Tagungsprogramm - Landesamt für Denkmalpflege Baden

„...kaum ein Land, das reicher an Burgen und Schlössern...“
Neues zur Burgenerfassung und Burgenforschung in Baden-Württemberg
Tagung des Marburger Arbeitskreises für europäische Burgenforschung e. V., des
Landesamtes für Denkmalpflege Baden-Württemberg, des Kreisarchivs Esslingen und der
Stadt Esslingen vom 10.-12. November 2016 in Esslingen
Dass es kaum ein Land gebe, das reicher an Burgen und Schlössern sei als Schwaben,
behauptete Wilhelm Günzler in dem kleinen Büchlein „Schwaben in Vergangenheit und
Gegenwart“, das 1924 in Reutlingen erschien.
Tatsächlich bildet Baden-Württemberg eine reiche und ausgesprochen vielfältige Burgenlandschaft
mit bedeutenden und mitunter auch besonderen Objekten. Dies ist dem Umstand zu verdanken,
dass das Gebiet des heutigen Bundeslandes vom Mittelalter bis in die Frühe Neuzeit aus einer
Vielzahl verschiedener Territorien bestand. Die größeren Landesherrschaften wie die Grafschaft
bzw. das Herzogtum Württemberg, die Kurpfalz, die Grafen von Hohenlohe oder die Markgrafschaft
Baden nutzten den Burgenbau bzw. die Kontrolle über Burgen als Mittel zum Landesausbau und
Werkzeug der Territorialpolitik. Ein wesentlicher Teil der Burgen und Adelssitze geht jedoch auf
niederadlige Bauherren zurück, die sich gegen ihre mächtigen fürstlichen Nachbarn zu behaupten
hatten.
Lange standen vor allem stauferzeitliche Bauten im Fokus der Burgenforschung, doch gerade im
Südwesten finden sich mindestens ebenso herausragende Zeugnisse des frühen wie auch des
spätmittelalterlichen Burgenbaus bzw. des Ausbaus von Burgen bis ins frühe 17. Jahrhundert.
Diesen Reichtum an Burgen und ihre Erhaltung will die Tagung thematisieren. Und dies aus gutem
Grund, denn beim Kreisarchiv Esslingen läuft seit mehreren Jahren ein Projekt zur Erfassung von
Burgen und Burgstellen im Landkreis.
Donnerstag 10.11.:
11:00 Uhr
Eröffnung
11:30 Uhr
Dipl.-Ing. Dieter Müller (Esslingen):
Vom Erdwerk zur Festung. Topographische Dokumentation der Burgen
im Landkreis Esslingen – Methoden und Ergebnisse
12:00 Uhr
Dr. Michael Losse (Singen):
Der Hegau, ein klein Ländlein/ (...) darinnen viel feste hohe Schlösser/ und (...)
viel Adel – Zum Stand der Burgeninventarisierung und -forschung im Hegau
und am westlichen Bodensee
12:30-14.00 Uhr
Mittagspause
14:00 Uhr
Dr. Stefan Uhl (Warthausen):
Burgen an Oberer Donau und im nördlichen Oberschwaben:
Burgeninventare in den Landkreisen Biberach und Sigmaringen
14:30 Uhr
Martin Strotz (Sindelfingen): Burgen am Abgrund der Argen –
Ein Diskussionsbeitrag zu Nutzen und Konsequenz der Inventarisation
archäologischer Kulturdenkmale
15:00 Uhr
Diskussion
15:30 Uhr
Kaffeepause
16:00 Uhr
Dr. Jörg Bofinger/Dr. Guntram Gaßmann (LAD):
Bergbau und Höhenburgen am Rand der Schwäbischen Alb:
Burgen und ihre Funktion im Kontext der Nutzung von Ressourcen
16:30 Uhr
Anke Scholz (Tübingen):
„Eine von der Natur begünstige Festung“: Die Limburg bei Weilheim
17:00 Uhr
Diskussion
18:00 Uhr
Besuch der Ausstellung „100 Jahre Archäologie auf der Limburg“
im Stadtmuseum Esslingen im Gelben Haus.
19:00 Uhr
gemütliches Beisammensein
Stand 06.06.2016
Freitag 11.11.:
9:30 Uhr
Dr. Christoph Morrissey (Tübingen):
Was ist eigentlich eine Burg?
Überlegungen zum „Typus“ an einigen Beispielen aus Baden-Württemberg.
10:00 Uhr
Christian Kübler M. A. (Tübingen):
Frühe Höhenburgen im Uracher Raum
10:30 Uhr
Kaffeepause
11:00 Uhr
Dr. Heiko Wagner (Kirchzarten):
„Frühe Burgen in Südbaden –
Geländeprospektion als Baustein der Landesgeschichte
11:30 Uhr
Dr. Dipl.-Geol. Ludwig Hildebrandt/Nicolai Knauer (Heilbronn):
Großmotten der späteren 10. Jahrhunderts im nördlichen Baden-Württemberg
12:30 Uhr
Diskussion
13:00-14:30 Uhr
Mittagspause
14:30 Uhr
Dr. Imke Ritzmann (LAD):
Die Mehrflügelanlage auf regelmäßigem Grundriss mit vier Ecktürmen
zur Zeit der Renaissance in Süddeutschland
15:00 Uhr
Dipl.-Ing. Timm Radt (Stuttgart):
Zur architekturgeschichtlichen Stellung der Burg Alt-Winnenden („Bürg“)
15:30 Uhr
Kaffeepause
16:00 Uhr
Lena Grüner M.A. (München):
Die Burg auf dem Kirchberg (Kirchberg a. d. Jagst)
16:30 Uhr
Folke Damminger/Prof. Dr. Maier (LAD, Uni Heidelberg):
Die Untersuchung der verschwundenen Niederungsburg Wersau bei Reilingen.
Ein gemeinsames Projekt von Denkmalpflege, Universität und Ehrenamtlichen
17:00 Uhr
Diskussion
18:00 Uhr
Empfang durch Oberbürgermeister Dr. Jürgen Zieger und die Stadt Esslingen
im Alten Rathaus, Schickhardthalle. Öffentlicher Abendvortrag, Manfred Waßner
(Kreisarchiv Esslingen): „Erdwälle und Schwermuth erregende Ruinen“ –
Vergessene Burgen im Landkreis Esslingen
Samstag 12.11.:
9:00-15:30 Uhr
Exkursion zur Stadtbefestigung Esslingen
(Wolfstorturm, Schelztorturm, Innere Brücke, Salemer Hof, „Burg“).
Tagungsort:
Landesamt für Denkmalpflege, Vortragsraum E.10 im EG, Berliner Straße 12, 73728 Esslingen
Achtung: Teilnehmerzahl begrenzt!
Um Anmeldung bis 07.10.2016 unter [email protected] wird gebeten.
Die Anmeldung wird gültig durch Überweisung des Tagungsbeitrages auf das Konto des Marburger
Arbeitskreises für europäische Burgenforschung e. V.:
Volksbank Mittelhessen
IBAN: DE72 5139 0000 0017 9619 18
BIC: VBMHDE5FXXX
Tagungsbeitrag:
Ermäßigt:
€ 40.€ 20.- für Studierende, Angehörige des Landesamtes für Denkmalpflege
und Mitglieder des MAB