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04.11.2016
Dr. Eva-Maria Stange: „Wissenschaftlerinnen steigen
zu früh aus – wir brauchen eine positiv strukturierte
Arbeitswelt für Frauen und für Männer“
Wissenschaftsministerin besucht Frauennetzwerk Leipzig
„Frauen sind in akademischen Führungspositionen immer noch zu wenig
vertreten. Forderungen - auch im Wissenschaftssystem - nach maximaler
Arbeitszeitflexibilität, ständiger Verfügbarkeit, weltweiter Mobilität bei
gleichzeitig unsicheren Arbeitsverhältnissen widerspricht vor allem der
Lebenswirklichkeit vieler Frauen. Sie steigen daher oft zu früh aus“, sagte
heute die sächsische Wissenschaftsministerin Dr. Eva-Maria Stange bei
ihrem Treffen mit dem Frauennetzwerk Leipzig. „Politik kann und muss
Anstöße für Veränderungen geben und Rahmenbedingungen schaffen, denn
wir können auf die herausragenden Fähigkeiten und Qualifikationen von
Frauen im Wissenschaftsbetrieb nicht verzichten. Wir müssen eine für
Frauen ebenso wie für Männer positiv strukturierte Arbeitswelt gestalten.
Es geht hier um einen Kulturwandel insgesamt, der auf die veränderte
Lebenswelt und deren neue Ansprüche, die sogenannte Work-Life-Balance,
reagiert.“
Die Ministerin verwies in diesem Zusammenhang auf den von ihr
angestoßenen und in diesem Jahr verabschiedeten „Rahmenkodex über
den Umgang mit befristeter Beschäftigung und die Förderung von
Karriereperspektiven an den Hochschulen im Freistaat Sachsen“, den
die überwiegende Zahl der Rektoren der staatlichen Hochschulen und
der Vorsitzende des Hauptpersonalrats unterschrieben haben. Sachsens
Hochschulen erhalten vom Freistaat Sachsen auch in diesem Jahr insgesamt
sechs Millionen Euro für die Schaffung besserer Beschäftigungsverhältnisse,
längerer Vertragsfristen, der besseren Vereinbarkeit von Lehre, Forschung
und Familie. Ab 2017 ist die Vergabe dieser Gelder dann daran gekoppelt,
dass der Kodex verbindlich in den Hochschulen mit den Personalräten
vereinbart ist.
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Zudem
werden
die
Hochschulen
im
Rahmen
der
Hochschulentwicklungsplanung bis 2025 angehalten, für alle Hierarchieund Erwerbsstufen die forschungsorientierten Gleichstellungsstandards
der
Deutschen
Forschungsgemeinschaft
anzuwenden
und
–
basierend auf ihren Frauenförderplänen und abgestimmt auf
ihre
Personalentwicklungskonzepte
–
ein
hochschulspezifisches
Gleichstellungskonzept zu erarbeiten. Die Festlegung von flexiblen
Zielquoten
bei
den
wissenschaftlichen
Mitarbeiterinnen
und
Professorinnen in den Zielvereinbarungen des Wissenschaftsministeriums
mit den Hochschulen vorgesehen. „Eine strikte Frauenquote halte ich aber
für nicht zielführend, da so der Eindruck entstehen kann, die Frauen
hätten sich nicht über ihre Leistung, sondern nur über ihr Geschlecht für
die Position qualifiziert“, so Dr. Stange. „Gemeinsam müssen wir daran
arbeiten, dass die Vereinbarkeit von Familie und Beruf, die Berufung in
Ämter und Positionen, aber auch die Würdigung akademischer Leistungen
nicht eine vom Geschlecht abhängige Frage ist oder bleibt.“
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