960 UND ANDERSWO …? Und anderswo …? Antoine de Torrenté Kalorienreduktion: ein einfaches Mittel zur Steigerung des Wohlbefindens? Fragestellung Kalorienreduktion erhöht die Lebenserwartung zahlreicher Tierarten und nichtmenschlicher Primaten. In einer 2011 veröffentlichten Studie (GALERIE 2) wurde die Langzeitwirkung der Kalorienreduktion auf Risikofaktoren und Prädiktoren für die Lebenserwartung bei nicht adipösen Personen bereits untersucht. Diese hatte eine Anpassung des Stoffwechsels an die verringerte Kalorienzufuhr und eine Reduktion der Risikofaktoren für chronische Erkrankungen gezeigt. Zahlreiche Fragen zu möglichen negativen Auswirkungen sowie psychologischen und hormonellen Folgen blieben jedoch offen. Hat eine Kalorienreduktion um 25% Auswirkungen auf Stimmung, Lebensqualität, Schlaf und Sexualverhalten nichtadipöser oder leicht übergewichtiger Menschen? Methode In der Parallelgruppenstudie wurden die Probanden im Verhältnis 2:1 randomisiert. Über zwei Jahre wurde eine Reduktion der Kalorienzufuhr um 25% angestrebt und mit einer normalen Ernährung «ad libitum» verglichen. Die Randomisierung erfolgte stratifiziert nach Ambulant erworbene Pneumonie: Fluorchinolon p.o. oder i.v.? Es wurden >36 000 Patienten mit ambulant erworbener Pneumonie, die ins Spital eingewiesen werden mussten, behandelt. 6% erhielten ein Fluorchinolon p.o. und 94% i.v. Es bestand kein Unterschied zwischen Heilungsraten, Länge des Spitalaufenthalts, Aufenthalten auf der Intensivstation oder Vasopressoreneinsatz. Eine gute Nachricht für eine einfachere Behandlung … http://dx.doi.org/10.1093/cid/ciw209. Waffenkontrolle: das australische Vorbild In den USA finden regelmässig Massenmorde in Kinos, Schulen und Nachtclubs statt, die mit grosskalibrigen Schnellschusswaffen, also echten Kriegswaffen, verübt werden. Bisher scheiterten alle Bemühungen, diese zu verbieten, an der übermächtigen National Rifle Association, die derart schwachsinnige Werbeslogans verbreitet wie: «Wer kann verhindern, dass ein bewaffneter Täter ein Verbrechen begeht? Nur ltersgruppen und BMI-Werten von 22–24,9 A bzw. 25–27,9. Die Kalorienreduktion wurde anhand des Gewichtsverlusts eingeschätzt. Die männlichen Probanden waren 20–50 und die (mehrheitlich) weiblichen 20–47 Jahre alt. Anhand eines Fragebogens, den die Teilnehmer zu Studienbeginn, nach 12 und 24 Monaten selbst beantworteten, wurden mehrere Parameter untersucht. Die Stimmung wurde nach dem Beck-Depressions-Inventar (BDI-II) und dem Profil of Mood States (POMS), die Lebensqualität anhand des Rand Short Form-36- Gesundheitsfragebogens, der Schlaf anhand des Pittsburgh Schlafqualitätsindex und das Sexualverhalten anhand des Derogatis Interview for Sexual Functioning-Self Report be urteilt. Überdies enthielten alle Fragebögen zahlreiche Unterkategorien, die ebenfalls ausgewertet wurden. Zudem wurden das sexualhormonbindende Globulin (SHBG), das Gesamtplasma- und das freie Testosteron bestimmt. Resultate Es wurden 220 Personen randomisiert. In der Gruppe mit Kalorienreduktion nahmen 177, in der Ad-libitum-Gruppe 71 Probanden bis zum Studienende teil. Die Kalorienreduktion wurde nach 12 Monaten auf 15 und nach 24 Monaten auf 12% geschätzt, mit einem Gewichtsverlust von 8,3 bzw. 7,6 kg, ohne nennenswerte Ver änderungen in der Ad-libitum-Gruppe. In der ein ebenfalls bewaffneter Mensch …». In Australien wurde der Besitz dieser Waffenart im Jahr 1996 verboten. Davor wurden von 1979–1996 13 Massenmorde mit 104 Toten verübt. Seit dem Verbot: 0. Die Todesfälle aufgrund von Feuerwaffen allgemein gingen von 3,6/100 000 auf 1,2/100 000 zurück. Sollte jedoch der Clown Trump gewählt werden, sind in den USA wohl keine Veränderungen zu erwarten … doi:10.1001/jama.2016.8752. Nicht-alkoholische Steatohepatitis bei Patienten mit Prädiabetes und Diabetes Die Patienten (n = 101) erhielten 18 Monate lang täglich entweder 30–45 mg Pioglitazon (Actos®) oder Plazebo. Primärer Endpunkt war eine Reduktion des Aktivitätsgrads der Steatose ≥2 Punkte ohne Verschlimmerung der Fibrose. Nach 18 Monaten hatten 58% der Patienten unter Pioglitazon den primären Endpunkt erreicht, gegenüber 17 unter Plazebo. Einziger Wermutstropfen: Die Patienten unter Pioglitazon hatten im Vergleich zu denen unter Pla- SWISS MEDICAL FORUM – SCHWEIZERISCHES MEDIZIN-FORUM 2016;16(45):960 Diätgruppe hatten sich alle untersuchten Parameter wie Stimmung, mentale Anspannung, allgemeiner Gesundheitszustand, Schlaf und Libido trotz Abnahme des freien Testosterons signifikant verbessert. Der Einfachheit halber werden die statistischen Korrelationen hier nicht erwähnt. Probleme Bei den Patienten handelte es sich um eine Auswahl stark motivierter, hauptsächlich weisser Personen, wodurch die Studienergebnisse nur eingeschränkt auf andere Populationen übertragbar sind. Kommentar Den grössten Vorteil im Hinblick auf die Verhinderung späterer Gesundheitsprobleme stellt wahrscheinlich der Gewichtsverlust dar. Die pathophysiologischen Mechanismen in Bezug auf den Nutzen der Kalorienreduktion sind unbekannt. Die Lebensqualität der nicht adipösen Population war bereits zu Studienbeginn gut, was die nachfolgende Verbesserung umso interessanter macht. Diese Studie dürfte die Verantwortlichen des Gesundheitswesens darin bestärken, Präventionsprogramme intensiver zu fördern. Um es mit Benjamin Franklin zu sagen: «An ounce of prevention is worth a pound of cure.» Wie Recht er doch hatte! Martin CK, et al. JAMA Intern Med.2016;176:743. zebo im Durchschnitt 2,5 kg zugenommen. Die Behandlung kann bei Patienten mit Prädia betes oder Diabetes und Steatohepatitis er wogen werden, wobei man jedoch eventuelle Nebenwirkungen der Glitazone wie Gewichtszunahme, Herzinsuffizienz und Frakturen im Hinterkopf behalten sollte … http://dx.doi.org/10.7326/M15-1774. Phytotherapie bei Wechseljahres beschwerden? Aus einer Metaanalyse von 62 Studien mit 6653 Frauen geht hervor, dass phytotherapeutische Medikamente (Soja, Isoflavone, Salbei, Klee, Hopfen) Hitzewallungen und Scheidentrockenheit geringfügig reduzieren. Die untersuchten chinesischen Kräuter zeigten hingegen keine Wirkung. Zwar sind die Studien ziemlich heterogen, dies sollte die Patientinnen jedoch nicht von einem Versuch abhalten, bei dem wahrscheinlich keine ernsthaften Nebenwirkungen zu erwarten sind … doi:10.1001/jama.2016.8012.
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