Zeichen wird
In seinem Buch „Die Welt im Rücken“ berichtet THOMAS MELLE über seine bipolare Störung
Das Buch „Die Welt im Rücken“ hat eine besondere
Geschichte. Es blickt auf
drei manisch-depressive
Schübe des Autors Thomas
Melle zurück. Insofern ist
es eine schonungslose
Beichte. Melle, der beim 30.
Freiburger Literaturgespräch lesen wird, schreibt
sich hier aber auch sein Ich
zurück.
ANNETTE HOFFMANN
Am Ende seines Buches greift
Thomas Melle den Titel auf. „Die
Welt im Rücken, werde ich nicht
aufgeben“, heißt es da. Die Welt
im Rücken muss man erst einmal ertragen können. In Thomas
Melles Titel klingt aber auch entrücken, verrücken und Verrücktsein durch. Der 1975 in Bonn geborene Autor wird um diese Assoziationen wissen, schließlich
ist er oft mit den Reaktionen der
Außenwelt auf seine Erkrankung
konfrontiert. Melle ist manischdepressiv, mit 24 Jahren brach
die Krankheit das erste Mal aus.
Zwei Schübe sollten noch kommen und seine in diesem Jahr erschienene Veröffentlichung „Die
Welt im Rücken“ ist auch eine Suche nach Gründen.
Noch immer braucht man,
wenn man an einer psychischen
Erkrankung leidet, nicht unbedingt auf das Verständnis und
Mitgefühl der Gesellschaft hoffen. Die Sterblichkeit ist bei einer
manisch-depressiven
Erkrankung in etwa so hoch wie bei
manchen Krebsarten. Bei einem
Tumor jedoch, Alzheimer, einem Unfall ist jeder schnell dabei, dies tragisch zu finden. Doch
sobald eine Krankheit die Psyche
betrifft, glaubt man, es gäbe so
etwas wie eine individuelle Verantwortung, wenn nicht gar
Schuld. Sechs Jahre, so bilanziert
der Berliner Autor in „Die Welt
im Rücken“, hat er an die Krank-
heit verloren. Es sind Jahre, die
seine eigentlichen Lebenspläne
zerstört haben. Dennoch hat er
seit 2007 mehrere Bücher und
Theaterstücke veröffentlicht.
Melles Buch – er selbst nennt
es einen „gescheiterten Bildungsroman“, der Verlag enthält
sich ganz einer Genrebezeichnung – ist alles andere als ein
Ratgeber für Betroffene und deren Angehörige. „Die Welt im Rücken“ ist Literatur. Auch wenn
Thomas Melle, der als heimlicher Favorit für den Deutschen
Buchpreis gehandelt wurde, bereits zum zweiten Mal bei der
Preisvergabe leer ausging – die
Jury hat sich stattdessen mit Bodo Kirchhoffs Buch „Widerfahrnis“ für eine gediegenere Wahl
entschieden.
Melles Buch ist ein Bericht
über ziemlich dunkle Jahre, es ist
Chronologie und Bekenntnis.
Die deutsche Literaturgeschichte ist nicht ganz arm an einer Literatur, die auf autobiografischem Schreiben beruht. Thomas Melle selbst nennt den norwegischen Autor Karl Ove
Knausgård mit seinem autobio-
grafischen Romanprojekt „unser
aller Pin-und-Pop-up-Boy“.
Melles Buch und seine eigene
Gratwanderung zwischen Erinnerung, Berichten und Erfinden
fielen also auf einen fruchtbaren
Boden. Doch trotz allem liest
man das Buch anders. Melle erzählt von wirklich schlimmen
Abstürzen, sowohl in den Wahn
als auch in die Depression. Das
ist ein ums andere Mal existentiell. Er verkauft während dieser
Zeit seine Bibliothek, er trinkt zu
viel, verliert Freunde, am Ende
selbst seine Wohnung.
–
In der Rolle des Voyeurs
–
Oft denkt man, dies hätte der Autor nicht auch noch offenbaren
müssen. Als Leser ist man unweigerlich in der Rolle des Voyeurs.
Das muss man nicht mögen und
das wird auch nicht angenehmer, wenn man im Verlauf der
knapp 350 Seiten nicht nur die literarischen Fähigkeiten des Autors würdigt, sondern eben auch
Respekt gegenüber dem Menschen empfindet. Schreiben ist
Verrat, heißt es einmal im Buch:
FAKTEN
DAS 30. LITERATURGESPRÄCH
findet vom 10. bis zum 12. November im Ratssaal des Rathauses in Freiburg statt. Zur
Eröffnungslesung am Donnerstag, 10. November, um 20
Uhr kommt Guntram Vesper
(Foto: dpa), der 2016 mit seinem opulenten Roman „Frohberg“ von sich reden
machte. Am Freitag
lesen neben Thomas
Melle Carolin Callies
(15 Uhr) und Alexander Ilitschewski
(16.45 Uhr). Am
Samstag, 12. November, lesen Barbara
Köhler (10 Uhr), Teresa Präauer (10.45
Uhr), Christian Haller (11.45
Uhr ) György Dragomán (15
Uhr), Kerstin Preiwuß (15.45
Uhr) und Gerhard Stadelmaier
(16.45 Uhr). Am Freitag, 11. November, kommt Peter Licht
um 20 Uhr ins Theater im
Marienbad (Marienstraße 4)
und liest, singt und spricht mit
Jonas Lindner. Zudem gibt es eine
Schreibwerkstatt
für Studierende
und Schullesungen.
Weitere Informationen und Angaben
zu den Preisen gibt
es unter www.freiburg.de/literaturDS
gespraech
„Nutella und Zigaretten, schrieb
Yvonne in ihr Tagebuch, er liegt
da und ernährt sich von Nutella
und Zigaretten. Ich fand es indiskret und taktlos, solche Dinge
niederzuschreiben. Doch ich war
wehrlos, und die Natur der
Schrift ist Verrat, nicht zuletzt
Selbstverrat. Wer wüsste das besser als der Verfasser dieser Zeilen.“
Tatsächlich verhält sich Melles
Krankheit gegenüber der Wirklichkeit so fiktional wie die Literatur gegenüber der Wirklichkeit. Eine akuten manischen
Schub beschreibt er so: „Alles
wirkte künstlich ausgeleuchtet,
die Häuserfassaden standen da
wie Filmkulissen. Die Atmosphäre war aufgeladen und scharf, ein
Rauschen drängte sich aus der
Ferne auf, nicht hörbar, aber
physisch drängelnd, eher Druck
als Geräusch. Selbst die Luft
schien zur Oberfläche geworden
zu sein.“ Während eines solchen
Schubs wird dem Erkrankten alles Sichtbare, jeder Laut zum lesbaren Zeichen. Stars kommunizieren mit ihm und lassen ihm
über Songs Botschaften zukommen, aus alten Chroniken liest er
Mitteilungen heraus.
Wer derart schonungslos mit
sich umgeht, ist auch hellsichtig
gegenüber anderen. Man erkennt in diesem Buch die Aufgekratztheit der Berliner Kultur-,
insbesondere der Theaterszene,
das Tempo der Stadt und ihren
Willen zur Verausgabung. Das
kann schal wirken, ist man gerade wieder geheilt. Er habe sich
das Lebensthema der Krankheit
nicht ausgesucht, schreibt der
Autor einmal. Jetzt hat er sein Lebensthema auf bemerkenswerte
Weise versprachlicht, man darf
neugierig sein, welchen Themen
sich der Autor Thomas Melle zukünftig zuwendet.
> THOMAS
MELLE liest aus „Die
Welt im Rücken“ am Freitag, 11.
November, um 15.45 Uhr im Ratssaal des Neuen Rathauses.
KULTUR 17
Der Sonntag · 6. November 2016
Spitzzüngig wie lange nicht
Woody Allens CAFÉ SOCIETY erzählt eine Geschichte aus dem Hollywood der 1930er Jahre
François Truffaut meinte,
ab 70 habe sich ein Regisseur so etwas wie kritische
Immunität erarbeitet. Woody Allen wird im Dezember
81 und dreht Jahr für Jahr
einen Film. Nummer 47,
„Café Society“, stieß nach
der Premiere in Cannes auf
gemischte Kritiken. Dabei
ist der Film Allens bester
seit „Blue Jasmin“ von 2013.
In einem der filmtechnisch schönsten Werke Woody Allens kann auch Kristen Stewart zeigen, dass sie als
FOTO: ZVG
Schauspielerin mehr draufhat, als die „Twilight“-Saga vermuten ließ.
–, ist „Café Society“ doch beileibe
keine Liebeserklärung an Hollywood, aus dessen Verachtung Allen nie ein Hehl gemacht hat.
Er streut subtile Spitzen gegen
die Traumfabrik ein. So wird bei
einer glamourösen Poolparty zu
Beginn ganz beiläufig die Schauspielerin Judy Garland (1922 bis
1969) erwähnt und damit ein Talent von vielen, das im Moloch,
der Hollywood auch sein konnte,
als Kinderstarverheizt und in die
Medikamentenabhängigkeit getrieben wurde.
Zugleich wildert Woody Allen
im Terrain seines Kollegen Martin Scorsese, dem anderen großen New Yorker Filmemacher
seiner Generation. Wenn Bobbys
Bruder Ben (Corey Stoll), jüdischer Gangster und Gründer des
titelgebenden Nachtclubs Café
Society, sich seiner Opfer entledigt, nutzt Allen die in Scorseses
Mafiaepen „Goodfellas“ (1990)
und „Casino“ (1995) kultivierte
Methode, ihn seine Sichtweise
aus dem Off beschreiben zu lassen. Freilich führt das zu skurrileren Ergebnissen als weiland bei
Scorsese, wenn Allen etwa eine
Szene, die das Einbetonieren einer Leiche zeigt, von Ben mit den
Worten „Wenn du höflich fragst,
hören dir die Leute auch zu“
kommentieren lässt.
Überhaupt ist Woody Allen
hier so scharfzüngig wie lange
nicht und verschont auch das Judentum, dem er selbst angehört,
nicht. „Schade, dass das Judentum keine Erlösung anbietet, es
hätte sicherlich mehr Kunden“,
kommentiert Bobbys und Bens
Mutter den Umstand, dass Letzterer aus pragmatischen Gründen vor seiner Hinrichtung noch
schnell zum Christentum konvertiert.
Auf der technischen Ebene ist
der Film einervon Allens schönsten. Als Kameramann konnte er
den Veteranen Vittorio Storaro
(„Apocalypse Now“) gewinnen,
der nach elf Jahren Pause nun
wieder an einem Film mitarbeitet und „Café Society“ in lichtdurchflutete Pastelltöne kleidet.
Auch die Besetzung ist durchgehend brillant. Jesse Eisenberg
verkörpert Bobbys Wandel vom
naiven Jüngling zum abgebrühten Nachtclubbetreiber äußerst
glaubwürdig. Steve Carell karikiert als Phil Stern wirkungsvoll
den typischen Hollywood-Geschäftsmann (nicht nur) der
1930er Jahre. Die beste Darbietung aber liefert zweifelsfrei
Kristen Stewart. Wer sie bisher
vor allem durch ihre mit diversen Goldenen Himbeeren, dem
Anti-Oscar, bedachte Rolle in der
„Twilight“-Saga kannte, dem beweist sie hier, dass sie unter der
richtigen Regie eine große
Schauspielerin sein kann. Sie
verleiht ihrer Vonnie einen natürlichen Charme, der sie von all
den anderen Figuren im Film abhebt. Oder, wie Robbie Collin zu
Recht in ihrer Kritik in The Telegraph schrieb: „Café Society erzählt nicht Vonnies Geschichte,
aber es ist Stewarts Film.“
Der Film ist nicht durchgehend gelungen. Eine Szene zu
Beginn mit einer jüdischen Prostituierten führt ins Leere, und
zum Ende wird es etwas langatmig. Aber der Film darf dennoch
zu den besten Filmen von Allens
Spätphase gezählt werden, auch
weil der Filmemacher hier klugerweise auf ein eindeutiges
Happy End verzichtet. Damit
lässt er das Gesehene umso länger im Zuschauer nachwirken.
> CAFÉ SOCIETY Bundesstart am
Donnerstag
KREUZWORTRÄTSEL
unvorstellbarer
Gewinn
Altersgeld
Halbton
über a
in der
Tiefe
fleißig
leidenschaftl.
Wut,
Raserei
brasil.
Hafenstadt
(Kurzw.)
4
Zahlwort
Apostel
der Grönländer
† 1758
7
Ackergerät
Ackergrenze
Flechtwerk
Ausschmückung
Zeichen
für Cadmium
10
Nussinneres
Nadelbaum
Kälte
empfinden
Künstlerentgelt
kleines
Raubtier
Stück
für drei
Instrumente
Funkortungsverfahren
5
Behörde
1
2
anderer
Name
der
Viper
3
4
5
6
7
8
10
JAZZHAUS
Mischung aus Black Jazz und Soul
Der brasilianische Sänger und Songwriter
Ed Motta ist heute, Sonntag, 6. November,
um 20 Uhr im Freiburger Jazzhaus (Schnewlinstraße 1) zu Gast. Ed Motta stellt dort sein
mittlerweile zwölftes Album „Perpetual
Gateways“ vor, welches von Kamau Kenyatta
produziert wurde und eine Mischung aus
Black Jazz und Soul enthält. Tickets an der
Abendkasse gibt es für 26 Euro, der Saal wird
bestuhlt sein.
MARIENBAD
DS
Ein Post, der die Welt bewegte
Aus „Meinen Hass bekommt ihr nicht“, dem Buch des französischen Journalisten Antoine Leiris, lesen anlässlich des
Jahrestages der Terroranschläge vom 13. November in Paris
Schauspieler im Theater im Marienbad (Marienstraße 4) in
Freiburg. Das Buch beinhaltet den Bericht eines jungen Vaters,
der bei diesem Anschlag seine Frau verlor und mit einem
Facebook-Post die Welt bewegte. Gelesen wird am Samstag,
DS
12. November, um 21.45 Uhr.
IHR HOROSKOP VOM 6. BIS 12. NOVEMBER
WIDDER
STIER
Liebe: Ein Herzenserlebnis
könnte Sie ganz schön in Verwirrung bringen! Beruf: Erfolg
dürfte nur verbuchen, wer zu Kompromissen bereit ist. Allgemein: Eine kritische Phase dürfte jetzt zu überwinden
sein.
Liebe: Langeweile und Alltagstrott können momentan gar
nicht aufkommen. Beruf: Hitzköpfigkeit könnte leider zu einigen Diskussionen führen. Allgemein: Eine Gemeinschaftsaktion bringt den erhofften
Erfolg.
Liebe: In Ihrer Partnerschaft
gibt es kleine Meinungsverschiedenheiten. Beruf: Arbeit
und Privatleben lassen sich momentan
gut vereinbaren. Allgemein: Mit fundiertem Wissen leisten Sie Überzeugungsarbeit.
Kfz-Z.
Ägypten
6
Zahlwort
LÖWE
1
Wärmespender
9
Pinguine, ein Maulwurf und ein Käsekuchen
Zwei Pinguine, ein leckerer, wohl herrenloser Käsekuchen,
ein Maulwurf und ein Huhn spielen ein Rolle im Theaterstück
„Pinguine können keinen Käsekuchen backen“ von Ulrich
Hub, welches am Freitag, 11. November, um 20 Uhr im SpielRaum
Theater (Brombergstraße 17c; Bromberghof) Premiere feiert.
Es gibt weitere Vorstellungen, Infos unter www.spiel-raumtheater.de unter „Aktuelles“. Unter der Regie von Bernd Bosse
entstand „ein Theaterstück für Kinder ab sieben Jahren und
DS
alle anderen, die das Leben nicht ganz so ernst nehmen“.
KREBS
Epoche
Assistent
3
Luft
holen
Gleichklang
im Vers
blauer
Jeansstoff
Himweibl.
Kosename melsrichtung
eine
Farbe
THEATER
ZWILLINGE
Laut
der Kuh
offenes
Auto
(Kurzwort)
falscher
Weg
Dauerbezug
(Kurzwort)
Verhältniswort
Ausruf
der Enttäuschung
Gebirgsweide
kindisches
Wesen
8
Ansprache
Zwischen Ryan Adams und Wilco
Wayne Graham heißt die Band der beiden Brüder Hayden
und Kenny Miles aus Kentucky, die am nächsten Donnerstag,
10. November, um 20 Uhr ins Freiburger Swamp (Talstraße
90) kommt. Sie musizieren seit ihrer Kindheit miteinander
und mit „Mexico“ haben sie bereits ihr viertes Album veröffentlicht. Musikalisch angesiedelt ist das Album zwischen
Connor Oberst, Ryan Adams und Wilco, also im AlternativeAmericana-Genre. Die Brüder legen hohen Wert auf einen
natürlichen Sound und verzichten deshalb auf eine Vielzahl
DS
von Instrumenten oder große Sound-Spielereien.
Liebe: Sie beschäftigen sich leider viel zu sehr mit der Vergangenheit. Beruf: Ein Projekt geht
in die Endphase. Könnte interessant werden! Allgemein: Nicht lange zögern. Es ist
Zeit für einen Entschluss.
Saugwurm
kurz für UreinCD oder wohner
DVD
Spaniens
Schwertlilie
Zeichen
für
Thulium
Kaufmannsspr.: heute
ein Brennstoff
altes
Holzraummaß
Dokumentenaustauschformat
Satzzeichen
fest,
stabil,
nicht
weich
Stadt
in den
Niederlanden
44. USPräsident
(Barack)
9
Reitund
Zugtier
Die eigenenTexte vortragen
Alle, die gerne schreiben und Lust haben, ihre Texte vorzutragen,
sowie alle, die zuhören möchten, sind eingeladen, an der neuen
Reihe „Freitext“ der Haslacher Wundertüte teilzunehmen.
Erstmals findet das neue Literaturpodium am Freitag, 11.
November, um 18.30 Uhr in „Elkes Hinterhof“ (Uffhauser Straße
4) in Freiburg statt. Die Texte können Erzählungen, Szenen,
Auszüge aus längeren Texten, Aphorismen oder Glossen sein,
sie sollten eine Länge von fünf bis zehn Minuten Vortrag nicht
überschreiten. Bei der ersten Auflage ist kein Thema vorgegeben.
„Freitext“ soll als offene Bühne alle zwei Monate am zweiten
Freitag des Monats stattfinden. Der Eintritt ist frei. Fragen
DS
und Anmeldungen an [email protected]
WENN STERNE REDEN KÖNNTEN
Zeichen
für
ugs.:
Antimon Krachen
(Stibium)
Beachtung
aller
Umstände
2
hinaufführender
Weg
LITERATURPODIUM
SWAMP
ADRIAN STEINECK
„Café Society“ nimmt die Zuschauer mit ins Hollywood der
1930er Jahre, die „Goldenen Jahre“ der Traumfabrik, als das Studiosystem so reibungslos funktionierte wie nie zuvor und nie
wieder danach. Mittendrin steht
der einflussreiche Castingagent
Phil Stern (Steve Carell), der seinen Neffen Bobby (Jesse Eisenberg), einen naiven jüdischen
Jungen aus der Bronx, unter seine Fittiche nimmt. Zugleich
macht er ihn, und damit beginnt
das Unheil, mit seiner Assistentin Vonnie (Kristen Stewart) bekannt, die dem Grünschnabel
Hollywood zeigen soll. Bobby
verliebt sich in Vonnie, die sich
inmitten von Glitzer und Protz
ein reines Herz bewahrt hat, und
gesteht ihr seine Gefühle. Langsam entwickelt sich eine Romanze, die indes dadurch kompliziert wird, dass Vonnie bereits
mit Bobbys verheiratetem Onkel
und Boss Phil liiert ist.
Was sich auf dem Papier ausnimmt wie eine schon oft gesehene Dreieckskomödie, wird unter Woody Allens Regie zu einem
Vergnügen, das den Zuschauer
immer wieder zum Schmunzeln
und zum Nachdenken bringt.
Denn auch wenn der Altmeister
seinen Film mit einer nostalgischen Irisblende beginnt und die
an der Westküste spielenden
Szenen in opulente TechnicolorFarbtöne taucht – die in der
Bronx spielenden Sequenzen
sind dagegen sepiafarben getönt
KURZ GEFASST
®
s1813-0884
Lösung vom vergangenen Sonntag:
ERBSCHAFT
Liebe: Ihr Partner gibt sich
größte Mühe, um Ihnen eine
Stütze zu sein. Beruf: Etwas
mehr Zugänglichkeit würde Ihnen das Leben erleichtern. Allgemein: Das Wachsen
Ihrer Ersparnisse erfüllt Sie mit Freude.
JUNGFRAU
Liebe: Für sein Glück muss
man etwas tun, das wird sich
jetzt beweisen. Beruf: Bei einem Projekt sollten Sie sich nicht zu sehr
engagieren. Allgemein: Ein Vorhaben ließe sich in dieser Woche gut umsetzen.
WAAGE
Liebe: Je weniger Sie erwarten,
desto mehr wird Ihnen entgegengebracht. Beruf: Ihre Ziele
sollten jetzt einen intensiven Einsatz wert
sein. Allgemein: Derzeit zeigen Sie ein
starkes Durchsetzungsvermögen.
SKORPION
Liebe: Singles müssen noch etwas auf die Erfüllung ihrer
Träume warten. Beruf: Augenblicklich etwas intensiver im Arbeitsbereich engagieren. Allgemein: Gegenwärtig verstärkt auf Gemeinschaftsarbeit setzen.
SCHÜTZE
Liebe: Die Liebe sollte immer
ein ausgeglichenes Geben und
Nehmen sein. Beruf: Passen
Sie auf, dass Sie nicht eine Chance ungenutzt lassen. Allgemein: Gehen Sie bei Ihren Plänen Schritt für Schritt voran.
STEINBOCK
Liebe: Romantik ist jetzt genau
das, worüber Sie sich besonders freuen. Beruf: Gespräche
bringen Impulse und fördern die weitere
Teamarbeit. Allgemein: Ein kleines Zerwürfnis dürfen Sie nicht überbewerten.
WASSERMANN
Liebe: Die Launen des Partners
stellen eine kleine Herausforderung dar. Beruf: Energisch
steuern Sie neue Ziele an. Und das mitviel
Erfolg. Allgemein: Stets auf die kleinen
Warnzeichen des Körpers achten.
FISCHE
Liebe: Der Kosmos gibt Entwarnung und es wird wieder
richtig kuschelig. Beruf: Neuerungen am Arbeitsplatz sorgen derzeit
für Gesprächsstoff. Allgemein: Finden Sie
sich vorerst mit kleinen Fortschritten ab.
18 KULTUR · EXTRA
Der Sonntag · 6. November 2016
Positiv und lehrreich
FAKTEN
GREENMOTIONS Filmfestival
vom 11. bis 13. November im
Kommunalen Kino Freiburg,
Urachstraße 40. Mit 14 ausgewählten Dokumentarfilmen
aus aller Welt und internationalem KURZFILMWETTBEWERB am Sonntag, 13. November, um 19 Uhr. Als erster Film
und ein Highlight läuft „NORMAL IS OVER“ von Renèe
Scheltema über die Ursachen,
Symptome von und unerwartete Lösungen für Umweltprobleme (in englischer Sprache). Das komplette Programm ist unter www.greenmotions-filmfestival.de
abrufbar. Eintrittspreise nach
eigenem Ermessen. Plätze können unter www.koki-freiburg.de reserviert werden. DS
Beim GREENMOTIONS-FILMFESTIVAL werden Dokumentationen aus aller Welt gezeigt
Filme gucken, etwas über
Umweltschutz lernen, lachen, strampeln, Gewinner
küren – all das verspricht
das Greenmotions-Filmfestival am kommenden
Wochenende in Freiburg.
SAVERA KANG
BESTSELLER DER WOCHE
PRÄSENTIERT VON DER BUCHHANDLUNG WALTHARI
Belletristik, gebunden
1. Bodo Kirchhoff: Widerfahrnis
Frankfurter Verlagsanstalt, € 21,00
2. Daniel Kehlmann: Du hättest gehen sollen Rowohlt, € 15,00
3. Elena Ferrante: Meine geniale
Freundin Suhrkamp, € 22,00
4. Christoph Ransmayr: Cox oder Der
Lauf der Zeit S. Fischer, € 22,00
5. Jane Gardam: Letzte Freunde
Hanser, € 22,00
2. Manfred Görtemaker / Christoph
Safferling: Die Akte Rosenburg.
Das Bundesministerium der Justiz
und die NS-Zeit C. H. Beck, € 29,95
3. Joseph Stiglitz: Europa spart sich
kaputt Siedler, € 24,99
4. Douwe Draaisma: Wie wir
träumen Galiani, € 22,99
5. Massimo Bognanni / Sven Prange:
Made in Germany. Große Momente der deutschen Wirtschaftsgeschichte Campus, € 19,95
Belletristik, Taschenbuch
1. Bob Dylan: Lyrics Reclam, € 4,60
2. Michel Houellebecq: Unterwerfung DuMont, € 10,99
3. Bodo Kirchhoff: Verlangen und
Melancholie dtv, € 14,90
4. Ferdinand von Schirach: Terror
btb, € 10,00
5. Lesebuch zum 30. Freiburger Literaturgespräch Kulturamt der Stadt
Freiburg, € 5,00
Sachbücher, gebunden
1. Peter Frankopan: Licht aus dem Osten. Eine neue Geschichte der Welt
Rowohlt, € 39,95
Sachbücher, Taschenbuch
1. Carolin Emcke: Weil es sagbar ist.
Über Zeugenschaft und Gerechtigkeit S. Fischer, € 10,99
2. Jan-Werner Müller: Was ist Populismus? Suhrkamp, € 15,00
3. Mathias Rohe: Der Islam in
Deutschland. Eine Bestandsaufnahme C. H. Beck, € 16,95
4. Hubert Schleichert: Wie man mit
Fundamentalisten diskutiert, ohne den Verstand zu verlieren
C. H. Beck, € 9,95
5. John C. Parkin: Fuck it! Mach nur
noch was du gerne tust
Ariston, € 16,99
„Dokumentarfilme aus aller
Welt“ verspricht das Programm
des Greenmotions-Filmfestivals,
das ab Freitag im Freiburger
Kommunalen Kino stattfindet.
Aus aller Welt umfasst in diesem
Jahr:
Australien,
Indien,
Deutschland, die USA, Südafrika,
Österreich, Dänemark, Brasilien,
die Niederlande und das Vereinigte Königreich.
Thematisch drehen sie sich
um die Themen Umwelt und
Nachhaltigkeit – vom gefürchteten Zeigefinger sollen die Zuschauer jedoch verschont bleiben: „Das Publikum soll durch
positive, konstruktive und lösungsorientierte Filme zum
Handeln motiviert werden“, so
die Idee der Veranstalter. Hinter
dem gemeinnützigen Verein
Greenmotions verbergen sich
Freiburger Masterstudierende
des Studiengangs Renewable
Energy Management, die seit der
ersten Auflage 2014 von Filmemachern,
Kulturschaffenden
Szene aus dem Film „How to let go of the World and love all the Things Climate can’t change“ des US-AmeFOTO: ZVG
rikaners Josh Fox. Der Film wurde in zwölf Ländern auf sechs Kontinenten gedreht.
und Freiwilligen unterstützt
werden.
Neben den 14 Dokumentarfilmen findet auch ein Kurzfilmwettbewerb statt – aus 84 Einsendungen wählte eine Jury die
zehn aus, die sie für besonders
sehenswert hält, am Sonntag um
19 Uhr werden sie gezeigt (weitere Programminfos siehe Kasten
links). Im Anschluss wird auch
gleich der Siegerfilm gekürt. Die
kurzen Werke sind mal weniger
als eine, mal zehn Minuten lang,
animiert oder dokumentarisch,
witzig, überraschend und – das
Der Strom, der zur VorfühThema bleibt natürlich – allesamt entstanden, um einen posi- rung des Films „Power to Change
– die Energierebellion“ benötigt
tiven Impuls zu geben.
wird, wird während der Vorstellung (Sonntag, 11 Uhr) konseRadfahren im Kino
–
quenterweise durch KörpereinLänger, 82 Minuten, dauert satz auf einem Fahrrad vor Ort
„Wastecooking“, ein Film des Ös- erzeugt. Wer mehr über die Techterreichers Georg Misch, in dem nik des Fahrradkinos erfahren
er ironisch und in Roadmovie- möchte, kann bereits am Samsmanier eine Bewegung porträ- tag (10 bis 14 Uhr) an einem
tiert, die genussvoll gegen Le- Workshop teilnehmen. Nach
bensmittelverschwendung pro- mehreren der gezeigten Filme
testiert (Samstag, 15.30 Uhr). Der besteht außerdem die MöglichUntertitel lautet: „Kochen, was keit, mit den jeweiligen Machern
andere verschwenden.“
per Skype zu diskutieren.
–
EXTRA: SCHUH UND SPORT HAAF, STAUFEN
Mit fünf Geschäften in der Region präsent
Aktionstage zum105-jährigen Bestehen von SCHUH- UND SPORT HAAF in Staufen, Müllheim und Breisach
NEU
Lichtdurchflutetes Ambiente und
FOTO: HAAF
modische Schuhe.
Das Schuh- und Sporthaus Haaf
feiert bis zum12. November sein
105-jähriges Bestehen mit einer
Rabattaktion. Parallel zum Gründungsgeburtstag kann Firmenchef Raimund Haaf mit seinem
Team die seit 60 Jahren bestehende Intersport-Kooperation
feiern.
Vor 105 Jahren kaufte Schuhmachermeister Friedrich Haaf
das Haus in der Freihofgasse 4 in
Staufen. Ein einziger Raum
stand dem Firmengründer seinerzeit zur Verfügung. Heute,
105 Jahre später, gehören fünf
Geschäfte mit Standorten in den
Städten Staufen, Müllheim und
Breisach zum Familienunternehmen Haaf. Das Schuh- und
Sporthaus wird heute in dritter
Generation von Raimund Haaf
geleitet, und beschäftigt 50 Mitarbeiter. Raimund Haaf hat die
Leitung des Hauses 1972 nach
dem Tod von Fritz Haaf, der auch
Gemeinderat und Vorsitzender
des Gewerbevereins war, übernommen und das Geschäft gemeinsam mit seiner Mutter weitergeführt. Zu dieser Zeit befand
sich das Schuhgeschäft schon
lange in der Hauptstraße 66,
dem heutigen Hauptsitz.
1977 und 1982 expandierte
Haaf und gründete Filialen in
Breisach. Zwei weitere Dependancen folgten 2000 und 2009
in Müllheim, wo Intersport Haaf
auch über eine Werkstatt für Skiund Snowboardausrüstungen
verfügt.
Die Wintersportbegeisterung
hat Tradition im Hause Haaf. Bereits 1962 hatte Fritz Haaf Wintersportartikel ins Sortiment
aufgenommen. 2005 wurde die
erste
Intersport-Nordic-Walking-Schule Deutschlands bei
Intersport Haaf in Staufen gegründet. In jeder Saison gibt es
Kurse für Wintersportfreunde, Schuh- und Sport Haaf führt eine
der neue Prospekt liegt druck- große Auswahl an Outdoor- und
FOTO:SAM
frisch vor, und gleich nach Weih- Wintersportartikeln.
nachten, am 28. Dezember, ist
dann wieder Kursstart auf den
Pisten.
In denvergangenen Jahren hat
Raimund Haaf immer wieder in
die Geschäftsräume investiert.
Zuletzt am Stammsitz in Staufen mit seinen vier Etagen. Nicht
zuletzt sollen sich die Mitarbeiter, mehrheitlich langjährig Beschäftigte, wohlfühlen an ihrem
Arbeitsplatz. „In der Administration haben wir mittlerweile auch
eine sehr gute Struktur mit einem Dreierteam aufgebaut“,
sagt Raimund Haaf. In der Zukunft will er die Internetangebote noch weiter ausbauen. SAM
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DREI GÄNGE 19
Der Sonntag · 6. November 2016
Herrliche Aussichten
GAUMENSCHMAUS & RACHENPUTZER
BAIRES
Wie in Argentinien
Rund um den SONNHALDEBERG führt eine stimmungsvolle Herbstwanderung
I
Zu keiner anderen Jahreszeit leuchtet die Natur so
stimmungsvoll wie im
Herbst. Das sind beste Bedingungen für einen Spaziergang mit raschelndem
Laub unter den Füßen und
immer wieder fernen Gipfeln im Blick. Herrliche Aussichten verspricht die gut
zweistündige Runde im
oberen Münstertal.
GABRIELE HENNICKE
Die Tour ist mit etwa sechs Kilometern relativ kurz, doch die haben es in sich, denn die Berge
rund um den kleinen Teilort
Obermünstertal sind steil. Dreihundert Höhenmeter gilt es zu
bewältigen. Startpunkt ist das
Bienenkundemuseum in Obermünstertal, das auch mit der
Münstertalbahn und dem direkt
anschließendem Bus bequem zu
erreichen ist. Die links vom Museum gelegene Straße führt über
den Kohlerweg bergauf, an ihrem Ende leiten die ersten Wegzeichen des Schwarzwaldvereins
gleich nach rechts, immer dem
Schild „Berggasthaus Kohlerhof“
folgend. Auf zunächst schmalem Pfad durch Ziegen- und
Schafweiden gewinnt man
schnell an Höhe. Gegenüber bietet sich eine schöne Aussicht auf
den Branden, der im Winter bei
ausreichend Schnee eine beliebte Tourenabfahrt ist. Der Pfad
mündet auf eine breite Schotterstraße und führt weiter hinauf
zur Sonnhaldeberghütte mit
Rastplatz.
Schon kurz vor der Hütte können aufmerksame Wanderer sehen, wie es aussieht, wenn Weiden verbuschen: Adlerfarn und
Brombeeren machen sich breit,
Sträucher und Bäume wachsen
ungestört. Innerhalb weniger
Jahre entwickelt sich die Wiese
zu Wald, die typischen, offenen
Schwarzwaldhänge verschwin-
Hellgelb leuchten die Blätter der Birken, sattgrün die Eschen, orange und golden die Buchen. Hier der Blick
FOTO: HEG
ins Münstertal Richtung St. Trudpert.
den. Um gegenzusteuern, fördert die Gemeinde Münstertal
seit 2001 die Ziegenhaltung mit
einer Prämie. Die gefräßigen Tiere halten den unerwünschten
Aufwuchs in Schach. Auch die
Kühe, allen voran die berggängige Rasse der Hinterwälder, tragen dazu bei, die Wiesen und
Weiden frei zu halten. Auf dem
Sonnhaldeberg, den wir auf dieser Wanderung umrunden, befindet sich eine der drei Gemeinschaftsweiden des Münstertals,
auf die die Landwirte im Frühsommer ihr Jungvieh treiben.
–
Aussichten zum
Wiedener Eck
–
Stattliche Weidbäume säumen
den Weg. Besonders auffällig
links oberhalb der Sonnhaldeberghütte ist eine gedrungene
und ausladende Hainbuche. An
ihr lässt sich bestens feststellen,
wie weit hinauf ein Kuhmaul
reicht, nämlich genau bis zum
ersten Ast. Der Weg verläuft wei-
ter bergan, ständig eröffnen sich
neue
Aussichten
Richtung
Schauinsland und Wiedener Eck.
Wer mit offenen Augen die
Natur betrachtet, wird von der
Vielfalt und der Pracht der
Herbstfarben begeistert sein:
Hellgelb leuchten die Blätter der
Birken, sattgrün die der Eschen,
allgegenwärtig sind die unterschiedlichen Braun-, Orangeund Goldtöne der Buchen. Dazwischen stehen einige übriggebliebene lila Glockenblumen,
weiße Schafgarbendolden und
sattgelbe Hahnenfußblüten.
Am Sonnhaldeeck ist der Wendepunkt
der
Wanderung
erreicht, nun geht es auf dem
Höhenweg, der vom Schauinsland nach Staufen führt, zurück.
Der nun folgende Wegabschnitt
durch die golden schimmernden Wiesen auf dem Sonnhaldeberg ist in seiner Schönheit einzigartig. Er bietet Aussichten in
alle Richtungen, tief hinab ins
Rheintal und zu den Vogesen,
zum Schauinsland, zu Belchen
und Blauen. Ruhebänke laden
dazu ein, eine Pause zu machen.
Wer lieber einkehren mag, dem
sei der kurze, aber steile Abstieg
zum Berggasthaus Kohlerhof
empfohlen. Vorbei an mächtigen Weißbuchen, die sich wie ein
Schirm am rechten Wegesrand
ausbreiten, bietet sich bald ein
herrlicher Blick auf das Münstertal mit der barocken Klosteranlage von St. Trudpert. Weiter geht
es durch eine breite buchengekrönte Allee und später beim
Wegweiser Gstihlberg links bergab. Bald zweigt der Weg bei einem Hinweisschild zum Kohlerhof erneut nach links ab und
führt nach etwa einem Kilometer zurück zum Ausgangspunkt.
Am Wochenende und am
Mittwochnachmittag bietet sich
ein Besuch des Münstertäler Bienenkundemuseums an, das neben umfangreichen Informationen über das Leben der Bienen
allerlei Wissenswertes zur Geschichte und zum Leben im
Schwarzwald vermittelt.
„Wie bei einer Küchenparty“
Nächstes Wochenende wird auf der Freiburger Messe zum 13. Mal die PLAZA CULINARIA eröffnet
Mit 360 Ausstellern sei man dieses Jahr „komplett ausgebucht“,
sagt Daniel Strowitzki, Geschäftsführer der Freiburg Wirtschaft Touristik und Messe Freiburg (FWTM). Nachdem PlazaMitgründer Roland Burtsche
vom Colombi und Hansjörg
Dattler vom Schlossbergrestaurant ausgestiegen sind, werden
auf der 13. Plaza Culinaria dieses
Jahr fünf Sternköchen aus der
Region erwartet. Mit neuen themenbezogenen Ausstellungsbereichen und einem Genussfestival will man vom 11. bis 13. November geschätzte 42 000 Besucher unterhalten, die auch viel
Bekanntes aus den Vorjahren
wiederfinden werden.
„80 Prozent der Aussteller
sind schon seit über zehn Jahren
dabei. Die Veranstaltung ist über
die letzten Jahre eine Art Klassentreffen geworden, man sieht
sich an einem Stand, kann aber
auch alleine hingehen“, sagt
Strowitzki. Neues findet man als
Besucher beispielsweise in der
Craftbier-Area, wo man Biere in
0,1-Liter-Proben kosten kann.
Das Braukollektiv Freiburg, Die
Brauhandwerker, Craftbeer Lodge, Emma-Biere ohne Bart und
Malt & Hops – Craft & Beer führen in Workshops in die Welt des
Brauens ein und geben Tipps für
Foodpairing mit Käse und Scho-
Fünf Sterne-Köche aus der Region wollen auf der Plaza Culinaria einen
Querschnitt ihres kulinarischen Schaffens zeigen. FOTO: KAEFLEIN/FWTM
kolade. Ein Novum ist auch der
Marktplatz der Manufakturen.
Handgemachtes aus nachhaltiger und fairer Produktion, hergestellt und verpackt vor Ort – das
verbindet etwa den O’DonnellMoonshine-Classic-Kornbrand
aus der gleichnamigen Manufaktur, Smoothies aus schonend
getrockneten Früchten und Gemüsen, Trockenfleisch aus dem
Schwarzwald und Eiscreme in
Form von Rollen.
Ins Gespräch kommen fällt
auf der Plaza leicht und Kommunikation „wie bei einer Küchenparty“ steht auch beim Highlight der diesjährigen Messe im
Vordergrund:
Mit
einem
Genusspass für 38 Euro kann
man sich beim sogenannten Genuss-Festival zwölf Gerichte von
fünf Sternköchen aus der Region
probieren, die an benachbarten
Ständen gleichzeitig kochen. Es
tischen auf: Steffen Disch vom
„Raben“ in Horben, Daniel Fehrenbacher vom „Adler“ in LahrReichenbach, Jochen Helfesrieder vom „Storchen“ in Bad Krozingen-Schmidhofen, Thomas
Merkle von „Merkles Restaurant“ in Endingen und Oliver
Rausch von „’s Herrehus“ in Freiburg-Munzingen. 200 Plätze
bietet ihr Messerestaurant.
„Mit Fritz Zehner und Alexander Hermann, der auf der Bühne
kocht, sind dann also sieben
Sterneköche bei uns“, erklärt Plaza-Projektleiterin Jenny Santo.
Vier Gutscheine für vier Gerichte und ein Glas Champagner –
das ist ein faires Angebot für
Neugierige, die Portionen in Zwischengericht-Größe erwarten
dürfen. Sushi-Fans kommen übrigens nach einer längeren Pause
auch wieder auf ihre Kosten und
können frisch gerollte Köstlichkeiten gleich dreier Anbieter aus
Freiburg genießen.
Etliche Besucher mit Leidenschaft für Süßes dürfte es zur
Deutschen Meisterschaft der
Konditoren ziehen, die 2013 zum
ersten Mal in der Messehalle
ausgetragen wurde. Eine Kuckucksuhr aus Schokolade in
Originalgröße müssen die Experten aus süßem Rohmaterial
zaubern, im ausgedehnten Backviertel wird unter anderem StarKonditorin Peggy Porsche aus
England ihr Studio einrichten.
KATJA RUSSHARDT
> PLAZA
CULINARIA 11. bis 13.
November, auf der Freiburger Messe, Freitag, 14 bis 23 Uhr, Samstag,
10 bis 23 Uhr, und Sonntag, 10 bis
20 Uhr. Eintritt 12 Euro, Vorverkauf
9 Euro. Info zu Workshops und Genusspass: www.plaza-culinaria.de
n Argentinien, da isst man
nur Fleisch.“ Der Protest
kommt sofort: „Aber nein,
wir essen auch Hühnchen und
Fisch.“ Diesen alten Witz auf
Kosten des Landes der Rinder
und der Pampa kennt man im
Baires in der Freiburger
Schwarzwaldstraße. Baires, so
wird Buenos Aires von den Bewohnern der argentinischen
Hauptstadt genannt. Und Baires in Freiburg ist natürlich ein
argentinischer Imbiss. Doch
tatsächlich schmeckt es hier
auch ohne Fleisch gut. Zeugin
ist eine Vegetarierin aus der
Nachbarschaft, die fast jeden
Tag zum Essen vorbei schaut,
was wohl auch an Analía Linder
liegt, der charismatischen Chefin. Mit jedem ihrer Gästewechselt sie ein paar persönliche,
herzliche Worte und, obwohl sie
ihren Imbiss erst vor gut einem
Jahr eröffnet hat, wirkt es so, als
sei sie schon immer da gewesen. Schülerinnen und Schüler
von der Berufsschule gegenüber haben Analías freundliches Refugium auch längst entdeckt, sie kommen nach der
Schule mit strahlendem Ge-
sichtern herein, auf einen Salat,
den mit der außergewöhnlich
leckeren Sauce, oder Analías
selbstgemachte Limo. Empanadas sind immer da –vegetarisch
mit Spinat, mit Hackfleisch
oder „Jamón y Queso“.
Empanadas, gefüllte Teigtaschen, sind praktisch, denn die
Bestellung lässt sich dem Appetit anpassen: eine für zwischendurch, zwei zum Mittag oder
drei Empanadas für den großen
Hunger. Dazu gibt es täglich
wechselnde Tagesgerichte:
Pfannkuchen, Linseneintopf,
Papas pueblo, Chili „con carne“
oder fleischlos „sin carne“ –
oder auch Spaghetti bolognese.
Das Italienische gehört zur argentinischen Küche dazu, es
geht auf dievielen italienischen
Einwanderer zurück. Sehr authentisch argentinisch ist der
Mate-Tee, eine herbe Angelegenheit, die nur allzu gern mit
Zucker und Milch gemildert
STEPHAN ELSEMANN
wird.
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Analía Linder ist die charismatische Chefin und hat das Baires binnen eines Jahres in ein freundliches Refugium verwandelt. FOTO: SEL
Bergwacht
Notruf 112
Hilfe bei Notfällen
in der Natur.
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Fördermitglied!
Tel.: 0761/493366
www.bergwacht-schwarzwald.de
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Ganzjährig geöffnet!
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korrespondierenden Weinen sowie einem Glas Champagner.
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Der Sonntag · 6. November 2016
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Darreichungsformen mit optimierter Wirkstoffperformance für die globale pharmazeutische Industrie spezialisiert hat. Basierend auf unserem spezifischen Know-how und einer Vielzahl patentgeschützter PlattformTechnologien realisieren wir komplexe Produktherausforderungen. Seit unserer Gründung im Jahr 1993 sind wir
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Erfolg des Unternehmens bei.
Für unseren Standort in Auggen suchen wir:
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sind Service- und dienstleistungsorientiert und lieben Qualität.
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Gebiet der Chiralikatrennung und Hochreinigung von Feinchemikalien. Mit unseren Produktionsverfahren und Technologien
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führend und A-Lieferant namhafter Pharmaunternehmen.
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in der Lage, auch komplizierte Prozesse zu beherrschen und Sie
arbeiten aktiv mit an der kontinuierlichen Verbesserung aller
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deutsche Sprache in Wort und Schrift. Der ständige Umgang mit
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Ihre Aufgaben
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Sicherheitsstandards
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Einarbeitung
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■ Verpacken und Versandvorbereitung
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Arbeitsplatz in einem dynamisch wachsenden Unternehmen.
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begeistern können, freuen wir uns auf Ihre ausführlichen
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Deutsche Sprache in Wort und Schrift
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moderne Selbstverwaltung für die Verbesserung der politischen
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Anlagentechnik (m/w)
Kirchzarten, Freiburg,
Opfingen, Teningen, Breisach,
Hügelheim, Müllheim
Industrieelektroniker
Anlagenbau
› Industrieelektriker
Anlagenbau
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gesucht. Tel. 0 76 33 / 39 65
Anrufzeiten: Mo. – Sa. 9 – 17 Uhr
Fritz Wassmer, Weihnachtsbaumkulturen
› SPS-Programmierer (m/w)
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Automatisierungstechnik
› Auszubildenden
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Ausbildung zumzum
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Ihre Aufgaben
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Elektroniker-Lehrlinge
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➢ Mitwirkung im Bereich der Erwachsenenbildung
Ihr Proﬁl
➢ Meisterprüfung im Elektrotechniker-Handwerk
➢ gute Fachkenntnisse in den Bereichen Energie- und
Gebäudetechnik sowie KNX und Steuerungstechnik
➢ sie verfügen idealer Weise über Berufserfahrung als
Ausbildungsmeister/in oder Werkstattleiter/-in
➢ sie gehen eigenverantwortlich an Ihre Aufgaben heran
➢ sie sind service- und teamorientiert
➢ Kundenorientierung
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eine leistungsgerechte Bezahlung nach dem TV-L sowie die im
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Wir erwarten ein gepﬂegtes Aussehen
und gute Deutschkenntnisse.
Wir freuen uns auf ihre Bewerbung.
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Teamleiters in Vollzeit zu besetzen.
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– Sie führen ein Team des Bereichs Markt & Integration und sind
verantwortlich für die Information, Beratung und Weiterentwicklung
der Teammitglieder. Zum Team gehören aktuell Mitarbeiter in den
Geschäftsstellen Freiburg und Breisach
– Sie koordinieren und organisieren team- und bereichsübergreifende
Prozesse und Fragestellungen
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– Sie haben ein Studium zum Bachelor of Arts – Public Management
bzw. zum Dipl.-Verwaltungswirt (FH) oder die Angestelltenprüfung II
bzw. den Verwaltungsfachwirt oder eine vergleichbar qualiﬁzierte
Ausbildung mit Bezug zum obigen Aufgabenbereich. Die Stelle
eignet sich auch für Bewerber mit einem Studium zum Bachelor of
Arts – Soziale Arbeit oder Sozialwirtschaft bzw. Dipl.-Sozialarbeiter
(FH) oder Dipl.-Sozialpädagoge (FH)
Die vollständige Stellenausschreibung und weitere Informationen
ﬁnden Sie unter www.breisgau-hochschwarzwald.de,
Rubrik Stellenportal.
Haben Sie Interesse? Wir freuen uns auf Ihre Bewerbung bis
spätestens 20. November 2016 in unserem Onlineportal.
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und Abfallberatung
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zum nächstmöglichen Zeitpunkt im Eigenbetrieb Abfallwirtschaft (ALB)
die Stelle eines Sachbearbeiters in Vollzeit zu besetzen.
Ihre Aufgabenschwerpunkte
– Sie erfassen die eingehenden Sperrmüllanmeldungen und
übermitteln die Sperrmülltermine an die Kunden
– Sie beraten telefonisch zu allen Fragen rund um das Thema
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Ihre Qualiﬁkation
– Sie haben eine Ausbildung zum Verwaltungsfachangestellten oder
eine Ausbildung in einem vergleichbar qualiﬁzierten kaufmännischen
Beruf
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– Ein sicherer Arbeitsplatz, ﬂexible Arbeitszeiten, Betriebliches
Gesundheitsmanagement
Die vollständige Stellenausschreibung und weitere Informationen
ﬁnden Sie unter www.breisgau-hochschwarzwald.de,
Rubrik Stellenportal.
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spätestens 20. November 2016 in unserem Onlineportal.
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Brettle-Markt im Zentrum Oberwiehre
Im Zentrum Oberwiehre (ZO) an der Schwarzwaldstraße 78
in Freiburg findet am Samstag, 12. November, 10 bis 18 Uhr,
ein „Brettle-Markt“ für Wintersport-Ausrüstung statt.
GEGEN
SCENIC RXE TÜV 01/2018
Scenic, 1600 cm³, 107 PS, Benzin, E10geeignet, 7,3l/100 km (komb.),
Umweltpl. grün, el. FH, Klimaanl., AHK,
SR, WR, 215000 km, guter Zustand, EZ
12/2000, HU/AU bis 01/2018, 1 Vorbesitzer, 1490 €, VHB, Tel. 07631 / 3345
Online unter: schnapp.de/0263373
Hundefriseur in St. Georgen
Isa Renner hat in Freiburg-St. Georgen an
der Basler-Landstraße 78 ihren Hunde- und
Katzensalon „My Fellness“ eröffnet. Neben
Fellpflege, Trimmen, Scheren und Pfotenpflege bietet sie auch Zahnpflege an – ohne
Anästhesie, mittels Ultraschall. Isa Renner
ist Fachkraft für Hundepflege und Rassestandards der Deutschen Groomer Vereinigung (to groom = englisch für pflegen,
putzen). Termine nach Absprache.
4 Alu Kompletträder für SLK 171
7Jx16ET34, 6-7mm Profil
Online unter: schnapp.de/0263021
Traum Porsche Cayenne S
Unterstützung für Kinderklinik Freiburg
Im Rahmen eines Konzerts des Freiburger Barockorchesters
hat Barbara Blümle den Erlös der vierten Ottenheimer RockShop-Antik-Nacht in Höhe von 2 222 Euro an die „Initiative
für unsere Kinder- und Jugendklinik Freiburg“ übergeben.
Für die Realisierung notwendiger Versorgungskonzepte im
Neubau der Kinder- und Jugendklinik sei die Unterstützung
der Bevölkerung notwendig. Weitere Informationen und das
DS
Spendenkonto unter: www.initiative-kinderklinik.de
BZ-Herbst-Schnäppchen
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DS