Moritzburg verliert Kunstsammlung zur Brücke

Moritzburg verliert Kunstsammlung zur
Brücke
Die Moritzburg in Halle muss einen drastischen Rückschlag einstecken. Die
Werke von Malern der sogenannten Brücke aus der Sammlung von Hermann
Gerlinger gehen an den Sammler zurück. Grund sind unterschiedliche
Auffassungen zur Ausstellungskonzeption. Voraussichtlich im April werden die
Kunstwerke verpackt und Halle verlassen.
Der 85jährige Gerlinger führte mehrere Jahrzehnte erfolgreich ein
mittelständisches Unternehmen in Würzburg und hat sich als Sammler von
Kunstwerken der Künstlervereinigung Brücke einen Namen gemacht. Seine
weltweit einzigartige Sammlung hatte er seit 2001 der Stiftung Moritzburg,
Kunstmuseum des Landes Sachsen-Anhalt, zur Verfügung gestellt. Damit war
Sachsen-Anhalt nach dem Brücke-Museum in Berlin Standort des größten
Sammlungsbestandes der Künstlergruppe.
Doch zuvor wird noch einmal eine Sonderausstellung zu sehen sei. Am 13.11.
wird die Schau “Inspiration des Fremden – die Brücke-Maler und die
außereuropäische Kunst” gezeigt. Zu sehen sind Werke der Brücke-Maler, die
sich für diese Werke auf Reisen nach Afrika oder in die Südsee inspirieren
ließen. Daneben werden auch originale Kunstwerke aus Afrika zu sehen sein.
Sie werden Gemälden und Arbeiten auf Papier aus der Sammlung
gegenübergestellt, ergänzt durch ausgewählte Leihgaben. Die Schau
thematisiert den spannenden Dialog zwischen Afrika und Europa und lässt damit
einen kulturellen Austausch zu Beginn des letzten Jahrhunderts exemplarisch
erlebbar werden, der von entscheidender Bedeutung für die Entwicklung der
Kunst im 20. Jahrhundert war.