Zahlen zur Berufswahl

Bern, 27. Oktober 2016
Kantonale Fachstelle für die Gleichstellung von
Frauen und Männern
Postgasse 68
3000 Bern 8
Zahlen zur Berufswahl
Ausgewählte Statistiken zur ersten
Berufswahl von Mädchen und Knaben im Kanton Bern
Ausgewählte Statistiken zur ersten Berufswahl von Mädchen und Knaben im Kanton Bern
Inhaltsverzeichnis
1
Vorwort ......................................................................................................................... 3
2
Berufliche Grundbildung und Gymnasien .................................................................. 4
3
Berufsfelder .................................................................................................................. 5
4
3.1
Geschlechterverteilung ausgewählter Lehrberufe im Kanton Bern ..................... 5
3.2
Schweizweite Entwicklung der Geschlechteranteile 1990 - 2014 ....................... 6
Einzelne Berufe .......................................................................................................... 11
4.1
Beliebteste Lehrberufe junger Frauen und junger Männer im Kanton
Bern................................................................................................................. 11
4.2
Entwicklung der Geschlechteranteile 2010 - 2015 ........................................... 12
5
Gymnasien .................................................................................................................. 17
6
Angebote zur Öffnung der Berufswahl ..................................................................... 19
7
Impressum .................................................................................................................. 21
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Ausgewählte Statistiken zur ersten Berufswahl von Mädchen und Knaben im Kanton Bern
1 Vorwort
Jungen Frauen und Männern stehen unzählige Berufs- und Ausbildungsmöglichkeiten offen.
Dennoch beschränken sich die meisten Jugendlichen im Berufswahlprozess auf wenige geschlechtstypische Berufe und Ausbildungswege. Tradierte Vorstellungen darüber, welche Schulfächer und Berufe als „männlich“ oder als „weiblich“ gelten, beeinflussen die Entwicklung von
Selbstvertrauen und Interessen und wirken sich auf die Berufswahl aus.
Nicht nur auf Seiten junger Frauen und Männer spielt das Geschlecht bei der Berufswahl eine
Rolle. Alle am Berufswahlprozess Beteiligten beurteilen Berufswünsche Jugendlicher aus ihrer
geschlechterbezogenen Perspektive, meist ohne sich dessen bewusst zu sein. Das gilt für
Gleichaltrige ebenso wie für Eltern, Lehrpersonen oder Berufsberatende. Auch die Berufe selbst
sind durch ihre jeweiligen Traditionen geschlechtsspezifisch geprägt, was z.B. in ihrer Betriebskultur oder im Umgang mit den Herausforderungen der Vereinbarkeit von Familie und Beruf zum
Ausdruck kommt.
Mit den vorliegenden Zahlen zur Berufswahl ermöglichen wir einen Einblick in die erste Berufsund Ausbildungswahl junger Leute. Wir haben Berufe ausgewählt, die häufig gewählt werden
oder zu denen es am Nationalen Zukunftstag Projekte und Angebote gibt.
Die Zahlen zeigen, dass sich in den letzten Jahren an der geschlechtsspezifisch geprägten Berufswahl insgesamt wenig verändert hat. Etliche Berufsfelder und Berufe sind weiterhin ausgesprochene Männer- oder Frauendomänen. Dies gilt z.B. für die Informatik, für technische Berufe
oder für die Dentalassistenz und die medizinische Praxisassistenz.
Die Zahlen erlauben aber auch eine andere Betrachtungsweise: Es gibt sie, die jungen Leute, die
einen geschlechtsuntypischen Weg einschlagen und ihre Zahl nimmt zu. So haben etwa 2010 im
Kanton Bern noch 47 Fachmänner Gesundheit EFZ eine Lehre begonnen, 2015 waren es schon
93. 2010 starteten 35 neue Fachmänner Betreuung ihre Lehre, 2015 waren es bereits 52. Umgekehrt begannen 2010 37 Frauen eine Lehre als Landwirtin, 2015 waren es bereits 51. 2010 nahmen 27 junge Frauen eine Lehre als Schreinerin in Angriff, 2015 waren es 39. Manche Berufe,
die früher Männerberufe waren, sind heute gemischte Berufe, so etwa Malerin/Maler, Gärtnerin/Gärtner, Köchin/Koch, Zeichnerin/Zeichner. An den Gymnasien waren im Jahr 2000 in der
Schwerpunktfachgruppe Naturwissenschaften noch 41 Prozent Frauen. 2015 waren es bereits
49.7 Prozent, d.h. gleich viele wie Männer. Auch wenn sich im Grossen nicht viel verändert hat,
so zeigt sich im Kleinen durchaus Wandel.
Wenn junge Frauen und junge Männer eine für ihr Geschlecht untypische Ausbildung wählen,
bringen sie meist überdurchschnittliche Voraussetzungen mit, um sich im Beruf zu beweisen.
Werden sie von Kolleginnen und Kollegen, Eltern, Lehrpersonen, Lehrbetrieben und Berufsberatenden bestärkt und erhalten sie positive Rückmeldungen, fällt es ihnen leichter, gegen den
Strom zu schwimmen.1
Ob Schreinerin, Fachmann Gesundheit, Informatikerin oder Coiffeur – junge Leute, die einen
geschlechtsuntypischen Beruf gewählt haben, sind Vorbilder für Jugendliche im Berufswahlprozess. Sie ermutigen, den persönlichen Interessen nachzugehen und die eigenen Talente zu nutzen, auch wenn diese nicht als typisch gelten. Damit tragen sie zu einer Vielfalt in der Arbeitswelt
bei.
1
Vgl. NFP 60, Gleichstellung der Geschlechter, Ergebnisse und Impulse, Sythesebericht. Auszug Handlungsfeld Bildung. NFP 2014.
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Ausgewählte Statistiken zur ersten Berufswahl von Mädchen und Knaben im Kanton Bern
2 Berufliche Grundbildung und Gymnasien
MEHR JUNGE MÄNNER IN DER BERUFSBLIDUNG, MEHR JUNGE FRAUEN IN DER ALLGEMEINBILDUNG.
Die grosse Mehrheit von 68 Prozent aller Jugendlichen machte 2015 nach der obligatorischen
Schule eine berufliche Grundbildung. In der beruflichen Grundbildung überwiegen die jungen
Männer mit einem Anteil von 55 Prozent, während am Gymnasium die jungen Frauen mit einem
Anteil von 60 Prozent in der Mehrheit sind.
Abbildung 2-1: Lernende der Sekundarstufe II in öffentlichen und privaten Schulen, Kanton Bern,
2015
14'005 (45%)
Berufliche
Grundbildung (1)
17'117 (55%)
3'760 (60%)
Gymnasien
2'507 (40%)
4'535 (54%)
Andere (2)
3'793 (46%)
0
2'000
4'000
6'000
8'000 10'000 12'000
Anzahl Lernende
Frauen
14'000
16'000
18'000
Männer
(1) Ohne Wirtschaftsmittelschule.
(2) Berufsvorbereitung, Wirtschaftsmittelschulen, Vorbereitung auf Berufsmaturität II (nach beruflicher Grundbildung),
Fachmittelschulen, nicht gymnasiale Hochschulvorbereitung, Andere (v.a. Handelskurse).
Quelle: Erziehungsdirektion des Kantons Bern, Bildungsstatistik Kanton Bern, 2015.
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3 Berufsfelder
3.1
Geschlechterverteilung ausgewählter Lehrberufe im Kanton Bern
Abbildung 3-1: Geschlechterverteilung in ausgewählten Lehrberufen, Kanton Bern, 2015
Maurerin EFZ
Zimmerin EFZ
Polymechanikerin EFZ
Automobilmechatronikerin EFZ
Elektroinstallateurin EFZ
Automobilfachfrau EFZ
Metallbauerin EFZ
Elektronikerin EFZ
Logistikerin EFZ
Informatikerin EFZ
Schreinerin EFZ
Landwirtin EFZ
Zeichnerin EFZ
Gärtnerin EFZ
Köchin EFZ
Malerin EFZ
Kauffrau EFZ
Detailhandelsfachfrau EFZ
Bäckerin-Konditorin-Confiseurin EFZ
Fachfrau Betreuung EFZ
Fachfrau Gesundheit EFZ
Coiffeuse EFZ
Dentalassistentin EFZ
Medizinische Praxisassistentin EFZ
1
4
5
4
10
8
5
5
16
33
31
51
59
85
121
60
824
395
89
297
718
118
108
127
0%
145
188
210
108
226
151
87
66
161
275
179
202
140
147
152
64
491
197
28
52
90
8
1
0
10%
Quelle: Bundesamt für Statistik, Statistik der beruflichen Grundbildung.
20%
30%
40%
50%
Frau
60%
Mann
70%
80%
90%
Maurer EFZ
Zimmermann EFZ
Polymechaniker EFZ
Automobilmechatroniker EFZ
Elektroinstallateur EFZ
Automobil Fachmann EFZ
Metallbauer EFZ
Elektroniker EFZ
Logistiker EFZ
Informatiker EFZ
Schreiner EFZ
Landwirt EFZ
Zeichner EFZ
Gärtner EFZ
Koch EFZ
Maler EFZ
Kaufmann EFZ
Detailhandelsfachmann EFZ
Bäcker-Konditor-Confiseur EFZ
Fachmann Betreuung EFZ
Fachmann Gesundheit EFZ
Coiffeur EFZ
Dentalassistent EFZ
Medizinischer Praxisassistent EFZ
100%
3.2
Schweizweite Entwicklung der Geschlechteranteile 1990 - 2014
3.2.2 Wirtschaft und Verwaltung
2014 WAREN SCHWEIZWEIT 58 PROZENT DER LERNENDEN IM BEREICH WIRTSCHAFT
UND VERWALTUNG WEIBLICH. NACH GROSSEN SCHWANKUNGEN DER ANZAHL WEIBLICHER LERNENDER WIRD DER UNTERSCHIED ZWISCHEN DEN GESCHLECHTERN
NACH 2008 KLEINER.
1990 betrug die Frauenquote 69 Prozent. Sie sank bis 2014 auf 59 Prozent. Nachdem die Zahl
der Lernenden 1994 einen historischen Tiefpunkt erlebt hat, stieg sie bis 2001 stark an und hält
sich seitdem auf einem hohen Niveau. Die Frauenquote lag 1994 bei 67 Prozent und 2001 bei 66
Prozent.
Abbildung 3-2-1: Lernende im Bereich Wirtschaft und Verwaltung nach Geschlecht, Schweiz,
1990-2014
18000
16000
Anzahl Lernende
14000
12000
10000
8000
6000
4000
2000
Frau
Quelle: Bundesamt für Statistik, Statistik der beruflichen Grundbildung.
Mann
2014
2013
2012
2011
2010
2009
2008
2007
2006
2005
2004
2003
2002
2001
2000
1999
1998
1997
1996
1995
1994
1993
1992
1991
1990
0
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3.2.2
Gesundheitswesen
2014 WAREN SCHWEIZWEIT 90 PROZENT DER LERNENDEN IM GESUNDHEITSWESEN
WEIBLICH. DIE ZAHL DER LERNENDEN NAHM SEIT 2000 STARK ZU - INSBESONDERE DIE
JUNGEN FRAUEN WÄHLTEN VERMEHRT EINEN BERUF IM GESUNDHEITSWESEN.
1990 betrug die Männerquote 5 Prozent. Sie stieg bis 2014 auf 9 Prozent. Seit 2000 stieg die
Zahl der Lernenden im Gesundheitswesen um 50 Prozent an. Ausschlaggebend war die Zunahme von über 2000 Lernenden pro Jahr bei den Frauen. Bei den jungen Männern verdreifachte
sich die Zahl der Lernenden von 171 auf 505.
Abbildung 3-2-2: Lernende im Gesundheitsbereich nach Geschlecht, Schweiz, 1990-2014
6000
Anzahl Lernende
5000
4000
3000
2000
1000
Frau
2014
2013
2012
2011
2010
2009
2008
2007
2006
2005
2004
2003
2002
2001
2000
1999
1998
1997
1996
1995
1994
1993
1992
1991
1990
0
Mann
Quelle: Bundesamt für Statistik, Statistik der beruflichen Grundbildung.
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3.2.3 Architektur und Baugewerbe, Ingenieurwesen und Technik
IN DEN BEIDEN BERUFSFELDERN ARCHITEKTUR UND BAUGEWERBE SOWIE INGENIEURWESEN UND TECHNIK GAB ES SEIT 1990 WENIG VERÄNDERUNG.
Das Verhältnis von weiblichen und männlichen Lernenden im Berufsfeld Architektur und Baugewerbe betrug 2014 ungefähr 1 zu 6 und war mit Ausnahme der Jahre 2005-2007 konstant. Im
Berufsfeld Ingenieurwesen und Technik betrug der Frauenanteil 2014 rund 5 Prozent und war
seit 1990 konstant.
Abbildung 3-2-3: Lernende in Architektur und Baugewerbe nach Geschlecht, Schweiz, 19902014
8000
Anzahl Lernende
7000
6000
5000
4000
3000
2000
1000
Frau
2014
2013
2012
2011
2010
2009
2008
2007
2006
2005
2004
2003
2002
2001
2000
1999
1998
1997
1996
1995
1994
1993
1992
1991
1990
0
Mann
Quelle: Bundesamt für Statistik, Statistik der beruflichen Grundbildung.
Abbildung 3-2-4: Lernende in Ingenieurwesen und Technik nach Geschlecht, Schweiz, 19902014
14000
Anzahl Lernende
12000
10000
8000
6000
4000
2000
Frau
2014
2013
2012
2011
2010
2009
2008
2007
2006
2005
2004
2003
2002
2001
2000
1999
1998
1997
1996
1995
1994
1993
1992
1991
1990
0
Mann
Quelle: Bundesamt für Statistik, Statistik der beruflichen Grundbildung.
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3.2.4 Persönliche Dienstleistungen
2014 WAREN SCHWEIZWEIT 60 PROZENT DER LERNENDEN IM BEREICH DER PERSÖNLICHEN DIENSTLEISTUNGEN WEIBLICH. WÄHREND DER ANTEIL DER JUNGEN FRAUEN
IN DEN LETZEN 5 JAHREN RÜCKLÄUFIG WAR, STAGNIERTE DIE ANZAHL DER JUNGEN
MÄNNER.
1990 betrug der Frauenanteil 73 Prozent. Er sank bis 2014 auf 60 Prozent. Unter persönlichen
Dienstleistungen werden Berufe in Detailhandel, Gastgewerbe, Unterhaltung, Kultur, Sport sowie
weiteren Dienstleistungen, wie z.B. Coiffure, zusammengefasst. Zwischen 1990 und 2009 stieg
die Zahl der Lernenden sowohl bei Frauen und als auch bei Männern stark an. Von 2009 bis
2014 ist die Anzahl der weiblichen Lernenden um 20% gesunken.
Abbildung 3-2-5: Lernende in persönlichen Dienstleistungen nach Geschlecht, Schweiz, 19902014
4500
4000
Anzahl Lernende
3500
3000
2500
2000
1500
1000
500
Frau
2014
2013
2012
2011
2010
2009
2008
2007
2006
2005
2004
2003
2002
2001
2000
1999
1998
1997
1996
1995
1994
1993
1992
1991
1990
0
Mann
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3.2.5 Informatik
2014 WAREN SCHWEIZWEIT 6 PROZENT DER INFORMATIKLERNENDEN WEIBLICH.
WÄHREND DER ANTEIL DER JUNGEN FRAUEN IN DEN LETZEN 10 JAHREN STAGNIERTE,
STIEG DIE ANZAHL DER JUNGEN MÄNNER AN.
Durch die technologische Entwicklung entstand in den 1990ern die neue Branche der Informatik.
1993 starteten die ersten 22 Informatiklernenden ihre Ausbildung in der Schweiz. Nach einem
anfänglichen Boom in den 1990er Jahren und einem zwischenzeitlichen Höhepunkt im Jahr 2000
war die Zahl der Lernenden nach dem Millennium rückläufig. Seit 2004 stieg die Anzahl Lernender wieder stetig an. Während bei den Männern ein Anstieg von 600 Lernenden in den letzten 10
Jahren zu verzeichnen war, pendelte sich die Anzahl der Frauen zwischen 120 und 140 ein.
Abbildung 3-2-6: Informatiklernende nach Geschlecht, Schweiz, 1990-2014
2000
1800
1600
Anzahl Lernende
1400
1200
1000
800
600
400
200
Frau
2014
2013
2012
2011
2010
2009
2008
2007
2006
2005
2004
2003
2002
2001
2000
1999
1998
1997
1996
1995
1994
1993
1992
1991
1990
0
Mann
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4 Einzelne Berufe
4.1
Beliebteste Lehrberufe junger Frauen und junger Männer im Kanton Bern
KAUFFRAU UND FACHFRAU GESUNDHEIT SIND BEI DEN JUNGEN FRAUEN TOP. KAUFMANN UND INFORMATIKER BEI DEN JUNGEN MÄNNERN AM BELIEBTESTEN.
Junge Frauen und Männer haben unterschiedliche Präferenzen, wenn es darum geht, einen Beruf zu wählen. Im Kanton Bern haben sich im Schuljahr 2015/2016 am meisten Frauen für eine
Lehre als Kauffrau EFZ entschieden. Ebenfalls sehr beliebt war die Lehre als Fachfrau Gesundheit EFZ und die Ausbildung im Detailhandel. Bei den jungen Männern erfreute sich die Berufslehre als Kaufmann EFZ der grössten Beliebtheit. Am zweithäufigsten wurde die Lehre als Informatiker EFZ gewählt. Bei den jungen Frauen fällt die grosse Mehrheit der Lehrverträge auf wenige Berufe. Bei den Männern verteilen sich die Präferenzen auf ein breiteres Spektrum von Berufswahlmöglichkeiten.
Abbildung 4.1 : Beliebteste Lehrberufe nach Geschlecht, Kanton Bern, 2015
Frauen
Männer
Kauffrau EFZ
824
Kaufmann EFZ
Fachfrau Gesundheit EFZ
731
Informatiker EFZ
Detailhandelsfachfrau EFZ
275
Elektroinstallateur EFZ
395
Fachfrau Betreuung EFZ
491
226
Polymechaniker EFZ
297
210
Detailhandelsassistentin EBA
142
Landwirt EFZ
202
Medizinische Praxisassistentin EFZ
127
Detailhandelsfachmann EFZ
197
Köchin EFZ
121
ZimmermannEFZ
188
Coiffeuse EFZ
118
Logistiker EFZ
161
Dentalassistentin EFZ
108
Schreiner EFZ
160
Assistentin Gesundheit & Soziales EBA
106
Koch EFZ
152
0
200
400
600
800
Anzahl Personen
0
200
400
600
800
Anzahl Personen
EFZ: Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis.
EBA: Eidgenössisches Berufsattest.
Stichtag: 28.4.16.
Quelle: Bundesamt für Statistik, Statistik der beruflichen Grundbildung.
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Entwicklung der Geschlechteranteile 2010 - 2015
Von den beliebtesten Lehrberufen im Kanton Bern (siehe 4.1) wird im
folgenden Kapitel die Entwicklung von 2010 bis 2015 dargestellt.
Bei den Ausbildungen Kauffrau und Kauffmann, Zimmerin und Zimmermann sowie Schreinerin und Schreiner wurde die Bezeichnung Eidgenössisches Fähigkeitszeugnis (EFZ) erst im Laufe der abgebildeten Zeitspanne eingeführt. Die Graphen dieser Berufe enthalten neben den eidgenössisch zertifizierten Lernenden ebenfalls die vorangegangenen Berufslehrmodelle.
Anzahl Lernende
4.2
1000
900
800
700
600
500
400
300
200
100
0
891
(67%)
(64%)
824
(65%)
(63%)
522
524
(35%)
(36%)
508
462
(36%)
2011
(33%)
2012
489
491
(35%)
(37%)
2013
Kaufmann
2014
2015
Kauffrau
600
700
600
(89%)
580
554
(90%)
(92%)
400
731
(90%)
(90%)
(91%)
500
761
711
699
300
47
(8%)
62
69
75
(10%)
(9%)
(10%)
88
93
(10%)
(11%)
Anzahl Lernende
Anzahl Lernende
936
892
(64%)
Jahr
800
100
937
(65%)
2010
Alle Graphen wurden auf Basis der Statistik der beruflichen Grundbildung
des Bundesamtes für Statistik erstellt. Die Abkürzung EBA bedeutet Eidgenössisches Berufsattest.
200
959
500
488
400
458
(68%)
441
(65%)
424
(66%)
410
(64%)
200
244
231
(35%)
(32%)
395
(64%)
300
232
236
234
(34%)
(36%)
(36%)
(67%)
197
(33%)
100
0
0
2010
2011
2012
2013
2014
2015
Fachmann Gesundheit EFZ
2010
2011
2012
2013
2014
2015
Jahr
Jahr
Fachfrau Gesundheit EFZ
Detailhandelsfachmann EFZ
Detailhandelsfachfrau EFZ
Ausgewählte Statistiken zur ersten Berufswahl von Mädchen und Knaben im Kanton Bern
300
350
200
232
221
(89%)
(91%)
(92%)
(91%)
300
275
271
261
251
(90%)
(88%)
150
100
30
50
(12%)
25
26
(10%)
(9%)
24
27
(8%)
(9%)
33
Anzahl Lernende
Anzahl Lernende
250
250
294
276
(89%)
(84%)
150
100
(11%)
50
0
35
(11%)
45
49
(16%)
(14%)
43
(12%)
2011
2012
2013
2014
2015
2010
2011
2012
Jahr
Informatikerin EFZ
2013
Fachmann Betreuung EFZ
2014
2015
Fachfrau Betreuung EFZ
160
300
140
250
265
(98%)
225
236
216
(97%)
140
120
230
(98%)
226
(97%)
(97%)
Anzahl Lernende
Anzahl Lernende
52
(15%)
Jahr
Informatiker EFZ
138
(100%)
100
7
5
7
6
8
10
(3%)
(2%)
(3%)
(2%)
(3%)
(4%)
0
(100%)
119
100
(96%)
150
50
48
(15%)
0
2010
200
(85%)
(85%)
(86%)
234
200
297
276
(88%)
266
115
(96%)
103
80
108
(96%)
(99%)
(99%)
60
40
20
5
0
(4%)
4
1
0
(1%)
1
(4%)
(1%)
0
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2010
2011
2012
Jahr
Elektroinstallateur EFZ
Dok.-Nr. 461127 / Version 1 / GSP-Nr. 13.4.1/003-01
2013
2014
2015
Jahr
Elektroinstallateurin EFZ
Dentalassistent EFZ
Dentalassistentin EFZ
Seite 13 von 21
Ausgewählte Statistiken zur ersten Berufswahl von Mädchen und Knaben im Kanton Bern
120
300
100
200
249
250
247
(98%)
(97%)
(96%)
233
223
(97%)
Anzahl Lernende
Anzahl Lernende
250
210
(96%)
(98%)
150
(14%)
100
50
6
8
10
8
9
(2%)
(3%)
(4%)
(3%)
(4%)
80
91
91
(89%)
(84%)
(90%)
60
40
49
(87%)
7
20
5
106
103
(88%)
14
(16%)
12
(12%)
(11%)
(13%)
(2%)
17
11
(10%)
0
0
2010
2011
2012
2013
2014
2010
2015
2011
2012
2013
2014
2015
Jahr
Jahr
Polymechaniker EFZ
Polymechanikerin EFZ
Assistent Gesundheit und Soziales EBA
Assistentin Gesundheit und Soziales EBA
140
200
207
120
233
225
(84%)
(87%)
206
193
(85%)
202
(85%)
(80%)
(86%)
150
100
37
50
(15%)
32
(14%)
35
(13%)
44
(16%)
35
51
(20%)
(15%)
Anzahl Lernende
Anzahl Lernende
250
125
(99%)
100
133
124
122
(100%)
115
(100%)
(98%)
127
(99%)
(99%)
80
60
40
20
1
2
(1%)
(2%)
0
1
2
(1%)
(1%)
0
0
0
2010
2011
2012
2013
2014
2015
2010
2011
2012
Jahr
Landwirt EFZ
Dok.-Nr. 461127 / Version 1 / GSP-Nr. 13.4.1/003-01
2013
2014
2015
Jahr
Landwirtin EFZ
Medizinischer Praxisassistent EFZ
Medizinische Praxisassistentin EFZ
Seite 14 von 21
Ausgewählte Statistiken zur ersten Berufswahl von Mädchen und Knaben im Kanton Bern
200
250
150
164
238
179
165
(57%)
151
(56%)
133
129
100
137
(43%)
(41%)
(44%)
(55%)
152
(60%)
(56%)
126
121
110
(45%)
(44%)
(40%)
50
Anzahl Lernende
Anzahl Lernende
189
(59%)
200
204
202
(99%)
(97%)
150
(100%)
209
199
(99%)
(98%)
100
50
3
6
(1%)
(3%)
2
1
2
4
(1%)
(0%)
(1%)
(2%)
0
0
2010
2011
2012
2013
2014
2010
2015
2011
2012
Koch EFZ
2013
2014
2015
Jahr
Jahr
Zimmermann
Köchin EFZ
200
Zimmerin
200
196
187
168
150
(95%)
146
(91%)
128
100
124
118
(90%)
50
8
(5%)
15
15
(9%)
(10%)
12
(9%)
118
(95%)
(91%)
(94%)
7
8
(5%)
(6%)
0
Anzahl Lernende
(88%)
Anzahl Lernende
188
(99%)
(88%)
150
186
174
167
(87%)
160
(84%)
(84%)
(80%)
100
50
27
25
(12%)
(12%)
33
33
(16%)
(16%)
29
39
(20%)
(13%)
0
2010
2011
2012
2013
2014
Dok.-Nr. 461127 / Version 1 / GSP-Nr. 13.4.1/003-01
2010
2011
2012
2013
2014
2015
Jahr
Jahr
Coiffeur EFZ
2015
Coiffeuse EFZ
Schreiner
Schreinerin
Seite 15 von 21
Ausgewählte Statistiken zur ersten Berufswahl von Mädchen und Knaben im Kanton Bern
200
180
177
Anzahl Lernende
160
140
120
100
(90%)
162
(89%)
142
136
(90%)
(85%)
(86%)
(84%)
161
147
80
60
40
25
23
(16%)
21
(14%)
(11%)
25
(15%)
20
19
18
(10%)
(10%)
0
2010
2011
2012
2013
2014
2015
Jahr
Logistiker EFZ
Dok.-Nr. 461127 / Version 1 / GSP-Nr. 13.4.1/003-01
Logistikerin EFZ
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5 Gymnasien
In der Schwerpunktfachgruppe Sprachen ist der Anteil der Frauen traditionell hoch. 2000 betrug
die Frauenquote 79 Prozent und stieg bis 2015 auf 83 Prozent. Die Zahl der Lernenden in den
Sprachen ist seit 2006 rückläufig und befindet sich seit der Jahrtausendwende bei beiden Geschlechtern auf dem tiefsten Stand.
Abbildung 5-1: Schwerpunkfachgruppe Sprachen, Kanton Bern, 2015
400
Anzahl Lernende
350
300
250
200
150
100
50
2015
2014
2013
2012
2011
2010
2009
2008
2007
2006
2005
2004
2003
2002
2001
2000
0
Jahr
Frau
Mann
Quelle: Erziehungsdirektion des Kantons Bern.
In der Schwerpunktfachgruppe Wirtschaft und Recht sind die männlichen Lernenden 2015 mit 60
Prozent in der Überzahl. 2000 betrug die Männerquote 55 Prozent. Bei Frauen zeigt sich ein
konstantes Interesse.
Abbildung 5-2: Schwerpunkfachgruppe Wirtschaft und Recht, Kanton Bern, 2015
400
Anzahl Lernende
350
300
250
200
150
100
50
Jahr
Frau
Quelle: Erziehungsdirektion des Kantons Bern.
Mann
2015
2014
2013
2012
2011
2010
2009
2008
2007
2006
2005
2004
2003
2002
2001
2000
0
Ausgewählte Statistiken zur ersten Berufswahl von Mädchen und Knaben im Kanton Bern
In den letzten 15 Jahren glichen sich die Geschlechteranteile in den Naturwissenschaften an.
2015 waren von den 640 Lernenden 50.3 Prozent junge Männer und 49.7 Prozent junge Frauen.
2000 betrug die Männerquote noch 59 Prozent.
2015
2014
2013
2012
2011
2010
2009
2008
2007
2006
2005
2004
2003
2002
2001
450
400
350
300
250
200
150
100
50
0
2000
Anzahl Lernende
Abbildung 5-3: Schwerpunkfachgruppe Naturwissenschaften, Kanton Bern, 2015
Jahr
Frau
Mann
Quelle: Erziehungsdirektion des Kantons Bern.
In der Schwerpunktfachgruppe Kunst und PPP sind die weiblichen Lernenden 2015 mit 74 Prozent in der Überzahl. 2000 betrug die Frauenquote 79 Prozent.
Abbildung 5-4: Schwerpunkfachgruppe Kunst und PPP, Kanton Bern, 2015
700
Anzahl Lernende
600
500
400
300
200
100
2015
2014
2013
2012
2011
2010
2009
2008
2007
2006
2005
2004
2003
2002
2001
2000
0
Jahr
Frau
Mann
Quelle: Erziehungsdirektion des Kantons Bern.
Dok.-Nr. 461127 / Version 1 / GSP-Nr. 13.4.1/003-01
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Ausgewählte Statistiken zur ersten Berufswahl von Mädchen und Knaben im Kanton Bern
6 Angebote zur Öffnung der Berufswahl
«Deck auf! Das Berufespiel»
Das Memory zeigt Kindern spielerisch, dass ihnen später alle Berufe offenstehen – unabhängig
vom Geschlecht.
www.gleichstellung.zh.ch/deckauf
„Nationaler Zukunftstag. Seitenwechsel für Mädchen und Jungs“
Unter dem Motto „Seitenwechsel für Mädchen und Jungs“ begleiten Schüler und Schülerinnen
am zweiten Donnerstag im November einen Tag lang eine Bezugsperson an der Arbeit oder
nehmen an einem Spezialprojekt teil. Ziel ist es, geschlechtsuntypische Berufe kennen zu lernen.
Am Angebote sind Schule, Eltern, Betriebe und Hochschulen beteiligt.
www.nationalerzukunftstag.ch
„Schulprojektwoche AVANTI“
Die Schulprojektwoche motiviert Mädchen und Knaben der 7./8. Klasse geschlechtsuntypische
Berufsfelder und Lebensentwürfe kennen zu lernen. Die Mädchen verbringen drei Tage in einem
technischen oder handwerklichen Beruf während die Knaben in dieser Zeit in einem sozialen
oder pädagogischen Beruf Einblick nehmen oder einen Teilzeit arbeitenden Vater in Beruf und
Familie begleiten. Das Angebot wird in der Zusammenarbeit von Schule, Eltern und Betrieben
realisiert.
www.schulprojektavanti.ch
«Mein Beruf»
Der auf die Sek I ausgerichtete Workshop beinhaltet verschiedene Modulen zum Thema Geschlechterbilder in der Berufswahl. Im sogenannten „Live-Modul“ besuchen junge Frauen und
Männer, die einen ‹geschlechtsuntypischen› Beruf gewählt haben, die Klasse.
www.beruf-bilder.ch
„LIKE2be“
In diesem elektronischen Lernspiel lernen die Jugendlichen verschiedene Lebensentwürfe und
Biografien wie auch eine Vielzahl neuer Berufe und Ausbildungsmöglichkeiten kennen.
www.like2be.ch
Dok.-Nr. 461127 / Version 1 / GSP-Nr. 13.4.1/003-01
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Ausgewählte Statistiken zur ersten Berufswahl von Mädchen und Knaben im Kanton Bern
Lehrmittel „Chance“
Die Unterrichtsmaterialien geben aus einer Geschlechterperspektive Anregungen zur Thematisierung von Rollenbildern, Arbeit, Berufsfindung, Berufslaufbahn und Partnerschaftsmodellen.
Sie eignen sich für den Berufswahlunterricht.
www.nationalerzukunftstag.ch/fileadmin/files/pdf/Bestellkarte_Chance.pdf
www.erz.be.ch/berufswahlvorbereitung
Die Website beinhaltet alle wichtigen Informationen rund um die Berufswahlvorbereitung im Kanton Bern.
www.berufsberatung.ch
Das offizielle schweizerische Informationsportal der Berufs-, Studien- und Laufbahnberatung
bietet Antwort für alle Fragen rund um Beruf, Ausbildung und Arbeitswelt.
www.be.ch/gleichstellung
Die Website informiert über die Aktivitäten der Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und
Männern des Kantons Bern.
Dok.-Nr. 461127 / Version 1 / GSP-Nr. 13.4.1/003-01
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Ausgewählte Statistiken zur ersten Berufswahl von Mädchen und Knaben im Kanton Bern
7 Impressum
Herausgeberin
Kantonale Fachstelle für die Gleichstellung von Frauen und Männern FGS
Postgasse 68
3000 Bern 8
Telefon: 031 633 75 77
[email protected]
www.be.ch/gleichstellung
Recherche und Redaktion
Barbara Ruf, Matthias Gähwiler
Bern, Oktober 2016
Dok.-Nr. 461127 / Version 1 / GSP-Nr. 13.4.1/003-01
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