Asylbewerber ziehen um

32. Jahrgang
GZA/PP 8048 Zürich, Post CH AG
Donnerstag, 3. November 2016
Nr. 44
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch
Asylbewerber ziehen um
Seit Anfang Jahr waren in
der Zivilschutzanlage in
Küsnacht Asylbewerber
untergebracht. Nun hat
die Gemeinde eine andere
Lösung gefunden.
Weniger bediente Verkaufsstellen auf der Strecke der Forchbahn.
Foto: oli.
Oliver Linow
Forchbahn schliesst Schalter
Ende 2018 werden die
Verkaufsstellen in Egg und
Zumikon aufgehoben. Auch
der Ticketverkauf beim Kiosk
Zollikerberg wird eingestellt.
Pascal Wiederkehr
Aufgrund der sinkenden Kundenfrequenzen und infolge des Ausbaus des
Bahnreisezentrums auf der Forch
werden die Verkaufsstellen in Egg und
Zumikon Ende November 2018 geschlossen. Ebenfalls auf diesen Zeitpunkt wird der Fahrausweisverkauf
im Kiosk Zollikerberg eingestellt. Fast
vier von fünf Kunden würden ihr Ticket via Ticketautomat, Computer
oder Handy kaufen, so Stefan Kaufmann, Mediensprecher des ZVV. «Das
wirkt sich auf die Wirtschaftlichkeit
der bedienten Verkaufsstellen aus.»
Das Bahnreisezentrum auf der Forch
bleibt erhalten und wird ab Dezember
2018 in ein ZVV-Contact-Kundenzentrum umgewandelt. Der ZVV habe
den Auftrag, das heutige Netz bedienter Verkaufsstellen durch Service- und
Beratungsstellen abzulösen.
Ausgewogene Verteilung
«Die Standorte sollen so gewählt werden, dass eine ausgewogene räumlichen Verteilung gewährleistet wird»,
sagt Kaufmann. Dazu gehöre, dass
durchschnittlich mindestens 90 Prozent der Bevölkerung innert maximal
20 Minuten zu Fuss oder mit dem öffentlichen Verkehr die Verkaufsstellen
erreichen können. Kaufmann: «Diese
strategisch optimale Lage erfüllt das
Bahnreisezentrum Forch am besten.»
Seit Anfang Jahr bewohnten Asylbewerber die Zivilschutzanlage Kaltenstein in Küsnacht. Die Gemeinde
griff auf diese Unterkunft zurück,
nachdem der Kanton die Quote der
aufzunehmenden Asylbewerber von
0,5 auf 0,7 Prozent der Einwohnerzahl erhöht hatte. Bei der unterirdischen Unterbringung handle es sich
um eine «Übergangslösung», betonte die Gemeinde immer wieder.
Dieser Übergang hat nun zumindest bis im Frühling ein Ende. Die
15 in der Zivilschutzanlage verbliebenen Asylbewerber können Anfang
nächster Woche ausziehen. Sie haben im Personalhaus des Hotels
Sonne einen neuen Platz gefunden,
wie
Gemeindepräsident
Markus
Ernst auf Anfrage bestätigt.
Die Gemeinde hat einen Teil des
Personalhauses für den Winter zu
«marktüblichen» Preisen gemietet.
Das Geld, das die Gemeinde für die
Die Asylbewerber zügeln aus der Zivilschutzanlage an den Rennweg.
Miete ausgibt, erhält sie vom Bund
zurückerstattet. Im Personalhaus
hat es Platz, da das Hotel Sonne im
Winter weniger Mitarbeiter beschäftigt.
Küsnacht war bis anhin die letzte
Gemeinde im Bezirk Meilen, die eine
Asylunterkunft der zweiten Unterbringungsstufe unterirdisch führte.
Dementsprechend erleichtert zeigt
sich Ernst: «Wir sind sehr froh, end-
F: oli.
lich eine Lösung gefunden zu haben», erläutert er. Wieso es in Küsnacht länger gedauert hat, erklärt er
damit, dass es schwierig sei, in der
Gemeinde bezahlbaren Wohnraum
zu finden.
Um die Asylbewerber an die
Oberfläche zu holen, hatte sich die
Gemeinde auch schon überlegt, vorFortsetzung auf Seite 4
Auftritt vor Bürgern
Auftritt vor Zombies
Auftritt vor Kunstfans
Ende November entscheidet Küsnacht über die Nachfolge des
abtretenden Gemeinderates Martin Bachmann (SVP): An einer öffentlichen Veranstaltung stellte sich Leo Scherer, Kandidat der SVP, den Fragen der Bevölkerung.
Seite 3
Elegante Zombiegrafen, schreckliche Skelette und lachende
Hexen auf ihren Besen – pünktlich zu Halloween trafen sich
gespenstige Gestalten: Das Romantik Seehotel Sonne in Küsnacht hatte zu einer Halloweenparty geladen.
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Viele Kunstinteressierte haben die Vernissage der Ausstellung zum 20-jährigen Bestehen des Kulturtreffs Erlenbach
besucht: Was vor zwei Jahrzehnten im Erlengut begonnen
hat, ist an der Vernissage gefeiert worden.
Seite 16
Biswindstrasse 53, 8704 Herrliberg
Telefon 044 915 22 08, Fax 044 915 42 90
www.biswind.ch, [email protected]
2
Stadt Zürich
Nr. 44
3. November 2016
AKTUELL
«D’or et de pluie»
Das Vokalensemble Zürich
spannt für das Projekt
«D’or et de pluie» mit dem
Ensemble Arabesque aus
Montreux zusammen.
Kunst, Kultur und Natur verbinden sich zu einem japanischen Spektakel der besonderen Art.
Foto: Marcus Haid
Kaleidoskop aus Tradition und Moderne
In seiner Foto- und Filmdokumentation über Japan
beeindruckt der erfolgreiche
Reisefotograf Marcus Haid
das Publikum mit besonders
ausdrucksstarken Bildern.
Seine moderne Abenteuerreise führte
den österreichischen Fotografen Marcus Haid über viele Wochen und Tausende von Kilometern von der grünen Urwaldinsel Yakushima im Süden Japans über die Hauptinseln Kyushu und Honshu mit ihren städtischen Ballungszentren bis hoch in
den Norden auf die Insel Hokkaido,
die geprägt ist von urwüchsiger Natur und Nationalparks. Auf seiner
Tour stellte Haid fest, dass er trotz
seiner vielen Reisen rund um den
Globus noch nie Kontakt mit einer so
eigenständigen und fremden Kultur
hatte: tief verwurzelt in jahrtausendealten Traditionen und gleichzeitig
an der Spitze modernster Technologien. Shinto-Schreine in modernen
Einkaufszentren, Geishas und Teezeremonien neben schriller und verrückter Jugendkultur. Ein Land, in
dem man als westlicher Besucher
ständig mit vermeintlich vertrauten
Eindrücken konfrontiert ist.
Überraschend, wie viele Klischees
sich als tatsächliche Realität herausstellen. Erfrischend, wie viele neue
Erfahrungen und Eindrücke zu gewinnen sind. Ein buntes Kaleidoskop
aus Tradition und Moderne, gigantischen Metropolen und unberührter
Natur, menschlichen Begegnungen,
kulinarischen Erlebnissen, aus Mythos und Realität formt sich zu einem
Wettbewerb
Lokalinfo verlost 5x 2 Tickets für
den Multimedia-Vortrag «Japan».
Einfach bis 7. November eine Mail
mit Betreffzeile «Japan» und vollständigem Absender senden an:
[email protected]
oder eine Postkarte an:
Lokalinfo AG
«Wettbewerb Japan»
Buckhauserstrasse 11
8048 Zürich
Die «Kids Voice Tour» ist für Kinder
und Jugendliche ein Erlebnis. Foto: zvg.
Die «Kids Voice Tour» wird in diesem
Jahr zum ersten Mal in der Deutschschweiz durchgeführt. Der CastingEvent für Kinder, der in 14 CoopCentern durchgeführt wird, macht im
2016 im Einkaufszentrum Letzipark
in Altstetten als einzigem Ort in der
Deutschschweiz Halt. Hinter der
«Kids Voice Tour» steht die Frau von
Phil Collins, Oriane Collins, mit ihrer
Stiftung Little Dreams.
Die Castings finden vom Dienstag,
8., bis Freitag, 11. November, jeweils
von 12 bis 20 Uhr auf der Showbühne in der Mall des Letziparks statt.
Teilnehmen können alle Kinder zwischen 8 und 16 Jahren. Die Kids singen alleine, können sich aber auch
mit einem Instrument selber begleiten oder zu einem Playback singen.
Das Playback bringen sie selber mit
oder wählen eines vor Ort von den
Organisatoren aus. Alle Performances werden auf Video aufgezeichnet und auf www.kidsvoice.ch
veröffentlicht. Die CD mit ihrer Performance erhalten die Nachwuchskünstler nach ihrem Auftritt. Alle
Kinder brauchen das Einverständnis
von ihren Eltern. Anmeldungen können auf www.kidsvoice.ch oder gleich
vor Ort ausgefüllt, unterschrieben
und dann im Letzipark vor dem Vortrag abgegeben werden.
Am Samstag, 12. November,
kommt es dann im Letzipark ab 14
ANZEIGEN
Wettbewerb
Lokalinfo verlost 3x 2 Tickets für
das Konzert in der Kirche St. Peter. Einfach am Freitag, 4. November, von 11.00 bis 11.15 Uhr (und
nur dann!) anrufen unter:
Telefon 044 913 53 96
Das Vokalensemble Zürich bei einem Konzert 2012.
Foto: Joh. Horn
Das Programm spielt in freiem
Wechsel mit Marc-Antoine Charpentier, «La descente d’Orphée aux enfers» (1686/87), Ausschnitte; Joseph
Kosma/Jacques Prévert, «Les feuilles
mortes», Chanson (1945), Adaptionen;
Peter Siegwart, «Commencer par la
nuit de la naissance» (2002/16, Uraufführung), vier Stücke nach Skizzen
aus «Le premier homme» von Albert
Camus.
Die acht Stimmen des Vokalensembles werden vom Ensemble Arabesque auf historischen Instrumenten
begleitet. Die Konzertleitung hat Peter
Siegwart inne. (pd./mai.)
Mittwoch, 9. November, 20 Uhr, Kirche St.
Peter, 8001 Zürich. Eintrittskarten: www.
ticketino.com.
faszinierenden Porträt der unbekannten Schönheit Japans.
Bewegende Bilder und Musik entführen das Publikum auf eine unvergessliche Reise. (pd./mai.)
Montag, 14. November, 19.30 Uhr, Volkshaus, Stauffacherstrasse 60, 8004 Zürich.
Der Letzipark lädt zum Casting
Das Einkaufszentrum Letzipark lädt zum Casting der
nationalen «Kids Voice
Tour» 2016. Kinder zwischen 8 und 16 Jahren
können von Dienstag, 8.,
bis Freitag, 11. November,
von jeweils 12 bis 20 Uhr
ihren Lieblingssong auf der
Showbühne vortragen.
«L’automne est une demeure d’or et
de pluie» (Der Herbst ist eine Heimstatt von Gold und Regen) heisst es in
einem Gedicht des Waadtländers
Jacques Chessex. Die Verszeilen gelten
dem Vokalensemble Zürich und dem
Ensemble Arabesque als intuitiver
Projekttitel in den nachdenklichen Novembertagen. Das Programm schreitet
sozusagen in edlem französischem
Barock mit Orpheus in die Unterwelt,
pendelt unversehens mit neuer Musik
zu späten aphoristischen Gedanken
von Camus und flaniert zwischen den
Welten mit einem der schönsten und
traurigsten Chansons de Paris.
Publireportage
Uhr zum grossen Showdown mit den
besten Kids-Acts der Woche. Angeführt wird die prominente Jury von
Luca Hänni. Zusammen mit SRF3Hitparadenmoderator Michel Birri
und Musikproduzent Paul Sutin erküren die drei Juroren die «Kids Voice»
des Letziparks. Moderiert wird das
Finale in Zürich von Jenni Herren,
Moderatorin bei Radio 24 und ehemalige «Zambo»-Moderatorin beim
Schweizer Fernsehen. Die besten Gesangsdarbietungen im Letzipark werden mit Geschenken belohnt, wie
zum Beispiel einem elektronischen
Keyboard oder einer Gitarre.
Der oder die Gewinnerin misst
sich dann noch einmal im Halbfinal
vom 18. Dezember in Neuenburg
(Maladière Center), bei dem sich
dann die sieben besten Teilnehmer
für das grosse Schweizer Finale Anfang 2017 qualifizieren können. Das
Finale wird dann im Westschweizer
Fernsehen übertragen. Der Final-Gewinner der «Kids Voice Tour» 2016
wird von Produzent Maurizio Guerrero (Shakira, Beyoncé) nach Los Angeles eingeladen und kann dort seinen
Song aufnehmen. (pd./pm.)
www.letzipark.ch
Auf der «LS Saturn» sind 14 attraktive Stände geplant.
Foto: zvg.
Publireportage
Expovina grösser denn je
Vom 3. bis 17. November
stehen die Weinschiffe
wieder am Bürkliplatz.
Erstmals gehört das grösste
Transport-Lastschiff auf
Schweizer Seen, die «LS
Saturn», zur Weinflotte.
Bereits zum 63. Mal öffnet die Zürcher Wein-Ausstellung ihre Tore. Den
rund 70 000 Besucherinnen und Besuchern werden während zweier Wochen rund 4200 Weine zur Degustation angeboten. «Die Expovina ist die
grösste Publikums-Weinmesse Europas. Wir sind deshalb froh, 2016 mit
der ‹LS Saturn› eine Erweiterung der
Ausstellung möglich zu machen. Damit wird das unvergleichliche Erlebnis von Begegnung, Entdeckung und
Austausch für Laien wie für Weinkenner noch attraktiver», erläuterte
Bruno Sauter, Präsident der Expovina. Die «LS Saturn» ersetzt die «MS
Wädenswil». Mit seiner Länge von 62
Metern und einer Tragkraft von 800
Tonnen übertrifft dieses Schiff sogar
die «Panta Rhei». Der Einsatz von 14
attraktiven Ständen der Expovina
Primavera wird an Bord der «LS Saturn» für eine besondere Atmosphäre
sorgen.
Neben der Rekordzahl von 4200
zur Degustation angebotenen Weinen
wird das Hauptthema für die Besucherinnen und Besucher der diesjährigen Expovina die Degustation der
raren roten Jahrgänge 2013 und
2014 sowie der «neuen» Weissen des
Jahrgangs 2015 sein. Ebenfalls interessant ist das Angebot hochklassiger
Weine von wenig bekannten Winzern, beispielsweise aus Bulgarien.
(pd.)
www.expovina.ch. Ausstellung: Mo bis Sa
13 bis 21 Uhr, So 11 bis 19 Uhr.
AKTUELL
Küsnachter
Gemeinderatskandidat Leo Scherer stellt sich vor
Leo Scherer (SVP) kandidiert Ende November für
den Gemeinderat. Am vergangenen Sonntag hat er
sich öffentlich vorgestellt.
Oliver Linow
Ende November entscheidet Küsnacht über die Nachfolge des abtretenden Gemeinderates Martin Bachmann (SVP). An einer öffentlichen
Veranstaltung im Schützenhaus stellte sich Leo Scherer, Kandidat der
SVP, den Fragen der Küsnachterinnen und Küsnachter.
Sollten sich die Küsnachter für
Leo Scherer entscheiden, möchte sich
der Inhaber der Scherer Heizungen
AG in Küsnacht stark für das Gewerbe engagieren. «Das Gewerbe ist das
Herz des Dorfes», erklärt er. Wenn
die lokalen Läden und Handwerker
nicht genutzt würden, gehen sie ein.
Um auf das Gewerbe aufmerksam zu
machen, könnte sich Scherer beispielsweise ein Fest auf dem Dorfplatz vorstellen.
Ausserdem möchte sich der SVPMann dafür einsetzen, dass die Jungen vermehrt eine Berufslehre absolvieren und damit praktische Erfahrungen sammeln können. Ein weiteres Anliegen Scherers ist es, die Bürokratie wieder zu vereinfachen. Da-
Leo Scherer möchte sich für das Küsnachter Gewerbe einsetzen.
für nannte er gleich ein Beispiel aus
seinem Arbeitsalltag. Früher brauchte es zwei Formulare, um eine Heizung auszuwechseln, heute seien es
vier. «Für einen kleinen Betrieb dauert das viel zu lange», ärgert sich
Scherer.
Bessere Durchmischung
Zudem ist er der Meinung, dass gewisse Ämter, wie die Polizei, mehr
Aufgaben übernehmen könnte. «Wir
müssen nicht immer neue Ämter
schaffen oder externe Leute hinzuzie-
Foto: oli.
hen», sagt er. Dadurch könnte die
Gemeinde viel Geld sparen. Die
Durchmischung in der Gemeinde ist
dem SVP-Mann ebenfalls sehr wichtig. Potenzial sieht er beispielsweise
auf dem Areal des Alterswohnheims
am See, wo zurzeit die Bewohner des
Alterszentrum Gehren aus Erlenbach
untergebracht sind. «Dort könnten
neben den Alterswohnungen, Wohnungen für den Mittelstand entstehen
und eine gute Durchmischung schaffen», ist Scherer überzeugt.
Um die Bevölkerung besser zu
durchmischen, kann er sich auch
Konzerte vorstellen, die sowohl Junge als auch Alte ansprechen.
Neben diesen allgemeinen Anliegen äusserte sich Leo Scherer auch
zu aktuellen Geschäften. In Bezug auf
die Zentrumsabstimmung von Anfang nächsten Jahres sprach er sich
klar für das Projekt der Gemeinde
und gegen das Parkdeck aus: «Parkplätze gehören heute unter die Erde.» Er erachtet das Projekt der Gemeinde zwar nicht als perfekt, aber
als «verantwortbar». Ein Problem ortet er beim oberen der beiden geplanten Kreisel. «Verschiedene Busse
halten rund 60 Mal pro Tag bei der
Haltestelle unmittelbar vor dem geplanten Kreisel», erklärt Scherer.
Dies führe schnell zu Verkehrsproblemen.
Der anstehenden Renovation der
KEK steht er grundsätzlich positiv gegenüber. Er ist aber der Meinung,
dass man nur das nötigste, beispielsweise feuerpolizeiliche Massnahmen
angehen sollte.
Falls Scherer gewählt wird, möchte er so lange im Amt bleiben, wie es
gesundheitlich geht. Er ist überzeugt,
dieser Aufgabe dank seines guten
Teams in der Firma und der Unterstützung seiner Familie bewältigen
zu können. Ob ihn auch die Mehrheit
der Küsnachter unterstützt, entscheidet sich am 27. November.
«Ausser Freude an der Musik erwarten wir nichts»
Schwachstellen arbeiten. Viele haben auch konkrete Fragen, z.B.
«Was kann ich machen, wenn die
Stimme an einer bestimmen Stelle
immer abbricht?» Dann arbeite ich
mit ihnen spezifisch an diesem Problem.
Der Evangelische Kirchenchor Küsnacht veranstaltet
am 12. November einen
«Offenen Sing-Samstag».
Chorleiter und Dirigent Jürg
Tobler und Stimmbildnerin
Sonja Leutwyler erzählen,
was Besucher erwartet.
Kann man aus jeder Stimme etwas herausholen oder gibt es hoffnungslose
Fälle?
Leutwyler: Wenn man daran arbeitet, kann man aus jedem etwas herausholen. Es gibt viele ältere Menschen, die denken, sie haben eine
alte Stimme, die man nicht mehr gebrauchen kann. Aber Singen ist wie
Sport, man muss dran bleiben und
üben. Ich höre jetzt oft – gerade von
der älteren Generation –, dass sie
dank regelmässigen Proben und der
Stimmbildung Fortschritte bemerken und die Stimme sich verbessert.
Interview: Annina Just
Was ist der Evangelische Kirchenchor?
Jürg Tobler: Es ist ein Verein, der
an die Kirche gekoppelt ist, von der
Kirche unterstützt wird und daher
musikalische Aufgaben für sie wahrnimmt. Der Chor ist für alle Interessenten offen.
Sie veranstalten einen offenen SingSamstag. Was erwartet die Teilnehmer?
Sonja Leutwyler: Besucher erhalten
einen Einblick in die Art und Weise,
wie wir arbeiten.
Tobler: Sie können gleich mitmachen und erleben, welche Musik wir
machen. Wir üben für unser Konzert
im Dezember.
Was studieren Sie für dieses Konzert ein?
Tobler: «Am Anfang war das Wort»
von Lorenz Maierhofer, ein neueres
Werk aus dem 20. Jahrhundert. Es
ist ein sehr angenehmes Stück zum
Singen, man kann viel lernen, ohne
dass man überfordert ist, und zwar
auf jedem Niveau.
Mit welchen Stilrichtungen beschäftigt
sich der Chor sonst noch?
Tobler: Im nächsten Frühling werden wir ein romantisches Stück aufführen, eines von Théodore Dubois
aus dem 19. Jahrhundert. Das ist
ein Werk, das nicht sehr bekannt
und sowohl für Sänger und Zuhörer
ein sehr gutes Erlebnis ist. Letztes
Jahr am Herbstkonzert haben wir
ein Barockstück aufgeführt. Wir sind
also sehr vielseitig.
Was zeichnet den Evangelischen Kirchenchor sonst noch aus?
Leutwyler: Nebst der Aufführung
von bekannten Standardwerken
Sonja Leutwyler, Mezzosopran und ehemalige Kulturpreisträgerin, und Jürg
Tobler, Organist, Chorleiter und Dirigent an der reformierten Kirche.
F: aj.
konzentrieren wir uns auf Raritäten,
die viel weniger in die Konzertsäle
kommen und sehr hörenswert sind.
Hat der Chor momentan zu wenig Sänger?
Tobler: Da muss ich etwas ausholen. Chöre habe ganz allgemein ein
Problem in der heutigen Zeit. Besonders im Kanton Zürich war die Singfreudigkeit nie sehr gross und ist vor
allem in den letzten 10 bis 15 Jahren zurückgegangen.
Leutwyler: Es ist generell für viele
Leute in der heutigen Zeit ein Problem, sich für etwas zu verpflichten.
Aber aus meiner Sicht ist es genau
auch das Schöne, dass man sich regelmässig trifft, sich austauscht und
gemeinsam etwas erarbeitet.
Tobler: Die Liebe zur Musik verbindet die Sänger und schafft den Zusammenhalt, wir sind aber auch sozial und unterstützen uns gegenseitig. Momentan besteht der Chor aus
einem festen Teil mit etwa 30 Sän-
gern, das ist sehr erfreulich. Zusätzlich gibt es einen Kreis an Zuzügern
für einzelne Projekte. Selbstverständlich freuen wir uns über neue
motivierte Sänger und sind auch auf
Nachwuchs angewiesen.
Wie ist die Aufgabenteilung zwischen
Ihnen beiden?
Leutwyler: Jürg Tobler leitet die
Chorproben und ich erteile daneben
Stimmbildung. Wir haben zusammen vor einiger Zeit begonnen,
Sing-Samstage mit Stimmbildung
anzubieten, weil wir gemerkt haben,
dass das sehr geschätzt wird. Jetzt
wird die Stimmbildung nebst den
Sing-Samstagen zusätzlich angeboten.
Und kommt das Angebot gut an?
Leutwyler: Ja, es wird sehr geschätzt. In der Stimmbildung arbeite
ich mit den Sängerinnen und Sängern spezifisch an der Gesangs- und
Atemtechnik. Ich kann präzise an
Wird von Neumitgliedern ein gewisses
Niveau erwartet?
Tobler: Nein, erwartet wird einzig
Freude an der Musik und dass man
den Willen hat, etwas zu lernen.
Klar ist man froh, wenn jemand
kommt und sehr gut singt, aber
grundsätzlich ist der Chor für jeden
offen.
Kann man jederzeit in den Chor eintreten oder nur an einzelnen Projekten
mitwirken?
Tobler: Ja, beides ist möglich.
Wie sieht die Altersstruktur im Chor
aus?
Tobler: Die ist grundsätzlich gemischt, aber als Junge gelten die etwa 50-Jährigen (lacht). Darunter
gibt es nur wenige Ausnahmen.
Leutwyler: Aber gerade vom offenen
Sing-Samstag erhoffen wir uns, dass
vielleicht auch noch mehr jüngere
Menschen vorbeikommen und sich
das mal anschauen. Der Idealfall ist,
wenn zum Beispiel die Eltern ihre
Tochter oder ihren Sohn zum Mitsingen animieren.
Offener Sing-Samstag. Sa, 12. November,
13.30 bis 16.30 Uhr. Reformiertes Kirchgemeindehaus Küsnacht.
Nr. 44
3. November 2016
3
Quartierarbeit soll ein
Selbstläufer werden
Seit kurzem hat das Quartier «Oberer
Lerchenberg und Bruppach» in Erlenbach eine eigene Internetseite.
Diese ist ein Resultat des ersten Erlenbacher Quartierforums, das im
Mai in ebendiesem Quartier stattfand. In Arbeitsgruppen wurden damals verschiedene Ideen skizziert,
um die Durchmischung und den Austausch im Quartier zu fördern (der
«Küsnachter» berichtete am 26. Mai).
Unter anderem sind auf der neu gestalteten Internetseite die Daten des
monatlichen Stammtischs im Centro
Ricreativo Stranieri aufgeführt. Auch
dieser ist ein Resultat des Quartierforums. Der nächste Stammtisch findet am Donnerstag, 24. November,
um 19.30 Uhr statt. Wie der Homepage ausserdem zu entnehmen ist,
hat am 11. September der erste «KulturSalon» stattgefunden.
Ebenfalls in Bearbeitung ist das
Projekt «Platz zum Spielen für Hunde
im Wald», und seit kurzem umgesetzt
ist die Idee eines Aushangkastens. Er
steht an der Erlenhöhe.
Pilotprojekt «Altersbeauftragte»
wird nicht weitergeführt
Ebenfalls der oben erwähnten Homepage ist zu entnehmen, dass sich die
ehemalige Altersbeauftragte der Gemeinde Erlenbach, LuciAnna Brandle, von der Gemeinde verabschiedete.
Der zweijährige Pilotversuch der Stelle der Altersbeauftragten ist Ende
August zu Ende gegangen.
Wie Gemeindeschreiber Hans Wyler auf Anfrage erklärt, habe die Analyse nach Ablauf des Versuchsbetriebs ergeben, dass das in Erlenbach
(bereits) bestehende Altersangebot
erfreulich gross und auf einem sehr
hohen Niveau sei. «Mit der Eröffnung
des neuen Alterszentrums im Gehren
besteht dort eine Anlaufstelle und
Drehscheibe für alle Altersdienstleistungen in Erlenbach. Bis dahin zeichnet dafür die Heimleitung des Alterswohnheims am See verantwortlich»,
erklärt Wyler die Entscheidung. Während des zweijährigen Versuchsbetriebs sei ausserdem festgestellt worden, dass in Erlenbach nicht alleine
alters-, sondern vielmehr gesellschaftsspezifische Themen im Fokus
stehen. Gemeinwesenarbeit werde
daher in Zukunft in den Kommunen
an Bedeutung gewinnen und auch einen grösseren Stellenwert einnehmen. Dies erfordere zusätzliche Manpower, aber wie und wo diese Aufgabe künftig innerhalb der Gemeinde
Erlenbach abgedeckt werde, stehe
noch nicht fest.
Das in Erlenbach gestartete Quartiervernetzungsprojekt zeigte gemäss
Wyler spannende und vielversprechende Ansätze. Diese sollen nun unter Führung der involvierten und interessierten Einwohner weiterbearbeitet und -entwickelt werden. Diese
Bestrebungen würden bei Bedarf von
der Gemeinde unterstützt. (aj.)
www.erlenbach-qv.ch
Ihr Vereinsbericht
im «Küsnachter»?
Der «Küsnachter» publiziert eingesandte Artikel aus dem Vereinsleben in Küsnacht, Zollikon, Zumikon, Erlenbach und Herrliberg.
Texte müssen in der dritten
Person geschrieben werden. Sie
sollten wenn möglich mit einem
Bild (jpg-Format, mind. 1 MB) illustriert werden. Text und Bilder
können an folgende Adresse geschickt werden:
[email protected].
4
Küsnachter
Nr. 44
3. November 2016
AKTUELL
Nächste Initiative zum Zolliker Areal Beugi
Eine Initiative fordert,
dass das Areal Beugi im
Baurecht an Baugenossenschaften abgeben wird.
Ausserdem soll auf einen
Coop verzichtet werden.
ressierten Zolliker Baugenossenschaften überlässt. Dort sollen Wohnungen
für alle Altersstufen realisiert werden.
Mindestens je ein Drittel sei für Senioren- und für Familienwohnungen
vorzusehen. Über die Verwendung des
restlichen Drittels sollen weitere Abklärungen während der Planungsphase Aufschluss geben.
Oliver Linow
Grossverteiler sei überflüssig
Die Gemeinde Zollikon möchte das
Areal Beugi neu gestalten. Eigentlich
möchte der Gemeinderat das Land im
Baurecht abgeben.Das Forum 5W hat
diesbezüglich Anfang Oktober eine Initiative eingereicht. Diese verlangt,
dass der Gemeinderat den Bürgern eine Vorlage unterbreitet, die eine Überbauung des Areals durch die Gemeinde selbst vorsieht. Dies soll geschehen,
bevor die Bevölkerung über den Baurechtsvertrag abstimmt.
Unterdessen liegt bei der Gemeinde eine weitere Initiative vor. Alt Gemeinderat (SVP) und Vizepräsident
der Neuen Baugenossenschaft, Jürg
Widmer, sowie die Vorstände der anderen Baugenossenschaften wollen einen anderen Weg einschlagen. Die Initianten fordern, dass die Gemeinde
das Areal Beugi im Baurecht den inte-
Die Nachfrage nach bezahlbarem
Wohnraum sei enorm, sagen die Initianten. Auf den Wartelisten der Baugenossenschaften stünden mehrere Dutzend Interessenten. Die Initianten
warnen vor den Folgen, sollte das
Baurecht an den Meistbietenden vergeben werden. «Damit wird mit Sicherheit dasjenige gebaut, welches die
höchste Rendite abwirft und welches
die Bedürfnisse der Einwohnerschaft
zum grossen Teil nicht erfüllen kann»,
heisst es in der Begründung zum Initiativtext.
Die Initianten fordern zudem, dass
in der vorgesehenen Gewerbefläche
auf einen Grossverteiler verzichtet
werden soll. Der Gemeinderat hatte
Ende August mitgeteilt, mit Coop einen Hauptmieter für das Untergeschoss gefunden zu haben. Ein Vor-
Herrliberg: Erfreuliches
Budget für 2017
Mädchen entdecken ihr Potenzial
Das Herrliberger Budget 2017 ist
mit einem Aufwandüberschuss von
119 500 Franken erfreulich. Für
2016 war noch ein Defizit von
4,9 Millionen budgetiert worden.
Nachdem vor einem Jahr eine Steuerfusserhöhung von 4 Prozent gescheitert war, hat sich die Ausgangslage aufgrund steigender Steuereinnahmen verbessert. Gemäss Budgetrichtlinien wurde die Rechnung
2015 als Basis vorgegeben, was vorwiegend eingehalten werden konnte.
Über 60 Mädchen aus dem
ganzen Kanton Zürich nahmen am 16. kantonalen
Mädchenpowertag im Dynamo teil. Gemeinsam mit
Fachfrauen diskutierten sie
Themen rund um das Frausein und arbeiteten in verschiedenen Gruppen mit.
Bei der Gemeinde Zollikon sind unterdessen bereits zwei Initiativen, die
das Areal Beugi betreffen, eingegangen.
Foto: Archiv
vertrag wurde bereits abgeschlossen.
Die Initianten sind überzeugt, dass ein
neuer Detailhändler überflüssig ist.
Ein Verkehrskollaps an der heute
schon viel befahrenen und engen Zollikerstrasse sei durch die neue Tiefgarage und den Logistikverkehr vorprogrammiert. Die heutige Lösung mit
Migros, Restaurants, anderen Detailhändlern und Wochenmarkt auf dem
Dorfplatz und um ihn herum genüge
vollauf.
Gemeindepräsidentin
Katharina
Kull-Benz verzichtete gegenüber der
«Zürichsee-Zeitung» auf eine Stellungnahme zur Initiative.
Karin Steiner
Fremdkapital dürfte steigen
Das hohe Fremdkapital von aktuell
rund 80 Millionen Franken kann
nicht reduziert werden. Es wird aufgrund des neuen Kinderbetreuungshauses in den nächsten Jahren steigen und könnte gemäss Finanzplanung bis Ende 2020 über 90 Millionen Franken betragen. Dank des beabsichtigten Verkaufs der Parzelle
Sellholz ist jedoch in diesem Jahr eine Reduktion des Fremdkapitals
möglich und ein erheblicher Buchgewinn absehbar. Wegen der andauernden Tiefzinssituation ist das hohe
Fremdkapital zu verkraften.
Dazu ist festzuhalten, dass auf
der Aktivseite ein wesentlich höheres Finanzvermögen steht, was auch
das immer noch vorhandene Nettovermögen von rund 52 Millionen
Franken bestätigt. Das im Vorjahr
neu gesetzte Ziel einer Limitierung
der Fremdschulden kann eingehalten werden, während eine Steuerfusserhöhung zurzeit nicht notwendig ist. (pd.)
Das Ziel des Mädchenpowertags ist es,
jungen Mädchen die Gelegenheit zu
bieten, einen Tag nur unter Frauen zu
verbringen und über Themen zu sprechen, die sie bewegen. Im grossen
Saal des Jugendkulturhauses Dynamo
waren am letzten Samstag verschiedene Aktionsflächen als Rahmenprogramm aufgebaut. Eine Ausstellung
zeigte eine Serie von Mädchenporträts.
«Anhand dieser Bilder setzen wir
uns mit dem Thema Schönheit auseinander», sagte Maja Ivkovic, Jugendarbeiterin bei der Offenen Jugendarbeit
Zürich-Affoltern, die zum fünfköpfigen
OK des diesjährigen Mädchenpowertages gehörte. «Bei jungen Mädchen
dreht sich vieles um ihr Aussehen. Gemeinsam mit Fachfrauen können sie
über Vorurteile sprechen und ihnen
Fragen stellen.» An einem anderen
Stand lagen Zettel auf mit der Aufschrift: «Ich bin ein Powergirl, weil ...»
Mädchen bekamen Einblick in typisch männliche Berufe.
Hier schrieben die Mädchen auf, was
ihrer Meinung nach ein Powergirl
ausmacht, zum Beispiel «... weil ich
mich getraue, meine Meinung zu sagen».
Den grossen Teil des Tages verbrachten die Mädchen jedoch in von
ihnen ausgewählten Workshops. Einige der 12- bis 17-Jährigen bereiteten
sich bei einer Gesangslehrerin auf einen Auftritt auf der grossen Bühne am
Abend vor. Eine andere Gruppe verschönerte in der Schneiderei ihre T-
Foto: kst.
Shirts oder arbeitete in der Metallwerkstatt an Windlichtern. «Es ist uns
wichtig, die Mädchen in Werkstätten
arbeiten zu lassen, die typischerweise
von Jungs besetzt sind», sagte Maja
Ivkovic. Der Mädchenpowertag ist eine Plattform für gezielte Mädchenarbeit. Trägerschaft ist die Fachgruppe
Arbeit mit Mädchen Zürich (FAM), ein
Verbund von Jugendarbeiterinnen aus
dem Kanton. Die FAM unterstützt und
fördert junge Frauen in ihren Interessen und Bedürfnissen.
Fünfzehn Küsnachter Asylbewerber ziehen um
Fortsetzung von Seite 1
übergehend Container als Schlafräume aufzustellen. Die Stadt Bülach
hat beispielsweise auf diese Lösung
zurückgegriffen. Küsnacht hat die
Idee allerdings vorderhand verworfen. «Es wäre schwierig gewesen,
innert kurzer Zeit einen Platz dafür
zu finden, und der Bau hätte zuerst
bewilligt werden müssen», erläutert
Markus Ernst die Gründe hierfür.
Ausserdem findet der Gemeindepräsident die jetzige Lösung mit dem
Personalhaus viel besser, als wenn
Ab dieser Woche können Zollikerinnen und Zolliker alle Formalitäten
um einen Wohnorts- oder Wohnungswechsel im Internet abwickeln. Zollikon bietet nämlich neu das OnlinePortal «eUmzugZH» an. Mit diesem
können meldepflichtige Personen sowohl die Daten zum Wegzug als auch
jene zum Zuzug via Internet erfassen.
Auch allfällige Gebühren können online beglichen werden.
Das Projekt «eUmzugZH» wurde
2014 vom Kanton Zürich gestartet
und wird von E-Government Schweiz
in enger Abstimmung mit «eUmzugCH» umgesetzt. Längerfristiges
Ziel der Organisation ist die flächendeckende Einführung der elektronischen Umzugsmeldung in der ganzen
Schweiz. Bis Ende Jahr soll der Service «eUmzugZH» in über 90 Prozent
der Gemeinden zur Verfügung stehen. (pd.)
Säulikegeln in Zumikon
Auch in diesem Jahr führt der Männerchor Zumikon sein traditionelles
Säulikegeln durch. Wie immer gibt es
für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein Stück Säuli vom reich gedeckten Gabentisch. Das Kegeln findet an folgenden vier Tagen in der
Kegelbahn beim Dorfplatz Zumikon
statt: Samstag, 5. November, 16 bis
23 Uhr, Sonntag, 6. November, 14 bis
22 Uhr, Samstag, 12. November, 16
bis 23 Uhr und Sonntag, 13. November, 14 bis 19.30 Uhr. Auch dieses
Jahr gibt es für die Tagesbesten jeweils einen Goldbarren à 2,5 Gramm
zu gewinnen. (e.)
Gemeinsamer Gottesdienst in Zollikon
9,9 Millionen Nettoinvestitionen
Mit 9,9 Millionen Franken liegen die
Nettoinvestitionen in das Verwaltungsvermögen 3,6 Millionen über
der Rechnung 2015. Es dominiert
das Kinderbetreuungshaus, während die Werke bei den Investitionen zurückhaltend sind. Andere Positionen sind die Planung für die Erneuerung der Badi Steinrad, wo im
nächsten Jahr ein Entscheid an der
Gemeindeversammlung oder der Urne zu erwarten ist. Berücksichtigt
sind auch die Realisierung der neuen Schrebergärten im Humrigen, die
Zentrumsplanung und das Glasfasernetz.
«eUmzugZH» neu auch
in Zollikon verfügbar
man die Asylbewerber in provisorischen Containern untergebracht hätte. Besonders froh ist Markus Ernst,
dass noch vor Einbruch des Winters
eine Lösung gefunden werden konnte. «Im Sommer, wenn die Bewohner immer raus können, ist eine unterirdische Schlafstelle sicherlich
tragbar», sagt Markus Ernst.
Wie geht es im Frühling weiter?
Wären die Asylbewerber auch den
Winter über im Kaltenstein geblieben, hätte die Gemeinde bereits
zwei Container als Aufenthaltsräu-
me geplant gehabt. Diese wären auf
dem Parkplatz in der Nähe der Liegenschaft Kaltensteinstrasse 12 aufgebaut worden.
Sofern die Gemeinde keine weiteren Asylbewerber aufnehmen muss,
hat sich das Problem aber zumindest bis im Frühling erübrigt. Wie es
mit der Unterbringung der Asylbewerber anschliessend weitergeht,
kann Markus Ernst zurzeit nicht sagen. «Wir hoffen aber, dass wir das
Mietverhältnis über die Frist hinaus
verlängern können», erklärt der Gemeindepräsident.
Am Sonntag, 6. November, feiern die
fünf Gemeinden des unteren rechten
Zürichsees gemeinsam den Reformationsgottesdienst in der reformierten
Kirche Zollikon. Die Kooperation 5+
umfasst die Gemeinden Herrliberg,
Erlenbach, Küsnacht, Zumikon und
Zollikon. Im Anschluss an den gemeinsamen Gottesdienst sind alle Besucher zu einem Risottoessen im Gemeindesaal Zollikon eingeladen. Zudem finden am frühen Nachmittag
Führungen in den Kirchturm, Spaziergänge zu den Spuren der Täuferbewegung und eine Orgelführung
statt. Der Feiertag wird in der Kirche
mit einem kurzen Orgelkonzert um
14.30 Uhr ausklingen. (e.)
Reformationsgottesdienst: Sonntag, 6. November, 10.15 Uhr, ref. Kirche Zollikon.
Herbstliche «Atelier
Days» im Erlengut
Bereits zum dritten Mal können Mode- und Lifestyleinteressierte am
Dienstag, 8., und Mittwoch 9. November, die «Atelier Days» im Erlengut in Erlenbach besuchen. Dabei
dreht sich wieder alles um Mode,
Schmuck, Accessoires, Interioritems,
Beauty und Lifestyle. Gezeigt werden
aktuelle Trends und neue Kollektionen für Herbst und Winter. Diese
können auch direkt vor Ort eingekauft werden. Die «Atelier Days»
sind am 8. November von 10 bis 20
Uhr und am 9. November von 10 bis
18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei.
Am 8. November findet von 17 bis
20 Uhr zum Apéro statt. Bei Drinks
und Snacks können die Besucher stöbern, einkaufen und ausserdem ihre
Hände von der renommierten Handanalytikerin Ulrike Albinsson unter
die Lupe nehmen lassen. (e.)
Küsnachter
AKTUELL
Nr. 44
3. November 2016
5
Schanzenmauer freigelegt – und abgerissen
Statt eines vermuteten
jüdischen Friedhofs fanden
Archäologen auf der Kunsthaus-Baustelle ein «Judengässli», vergoldete Metallobjekte und Überreste
der Schanzenmauer.
Diese wurde bereits
wieder abgerissen.
Nele Fischer
Die Begeisterung war gross, als das
Archäologenteam der Stadt ein imposantes Stück Stadtgeschichte freilegen konnten. Insgesamt deckten die
Experten einen rund 65 Meter langen
und bis zu 6 Meter hohen Teil der
Schanzenmauer auf. Die aus dem Barock stammenden Schanzen wurden
1642 gebaut und 200 Jahre später
wieder teilweise abgerissen. Ein altes
Stadttor, die sogenannte Hottingerporte, sowie die Umrisse zweier
Wachhäuser ergänzen die Funde dieser Epoche. All diese Objekte mussten nun jedoch dem geplanten Neubau weichen. Wie am Rande der
Pressekonferenz zu erfahren war,
lehnte das Zürcher Kunsthaus den
Vorschlag ab, die barocken Mauern
in das Gebäude einbauen zu lassen.
«So wurde dieses Stück Stadtgeschichte einfach abgebrochen und
entsorgt», so der Departementssekretär Urs Spinner.
Hier legen die Archäologen das aus dem Mittelalter stammende Judengässli auf der Baustelle am Kunsthaus frei.
Bilder: Hochbaudepartement Stadt Zürich
New York kann aufatmen
Die Grabungen auf dem Areal für den
Erweiterungsbau des Kunsthauses
sorgten bereits vor Beginn für Empörung: Vor gut einem Jahr demonstrierten hundert Rabbis vor dem
Schweizer Generalkonsulat in New
York gegen den Neubau. Damals
wurde bekannt, dass Experten auf
der Baustelle in Zürich einen mittelalterlichen jüdischen Friedhof vermuteten. Für die Rabbis in New York ein
Schock. Diese können nun aufatmen.
Die Experten konnten keine Spuren
von Gräbern finden. Hatte ihre Vermutung doch damals in den Vereinigten Staaten für Empörung gesorgt,
arbeiteten die jüdischen Gemeinden
in Zürich eng mit den Archäologen
der Stadt zusammen. So konnten die
jüdischen Oberhäupter seit 2008 bei
den Vorbereitungen für den Erweiterungsbau die Rahmenbedingungen
wesentlich mitbestimmen.
«Im Falle eines Fundes hätte man
Leute für eine respektvolle Umbettung zur Stelle gehabt», erklärt Spinner. Doch dazu kam es nicht: Der
grosse Fund blieb aus. Jedoch gruben die Experten andere wichtige
historische Objekte aus. In den untersten Schichten fand man Nachweise auf landwirtschaftliche Aktivitäten
prähistorischer Menschen. So könnten auf der Geländeterrasse Pfahlbauer ihre Felder bearbeitet haben,
deren Dörfer am Seeufer standen.
Hier zu sehen: Die Reste der Hottingerporte (am unteren Bildrand), eines alten Stadttores, mit den Grundmauern von zwei Wachthäusern.
Das rätselhafte Fundensemble enthält verschiedene, zum Teil vergoldete
Metallobjekte, darunter eine Buchschliesse und zwei Messer.
«Judengässli»
In den darüber liegenden Schichten
fanden die Archäologen zudem ein
aus dem Mittelalter stammendes «Judengässli». Das Gässchen aus dem
13. oder 14. Jahrhundert führte damals aus der Stadt zum jüdischen
Friedhof. «Dieses konnte als gut konservierter Fussweg mit solide gebautem Strassenkörper sowie seitlichen
Entwässerungsgräben und Staketenzäunen freigelegt werden», so der
Projektleiter der Stadtarchäologie,
Andreas Motschi. Weitaus interessanter sind jedoch die Funde, die in der
Nähe dieses Weges auf relativ kleiner
Fläche gefunden wurden. Es handelt
sich dabei um mehrere vergoldete
Metallobjekte, Buchschliessen, Zier-
Rechts das ovale Rückhaltebecken für den Wolfbach aus dem 19. Jh. Dahinter die Überreste der Schanzenmauer, die nun vollständig entsorgt wurde.
knöpfe, Messerchen und kleine Ketten von grösserem Wert. «Es sind die
bedeutendsten und gleichzeitig rätselhaftesten Funde», so der Archäologe Motschi. Allesamt liefern sie
ebenso spannende Antworten, wie
sie neue Fragen aufwerfen. So etwa:
Wie kamen die Gegenstände damals
in den Boden? Wollte sie jemand verstecken und verbuddelte diese des-
wegen mit Absicht? Die rätselhaften
Funde werden nun in den kommenden Monaten weiter untersucht.
Wichtig für Forschung
Ein paar kleine Gegenstände und eine eigentlich bedeutende Schanzenmauer, die bereits abgerissen wurde;
was sind denn nun die grossen
News? Für die Beteiligten ist klar:
«Die Funde sind zwar nicht die grosse Sensation, jedoch sind sie für die
Wissenschaft äusserst wertvoll», erklärt Spinner.
Mithilfe der geborgenen Gegenstände konnten neue Daten erhoben
werden, die nun ausgewertet werden. Sicher ist: Sie werden als Teile
der Geschichtsschreibung das Puzzle
der Stadtgeschichte Zürichs weiter
vervollständigen. Trotz der knapp
einjährigen Grabungen wird der Erweiterungsbau voraussichtlich 2020
fertig sein.
Weitere Informationen auf der Website des
Hochbaudepartements der Stadt:
https://www.stadt-zuerich.ch/hbd/de/index.html
Küsnachter
VE R E I N E
Foto: zvg.
Kamen zu wenig aus der eigenen Zone heraus.
Foto: Archiv/Walo Da Rin
Jahrgänger besuchen die Hoval Vor dem Tor zu unentschlossen
Emil Häfliger, Leiter Schulung, gab
zunächst einen Überblick über die
1897 mit der Eröffnung einer
Schlosserei von Gustav Ospelt in Vaduz beginnende Geschichte des Unternehmens. Dieses erzielte im letzten Jahr mit 1650 Mitarbeitern und
Mitarbeiterinnen einen Umsatz von
360 Millionen Franken. Der Schweizer Sitz mit einem Viertel der Beschäftigten erwirtschaftete alleine
etwa 40 Prozent des Gesamtumsatzes. Der Fokus lag dabei auf energiebewusstem Heizen, Lüften und
Wärmen.
Auf besonders grosses Interesse
stiessen nach dieser Einführung die
Ausführungen von Björn Zitta. Er
sprach über die Möglichkeiten, die
Anforderungen der Vorschriften für
die Grenzwerte im Energieverbrauch bei Neubauten und Sanierungen zu erfüllen.
Diese werden vom Kanton spätestens 2020 erlassen. Die wichtigsten Erkenntnisse waren dabei die
folgenden: Bei einer notwendigen
Sanierung muss erst eine Analyse
der Gebäudehülle vorgenommen
werden und erst anschliessend eine
der Haustechnik. Ausserdem müssen aus der Fülle von Möglichkeiten
(Solartechnik, Wärmepumpen, Gas,
Öl usw.) immer objektspezifische Lösungen erarbeitet werden.
Angesichts der Aktualität des
Themas Energiesparen und der Tatsache, dass zahlreiche Besucher von
den kommenden Vorschriften direkt
betroffen werden, erstaunte es
nicht, dass die beiden Fachleute der
Hoval auch beim abschliessenden
Apéro noch viele Fragen beantworten mussten. (e.)
Jubilare feiern in Herrliberg
Jedes Jahr lädt der Verein
für Solidarität 80-, 85-,
90-Jährige und Ältere zu
einem Mittagessen ein.
Der Verein für Solidarität, Füso, lud
Herrlibergs 80-, 85-, 90-Jährige und
Ältere vergangene Woche zu einem
festlichen Mittagessen ein. Doch
diesmal gab es Neuerungen:
Zum ersten Mal fand die Feier im
grossen Saal der Vogtei statt. Fredi
Bannwart öffnete, an seinem freien
Tag, eigens dafür die Vogtei. Das bescherte ihm einen dankbaren langen
Applaus. Grund für den neuen Ort
ist die von Jahr zu Jahr steigende
Anzahl Jubilare in Herrliberg.
Daneben gab es auch eine personelle Neuerung. Der Füso hat eine
neue Präsidentin: Annette Konrad
übernahm das Amt in diesem Jahr
von Erika Hagmann. Ausserdem
nahmen Gemeindepräsident Walter
Wittmer und der neue Pfarrer Matthias Dübendorfer zum ersten Mal
am Anlass teil. Die bewährte Organisatorin des Fests war aber nach wie
vor Janet Wolz. Und auch der Musikus Bludi von Rapperswil sorgte wie
schon seit vielen Jahren für die musikalische Begleitung.
Papst Franziskus und die Queen
83 «Geburtstagskinder» und 9 Ehepaare, die heuer einen speziellen
Hochzeitstag feiern, begrüsste Füso-Präsidentin Annette Konrad. Hierauf beglückwünschte Janet Wolz jede Jubilarin und jeden Jubilaren
einzeln: Zwanzig 80-Jährige teilen
ihr Geburtsjahr 1936 mit Papst
Franziskus; die 85-Jährigen teilen es
mit Caterine Valente und Freddy
3. November 2016
7
Küsnachter Eisläufer
holt Silber in Zagreb
Erwartungsfrohe Jahrgänger vor den beiden Referaten
Die Jahrgänger besuchten
auf Einladung des Jahrgängervereins Erlenbach den
Schweizer Sitz der Vaduzer
Hoval AG in Feldmeilen.
Nr. 44
Quinn. Zu dessen Gedenken intonierte der Musiker den Song «Junge
komm bald wieder». Und so kannte
Frau Wolz zu jedem Jahrgang berühmte Jahrgänger; die berühmteste
ist 2016 wohl die 90-jährige Queen,
Königin Elisabeth von England. Zu
ihren Ehren erklang «A beautiful
day».
Drei diamantene Hochzeitspaare
Noch vor dem Mittagessen wurden
fünf goldene und drei diamantene
Hochzeitspaare gewürdigt. Etwas
ganz Aussergewöhnliches ist das
Ehepaar Regenscheidt: Es darf nicht
nur die eiserne Hochzeit, sondern
66 gemeinsame Jahre feiern.
Zum Essen erklang «En Guete
mitenand» (nach «Guete Sunntig
mitenand»), wozu Bludi fröhlich
sang: «Lueged au wie d’Sunne
lacht», obwohl es draussen in Strömen regnete. Aber der Regen konnte
die heitere Stimmung im Saal nicht
trüben. Vor dem Dessert sprach Gemeindepräsident Walter Wittwer zu
den Jubiläumsgästen. Er orientierte
über die geplanten Alterswohnungen, und er wusste, dass, wer sich
viel bewegt, bleibt im Alter «zwäg».
Diesen Rat unterstützte Musikus
Bludi mit Johann Strauss Vaters
Klängen «An der schönen blauen
Donau» und der Einladung aufs
Tanzparkett im ¾-Takt. Dann war es
bald schon Zeit für den Heimweg.
Mit einer Rose verabschiedete Frau
Wolz die Gäste und mit dem
Wunsch, die Senioren mögen im
neuen Lebensjahr so viel Glück haben wie der Regen Tropfen, so viel
Licht, wie die Sonne Strahlen und so
viel Farbe wie der Regenbogen Farben hat. (e.)
Auf den Achtungserfolg
folgten zwei Niederlagen:
Bei den GCK Lions rächte
sich die Unentschlossenheit
im Abschluss.
Hanspeter Rathgeb
Wie nahe Erfolge und Misserfolge beieinanderliegen, mussten die GCK Lions in der vergangenen Woche erleben. Zuerst gab es auf der KEK vor
der Rekord-Zuschauerkulisse von
1454 Personen eine super Leistung
gegen den Rekordmeister Davos im
Schweizercup. Den 0:1-Rückstand
konnte Fabio Högger noch im ersten
Drittel ausgleichen. Dann blieben die
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Einheimischen bis zur 13. Minuten
vor Schluss ebenbürtig, mussten aber
am Ende mit 1:3 kapitulieren. Dennoch waren alle Besucher erfreut über
die tolle Leistung.
Dann ging es in der Meisterschaft
weiter. Zuerst verpassten die GCK Lions in Olten, ihre Überlegenheit in Tore zu verwandeln. Zwar konnte Captain Tim Ulmann noch zum 1:1 ausgleichen und Routinier Michael Liniger auf 2:3 verkürzen. Am Schluss
rächte sich die Unentschlossenheit im
Abschluss mit einer 2:5-Niederlage.
Zu Hause ging es gegen Visp nicht
besser. Es dauerte bis drei Minuten
vor Schluss, bis die GCK Lions nach
dem 0:2-Rückstand erwachten. Damon Puntus traf zum 1:2, doch zu
mehr reichte es nicht mehr.
Während der Herbstferien trainierten
die Kadermitglieder des Eislaufclubs
Küsnacht (ECK) auf der KEK mit Florent Amodio, dem Europameister
von 2011. Die harte Arbeit hat für
Nurulla Sahaka vom ECK in Zagreb
Früchte getragen. Sahaka hat sich
mit Bravour dem Schweizer Verband
empfohlen. Einzig der italienische
Vertreter erlangte einige Punkte
mehr. Dank fünf dreifachen Sprüngen
in der Kür und Pirouetten mit höchstem Schwierigkeitsgrad holte Sahaka
173 Punkte, 20 Punkte mehr als vor
einem Monat in der Slowakei. Er ist
momentan der bestplatzierte Schweizer für die Junioren-Weltmeisterschaften. (e.)
Wallabies verlieren
in letzter Sekunde
Nach zwei einfachen Siegen der Wallabies in den ersten zwei Spielen der
Saison war die Gästemannschaft aus
Kleinbasel ein deutlich anderes Kaliber. Die Wallabies starteten dank
schnellem Spiel trotzdem stark. Fünf
Sekunden vor Spielende erreicht die
Spannung ihren Höhepunkt – Stand
72:72. Die Basler verfehlen ihren ersten Abschlussversuch, legen den Ball
aber mit dem Erklingen der Schlusssirene in den Korb. Insgesamt zeigten
die Wallabies eine starke Leistung, die
knappe Niederlage ist jedoch insbesondere in Anbetracht der vielen unnötigen Ballverluste eine Enttäuschung. (e.)
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Küsnachter
Nr. 44
3. November 2016
www.hypnose-SanaVita.ch
Küsnachter
AKTUELL
Nr. 44
3. November 2016
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Halloween: Schaurige Gestalten gesichtet
Gruseln am Zürichsee: Das
Romantik Seehotel Sonne in
Küsnacht hatte zu einer
Halloweenparty geladen.
Pascal Wiederkehr
Elegante Zombiegrafen, schreckliche
Skelette und lachende Hexen auf ihren
Besen – pünktlich zu Halloween trafen
sich gespenstige Gestalten. Grund dafür: Das Romantik Seehotel Sonne in
Küsnacht hatte erstmals zu einer Halloweenparty am Zürichsee geladen.
«Wir sind bekannt für unsere romantische Atmosphäre und wollten nun
etwas anderes ausprobieren», erklärte
Restaurantleiter und Initiator Manuel
Baur. Dort, wo sonst über den Winter
eine Eisbahn lockt, wurde die grusligste Nacht des Jahres gefeiert.
Die musikalische Begleitung der
Party lieferte die Küsnachter Mundartband «XotniX». Die Musiker hatten
sich ebenfalls verkleidet und trugen so
zur Atmosphäre bei. Der Sänger Thomas Kauflin, ohne Kostüm Gemeindeschreiber in Zumikon, hatte sich eine
klaffende Wunde auf die rechte Wange
geschminkt und meinte lakonisch ins
Mikrofon: «Die wächst wieder zu.»
Die Band «XotniX» aus Küsnacht sorgte nicht nur musikalisch, sondern auch mit ihren Kostümen für gute Atmosphäre.
Fotos: Pascal Wiederkehr
Etwas mehr Gäste erwartet
Die Organisatoren vom Romantik Seehotel Sonne freuten sich, dass die
meisten Gäste kostümiert gekommen
waren. «Es hätten zwar etwas mehr
Besucher sein können, insgesamt sind
wir für das erste Mal aber zufrieden»,
sagte Hoteldirektorin Catherine Julen
Grüter. Der Apéro und das Konzert seien für spontane Besucher kostenlos gewesen. Wer sich angemeldet hatte,
durfte ein Halloween-Drei-Gänge-Menü geniessen. Passend dazu kreierte
die Küche schaurige Speisen. So gab es
beispielsweise süsse Kürbiscrème mit
Geister-Glubschäuglein-Meringues. Für
alle, die es weniger unheimlich und
dafür romantischer mögen, öffnet die
Eisbahn am nächsten Sonntag. Auch
Gruselfans sollen erneut auf ihre Kosten kommen: «Die Halloweenparty findet auch nächstes Jahr wieder statt»,
so Julen Grüter begeistert.
Sänger Thomas Kauflin (links) rockte als Untoter, während die Gäste ihren Halloweencocktail genossen.
Elegante Zombiegrafen.
SVP-Einwendungen zur
Gesamtrevision des RRP
Junge schreiben so viel wie nie
Den Microlino in
Küsnacht besichtigen
Die SVP Küsnacht hat 62 Einwendungen in das Mitwirkungsverfahren des
Regionalen Richtplans (RRP), eingebracht. Sie erachtet den Entwurf dieses 92-seitigen Regelwerks als weitaus
zu komplex, umfangreich und als
nicht miliztauglich, schreibt die SVP
Küsnacht in einer Mitteilung.
Dadurch entsteht ein enormer, unerwünschter Ermessensspielraum für
die Behörden, der Willkür und Ungleichbehandlungen, auch unbeabsichtigt, ermöglicht. Das aufgelegte
Kartenwerk ist unscharf. Es sind aussagekräftige, auch für Laien interpretierbare Karten im Massstab 1:10 000
(und nicht wie in der Auflage Karten
im Massstab 1:20 000) aufzulegen. Im
vorliegenden Richtplanentwurf wird
die Gemeindeautonomie unnötig eingeschränkt. Nur regional relevante
Punkte sind im RRP zu regeln, kommunale Anliegen gehören in die Bauund Zonenordnungen (BZO) der Gemeinden. Ein regionaler Richtplan ist
auch kein (Planungs-)Instrument zur
Forcierung von gesellschaftspolitischen Anliegen, wie im RRP-Entwurf
vorgegeben.
Wird an den hier vorgebrachten
Kritikpunkten für die Auflage festgehalten, so behält sich die SVP Küsnacht vor, das Referendum gegen den
RRP zu ergreifen oder ein solches zu
unterstützen. (pd.)
Im Rahmen von booXkey
sprach Andi Gredig über die
Handschrift, die trotz Computer immer noch einen sehr
hohen Stellenwert hat.
Die obligate Kürbislaterne.
Der Referent beginnt mit der Frage,
wieso wir eigentlich immer noch oft
mit der Hand schreiben, obwohl jede
Person fast überall eine Tastatur bei
sich hat. Er zeigt den handgeschriebenen Liebesbrief eines Jugendlichen,
der seinem Instinkt folgte und seine
Gefühle nicht ins Smartphone tippen
wollte. Dann zeigt er das Foto eines
Notizzettels an einem Fahrrad mit
dem Text: «Wenn Du nicht willst, dass
ich Dein Fahrrad stehle, dann melde
Dich und sage mir, wie viel Du dafür
willst.»
Anhand zweier «Spiegel»-Plakate
zeigt er die Titelschrift des Films «Der
kleine Sheriff» und daneben die mittelalterliche Schrift mit einem Bildnis
eines Mönchs. Ein Austauschen der
Schrift käme uns gar nicht in den
Sinn, den Schrift und Bild müssen zusammenpassen. Ebenfalls zeigt er eine Plakatwand mit den Worten «Gehen Sie wählen» mit moderner Schrift
und «Andere tun es auch» mit einer
gebrochenen Schrift, die wir mit Nazischriften in Verbindung bringen.
Schriftenvergleich.
Foto: zvg.
Überleitend zur Handschrift erklärt
Andi Gredig, dass die Handschrift via
den Körper unsere Gefühle aktiviert,
Emotionen ausdrückt. Der geübte Leser einer Nachricht kann somit auch
erkennen, ob die Zeilen mit Freude
geschrieben wurden oder ob der
Schreiber wütend war. Jedoch erkennt
man bei einem Text nicht, ob er von
einer zarten kleinen Frau oder von einem Zweimetermann stammt.
Mühe mit vierstündiger Prüfung
Mit einem Stift in der Hand denken
wir, führen Gedanken aus, machen
vielleicht eine Skizze für ein Referat
oder skizzieren. So schreiben wir zum
Abschied eines Arbeitskollegen die
Karte von Hand und lassen alle unterschreiben, obwohl es einfacher und
schneller wäre, die Namensliste des
Personals anzuhängen. Postkarten aus
den Ferien trudeln zwar nur noch selten ein, aber diese wären authentischer und ortsgebunden.
Eine WhatsApp-Nachricht mit einem Foto kann man von überall senden und das Foto kann von einer
Website sein. Erwiesen ist ebenfalls,
dass Studierende, die mit dem Laptop
mitschreiben wollen, zu sehr auf die
Tastatur konzentriert sind und dadurch zu wenig vom Inhalt des Referats verstehen oder sich daran erinnern. Prüfungskandidaten haben oft
Mühe, eine vierstündige schriftliche
Prüfung zu überstehen, und verlieren
daher oft wertvolle Punkte.
Steve Jobs sagte anscheinend mal,
dass es nie einen Stift zum iPad gebe,
sondern man mit dem Daumen
schreiben werde. Apple musste jedoch
feststellen, dass ihre Kunden dies
nicht wollen. Dies belegt, dass wir mit
technischen Erneuerungen oft anders
umgehen als die Erfinder und wir unsere Gewohnheiten nicht total über
den Haufen werfen.
Zum Abschluss stellt Andi Gredig
fest, dass die Jungen noch nie so viel
schrieben wie heute. Dies kann in vielen Varianten passieren. Sie schreiben
in Dialekt, Hochdeutsch, mischen italienische oder englische Wörter hinein,
fügen Emojis an oder benützen ihre
eigene Gruppensprache damit die Älteren sie nicht verstehen. (e.)
Wim Ouboter erzählt am Samstag an
einer Standaktion der GLP von der
Herstellung des Microlinos. Ouboter
ist der Gründer der Firma Micro
Mobility Systems AG und wird um
12 Uhr auf dem Falkenplatz in Küsnacht anwesend sein. Der Microlino,
ein Elektrokleinwagen, der maximal
100 km/h schaffen soll, feierte am
diesjährigen Autosalon in Genf Premiere.
Die Standaktion der GLP, an der
auch Gemeinderatskandidatin Susanna Schubiger anwesend ist, dauert von 9 bis 15 Uhr und bietet die
Möglichkeit, den Microlino zu besichtigen. (pd.)
Standaktion: Samstag, 5. November, 9 bis
15 Uhr auf dem Falkenplatz in Küsnacht.
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Küsnachter
Nr. 44
MARKTPLATZ / AKTUELL
3. November 2016
Küsnachter sollen geplante
Südstarts bekämpfen
Der Gemeinderat stellt der Küsnachter Bevölkerung eine Musterstellungnahme zur Verfügung, um sich
gegen den Fluglärm und -verkehr zu
wehren.
Die Gemeinde Küsnacht ist von
den neuen Festlegungen im angepassten Objektblatt zum Flughafen
Zürich des Sachplans Infrastruktur
der Luftfahrt (SIL) betroffen und wird
sich gegen die Einführung von Südstarts sowie gegen die Weiterführung
der Südlandungen wehren.
Musterstellungnahme für Bürger
Der Gemeinderat wird deshalb fristgerecht eine sachlich-fundierte Behördenstellungnahme
einreichen.
Gleichzeitig möchte der Gemeinderat
die Bevölkerung sensibilisieren und
zur Mitwirkung animieren. Zur Unterstützung der Bevölkerung stellt der
Gemeinderat eine Musterstellungnahme zur Verfügung. Diese ist öffentlich
zugänglich und steht ab sofort als
Download
auf
www.kuesnacht.ch/fluglaerm sowie am Empfang der Gemeindeverwaltung zur
Verfügung. Eingabefrist ist Dienstag,
8. November (Datum des Poststempels).
Das SIL-Objektblatt legt die Rahmenbedingungen für den Ausbau
und den künftigen Betrieb des Flughafens Zürich behördenverbindlich
fest. Mit der vorliegenden Anpassung
des SIL-Objektblatts sollen nun die
raumplanerischen Leitplanken für
die langfristige Entwicklung des Flughafens definitiv festgesetzt werden.
Im Vordergrund steht dabei die
Umsetzung weiterer Massnahmen
aus der Sicherheitsüberprüfung bei
gleichzeitiger Optimierung des Betriebs. Wesentliche Elemente sind der
Betrieb auf verlängerten Pisten 28
und 32 sowie Südabflüge geradeaus
bei Bise und bei Nebel. (pd.)
Publireportage
Kohinor Juwelen erweitert sein Sortiment
Im dritten Geschäftsjahr
will Kohinor Juwelen neue
Wege gehen: Eine preiswerte Eigenkollektion und die
Trendmarke Messika sollen
auch jüngere Kunden ansprechen.
Wer kennt ihn nicht? Den niedlichen
Wachhund «Gaston», der Tag für Tag
vor dem Schmuckgeschäft Kohinor an
der Küsnachter Dorfstrasse sitzt? Sein
Herrchen und Frauchen, Peter und
Marie-Ida Borgts, führen das Juweliergeschäft nun bereits im dritten Geschäftsjahr – und dies mit ununterbrochenem Elan und Begeisterung.
«Seit der Neueröffnung hat Kohinor
viele neue Kunden dazugewinnen
können», freut sich Inhaber Peter
Borgts. Man führe auch schon gute
Beziehungen mit einigen Stammkundinnen.
Mit neuer Trendmarke
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Röbi's Restaurant
4. 11. und 5. 11. 2016
Lynn’s Thai Kitchen
Abend mit Buffet
***
18. 11. und 19. 11. 2016
Raclette und Wein – Weingut Diederik
Küsnacht
www.ussicht.ch
Frohe Aussicht
Dorfstrasse 21, 8126 Zumikon
043 288 00 88
Kohinor hat dieses Jahr vor allem in
seine Kompetenz bezüglich Design
und Massanfertigung sowie den Umbau von alten Schmuckstücken investiert. «Damit differenzieren wir uns
klar von Geschäften an der Zürcher
Bahnhofstrasse, die in der Regel nur
Fertigschmuck anbieten», erklärt der
gebürtige Holländer Borgts. «Darüber
hinaus vertiefen wir unser Brillantund Solitär-Geschäft», ergänzt er.
Diesbezüglich biete der Standort in
Küsnacht Preisvorteile gegenüber der
städtischen Laden-Mietsituation. Diese Kostenvorteile will der Inhaber seinen Kunden weitergeben.
In den vergangen zwei Jahren ist
dem Juwelier aber vor allem eines
bewusst geworden: «Wir müssen unsere Aufgabe als Dorfgeschäft besser
wahrnehmen», meint das ehemalige
Mitglied der Chopard-Geschäftsleitung. Er bestätigt: «Es stimmt schon,
dass man bei uns bisher nur sehr wenige Schmuckstücke finden konnte,
Die Kohinor-Familie: Marie-Ida und Peter Borgts mit Gaston.
die für ein kleineres Budget geeignet
waren.» Daher habe man nur schwer
jüngere Kundschaft ansprechen können. Borgts: «Mit unserer sommerlichen Bead-Armbänder-Aktion haben
wir damit Schluss gemacht.» Die
Edelstein-Armbänder aus eigener
Herstellung, die für 95 Franken zu
haben sind, hätten in den vergangenen Monaten grosse Resonanz gefunden. Dies zeige, dass man auf dem
richtigen Weg sei. «Selbstverständlich
müssen aber alle Produkte unsere hohen Qualitätsansprüche erfüllen und
dürfen sich nicht zu weit von unserem Grundsatz ‹Zeitlose Eleganz› entfernen», räumt er ein.
Die Marke Messika gehört neu zum
Sortiment von Kohinor.
F: zvg.
Gleich mit zwei Massnahmen will
Kohinor jetzt die neue Kundschaft ansprechen: erstens mit der Etablierung
einer preiswerten, neuen Linie aus
dem eigenen Atelier und zweitens mit
der Einführung des Senkrechtstarters
der Szene schlechthin – der erfolgreichen Weltmarke Messika. «Gerade
bin ich aus Paris zurückgekommen
und habe mir die Marke exklusiv für
die Goldküste sichern können», erzählt Borgts begeistert. Die trendige
Marke setze voll auf Social Media
Marketing und laufe mit vielen Stars,
die die Marke unterstützen, der Konkurrenz den Rang ab.
Kein Kunde dürfe jedoch den Eindruck erhalten, dass das Leitthema
der Unternehmer abhandengekommen sei. «Wir sind und bleiben hochwertig!», unterstreicht Borgts.
Er möchte aber auch Laufkundschaft dazu einladen, sich von der
Vielfalt des Kohinor-Angebots zu
überzeugen. «Schauen Sie doch einfach mal hinein; obwohl unsere Tür
meistens nur per Knopfdruck geöffnet
wird, steht sie jedem Interessierten
offen.» Man müsse sich allerdings darauf gefasst machen, zuerst von Gaston inspiziert zu werden, fügt er lachend an. (pd./aj.)
Kohinor Juwelen, Dorfstrasse 17, Küsnacht. www.kohinor.ch.
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Stadt Zürich
AKTUELL
Digitale Selbstbestimmung
Nr. 44
Schutz des Kulturlandes
und der Ehe kommen vors Volk
Am 27. November entscheiden die Stimmbürgerinnen
und -bürger im Kanton
Zürich über die Umsetzung
der Kulturlandinitiative
und über die Volksinitiative
«Schutz der Ehe».
Pia Meier
Schweiz hat Vorreiterrolle
«Jeder Mensch ist Datenmilliardär»,
hielt Hafen weiter fest. Über diese
Daten müsse man selbst die Kontrolle
haben. «Wenn der Bürger seine Da-
Pia Meier
«Intelligente Fasern», die die Gesundheit des Menschen messen.
ten selbst kontrolliert und die Kontrolle über Zweitnutzungen hat, ist
das eine grosse Chance», so Hafen.
So könnte zum Beispiel eine Therapie
angepasst werden, was effizienter
sei, denn nicht jeder Mensch reagiere
gleich auf eine bestimmte Dosis Medikamente. «Wir könnten nicht alles
den Ärzten überlassen», betonte Hafen. Weiter müssten Banken in Genossenschaften umstrukturiert werden. «Die Banken müssen uns gehören», forderte der Professor.
Die Schweiz spielt diesbezüglich
eine wichtige Rolle, betonte Hafen.
Die digitale Revolution sei eine
schnelle Entwicklung. In der Schweiz
brauche es ein Gesetz beziehungsweise einen Verfassungseintrag. Ein
Postulat an den Bundesrat sei eingereicht worden. Dieses verlangt ein
Recht auf eine Kopie der eigenen Daten, die eine Datenfirma sammelt.
Das Postulat wurde im November
2015 vom Bundesrat angenommen.
Weiter müssten die Banken die Ge-
Foto: pm.
winne mit Datenbanken an die Genossenschafter zurückbezahlen.
MiData.coop
Die MiData-Kooperativen ermöglichen den Bürgern, Kontrolle über ihre eigenen Daten zu haben. MiDataKooperativen sind nicht gewinnorientiert. Der Fokus ist vor allem auf Gesundheitsdaten gerichtet, da diese
am meisten sensitiv sind. Die erste
MiData-Kooperative wurde in der
Schweiz 2015 gegründet. Es gibt bereits Pilotprojekte mit Universitätsspitälern. MiData.coop versorgt die
Leute mit einer digitalen Plattform.
Kopien von persönlichen Daten werden vom Bürger aufbewahrt. Transparenz ist garantiert, weil die MiData-Kooperativen öffentlich sind. Es ist
geplant, diese MiData-Kooperativen
auch in anderen Ländern einzurichten. Hafen ist Co-Gründer und Präsident der MiData-Kooperative.
Treffpunkt Science City dauert noch bis
27. November. www.treffpunkt.ethz.ch.
Koch-Areal: Leupi übernimmt von Wolff
Richard Wolff ist in Fragen
betreffend Koch-Areal in
den Ausstand getreten. Nun
hat Stadtrat Daniel Leupi
den Lead übernommen.
Am 6. Oktober beschloss und kommunizierte der Stadtrat neue Regeln,
mit denen der Partylärm aus dem
Koch-Areal vermindert werden soll.
11
ABSTIMMUNG VOM 27. NOVEMBER
Beim diesjährigen Treffpunkt Science City wird
thematisiert, wie die
digitale Revolution den
Alltag verändert. In seiner
Vorlesung forderte Professor
Ernst Hafen die Anwesenden auf, mündig zu werden
und ihre Daten unter
Kontrolle zu halten.
«Haben Sie ein Smartphone und haben Sie heute schon ein Gratis-App herunterladen?», fragte Ernst Hafen die
zahlreichen Interessierten im Hörsaal
an der ETH Hönggerberg. Er betonte,
dass man damit zahlreiche Daten
preisgebe und nicht wisse, was vor allem amerikanische Firmen damit machen. Dies gelte für Google, Amazon,
Facebook, aber auch für Cumulus von
Migros und andere. Allgemein würden
die Menschen ihre Daten zu freizügig
weggeben. Und dies obwohl das Vertrauen in die Datenfirmen laufend
schwinde. «Die digitale Leibeigenschaft
kann so nicht weitergehen», betonte
Hafen. «Es braucht die digitale Selbstbestimmung.» In wenigen Jahren sei
es möglich, das Genom jedes Menschen vollständig zu sequenzieren. Eine
Folge sei die personalisierte Gesundheit.
Hafen forderte die Anwesenden auf, die
Kontrolle über ihre eigenen Daten wieder zu erhalten. «Sie müssen ihr Datenkonto selbst verwalten.»
3. November 2016
Im Rahmen der entsprechenden Diskussion forderte das Gremium Stadtrat Richard Wolff (AL) auf, die Frage
nach seiner Unbefangenheit noch
einmal zu prüfen. «Sicherheitsvorsteher Richard Wolff ist daraufhin zur
Auffassung gelangt, dass er seine Situation bislang falsch eingeschätzt
hatte», so der Stadtrat. Er ist deshalb
in den Ausstand getreten. Das Dossier wird neu von Stadtrat Daniel Leupi geführt. Dieser nimmt als Finanz-
vorsteher auch die Rolle des Grundeigentümers des Koch-Areals wahr. An
einer Medienkonferenz am Dienstag
betonte Leupi (Grüne), dass es seit
Anfang Oktober und nach sieben Partys nur noch eine Lärmklage gab. Es
mangle aber weiterhin an der Einhaltung von Sicherheitsstandards. SVPund FDP-Politiker verlangen nach
wie vor einen Departementswechsel
von Wolff (AL). Für andere ist er als
Stadtrat nicht mehr tragbar. (pm./ ls.)
Die Kulturlandinitiative haben die
Stimmberechtigten des Kantons Zürich am 17. Juni 2012 angenommen.
Sie will, dass die wertvollen Landwirtschaftsflächen und die Flächen
von besonderer ökologischer Bedeutung wirksam geschützt und bezüglich Umfang und Qualität erhalten
bleiben. Nun muss noch über die Änderung des Planungs- und Baugesetzes zwecks Umsetzung der Kulturlandinitiative abgestimmt werden.
Diese umfasst eine Kompensationspflicht durch Auszonung oder Aufwertung. Gegen die Umsetzungsvorlage wurde das Kantonsratsreferendum ergriffen, weshalb es nun zur
Volksabstimmung kommt.
Die Minderheit des Kantonsrats
stimmt der Umsetzungsvorlage der
Kulturlandinitiative zu, weil sie der
Meinung ist, dass die Stimmberechtigten einen besseren Schutz des Kulturlandes verlangen. Gerade Zürich
mit seiner wachsenden Bevölkerung
müsse seine landwirtschaftlich wertvollen Flächen verbindlich schützen.
«Der Richtplan verhindert die weitere Zersiedelung nicht und gefährdet
die
Ernährungssicherheit.»
Der
Richtplan stelle keinen sicheren
Schutz für das Kulturland dar, weil er
laufend geändert werden kann. Die
Umsetzung der Kulturlandinitiative
gefährde die künftige Entwicklung
des Kantons nicht, so die Befürworter. Sie garantiere im Gegenteil genügend hochwertigen Erholungsraum
für alle.
Demgegenüber steht die Auffassung einer Mehrheit des Kantonsrats,
dass bereits das heute geltende Recht
mit der revidierten kantonalen Richtplanung ein griffiges und ausgewogenes Instrument für den wichtigen
Kulturlandschutz
darstellt.
«Der
Richtplan setzt auf innere Verdich-
tung statt auf Bauzonen.» Mindestens
80 Prozent des Bevölkerungswachstums sollen zukünftig in städtischen
Wohnlandschaften stattfinden. «Das
ist eine wichtige und breit akzeptierte
Forderung der Zürcher Raumplanung.» Die Umsetzung der Kulturlandinitiative drohe die Ziele der Zürcher Raumplanung zu unterlaufen.
Dass der Schutz auch für innerhalb
des Siedlungsgebiets gelegene ökologische Flächen gelten soll, könne die
Ernährungssicherheit kaum namhaft
steigern.
Gegen die Kulturlandinitiative
sind Regierungsrat und Kantonsrat,
FDP, EVP und CVP. Dafür sind SP,
Grüne und GLP. Die SVP fällte ihren
Entscheid nach Redaktionsschluss.
Schutz der Ehe
Die Volksinitiative der EDU sieht eine
Definition des Ehebegriffs in der Verfassung des Kantons Zürich vor. Die
Regelung des Eherechts ist jedoch eine Frage des Zivilrechts und damit
Sache des Bundes, so der Regierungsrat. Da Bundesrecht dem kantonalen Recht vorgeht, hätte eine Definition des Ehebegriffs in der Kantonsverfassung überdies nur insoweit
Bestand, als sie mit dem Bundesrecht
übereinstimmt. «Die mit der Initiative angestrebte Festschreibung des
Ehebegriffs wäre deshalb richtigerweise auf Bundesebene vorzunehmen», schreibt der Regierungsrat.
Die Befürworter der Volksinitiative wollen den heutigen Ehebegriff –
zumindest für das kantonale Recht –
bewahren und eine Öffnung des heutigen Begriffs der Ehe verhindern.
Die Initiative will Bestrebungen, die
vielfältigen Formen des gemeinschaftlichen Zusammenlebens der
natürlichen Ehe anzunähern oder gar
ihr gleichzustellen, verhindern. «Damit würde man das traditionelle Verständnis der Ehe und deren besondere Bedeutung für die Gesellschaft untergraben», halten die Befürworter
fest. Weiter betonen sie, dass die Initiative eheliche Gemeinschaften wie
das Konkubinat oder die eingetragene
Partnerschaft
für
Gleichgeschlechtliche nicht berühre.
Nein sagen Regierungsrat und
Kantonsrat, FDP, SP, Grüne, GLP, CVP
und EVP, Ja sagt die EDU.
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12
Stadt Zürich
Nr. 44
3. November 2016
AU TO M O B I L
Opel greift mit dem Astra nach den Sternen
Der Astra Sports Tourer ist
ein gewichtiges Argument,
um zur GM-Tochter zurückzukehren. Die Kombiversion
des «Auto des Jahres»
bietet erstklassige Platzverhältnisse und innovative
Details.
Peter Lattmann
Mit der Lancierung des neuen Astra
ist das Lächeln ins Gesicht von OpelChef Karl-Thomas Neumann zurückgekehrt. Dank der guten Aufnahme
des Astra steigen in vielen Märkten
erstmals seit langem die Verkaufszahlen und die Marktanteile. Der 4,7 Meter lange Sports Tourer soll dereinst
zwei Drittel aller Astra-Verkäufe ausmachen. Die hohen Erwartungen
gründen nicht nur auf der grossen
Klappe. Diese deutet nur an, was der
Lademeister alles kann. 540 Liter
fasst der Kofferraum in der Fünfplätzer-Konfiguration. Grosszügige 1630
Liter auf einer ebenen Fläche sind es,
wenn die dreigeteilte Rücksitzlehne
umgeklappt ist, was auch per Fernentriegelung oder vom Heck aus möglich ist.
Doppelter Boden
Der doppelte Boden ermöglicht es,
das Gepäck auf einfache Art so zu
verstauen, dass es nicht verrutscht.
Zum markant grösseren Raumangebot gesellt sich als Verdienst der
neuen Struktur der Plattform ein fast
200 Kilogramm geringeres Gewicht.
Das ist mitverantwortlich für die ausgewogenen Fahreigenschaften. Der
Sports Tourer überzeugt auf der Auto-
Wesentlich mehr Platz, moderne Assistenzsysteme und Motoren machen den Astra Spots Tourer attraktiv.
bahn ebenso wie auf der Landstrasse
und stellt ungeachtet der Beladung
auch am Berg seinen Mann. Dank der
straffen Lenkung imponiert vor allem
das Kurvenverhalten. Soll er seinem
Namen ganz gerecht werden und die
definitive Abkehr von der früheren
Bezeichnung «Caravan» bekräftigen,
bietet sich der Betriebsmodus Sport
mit spontanerer Gasannahme und direkterer Lenkung an, der auch während der Fahrt per Knopfdruck aktiviert werden kann.
Als passende Antriebsvariante dazu erweisen sich der 1,4-Liter-Turbobenziner mit Direkteinspritzung in
der 150-PS-Version und die zielbe-
wusst schaltende Sechsgangautomatik. Das maximale Drehmoment von
245 Newtonmetern ist in einem breiten Drehzahlbereich abrufbar und ermöglicht den Spurt aus dem Stand
auf Tempo 100 in knapp 9 Sekunden.
Rassiger muss es in dieser von Vernunft geprägten Fahrzeugkategorie
gar nicht zugehen.
Bescheidener Verbrauch
Wird der Sports Tourer seinem Charakter entsprechend behandelt, dankt
er das mit einem relativ bescheidenen
Verbrauch von 5½ Liter Benzin für
100 Kilometer. Aktuelle Alternativen
dazu sind Benziner im Bereich von
F: zvg.
100 bis 200 PS und vier noch wirtschaftlichere Dieselaggregate mit 95
bis 160 PS.
In der aufwendigsten ExcellenceAusführung wird der Astra Sports
Tourer als 1,4-Liter-Turbobenziner
mit 150 PS ab 34 200 Franken angeboten. Auch diesbezüglich muss er
sich gegen die gut aufgestellte Konkurrenz nicht verstecken.
Gleiches gilt für die Linienführung
mit den auffälligen D-Säulen. Dass
diese die Rundumsicht einschränken,
muss in Kauf genommen werden. Die
graue Maus hat einer attraktiven Erscheinung Platz gemacht. Das ist unschwer auch an den verwendeten Ma-
terialien im Interieur und an der Verarbeitung zu erkennen.
Gute Assistenzsysteme
Bei den Assisstenzsystemen ist Opel
schon auf demselben Niveau wie die
Premiummarken, bei der Kommunikation sogar schon ein bisschen weiter. Wer sich nicht mit der Bedienung
des Touchscreens anfreunden will,
drückt den Knopf des optionalen OnStar-Systems am Innenspiegel und
wird Sekunden später von einer
freundlichen Dame ins gewünschte
Spezialitätenrestaurant oder zum
Auswärtsspiel des Lieblingsvereins
gelotst.
So haften moderne Reifen besser auf der Strasse
weisen. Bei gleichem Abrollumfang
ist die Reifenflanke dadurch weniger
hoch (Niederquerschnitt). Nur durch
intensive Abstimmung am Fahrwerk
kann der Komfortanspruch trotzdem
erfüllt werden.
Pneus müssen einiges
leisten. Moderne Reifen
reduzieren den Verbrauch,
verringern den Fahrlärm,
bieten eine immer längere
Laufleistung und erhöhen
die Sicherheit. Ein Blick
in die aktuelle Reifenentwicklung.
Korrekter Reifendruck ist wichtig
Roland Hofer
Die Fläche eines A4-Blatts muss genügen, um sämtliche Traktions-,
Brems- und Kurvenkräfte von einem
Fahrzeug auf den Untergrund zu
übertragen. Moderne Reifen können
aber mehr, denn die Hersteller setzen
alljährlich Millionen dafür ein, Pneus
leichter, leiser und verbrauchssenkender zu konstruieren. Gummimischungen, die bis zu 25 verschiedene
Substanzen (Russ, Silica, Harze,
Weichmacher, Metall, Carbonpartikel,
Aramidfasern wie Kevlar und Biofüllstoffe) enthalten und eine zähe Molekularstruktur bilden, ergänzen den
Kautschuk. Auf dem gleichen Laufstreifen sind heute mehrere unterschiedliche Mischungen möglich.
Unterschiedliche Ziele
Bei den Reifen-Neuentwicklungen beschreiten die Hersteller je nach vorgesehenem Einsatzgebiet völlig unterschiedliche Ziele. So haben sich
die Sommer- und Winterreifen etwa
so weit auseinanderentwickelt wie
ein Geländewagenreifen von einem
Renn-Slick in der Formel 1. Vollständig anders aufgebaut sind auch die
Motorradreifen. Sie haben ein rundes
Profil, da sich ein Zweirad in Kurven
Gute Haftung: Die Auflagefläche eines Pneus entspricht der Grösse eines A4-Papiers.
neigt. Seit mehreren Jahren dürfen in
der Reifenproduktion keine aromatischen Öle mehr eingesetzt werden.
Darum verfügen neue Reifentypen
über andere Komponenten, um der
Alterung entgegenzuwirken. Meist
bedienen sich die Hersteller bei der
Natur und bauen Orangenschalenöle
oder andere pflanzliche Stoffe in das
Polymer ein.
Geringerer Rollwiderstand durch
spezielle Profilgebungen mit kompakten Blöcken, härter ausgebildeten
Reifenschultern und einem längeren
Latsch (Fussabdruck des Reifens)
sind heute gefragt. Durch gezielte
Massnahmen kann dank den Reifen
bis ein halber Liter Treibstoff auf 100
Kilometer eingespart werden. Aber
auch die Kurvenfahrt wird stabiler
und der Bremsweg kürzer.
In einem weiteren Schritt müssen
die Reifen nochmals leiser werden.
Insbesondere bei den Winterreifen,
die heute durch das tiefere Profil, die
grossen Wasserrillen und Lamellen
etwas lauter sind, besteht Verbesserungspotenzial. Verschiedene Flankengestaltungen durch kleine Erhebungen oder Windleitelemente weisen in die richtige Richtung.
Die Lebensdauer eines Reifens
hängt von vielen Faktoren ab. Bei einem normalen Personenwagen-Som-
Fotos: zvg.
merpneu kann davon ausgegangen
werden, dass die Laufleistung mindestens 20 000 bis 30 000 Kilometer
beträgt. Winterreifen haben eine weichere Gummimischung. Sie erreichen
ihre beste Wirkung bei kalten Temperaturen. Werden sie im Sommer ausgefahren – das ist gesetzlich bis auf
die verbleibenden 1,6 Millimeter
Restprofil erlaubt –, verschleissen sie
wesentlich schneller und verlängern
den Bremsweg deutlich.
Höhere Fahrzeuggewichte zwingen zum Einbau von grösseren
Bremsen. Der Lastindex des Reifens
muss folglich höher sein und die Felge einen grösseren Durchmesser auf-
Weil auf unseren Strassen immer weniger Reifenschäden auftreten, sind
die Hersteller teilweise dazu übergegangen, das zusätzliche Gewicht des
Ersatzrads einzusparen. Sie geben
ein Notrad mit auf den Weg, mit dem
mit maximal 80 Stundenkilometer bis
zur nächsten Garage gefahren werden kann. Obwohl heute Neuwagen
mit einem Reifendruckwarnsystem
ausgestattet sind, weisen wir darauf
hin, dass der Reifendruck für die Sicherheit überaus wichtig ist. Darum
lohnt es sich, trotz Anzeige, den
Druck monatlich an der Tankstelle zu
überprüfen.
Die sogenannten Runflat-Reifen –
sie haben eine verstärkte Flanke, sodass sie auch ohne Luftdruck noch
gefahren werden können – haben
sich nicht wirklich durchgesetzt. Sie
machen eigentlich nur bei einem gepanzerten Fahrzeug Sinn, das bei einem Angriff noch rasch aus dem Gefahrenbereich verschwinden will.
Ein Reifen-Rohling.
Stadt Zürich
Nr. 44
3. November 2016
13
ZÜRICH INSIDE
Ursula Litmanowitsch
E-Mail: [email protected]
Ganz in Weiss: Shawne Fielding
mit Partner Patrick Schöpf.
Anastasia Kiefer, Laetitia Guarino
(l.) in «Kiefer Couture».
Susanna Erb (Cartier, l.), Barbara
Frey (Kispex-Gönnerverein).
Eine glanzvolle Ballnacht
der grossen Emotionen
Mit dem 12. Kispi-Ball im «Baur au
Lac» gilt die heurige Ballsaison als
eröffnet. Die 483 Gäste zeigten sich
auch in diesem Jahr wieder sehr
grosszügig. Der Spendenerlös von
rund 460 000 Franken kommt der
Forschergruppe für Blutstammzelltransplantation bei Kindern zugute.
Das Mädchen Madlaina, das durch
Knochenmarkspende überlebt hat,
sprach dazu bewegende Worte. Die
Kispi-Ball-Gründer Professor Felix
Sennhauser und der ehemalige
«Baur au Lac»-Direktor Michel Rey
waren ebenso bewegt wie Gesundheitsdirektor
Thomas
Heiniger,
Martin Vollenwyder, Präsident der
Eleonorenstiftung, oder Gastgeber
und
Generalmanager
Wilhelm
Luxem. Für die hübsche Patrizia
Vassalli war es ein ganz besonderer
Anlass. Sie durfte gemeinsam mit ihren Eltern Sergio und Sandra VasANZEIGEN
salli (im Vorstand des Gönnervereins
Kispex) zum ersten Mal einen Ball
besuchen und tat dies ganz bewusst
zu Ehren ihres verstorbenen Bruders
Luciano Vassalli.
Einer der Hauptsponsoren des
Balls, Patrick Liotard-Vogt (Asmallworld-Foundation), sagte, es sei ein
unermessliches Glück, wenn man gesunde Kinder haben dürfe, und er
hoffe, dass seine eigenen einmal das
Spital nur bei der Geburt von innen
sehen würden. Ob bereits eines unterwegs sei, dazu wollte er sich nicht
äussern. Sichtbar hochschwanger
war Model Olivia Fischer, die mit ihrem Mann und Kispi-Ball-Initiant
Oliver Wolfensberger den Abend
vorwiegend sitzend genoss. Mit Tanzen sei dieses Jahr leider nichts, sagte die vorsichtige Mami, die in sechs
Wochen ihr zweites Kind, ein Mädchen, erwartet.
Premiere für Patrizia Vassalli mit
Mutter Sandra Vassalli.
Hochschwanger am Ball: Model Olivia Wolfensberger mit ihrem Gatten
Oliver Wolfensberger (Swiss Property AG).
Zürcher Stararchitektin Tilla Theus
mit ihrem Partner.
Kispi-CEO Markus Malagoli mit seiner Ehefrau Silvia.
Beschwingt: Christine Moor mit
Raphael Wolfensberger.
Corinna Mickert in
Stella Mc Cartney.
Prof. Felix Sennhauser (l.), Madlaina, Hotelier Michel Rey.
Chirurgen-Quartett (v.l.): Michael und Samira
Hübler, Martin und Claudia Meuli.
14
Küsnachter
Nr. 44
3. November 2016
Veranstaltungen & Freizeit
DR. GAMBLE
Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region
Donnerstag, 3. November
Thomas W. Enderle
Spielend durch
die Steinzeit
Wie sah wohl der Alltag von Kindern
vor 10 000 Jahren aus? Statt virtuell
Monster zu jagen oder Velo zu fahren, gingen die Kleinen schon früh
den Eltern zur Hand.
Genau hier setzt «Stone Age Junior», das neue «Kinderspiel des Jahres» an. Die Spieler schlüpfen in die
Rolle von Steinzeit-Kindern, die beim
Jagen und Sammeln helfen.
Der Spielplan besteht aus acht im
Kreis angeordneten Feldern. Auf diesem Rundkurs bewegen sich die Figuren während des Spiels. Um den
Spielplan liegen verdeckt 24 Waldplättchen.
Jeder versucht, drei Hütten in seiner Siedlung zu bauen. Dazu müssen
die Spieler Waren einsammeln.
Zu Beginn seines Zugs deckt man
ein Waldplättchen auf. Dieses zeigt
an, auf welches Feld man vorrückt
oder um wie viele Felder man nach
vorne ziehen darf.
Was man nun tun darf, hängt davon ab, wo man landet: Auf dem Beeren-Feld erhält man beispielsweise
eine Beere, am Fluss einen Fisch, bei
den Felsen eine Pfeilspitze. Die so erhaltene Ware legt man versteckt hinter seine Siedlung. Auf dem Tauschfeld darf man seine bisherigen Waren
gegen dort liegende umtauschen.
Beim Hundefeld bekommt man ein
Hundeplättchen, dass als Joker für
jede Ware eingesetzt werden kann.
Landet man auf dem Baufeld, darf
man eine Hütte bauen. Es liegen immer drei Hüttenplättchen aus. Darauf
sieht man, welche Waren es braucht,
um es zu errichten. Hat man die erforderlichen Waren, legt man diese
auf ihre Felder zurück und stellt im
Gegenzug die Hütte in der eigenen
Siedlung auf. Dann werden alle
Waldplättchen wieder verdeckt – und
zwei miteinander vertauscht. Der
nächste Spieler hat somit wieder alle
Waldplättchen zur Auswahl, um seine Spielfigur zu steuern.
So geht es reihum, bis ein Spieler
die dritte Hütte errichten kann. Dieser Steinzeitler gewinnt.
Dr. Gamble meint: «Stone Age
Junior» ist eine spannende Kombination aus Memory- und PlanungsSpiel. Wer sich merken kann, welche
Waldplättchen wo liegen, kann seine
Spielfigur zu den richtigen Feldern
steuern. Nur so kommt man zum
richtigen Zeitpunkt auch auf das Baufeld. Gleichzeitig sollte man im Auge
behalten, welche Waren potenziell
für mehrere ausliegende Hütten verwendet werden könnten. Sonst
durchkreuzt plötzlich ein Mitspieler
die eigenen ausgeklügelten Pläne. Ein
modernes Kinderspiel, das jüngere
Spieler in anspruchsvollere Spielkost
einführt. Die gelungene Geschichte,
Regel und auch Grafik runden den
Spielspass ab.
Dr. Gambles Urteil:
«Stone Age Junior» von Marco Teubner,
Hans im Glück, 2–4 Spieler, ab 5 Jahre.
10.30–11.15 Ökumenische Andacht: Mit Thomas
Keller. Tertianum, Sennhofweg 23, Zollikerberg.
12.00 Senioren-Mittagstisch: Organisator: Triangel
Herrliberg, Kontakt: 043 277 54 00 oder [email protected]. Immer am ersten Donnerstag im Monat. Restaurant Rössli, Herrliberg.
16.00–16.45 Basar: Reformiertes Kirchgemeindehaus, Untere Heslibachstr. 5, Küsnacht.
15.00–16.00 Klavierkonzert: Mit Vladimir Valdivia. Tertianum, Sennhofweg 23, Zollikerberg.
16.00–16.45 Storytime in English: Spielerischer
Einstieg ins Englische für Schüler (2. und 3. Klasse). Bibliothek, Seestrasse 123, Küsnacht.
18.15 Turnen für alle: Gesundheits- und Fitnesstraining für Jung und Alt unter der Leitung von
Bruno F. Dümmler, dipl. Turn- und Sportlehrer.
Jeden Do ausser in den Schulferien, Garderoben
stehen zur Verfügung. Schulhaus Zentrum (Untere Turnhalle ), Rigistrasse, Küsnacht.
19.00–20.00 Ski-Fit 2016/17: Skiturnen für jedermann und -frau, organisiert vom Bürgerturnverein Küsnacht. Jeden Do (ausser in den Schulferien) bis zu den Frühlingsferien. Keine Anmeldung
nötig. Leitung/Infos: Nelly Voegeli-Sturzenegger,
[email protected], 079 652 02 12, www.btvk.ch.
Turnhalle 2 bei der Heslihalle, Küsnacht.
Freitag, 4. November
9.30–10.30 Sprechstunde: Kinderernährung: Unverbindliche und kostenlose Beratung im Familienzentrum mit Kinderbetreuung oder am Telefon
079 793 67 62, Nicole Meybohm, Ernährungspsych. Beraterin. Familienzentrum Küsnacht, Tobelweg 4, Küsnacht.
14.00–15.00 Residenzbesichtigung: Treffpunkt:
Lounge. Ab 15 Uhr: Live-Pianomusik. Tertianum,
Sennhofweg 23, Zollikerberg.
20.30 Béla-Bartók-Oper: Bar ab 19.30 Uhr. «Herzog Blaubarts Burg». Chrottegrotte, Obere Dorfstrasse 27, Küsnacht.
Samstag, 5. November
9.00–15.00 Standaktion der glp: Mit Gemeinderatskandidatin Susanna Schubiger, Microlino und
Wim Ouboter. Falkenplatz, Küsnacht.
16.00–23.00 Säulikegeln: Der Männerchor Zumikon lädt zum traditionellen Kegeln. Absenden am
Sonntag, 13. Nov., 20 Uhr, im Anschluss an das
Kegeln. Kirchgemeindesaal. Dorfplatz, Zumikon.
19.30 Konzert: Herbstmohn: Kleine Werke grosser
Meister. Ref. Kirche Zumikon, Unterdorfstrasse.
Sonntag, 6. November
14.00–22.00 Säulikegeln: Wie am Samstag, 5. November. Kirchgemeindesaal. Dorfplatz, Zumikon.
Dienstag, 8. November
15.00 Vortrag «Sicherheit im Alter»: Betrügereien
an der Haustür und Diebstähle. Vortrag von Rolf
Decker, Polizist und PR-Berater bei der Präventionsabteilung der Kantonspolizei Zürich. Foyer
der Heslihalle. Untere Heslibachstr. 33, Küsnacht.
19.30 Vortrag von Winzer Diederik Michel: «Vom
Rebstock zum Wein – und der Winzer dazwischen». Eintritt frei, Apéro. Bibliothek, Seestrasse
123, Küsnacht.
Mittwoch, 9. November
20.00 Arztvortrag: Jemen – Erfahrungen von Frau
Dr. Breitenstein, FMH Anästhesie im Spital Uster.
Heslihalle, Untere Heslibachstrasse 33, Küsnacht.
Donnerstag, 10. Novembe
16.45–17.30 Ökumenische Abendandacht: Mit Pfrn.
Lea Scherler. Tertianum, Sennhofweg 23, Zollikerberg.
18.15 Turnen für alle: Wie am 3. November
19.00–20.00 Ski-Fit: Wie am 3. November.
Freitag, 11. November
Montag, 7. November
18.00 Räbeliechtli-Umzug.: Wir treffen uns in der
Tägerhalde, dann laufen wir mit unseren Räben
um den Schübelweiher. Zum Aufwärmen gibt es
anschliessend Würstli und Punsch. Eine Veranstaltung vom Familienclub Küsnacht.
19.30–21.30 SingBar mit Rondo: Im Liederbuch
«Rondo» steckt für alle etwas drin. Einladung
zum Mitsingen an alle Pfadis und Nicht-Pfadis.
Beginn im Ortsmuseum Küsnacht, anschliessend
Spaziergang und Umtrunk in der Chrottegrotte.
Unkostenbeitrag: 7 Franken.
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KIRCHEN
Katholisches Pfarramt
Küsnacht-Erlenbach
Reformierte Kirchgemeinde
Küsnacht
Küsnacht, St. Georg
Samstag, 5. November
17.00 Eucharistiefeier
Sonntag, 6. November
10.30 Familiengottesdienst
Sonntag, 6. November
10.15 Kirche Zollikon, Rösslirain 2
Regional-Gottesdienst
zum Reformationssonntag
in Zollikon mit Abendmahl
Pfarrteam: Adelheid Jewanski,
Matthias Dübendorfer, René
Weisstanner, Andreas Cabalzar,
Lea Scherler
Musik: Kirchenchor Küsnacht,
Leitung: Jürg Tobler
Anschliessend Mittagessen und
Rahmenprogramm im Gemeindesaal Zollikon
10.15 Pflegeresidenz Bethesda
Begrüssungsgottesdienst
Pfarrerin Heidi Schnegg
Itschnach
Friedhofkapelle Hinterriet
Sonntag, 6. November
9.00 Eucharistiefeier
Erlenbach
Kirchenzentrum St. Agnes
Samstag, 5. November
18.30 Familiengottesdienst
Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag
Auflage: 12’327 (Wemf beglaubigt)
Jahresabonnement: Fr. 90.–
Inserate: Fr. 1.07/mm-Spalte
Anzeigenschluss:
Freitagmorgen, 10 Uhr
Geschäftsleitung/Verlag:
Liliane Müggenburg
Redaktion: Annina Just (aj.),
Oliver Linow (oli.)
E-Mail: [email protected]
Redaktionelle Sonderthemen:
Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.), Pascal
Wiederkehr (pw.)
Ständige Mitarbeiter:
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Küsnachter
Veranstaltungen & Freizeit
Talentierter Tenor singt in Küsnacht
Das Kammerorchester
Männedorf-Küsnacht tritt in
Küsnacht mit dem jungen
Tenor Ilker Arcayürek auf.
Das Kammerorchester MännedorfKüsnacht konzertiert am Sonntag,
13. November, in Küsnacht zusammen mit dem jungen Tenor Ilker Arcayürek. Dieser steht am Anfang einer internationalen Karriere und
wird vom renommierten Opernmagazin «Opera now» zu den zehn besten
Tenören einer neuen heranwachsenden Generation gezählt.
Zusammen mit dem Orchester unter der Leitung von Christof Hanimann bringt er sogenannte Arie antiche, Opernarien aus dem 17. und 18.
Jahrhundert, zu Gehör. Neben ganz
bekannten wie Händels «Ombra mai
fù» oder Giordanis «Caro mio ben»
sind unbekanntere Perlen von Stradella, Caccini, Caldara und anderen
zu entdecken. Zuvor spielt das Or-
Ilker Arcayürek zählt zu den besten jungen Tenören.
chester Ottorino Respighis beliebte
«Antiche danze ed arie», alte Arien
und Lautenstücke in romantischem
Kleid. Den Auftakt des Konzerts bilden slowakische Tänze aus dem 17.
Jahrhundert,
wohlklingend
für
Streichorchester gesetzt vom 1944
Foto: zvg.
geborenen slowakischen Komponisten Jozef Podprocký. (pd.)
Sonntag, 13. November, 17 Uhr, reformierte Kirche Küsnacht. Eintritt frei (Kollekte). Konzert wird auch am Freitag, 11.
November, um 20 Uhr in der katholischen
Kirche Männedorf aufgeführt.
Räbeliechtli ziehen durch Herrliberg
Wie jedes Jahr lädt der
Familienclub Robinson am
Samstagabend zum Räbeliechtli-Sternlauf ein.
Ein Hauch von vorweihnachtlicher
Stimmung wird sich breitmachen,
wenn sich am Samstag in der anbrechenden Dunkelheit die Kinder mit
ihren Räbeliechtli um 17.30 Uhr in
vier Sternlaufgruppen in Richtung
Schulhaus Rebacker B in Bewegung
setzen. Ausgangspunkte sind die
Humrigenstrasse, Höhe Friedhof, die
Sporthalle Langacker, die reformierte
Kirche sowie die Grütstrasse.
Die grossen und kleinen Sternläufer werden dort von den jeweiligen
Sterngruppenleiterinnen und -leitern
erwartet und zum Schulhaus geleitet.
Unterwegs werden Stopps eingeschaltet, um Räbeliechtli-Lieder anzustimmen.
Es wäre schön, wenn nicht nur
die Liechtli der Kinder die abgedunkelten Strassen beleben würden, sondern vielleicht auch die Herrliberger
Bevölkerung die eine oder andere
fantasievoll geschnitzte Räbe ins
Mit verzierten Räben ziehen die Sternläufer durch Herrliberg.
Fenster stellte. Um 18 Uhr werden
die Räbeliechtli-Läufer beim festlich
geschmückten Schulhaus erwartet.
Gemeinsames Räbenschnitzen
Dort können sich alle mit heissem
Glühwein oder Orangenpunch aufwärmen und ein Wienerli mit Brot
geniessen. Gemeinsam werden nochmals einige Lieder gesungen, bevor
dann die Kinder mit einer stimmungsvollen Geschichte verzaubert
Winzer Diederik Michel
erzählt in der Küsnachter
Bibliothek von den Freuden
und Leiden seines Berufs.
Winzer Diederik Michel.
werden. Für all diejenigen, die im
Umgang mit Räbe und Messer nicht
so geübt sind, bietet der Familienclub
am Samstag ab 9 Uhr ein gemeinsames Räbenschnitzen im Familienzentrum an. Geschnitzte und ausgehöhlte Räbeliechtli bleiben über mehrere
Tage frisch, belässt man sie im leicht
gesalzenen Wasserbad im Freien. (e.)
Liedertexte und Sternlaufplan sind beim
Familienclub Robinson erhältlich. Kontakt:
Wiebke Schär, 044 554 70 02.
Kleine Werke grosser
Meister im Konzert
Zwischen Rebstock und Wein
Welchen Zusammenhang gibt es
zwischen Reblaus und Wurzelrebe?
Wie geht der Winzer mit der Suzukii
um? Seit wann ist die Globalisierung
im Rebbau ein Thema?
Im Rahmen der Vortragsreihe
«Küsnachterinnen und Küsnachter,
die etwas zu sagen haben» gibt der
Weinbauer Diederik (Didi) Michel
auf diese und viele andere Fragen
kompetent Auskunft und lässt das
Publikum an den Freuden und Leiden seines Berufs teilhaben. Nebenbei können sicher viele Fragen und
Unklarheiten aus dem Publikum geklärt werden.
Zum Schluss konfrontiert das Bibliotheksteam den Fachmann mit einigen Behauptungen aus Weinkrimis
und lässt diese auf ihre Richtigkeit
Foto: Archiv
Foto: zvg.
überprüfen. Im Anschluss an das
Referat können Weine aus seiner eigenen Produktion degustiert werden. (e.)
«Vom Rebstock zum Wein – und der Winzer dazwischen»: Dienstag, 8. November,
19.30 Uhr, Bibliothek Küsnacht, Seestrasse 123. Eintritt frei, anschliessend Apéro.
Ein Querflötenorchester, ein hervorragendes Streichquartett und die
Singfrauen Männedorf mit Sopransoli
führen unter der Leitung der Zumiker Dirigentin Marie-Luise Vaihinger
am 5. November in Zumikon durch
ein anspruchsvolles, vielseitiges und
abwechslungsreiches
Konzertprogramm. Herbstmohn eröffnet das
Konzert mit dem titelgebenden ersten
Werk «Mohn – roter Mohn».
Es folgen in wechselnder Besetzung von Chor, Soli, Querflöten und
Streicher Werke von Albinoni, Komitas, Fauré, Puccini, Händel und Ravel. Nach dem grossartigen Erfolg
beim Konzert am 1. Oktober in der
reformierten Kirche Männedorf bietet
der zweite Auftritt in Zumikon nochmals die Gelegenheit zum Genuss eines wirklich speziellen Konzertabends. (e.)
«Herbstmohn»: Samstag, 5. November,
19.30 Uhr. Reformierte Schule Zumikon.
Kollekte zur Deckung der Unkosten.
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Küsnachter
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Kulturtreff präsentiert heimische Kunst
Was vor 20 Jahren
im Erlengut begonnen hat,
ist an der Vernissage gefeiert
worden: Der Kulturtreff
Erlenbach hat eine Werkschau hiesiger Künstler
auf die Beine gestellt.
Martina Peyer
Unzählige Kunstinteressierte aus Erlenbach und Umgebung haben die
Vernissage der Ausstellung zum 20jährigen Bestehen des Kulturtreffs Erlenbach besucht, sodass die Räumlichkeiten des Erlenguts zeitweise aus allen Nähten platzten. «Mit der Jubiläumsausstellung wollten wir einerseits
das Schaffen der einheimischen
Künstler würdigen, andererseits Erinnerungen an die Anfänge des Kulturtreffs wecken», erklärt Nicole Lauener,
Erlenbacher Gemeinderätin und Vorstandsmitglied des Kulturtreffs, in ihrer Begrüssungsrede.
Denn damals im Jahr 1996 war es
ebenfalls eine Ausstellung, die die Kulturtreff-Ära einläutete. Ein spannender Mix aus Literaturveranstaltungen,
Konzerten, Kleinkunst und bildender
Kunst ist seither Programm im Erlengut. So, wie es sich der damalige Gemeinderat für die Bespielung der altehrwürdigen Villa gewünscht hatte.
Sphärische Einstimmung
Bevor die Besucher jedoch die vielseitige Ausstellung mit Bildern, Skulpturen, Fotografien bis hin zu Glastellern
oder Seidenschals genauer betrachten
konnten, kamen sie in den Genuss des
Musikerduos Marcel Lüscher und
Kristinn Smári Kristinsson: Der Zürcher Saxofonist, der in Erlenbach an
der Musikschule unterrichtet, und der
isländische Gitarrist schufen im Cheminéezimmer des Erlenguts mit ihren
fast mystischen Klängen eine kosmische Welt, die zum gold-roten Abendlicht passte. Kunstvoll eingestimmt,
konnte man sich anschliessend den ei-
Der Erlenbacher Thomas Joerger kreiert aus alten Gegenständen neue Figuren.
Trudi Bolliger mit ihren Landschaftsbildern.
gentlichen Protagonisten des Abends
widmen: den neun Künstlern und ihren Werken. «Die Erlenbacher Künstler, die auf Einladung des Kulturtreffs
die Räume des Erlenguts bespielen,
haben alle schon einmal im Rahmen
des Kulturtreffs ausgestellt», erklärte
Kulturtreff-Präsidentin Doris SchmidRymann die Idee hinter der aktuellen
Ausstellung. Den Besuchern präsentiert sich daher nicht nur eine äusserst
vielseitige Werkschau, sondern sie begegnen auch Künstlern, die seit vielen
Jahren aktiv sind. Darunter die Präsidentin, die seit 1999 Mitglied des Kulturtreffs ist, jedoch nach 17 Jahren in
Holzskulptur «open minded» von Dieter Grob.
In Do Züsts Händen entstehen aus Glasscherben Platzteller.
ihrem Amt auf Ende Jahr zurücktreten wird. Zu sehen sind ihre fotografischen panoramaähnlichen Kompositionen aus Fotografien.
Etwas wehmütig erinnerte sich
auch Künstlerin Anne Balmer-Pfister
an ihre ersten Ausstellungen vor 40
Jahren und an die tollen Momente mit
dem Kulturtreff. Es sind ihre letzten
Arbeiten, die jetzt im Erlengut zu sehen sind. Denn ihre Augen lassen es
nicht mehr zu, dass sie an ihren Webstühlen sitzt, um Bilder, Teppiche oder
Schals anzufertigen. Fast etwas ehrfürchtig bestaunten daher einige Besucher ihre Seidenschals, die wegen
ihrer Zartheit und Farbenpracht auffallen. Generell zeigt sich die Ausstellung farbenfroh: Rosmarie Huggenbergers Blumenbilder leuchteten immer wieder zwischen den Besuchern
hindurch.
Nicht übersehen konnte man auch
die bunten Platzteller aus Glas von Do
Züst oder die Aquarelle von Ernst Uster oder Heidi Stächelin. Obwohl die
Stillleben von Stächelin unter anderem mit «Spaghetti» oder «Sugo» betitelt waren, erlitten die Anwesenden
keinen Hungerast. Der gereichte Apéro riche mundete allen vorzüglich. Die
aktuelle Ausstellung ist zusammen mit
Fotos: Martina Peyer
dem Liederabend am 2. Dezember
das
krönende
Schlussbouquet.
«Gleichzeitig ist es auch ein schöner
Abschluss der Tätigkeiten vierer Vorstandsmitglieder»,
sagt
Doris
Schmid-Rymann. Das Präsidium übergibt sie Conradin Stiffler. Alina Mondini, Thomas Joerger und Monika Tiken-Bänninger sind seit diesem Jahr
als Nachfolger der zurücktretenden
Max Schärer, Silvia Barth und Walo
Deuber im Vorstand des Kulturtreffs.
Ausstellung zum 20-jährigen Bestehen bis
zum 6.11. Freitag, 2.12.: «gLiederabend»,
20 Uhr, im Gutskeller des Erlenguts, Erlengutstrasse 1A, 8703 Erlenbach.
Ortskundige Leser lösen historische Fotorätsel
Wie sich zeigte, kennen sich
«Küsnachter»-Leserinnen
und -Leser in ihrer Gemeinde bestens aus: Bereits vier
«Fotorätsel» aus dem
Archiv des Ortsmuseums
wurden gelöst.
In den letzen Wochen hat der «Küsnachter» in unregelmässigen Abständen historische Bilder publiziert, zu
denen das Ortsmuseum Küsnacht weiterführende Informationen suchte. Gemäss Kuratorin Elisabeth Abgottspon
sind in der Folge zahlreiche Hinweise
eingegangen und vier «Fotorätsel»
konnten gar gelöst werden.
So zeigt das Bild mit der Inventarnummer 35540 (oben links) eine ehemalige Liegenschaft an der Karrenstrasse 5 in Küsnacht. Das Haus wurde
1964 abgerissen und machte einer
Überbauung Platz. Der abgebildete
Mann heisst Jakob Johann MüllerSpörri (gestorben 1945), und die beiden Damen sind die Geschwister Luise
und Margrit Gimpert. Bereits bekannt
war, dass das Bild spätestens 1912
aufgenommen wurde, denn es trägt einen Poststempel aus diesem Jahr.
Feldartillerie um 1910/12
Auch über das Bild mit der Inventarnummer 35549 (oben rechts) konnten
«Küsnachter»-Leser aufklären: Das
«Haus Lindenhof» steht heute noch
Inventar 35540: Dieses Haus befand sich an der Karrenstrasse 5 in Küsnacht. Es wurde 1964 abgerissen.
Inventar 35549: Im Jahr 1909 erbaut und mehrfach umgebaut: Das «Haus Lindenhof», Schiedhaldensteig 14.
Inventar 35691: Auf dem offenen Landauer ist der
Kutscher Rudolf Günthardt (mit Zylinder) zu sehen.
Inventar 35711: Dieses Bild zeigt Feldartilleristen
etwa im Jahr 1910.
Fotos: Archiv Ortsmuseum Küsnacht
am Schiedhaldensteig 14. Es wurde
1909 erbaut und in der Folge mehrfach verändert.
Auf dem Bild mit Inventarnummer
35691 (unten links) erkannte sich eine
abgebildete Person gleich selber: Der
Kutscher mit dem Zylinder auf dem
offenen Landauer ist Rudolf Günthardt. Er war auch der Besitzer der
Pferde und des Wagens. Der Festan-
lass ist weiterhin unbekannt, bereits
vermerkt war, dass im Hintergrund
das 1968 abgerissene Doppelhaus an
der Dorfstrasse 16/18 zu sehen ist.
Zum Bild mit der Inventarnummer
35711 (unten rechts) erhielt das Ortsmuseum auf Anfrage nach der Datierung eine sehr ausführliche Information von Jürg Burlet, Kurator Uniformen und Militaria beim Nationalmuseum, zu dem auch das Landesmuseum Zürich gehört. Ihm zufolge sind
auf dem Foto Soldaten einer Batterie
der Feldartillerie zu sehen. Sie tragen
Uniformen der Ordonnanz von 1898,
in diesem Fall bestehend aus Feldmütze, dunkelblauen Arbeitsblusen
und Hosen mit roten Passepoils. Vorne
seien die Fahrer erkennbar, welche
die mit sechs Pferden bespannten Geschütze vom Sattel aus fuhren. Sie tragen den Gurt von 1906 und den Säbel
für Berittene (Ord. 1896). Hinten mit
dem Gurt 98 und dem Faschinenmesser mit Messinggriff und Sägerücken
(Ord. 1852) sind Kanoniere zu sehen.
Zur Datierung sagt Burlet: «Die damals neue Uniform wurde am 11. Januar 1898 beschlossen, bis sie zur
Truppe kam, vergingen ein bis zwei
Jahre.» 1914 sei sie durch die feldgraue Uniform abgelöst worden. Somit lasse sich das Foto auf die Zeit
1906 bis 1914 eingrenzen. Der Kurator vermutet, dass es um 1910/12 aufgenommen wurde, denn zu dieser Zeit
fanden grosse Manöver, die sogenannten «Kaisermanöver», statt. Dieser
Zeit entspreche ausserdem auch das
Kleid der umworbenen Serviertochter
im Zentrum. Bereits bekannt war,
dass einer der Soldaten ganz links
Heinrich Freitag heisst. (aj.)