Kandidaten sind sich ungewohnt einig

32. Jahrgang
GZA/PP 8048 Zürich, Post CH AG
Donnerstag, 10. November 2016
Nr. 45
MESSIKA
JOAILLERIE
Queen of Diamonds
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch
Kandidaten sind sich ungewohnt einig
Zollikon budgetiert
leichtes Defizit
Küsnacht entscheidet am
27. November über die
Nachfolge von Gemeinderat
Martin Bachmann (SVP). An
einem Wahlpodium zeigte
sich, dass sie sich im Bezug
auf die anstehenden Geschäfte kaum unterschieden.
Die budgetierte Erfolgsrechnung der
Gemeinde Zollikon schliesst bei einem beantragten Steuerfuss von 82
Prozent mit einem Aufwandüberschuss von 225 600 Franken.
Der Gemeinderat sieht der finanziellen Entwicklung der Gemeinde
besorgt entgegen. Aufgrund der laufenden Entwicklung ist mit einer Stagnation der Steuererträge auf dem
Niveau der Rechnung von 2015 mit
118 Millionen Franken zu rechnen.
Der Beitrag in den kantonalen Finanzausgleich steigt 2017 gegenüber
der Zahlung im laufenden Jahr um 4
Millionen auf 56 Millionen Franken.
Oliver Linow
Ein Mann für die SVP, eine Frau für
die GLP. Das Geschlecht ist auf den
ersten Blick der offensichtlichste Unterschied zwischen Leo Scherer und
Susanna Schubiger-Münger. Beide
wollen am 27. November als Nachfolger für den abtretenden Gemeinderat
Martin Bachmann (SVP) gewählt werden. Das Geschlecht könnte deshalb
eine Rolle spielen, weil mit Ursula
Gross Leemann (FDP) zurzeit nur eine
Frau im Gremium vertreten ist.
Für Scherer zählt dieses Argument
nicht. «Es braucht jemanden, der das
Dorfleben kennt und Kontakte hat,
egal ob Mann oder Frau», sagt er. Susanna Schubiger betont zwar, dass sie
nicht gewählt werden möchte, weil sie
eine Frau ist. Sie erklärt aber, dass die
Mehrheit der Küsnachter Bevölkerung
weiblich sei. «Deshalb dürfte der Gemeinderat schon eine Frau mehr haben», ist die GLP-Frau überzeugt.
Ein weiterer grosser Unterschied
ist der berufliche Hintergrund der beiden Kandidaten. Die Leiterin eines
Bildungszentrums für Physiotherapie
und Rehabilitation für die GLP. Der Inhaber einer Küsnachter Heizungsfirma für die SVP. Schubiger bekräftigt,
dass sie sich auch beworben hätte,
wenn nicht das Ressort Gesundheit
frei geworden wäre. Es sei gar nicht
gesagt, dass sie als Neue dieses Ressort übernehmen könnte. «Als Ge-
Nettoschuld erhöht sich
Leo Scherer hat viele Verbindungen im Dorf.
schäftsleiterin einer Bildungsinstitution habe ich beispielsweise auch im
Bereich Bau zu tun», erzählt. Schubiger. Zudem fände sie es sehr interessant, sich in ein neues Ressort einzuarbeiten.
Zentrum als Investition
Obwohl Scherer beruflich nichts mit
dem Gesundheitswesen zu tun hat,
würde er sich freuen dieses Ressort zu
übernehmen. «Gesundheit ist mir
nicht fremd», bemerkt der SVP-Mann.
So hat er beispielsweise eine sanitätische Ausbildung und war 16 Jahre im
Seerettungsdienst. Er wies ausserdem
darauf hin, dass jeder Gemeinderat
ein Team von Fachleuten habe. Deshalb brauche man in diesem Gremium Führungserfahrung. «Ich kann
Leute führen und Sachen durchsetzen», sagt Scherer.
Bei den momentan wichtigsten
Themen in Küsnacht sind sich die
Kandidaten weitgehend einig. Sowohl
Leo Scherer als auch Susanna Schubi-
Fotos: oli.
Susanna Schubiger hat Erfahrungen im Management.
ger bevorzugen das Zentrumsprojekt
der Gemeinde. Scherer ist überzeugt,
dass sich Küsnacht nur entwickeln
kann, wenn es im Dorf Parkplätze hat.
«Das Land kostet aber zu viel, um sie
an der Oberfläche zu lassen» stellt
Scherer klar.
Schubiger hofft ebenfalls auf ein Ja
für das Zentrum. Sie hätte es aber bevorzugt, wenn verdichteter gebaut
würde. Speziell freut es sie, dass der
Zugang zum Bahnhof für Menschen
mit einer Behinderung erleichtert
würde. Vom Parkhaus erhofft sie sich,
dass es bei Regen das Zentrum vermehrt belebt.
Einheitsgemeinde bringt Synergien
Die Kosten von 55 Millionen Franken
erachten beide Politiker als hoch, sehen darin aber kein Hindernis. «Das
Geld ist für die Gemeinde nicht verloren. Es bleibt in Form von Immobilien
erhalten», erklärt Schubiger. Scherer
ist der Meinung, man müsse manchmal etwas kaufen, damit es weiter-
geht. «Es ist längerfristig gedacht und
eine Investition in die Zukunft», meint
der SVP-Kandidat. Die Einheitsgemeinde sehen beide Politiker ebenfalls
positiv. Sie sind sich einig, dass die
beiden Seiten dadurch Synergien nutzen können. Mit der Zusammenführung müsste sich die Schule beispielsweise nicht mehr um die Liegenschaften kümmern, sondern könnte sich
auf das Schulegeben konzentrieren.
Zum Abschluss will Benjamin Geiger, der Chefredaktor der «ZürichseeZeitung», der das Podium moderiert,
wissen, welches Hauptargument für
den jeweiligen Kandidaten spreche.
Leo Scherer hebt seine vielen Verbindungen in Kommissionen und Vereinen hervor. Schubiger betont, dass
der Job als Gemeinderat viel mit Management zu tun habe, was ihr dank
dem beruflichen Hintergrund entgegenkomme. Ein weiterer Sitz für die
SVP oder der erste Sitz für die GLP?
Diese Frage entscheidet sich am
27. November.
Der Aufwand im Sozial- und Gesundheitsbereich ist ebenfalls steigend,
und die Sanierungsbeiträge für die
Pensionskasse belasten nicht nur die
Mitarbeiter, sondern auch den Gemeindehaushalt. Bei den Investitionen zeichnet sich keine Entspannung
ab. Der zur Haushaltsentlastung beschlossene Verkauf der früher vom
Wohn- und Pflegezentrum genutzten
Liegenschaft an der Seestrasse 109
kann nicht vollzogen werden, solange
das Rechtsverfahren nicht abgeschlossen ist.
Für die Finanzierung der von den
Stimmberechtigten bereits beschlossenen Investitionen müssen weitere
Kredite aufgenommen werden. Die
Nettoschuld erhöht sich bis 2020 auf
37,5 Millionen Franken. Wenn sich
diese Entwicklung fortsetzt, sind
kräftige Korrekturmassnahmen zur
Sicherung des Haushaltsgleichgewichts unumgänglich. Der mit der
Umstellung auf das neue Rechnungslegungsmodell HRM2 resultierende
Buchgewinn aus der Höherbewertung der Verwaltungsliegenschaften
löst die Verschuldungsproblematik
nicht. (oli.)
Neuer Schuhmacher
Neues Stück
Neue Werke
Das alte Schuhmacherhandwerk drohte in Küsnacht auszusterben: Über dreissig Jahre führte Pietro Viscio die einzige
Schuhmacherei der Gemeinde. Nach seinem Tod ist nun mit
Zabihullah Muhiby ein Nachfolger gefunden.
Seite 3
«Ich kann noch mehr geben; im Moment bin ich erst bei
70 Prozent», sagt Felix Helmrich bei den Proben. Mit der
Tragikomödie «Tattoo» der Jungen Kulisse Küsnacht beweisen die Schauspieler ein weiteres Mal ihr Können.
Seite 7
Er will sich nicht als Künstler betiteln lassen: Ob als Dozent
an der ZHdK oder mit seinen eigenen Fotografien – der Küsnachter Urs Fanger hat sich dem Schönen verschrieben.
Jetzt zeigt er erstmals seine eigenen Arbeiten.
Seite 9
2
Stadt Zürich
Nr. 45
POLITIK
10. November 2016
KONTRA UND PRO ATOMAUSSTIEGSINITIATIVE
«Kein Denkverbot für neue,
sichere Kernkraftwerke»
Heinz Schatt, was haben
Sie für eine EWZ-Stromart gewählt? EWZ-Solartop ist am teuersten,
aber auch am saubersten, EWZ.basis ist die
meistgewählte Stromart.
Aus der Steckdose
kommt
nicht
der
Strom, den man gewählt hat, sondern es Bauingenieur Heinz
kommt ganz einfach Schatt (62) ist SVPund
Strom. Der angeblich Gemeinderat
wohnt
in
Schwamensauberste Strom von
Foto: zvg.
Solartop würde genau dingen.
dann nicht fliessen,
wenn es dunkel ist oder wenn es bewölkt oder
neblig und kalt ist. Der Anteil von Solarstrom
beträgt im EWZ-Netz bescheidene 0,4 Prozent.
Mit der Wahl einer Stromart wie ewz.Solartop
erklärt man sich nur bereit, einen etwas höheren Preis zu bezahlen. Allerdings zahlt man
nicht die effektiven Kosten für Solarstrom, sondern man profitiert von den Zuschlägen auf
den anderen 99,5 Prozent Strom. Mit grosser
Überzeugung bestelle ich deshalb ewz.basis.
Das AKW Beznau ist weltweit am längsten in Betrieb. Was soll mit diesem Kraftwerk passieren?
Die Schweizer Kernkraftwerke werden regelmässig auf ihre Sicherheit geprüft. Die Sicherheitsstandards werden laufend nach oben korrigiert. Das KKW Beznau entspricht deshalb
längst nicht mehr dem Bautyp wie vor 60 Jahren. Ein Block des KKW Beznau ist zurzeit abgeschaltet, da die Herkunft von gewissen Verunreinigungen im Reaktormantel abgeklärt
werden muss. Nur wenn dazu Sicherheit besteht, wird es wieder ans Netz gehen. Unsere
Kernkraftwerke, auch wenn sie zu den ältesten
der Welt gehören, sind auch bei den sichersten.
Ihr Hauptargument gegen den Atomausstieg?
Ein Ausstieg aus der Kernkraft reisst ein riesiges Loch in die Schweizer Stromproduktion.
Mindestens ein Drittel würde wegfallen, der mit
neuen erneuerbaren Energiequellen nicht gedeckt werden kann. Kernkraft produziert nahezu kein CO2, und die Abfälle fallen konzentriert
an. Sie können und müssen gesondert und sicher gelagert werden. Fossile Kraftwerke entlassen ihre Abgase ganz einfach in die Luft mit
weitreichenden globalen Konsequenzen.
Würden alle AKW abgeschaltet, entstünde ein Versorgungsengpass. Wie sehen Sie das?
Unsere Schweizer Stromversorgung ist ausgelegt auf Grosskraftwerke und Transportanlagen
in verschiedenen Spannungsstufen. Es sind
Wasser- und Kernkraftwerke. Die Hochspan-
«Jedes Atomkraftwerk ist
ein riesiges Sicherheitsrisiko»
nungsleitungen sind wie grosse Autobahnen,
auf denen der Hauptverkehr rollt. Die Abschaltung von über einem Drittel der Stromproduktion in der Schweiz führt unweigerlich zu einem Versorgungsengpass. Unsere Transportleitungen sind nicht in der Lage, eine völlig andere Produktionsstruktur wie dezentrale Photovoltaik-Anlagen auf Hausdächern zu absorbieren. Einen Wanderweg kann man auch nicht
an eine sechsspurige Autobahn anschliessen.
Luca Maggi, was haben
Sie für eine Stromart
des EWZ gewählt?
Unser Dreipersonenhaushalt bezieht ausschliesslich Ökostrom
aus Wasserkraftwerken gemischt mit einem Anteil an Solarund Wind- oder Biomasseanlage
Luca Maggi (26) ist
(ewz.ökopower).
In Vizepräsident
der
Zürich haben wir das Grünen Stadt Zürich
Glück, dass wir grü- und
Schweiz. Er
nen Strom ganz ein- wohnt im Kreis 4. zvg.
fach über das EWZ
bestellen können. Hier wird es uns einfach gemacht, auf den dreckigen und gefährlichen
Atomstrom zu verzichten.
Der Abbruch von alten AKW ist eine milliardenteure
Sache. Wer soll dies bezahlen?
Die Stilllegungskosten der Kernkraftwerke und
die Kosten für die Entsorgung der Abfälle bezahlt letztlich der Stromkonsument. Dafür erheben die Stromproduzenten Zuschläge, die in einen Fonds einbezahlt werden. Die Stromproduzenten sind die öffentliche Hand. Die Stadt Zürich ist z.B. Aktionär beim KKW Gösgen mit einem Anteil von 15 Prozent. Der Fonds für die Das AKW Beznau ist weltweit am längsten in BeStilllegungskosten ist heute ungenügend gefüllt. trieb. Was soll damit passieren?
Es ist aber ein Fehlschluss zu glauben, dass es Grundsätzlich ist jedes einzelne Atomkraftwerk
billiger wird, die Produktion
ein riesiges Sicherheitsrisiganz abzustellen als diese
ko. Darum müssen wir mit
aufrechtzuerhalten. KKWs
unserer Initiative den geordgeben Deckungsbeiträge an
neten Atomausstieg festDie Atomausstiegsinitiative mit
ihre Kosten und der Marktschreiben. Obwohl wir in
Abstimmungstermin 27. Novempreis kann wieder steigen.
der heutigen Zeit dazu neiber fordert bis 2029 die schrittgen, kleine Gefahren grossweise Stilllegung der fünf SchweiAKW der neusten Generation
zumachen, und immer mehr
zer AKW. SP, Grüne, GLP, AL und
sollen noch sicherer und sauGeld für Überwachung und
EVP sowie der Zürcher Stadtrat
berer sein. Stimmt das?
Sicherheit ausgeben, schauempfehlen ein Ja; FDP, SVP, CVP
Leider wird heute ein Denken wir bei den Atomkraftund BDP sind gegen die Initiative,
verbot für neue sichere
werken weg. Beznau I und II
ebenso der Bundesrat und die
Atomkraftwerke
ausgegemüssen Ende 2017 abgeeidgenössischen Räte. (ls.)
ben. Die Entwicklung von in
schaltet werden. Übrigens
sich sicheren Atomkraftwerist Beznau I schon seit Auken ist näher als die Entwicklung von Gross- gust 2015 aus Sicherheitsgründen vom Netz.
Energiespeichern und -leitungen.
Ihr Hauptargument für den Atomausstieg?
Und wie sieht Ihre Lösung für hoch radioaktive Ab- Wer in die Zukunft schaut, kommt nicht um
fälle von AKW aus?
den Atomausstieg herum. Es macht aus ökoloDiese müssen unterirdisch an einem sicheren gischer, wirtschaftlicher und sozialer Sicht keiStandort gelagert werden. Die Nagra ist mit nen Sinn, unsere AKW länger als 2029 zu beden Abklärungen seit Jahrzehnten beschäftigt. treiben. Welche Gefahr AKW darstellen, haben
Wenn der Wille besteht, das Problem endlich zu die Unfälle in Fukushima und Tschernobyl einlösen, wird es auch gelöst werden können.
drücklich gezeigt. Erneuerbare Energien haben
in einer grünen Wirtschaft von morgen eine ZuDie Stadt Zürich hat 2008 den AKW-Ausstieg auf kunft. Dezentrale Alternativenergien schaffen
2034 festgelegt – in der Gemeindeordnung. Ist das Arbeitsplätze und geben mehr Versorgungssinnvoll oder verantwortungslos?
sicherheit als das AKW-Klumpenrisiko. Bis FeDas Festschreiben eines fixen Ausstiegsdatums bruar fällt wegen Beznau und Leibstadt die
wurde von den bürgerlichen Parteien im Ge- Hälfte des Atomstroms ungeplant aus.
meinderat vehement bekämpft. Der Verkauf
der Beteiligungen wird nicht gelingen und ist Würden alle AKW abgeschaltet, entstünde ein Verein einfaches Feigenblatt, um die Konzeptlosig- sorgungsengpass. Wie sehen Sie das?
keit in Sachen Energie zu verdecken. Der Ver- Diese Behauptung ist falsch und ein jämmerlikauf der Beteiligungen an KKW ist sinnlos und cher Versuch der Atomlobby und deren Vertreverantwortungslos. (ls.)
ter von SVP und FDP, der Bevölkerung Angst zu
Parolenspiegel
machen. Heute hat es in Europa nicht zu wenig, sondern viel zu viel Strom. Zudem beziehen wir zwei Drittel unseres Stroms aus erneuerbaren Energien. Und bereits heute sind konkrete Projekte fertiggestellt oder ausführungsreif, die 90 Prozent des Atomstroms mit Alternativenergien ersetzten. Ein definitiver Atomausstieg ist auch für die Wirtschaft ein Signal,
dass sich Investitionen in erneuerbare Energien lohnen.
Der Abbruch von alten AKW ist eine milliardenteure
Sache. Wer soll dies bezahlen?
Das ist in der Tat eine Bürde, die unser verantwortungsloses Handeln der heutigen und künftigen Generationen hinterlassen hat. Auch die
Endlagerung ist immer noch nicht geregelt. Es
sind grosse Herausforderungen, und im Endeffekt wird sich auch der Staat finanziell daran
beteiligen müssen. Wenn wir jetzt keinen Ausstieg beschliessen, werden die Probleme nur
noch grösser.
AKW der neusten Generation sollen noch sicherer
und sauberer sein. Stimmt das?
Die Atomlobby verspricht uns seit den 70erJahren neue und sicherere AKW. Das Problem:
Selbst Optimisten gehen davon aus, dass diese
frühestens in 20 Jahren aus dem Teststadium
kommen. Die Alternativenergien dagegen existieren schon heute, produzieren günstiger als
AKW und schaffen neue Arbeitsplätze.
Wie sieht Ihre Lösung für hoch radioaktive Abfälle
von AKW aus?
Für mich ist klar, dass wir den Schaden, den
wir mit dem Betrieb unserer Atomkraftwerke
angerichtet haben, selber ausbaden müssen.
Dafür muss der sicherstmögliche Standort gefunden werden. Das ist Aufgabe des Bundes. Es
darf nicht sein, dass ein Lager dort gebaut
wird, wo der Widerstand am kleinsten oder die
Bereitschaft für finanzielle Geschenke am
grössten ist. Zudem müssen die Abfälle rückholbar gelagert werden. «Aus den Augen, aus
dem Sinn» ist unverantwortbar.
Die Stadt Zürich hat 2008 den AKW-Ausstieg auf
2034 festgelegt – in der Gemeindeordnung. Ist das
sinnvoll oder verantwortungslos?
Es war in erster Linie ein weitsichtiger Entscheid. Die Stadt Zürich hat hier eine Pionierrolle eingenommen. Jetzt gilt es für die ganze
Schweiz nachzuziehen. Es ist Zeit, dass an der
Urne wieder einmal etwas Historisches und
Systemveränderndes passiert. Der Atomausstieg ist eine Mega-Chance. Packen wir sie! Ich
hoffe erneut auf ein klares Ja aus unserer
Stadt. (ls.)
Die Interviews wurden schriftlich geführt.
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Küsnachter
AKTUELL
Gegner der Südstarts hatten leichtes Spiel
Solidarität mit den anderen
Regionen oder unnötiges
Sicherheitsrisiko? Die geplanten Südstarts vom Flughafen Zürich sorgten an
einem Podium in der Vogtei
Herrliberg für Kritik.
Kritik, aber keine Gehässigkeiten
Stefan Tschudin, Leiter Verfahren Betrieb der Flughafen Zürich AG, hatte
die schwierige Aufgabe, die geplanten
Südstarts zu verteidigen. Obwohl einige Gäste ihren Unmut kundtaten, blieben ihm Gehässigkeiten erspart. «Nationalstrassen und Eisenbahn wurden
in den letzten Jahren massiv ausgebaut», gab Tschudin zu bedenken. Die
Kern-Infrastruktur des Flughafens
stamme von etwa 1975. Man könne
NOCH 26 TAGE
Du söllsch au es
Versli ha
Schmutzli, bisch en guete Ma.
Vo mir söllsch au es Versli ha:
Du treisch de Sack und hilfsch
bim Bache
Was würdi de Chlaus nur ohni
dich mache?
Putzisch sicher am Chlaus sis
Hus.
Viellicht gsehsch drum so dreckig
us ...
Ich ha dich aber trotzdem gern,
säg, schenksch mir jetzt en Zimetstern?
aus «De Samichlaus findet’s en
Hit, dass es neui Versli au für
Schmutzli & Esel git»
von Christian Hablützel
Am 4./5./6. Dezember besucht der Samichlaus mit seinem Schmutzli Familien in
Küsnacht, Erlenbach und Umgebung. Anmeldung: St. Nikolaus Küsnacht Erlenbach, Tel. 043 266 86 30, www.nikolauskuesnacht.ch.
Unterschriften sammeln
und Standaktion
Die SVP Küsnacht führt am Samstag, 12. November, vor dem Coop
Dorf und dem Parkplatz Zürichstrasse von 9 bis 12 Uhr eine Standaktion
durch. Es findet eine Unterschriftensammlung für das Referendum gegen das Energiegesetz statt. Leo
Scherer (SVP), Gemeinderatskandidat für die Ersatzwahlen vom 27.
November, und Nationalrat Gregor
Rutz stehen interessierten Besuchern Red und Antwort. (pd.)
10. November 2016
AUF
EIN WORT
Pascal Wiederkehr
Früher wurde man von ihm auf
dem Trottoir beinahe überfahren,
doch heute ist es out: das Hochrad. Ebenfalls aus der Mode gekommen sind Wählscheibentelefone und Plattenspieler. Wobei
Letztere aus Nostalgiegründen in
einigen Hipster-Haushalten wieder Einzug gefunden haben. Wer
erinnert sich noch an das Testbild
beim Fernsehen? Also ich nicht.
Pascal Wiederkehr
«Traurig bin ich nicht», sagte Urs
Dietschi, Vorstand Bürgerprotest Fluglärm Ost. «Es ist ein richtiger Schritt.»
Man tue nun etwas für andere Bevölkerungsteile. Er meinte damit die
Menschen, die im Osten des Flughafens Zürich leben, darunter in Bassersdorf, Illnau-Effretikon, Lindau oder
Winterthur. In seiner Rolle als Vertreter dieser Region hatte er vor allem eine Botschaft und appellierte an die Solidarität gegenüber den anderen Betroffenen: «Jedes Individuum hat, egal
an welchem Ort, ein Recht auf Ruhe.»
Am Podium «Südstarts über die
Goldküste – Horrorszenario?» in der
Vogtei Herrliberg waren die Meinungen gemacht. Die Diskussion werde
mit harten Bandagen geführt, eröffnete Moderator Oliver Rappold die Gesprächsrunde. «Ist es wirklich ein
Horrorszenario oder eher ein Sturm
im Wasserglas?»
Nr. 45
Stefan Tschudin
Flughafen Zürich.
vom
Urs Dietschi, Bürgerprotest Fluglärm Ost.
sich also vorstellen, wie die Strasse
und Eisenbahn heute aussehen würden, wenn sie noch auf dem Stand der
70er-Jahre wäre. Die vom Bundesamt
für Zivilluftfahrt (Bazl) beschlossene
Massnahme, bei Nebel und Bise neu
nach Süden geradeaus starten zu können, soll laut Tschudin die Sicherheit
verbessern. «Das heutige System ist
sehr komplex.» Grund dafür seien die
vielen Kreuzungen am Boden und in
der Luft. Eine Sicherheitsüberprüfung
habe ergeben, dass die Komplexität reduziert werden müsse.
Die Südstarts würden dabei helfen,
die Situation zu entflechten und gefährliche Kreuzungen zu entschärfen.
Die Kapazität werde nicht gesteigert,
so Tschudin, der selber in Wallisellen
wohnt. Gerechnet wird mit maximal
13 000 Südstarts jährlich geradeaus.
Neben Teilen der Stadt Zürich wären
das Zürcher Oberland und die Region
Zürichsee betroffen. «Meiner Wahrnehmung nach wird die Sicherheitsdis-
Flugsicherheitsexperte
Jürg Schmid.
Fotos: pw.
kussion vorgeschoben», erklärte Jürg
Schmid, Flugsicherheitsexperte und
langjähriger Swissair-Pilot. Er sei dafür, dass man den Flughafen so sicher
wie möglich betreibe, «aber das Konzept geht darum, die Kapazität des
Flughafens zu erhöhen». Besonders
aus Sicherheitsgründen sei es gefährlich, über einem der dicht besiedeltsten Gebiete der Schweiz zu starten.
Rechnung ohne den Wirt
Der Küsnachter Gemeindepräsident
Markus Ernst hatte in Herrliberg quasi ein Heimspiel. Das Vorgehen des
Bazl bezeichnete er als Salamitaktik,
bei der man alle paar Jahre etwas
Neues vorgesetzt bekomme. Die Zuhörer goutierten die Aussage mit Applaus. Bundesbern habe gar keine anderen Varianten zu den Südstarts geprüft. «Es ist ja nicht so, dass wir heute noch keinen Fluglärm hätten», sagte Ernst. Er warnte auch davor, die
Rechnung ohne den Wirt zu machen
Markus Ernst, Gemeindepräsident Küsnacht.
und es sich mit dem Volk zu verscherzen, wenn es wieder zu einer Abstimmung über den Flughafen komme.
Der Abend hinterlasse bei ihm das positive Gefühl, «dass ich politisch auf
der Linie von Ihnen im Saal bin». Jeder Südstart-Gegner solle sich bei der
Vernehmlassung zum Sachplan Infrastruktur der Luftfahrt einbringen.
Deutliche Worte fand PR-Profi
Klaus Stöhlker in der Diskussionsrunde. «Wir werden alle über den Tisch
gezogen», sagte Stöhlker, der die Stiftung gegen Fluglärm vertrat. Er sei
auf Lobbying spezialisiert und wisse,
wie das gehe. «Ich empfehle Ihnen,
dass jede Familie eine Person delegiert, um Widerstand zu leisten.»
Bis die Südstarts über die Goldküste geflogen werden, dürfte noch einige
Zeit vergehen. Darüber waren sich die
Podiumsgäste einig. Frühestens in
acht Jahren sei damit zu rechnen,
wenn es das Vorhaben des Bundes
durch alle Instanzen geschafft habe.
Küsnacht hat einen neuen Schuhmacher
Über dreissig Jahre führte
Pietro Viscio die Schuhmacherei in Küsnacht. Nach
seinem Tod ist nun ein
Nachfolger gefunden.
Oliver Linow
Das
alte
Schuhmacherhandwerk
drohte in Küsnacht auszusterben, als
Pietro Viscio im September verstarb.
31 Jahre hatte der 63-Jährige die
Schuhmacherei an der Oberwachtstrasse geführt. Nun hat sich ein
Nachfolger gefunden: Der 34-jährige
Zabihullah Muhiby übernimmt das
Geschäft. Seit zwölf Jahren führt er
die Schuhmacherei Muhiby, einen
Familienbetrieb im Zürcher Seefeld.
Schon länger hat er sich nach einem zweiten Geschäft umgesehen.
Nach dem Tod von Viscio, mit dem er
schon länger in Kontakt stand, hat er
deshalb sofort zugesagt, die Schuhmacherei zu übernehmen.
Muhiby stammt ursprünglich aus
Afghanistan, ist aber schon während
seiner Grundschulzeit in die Schweiz
gekommen. Im Schuhmachergeschäft
seines Onkels verbrachte er einen
grossen Teil seiner Freizeit im Kindesalter. «Damit wir nicht auf der
Strasse Unsinn trieben», sagt er lachend.
So kam der 34-Jährige bereits
früh in Verbindung mit dem Handwerk und lernte, mit den Materialien
umzugehen. Richtig gelernt hat er
den Beruf aber erst von seinem Bruder, nachdem er die Schuhmacherei
im Seefeld übernommen hatte. Früher gab es in praktisch jedem Dorf
mindestens
einen
Schuhmacher.
Zabihullah Muhiby bearbeitet eine Schuhsohle.
Während die Leute Schuhe mit abgelaufenen Sohlen, gebrochenen Absätzen oder Löchern damals reparieren
liessen, kaufen die meisten heute einfach neue.
Vertrauen der Kunden gewinnen
Obwohl die Zahl der Schuhmacher in
den letzten Jahren sicherlich stark
abgenommen hat, glaubt Muhiby an
die Zukunft seines Handwerks. «Bei
einem teuren Schuh lohnt es sich, in
eine Reparatur von guter Qualität zu
investieren statt gleich einen neuen
zu kaufen», begründet er seine Zuversicht.
Von der ursprünglichen Arbeit
des Schuhemachens ist Muhiby vor
ein paar Jahren abgekommen. Der
Zeitaufwand war für einen kleinen
Wie ich aus
der Mode kam
Foto: O. Linow
Betrieb schlicht zu gross. Er repariert
aber nicht nur Schuhe, sondern auch
Taschen, Gürtel oder Pferdesättel.
«Ich versuche, alles zu reparieren,
wenn es möglich ist», sagt der
Schuhmacher. Ausserdem stellt er
auch Schlüssel her und nimmt Gravuren vor.
Sein Ziel ist es, das Geschäft möglichst so weiterzuführen, wie es Pietro Viscio in den letzten, über dreissig Jahren getan hat. Nur ein bisschen aufräumen müsse er. Zunächst
geht es ihm darum, das Vertrauen
seiner Kunden zu gewinnen. Viele
Leute begegnen dem 34-Jährigen
aufgrund seines Alters zunächst mit
einer gewissen Skepsis. Diese möchte
er möglichst schnell mit der Qualität
seiner Arbeit von sich überzeugen.
Wer vermisst Telefonzellen, Videorekorder oder Schreibmaschinen? Eben, keiner. Es ist einfach
cooler, überall mit dem Handy telefonieren zu können, aufgenommene Filme automatisch auf der
Festplatte zu speichern und praktischer am Computer zu schreiben. Doch was gedruckten Zeitungen dereinst drohen dürfte, hätte
ich von mir selber nie gedacht:
dass ich aus der Mode kommen
könnte.
Ich sass also völlig unbedarft
im 2er-Tram Richtung Tiefenbrunnen direkt neben der Tür.
Mir war etwas langweilig, weshalb ich auf meinem Smartphone
«Pokémon Go» spielte. Klar, der
Hype ist vorbei. Und sowieso bin
ich zu alt für solche Spiele. Aber
zur Feier von Halloween erschienen mehr gruslige Geist-Pokémons als üblich. Grund genug für
eine Rückkehr.
Ich tippte also auf den Handybildschirm und fing kleine Monster, als zwei etwa 15-Jährige einstiegen. Sie stellten sich beim Eingang hin. Einer liess seinen Blick
schweifen und sah direkt auf
mein Handy. Er verzog keine Miene. Ich straffte meine Schultern,
klickte quasi zufällig auf mein
stärkstes Pokémon und präsentierte es stolz.
Da ich die Kopfhörer meines
iPods – der ebenfalls nicht mehr
wirklich en vogue ist – in den Ohren hatte, konnten sie nicht wissen, dass ich sie trotzdem verstehe. Nur so kann ich es mir vorstellen, wieso der eine nicht gerade leise seinen Kollegen auf mich
aufmerksam machte: «Der spielt
immer noch Pokémon.» – «Ja,
voll. Ich habe schon ewig nicht
mehr gespielt, Pokémon ist irgendwie out.»
Ich merkte, wie meine Backen
heiss, mein Gesicht rot wurde. Ich
spielte also etwas, dass «out» war.
Ich war nicht mehr «in». Wie hatte
das passieren können? Wie bin ich
mit 27 aus der Mode gekommen?
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Küsnachter
Nr. 45
10. November 2016
AKTUELL
Den Herbststürmen geht die Luft aus
Silvan Rosser
Der Oktober war recht kühl, grau und
verbreitet zu trocken. Er brachte über
weite Strecken praktisch kaum Niederschläge. Erst die ergiebigen und grossflächigen Niederschläge vom 25./26.
Oktober dämpften die Trockenheit etwas ab. Trotzdem war der Oktober
nun bereits der dritte zu trockene Monat in Folge.
Nach dem zweitägigen Niederschlagsereignis kam zum Monatsende
das Hochdruckgebiet Quinn. Das erste
richtige Herbsthoch der Saison. Nachdem der Oktober über weite Strecken
vor allem aufgrund einer Flachdrucklage sehr ruhiges Wetter brachte, fand
das ruhige Wetter unter Hochdruckeinfluss zum Monatsende seine fast
nahtlose Fortsetzung. Europa liegt bereits seit Monaten in einer «Un-Wetterzone». Was im September mit dem
verlängerten Sommer noch angenehm
war, präsentierte sich im Oktober mit
wenig Sonne, viel Wolken- und Nebelgrau, aber nur wenig Regen bei kühlen
Tagestemperaturen von 10 Grad. Doch
woher kommt das ruhige Wetter, und
wann gab es letztmals einen richtigen
Herbststurm?
Keine Herbststürme mehr?
Der Eindruck täuscht nicht. Der letzte
Herbststurm in der Schweiz liegt bereits drei Jahre zurück. Letztmals Ende Oktober 2013 fegte ein Herbststurm
über die Schweiz. Seither sind die
Herbstmonate bei uns ruhig. Stürme
gab es vornehmlich im Winter, aber
nicht mehr im Herbst. Die Ursache ist
in einer zunehmend in den Herbstmonaten gestörten Zirkulation der Nordhemisphäre zu suchen.
Während der Nordatlantik normale
bis leicht unterdurchschnittliche Temperaturen aufweist, sind die arktischen
Regionen am und rund um den Nordpol aussergewöhnlich warm (warme
Arktis, kalte Kontinente). Sturmtiefs
werden jedoch durch starke Tempera-
schweben. Nebel
liegt auf der Erdoberfläche
auf.
Von
Hochnebel
wird gesprochen,
wenn die Nebelschicht von der
Erdoberfläche abgehoben ist. Doch
warum liegt im
Schweizer Mittelland im Herbst
und Winter so
häufig
Nebel?
Und wie kann die
Obergrenze abgeschätzt werden?
Nebel oder Hochnebel
entsteht
während Hochdrucklagen in den
Herbst- und Wintermonaten. Bei
stabilen
Hochdrucklagen entsteht jeweils in
den Nächten Kaltluft. Die schwere
Kaltluft fliesst eiTemperaturabweichung (°C) vom langjährigen Mittel 1981–2010 im Monat Oktober über der nerseits in BoArktis. Während die Gebiete rund um den Nordpol viel zu warm sind (rot), präsentieren sich dennähe langsam
von den Alpentädie Kontinente (blau) als deutlich zu kühl.
Grafik: Karsten Haustein
lern und vom Juturgegensätze befeuert, diese fehlen gerätselt werden, ob und wann die Zir- ra in Richtung Mittelland, andererseits
nun in Herbstmonaten mit gestörtem kulation allmählich auf Winter umstellt bildet sich diese durch Ausstrahlung in
Zirkulationsmuster. Grund dafür sind und kräftigere Sturmtiefs schickt, wie klaren Nächten im Mittelland an Ort
die geringe Eisausdehnung und die da- dies in den letzten Wintern der Fall und Stelle.
Somit entsteht eine Temperaturumdurch überdurchschnittlichen Wasser- war.
Bei den derzeitigen Verhältnissen kehr- oder Inversionsschicht. Aufgrund
temperaturen in der Arktis. Starke Gegensätze gibt es hingegen zwischen im Hohen Norden sollte man sich je- der tief stehenden Sonne kann der entder relativ warmen Arktis und den be- doch nicht allzu viele Hoffnungen ma- standene Kaltluftsee tagsüber nicht
reits stark ausgekühlten Landmassen chen. Die hiesigen Meteorologen sind vollständig abgebaut werden – die
Ostsibiriens und Nordamerikas. Ent- heuer weniger mit Herbststürmen als Temperaturen sinken dann im Mittelsprechend bilden sich die Herbststür- vielmehr mit kniffligen Nebelprogno- land in der Regel von Tag zu Tag etwas
ab.
me dort und seltener auf dem Nordat- sen beschäftigt.
Da kalte Luft weniger Feuchte auflantik vor den Toren Europas. Sehr
nehmen kann als warme, kommt es
viel Hoffnung auf eine nachhaltige Än- Herbstthema Nebel
derung besteht derzeit nicht. Gelegent- Nebel, Hochnebel und Wolken unter- mit der Zeit zur Kondensation und dalich verirrt sich ein schwaches Tief auf scheiden sich physikalisch nicht von- mit zur Nebelbildung. Hat sich eine
den europäischen Kontinent, danach einander. Alle bestehen aus kleinen ausgeprägte Inversion ausgebildet, so
darf wieder längere Zeit gewartet und Wassertröpfchen, die in der Luft ist die Schichtung der unteren Atmo-
sphäre extrem stabil. Die Inversion
kann dann nur noch mit stärkeren
Winden, wie sie beim Durchgang von
Störungen (vor allem Kaltfronten) auftreten, ausgeräumt werden. Für die
nebelgeplagten Unterländer stellt sich
dann die essenzielle Frage: Wo befindet sich die Nebelobergrenze?
MeteoSchweiz präsentiert hierfür
eine eingängige Faustregel: In einer
ersten Näherung kann man sagen,
dass die Nebelobergrenze direkt von
der grossräumigen Strömung abhängig ist. Befindet sich das Hoch direkt
über den Alpen oder ist die Druckverteilung flach, so pendelt sich die Nebelobergrenze bei 800 bis 900 Metern
ein. Kommen hingegen südwestliche
Winde auf, sinkt die Obergrenze auf
500 bis 700 Meter ab.
Ganz anders ist die Situation bei einer Bisenströmung (Nordostwinde).
Hier gilt: Je stärker die Bise, umso höher steigt das Nebelgrau. Ist im Wetterbericht von einer Bisentendenz oder
einer schwachen Bise die Rede, so liegt
die Obergrenze meist im Bereich von
900 bis 1200 Metern. Bei mässiger Bise hingegen muss man oft schon auf
über 1500 Meter steigen.
Gute Nachrichten
Wie Auswertungen von MeteoSchweiz
zeigen, hat die Nebelhäufigkeit in den
letzten rund 30 Jahren in Zürich abgenommen. Dies gilt nicht nur für das
Schweizer Mittelland, sondern auch
für die meisten anderen Regionen in
Europa.
In der jüngeren Zeitspanne von
1996 bis 2015 wurden in Zürich während der Herbstmonate September bis
November durchschnittlich 24 Tage
mit Nebel verzeichnet. In den zwei
Jahrzehnten davor, 1971 bis 1990,
waren es noch durchschnittlich 30 Tage. Eine Linderung in der Nebelbelastung ist hier durchaus zu erkennen.
Wenn der Herbst schon immer ruhigeres Wetter bringt, ist es zumindest weniger grau als noch früher.
Rabenvögel – Glücksbringer oder Unglücksboten?
ern zupfen sie allerdings auch Körner
aus den Maiskolben auf den Feldern.
Rabenvögel sind nicht überall beliebt. Nicht nur ihr
lautes Krächzen gilt als störend. Sie werden auch als
Unglücksboten verschrien.
Im Gegensatz dazu gelten
sie aber in einigen Kulturen
als Glücksbringer.
Intelligent auf Futtersuche
Béatrice Christen
Die Raben und Krähen mit ihrem
blauschwarz glänzenden Gefieder
sind in Wäldern, auf Wiesen, aber
auch in Wohngebieten anzutreffen.
Sie gehören zur Gattung Corvus der
Familie der Rabenvögel (Corvidae).
Interessant ist, dass der Rabe zu den
Singvögeln gehört, wie auch die Elstern und Dohlen. Rabenvögel tauchen
in Mythen und Religionen immer
wieder auf. Bekannt ist die Legende
des einäugigen Rabengottes Odin, auf
dessen Schultern zwei Raben gesessen haben. Diese flogen tagsüber
durch die Welt und flüsterten ihrem
Gebieter am Abend alle wichtigen
Neuigkeiten ins Ohr. Je nach Kultur
werden dem Raben verschiedene Eigenschaften zugeordnet. In der westlichen Literatur steht der Rabenvogel
für Dunkelheit, Depression und Tod.
Im Mittelalter war er ein Sinnbild für
die Männlichkeit. Doch im Allgemeinen steht der Rabe für Wiedergeburt,
Wiederbelebung, Erneuerung und
Heilung. Eine Legende sagt, dass der
Rabenvogel die Seele eines Verstor-
Wildhüter This Schenkel (hier mit Hündin Dyra) befasst sich mit den Rabenvögeln und hält auch Vorträge. Er
Fotos: ch./Max Ruckstuhl
ist bei Grün Stadt Zürich speziell für den Themenbereich Vögel angestellt.
benen darstellt, der zur Erde zurückgekehrt ist. Für nordamerikanische
Indianerstämme ist der Rabe ein Totemtier und gilt als Schöpfer der
Welt. In der christlichen Religion
wird der Prophet Elia von Raben mit
Nahrung und Wasser versorgt.
Raben sind treu
This Schenkel, Wildhüter der Stadt
Zürich und Fachmann für Vögel,
kennt die Lebensgewohnheiten der
Rabenvögel bestens. Er erzählt: «Ra-
ben sind monogam. Sie leben im
Normalfall als Paar in ihrem Revier
zusammen. Diese Bindung besteht
während des ganzen Rabenlebens.
Erst wenn ein Partner verstirbt, geht
der andere eine neue Gemeinschaft
ein.» Im Normalfall brüten die Rabeneltern einmal im Jahr. Es sei
denn, die Brut wird durch einen natürlichen Feind – Eichhörnchen, Elstern oder Marder – zerstört. Von Zeit
zu Zeit beobachtet man Schwärme
von Rabenvögeln. «Das sind Jungvö-
gel, die noch keinen Partner und kein
Revier gefunden haben. Auf ihrer Suche kommt es oft zu blutigen Revierkämpfen.»
Raben sind Allesfresser. Sie ernähren sich von Insekten, Würmern,
Mäusen und anderen Dingen. Als
Aasfresser sorgen sie für Ordnung in
der Natur. Ihr Ruf ist angekratzt, weil
sie auch von der Brut anderer Singvögel wie zum Beispiel Meisen keinen
Respekt haben und deren Nester ausnehmen. Nicht zur Freude der Bau-
Rabenvögel gelten als intelligent und
gelehrig. Zu ihren Eigenschaften gehören Neugierde und Anpassungsfähigkeit. «Im Rahmen von wissenschaftlichen Versuchen wurde festgestellt, dass Rabenvögel raffiniert vorgehen, wenn es um die Nahrungssuche geht. So lockern sie mit dem
Schnabel Steine in Mauern, um die
dahinter sitzenden Maden fressen zu
können. Auch hat man festgestellt,
dass die Vögel spitze Holzwerkzeuge
herstellen, um an Larven zu gelangen, die in einem Baumstamm leben.
Diese werden mit den Werkzeugen
aufgespiesst, hervorgeholt und gefressen. Wenn ein Rabe eine Baumnuss findet, nimmt er sie in den
Schnabel, setzt sich in luftiger Höhe
auf einen Laternenpfahl und lässt die
Nuss auf die Erde fallen. Wenn diese
auf den Boden aufschlägt, geht die
harte Schale zu Bruch und der Vogel
kann die Kerne verspeisen», sagt
This Schenkel.
«Bitte nicht füttern»
This Schenkel kann die Lebensgewohnheiten der Raben perfekt einschätzen. Er bittet die Bevölkerung,
sie nicht zu füttern, und sagt: «Fütterung von Wildtieren – dazu gehören
die Rabenvögel – ist falsch verstandene Tierliebe. Sie kann unter Umständen sogar zum Tod der intelligenten
Tiere führen.»
KIRCHE / AKTUELL
Küsnachter
Nr. 45
10. November 2016
5
«Viele Menschen suchen einfache und klare Verhältnisse»
mierten Kirche Basel-Stadt. Aber in
Küsnacht werde ich nicht predigen,
sondern als Experte herausfordern
und diskutieren.
Megatrends verändern die
Gesellschaft. Im Rahmen
von «Essen & Ethik» spricht
der Zukunftsforscher Andreas
Walker in der reformierten
Kirche Küsnacht über die
neuen Herausforderungen
für das Christentum.
In der Kirche steht der Mensch im Zentrum, die zunehmende Automatisierung
macht ihn überflüssig.
Das ist ein wichtiges Thema. Die Kirche muss dieses Menschenbild diskutieren. Aus christlicher Sicht ist der
Mensch viel mehr als nur Materie, er
ist auch Geist und Seele. Eine Maschine ist nur ein Ding.
Pascal Wiederkehr
Herr Walker, sind Sie als Zukunftsforscher ein besserer Wahrsager?
Nein (lacht), ich mache keine Aussagen, weil ich etwas geträumt oder geraucht habe oder Kaffeesatz lese.
Wobei der Begriff «Zukunftsforscher»
schwierig ist.
Als was bezeichnen Sie sich denn?
Forscher analysieren Daten aus der
Vergangenheit. Ich beobachte aktuelle Veränderungen und entwickle
Ideen und Konzepte für die Zukunft.
Zukunft- oder Trendexperte passt da
besser. Der Begriff Zukunftsforschung
stammt aus den 70er-Jahren. Aber
diese Diskussion können wir unter
Akademikern stundenlang führen.
Ist Zukunftsforschung eine Wissenschaft?
Wir schaffen Wissen und fundierte
Annahmen mithilfe von Daten, Methoden und Modellen, um bessere
Entscheide für zukünftige Entwicklungen zu ermöglich. Das hat nichts
mit Wahrsagerei zu tun. Das Hoffnungsbarometer erhebt seit 2009
jährlich die Hoffnungen der Bevölkerung für das kommende Jahr.
Welche Trends erkennen Sie für 2017?
Die aktuelle Umfrage läuft gerade,
erste Resultate werden Ende Dezember veröffentlicht. 2015 haben 30 000
Menschen an der Internetumfrage
teilgenommen.
Google und Co. wissen schon alles von
uns. Braucht es überhaupt noch einen
allwissenden Gott?
Was von künstlicher Intelligenz und
Robotern erwartet wird, wurde früher nur Göttern zugetraut. Wenn Allwissenheit das einzige Merkmal des
christlichen Gottes sein sollte, hat er
ein ernsthaftes Konkurrenzproblem.
Andreas Walker: «Wenn Allwissenheit das einzige Merkmal des christlichen
Gottes sein sollte, hat er ein ernsthaftes Konkurrenzproblem.»
Foto: zvg.
Wie tickten die Schweizerinnen und
Schweizer im letzten Jahr?
Die Zufriedenheit mit dem privaten
Leben war ziemlich hoch. Zugleich
stellen wir fest, dass die wachsende
Komplexität und Geschwindigkeit sowie Ängste in Wirtschaft und Weltpolitik zum Wunsch nach Einfachheit
und Privatheit führen. Das Vertrauen
in Staat, Wirtschaft, Experten und
Kirche sinkt. Besonders die Hoffnung
in die Kirche hat stark abgenommen.
Hat die Kirche das nicht selbst verschuldet?
Das müssen wir gemeinsam mit den
Kirchen, Pfarrern und Theologen bereden. Viele Menschen suchen einfache und klare Verhältnisse in einer
immer komplexeren Welt. Wir spre-
chen von einem Neo-Biedermeier.
Aber diese Suche findet kaum in den
Landeskirchen statt.
Was ist genau unter Neo-Biedermeier
zu verstehen?
Das Biedermeier war ein Phänomen
des 19. Jahrhunderts. Damals stellte
man einen Rückzug in die Vertrautheit des eigenen Heims fest. Die Menschen wollten so der Grenzenlosigkeit
der Romantik und den technischen
Umbrüchen der Industrialisierung
entgehen. Heute erhoffen sich viele
ein Comeback konservativer Werte
wie Heimat oder Familie.
Wie religiös sind Sie selbst?
Ich bin reformiert und war Mitglied
der Synode der Evangelisch-refor-
Welche Position muss die Kirche einnehmen, um in Zukunft zu bestehen?
Unsere Gesellschaft steht unter dem
Einfluss starker Megatrends: Digitalisierung, Langlebigkeit, Globalisierung und andere. Unser Verständnis
von Kirche ist schweizerisch. Doch
unsere Gesellschaft wird immer internationaler. Der Papst stammt aus
Südamerika und fordert die Kirche in
Rom stark. Die zukünftige Kirche und
Theologie wird sich in ihrem europäischen Charakter verändern. Dabei
ist die Reformierte Kirche noch stärker gefordert als die Katholische.
Warum ist die Reformierte Kirche stärker
gefordert?
Weil sie mitteleuropäisch und sehr
pluralistisch ist. Derart hat sie in Europa kein markantes Profil. Die Frage
ist, welchen Mehrwert sie in einem
Sozialstaat und einer freien Gesellschaft liefert. Sie hat auch keinen po-
Zur Person
«Ich bin kein Zukunftspapst», stellte Andreas Walker gleich von Anfang an klar. Er ist ein Zukunftsund Trendexperte. Der Basler studierte Geografie, Geschichte und
Germanistik. In seiner Doktorarbeit beschäftigte er sich mit langfristiger Raumplanung. Nach Etappen in der Umweltplanung und
Bankenwelt gründete er die Strategieberatungsfirma
«weiterdenken.ch». Der 50-Jährige präsidiert
Swissfuture, die Schweizerische
Vereinigung für Zukunftsforschung.
Diese veröffentlicht jährlich ein
Hoffnungsbarometer. (pw.)
pulären Führer wie den Papst. Was
unterscheidet sie von einem Kulturverein oder einer gemeinnützigen
Stiftung? Reformierte schätzen eine
Vielfalt der Strömungen und eine unverbindliche Wertediskussion, aber
auf dem «Markt der Religionen» ist
das ein Nachteil.
Was heisst das genau?
Für viele Menschen in der Schweiz
ist der Dalai Lama eher eine religiöse
Persönlichkeit als ihr Dorfpfarrer. Die
Kirchen müssen Antworten auf die
Fragen des neuen Jahrtausends finden und sie müssen erklären, warum
Christentum nicht nur eine Gegenschablone zu Islam und Atheismus
ist. Doch dazu braucht es neue Geschichten und Gleichnisse sowie neue
Orte ausserhalb der denkmalgeschützten Kirchen. So etwas wie virtuelle Kanzeln auf Social Media oder
wo immer Menschen sich in Zukunft
begegnen werden.
Donnerstag, 17. November, 19.30 Uhr.
«Essen & Ethik»: Zukunft in Veränderung
– Anlass zu Angst oder Hoffnung?, reformiertes Kirchgemeindehaus Küsnacht.
WAS ZEIGT DIESES BILD?
Die Küsnachter konnten sich im Tessin nicht durchsetzen.
Foto: Archiv/zvg.
BCKE verliert erneut nur knapp
Nach der äusserst knappen Heimniederlage gegen Kleinbasel vergangenes Wochenende war der Basketballclub Küsnacht-Erlenbach hungrig,
sich im Tessin gegen SAV Vacallo zu
beweisen. In den ersten beiden Vierteln konnten sich die Tessiner Gastgeber jedoch durch schnelles Spiel
mit vielen Fastbreak-Punkten einen
klaren Vorsprung herausspielen Zur
Halbzeit lagen sie mit 46:34 in Führung.
Die Küsnachter änderten ihre
Strategie zur zweiten Halbzeit und
präsentierten eine starke Zonenverteidigung, die Vacallo völlig aus dem
Konzept brachte. Nach nur rund zwei
Minuten des dritten Viertels gingen
die Gäste in Führung. Die beiden
Mannschaften lieferten sich anschliessend ein ausgeglichenes Spiel.
Die Tessiner hatten Mühe, Dellas und
Winston im 1 gegen 1 zu stoppen.
Zwei Minuten vor Schluss lag der
BCKE mit drei Punkten vorne. Ein
weiterer Korberfolg des GoldküstenTeams blieb jedoch aus, und letztlich
ging SAV Vacallo mit 88:83 als Sieger
vom Parkett.
Trotz der Niederlage konnten die
Küsnachter ein weiteres Mal beweisen, dass sie mit den starken Mannschaften in der Liga mithalten können. Nächstes Wochenende spielen
sie erneut im Tessin gegen SAM Basket Massagno U23. (e.)
Zu diesem Bild liegen beim Ortsmuseum Küsnacht keinerlei Informationen vor. Gerne möchte das Museum Angaben über Strasse und Hausnummer des abgebildeten Gebäudes erhalten.
Foto: Archiv Ortsmuseum Küsnacht.
Das Ortsmuseum Küsnacht braucht
die Hilfe der «Küsnachter»-Leserinnen und -Leser. In den letzten Jahren
hat das Museumsteam nämlich das
gesamte Fotoarchiv digitalisiert und
inventarisiert. Bei einigen Fotos fehlen
aber weiterführende Informationen.
Der «Küsnachter» veröffentlicht
diese Fotos in loser Folge. Gefragt
sind ortskundige Leserinnen und Leser, die dazu Informationen liefern
können. (aj.)
Bild Nr. 26 092
Zum Bild mit der Inventarnummer
26 092 liegen beim Ortsmuseum
keinerlei Angaben vor.
Das Ortsmuseum Küsnacht
möchte gerne wissen, an welcher
Strasse das Haus steht und welche
Hausnummer es trägt. Gerne
nimmt die Ortsmuseums-Kuratorin
Elisabeth Abgottspon auch weitere
Hinweise zum abgedruckten Bild
entgegen. Wer etwas weiss, meldet
sich unter Angabe der Inventarnummer per E-Mail bei info@
ortsmuseum-kuesnacht.ch
oder
unter 044 910 59 70.
Das Ortsmuseum ist geöffnet
am Mittwoch, Samstag und Sonntag von 14 Uhr bis 17 Uhr. (aj.)
6
Stadt Zürich
Nr. 45
10. November 2016
Die Milizfeuerwehr zeigte ihr Können
Die Milizfeuerwehr der
Stadt Zürich führte die
Schlussübung durch. Die
Brandkompanien Zürich
West, Glattal, Zürichberg
und Sihltal zeigten ihr
Können bei der Brandbekämpfung an vier
verschiedenen Orten.
Pia Meier
Witzig, rasant und atemberaubend: Cirque Alfonse auf der Bühne. Foto: zvg.
Wo Akrobaten und Äxte fliegen
«Timber!» – der Holzfällerzirkus kommt direkt aus
Kanada nach Zürich.
Wer einen normalen Zirkus mit Trapez und Trampolin erwartet, wird bei
Cirque Alfonse eines Besseren belehrt. Der Name der Show wird zum
Thema: «Timber» (Holz). Es wird
wahrhaftig mit viel Holz hantiert. Es
wird gehämmert und gezimmert, Äxte fliegen durch die Luft, es wird
haarscharf an gezackten Sägeblättern
vorbeigesprungen und mit Salti und
Schrauben über Baumstämme durch
die Luft gewirbelt.
Ihre waghalsigen Kunststücke
zeigt die Truppe zu traditioneller Musik aus Quebec, wie sie die Holzfäller
in ihren Camps nach einem harten
Arbeitstag im Wald spielen. «Timber»
ist eine bunte, rasante und witzige
ANZEIGEN
AKTUELL
Wettbewerb
Lokalinfo verlost 5x 2 Tickets
(Bons, Vorstellung nach Wahl) für
«Timber!». Einfach bis spätestens
14. November eine E-Mail mit Betreffzeile «Timber» und vollständigem Absender schicken an:
[email protected]
oder eine Postkarte an:
Lokalinfo AG
«Wettbewerb Timber»
Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich
Show in einer Welt der Holzfällertradition, wie man sie bis heute noch
nicht gesehen hat. Einfallsreich und
mitreissend zugleich. (pd./mai.)
15. bis 26. November (ohne 21./22.11.),
jeweils 19.30 Uhr, Sonntag 15 Uhr. Maag
Halle, Hardstrasse 219, 8005 Zürich.
Mehr Infos: www.timber-show.ch.
Den vier Kompanien standen abwechslungsweise in einer Tiefgarage
an der Kleeweidstrasse, beim Seewasserwerk Moos an der Albisstrasse, bei einem Geschäftshaus an der
Alfred-Escher-Strasse und in der
Fahrzeughalle Sihlhölzli im Einsatz.
Beim Geschäftshaus mussten zuerst
Leute vom Dach des Hauses gerettet
werden. Eine weitere Person wurde
anfangs noch vermisst und musste
deshalb gesucht werden. Der Rauch
im Treppenhaus war immens. Vor allem aber im Untergeschoss war es
nicht einfach, den Rauch zu entfernen.
Die Kompanie Glattal wurde in
den vergangenen zwei Jahren als
«beste und schnellste Miliz-Kompanie der Stadt Zürich» ausgezeichnet.
Auch dieses Jahr zeigte sich Kommandant Daniel Gasser zufrieden mit
seiner ungefähr 30-köpfigen Mannschaft.
Moderne Ausrüstung
Die Milizfeuerwehr ist eine Einheit
von Schutz und Rettung. Sie zählt um
die 400 Personen. Sie ist in zwei Ab-
Die vermisste «Person» wird von der Feuerwehr geborgen.
teilungen unterteilt: die Brandabteilung mit vier Brandkompanien und
die Sonderabteilung mit vier Sonderkompanien. Damit die Milizfeuerwehr Zürich ihren Auftrag erfüllen
kann, stehen ihr hochwertiges Material und technische Hilfsmittel zur
Verfügung. Nebst modernen Fahrzeugen, Containern und Anhängern
mit diversem Material verfügt sie
auch über mehrere, über die ganze
Stadt verteilte Feuerwehrdepots. Zudem ist jeder Angehörige der Feuerwehr mit persönlicher Schutzausrüstung und Uniform sowie mit einem
Funkrufempfänger, das heisst einem
Pager, ausgerüstet, mit dem er im Ereignisfall alarmiert werden kann.
Die Milizfeuerwehr kommt bei
verschiedenen Ereignissen zum Einsatz. Sie unterstützt vor Ort die Berufsfeuerwehr.
Fotos: pm.
Personen werden vom Dach gerettet.
VE R E I N E / PA R TE I E N
Küsnachter
Nr. 45
10. November 2016
7
Erneuter Geniestreich der Jungen Kulisse
Mit der morbid-grotesken
Tragikomödie «Tattoo»
beweisen die jungen Schauspieler ein weiteres Mal ihr
Können. Die Premiere ist
heute Abend.
Nele Fischer
«Ich kann noch mehr geben; im Moment bin ich erst bei 70 Prozent»,
sagt Felix Helmrich bei den Proben
zum neuen Stück «Tattoo» der Jungen Kulisse Küsnacht. Soeben haben
er und die anderen vier Nachwuchsschauspieler das Stück zum ersten
Mal komplett mit Kostümen und Kulissen durchgespielt. Trotz kleineren
Unsicherheiten mit den Requisiten
gelingt ihnen ein reibungsloser Ablauf.
Die Küsnachter Theaterpädagogin
Nicole Ehrler, die der jungen Truppe
bereits zum zweiten Mal beratend
zur Seite steht, ist begeistert und hat
fast nichts auszusetzen. Ein paar Versprecher hier, einige Probleme beim
Wechsel zwischen den einzelnen Szenen dort. Doch im Grossen und Ganzen klappt alles. «Das war der erste
Durchlauf, bei dem ihr alle so richtig
in euren Rollen wart», lobt Ehrler die
Laienschauspieler.
Tragik par excellence
In der eigenen Rolle sein oder nicht,
das gibt bei der Besprechung am
meisten zu reden, denn die einzelnen
Charaktere in «Tattoo» sind komplex
und vielseitig. Im Stück von Igor Bauersima und Réjane Desvignes geht es
um Freundschaft und Vertrauen im
Grenzbereich von Wahrheit und Fiktion. Da ist die arbeitslose Schauspielerin Lea und ihr Freund, der erfolglose Schriftsteller Fred, die sich fi-
Bürgerforum wehrt sich
gegen die Südstarts
Die An- und Abflüge über die dicht besiedelten Gebiete südlich des Flughafens hätten sich für das Bürgerforum
Küsnacht (BFK) zu einem wichtigen
Thema entwickelt. «Deshalb hat sich
das BFK eingehend mit der Flughafenpolitik auseinandergesetzt», so das
BFK in einer Mitteilung. Die Erkenntnisse daraus habe man in einer Stellungnahme zu den vorgesehenen Änderungen des Sachplans Infrastruktur
der Luftfahrt (SIL 2) veröffentlicht. Es
wird unter anderem gefordert, die
Nordausrichtung des Flughafens nicht
mehr weiter zu verwässern, gekrümmte Nordanflüge raschmöglichst
einzuführen und das Nachtflugverbot
besser durchzusetzen. «Südstarts geradeaus darf es auf keinen Fall geben», schreibt das BFK.
Einbusse der Lebensqualität
Das Bürgerforum setze sich für den
Erhalt der Lebensqualität ein. Dabei
suche es gezielt parteiübergreifend
den Dialog mit Bürgern und Politikern. Durch die Vorgehensweise des
Bundesamts für Zivilluftfahrt (Bazl)
entstehe gemäss BFK der Eindruck,
dass das Eidgenössische Departement
für Umwelt, Verkehr, Energie und
Kommunikation den Flugverkehr einseitig begünstigen möchte, obwohl
dieser für einen zunehmenden Anteil
eines besonders schädlichen CO2-Ausstosses verantwortlich sei und eine
grosse Einbusse der Lebensqualität
und Sicherheit der lokalen Bevölkerung bedeute. «Das BFK appelliert an
alle Parteien und an die politischen
Vertreter des Kantons Zürich, eine solche Flughafenpolitik grundsätzlich zu
überdenken», so das BFK. (pd./pw.)
Vertrauen und Misstrauen (v.l.): Selina Güntert (Naomi), Nadine Bitterli (Lea), Felix Helmrich (Fred) und Florian Feuchter (Tiger).
nanziell kaum über Wasser halten
können. Ganz im Gegenteil dazu ist
Leas Jugendfreund Tiger ein in den
USA gefragter Aktionskünstler. Als
die drei gemeinsam Tigers Rückkehr
aus Amerika feiern, schlägt dieser
aus Übermut vor, seinen kunstvoll tätowierten Körper nach seinem Tod
konservieren zu lassen.
Weil er einen Verkauf seines Körpers befürchtet, verschenkt sich Tiger
an Lea, die verspricht, sich um den
plastifizierten Körper zu kümmern.
Doch dann kommt Tiger einige Tage
später bei einer Kunstaktion wirklich
um und bringt Lea damit in einen
Konflikt. Dabei fangen sich die Grenzen zwischen Realität und Fiktion,
Wahrheit und Lüge langsam zu vermischen.
«Das Stück ist interessant; es gibt
immer neue Wendungen, die nicht
vorhersehbar sind, und keine klaren
Figuren», erklärt Nadine Bitterli, die
das Stück vorgeschlagen hatte. Als
sie es vor ein paar Jahren das erste
Mal gelesen hatte, wollte sie es unbedingt spielen und überzeugte ihre
Freunde. Zusammen mit Felix und
Fabian Helmrich gehört Nadine zum
harten Kern der Gruppe. Alle drei
waren von Anfang an dabei und haben bereits zwei Stücke erfolgreich
auf die Bühne gebracht. Neu dabei ist
dieses Jahr Florian Feuchter, der den
selbstgefälligen Tiger spielt.
Tickets sind heiss begehrt
Die Gruppe aus alteingesessenen und
neuen Schauspielern harmoniert perfekt, wie man bei den Proben sehen
kann. Es wird diskutiert und an den
letzten Szenen gefeilt, denn für die
heutige Premiere soll alles sitzen. Zu-
sammen mit Jan Hartmann, der für
Licht und Technik zuständig ist, werden letzte Einzelheiten besprochen.
Der erfolgreichen Premiere steht nun
nichts mehr im Weg. Zahlreiche Tickets wurden bereits verkauft.
«Es sieht ziemlich gut aus», sagt
Felix grinsend. Man darf gespannt
sein, waren es bei den Proben doch
erst 70 Prozent, welche die Nachwuchsschauspieler zum Besten gegeben haben. Sicher ist: Wenn die Junge Kulisse heute Abend Vollgas gibt,
werden sie ihre Zuschauer weghauen.
Premiere am Donnerstag, 10. November
2016 um 19.30 Uhr. Weiter Aufführungen:
12.11 um 19.30 Uhr, 13.11 um 17 Uhr,
17-11 um 19.30 Uhr und 18.11 um 19.30
Uhr. Aufführungsort: Pavillon Schule Dorf,
Heinrich Wettsteinstrasse 16, 8700 Küsnacht. Für Reservationen E-Mail an [email protected].
AUS DER KÜSNACHTER POLITIK
Was Küsnacht so attraktiv macht
geblich bestimmt wird. Dabei geht es
gerade am Bazar nicht primär um das
eigene Wohl, das eigene gesellige Zusammensein, das ungezwungene Politisieren beim Mittagessen, sondern
vor allem darum, andere Menschen,
die weniger privilegiert sind als wir in
Küsnacht, zu unterstützen.
Lukas Relly
Vieles von Küsnachts Attraktivität besteht, ohne dass jemand sich speziell
dafür hätte einsetzen müssen: Die Lage am See, die Nähe zu Zürich und die
Nähe zum grünen Erholungsraum, die
Aussicht in die Berge.
Darüber hinaus schafft die Politik
ein gutes Umfeld. Die gewählten Politiker setzen sich für Attraktivität ein.
Viele Aspekte kann man aufzählen, sei
es das kulturelle Angebot, die effiziente und zuvorkommende Verwaltung,
die vielen Sportvereine, die Sport- und
Freizeitanlagen, die Anbindung an
den öffentlichen Verkehr, der tiefe
Steuerfuss, die guten Schulen auf allen
Stufen, Angebote für Seniorinnen und
Senioren wie beispielsweise das kürzlich eröffnete Alters- und Gesundheitszentrum Tägerhalde.
Beliebtheit dank gutem Mix
Küsnacht lässt sich diese Angebotspalette einiges kosten – nicht nur finanziell. Immer wieder setzen sich
Politiker für Verbesserungen und für
gute Ideen ein. Wenn die Attraktivität
bedroht ist, sei es durch nach Süden
startende Flugzeuge, sei es durch einen See-Fünfliber, engagieren sich unsere Politiker.
Küsnacht lässt sich seinen ausgezeichneten Ruf als wohnliche Gemeinde viel kosten. Manchem mag das eine
oder andere als Luxus erscheinen.
Nicht jeder nutzt eine Dörranlage, eine Kunsteisbahn, eine Freizeitwerkstätte, ein Hallenbad. Und doch ist es
der gute Mix an solchen Angeboten,
die zur Beliebtheit des Dorfs beitra-
Attraktivität dank Bazar-Geist
«Wenn der Bazar-Geist
unsere politischen
Diskussionen beeinflusst,
dann wird sich unser Dorf
die Attraktivität erhalten,
die wir alle schätzen»
Lukas Relly (EVP)
gen, auch wenn es uns etwas kostet.
So leistet sich Küsnacht zurzeit den
Luxus, für ein und denselben Ort zwei
sich konkurrierende Projekte im Detail
zu planen. Hoffen wir, dass sich die
Investition lohnt und Küsnacht auf
dem Areal an der Zürichstrasse ein
Zentrum erhält, an dem sich die Bevölkerung über die nächsten Jahrzehnte freuen kann.
Vor ein paar Tagen fand im Kirchgemeindehaus der alljährliche Bazar
statt, der exemplarisch zeigt, dass neben der «offiziellen» Politik Küsnachts
Attraktivität durch unzählige Freiwillige und ehrenamtlichen Einsatz mass-
Dafür setzen sich Dutzende freiwillige
Helferinnen und Helfer ein, welche
Wochen und Monate im Voraus stricken, backen, basteln, kochen. Noch
viel mehr sind dann an den zwei Basar-Tagen im Einsatz. Als Bazar-Besucher leistet man sich gerne den Luxus,
für die angebotenen Produkte mehr zu
zahlen als beim Discounter, im Wissen, dass der Erlös Benachteiligten
zugutekommt.
Ich meine, dass dieses «an die Anderen denken» des Bazars eine gute
Grundlage ist für unser Politisieren in
Küsnacht. Uns geht es sehr gut, wir
können uns sehr viel leisten, und Küsnachts Attraktivität besteht gerade
auch immer wieder darin, dass wir
andere an unserem Wohlergehen teilhaben lassen. So ist es erfreulich, dass
am Bazar auch viel Lokalprominenz
zu sehen war. Wenn der Bazar-Geist
unsere politischen Diskussionen beeinflusst, wenn Küsnachterinnen und
Küsnachter immer auch wieder ans
Wohl der Anderen und der Gemeinschaft statt an den eigenen Vorteil
denken, dann wird sich unser Dorf die
Attraktivität erhalten, die wir alle
schätzen.
Lukas Relly ist Mitglied der EVP-Küsnacht.
Fotos: Nele Fischer
Selbst ist das Team
Spätestens seit ihrem letzten
Stück «Wir sind noch einmal davongekommen» von Thornton
Wilder haben sich die Nachwuchsschauspieler der Kulisse
Küsnacht einen Namen gemacht.
Die Theaterbegeisterten zwischen 18 und 23 Jahren machen
alles selbst: Von der Stückwahl
über Kostüme, bis Bühnenbild
und Werbung. Moralisch und organisatorisch werden sie dabei
von der Kulisse Küsnacht sowie
der Theaterpädagogin Nicole
Ehrler unterstützt. Seit März arbeiten die jungen Erwachsenen
an ihrem neuen Stück «Tattoo»,
das heute Donnerstag Premiere
feiert. (nf.)
Küsnachter will
IG Sport gründen
«Das gesellschaftliche Leben passiert auf den Sportplätzen», ist der
Küsnachter Sven Zehnder überzeugt. Dort sehe man sich ungezwungen und relaxt. Er ist deshalb
der Meinung, dass die Gemeinde
mehr Geld in eine deutlich verbesserte Sportinfrastruktur investieren
solle. Damit könnten Kinder frei
Fussball spielen und die Klubs bessere, Küsnacht entsprechende Voraussetzungen vorfinden. «Ob Kinder,
Väter oder Mütter, ob ambitionierte
oder Freizeitsportler, alle sollten ihrem Hobby nachgehen dürfen», findet Zehnder.
Er ist der Meinung, man solle
nicht immer nur Kosten und Probleme im Sport sehen. Stattdessen
müsse überlegt werden, wie die
Sportinfrastruktur auch als gute Einnahmequelle genutzt werden könne.
Diese müsse dafür aber die nötige
Qualität haben. Ausserdem sollten
sich die Gemeinden besser austauschen. In Romanshorn beteiligen
sich zwölf Gemeinden jährlich an
der Eishockeyhalle, sodass dort
Trainingslager, Camps und Zusammenzüge jeglicher Art, sogar der
Nationalmannschaften, stattfinden
können, erläutert Zehnder ein Beispiel für eine solche Zusammenarbeit. Um seine Interessen besser
vertreten zu können, ist Zehnder auf
der Suche nach Gleichgesinnten. Er
hofft auf möglichst viele Rückmeldungen, um eine Interessengemeinschaft Sport auf die Beine stellen zu
können. (oli.)
Wer Interesse hat, sich an der Interessengemeinschaft zu beteiligen, kann sich bei
Sven Zehnder melden: [email protected].
8
Küsnachter
Nr. 45
10. November 2016
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ist da von bester Qualität
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und suchen ein Zuhause. Das Haus muss keine
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Küsnachter
AKTUELL
Nr. 45
10. November 2016
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Urs Fanger: Der Ästhet und seine Fotografien
Die Ästhetik ist seine Welt:
Ob als Dozent an der ZHdK,
als Verantwortlicher für
Kunst im öffentlichen Raum
oder mit seinen eigenen Fotografien – Urs Fanger hat
sich dem Schönen verschrieben. Jetzt zeigt er erstmals
seine eigenen Arbeiten.
Annina Just
Der irische Schriftsteller James Joyce
sagte einst: «Das Ziel des Künstlers ist
die Erschaffung des Schönen. Was das
Schöne ist, ist eine andere Frage.» Der
Küsnachter Urs Fanger will sich zwar
nicht als Künstler betiteln lassen, doch
dass das, was er erschafft, schön ist,
darüber sind sich wohl die meisten
Betrachter einig. Es ist nicht vergriffen, seine Fotografien als «visuelle Poesie» zu beschrieben. Die Bilder fesseln den Betrachter mit bizarren
Farbspielen und Formgebungen, die
einer Traumwelt entsprungen sein
könnten.
Durch den Spiegel des Wassers
«Die Ansprüche sind ganz klar gestiegen», sagt Fanger über sein fotografisches Werk. Seit etwa zwölf Jahren
fängt er mit seiner Kamera Effekte der
Natur ein, am liebsten im Küsnachter
Tobel. In dieser Zeit habe sich seine
Herangehensweise stark gewandelt.
«Anfänglich habe ich faszinierende
Naturkreationen, wie zum Beispiel besondere Baumstrunke, abgelichtet.
Aber irgendwann ist es gekippt.» Er
meint damit gekippt ins Abstrakte und
Malerische.
Heute fotografiert er die Landschaft ausschliesslich durch den Spiegel von Wasseroberflächen. Gebrochen durch das Prisma des Lichts und
verformt durch die Bewegungen des
Wassers, entstehen auf diese Weise
Bilder, die sich zwischen dem Gegensätzlichen und der Abstraktion bewegen und die an Historiengemälde erinnern. «Die geheimnisvollen Formen
und Farben, ihre Spannung oder Ruhe, die Verwirrung des ‹Zerrspiegelten› oder auch ölige Versilberungen
faszinieren mich», erklärt Fanger.
Jeden Tag ist der Küsnachter mit
seinen beiden Hündinnen im Tobel
unterwegs und sucht nach neuen Sujets. Fanger: «Inzwischen weiss ich
ganz genau, wo die Effekte entste-
Der Schübelweiher am 31. Januar des letzten Jahres.
«Das war eine Gnade, ich konnte mich
mit Film, Fotografie, Design und Architektur und vor allem auch mit viel
ästhetischer Theorie beschäftigen»,
blickt er zurück. Die Zusammenarbeit
mit Dozenten wie Johannes Itten, Max
von Moos, Max Bill oder Alexander
Kluge hätten seine Denkens- und
Schaffensweise stark geprägt.
Der Ästhet in der Baukommission
Urs Fanger am Werk.
Fotos: zvg.
hen.» Die Ambivalenz des Abstrakten
und des Gegenständlichen sei es, was
ihn interessiere. «Ich bin kein Postkartenfotograf», sagte er lachend,
aber bestimmt.
Der heute 75-Jährige beschäftigt
sich seit seiner Jugend intensiv mit
Kunst. Nach der Grafikerausbildung
an der Kunstgewerbschule in Luzern
hatte er sich für ein Studium in Visueller Kommunikation an der Hochschule
für Gestaltung in Ulm entschieden.
Danach wurde Fanger beim Schweizer Grafiker Verband angestellt, um
die Ausbildung zu reorganisieren.
Bald darauf kam der Wechsel an die
Zürcher Hochschule der Künste
(ZHdK), wo er zum Vorsteher des Departements Design, Medien und Kunst
ernannt wurde und in dieser Funktion
unter anderem die Studienbereiche
Fotografie, Film, Game Design und
Medienkunst initiierte und aufbaute.
Daneben hat sich Fanger immer wieder mit Kunst im öffentlichen Raum
und mit Signaletik befasst, oftmals im
Auftrag der ETH. Auch in Küsnacht
hat er überall dort die Finger im Spiel,
wo es im öffentlichen Raum um Ästhetik geht. Zum Beispiel hat Fanger
das Kunstkonzept des Alters- und Ge-
Das Küsnachter Tobel in diesem Sommer am 27. Juli.
sundheitszentrums Tägerhalde mentoriert oder als Mitglied der Baukommission Küsnacht mitbestimmt, dass
der neue Dorfplatz gepflastert wurde.
«Man dichtet mir so etwas wie das ästhetische Gewissen der Baukommission an», sagt der Küsnachter über seine Tätigkeit in dieser Kommission. Er
setze sich stets dafür ein, dass etwas
nicht nur funktional ist, sondern dass
auch die Ästhetik stimmt.
Durch und durch Ästhet ist Fanger
auch, wenn es um seine Fotografie
geht. Insgesamt besitzt er eine Sammlung von rund 30 000 Fotografien. Für
seine erste Ausstellung, die am 18.
November in der Galerie Höchhuus
eröffnet wird, standen zum Zeitpunkt
des Interviews noch 200 Exemplare in
der engeren Auswahl. «Ich habe also
noch etwas Arbeit vor mir», meint er
mit besorgtem Gesicht. Doch als er
von seiner letzten Besichtigung der
Räumlichkeiten im Höchhuus erzählt,
kommt er ins Schwärmen: «Das vermittelt den Eindruck einer Kathedrale!» Er meint den Raum im Untergeschoss der Galerie mit den eindrucksvollen Steinwänden – er sei bestimmt
ein effektvoller Hintergrund für die
grossformatigen
Naturfotografien.
Fanger stellt seine Arbeiten unter den
Titel «Essay» und will damit den Versuch betonen, sich dem Unbestimmten zu nähern. Doch ob unbestimmt
oder bestimmt, ob gegenständlich
oder abstrakt, gemeinsam ist den Bildern stets eine faszinierende Schönheit. Auch die Kunsthistorikerin Marianne Karabelnik schreibt, dass man
sich vor diesen Bildern ganz unbeholfen dem Begriff des «Schönen» ergeben müsse. Diese Bezeichnung werde
in der Kunst der heutigen Zeit noch
immer dann zugelassen, wenn man
sie mit dem Gefühl in Verbindung
bringt, dass sich angesichts der Natur
einstellt.
Wer ab dieser Huldigung neugierig
wurde, kann sich ab dem 18. November selber ein Urteil bilden.
«Essay», Fotografien von Urs Fanger. Vernissage: Freitag, 18. November, 17 bis 20
Uhr. Öffnungszeiten der Ausstellung: 18.
November bis 4. Dezember, jeweils Freitag
bis Sonntag 17 bis 20 Uhr.
Apéro: Sonntag, 27. November, 10 bis 12
Uhr. Finissage: Sonntag, 4. Dezember, 17
bis 20 Uhr. Galerie im Höchhuus Küsnacht, Seestrasse 123, Küsnacht.
«Flucht» hat auch im Landesmuseum viele Gesichter
Die neue Sonderausstellung
im Landesmuseum trägt
den simplen Titel «Flucht».
Besucherinnen und Besucher erfahren hautnah die
Bedeutung dieses Wortes.
Elke Baumann
Menschen verlassen ihre Heimat aus
verschiedensten Gründen: Okkupation, Arbeitsmigration, Glaubensgründe, Krieg, Klimawandel. Weltweit sind
rund 65 Millionen Menschen heute auf
der Flucht.
Die Ausstellung beschreibt nicht
nur das unmittelbare Geschehen von
Flucht und Vertreibung, sondern auch
den vielfältigen Eingliederungsprozess
der Flüchtlinge. Die Museumsgäste erfahren hautnah, wie man nach einer
langen und gefährlichen Reise einen
Ort erreicht, an dem niemand auf einen gewartet hat, an dem man nicht
die gleiche Sprache spricht und sich
nicht zu Hause fühlt. Einen Ort, an
dem man alleine fern des Vertrauten
lebt. Zum Alltag fast aller Länder gehört: sich mit dem Fremden auseinanderzusetzen.
Ungewisse Zukunft
Neben den Schicksalen einzelner
Flüchtlinge und Flüchtlingsfamilien
werden Fragen zur kulturellen Vielfalt, zur Identität und zur Chance
durch Integration zur Diskussion gestellt. Eine Video-Installation gibt einen eindrücklichen Einstieg zum Thema der Ausstellung. Dann führt der
Weg vorbei an Kinderzeichnungen zu
fünf fiktiven Personen, die von ihrer
Flucht erzählen, von der Realität und
ihren Träumen. Aus zwölf Gegenständen können Besucher vier auswählen,
die sie auf ihrer Flucht mitnehmen
würden: Geld? Sackmesser? Tabletten? Pass? Fotografien und Texte dokumentieren die vielfältigen Stationen
von Flucht, Vertreibung und Integration, schildern aus verschiedenen
Blickwinkeln die beschwerlichen Le-
Bootsflüchtlinge treffen auf der griechischen Insel Lesbos ein.
benswege der Vertriebenen. Darunter
zahlreiche Kinder, die ihre Eltern verloren haben und in Waisenhäusern
aufgenommen worden sind.
Die Besucher erfahren, wer in der
Schweiz und in anderen Ländern
Flüchtlingsschutz erhält und wer
nicht, wie das Asylverfahren in der
Schweiz funktioniert, und lernen die
internationalen Hilfen kennen, auf die
mehr als 90 Prozent aller Flüchtlinge
weltweit angewiesen sind. Die Aus-
Foto: zvg.
stellung ist ein Gemeinschaftsprojekt
der Eidgenössischen Migrationskommission EKM, des Staatssekretariats
für Migration SEM, des Flüchtlingskommissariats der Vereinten Nationen
UNHCR und der Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit Deza.
Die EKM ist eine ausserparlamentarische Kommission. Sie fördert den gesellschaftlichen Zusammenhalt durch
die Unterstützung von Projekten und
veröffentlicht Berichte, Stellungnah-
men und Empfehlungen. Das SEM
dient dem Schutz und den Rechten
von Migrantinnen und Migranten sowie Flüchtlingen in den Herkunftsund Transitregionen. Ziel ist es, deren
Lebensbedingungen zu verbessern.
Daneben unterstützt das SEM Projekte
zur freiwilligen Rückkehr von Migrantinnen und Migranten.
Das UNHCR hat den Auftrag,
Flüchtlinge weltweit zu schützen und
nachhaltige Lösungen für deren Probleme zu finden. Das internationale
Flüchtlingsrecht bildet die Grundlage
für die Aktivitäten des UNHCR.
Leben retten und Leiden lindern:
So lautet der Auftrag der Humanitären
Hilfe des Bundes DEZA. Sie orientiert
sich am humanitären Völkerrecht und
an den international anerkannten
Prinzipien der Neutralität, Unparteilichkeit und Unabhängigkeit. Im Zentrum stehen die Opfer von Krisen, Katastrophen und Konflikten.
Ausstellung bis 5. März 2017. Öffnungszeiten: Di bis So 10 bis 17 Uhr, Do 10 bis
19 Uhr. Infos: www.nationalmuseum.ch/d.
10
Küsnachter
Nr. 45
10. November 2016
Galerie fördert seit zehn Jahren junge Schweizer Kunst
Anlässlich ihres zehnjährigen
Bestehens präsentierte die
Galerie «Kunst im West» an
vier Ausstellungen Werke
einiger ihrer Künstler.
Die Galerie «Kunst im West» ist bestrebt, aktuelle Schweizer Künstler einem interessierten Publikum näher zu
bringen. Begonnen hat die Erfolgsgeschichte damit, dass Inhaberin Ursula
Koller-Lehner 2006 ein Atelier suchte,
da sie selbst malte.
Dabei stiess sie auf die Räumlichkeiten an der Hardturmstrasse. Diese
waren jedoch zu gross, weshalb die
Idee entstand, eine Galerie daraus zu
machen und vor allem lokale Schweizer Künstler zu fördern. Dazu zählen
Silvio Mattioli, Harald Nägeli, Oliver
Häfeli, Cordelia von den Steinen, Lulu
Kopp, André Willhelm, Kurt Laurenz
Metzler. Einen guten Überblick über
die breite Palette der Künstlerinnen
und Künstler findet man auf der
Homepage www.kunstimwest. net.
Die Galerie versteht sich heute als
Plattform für die Vermittlung guter und
bereits im Markt bewährter junger
Schweizer Kunst. In der Auswahl entsprechender Künstler kommt der Direktorin Ursula Koller-Lehner ihre eigene Erfahrung als Malerin zugute.
Dabei kann sie auf die Unterstützung
eines engagierten Teams zählen.
Im Rahmen des zehnjähren Bestehens lädt die Galerie zu vier Ausstellungen. An der dritten waren Werke
von Lulu Kopp und Regula Syz zu se-
hen, nun folgt als letzter Künstler Camille Hagner. Der 55-Jährige produziert Vorlagen für seine Bilder auf dem
Computer, die er dann auf Öl malt und
die aussehen wie Fotografien. Camille
Hagners Bilder thematisieren die Spurensuche in der Vergangenheit und
auch Werke, in denen Mensch, Tier
und Maschine verschmelzen.
Als weiterer Höhepunkt folgt in der
Galerie «Kunst im West» am Donnerstag, 8. Dezember, von 16 bis 20 Uhr
ein festlicher Weihnachtsapéro. Er findet im Rahmen der Ausstellung von
Camille Medardus Hagner statt. (zw.)
Galerie Kunst im West, Förrlibuckstrasse
62, Eingang Hardturmstrasse 121, 8005
Zürich. Mo bis Fr 13.30 bis 18 Uhr. Tel.
079 631 34 09, [email protected],
www.kunstimwest.net.
Künstler Giacomo Nizzardo sprach über seine Werke.
Foto: Brooke Jackson/zvg.
Publireportage
Selbstständige sollten Vorsorge nicht vergessen
Nicht selten stecken Selbstständige neben ihrem Herzblut auch ihr gesamtes Vermögen in die eigene Firma.
Grosse Lücken in der privaten Vorsorge und bei der finanziellen Absicherung der
Familie sind die Folge.
Viele Unternehmer investieren den
Grossteil ihrer finanziellen Mittel in
den Aufbau ihrer Firma. Zum Start in
die Selbstständigkeit nutzen Unternehmer zudem gerne die Option, sich
das Guthaben aus der zweiten Säule
auszahlen zu lassen. Die Auszahlung
ist erst nach strenger Prüfung möglich, allerdings gilt – alles oder nichts.
Teilbezüge wie beim Erwerb von
Wohneigentum sind nicht möglich.
Der Vorbezug aus der zweiten Säule kann gravierende Auswirkungen
auf die Liquidität im Alter haben.
Denn gleichzeitig zahlt jeder vierte
Selbstständige weder in die Zweite
noch in die Dritte Säule ein, um ein
adäquates Altersguthaben (wieder)
aufzubauen. Das geht aus einer Studie
des Bundesamtes für Statistik hervor.
Lücken in der Vorsorge sind die Folge
– vor allem, wenn die unternehmerische Tätigkeit nicht den erwarteten
Erfolg hatte.
Das lässt sich vermeiden, indem
man Privat- und Geschäftsvermögen
rechtzeitig trennt und eine von der
Unternehmensübertragung unabhängige Vorsorge aufbaut. Selbständigerwerbende können sich über die
Publireportage
Generalagent Adrian Koch
Foto: zvg.
freie Vorsorge (Säule 3b) oder die gebundene Vorsorge (Säule 3a) absichern. Wer keiner Vorsorgeeinrichtung in der zweiten Säule angeschlossen ist, darf bis zu 20 Prozent seines
AHV-Lohns in die Säule 3a einzahlen,
bis zu einem Höchstbetrag von derzeit
33 840 Franken.
Familienmitglieder absichern
Was viele nicht wissen: Wer Mitarbeiter beschäftigt, hat die Möglichkeit,
sich über die zweite Säule mitzuversichern. Dieser Anschluss an eine
berufliche Vorsorgeeinrichtung hat
auch steuerliche Vorteile, so lassen
sich beispielsweise fehlende Beitragsjahre einkaufen.
Ob man über die zweite oder die
dritte Säule vorsorgt, ist weniger entscheidend: Letztlich zählt, dass Selbstständigerwerbende
Existenzrisiken
wie Erwerbsunfähigkeit, Alter und
Tod überhaupt absichern. Denn die
Selbstständigkeit hat teils unangenehme Konsequenzen. So ist nicht gegen
Arbeitslosigkeit versichert, wer bei der
AHV-Ausgleichskasse als Selbstständi-
ger registriert ist. Auch die Absicherung der Familienmitglieder ist oft ungenügend. Denn Selbstständige stecken – neben dem Herzblut – häufig
fast ihr gesamtes Vermögen in die Firma.
Laufen die Geschäfte gut, geht nur
allzuleicht vergessen, dass der Wert
der Firma eng an den Unternehmer
und dessen Engagement geknüpft ist.
Dies wird den Angehörigen spätestens
dann schmerzlich bewusst, wenn der
Unternehmer erwerbsunfähig wird
oder stirbt. Dies gilt umso mehr, wenn
der Ehepartner unentgeltlich für die
Firma arbeitet: Anspruch auf Vorsorgeleistungen hat nur, wer korrekt angestellt und versichert ist.
Genügend Zeit für die Regelung
der Nachfolge einplanen
Der Gesetzgeber macht für die Vorsorge von Selbstständigen kaum Vorschriften. Unternehmer sollten sich
daher umfassend beraten lassen. Das
gilt erst recht, wenn geplant ist, die
Firma in naher Zukunft in neue Hände zu geben. Die Regelung der Nachfolge ist steuerlich und rechtlich betrachtet eine echte Herausforderung.
Sie beinhaltet auch Vorsorgeaspekte.
Dafür braucht es finanzplanerische
Kompetenz – und genug Zeit. Am besten setzt man sich bereits zehn Jahre
vor der geplanten Betriebsübergabe
mit einem kompetenten Experten zusammen. (pd.)
Interessierte können unverbindlich mit
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Nr. 45
10. November 2016
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Traumhaftes, Absurdes, Fantastisches
Die Ausstellung «Alberto
Giacometti – Material
und Vision» im Kunsthaus
Zürich zeigt, wie der experimentierfreudige Schweizer
Künstler mit Gips, Stein,
Ton, Holz und Bronze
umgegangen ist.
Elke Baumann
Seine markanten Skulpturen mit den
Spinnenbeinen schreiten oder stehen
wie zerbrechliche Streichhölzer im
Raum. «Ich würde gerne die Frau als
eine Marilyn Monroe geben, aber immer gerät sie mir schmaler, länger,
länger ...» Die in die Länge gestreckten Gestalten haben Alberto Giacometti (1901–1966) zu einem der wichtigsten Bildhauer des 20. Jahrhunderts
gemacht – und zum teuersten!
Kostbare, zerbrechliche Gipse
Die Ausstellung im Kunsthaus geht
den Fragen nach: «Was bedeuteten
Giacometti seine Gipse? Und was seine Arbeiten mit Gips, mit Stein, Holz,
Ton und Bronze?» In welchem Verhältnis stehen sie zum Gesamtwerk?
Rund 253 Arbeiten des Ausnahmekünstlers werden in einer farbigen Inszenierung gezeigt, darunter aus seinem Nachlass kostbare Gipse. Sie
wurden in vierjähriger intensiver Arbeit im Kunsthaus restauriert, werden
aber wegen ihrer Zerbrechlichkeit nur
vereinzelt gezeigt. Der Gipsentwurf einer Plastik ist eine Zwischenstufe zur
Alberto Giacomettis «La main» von 1947, «Tête de la mère», um 1919, und «Femme de Venise VIII» von 1956 (v.l.).
Bronzefassung. Sie bietet dem Künstler ungeahnte Möglichkeiten, ein Objekt laufend zu verändern.
An Giacomettis Skulpturen ist
deutlich erkennbar wo er Gips hinzugefügt oder entfernt hat, ob am Material mit einem Taschenmesser geglättet, geschabt oder geritzt wurde. Manche der ausgestellten Gipse sind bemalt, andere weisen Bleistiftmarkierungen auf oder sind mit Schellack
überzogen. Eine völlig unversehrte
Oberfläche kann darauf hinweisen,
dass die Figur nie abgegossen wurde,
also ein Unikat ist und durchaus mehr
Wert haben kann als die dazugehörige
Bronzeplastik. Giacomettis Arbeitsweise und der Mangel an Zeit führten
dazu, dass er zu einer Ausstellung oftmals Gipse statt deren Bronzegüsse
präsentieren musste. Sein grösster
Kritiker war er selber. Mehr als 40
Versionen des schreitenden Mannes
soll er in Bronze gegossen haben. Nur
zwei hielten seinem Anspruch stand.
Den Rest zerstörte er.
Sehvorgang im Zentrum
Wie kaum ein Zweiter rückt Giacometti den Sehvorgang ins Zentrum
seiner künstlerischen Suche. Anhand
der präsentierten Arbeiten zeigt die
Ausstellung, wie es dem Künstler gelingt, den psychischen Vorgang des
Sehens zu vergegenwärtigen. Das
Kunsthaus führt erstmals Plastiken
aus verschiedenen Schaffensperioden
zusammen und gibt den Blick frei auf
die Experimentierfreudigkeit eines
der bedeutendsten Maler und Plastiker des 20. Jahrhunderts. Zum Vergleichen werden mehrere Bearbeitungstechniken gezeigt. Damit der
Besucher den Objekten unmittelbar
gegenüberstehen kann, verzichtet
Kurator Philipp Büttner, so weit es
möglich ist, auf Plexiglashauben.
Im hellen Ausstellungssaal sind
Gruppen von Giacomettis Arbeiten
auf Tischen und Sockeln chronologisch angeordnet, andere stehen frei
im Raum. Ob aus gebranntem Ton,
aus Gips, Holz, Bronze oder Marmor
– eine Giacometti-Skulptur zieht je-
Fotos: Kunsthaus Zürich/zvg.
den Betrachter in ihren Bann. So
zum Beispiel auch die verschiedenen
Fassungen der «Femme de Venise»
oder der «Tête qui regarde» (1929).
Von Frauenkopf «Flora Mayo» (1926)
aus bemaltem Gips über die 14 cm
hohen Holzfiguren «Petites figurines»
bis hin zu Fragmenten und Künstlerutensilien: Die Giacometti-Ausstellung ist in Dramaturgie und Raumgefühl virtuos durchkomponiert und ein
einmaliges Erlebnis.
Kunsthaus Zürich, Heimplatz1, Ausstellung bis 15. Januar. Öffnungszeiten: Fr bis
So/Di 10 bis 18 Uhr, Mi/Do 10 bis 20 Uhr,
Montags geschlossen. Weitere Informationen unter www.kunsthaus.ch.
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«Politisch nicht korrekt»: Grossmeister Weber, Brüder Brunner.
Foto: zvg.
«Schreckliche Lieder»
Humor auf englische Art:
Schwarz und frech, mit viel
Witz verpackt. Die Brüder
Brunner und Grossmeister
Weber spielen in Stäfa.
Nadja Hermann
Auf eines müssen sich Besucher gefasst machen: Die Brüder Brunner
und Grossmeister Weber (Käthi Meister und Dani Weber) lassen ihrem
schwarzen Humor freien Lauf. Im
Rahmen der «Schreckliche Lieder»Tour kommt das Quartett ins Rössli
Stäfa. Neben satirischen Gesängen
spielt es auch Sketche – ziemlich freche. Zu Beginn wird das Publikum mit
den Worten begrüsst: «Verpisst euch,
keiner vermisst euch».
Der schwarze Humor komme bei
den Gästen besser an als gedacht, sagt
Alex Brunner. Beim ersten Auftritt sei
man noch unsicher gewesen. «Den
grössten Spass hat das Publikum an
den wirklich frechen Witzen». Brunner ist Autor und schrieb als SRF-Redaktor Texte für «Fascht e Familie»
oder «Giacobbo/Müller». Aber auch
für ihn gibt es Grenzen: «Unser Pro-
gramm ist nie verletzend oder parteipolitisch.» Die Satiriker warnen allerdings: «Das Programm ist politisch
nicht korrekt.» Damit ist ein Stück gemeint, in dem sie George Bush als
«Arschloch» bezeichnen. «Wir möchten uns an dieser Stelle bei allen
Arschlöchern für den Vergleich mit
Bush entschuldigen», witzelt das Ensemble.
Die Bühnenküsntler nehmen kein
Blatt vor den Mund und hinterfragen
Themen wie das Älterwerden, Senilität Sterben oder auch die katholische
Kirche. «Ich war selber elf Jahre Ministrant, Klosterschüler in Stans und
kenne den Laden ein bisschen. Die
Verlogenheit zwischen Rom und dem
neuen Testament ist ein Skandal. Wasser predigen und Wein trinken – da
predigen wir lieber gleich Schnaps.»
Alex und Heinz Brunner, Käthi
Meister und Dani Weber kennen sich
schon lange. Vor drei Jahren traten
sie zusammen auf und spielten satirische Stücke. Schnell folgten weitere
Auftritte, bis ein ganzes Bühnenprogramm entstand.
Freitag, 18. November, 20 Uhr, im Rössli
in Stäfa. Weitere Tourdaten unter
www.schrecklichelieder.ch.
12
Stadt Zürich
Nr. 45
10. November 2016
AU TO M O B I L
«Auto Zürich» eröffnet ihre 30. Show
Heute öffnet die grösste
Zürcher Autoshow ihre
Türen. Bis Sonntag können
die neusten Modelle, aber
auch Studien und vieles
mehr aus nächster Nähe
angeschaut werden. Und
nicht nur das: Auch Probesitzen und Fachsimpeln mit
Fachleuten ist Programm.
Digitalisierung und Vernetzung sind
bei der zum 30. Mal durchgeführten
«Auto Zürich Car Show» an allen
Ständen präsent. Eine Sonderschau,
die sich mit digitalen Trends der Mobilität befasst, ergänzt die grösste
Mehrmarkenausstellung der Deutschschweiz. Zudem zeigen mit dem
Brain Village und den Berufsmeisterschaften zwei Elemente der 2015 gestarteten Begleitmesse «autotecnica.ch», dass die «Auto Zürich Car
Show» die Zukunft fest im Blick hat.
250 Hersteller sind dabei
Kaum eine andere Entwicklung hat
die Nutzung des Automobils so nachhaltig verändert wie die Digitalisierung der Fahrzeuge. Begriffe wie
«vernetztes und autonomes Fahren»
sind zurzeit in der Automobilbranche
dominant.
Dem Trend in Richtung konsumorientierter elektronischer Verbesserung der Mobilität stellen sich die Autohersteller, und mit ihnen auch die
an der 30. «Auto Zürich Car Show»
präsenten mehr als 250 Aussteller,
die erneut jeden verfügbaren Quadratmeter der Messe in Zürich-Oerlikon gebucht haben. Erneut sind rund
600 Neufahrzeuge zu bewundern, die
meisten von ihnen mit den neusten
elektronischen Entwicklungen für die
Wer ein neues Auto kaufen will, kann sich an der «Auto Zürich Car Show» aus erster Hand informieren.
Fahrsicherheit sowie die Unterhaltung an Bord und die Kommunikation mit der Aussenwelt.
Zu sehen gibt es erneut zahlreiche
Schweizer Premieren, die erst vor
wenigen Wochen am «Mondial de
l’Automobile» in Paris (unsere Zeitung berichtete) erstmals dem Weltpublikum präsentiert wurden. In wenigen Tagen wird bekannt gegeben,
welche Schweizer Premieren an der
«Auto Zürich Car Show» zu sehen
sein werden. Ergänzt wird das Angebot erstmals mit einem neuen zentra-
Die Alternativen
aus der Nähe betrachten
Die «Auto Zürich Car Show»
zeigt auch Alternativen zu
herkömmlichen Antrieben
wie Benzin, Diesel oder
Elektro sowie einen Blick
ins Universum der neusten
Unterhaltungselektronik.
Der Anteil an Fahrzeugen mit Erdgas/Biogasantrieb ist noch immer gering. Doch in Zeiten wachsender Mobilität, in denen die verkehrsbedingten Emissionen in urbanen Gegenden
stetig steigen, ist ein immer geringerer Verbrauch an Diesel und Benzin
die einzige Lösung. Erdgas/Biogas ist
eine oft verkannte umweltschonende
Treibstoffalternative. Der CO2-Ausstoss lässt sich um bis zu 40 Prozent
reduzieren, der Schadstoffausstoss
gar bis zu 95 Prozent.
1000 Franken Förderprämie
Zudem bieten die Hersteller je nach
Modell bis zu 30 Prozent Ersparnis.
Besucher, die an der «Auto Zürich Car
Show» eine Absichtserklärung zum
Kauf eines Erdgas/Biogas-Autos unterzeichnen und innert 30 Tagen einen Kaufvertrag einreichen, erhalten
dank der «Auto Zürich»-Sonderaktion
1000 Franken zusätzliche Förderprämie.
Einen Überblick über das Angebot
an Erdgas/Biogas-betriebenen Fahrzeugen bietet die «Green Car Lounge»
an der «Auto Zürich Car Show». Modelle wie der Audi A3 Sportback GTron, der Fiat Panda 0.9 Twinair Na-
Dieser Fiat Panda «natural power»
fährt mit Gas.
Foto: zvg.
tural Power oder der Opel Zafira 1.6
CNG Turbo Ecoflex lassen sich auf
dem grünen Teppich unter die Lupe
nehmen. Zudem gibt es beim Wettbewerb einen Škoda Octavia G-TEC DSG
im Wert von 33 380 Franken zu gewinnen – auch der mit Gas-Antrieb.
Halle 5 zeigt CE-Trends
Die 30. «Auto Zürich Car Show» präsentiert zudem in Halle 5 eine Erlebniswelt, an der die namhaften Marken
der
Unterhaltungselektronik
(kurz CE, für Consumer Electronics)
ihre Trends und Neuheiten vorstellen
und für die Besucher erlebbar machen. Virtual Reality ist genauso ein
Thema wie die neuesten Games,
Drohnen oder die Trends aus Audio
und Video – im Mix mit einem Blick in
die digitalen Entwicklungen von
Rennsport und Mobilität.
Der Trend ist unverkennbar: Die
digitale Revolution hat das Auto
längst erfasst, die Grenzen der Mobilität, der Vernetzung, der digitalen und
der realen Welt lösen sich in rasantem Tempo auf und machen Platz für
neue Ideen, neue Visionen und neue
Chancen. (pd./zb.)
len Bereich, der Auto-Trend-Show,
die das Thema «Consumer Electronics» in den Mittelpunkt stellt, dies
zudem mit tatkräftiger Unterstützung
von Euronics, dem neuen Partner der
«Auto Zürich Car Show».
Doch verdrängt dieses «kleine Las
Vegas» den traditionell an der grössten Zürcher Automesse gepflegten
Rennsport keineswegs. Der Euronics-DTM-Mercedes von Gary Paffet
findet sich in Halle 5 genauso wie die
von den Ausstellern Pirelli und Red
Bull thematisierte Formel 1 mit ver-
schiedenen interaktiven Angeboten
für die Besucher.
Zu wenig Platz
Das
Branchen-Diskussionsforum
Brain-Village und die Berufsmeisterschaften waren im vergangenen Jahr
ein populärer Anziehungspunkt der
erstmals parallel durchgeführten
Fachmesse «autotecnica.ch». Auch
wenn die Begleitmesse in diesem
Jahr aus Gründen der fehlenden Hallenverfügbarkeit nicht stattfinden
kann, werden die beiden Elemente in
Foto: A. J. Minor
die 30. «Auto Zürich Car Show» integriert.
Zudem haben die Sekundarschüler des Kantons die Möglichkeit, die
Automobilberufe und deren Branche
in einem halbtägigen Besuch mit einem Technik-Parcours kennen zu lernen. Bereits mehr als 300 Schüler
sind angemeldet. (pd.)
Die «Auto Zürich Car Show» findet in der
Messe Zürich statt, und zwar vom Donnerstag, 10., bis Sonntag, 13. November.
Der Eintritt kostet 19 Franken.
Frisch aus Paris direkt nach Zürich
An der «Auto Zürich Car Show»
werden Weltpremieren, die am Pariser Salon enthüllt wurden, erstmals in der Schweiz präsentiert:
• Alfa Romeo Giulia Veloce – Variante mit Zweiliter-Turbobenziner
(280 PS) oder 2,2-Liter-Turbodiesel
(210 PS) – serienmässig kombiniert
mit Achtgang-Automatik und 4x4.
• Audi A5 – Nach dem neu lancierten Coupé folgt der fünftürige
Sportback (Preise ab 47 100 Fr.).
Das A5 Coupé Topmodell S5 mit
neuem Dreiliter-V6-Turbo (354 PS,
0–100 km/h in 4,7 s).
• Bentley Bentayga Diesel – Der
erste Bentley mit Dieselantrieb
avanciert dank dem neuen 435 PS
starken Vierliter-V8 mit 270 km/h
Spitze zum schnellsten dieselangetriebenen Luxus-SUV der Welt.
• Citroën C3 – Mit schmalen LEDFront-Leuchten und seitlichen «Airbumps» als Tür-Stossschutz nimmt
Citroën die Designsprache des C4
Cactus auf. E startet im November
ab 13 590 Franken.
• Dacia Sandero Stepway – Neben
dem bisherigen Benziner und Diesel (je 90 PS) wurde die Motorenpalette um einen neuen, sparsamen
Einliter-Benziner mit 75 PS ergänzt. Ab 12 100 Franken.
• Ford Kuga – Der überarbeitete
SUV verfügt über das neue Sync-3Konnektivitätssystem und effizientere Motoren (Benzin 120 bis 182,
Diesel 120 bis 180 PS), wahlweise
mit 4x4, Automatik oder DKG.
• Honda Civic – Kommt im Frühjahr 2017 mit Einliter-Dreizylinder
(129 PS) und 1,5-Liter-Vierzylinder
(182 PS) – je mit stufenlosem Automat oder Handschalter.
• Hyundai i30 – Der Anfang 2017
startende neue Kompakte kommt optisch deutlich knackiger als sein Vorgänger daher. Motorenpalette (95 bis
140 PS) des Fronttrieblers lässt sich
teilweise mit DKG kombinieren.
• Jeep Grand Cherokee Trailhawk –
Ab Ende Jahr ist das neue Spitzenmodell mit angepasster Front und
neuer Luftfederung erhältlich. Als
Antrieb dient ein 250 PS starker
Dreiliter-Turbodiesel, kombiniert mit
Achtgang-Automatik.
• Lexus IS – An der Front optisch
aufgefrischt und mit modernisiertem
Bedienkonzept gibt es die Limousine
ab Frühjahr 2017 als Benzin-Hybrid
mit 223 PS und als Vierzylinder-Turbobenziner (245 PS).
• Maserati Ghibli – Die überarbeitete
Business-Limousine erhält neue Individualisierungsmöglichkeiten,
und
auch das Angebot an Fahrassistenten
wächst.
• Mazda MX-5 RF – Der Kultroadster
wird ab Ende Jahr auch als RF (Retractable Fastback) mit elektrisch
versenkbarem Hardtop angeboten.
Die zwei Benziner (1.5 mit 131 PS,
2.0 mit 160 PS) lassen sich auch mit
Automat kombinieren.
• Mercedes AMG GLC 43 Coupé –
Das sportliche SUV-Coupé wird von
einem Dreiliter-V6-Biturbo (367 PS),
kombiniert mit 9-Gang-Automatik
angetrieben. Und verfügt über adaptive Luftfederung. Preis ab 77 700
Franken.
• Nissan Micra – Der Kleinwagen ist
etwas flacher, breiter und länger als
der Vorgänger. Zum Start im März
2017 stehen ein 0,9-Liter-Turbobenziner und ein 1,5-Liter-Diesel mit je
90 PS zur Wahl.
• Opel Mokka X – Optisch nur leicht
verändert, glänzt der Kompakte mit
frischem Infotainment und neuem
Topbenziner (153 PS). Die Preise
des Mokka X: ab 22 700 Franken.
• Peugeot 3008 – Der zum SUV mutierte 3008 ist rund 100 Kilo leichter und im Innenraum aufgeräumter. Zur Wahl stehen acht Motor-/
Getriebevarianten (100 bis 180 PS).
Ab 27 350 Franken.
• Porsche Panamera – Äusserlich
rückt der Viertürer näher zum
Sportwagenbruder 911. Die Leistungsspanne erstreckt sich von 422
bis 550 PS, alle Varianten verfügen
über 4x4 und DKG. Preise ab
138 000 Franken.
• Renault Grand Scenic – Der längere der beiden Vans unterscheidet
sich vom Kompakt-Modell durch 24
Zentimeter mehr Länge (4,63 m)
und bis zu sieben Sitze oder 2105
Liter Kofferraumvolumen.
• Skoda Kodiaq – Auf 4,70 Meter
Länge bietet der SUV Platz für bis
zu sieben Personen oder bis zu
2065 Liter. Die Motorenpalette umfasst zwei Diesel und zwei Benziner
mit 150 bis 190 PS. Preise des Kodiaq: ab 31 450 Franken.
• Suzuki SX4 S-Cross – Der Crossover ist erstmals mit neuer, breiter
wirkender Front zu sehen. Zudem
erhält er neu einen 140 PS starken
1,4-Liter-Turbobenziner. Er startet
ab 28 990 Franken.
• Toyota C-HR – Das kompakte
SUV-Coupé rollt Ende 2016 ab
24 900 Franken in die Schweiz.
Während die Hybrid-Version (122
PS) nur mit Frontantrieb verfügbar
ist, lässt sich der 115-PS-Turbobenziner auch mit Allrad kombinieren.
Stadt Zürich
Nr. 45
10. November 2016
13
ZÜRICH INSIDE
Ursula Litmanowitsch
E-Mail: [email protected]
Publizistin Esther Girsberger mit ihren
Söhnen Benjamin und Jonathan (r.).
Circusdirektor Johannes Muntwyler und sein Artistenteam bedanken sich
beim Publikum für den stehenden Applaus.
Gern dabei: NR Barbara Schmid-Federer (r.), Alexandra Hugentobler.
Hotelier Art Furrer
kam aus dem Wallis.
Reto Götschi mit Sohn Jann (l.); Sonny
Schönbächler und Tochter Liv.
Fritz Bisenz (l.) und Denise Geiser
von den ehemaligen Acapickels.
Selber grad auf Tournee: Künstlerduo Dodo Hug und Efisio Contini.
Wenn sich Promis von Artisten Geschichten erzählen lassen
«Downtown» heisst die neue Inszenierung, mit welcher der Circus von
Familie Muntwyler zurzeit auf dem
Kasernenareal gastiert. Unter der Regie von Gaby und Henry Camus ist
ein zauberhaftes Ineinanderwirken
von kunterbunten Figuren entstanden. Artistisch bietet Circus Monti
überraschende Momente in höchster
Vollendung.
Am Apéro mit Prominenten zeigte
sich Weltraumexperte Bruno Stanek
begeistert:«Es ist astronomisch, was
diese Truppe vollbringt.» Der Mann,
der sonst in galaktischen Sphären zu
Hause ist, kommt jedes Jahr zu Monti, weil ihn diese Art von Kleinkunst
fasziniert und er es besonders
schätzt, dass es ein Familienbetrieb
ist. Auch Hotelier und Skiakrobat Art
Furrer liess es sich nicht nehmen,
aus dem Wallis anzureisen: «Monti
hat immer einen festen Platz in meiner Agenda.» Ihn interessiere auch
die Musik des Wallisers Thierry Epiney aus Sion. Haute-Couturière Lis-
beth Egli ist beeindruckt, dass der
Circus ganz ohne Subventionen auskommt. Das sei in der heutigen Zeit
doch selten. Vom Feinsinn und der
Herzlichkeit, mit der die Geschichten
dargestellt sind, lässt sich Nationalrätin Barbara Schmid-Federer immer
wieder begeistern. Zudem sei ein Fa-
Erwarten ihr erstes Kind: Walter
und Nadja Jnglin-Kammer, Skirennfahrerin.
Bewundern den Familienbetrieb
Monti: Lisbeth Egli mit Ehemann
Walter.
Astronomische Begeisterung: Erika
und Bruno Stanek, Raumfahrtexperte.
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Kaufgesuch: BRIEFMARKEN!
(Auch alte Briefe und Ansichtskarten)
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milienmitglied der Muntwylers eine
Freundin ihrer verstorbenen Mutter
gewesen, und somit sei eine etwas
engere Beziehung zu diesem Circus
entstanden. Der ehemalige Bobfahrer
Reto Götschi unterhielt sich mit Skiakrobat Sonny Schönbächler über
artistische Höchstleitungen, welche
beseelt und mit scheinbarer Leichtigkeit dargeboten werden: «Diese Mischung aus Theater und sportlicher
Leistung ist einfach ganz grosse Klasse!» Der rote Faden der Geschichte
wird von der Clownin Giulietta (Urana Marchesini) gesponnen, die in einer verrückten Stadt landet und dort
neue Freundschaften schliesst. Der
Mikrokosmos der Grossstadt bringt
eine Vielzahl von Begegnungen hervor, die in verblüffenden Geschichten
enden. Das ganzheitliche Programm
macht Monti so einzigartig.
14
Küsnachter
Nr. 45
10. November 2016
Veranstaltungen & Freizeit
BUCHTIPP
Die Bibliothek Küsnacht empfiehlt:
Kindheits- und
Jugenderinnerungen
Der in Küsnacht wohnende Hans Rohner hat ein
Buch über seine Kinder- und
Jugendjahre im
Herisauer Arbeiterquartier
sowie seine Lehr- und Studienjahre geschrieben. Wie er im Vorwort
erwähnt, entstand das Buch auf
Drängen seiner Enkel, die vor dem
Einschlafen seine Geschichten hören wollten. Inzwischen sind die
Enkelkinder selber erwachsen und
wollen sie seinen Urenkeln weitererzählen.
Seine Kindheit und Jugend zur
Zeit der Ostschweizer Textilkrise
in den 30er-Jahren und des Zweiten Weltkrieges war nicht einfach.
Doch Hans Rohner zeichnet in seinen Memoiren ein frohes Bild des
Heranwachsens. Er erzählt von
Bubenstreichen, vom Zusammenhalt in seiner Familie, seiner Lehrzeit und dem Studium an der ETH.
Obwohl die Erinnerungen sehr
persönlich sind, geben sie doch
auch einen Eindruck der damaligen politischen und wirtschaftlichen Situation. Und einmal mehr
wird einem bewusst, wie stark
sich das Leben in weniger als 100
Jahren verändert hat.
Hans Rohner: «Meine Jugend in Herisau».
Appenzeller-Verlag, 2016, 195 Seiten.
Krimi
mit Lokalkolorit
«Schattenschnitt» ist bereits der sechste Kriminalroman
des
Schweizer Autors Sunil Mann
mit Vijay Kumar, dem Zürcher Privatdetektiv mit indischen
Wurzeln. Erstmals muss Kumar in
diesem Fall in das Land seiner
Vorfahren reisen. Dort hat die Dokumentarfilmerin Pina Gilardi, die
in Zürich vor seinen Augen niedergestochen wurde, über die Lebensbedingungen von HIV-positiven Menschen recherchiert. Ein
früheres Werk zu diesem Thema
hatte sie schon bekannt gemacht,
aber worauf war sie diesmal gestossen?
Um dies herauszufinden, muss
Kumar selber nach Indien reisen
und stösst dort auf eine zweifelhafte Klinik, die Medikamente an
HIV-infizierten Menschen testet.
Trotz den dunklen Machenschaften und vielen traurigen Gestalten
wirkt der Krimi nicht düster. Dies
liegt an Sunil Manns humorvollem
Stil. Auch beschreibt er Eigenarten
sowohl von Indern wie auch von
Schweizern mit viel Schalk. Der
Autor wurde als Sohn indischer
Einwanderer im Berner Oberland
geboren. Ausser als Schriftsteller
ist er als Flugbegleiter bei der
Swiss tätig.
Sunil Mann: «Schattenschnitt». Grafit-Verlag, 2016, 315 Seiten.
Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region
Donnerstag, 10. November
Samstag, 12. November
16.45–17.30 Ökumenische Abendandacht: Mit Pfrn.
Lea Scherler. Tertianum, Sennhofweg 23, Zollikerberg.
18.15 Turnen für alle: Gesundheits- und Fitnesstraining für Jung und Alt unter Leitung von Bruno F. Dümmler, dipl. Turn- und Sportlehrer. Jeden Donnerstag ausser in den Schulferien, Dauer
eine Stunde, Garderoben stehen zur Verfügung.
Unkostenbeitrag oder Jahresbeitrag beim Leichtathletikclub Küsnacht. Schulhaus Zentrum (Untere Turnhalle), Rigistrasse, Küsnacht.
19.00–20.00 Ski-Fit 2016/17: Skiturnen für Jedermann und -frau, organisiert vom Bürgerturnverein Küsnacht. Jeden Donnerstag (ausser in den
Schulferien) bis zu den Frühlingsferien. Keine
Anmeldung nötig, Einstieg jederzeit möglich. Leitung/Infos: Nelly Voegeli-Sturzenegger, voegi@
ggaweb.ch, 079 652 02 12, www.btvk.ch. Turnhalle 2 bei der Heslihalle (Eingang Untere Heslibachstrasse 33, Seite Rapperswil), Küsnacht.
16.00–23.00 Säulikegeln: Absenden am Sonntag,
13. November, im Anschluss an das Kegeln,
20.00 Uhr im Kirchgemeindesaal. Dorfplatz, Zumikon.
Freitag, 11. November
11.30–14.00 Martinigans-Buffet: Tertianum, Sennhofweg 23, Zollikerberg.
15.00 «Bestatter»-Schauspieler erzählt: Samuel
Streiff spielt in der bekannten SRF-Krimiserie
«Der Bestatter» den Polizisten Reto Dörig. Er erzählt im Theatersaal des Alterszentrums Klus
Park. Asylstrasse 130 in Zürich
17.30–19.30 Martinigans-Buffet: Tertianum (Restaurant Rondo), Sennhofweg 23, Zollikerberg.
19.45 Lesung Jens Steiner: Abendkasse ab 19.15
Uhr. Veranstalter: Kulturkreis Zollikon. Schulhaus
Buchholz (Aula), Zollikon.
Sonntag, 13. November
14.00–19.30 Säulikegeln: Absenden am Sonntag,
13. November, im Anschluss an das Kegeln,
20.00 Uhr im Kirchgemeindesaal. Dorfplatz, Zumikon.
17.00 Konzert: Türöffnung 16.30 Uhr. Strandgut –
unter diesem Motto spielt die Band fischlisdance.
Eintritt frei, anschliessend an das Konzert kleiner
Apéro. Platzzahl beschränkt. Seehof, Hornweg
28, Küsnacht.
Dienstag, 15. November
15.00–16.00 Nachmittagsunterhaltung: Mit Peter
Korda am Piano. Tertianum, Sennhofweg 23,
Zollikerberg.
Mittwoch, 16. November
14.15 Filmnachmittag: Im reformierten Kirchgemeindehaus Küsnacht läuft der Film «Der grosse
Sommer» mit Matthias Gnädinger. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Donnerstag, 17. November
14.00–17.00 SfS-Senioren-Jass: Restaurant Dörfli,
Allmendstrasse 4, Küsnacht. Weitere Informationen: 044 912 08 13.
16.00–16.45 Storytime in English: Spielerischer
Einstieg ins Englische für Schüler (2. und 3. Klasse). Bibliothek, Seestrasse 123, Küsnacht.
18.00–21.00 «MärchenARTiges»: Doris Kummer
zeigt in der Galerie Milchhütte in Zumikon ihre
Bilder und Objekte. Die Ausstellung dauert im
Anschluss bis zum Sonntag, 27. November.
18.15 Turnen für alle: Gesundheits- und Fitnesstraining für Jung und Alt unter Leitung von Bruno F. Dümmler, dipl. Turn- und Sportlehrer. Jeden Donnerstag ausser in den Schulferien, Dauer
eine Stunde, Garderoben stehen zur Verfügung.
Unkostenbeitrag oder Jahresbeitrag beim Leichtathletikclub Küsnacht. Schulhaus Zentrum (Untere Turnhalle), Rigistrasse, Küsnacht.
19.00–20.00 Ski-Fit 2016/17: Skiturnen für Jedermann und -frau, organisiert vom Bürgerturnverein Küsnacht. Jeden Donnerstag (ausser in den
Schulferien) bis zu den Frühlingsferien. Keine
Anmeldung nötig, Einstieg jederzeit möglich. Leitung/Infos: Nelly Voegeli-Sturzenegger, voegi@
ggaweb.ch, 079 652 02 12, www.btvk.ch. Turnhalle 2 bei der Heslihalle (Eingang Untere Heslibachstrasse 33, Seite Rapperswil), Küsnacht.
20.00 Kino: Film zum Thema «Unterwegs». Apéro
ab 19.30 Uhr, Eintritt frei. Höchhus, Seestrasse
123, Küsnacht.
Freitag, 18. November
15.00–16.00 Vortrag: «Ängste im Alter» mit Prof.
Dr. Helmut Bachmaier. Tertianum, Sennhofweg
23, Zollikerberg.
19.30 Turnerchränzli: Türöffnung 18.30 Uhr. Festwirtschaft, Kafistube, Bar. Schulhaus Limberg.
20.00 Italienischer Liederabend: Mit Daniel Rohr
und Dietmar Loeffler. Theater Rigiblick.
«Der Parasit» im Atelier Theater
Das Atelier Theater Meilen zeigt
Friedrich Schillers Komödie «Der Parasit oder Die Kunst sein Glück zu
machen». Sie erzählt den Aufstieg
und Fall eines windigen Hochstaplers. Der Parasit heisst im Stück Selicour und ist ein Büroangestellter, ein
Kriecher allererster Güte. Er bedient
sich oder lässt sich bedienen, denn
die Arbeit machen andere.
Er heimst nur den Ruhm ein. Wer
ihm gefährlich wird oder auch nur
nicht mehr nützlich ist wie Madame
La Roche, sieht sich im nächsten Moment auf der Strasse wieder. La Roche lässt das aber nicht auf sich sitzen und rächt sich. Im ersten Moment geht das zwar noch gründlich
schief, doch mit Selicours eigenen
Waffen der Intrige schafft sie es
schliesslich doch, ihn zu entlarven.
Der ehrenvolle Minister Narbonne,
Selicours Chef und auch fast schon
sein Schwiegervater, erkennt dessen
«Gespinst der Lüge». Selicour kriecht
ein letztes Mal, aber auf dem Boden,
und zwar davon.
Die Aufführungen finden noch bis
zum 26. November jeweils mittwochs
(20 Uhr), freitags (20 Uhr), samstags
(18 Uhr) und sonntags (17 Uhr) statt.
Das Theater und die Bar sind eine
Stund vor Vorstellungsbeginn geöffnet. Reservierte Karten liegen bis 15
Minuten vor Vorstellungsbeginn an
der Abendkasse bereit. (e.)
Reservationen unter www.ateliertheatermeilen.ch oder Papeterie Herrliberg.
KIRCHEN
Katholisches Pfarramt
Küsnacht-Erlenbach
Küsnacht, St. Georg
Samstag, 12. November
17.00 Eucharistiefeier
Sonntag, 13. November
10.30 Firmgottesdienst
15.00 Firmgottesdienst
reformierten Kirche Erlenbach
18.30 Eucharistiefeier
Reformierte Kirchgemeinde
Küsnacht
Sonntag, 13. November
10.00 Kirche: Gottesdienst
zur goldenen Konfirmation
Itschnach
Friedhofkapelle Hinterriet
Sonntag, 13. November
9.00 Gottesdienst
Erlenbach
Kirchenzentrum St. Agnes
Die goldene Konfirmation ist ein
Festgottesdienst für alle, die vor
50 Jahren konfirmiert wurden.
Die ganze Gemeinde ist eingeladen
mitzufeiern.
Samstag, 12. November
10.00 «Fiire mit de Chliine» in der
Pfr. Andrea Marco Bianca
Musik: BBG Group
Anschliessend Apéro
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag
Auflage: 12’327 (Wemf beglaubigt)
Jahresabonnement: Fr. 90.–
Inserate: Fr. 1.07/mm-Spalte
Anzeigenschluss:
Freitagmorgen, 10 Uhr
Geschäftsleitung/Verlag:
Liliane Müggenburg
Redaktion: Annina Just (aj.),
Oliver Linow (oli.)
E-Mail: [email protected]
Redaktionelle Sonderthemen:
Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.), Pascal
Wiederkehr (pw.)
Ständige Mitarbeiter:
Willy Neubauer (wn.),
Annemarie Schmidt-Pfister (asp.)
Sport: Hanspeter Rathgeb (hr.)
Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl,
Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33
Anzeigenverkauf:
Heidi Haltiner, Tel. 044 910 88 26,
[email protected]
Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau
Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33,
[email protected]
Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG,
Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich, Tel. 044
913 53 33, Fax 044 910 87 72
E-Mail: [email protected],
www.lokalinfo.ch
Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln
Küsnachter
Veranstaltungen & Freizeit
Der TV Forch lädt zu seinem «Chränzli»
Das Turnerchränzli des TV
Forch findet am Samstag
und Sonntag im Schulhaus
Limberg statt.
Der Turnverein Forch organisiert jedes Jahr das beliebte Turnerchränzli.
Dieses Jahr findet es unter dem Motto
«Kunst und Kultur» am Freitag, 11.,
und Samstag, 12. November, im Limberg-Saal statt.
Die Leiterinnen und Leiter waren
wieder gefordert, dem Thema gerecht
zu werden und für das Publikum etwas Spezielles vorzubereiten. Die Besucher können sich überraschen lassen, was die fleissigen Turnerinnen
und Turner dieses Jahr vorführen
werden. Am Freitag findet ab 19.30
die erste Vorstellung statt. Am Samstag startet der Unterhaltungsabend
um 20.15 Uhr. Nach den Darbietungen können die Besucherinnen und
Besucher das Tanzbein schwingen.
Die Turner hoffen auf viel Publikum am «Chränzli».
Das Duo Ohrwurm sorgt für gute
Stimmung. Die Gäste werden in der
Festwirtschaft oder in der beliebten
Kafistube bedient. Ausserdem steht eine Bar zur Verfügung. (e.)
Foto: Archiv/oli.
Freitag, 11. November, 19.30 Uhr, Türöffnung 18.30 Uhr, bis 2 Uhr; Samstag, 12.
November, 20.15 Uhr, Türöffnung 19 Uhr,
bis 4 Uhr. Eintritt Erwachsene ab 16 Jahren: 8.–/14.–. Kinder ab 6 Jahren: 4.–/8.–.
Saal Schulhaus Limberg.
Vielseitige Künstlerin in der Milchhütte
Doris Kummer zeigt in der
Galerie Milchhütte ihre
Bilder und Objekte.
Die Künstlerin gibt einen Einblick in
ihr fantasievolles und farbiges
Schaffen. Zwischen dem 17. und 27.
November stellt sie in der Galerie
Milchhütte ihre Bilder und Objekte
aus.
Doris Kummer arbeitet gerne in
ganz unterschiedlichen Formaten.
Während ihre grossen, abstrakten
Bilder (100 x 100 cm oder 50 x 70
cm) durch eine sichere Farbgebung
bestechen, erobert eine fantasievolle
und archaische Tier- und Vogelwelt
ihre Stelen und Objekte.
Bei ihren Bildern arbeitet die
Künstlerin in Mischtechnik auf Leinwand, Papier oder Holz. In mehreren Maldurchgängen wird Farbe
aufgetragen. So bleiben von jeder
Schicht Spuren zurück, die sich mit
der Zeit zu Strukturen verdichten.
Schliesslich entspricht das Bild der
inneren Vorstellung der Künstlerin,
die als Inspirationsquelle für die Ar-
«Der grosse Sommer»:
Filmnachmittag
Anton Sommer (Mathias Gnädinger),
einst Schwingerkönig und beliebt bei
Jung und Alt, beschäftigt sich heute
hauptsächlich mit dem Basteln von
Flaschenschiffen. Als seine Vermieterin unerwartet stirbt, droht ihm Hiro,
der Enkel der Verstorbenen, mit der
Kündigung seiner Wohnung, falls er
ihn nicht nach Japan begleitet. Dort
möchte Hiro nämlich eine Sumoringer-Schule besuchen. Somit verlässt
Sommer zum ersten Mal in seinem
Leben die Schweiz. Er schafft es, seine Einsamkeit zu überwinden und
allmählich wieder Lebensfreude zu
gewinnen. (e.)
Mittwoch, 16. November, 14.15 Uhr, Reformiertes Kirchgemeindehaus, Küsnacht.
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Feinschmecker gesucht!
Wer begleitet mich, weibl., 72/8053 ZH,
1- bis 2-mal im Mt. in ein Gault-MillauRestaurant oder Geheimtipp-Beizli?
Getrennte Kasse.
Kontaktnahme bitte unter
Lokalinfo AG, Chiffre 96, 8053 Zürich.
Doris Kummer lässt sich oft von der Natur inspirieren.
beit gedient hat. Manchmal sind es
Erinnerungen an Naturerlebnisse
oder weitere persönliche Zeitspuren,
die sie malend festhalten möchte.
Aber auch eine kühle Hausfassade
oder
x-beliebige
Oberflächenbeschaffenheiten können Auslöser für
ein Bild sein.
Doris Kummer wohnt in Zürich,
wo sie die Hochschule für Gestaltung
besuchte. Weitere Ausbildungsorte
Foto: zvg.
waren die Kunstschule Wetzikon
und das Haus der Farbe in Zürich.
Im Weiteren besuchte sie bei verschiedenen Kunstschaffenden im Inund Ausland Workshops. (e.)
Donnerstag, 17., bis Sonntag, 27. November. Vernissage: Donnerstag, 17. November, 18 bis 21 Uhr. Finissage: Sonntag, 27.
November, 13 bis 16 Uhr. Öffnungszeiten:
Donnerstag und Freitag 17 bis 19 Uhr,
Samstag und Sonntag 13 bis 17 Uhr.
«Bestatter»-Schauspieler erzählt
Im Theatersaal des Alterszentrums Klus Park findet
morgen Freitag ein Gespräch
mit dem «Bestatter»-Schauspieler Samuel Streiff statt.
Vielen sollte Samuel Streiff aus der erfolgreichen SRF-Krimi-Serie «Der Bestatter» bekannt sein. Dort spielte
Streiff den Polizisten Reto Dörig.
Aufgewachsen in London und
Walchwil, begann er mit 20 Jahren
sein Schauspielstudium an der Hochschule für Musik und Theater Zürich
und erhielt 1999 den Förderpreis für
Nachwuchs-Schauspieler der Armin
Ziegler Stiftung Zürich. Nach Festengagements am Theater St. Gallen und
am Deutschen Theater in Göttingen
arbeitet Samuel Streiff seit 2004 als
freischaffender
Schauspieler
in
Deutschland, Italien, Frankreich und
der Schweiz.
2011 spielte er an der 54. Kunstbiennale in Venedig für Tim Zulauf im
Stück «Deviare – Vier Agenten – Part
of a Movie». Weiter war er zu sehen
Samuel Streiff – bekannt aus Film
Foto: zvg.
und Fernsehen.
im Fernsehfilm «Die Schweizer – Dufour» von SRF, im Kinofilm «Akte
Grüninger» unter der Regie von Alain
Gsponer und von 2011 bis 2016 in der
bereits genannten Serie «Der Bestatter». Die Regie führten dort Markus
Fischer und Markus Welter. (sch./zb.)
Der Bestatter. Freitag, 11.11., 15 Uhr,
Theatersaal, Alterzentrum Klus Park. Eintritt frei – Kollekte. Anschliessend Apéro.
Nr. 45
10. November 2016
15
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Küsnachter
Nr. 45
10. November 2016
AKTUELL
Ihre Kunst wurde von der Liebe geprägt
Annemarie Rüegg hat weite
Teile der Welt in unzähligen
Fettstiftzeichnungen festgehalten. Am 13. November
wird anlässlich der Eröffnung ihrer Ausstellung im
Erlengut auch ihr Kunstband
«Annemarie» vorgestellt.
Benedikt Kretz
Von Kindesbeinen an ist die Küsnachterin Annemarie Rüegg fasziniert von der Schönheit und Einzigartigkeit der Pflanzenwelt. Dabei
verspürte sie früh den Drang, Farben und Formen so zu arrangieren,
dass etwas neues Schönes entstehen
konnte. Aus dem kindlichen Spiel
entwickelte sich mit den Jahren eine
Passion, die zu stark war, als dass es
Rüegg beim blossen Hobby hätte bewenden lassen können. Mit 17 Jahren besuchte sie die Kunstgewerbeschule Zürich, im darauffolgenden
Jahr trat sie eine Lehre als Schaufensterdekorateurin an.
In diesen Ausbildungen erlernte
Rüegg gestalterische Grundkompetenzen sowie die Prinzipien der
Farb- und Formenlehre. Das Malen
hat sich die Künstlerin jedoch selber
beigebracht. Trotz ihrer tiefen Bewunderung für die grossen Meister
des Impressionismus scheute sie davor zurück, sich zu sehr beeinflussen zu lassen.
Blumen als Lieblingsmotiv
Die Küsnachterin war von Anfang an
auf der Suche nach ihrem ganz eigenen Stil. Geprägt wurde dieser massgeblich durch die Erfahrung ihrer
grossen Liebe. Diese hatte sie mit 18
in der Person Max Rüeggs gefunden.
Diese Liebe sollte der Boden werden,
auf dem ihre Kunst erblühen konnte.
Ihr erstes Ölbild malte Rüegg unmittelbar nach der Hochzeit. Es zeigt
den Wiesenblumenstrauss, den das
junge Brautpaar gepflückt hatte. Blu-
Rüegg zeichnete gerne auf Reisen. Hier: Ein Blick über Kopenhagen.
men blieben bis heute das Lieblingsmotiv der Küsntlerin.
Der Beruf brachte es mit sich,
dass ihr Mann oft längere Zeit im
Ausland verbrachte. Rüegg vermisste ihn in diesen Wochen sehr.
Schliesslich konnten es die beiden
jedoch so einrichten, dass sie ihn
auf seinen Reisen begleitete. Damit
war der Grundstein ihres zweiten
Oeuvres gelegt. Denn auf die Reisen
begleitete Rüegg ihr Fettstift. Mit
diesem zeichnete sie die besuchten
Stätten. Diese Blätter sammelte sie
in grossformatigen Bänden. Und wie
das Paar mehr und mehr Flecken
der Erde besucht hatte, wuchsen jene Seiten zu umfangreichen Reisetagebüchern heran.
Nach der Geburt der beiden Söhne und der Tochter reisten die
Rüeggs auch gerne zu fünft. Ge-
zeichnet hat Annemarie Rüegg indessen weiterhin bevorzugt auf jenen Reisen, die sie mit Max alleine
unternahm. Obwohl ihre Werke als
Früchte des privaten Glücks äusserst
persönliche, ja intime Schöpfungen
sind, blieb ihre Kunst von der Aussenwelt nicht unbeachtet. Schon
früh erlangte die Künstlerin in ihrer
Umgebung Bekanntheit, die mit
über 20 Ausstellungen in der ganzen
Schweiz eine gewisse Strahlkraft
entwickelte. Als Unicef-Kartensujets
reisten ihre Ölbilder – wie sie mit
Max und ihren Kindern – um die
ganze Welt.
Krise nach dem Tod des Ehemanns
Mit der Krankheit ihres Ehemanns
legte sich ein Schatten über Rüeggs
Leben, der all ihrer Kunst abging.
Als Max schliesslich starb, war
Fotos: zvg.
Annemarie Rüegg freut sich auf die Ausstellung.
Annemarie Rüegg zutiefst erschüttert. Sie stürzte in eine tiefe Sinnkrise. Die Liebe, auf der ihre ganze
Kunst erblüht war, war ihr vom Leben entzogen worden.
Die Künstlerin war unfähig, auch
nur einen Pinselstrich zu tun. Ihr inneres Auge, dem die Sujets ehedem
schon beim Anblick der weissen
Leinwand in den prächtigsten Farben erschienen waren, erblindete.
Die lieblichen Töne ihrer Palette zerflossen im Grau ihrer Trauer, die
Leinwand blieb leer. Zum Glück
wurde Annemarie Rüegg in dieser
Zeit von ihrem Umfeld getragen.
Dessen liebevoller Zuspruch gab
ihr nach einer längeren Pause
schliesslich die Kraft, sich wieder an
die Staffelei zu setzen. Obgleich es
ihr anfänglich nicht leichtfiel, fand
sie zurück in ihre wunderbare Welt
der Farben – zurück auch zur Liebe,
die ihr der Tod trotz allem nicht hatte rauben können.
Mit der Vernissage am 13. November darf die Künstlerin ihrem
Leben ein denkwürdiges Ereignis
hinzufügen. Denn an diesem Tag
wird im Erlenbacher Erlengut nicht
bloss die Ausstellung ihrer Werke
eröffnet, sondern auch ihr beim Verlag Rüffer & Rub erscheinender
Kunstband «Annemarie» präsentiert. Eine mit grösster Liebe und
Sorgfalt zusammengestellte Sammlung ihrer Ölbilder und Fettstiftzeichnungen.
Ausstellung und Buchvernissage: Sonntag,
13. November, 14.30 bis 17 Uhr im Erlengut, Erlengutstrasse 1a, Erlenbach. Ausstellung täglich 14 bis 19 Uhr bis Sonntag,
20. November. Mehr über die Künstlerin:
www.annemarierueegg.ch.
FIT UND GESUND MIT TESS
Überall und immer: Vier Übungen für sie (und ihn)
Tess Zürcher*
Bei Pilates geht es um ein ganzheitliches Training für den Körper und
Geist, bei dem Kraft und Flexibilität
gefördert und gefordert werden. Dabei kommt der Atmung eine zentrale
Rolle zu: Sie wirkt während der Ausführung der Übungen unterstützend.
Nicht jeder kann und schafft es,
regelmässig Sport zu treiben. Man
arbeitet bis spät, reist oft, versorgt
Haus und Familie, hat Termine oder
ist schon etwas älter und deswegen
eingeschränkter. Übungen, die unabhängig von Fitnessniveau, Ort und
Zeit sowie Equipment ausgeführt
werden können, sind gefragt.
Richtige Vorbereitung
Uschi Di Secli, Inhaberin des www.
roomforpilates.ch in Küsnacht, unter
anderem Pilatesinstruktorin. Ihr Repertoire ist unerschöpflich, eine echte
Expertin im Pilates. Sie empfiehlt folgende drei Übungen zur Kräftigung
der Rumpfmuskulatur: Toe taps, single leg stretch, double leg stretch.
Zum Abschluss der Trainingseinheit
Übung 4 die Shoulder Bridge: «Bridging ist mit die beste Übung, um die
Wirbelsäule einmal bewusst zu mobilisieren und Verspannungen zu lösen.
Diese gehört für mich in jede Pilatesstunde!», erklärt Uschi Di Secli. In
den vier Kasten ist zu lesen, wie die
Tess Zürcher erklärt vier Übungen
für zwischendurch.
Foto: zvg.
Übungen mit der Atmung ausgeführt
werden .
Als Vorbereitung legen Sie sich
auf den Rücken, platzieren die Hände seitlich neben den Körper. Zwischen Ihrem Kreuz und der Unterlage hat ein Daumen Platz.
Atmen Sie durch die Nase ein.
Atmen Sie alle Luft durch den leicht
geöffneten Mund aus und ziehen Sie
den Bauchnabel zur Wirbelsäule. So
atmen Sie richtig während der
Übungen.
* Tess Zürcher macht die Ausbildung zur
Pilates-Lehrerin und schreibt in dieser Rubrik regelmässig zum Thema Fitness, Gesundheit und Ernährung.
1. Toe Taps
2. Single leg stretch
Sie liegen auf dem Rücken, die Hände sind seitlich auf
der Unterlage. Bringen Sie Ihre Knie 90° über die
Hüfte, die Waden schweben parallel zum Boden. Sie
spüren einen leichten Zug auf die Bauchmuskeln.
Atmen Sie ein und senken Sie den rechten Zeh zur
Matte, ohne dass der Abstand zwischen Kreuz und
Unterlage grösser wird. Stellen Sie den Zeh aber nicht
auf, tippen Sie die Matte nur ganz leicht an.
Atmen Sie aus, bringen sie den Zeh zurück in die
Ausgangsposition. Saugen Sie beim Ausatmen den
Bauchnabel nach innen, zur Wirbelsäule. Schultern
bleiben entspannt auf die Matte gedrückt. Wechseln
Sie den Fuss. Führen Sie diese Bewegung für acht
Wiederholungen/Seite aus.
Sie liegen auf dem Rücken, das Kreuz daumenbreit
weg von der Matte. Atmen Sie aus und rollen Sie dabei
Ihren Kopf und Nacken hoch. Ihr Blick geht zum
Bauchnabel. Kommen Sie so hoch, bis auch die Schultern leicht von der Unterlage abgehoben sind.
Ziehen Sie ihr rechtes Knie 90° über die Hüfte. Die
rechte Hand platzieren sie auf das rechte Knie, die linke Hand liegt auf dem Schienbein des rechten Beins.
Das linke, bis zum Zeh gestrecktes Bein heben Sie
leicht von der Matte. In dieser Position atmen Sie ein.
Ausatmen: Rechtes Bein strecken, linkes Bein über
Hüfte anwinkeln, Hände auf linkes Bein legen. Ihr
Kopf, der Nacken und die Schultern sind immer noch
leicht von der Matte abgehoben. Führen Sie diese
Übungen abwechselnd achtmal pro Bein aus.
3. Double leg stretch
4. Bridging
Ihre Knie befinden sich 90° über der Hüfte. Zwischen
Oberschenkel und Wade liegen ebenfalls 90°. Sie sind
in der «Table-top»-Position. Legen Sie ihre Hände auf
die Knie. Atmen Sie aus: Rollen Sie ihren Kopf ein, heben den Nacken ab, lösen die Schultern leicht von der
Unterlage. Ihr Blick geht durch ihre Oberschenkel. In
diesem «Päckli» atmen Sie ein.
Atmen Sie aus, strecken Sie Beine und Arme von
Ihrem Rumpf weg in die Diagonale, ohne ein Hohlkreuz zu machen. Atmen Sie ein, bringen Sie die Extremitäten in die Ausgangsposition. Achtung: Je weiter Sie
die Beine senken, umso anstrengender wird die Übung
und je schneller fallen Sie in ein Hohlkreuz. Führen Sie
ihre Beine zu Beginn eher senkrecht zur Decke.
Sie liegen auf dem Rücken, Arme seitlich neben dem
Körper. Stellen Sie ihre Füsse hüftbreit auf. Sie sind etwas mehr als eine Handbreite vom Gesäss weg. Atmen
Sie ein.
Beim Ausatmen klappen Sie Ihr Becken zu sich:
Steissbein zu den Fersen schieben, Schambein zur
Brust ziehen. Während der Ausatmung beginnen Sie
dann nach Einklappen des Beckens, Wirbel für Wirbel
von unten her zu den Schultern von der Matte zu lösen.
Gehen Sie nur so weit, dass ihr Gewicht auf den Füssen
und auf den Schultern liegt. Hier oben atmen Sie ein.
Atmen Sie dann aus, werden Sie weich im Brustbein, setzen Sie kontrolliert Wirbel für Wirbel zurück
auf die Matte. Wiederholen Sie diese Übung sechsmal.