Saubere Schuhe
Im Tagesgeschäft einer Elektroinstallationsfirma gibt es viele Situationen,
wie eine aktive Kundenbindung erreicht werden kann. Dies geschieht
einfach und parallel zum Tagesgeschäft. Dabei steht meistens die Person
vor Ort bei Kunden im Mittelpunkt. Zusatzgeschäfte ohne Marketingkosten sollte jedes Elektrogeschäft betreiben.
Das Auftreten des Personals beim Kunden ist entscheidend für die weitere Beziehung zu diesem. Dies beginnt bereits
bei der Haustür. Bei Familie M. ist die
Beleuchtung im Keller defekt. Der Fehlerstromschutzschalter löst ständig aus.
Frau M. ruft den Service an und schon
bald klingelt der Servicemonteur der
Elektro Z. an der Haustür. «Sie haben
ein Problem?», fragt der Monteur, als
Frau M. die Tür öffnet. Diese antwortet schlagfertig: «Nein, bei mir ist nur
das Licht im Keller defekt. Aber offensichtlich haben sie eines.» Die Elektro
Z. bleibt bei der Familie M. sicher in
Erinnerung, allerdings
in negativer Weise.
Weitere Aufträge werden kaum noch kommen.
Schuhe an oder aus?
Soll der Elektriker beim
Eintreten seine Schuhe
ausziehen und Gefahr
laufen, in löchrigen,
stinkigen Socken durch
die Räume zu tapsen?
Oder soll er die Schuhe
anbehalten und den
Schmutz auf den Böden
des Kunden gleichmässig verteilen? Beide Varianten schätzen Kunden nicht. Die Lösung
dieses Problems ist eigentlich ganz einfach.
In die Grundausrüstung
des Servicemonteurs gehören Schuhüberzieher
aus Plastik wie der
Schraubenzieher
und
der Seitenschneider. Zusätzlich hat der vorbildliche
Servicemonteur
ein zweites Paar saubere Schuhe im Auto. So ist er für alle Eventualitäten gerüstet. Denn öfters führt ihr Einsatz zu
Kunden, bei denen beim Neubau der
Zugangsweg noch nicht fertig ist. Die
dreckigen Schuhe sind so vorprogrammiert. Anschliessend ist ein Termin bei
Familie A. in der Villa abgemacht. Hier
muss im Hallenbad eine Leuchte ersetzt
werden. In dieser Situation ist das zweite Paar Schuhe im Auto unerlässlich.
Dress Code
Kein Kunde erwartet einen Servicemonteur im Anzug aber auch keinen
mit T-Shirt, das aus der Hose hängt.
Sollte die Körperhygiene des Servicemonteurs das zerrissene T-Shirt noch
unterstreichen, ist der schlechte Eindruck komplett und der Kunde wird
sich diese Firma nie mehr ins Haus holen. Saubere, zweckmässige Kleidung
und die morgendliche Dusche gehören
zum ersten positiven Eindruck eines
Servicemonteurs beim Kunden. Dies
gilt natürlich für sämtliches Personal einer Firma. Bei der Kleidung haben viele Unternehmen bereits gehandelt und
stellen dem Personal Teile oder gar
komplette Ausrüstungen zur Verfügung. Der Anzug ist mit Firmenlogo
beschriftet und wird in der Firma oder
durch einen Reinigungsdienst gewaschen. Allerdings liegt es im Ermessen
des Mitarbeitenden, wann er die Kleidung in die Reinigung gibt. Hier muss
der Chef nötigenfalls zu nachlässiges
Personal auf ihre wenig «anmächelige»
Arbeitskleidung aufmerksam machen.
Saubere Schuhe beim Servicemonteur sind selbstverständlich, sicher kein Massanzug,
gut ist sauberes Arbeitskleid mit Logo der Firma.
Fazit
Der Mitarbeitende ist die
Visitenkarte der Firma.
Jede Firma wird nach
dem Auftreten der Person an der Front bewertet. Fällt dieser Auftritt
negativ aus, wird die Firma fast automatisch
schlecht eingestuft. Eine
einzige Person kann den
Ruf einer grösseren Firma für lange Zeit schädigen. Eine alte Regel besagt, dass es zehn positive
Meldungen benötigt, um
eine negative zu beseitigen. Merken wir uns: Informationen, die mit positiven Emotionen und
allenfalls mit einer Prise
Humor vermittelt werden, bleiben im Gehirn
des Kunden besser gespeichert. Er wird das
nächste Mal wieder die
gleiche Firma mit einer
Arbeit beauftragen.
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Elektrotechnik 11/13 | 53
Aus- und Weiterbildung
Fachwissen und Installations-Know-how für das Marketing nutzen (Teil 4)