Mein Kind kommt in die Schule! Vorschularbeit in der Kita Schulfähigkeit Ablauf des Abends 1. Unser pädagogischer Ansatz in der Kita 2. Portfolio als Arbeitsinstrument 3. Wie lernen Kinder – Das Freispiel 4. Was ist Schulfähigkeit 5. Die Säulen der Schulfähigkeit 5. Der besondere Blick auf die Vorschulkinder 6. Kooperation mit der Grundschule Wir verfolgen einen ganzheitlichen pädagogischen Ansatz, um die Kinder bei ihrer Entwicklung, nicht nur zur Schulfähigkeit, zu unterstützen. Ein individueller Blick auf das Kind, mit dem Bewusstsein, dass alles in einem Zusammenhang steht und Einfluss aufeinander nimmt: Familie – Umfeld – Erlebnisse – Interessen … Portfolio Dokumentation • des Entwicklungszustandes bezogen auf den Niedersächsischen Orientierungsplan • Ganzheitlicher Ansatz – immer das ganze Kind • Somit sind die gesetzlichen Anforderungen erfüllt Arbeitsinstrument • enger Dialog mit dem Kind • schafft Gesprächsanlässe • mit dem Kind seine eigene Entwicklung reflektieren • genaue Beobachtung • Lernstrategien entwickeln und festigen • Grundlage zum 3 Parteiengespräch „Spielen ist Lernen, Lernen geschieht im Spiel und Kinder lernen durch ihr Spiel. Anders ausgedrückt: Spiel ist keine Spielerei, sondern der Beruf von Kindern.“ Zitat: Armin Krenz Wie lernen Kinder in Ihrer Kita-Zeit? Natürliche Neugierde bei Kindern • Kinder erkunden die Welt durch Ausprobieren • breit gefächert • Wahrnehmung – mit allen Sinnen • Angebote – nicht einschränkend • Vernetzung der Hirnregionen • alle Regionen werden angesprochen, Erfahrungen miteinander vernetzt und gefestigt • nachhaltiges Lernen • Spielerisches, ganzheitliches Lernen ist vor allem in der Kita-Zeit von zentraler Bedeutung Die Einschulung ist keine „Stunde Null“, da die Kinder seit ihrer Geburt im Elternhaus, in ihrer Lebensumwelt sowie im Kindergarten vielfältige Lernerfahrungen machen. Der Begriff Schulfähigkeit fasst Fähigkeiten, Fertigkeiten und Kenntnisse zusammen, die für das Lernen in der Schule wichtig sind. Die folgenden Inhalte zur Schulfähigkeit sind kein Kindergartenabitur und keine Checkliste zur Ermittlung von Defiziten! Sie sollen Orientierung bieten, um Kinder gezielt zu beobachten und für Kinder eine anregende Lebens- und Lernumgebung zu schaffen! Wir können die Entwicklung der Kinder optimal begleiten und unterstützen, wenn wir voneinander wissend, aufeinander abgestimmt gemeinsam handeln. Die Säulen der Schulfähigkeit 1. Grobmotorische Voraussetzungen 2. Feinmotorische Fähigkeiten 3. Kognitive Lernvoraussetzungen 4. Sprachliche Voraussetzungen 5. Emotionale Stabilität 6. Motivationale Voraussetzungen inkl. Ausdauer und Arbeitsverhalten 7. Soziale Kompetenz 8. Selbstständigkeit / Eigenverantwortung 1. Grobmotorische Voraussetzungen Die Grobmotorik sollte folgendermaßen entwickelt sein: • Stehen auf einem Bein • Balancieren, vorwärts und rückwärts • Hüpfen auf einem und zwei Beinen • Koordination von Hand und Fuß durch Seilspringen und Hampelmannhüpfen • Bälle auffangen und werfen • Allein auf Toilette gehen, Nase putzen Im Kita-Alltag Spielen auf dem naturbelassenen Spielplatz • im Rollenspiel hüpfen wie ein Känguru • Schubkarre schieben • Schaukeln • selbstgebaute Wippen nutzen • balancieren In der Kita Bewegungsspiele mit • Höhlenbau • Mattenspringen • Bänke-Tunnel-Kriechen Zur Unterstützung Vielfältige Bewegungsmöglichkeiten anbieten und unterstützen: Zum Beispiel Rad fahren, Inliner oder Schlittschuh laufen, Balancieren, Fangspiele, etc. Grundfertigkeiten: Rollen, Steigen, Wälzen, Werfen, Springen, Klettern, Stützen Kleingeräte: Seil, Ball, Hüpfspiele, Gummitwist, Stelzen, selbst mit dem Kind spielen und sich bewegen 2. Feinmotorische Fähigkeiten Die Feinmotorik sollte folgendermaßen entwickelt sein: • Kleine Gegenstände sicher greifen • Selbstständig mit Besteck umgehen • Konkrete Dinge (Haus, Blume, Personen) malen mit richtiger Stifthaltung • Genaues Ausmalen • Den eigenen Namen schreiben • Auf einer Linie genau schneiden In der Kita • Kneten • Töpfern • Perlen auffädeln • Steckspiel • Sortierspiele • Kordeln drehen • Umgang mit Stiften, Schere, Klebe… • Fingerspiele • Konstruieren mit kleinen Bausteinen Zur Unterstützung Mit ihrem Kind • kneten, falten, malen, schneiden, kleben • Umgang mit Werkzeugen üben • Finger- und Klatschspiele 3. Kognitive Lernvoraussetzungen Wahrnehmung: • Genaues Hinschauen, Farben und Formen erkennen Gedächtnisleistung: • Gute Merkfähigkeit, Mengen erfassen • Mehrteilige Aufträge erfassen und umsetzen • Ausdauer und Konzentration Kein Fernsehen oder PC im Kinderzimmer!!! In der Kita • Tisch decken, Besteck sortieren • gemeinsam backen, kochen • Reime und Lieder kennen lernen, sprechen, singen mit häufiger Wiederholung • Gedichte, Gebete • Ausdauer und Konzentration bei selbst gewählten Aufgaben verbunden mit eigenständigem Organisieren von Materialien • Im Morgenkreis Ablauf wahrnehmen und selbstsicher wieder erkennen „Begrüßungsritual“ kennen und wiederholen Bewegungsbilder Zur Unterstützung: Mengenerfassung • Taschengeld geben, Kind soll dieses selbst verwalten • Gebrauch von Mengenbegriffen: mehr – weniger – die Hälfte – länger – kürzer • Gebrauch von Ordnungszahlen: 1., 2., 3., … • Würfelspiele (Simultanerfassung) Wahrnehmung • Gegenstände (Geld, Knöpfe, Bauklötze etc.) sortieren lassen nach Ordnungskriterien • Einfache Brett- und Kartenspiele, Puzzle • Geräusche raten Gedächtnis • Memory Spiele, Kimspiele, Sagaland, Koffer packen … 4. Sprachliche Voraussetzungen • Lautrichtig und in angemessenem Tempo sprechen • Einen Satz mit 6 oder 7 Worten grammatikalisch richtig sprechen • Ein Bilderbuch anschauen und den Inhalt erzählen • Wünsche ausdrücken, Antworten geben • Kleine Reime auswendig sprechen In der Kita • Im Freispiel • Rollenspiel, freies Sprechen • Einigungsprozesse um Spielzeug, Absprachen treffen und eine Reihenfolge finden (z.B. Abzählreim) • Morgenkreis • Geburtstagslied, Rätzelspiele, Jahreszeitenlieder • mitgebrachtes Spielzeug der Gruppe vorstellen • Gegenseitige Begrüßung • Namen nennen und dabei die Silben klatschen • Geschichten im Spiel begleiten Zur Unterstützung • Kindern zuhören und sie ausreden lassen, • die Welt erklären, • auf Fragen antworten und • über Gefühle sprechen • Tagesrückblick • Vorlesen • Reime, Abzählverse, Klatschspiele in allen Variationen 5. Emotionale Stabilität • Problemloses stundenweises Ablösen von den Eltern • Sich etwas zutrauen • Rücksichtnahme, eigene Bedürfnisse auch mal aufschieben • Wünsche und Kritik angemessen äußern In der Kita • Sich auf Neues einlassen • Besondere Aufgaben im Alltag (z.B. Botengänge im Haus) • Für sich selbst sorgen können • Toilettengang • Sich Hilfe holen, für seine Interessen einstehen • Konflikte aushalten, verbal meistern • Gefühle äußern • Sich selbst organisieren und durchhalten • beim Anziehen • ein Spiel zu Ende spielen, Abwarten können • Vor der Gruppe / im Mittelpunkt stehen können • Für Andere sorgen • gegenseitige Hilfe Zur Unterstützung • Auch mal Zeit ohne Eltern verbringen • Frustrationstoleranz lässt sich beim Spielen gut üben! • Kinder für Aufgaben motivieren • Bedürfnisaufschub • Mit Kindern Vor- und Nachteile besprechen • Gemeinsam Lösungen suchen 6. Motivationale Voraussetzungen inklusive Ausdauer und Arbeitsverhalten • Kinder WOLLEN lernen! • Vorfreude auf Schule unterstützen • Wichtig: Auch mit Misserfolgen umgehen lernen In der Kita • Freude am Lernen fördern und positiv verstärken! • Lernen mit allen Sinnen und die Eigenmotivation ansprechend. • Selbstgewählte Ziele formulieren und darauf hin arbeiten. Zur Unterstützung • Ausdauer einfordern • Kinder im Haushalt helfen lassen • Verantwortung übergeben • Keine Reizüberflutung „weniger ist mehr“ • Schule „spielen“ • Schulmaterialien gemeinsam besorgen/ schmackhaft machen 7. Soziale Kompetenz • In der Schule lernen wir in der Gruppe! • Teilen können • Konfliktfähigkeit - Meinungsverschiedenheiten ohne Gewalt austragen • Grenzen setzen und beachten • Regeln anerkennen und verlieren aushalten • Wünsche anderer Kinder berücksichtigen • Hilfe annehmen können In der Kita Bewegen in altersgemischter Gruppe Freispiel, Rollenspiele • Eingewöhnung unterstützen • Gegenseitiges Helfen • Blick für den Anderen entwickeln • Vorleben eines positiven Umganges miteinander • Miterleben, Empathie • Hilfestellungen geben • Lösungen mit entwickeln Zur Unterstützung • Begegnung mit anderen Kindern ermöglichen • Besuch von Spielplatz, Schwimmbad, Freunde (auch zum Übernachten) .. • Rollenspiele fördern, Handpuppen • Anderen zuhören • Auf die Bedürfnisse anderer eingehen • Spiele spielen oder erfinden lassen, dabei das Einhalten von erstelltem Regelwerk einfordern 8. Selbstständigkeit / Eigenverantwortung • Alleine an und ausziehen: • Schuhe binden, Schleifen binden, Reißverschlüsse schließen • Selbstständige Entscheidungen treffen lassen und Konsequenz für das entsprechende Handeln aushalten • Kleinere Aufträge übernehmen und ausführen • An feste Zeiten halten In der Kita • Aufgaben über mehrere Tage erledigen • Besondere Aufgaben / Dienste übernehmen • Botengänge im Haus • Materialeien selbst zusammen suchen • Alleine An- und Ausziehen inkl. Aufräumen, Ordnen und Wiederfinden der Kleidung • Toilettengänge Zur Unterstützung • Anziehen üben • Aufgaben übertragen • An die eigenen Sachen denken (Brotdose…) • Abends Kleidung rauslegen Zum Abschluss … • Feste Schlafenszeiten einführen • Kindgerechten Arbeitsplatz einrichten • Zeit und Ruhe im Alltag – Freizeit nicht zu stark verplanen: Langeweile zulassen und aushalten können • Lesen, Schreiben und konzentriertes Rechnen gehören in die Schule!!! • Üben Sie deshalb nicht die schulischen Dinge im Voraus! • Sicheren Schulweg trainieren (Ampel!) Die schulärztliche Untersuchung Folgende Bereiche werden in der schulärztlichen Untersuchung überprüft: • Erfassung des körperlichen Entwicklungsstandes • Erkennen körperlicher Erkrankungen • Sinnesüberprüfung (Sehen, Hören, Gleichgewicht, etc.) • Entwicklungsstand der Wahrnehmung • Entwicklungsstand der Sprache • Notwendigkeit eines medizinischen Förderbedarfes • Veranlassung gesundheitsfördernder Maßnahmen Besondere Rolle des angehenden Schulkindes in der Kita Alle Bereiche zur Unterstützung der Entwicklung zur Schulfähigkeit sind im Alltag berücksichtigt. Zusätzlich möchten wir im letzten Kita-Jahr den Kindern besondere Angebote ermöglichen • die Kinder nehmen sich als Gruppe wahr • soziale Kontakte untereinander fördern • gemeinsame Unternehmungen genießen • die Kinder nehmen sich als „Große“ wahr Die Gruppen/ besondere Aktivitäten 2 Gruppen entstehen • Zu viele Kinder für eine Gruppe • Einteilung nach Anzahl der Vorschulkinder Aktivitäten + Vorbereitungstreffen • Erste Hilfe Kurs • Bilderbuchkino in der Grundschule • Busschule • Verkehrsgarten • Schulbesuch / Schulerkundung • Abschlusstagesfahrt (mit beiden Gruppen) • Verabschiedungsgottesdienst Projektarbeit Ein Projektthema zugeschnitten auf die Vorschulkinder • Zusammenhängendes Lernen • Zielorientiert arbeiten • Durchhaltevermögen • Eigene Arbeit planen – durchführen – reflektieren – weiter geben Für uns stellt diese eine gute Möglichkeit dar, das Lernen und die Lernstruktur zu beobachten und Wege gezielt zu unterstützen. Kooperation zwischen Kita und Schule Jährliche gegenseitige Reflektion • Austausch vor der Einschulung / Übergabe • „Wie kommen die Kinder in der Schule an?“ • Austausch nach der Einschulung • „Wie ist den Kindern der Start ins Schulleben gelungen?“ Kooperationsvertrag mit Kooperationskalender, dabei u.a. • Bilderbuchkino • Schulbesuche • Vorlesen der Erstklässler in der Kita • Gemeinsame Elternabende Vielen Dank! Diese Präsentation sowie Informationen zur Schule bzw. zur Kita finden Sie auf grundschule-hollern-twielenfleth.de kita-hollern-twielenfleth.de
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