Digitale Pressemappe Pressekonferenz zum Start der Berliner Kältehilfe 1. November 2016, Nachtcafé der Gemeinde St. Richard, Neukölln Statement von Prof. Dr. Ulrike Kostka Direktorin des Caritasverbandes für das Erzbistum Berlin e.V. Statement von Barbara Eschen Direktorin des Diakonischen Werkes Berlin-Brandenburgschlesische Oberlausitz e.V. Statement von Elisabeth Cieplik Koordinatorin im Nachtcafé St. Richard Zahlen: Die Berliner Kältehilfe 2011 – 2016 Pressemitteilung des DRK zum Wärmebus Pressemitteilung der Johanniter zum „Café Krause“ Kontakt Lena Högemann Pressesprecherin der Diakonie [email protected] 030 820 97 110 Mobil: 0173 60 333 22 Thomas Gleißner Pressesprecher der Caritas [email protected] 030 666 33 1502 Mobil: 0171 287 47 63 1 Caritasverband für das Erzbistum Berlin e. V. Statement Caritasdirektorin Prof. Dr. Ulrike Kostka Pressekonferenz zum Start der Kältehilfe am 1.11.2016 Kontakt: [email protected] - Tel: 0171 287 47 63 Kältehilfe braucht verlässliche Rahmenbedingungen mit Zukunft Gleich zu Beginn muss ich Ihnen leider mitteilen, dass die Erfolgsgeschichte vom letzten Winter nicht fortgeschrieben werden kann. Nach vielen Jahren, in denen der tatsächliche Bedarf an Übernachtungsplätzen nie ganz gedeckt werden konnte, gelang es im letzten Winter endlich, in einer gemeinsamen Anstrengung mit Senat und Bezirken dem erheblich gewachsenen Bedarf besser gerecht zu werden. In der Spitze konnte die Berliner Kältehilfe bis zu 809 Plätze zur Verfügung stellen, 43% mehr als im Jahr davor. Die letztjährige Auslastung lag über den gesamten Zeitraum bei 91%, wobei die Monate November und Dezember sehr mild waren. In den kälteren Monaten von Januar bis März waren die Übernachtungsplätze mit ca. 96% ausgelastet. Vor diesem Hintergrund schätzen wir den Bedarf in diesem Winter auf mindestens 800 Plätze. Mit Sorge sehen wir, dass im November gerade einmal 550 Schlafplätze zur Verfügung stehen. Ab Dezember wird es weitere 155 Plätze geben – es soll unter anderem Ende November eine Tragluftwärmehalle mit 100 Plätzen an der Frankfurter Allee dazu kommen. Aktuell können wir davon ausgehen, in dieser Kältehilfesaison knapp 700 Schlafplätze anbieten zu können. Selbst dann fehlen aber immer noch gut 100 Plätze. Da wir auf temporär nutzbare Räume während der kalten Jahreszeit angewiesen sind, die günstig und in zentraler Lage sein müssen, stehen wir als Organisatoren jedes Jahr vor einer großen Herausforderung. Im letzten Jahr waren 145 Plätze mit großer Anstrengung für die Saison 2015/16 vorübergehend eingerichtet worden. Diese 145 Plätze fehlen jetzt. Es fällt uns Jahr für Jahr schwerer, bezahlbare Immobilien zu finden. Alternativen wie Tragluftwärmehallen sind im Betrieb sehr teuer und benötigen einen großen zeitlichen Vorlauf. Tragluftwärmehallen sind eine Lösung, die aus der Not heraus geboren wurde, sie sind keine dauerhafte Alternative. Es müssen neue, feste Unterkünfte in Immobilien gefunden werden. Wir benötigen hier die logistische Unterstützung der öffentlichen Hand bei der Suche nach geeigneten Objekten. Viele traditionelle Einrichtungen der Kältehilfe beklagen schon seit Jahren, dass der bislang gezahlte Regel-Kostensatz pro Übernachtungsplatz bei Weitem nicht ausreicht, um die Kosten für Betrieb, Miete, Versorgung und Betreuung zu decken. Der Kostensatz wird jetzt zwar von 15.- auf 17.- Euro erhöht. Dies ist ein wichtiger Schritt des Senats. Aber dies entspricht immer noch nicht den Notwendigkeiten. Eine chronische Unterfinanzierung wird zur Folge haben, dass immer weniger Organisationen bereit und in der Lage sein werden, sich beim dringend erforderlichen Ausbau der Angebote zu engagieren. Wir fordern deshalb eine Anhebung des Kostensatzes auf 25 Euro je Platz und Nacht. Außerdem müssen - wie von den Kostenträgern in Aussicht gestellt - zusätzliche außergewöhnliche Kosten für Traglufthallen und Brandwachen berücksichtigt werden; hierbei erwarten wir unbürokratische Genehmigungsverfahren. Seit 27 Jahren organisieren Kirchengemeinden sowie gemeinnützige Träger von Caritas, Diakonie und DRK mit hohem Engagement und beeindruckender Hilfe durch zahlreiche Ehrenamtliche die Berliner Kältehilfe. Niemand soll in Berlin erfrieren, das ist unser gemeinsames Ziel. Wohnungslosigkeit ist seit Jahren ein zentrales Thema für Berlin. Es muss jetzt, im Zuge der Koalitionsverhandlungen und in den Bezirken mit aller Entschiedenheit angepackt werden. Der Engpass an Schlafplätzen in diesem November zeigt, dass die Planungen für die Kältehilfesaison früher beginnen müssen und dass das Thema mehr Weitsicht braucht. Auf Dauer müssen verlässliche Strukturen und mehr Schlafplätze geschaffen werden, statt die Kältehilfe zum Ausfallbürgen für eine verfehlte Wohnungslosenpolitik zu machen. Es ist klar, dass der Trend der Wohnungslosenzahlen steil nach oben geht und wir dem nicht gerecht werden, wenn sich nichts ändert. Ich danke allen Ehrenamtlichen, freiwilligen Helfern, studentischen Aushilfskräften, hauptamtlichen Mitarbeitenden in Kirchengemeinden und Kältehilfeeinrichtungen sozialer Träger sowie den Mitarbeitenden des Kältehilfetelefons der GEBEWO, die gerade einen noch besseren Überblick über die Angebote der Kältehilfe Online erstellt haben (www.kaeltehilfe-berlin.de). Das Kältehilfetelefon koordiniert Abend für Abend die Belegung und nimmt auch Anrufe von besorgten Bürgern auf, die hilflose Personen melden. Ich danke auch den Mitarbeitenden der Kältebusse der Stadtmission und des Wärmebusses des DRK sowie des Caritas-Arztmobils. Einen sehr herzlichen Dank möchte ich den Berlinerinnen und Berlinern sagen, die durch ihre großzügigen Spenden schon über viele Jahre maßgeblich zur Aufrechterhaltung des Kältehilfeangebotes beitragen. Statement von Diakoniedirektorin Barbara Eschen zur Pressekonferenz zum Start der Kältehilfe am 1.11.2016 Berlin wächst durch ganz verschiedene Menschen, die zu uns kommen. Es kommen neben Menschen aus anderen Bundesländern auch Arbeitsmigrantinnen und -migranten aus anderen europäischen Ländern und Geflüchtete aus Kriegsgebieten. Als Diakonie sagen wir ganz klar: Diese Menschen gehören zu Berlin und sie müssen hier ihren Platz finden. In der Kältehilfe wird nicht gefragt, warum jemand ein Dach über dem Kopf braucht. Unsere Mitglieder, die in der Berliner Kältehilfe eine herausragende Rolle spielen, berichten uns aber von den Herausforderungen: So wissen wir von der Berliner Stadtmission, dem größten Anbieter in der Kältehilfe mit 187 Plätzen in diesem Jahr – ab Ende November voraussichtlich 287 Plätze –, dass in einigen Einrichtungen der Kältehilfe bis zu 70 Prozent der meist männlichen Klienten aus anderen EU-Ländern kommen. Viele Männer suchen Arbeit. Wenn überhaupt, dann finden sie oft nur prekäre Beschäftigungen ohne sichere Arbeitsverträge. Unternehmen enthalten ihnen den Lohn vor und beuten sie aus. Wenn die EU-Bürger in der Kältehilfe aufschlagen, können die Beraterinnen und Berater unserer Einrichtungen ihnen nur schwer helfen. Die Kältehilfe ist ein niedrigschwelliges Angebot: Notübernachtungen, Nachtcafés, Suppenküchen. Wir haben hier immer wieder klargestellt, dass Geflüchtete nicht in der Berliner Kältehilfe landen. Zur ganzjährigen Wohnungslosenhilfe gehören aber viele andere Angebote, neben betreuten Wohnformen zum Beispiel auch die Unterbringung in Wohnheimen, Hostels und Pensionen durch die Bezirke. Geflüchtete Menschen mit Aufenthaltstitel haben einen Anspruch, in Wohnungen zu ziehen. Weil dieser Wohnraum in Berlin nicht zur Verfügung steht, müssen viele weiterhin in Gemeinschaftsunterkünften leben, viele sogar in Notunterkünften. Geflüchtete Menschen gelangen auch in die Wohnungslosenhilfe, beispielsweise in den sogenannten ASOG-Einrichtungen (ASOG steht für Allgemeines Sicherheits- und Ordnungsgesetz). Unser Mitglied Gebewo – Soziale Dienste berichtet uns von Menschen syrischer Herkunft in ihren ASOG-Einrichtungen. Sie machen dort circa 25 Prozent aus. Es ist alarmierend, wie angespannt der Wohnungsmarkt in Berlin ist. Hier muss der neue Berliner Senat dringend handeln. Wir brauchen mehr Wohnungen für alle – für Wohnungslose, für Geflüchtete, für Geringverdiener, für Familien mit Kindern – und zwar schnell. Ich fordere den neuen Berliner Senat auch auf, endlich zu zählen, wie viele wohnungslose und obdachlose Menschen es in Berlin gibt. Für beides haben wir nur Schätzungen. Wir gehen davon aus, dass der Bedarf in der Kältehilfe hoch ist. Auch 1.000 bis 1.500 Plätze würden in Berlin genutzt. Wir hatten in den vergangenen Wintern immer mehr wohnungslose Familien mit Kindern, die sogar in der Kältehilfe landen, ohne dass es hierzu belastbare Zahlen gibt. Die Diakonie hat aufgrund des Bedarfs eine Konzeption für eine ganzjährige Familiennotübernachtung erarbeitet, unterstützt von den Senatsverwaltungen Gesundheit Soziales und Jugend. Das Diakonische Werk Berlin Stadtmitte hat diese mittlerweile mit Mitteln aus dem Integrierten Sozialprogramm umgesetzt. Es gibt nicht genug Plätze in der Kältehilfe für die schätzungsweise 3.000 bis 6.000 Obdachlosen. Gemeinsam mit den Bezirken und dem Berliner Senat wollen wir wieder mindestens 800 Plätze schaffen. Zum jetzigen Zeitpunkt fehlen noch 250 Plätze, auch Anfang Dezember fehlen voraussichtlich noch über 100 Plätze. Dafür braucht es Immobilien. Wir richten uns deshalb auch an Gewerbetreibende und Immobilienbesitzer. Wenn Sie Leerstand haben, auch nur vorübergehend, geben Sie uns bitte schnellstmöglich Bescheid. Pressekontakt: Pressesprecherin Lena Högemann: [email protected] Telefon: 030 820 97 110 oder 0173 603 33 22 Statement Elisabeth Cieplik Koordinatorin im Nachtcafé mit Notübernachtung St. Richard, Neukölln „Wahrhaftig, ich sage euch, alles, was ihr für eines dieser meiner geringsten Schwester und Brüder getan habt, habt ihr für mich getan." (Mt 25,40) Diese Worte aus dem Matthäusevangelium sind für uns Programm. Wenn Sie so wollen, kommt jeden Freitagabend Gott selbst zu Besuch, wenn bis zu 60 Männer und Frauen Schutz vor Kälte, Wind und Nieselregen und auch vor Einsamkeit suchen. Für mich persönlich ist dieser Abend daher auch ein „Gottesdienst mit den Händen“. Wir sorgen mit unseren Händen praktisch dafür, dass jeder obdachlose und bedürftige Gast eine warme Mahlzeit und einen Schlafplatz bekommt. Tatsächlich wird an einem Abend im NordNeuköllner Nachtcafé mehr geboten als volle Teller und Isomatten. Es sind menschliche Wärme und Respekt. „Ihr habt mir nicht helfen können, aber Ihr habt mir meine Würde zurückgegeben.“ Diese Antwort eines Gastes vor vielen Jahren ist uns immer wieder neue Motivation. Guter Grund zur Mitarbeit für die annähernd 50 Engagierten. Ohne sie könnten wir nicht eine ganze Wintersaison von November bis März durchhalten. Es ist eine engagierte Gruppe ehrenamtlicher Helfer. Das Nachtcafé wird von den drei Gemeinden St. Clara, St. Christophorus und St. Richard getragen. Sie verstehen sich als „Kirche im sozialen Brennpunkt“. Eine Kirche, die den Menschen hier in Nord-Neukölln dient, unter anderem im Einsatz für Arme und Obdachlose. Der bedürftige Mensch ist im Blick, er wird wahrgenommen. Meine Aufgabe im Nachtcafé liegt in der Koordination der Dienste. Manchmal sind Schüler dabei, die ein Sozialpraktikum absolvieren. Oft helfen jugendliche Firm-Bewerber mit. Zum Helferteam gehören auch Nachbarn aus der Umgebung, die einfach etwas Gutes tun wollen. Oft helfen Menschen mit, die selbst ohne existenzielle Not sind und etwas von dem zurückgeben wollen, was sie an Geschenk im Leben erfahren haben. Das Schicksal war freundlich zu ihnen. Sie wollen etwas zurückgeben und investieren ihre Zeit im Einsatz. Einsatz zeigt sich im Vorfeld, beim Stellen des Raumes, Einkauf und Kochen; auch später, beim Desinfizieren der Schlafplätze und Waschen der Bettwäsche. Einsatz zeigt sich im Service am Tisch. Kein Gast muss in einer Essens-Schlange anstehen. Das Sprichwort „Der Gast ist König“ trifft schon deshalb zu, weil wir auf einen Service am Tisch Wert legen. Niemand muss um Essen kämpfen. Es ist genug da. Niemand muss anstehen. Niemand kommt zu kurz. Auch Gäste mit besonderen Essenseinschränkungen oder Vorlieben sind im Blick. Wir bemühen wir uns um Vitamine und frische Zubereitung, auch vegetarisch. Favorit ist natürlich immer ein Gericht mit Fleisch. Für viele Gäste etwas, dass sie sich nicht leisten können. Da kann auch mal ein eingefleischter Vegetarier schwach werden! So etwa an Weihnachten im letzten Jahr. Es gab leckeres Essen: Eine vegetarische Vorsuppe, dann Nudeln mit Gulasch und natürlich Nachtisch. Das Küchenteam stellt sich auf fleischlose Kost ein. Auch an diesem Abend erhielt der bekannte Vegetarier, der uns immer auf die Vorzüge fleischlosen Essens aufmerksam machte, ein anderes Menü: Kartoffelsalat mit Grünkernfrikadelle. Beim Anblick des duftenden Gulaschs aber wurde er schwach. Wir schmunzelten nicht schlecht, als ausgerechnet er fragte, ob er denn nicht auch solch einen leckeren Teller bekommen könne. Glückszustände. In der Tat erleben wir auch manchen Moment des stillen Glücks am Abend. Vielleicht trägt ja der Ablauf dazu bei. Aufbau ist ab 18 Uhr. Gegen 19.15 Uhr versammelt sich das Helferteam zu einer kleinen Runde und auch zu einem kurzen Gebet. Dann werden um 19:30 Uhr die Türen geöffnet. Schon bei der Begrüßung wird jeder Gast mit Handschlag empfangen. Für viele unserer obdachlosen Gäste ist es eine wertschätzende Erfahrung, die sie schon lange nicht mehr gemacht haben. Sie sind positiv irritiert, dass sich ein Team von meist gutgelaunten und freundlichen Helfern um sie kümmert. Ab der Türschwelle kann jeder Gast aufatmen. Stress, Unruhe, Unfrieden, Beschimpfungen bleiben außen vor. Dafür sorgt das Team. Im Moment, wo der Gast Platz nimmt, ist erst einmal der Geruch von duftendem Kaffee, Tee und Kakao angesagt. Obdachlosigkeit hat einen besonderen Geruch, der nicht für jeden leicht erträglich ist. Umso wichtiger, dass frisches Essen aus der Küche in den Gastraum, den Gemeindesaal, duftet. Elisabeth, Hannes, Krystian, und andere Engagierte sind zwischen den Tischen unterwegs und schenken Kaffee, Kakao und Tee aus; sie erfahren die Neuigkeiten der letzten Woche. Man kennt sich. Oft begegnet man sich „wie alte Bekannte“ und nimmt besorgt wahr, wenn einer der Stammgäste fehlt. Als besonderes Extra gibt es heißen Kakao. Der ist ein echter Renner! Ausgesprochen beliebt, tut er auch der Seele gut. An manchen Abenden werden gut 25 Liter Milch gebraucht. Ab 20 Uhr gibt es dann ein warmes, frisch zubereitetes, Essen. Jemand aus dem Team gibt einen Impuls, ein gutes Wort, ein Gebet. Das haben die Gäste selbst eingefordert. Wir seien doch Kirche! Aber auch die meisten Gäste, die mit Gott nichts anfangen können, schätzen diesen Moment. Er stiftet Gemeinschaft. Alle hören zu, sind kurz aufmerksam und nicht mehr mit den eigenen Sorgen beschäftigt. Das Tischgebet ist für manche oft ein berührender Moment. Die Atmosphäre fühlt sich leichter an. Für viele ungewohnt ist die Tischsitte, also die Bereitschaft, aufeinander zu warten, bis jeder fertig gegessen hat. Wenn alle, auch die Helfer selbst, fertig sind, wird der Nachschlag verteilt. Und es gibt immer auch leckeren Nachtisch. Wer zum Umfallen müde ist, kann sich natürlich auch umgehend zurückziehen und schlafen. Alle anderen aber haben sich an diese Esskultur gewöhnt und schätzen es, sich Zeit zum Essen zu nehmen. Und anderen auch die Zeit gönnen, in Ruhe zu essen. Gegen 21.15 Uhr besteht die Möglichkeit zu einem „Wort zur Nacht“ in der Kirche. Daran nehmen gern Helfer teil, aber auch ein Teil der Gäste schätzt die Zeit des Gebetes in der Kirche. Für viele ist dieser Abend tatsächlich etwas für Leib und Seele. Für viele ist er „wie ausgehen“. Um 22 Uhr kommt der Nachtdienst. Es gibt nochmal eine kurze Team-Besprechung, eine Istwas-war-was Runde. Ein Abschluss im Team und die Wünsche für eine gute Nacht. Der Frühdienst steht ab 7:00 Uhr auf der Matte, die Nachtschicht bereitet ab 6:00 Uhr das Frühstück zu. Ab 7:00 Uhr gibt es Frühstück für die bis zu 25 Personen, die über Nacht da sind. Zwischen 8 und 9 Uhr am Morgen sind die Gäste wieder auf dem Weg. Der Dienst ist jedoch noch nicht beendet, denn alle Aufräum-, Umbau und Reinigungsarbeiten werden am Samstag im Anschluss erledigt. Wenn wir einmal in der Woche unseren Gästen so mit Zeit und liebevollem Einsatz dienen, fühlen sie sich wertgeschätzt, angenommen und auch sicher. Daher trifft für mich das Programm zu, was ich für den geringsten meiner Schwestern und Brüder tue, das habe ich auch Gott getan (vgl Mt 25,40) Daher stimmt der Begriff: „Gottesdienst mit den Händen“. Ich kann die Liebe zu Gott nicht trennen von einer Liebe, die Gott zu uns Menschen hat. Liebe – dieses große Wort - ist im Ausdruck immer konkret, sichtbar, fühlbar. Die Berliner Kältehilfe 2011 – 2016 2011/2012 2012/2013 2013/2014 2014/2015 2015/2016 60.020 63.713 71.770 80.677 112.417 395 422 475 534 760 69.912 70.918 72.938 82.098 102.194 Übernachtungen Mittelwert/Tag 460 470 483 544 691 Auslastung insg. 116,50% 111,30% 101,60% 101,80% 90,90% Plätze Angebot insg. Plätze Angebot Mittelwert/Tag Übernachtungen insg. Übernachtungen insgesamt 120.000,00 100.000,00 80.000,00 60.000,00 Übernachtungen insgesamt 40.000,00 20.000,00 0,00 2011/2012 2012/2013 2013/2014 2014/2015 Erfassung der Zahlen: 2015/2016 Pressemeldung DRK-Kältehilfe startet in die 8. Saison Berlin, 1. November 2016 Vom 1. November 2016 bis zum 31. März 2017 ist der DRKWärmebus wieder jede Nacht in Berlin unterwegs, um Menschen ohne Wohnung und Unterkunft zu helfen. Notübernachtungsplätze für obdachlose Frauen bietet der Kreisverband Spandau. Landesverband Berliner Rotes Kreuz e.V. Bachestr. 11 12161 Berlin Tel. (030) 600 300 Fax (030) 600 300 9 1220 www.drk-berlin.de Vorsitzender des Vorstands Volker Billhardt Tel. (030) 600 300 1220 [email protected] Auch in der Kältehilfe-Saison 2016/2017 fahren wieder 24 Helfer und Helferinnen mit dem DRK-Wärmebus die bekannten „Schlafstellen“ an. Außerdem werden sie Hinweisen der Bevölkerung nachgehen und aktiv in Parks und Gebäuden nach Obdachlosen suchen, um ihnen ihre Hilfe anzubieten. In der vergangenen Kältehilfe-Saison war der DRK-Wärmebus in 132 Nächten unterwegs. Die Helferinnen und Helfer hatten in diesem Zeitraum Kontakt zu 1.556 Menschen ohne Unterkunft und Wohnung. 363 Personen, davon 62 Frauen, wurden in Notunterkünfte gefahren. Es wurden Schlafsäcke, Rucksäcke, wärmende Winterkleidung und feste Schuhe ausgegeben. Diese standen durch Spenden und Zukauf ausreichend zur Verfügung. Lediglich bei stabilen Winterschuhen konnte der Bedarf nicht vollständig gedeckt werden. Wie auch schon im vergangenen Jahr wird der DRK Kreisverband Spandau e.V. wieder 18 Notübernachtungsplätze für obdachlose Frauen anbieten. In der Galenstraße 20 in 13597 Berlin bekommen die Frauen eine warme Mahlzeit, können duschen, in Ruhe schlafen und frühstücken. Auf Wunsch ist auch eine weiterführende Begleitung möglich, um wichtige Meilensteine auf dem Weg in ein sichereres Leben zu erreichen. Die Bundesarbeitsgemeinschaft Wohnungslosenhilfe schätzt, dass rund 20 % der Obdachlosen Frauen sind. Ansprechpartner für Rückfragen: Leiterin Soziales u. Familie Heike Golletz Tel. (030) 600 300 1142 Mobil: 0172 / 323 80 64 [email protected] Pressesprecherin Regina Radke-Lottermann Tel. (030) 600 300 1241 Mobil: 0172 / 432 79 18 [email protected] Die Arbeit der „DRK Kältehilfe ...mit dem Wärmebus unterwegs" wird von der Arbeitsgemeinschaft City, der Berliner Sparkasse sowie durch Lottomittel und Spenden der Berliner Bevölkerung unterstützt: DRK-Spendenkonto 32 49 000 Bank für Sozialwirtschaft (BLZ 100 205 00) Stichwort: Kältehilfe In den neun Berliner DRK-Kreisverbänden sowie dem Landesverband Berliner Rotes Kreuz e.V. und dessen Tochtergesellschaften unterstützen über 55.000 Mitglieder die 2.300 ehrenamtlichen und 1.000 hauptamtlichen Mitarbeiter, die wertvolle Dienste für Hilfebedürftige leisten. Die Internationale Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung ist mit Nationalen Gesellschaften in über 180 Ländern die größte humanitäre Organisation der Welt. Die sieben Grundsätze der Rotkreuz- und Rothalbmondbewegung • Menschlichkeit • Unparteilichkeit • Neutralität • Unabhängigkeit • Freiwilligkeit • Einheit • Universalität Ansprechpartner Grit Schreck, Pressesprecherin Telefon 030 816901-105 [email protected] Kontaktadresse Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Landesverband Berlin/Brandenburg Berner Str. 2-3 12205 Berlin Internet www.johanniter.de/bb 24. Oktober 2016 Café & Kälteambulanz Ab 1. November wird die Berliner Kältehilfe erneut durch die Johanniter unterstützt Berlin Die Johanniter betreiben im Rahmen der Berliner Kältehilfe das Café „Krause“ und versorgen Obdachlose medizinisch - in diesem Jahr erstmals auch am Alexanderplatz. Dafür wurde extra eine Kälteambulanz für 60.000 Euro aus Spendenmitteln realisiert. In der Gegend um die St. Thomas-Kirche halten sich viele Wohnungslose auf, zum Beispiel am Ostbahnhof. Die meisten Notunterkünfte öffnen erst ab 21 Uhr – das Café „Krause“ am Bethaniendamm 25 ist seit 2012 ein wichtiges Brückenangebot. Es ist vom 1. November dieses Jahres bis 31. März 2017 immer Dienstag bis Freitag von 17 bis 21 Uhr geöffnet. Rund 65 ehrenamtliche Helfer/innen sind den ganzen Winter über im Einsatz. Die bedürftigen Menschen wärmen sich auf und werden mit heißen Getränken sowie einer warmen Mahlzeit versorgt. In der letzten Saison haben die Johanniter insgesamt 2600 Menschen betreut. Andreas Braun, Koordinator der Johanniter-Kältehilfe und Rettungsassistent, weiß: „Anfänglich kamen durchschnittlich 15 Obdachlose. In der letzten Kältesaison 2015/16 waren es täglich mehr als 30 Menschen. Wir versorgen nicht nur Wohnungslose, sondern auch Bewohner aus dem Kiez, deren Geld knapp ist.“ Jeden Mittwochabend steht die Kälteambulanz vor der St. Thomas-Kirche und betreut Bedürftige mit einer niedrigschwelligen, medizinischen Versorgung. Durch die Anschaffung des Fahrzeugs kann in dieser Saison zusätzlich am Donnerstag an der St. Marienkirche, in der Nähe des Alexanderplatzes, von 17:30 bis 20:30 Uhr die Kälteambulanz Station machen. Ärzte und Pflegepersonal des St. Gertrauden-Krankenhauses unterstützen die kostenlose, medizinische Betreuung für mittellose Menschen. Für warme Mahlzeiten und medizinisches Verbrauchsmaterial rechnen die Johanniter mit Kosten von rund 19.000 Euro in der Kältehilfesaison 2016/17. Auch in der Kälteambulanz fehlt es noch an Ausstattung: beispielsweise ein automatisierter externer Defibrillator (AED). Spenden sind jederzeit herzlich willkommen: Johanniter-Unfall-Hilfe e.V. Bank für Sozialwirtschaft AG Verwendungszweck: Kältehilfe IBAN: DE 42 3702 0500 0004 3248 00 BIC: BFSWDE33XXX Weitere Informationen im Internet: www.johanniter.de/kaeltehilfe-berlin
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