32. Jahrgang GZA/PP 8048 Zürich, Post CH AG Donnerstag, 3. November 2016 Nr. 44 Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Herausgeber: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich Verlag Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 www.lokalinfo.ch Asylbewerber ziehen um Seit Anfang Jahr waren in der Zivilschutzanlage in Küsnacht Asylbewerber untergebracht. Nun hat die Gemeinde eine andere Lösung gefunden. Weniger bediente Verkaufsstellen auf der Strecke der Forchbahn. Foto: oli. Oliver Linow Forchbahn schliesst Schalter Ende 2018 werden die Verkaufsstellen in Egg und Zumikon aufgehoben. Auch der Ticketverkauf beim Kiosk Zollikerberg wird eingestellt. Pascal Wiederkehr Aufgrund der sinkenden Kundenfrequenzen und infolge des Ausbaus des Bahnreisezentrums auf der Forch werden die Verkaufsstellen in Egg und Zumikon Ende November 2018 geschlossen. Ebenfalls auf diesen Zeitpunkt wird der Fahrausweisverkauf im Kiosk Zollikerberg eingestellt. Fast vier von fünf Kunden würden ihr Ticket via Ticketautomat, Computer oder Handy kaufen, so Stefan Kaufmann, Mediensprecher des ZVV. «Das wirkt sich auf die Wirtschaftlichkeit der bedienten Verkaufsstellen aus.» Das Bahnreisezentrum auf der Forch bleibt erhalten und wird ab Dezember 2018 in ein ZVV-Contact-Kundenzentrum umgewandelt. Der ZVV habe den Auftrag, das heutige Netz bedienter Verkaufsstellen durch Service- und Beratungsstellen abzulösen. Ausgewogene Verteilung «Die Standorte sollen so gewählt werden, dass eine ausgewogene räumlichen Verteilung gewährleistet wird», sagt Kaufmann. Dazu gehöre, dass durchschnittlich mindestens 90 Prozent der Bevölkerung innert maximal 20 Minuten zu Fuss oder mit dem öffentlichen Verkehr die Verkaufsstellen erreichen können. Kaufmann: «Diese strategisch optimale Lage erfüllt das Bahnreisezentrum Forch am besten.» Seit Anfang Jahr bewohnten Asylbewerber die Zivilschutzanlage Kaltenstein in Küsnacht. Die Gemeinde griff auf diese Unterkunft zurück, nachdem der Kanton die Quote der aufzunehmenden Asylbewerber von 0,5 auf 0,7 Prozent der Einwohnerzahl erhöht hatte. Bei der unterirdischen Unterbringung handle es sich um eine «Übergangslösung», betonte die Gemeinde immer wieder. Dieser Übergang hat nun zumindest bis im Frühling ein Ende. Die 15 in der Zivilschutzanlage verbliebenen Asylbewerber können Anfang nächster Woche ausziehen. Sie haben im Personalhaus des Hotels Sonne einen neuen Platz gefunden, wie Gemeindepräsident Markus Ernst auf Anfrage bestätigt. Die Gemeinde hat einen Teil des Personalhauses für den Winter zu «marktüblichen» Preisen gemietet. Das Geld, das die Gemeinde für die Die Asylbewerber zügeln aus der Zivilschutzanlage an den Rennweg. Miete ausgibt, erhält sie vom Bund zurückerstattet. Im Personalhaus hat es Platz, da das Hotel Sonne im Winter weniger Mitarbeiter beschäftigt. Küsnacht war bis anhin die letzte Gemeinde im Bezirk Meilen, die eine Asylunterkunft der zweiten Unterbringungsstufe unterirdisch führte. Dementsprechend erleichtert zeigt sich Ernst: «Wir sind sehr froh, end- F: oli. lich eine Lösung gefunden zu haben», erläutert er. Wieso es in Küsnacht länger gedauert hat, erklärt er damit, dass es schwierig sei, in der Gemeinde bezahlbaren Wohnraum zu finden. Um die Asylbewerber an die Oberfläche zu holen, hatte sich die Gemeinde auch schon überlegt, vorFortsetzung auf Seite 4 Auftritt vor Bürgern Auftritt vor Zombies Auftritt vor Kunstfans Ende November entscheidet Küsnacht über die Nachfolge des abtretenden Gemeinderates Martin Bachmann (SVP): An einer öffentlichen Veranstaltung stellte sich Leo Scherer, Kandidat der SVP, den Fragen der Bevölkerung. Seite 3 Elegante Zombiegrafen, schreckliche Skelette und lachende Hexen auf ihren Besen – pünktlich zu Halloween trafen sich gespenstige Gestalten: Das Romantik Seehotel Sonne in Küsnacht hatte zu einer Halloweenparty geladen. Seite 9 Viele Kunstinteressierte haben die Vernissage der Ausstellung zum 20-jährigen Bestehen des Kulturtreffs Erlenbach besucht: Was vor zwei Jahrzehnten im Erlengut begonnen hat, ist an der Vernissage gefeiert worden. Seite 16 Biswindstrasse 53, 8704 Herrliberg Telefon 044 915 22 08, Fax 044 915 42 90 www.biswind.ch, [email protected] 2 Stadt Zürich Nr. 44 3. November 2016 AKTUELL «D’or et de pluie» Das Vokalensemble Zürich spannt für das Projekt «D’or et de pluie» mit dem Ensemble Arabesque aus Montreux zusammen. Kunst, Kultur und Natur verbinden sich zu einem japanischen Spektakel der besonderen Art. Foto: Marcus Haid Kaleidoskop aus Tradition und Moderne In seiner Foto- und Filmdokumentation über Japan beeindruckt der erfolgreiche Reisefotograf Marcus Haid das Publikum mit besonders ausdrucksstarken Bildern. Seine moderne Abenteuerreise führte den österreichischen Fotografen Marcus Haid über viele Wochen und Tausende von Kilometern von der grünen Urwaldinsel Yakushima im Süden Japans über die Hauptinseln Kyushu und Honshu mit ihren städtischen Ballungszentren bis hoch in den Norden auf die Insel Hokkaido, die geprägt ist von urwüchsiger Natur und Nationalparks. Auf seiner Tour stellte Haid fest, dass er trotz seiner vielen Reisen rund um den Globus noch nie Kontakt mit einer so eigenständigen und fremden Kultur hatte: tief verwurzelt in jahrtausendealten Traditionen und gleichzeitig an der Spitze modernster Technologien. Shinto-Schreine in modernen Einkaufszentren, Geishas und Teezeremonien neben schriller und verrückter Jugendkultur. Ein Land, in dem man als westlicher Besucher ständig mit vermeintlich vertrauten Eindrücken konfrontiert ist. Überraschend, wie viele Klischees sich als tatsächliche Realität herausstellen. Erfrischend, wie viele neue Erfahrungen und Eindrücke zu gewinnen sind. Ein buntes Kaleidoskop aus Tradition und Moderne, gigantischen Metropolen und unberührter Natur, menschlichen Begegnungen, kulinarischen Erlebnissen, aus Mythos und Realität formt sich zu einem Wettbewerb Lokalinfo verlost 5x 2 Tickets für den Multimedia-Vortrag «Japan». Einfach bis 7. November eine Mail mit Betreffzeile «Japan» und vollständigem Absender senden an: [email protected] oder eine Postkarte an: Lokalinfo AG «Wettbewerb Japan» Buckhauserstrasse 11 8048 Zürich Die «Kids Voice Tour» ist für Kinder und Jugendliche ein Erlebnis. Foto: zvg. Die «Kids Voice Tour» wird in diesem Jahr zum ersten Mal in der Deutschschweiz durchgeführt. Der CastingEvent für Kinder, der in 14 CoopCentern durchgeführt wird, macht im 2016 im Einkaufszentrum Letzipark in Altstetten als einzigem Ort in der Deutschschweiz Halt. Hinter der «Kids Voice Tour» steht die Frau von Phil Collins, Oriane Collins, mit ihrer Stiftung Little Dreams. Die Castings finden vom Dienstag, 8., bis Freitag, 11. November, jeweils von 12 bis 20 Uhr auf der Showbühne in der Mall des Letziparks statt. Teilnehmen können alle Kinder zwischen 8 und 16 Jahren. Die Kids singen alleine, können sich aber auch mit einem Instrument selber begleiten oder zu einem Playback singen. Das Playback bringen sie selber mit oder wählen eines vor Ort von den Organisatoren aus. Alle Performances werden auf Video aufgezeichnet und auf www.kidsvoice.ch veröffentlicht. Die CD mit ihrer Performance erhalten die Nachwuchskünstler nach ihrem Auftritt. Alle Kinder brauchen das Einverständnis von ihren Eltern. Anmeldungen können auf www.kidsvoice.ch oder gleich vor Ort ausgefüllt, unterschrieben und dann im Letzipark vor dem Vortrag abgegeben werden. Am Samstag, 12. November, kommt es dann im Letzipark ab 14 ANZEIGEN Wettbewerb Lokalinfo verlost 3x 2 Tickets für das Konzert in der Kirche St. Peter. Einfach am Freitag, 4. November, von 11.00 bis 11.15 Uhr (und nur dann!) anrufen unter: Telefon 044 913 53 96 Das Vokalensemble Zürich bei einem Konzert 2012. Foto: Joh. Horn Das Programm spielt in freiem Wechsel mit Marc-Antoine Charpentier, «La descente d’Orphée aux enfers» (1686/87), Ausschnitte; Joseph Kosma/Jacques Prévert, «Les feuilles mortes», Chanson (1945), Adaptionen; Peter Siegwart, «Commencer par la nuit de la naissance» (2002/16, Uraufführung), vier Stücke nach Skizzen aus «Le premier homme» von Albert Camus. Die acht Stimmen des Vokalensembles werden vom Ensemble Arabesque auf historischen Instrumenten begleitet. Die Konzertleitung hat Peter Siegwart inne. (pd./mai.) Mittwoch, 9. November, 20 Uhr, Kirche St. Peter, 8001 Zürich. Eintrittskarten: www. ticketino.com. faszinierenden Porträt der unbekannten Schönheit Japans. Bewegende Bilder und Musik entführen das Publikum auf eine unvergessliche Reise. (pd./mai.) Montag, 14. November, 19.30 Uhr, Volkshaus, Stauffacherstrasse 60, 8004 Zürich. Der Letzipark lädt zum Casting Das Einkaufszentrum Letzipark lädt zum Casting der nationalen «Kids Voice Tour» 2016. Kinder zwischen 8 und 16 Jahren können von Dienstag, 8., bis Freitag, 11. November, von jeweils 12 bis 20 Uhr ihren Lieblingssong auf der Showbühne vortragen. «L’automne est une demeure d’or et de pluie» (Der Herbst ist eine Heimstatt von Gold und Regen) heisst es in einem Gedicht des Waadtländers Jacques Chessex. Die Verszeilen gelten dem Vokalensemble Zürich und dem Ensemble Arabesque als intuitiver Projekttitel in den nachdenklichen Novembertagen. Das Programm schreitet sozusagen in edlem französischem Barock mit Orpheus in die Unterwelt, pendelt unversehens mit neuer Musik zu späten aphoristischen Gedanken von Camus und flaniert zwischen den Welten mit einem der schönsten und traurigsten Chansons de Paris. Publireportage Uhr zum grossen Showdown mit den besten Kids-Acts der Woche. Angeführt wird die prominente Jury von Luca Hänni. Zusammen mit SRF3Hitparadenmoderator Michel Birri und Musikproduzent Paul Sutin erküren die drei Juroren die «Kids Voice» des Letziparks. Moderiert wird das Finale in Zürich von Jenni Herren, Moderatorin bei Radio 24 und ehemalige «Zambo»-Moderatorin beim Schweizer Fernsehen. Die besten Gesangsdarbietungen im Letzipark werden mit Geschenken belohnt, wie zum Beispiel einem elektronischen Keyboard oder einer Gitarre. Der oder die Gewinnerin misst sich dann noch einmal im Halbfinal vom 18. Dezember in Neuenburg (Maladière Center), bei dem sich dann die sieben besten Teilnehmer für das grosse Schweizer Finale Anfang 2017 qualifizieren können. Das Finale wird dann im Westschweizer Fernsehen übertragen. Der Final-Gewinner der «Kids Voice Tour» 2016 wird von Produzent Maurizio Guerrero (Shakira, Beyoncé) nach Los Angeles eingeladen und kann dort seinen Song aufnehmen. (pd./pm.) www.letzipark.ch Auf der «LS Saturn» sind 14 attraktive Stände geplant. Foto: zvg. Publireportage Expovina grösser denn je Vom 3. bis 17. November stehen die Weinschiffe wieder am Bürkliplatz. Erstmals gehört das grösste Transport-Lastschiff auf Schweizer Seen, die «LS Saturn», zur Weinflotte. Bereits zum 63. Mal öffnet die Zürcher Wein-Ausstellung ihre Tore. Den rund 70 000 Besucherinnen und Besuchern werden während zweier Wochen rund 4200 Weine zur Degustation angeboten. «Die Expovina ist die grösste Publikums-Weinmesse Europas. Wir sind deshalb froh, 2016 mit der ‹LS Saturn› eine Erweiterung der Ausstellung möglich zu machen. Damit wird das unvergleichliche Erlebnis von Begegnung, Entdeckung und Austausch für Laien wie für Weinkenner noch attraktiver», erläuterte Bruno Sauter, Präsident der Expovina. Die «LS Saturn» ersetzt die «MS Wädenswil». Mit seiner Länge von 62 Metern und einer Tragkraft von 800 Tonnen übertrifft dieses Schiff sogar die «Panta Rhei». Der Einsatz von 14 attraktiven Ständen der Expovina Primavera wird an Bord der «LS Saturn» für eine besondere Atmosphäre sorgen. Neben der Rekordzahl von 4200 zur Degustation angebotenen Weinen wird das Hauptthema für die Besucherinnen und Besucher der diesjährigen Expovina die Degustation der raren roten Jahrgänge 2013 und 2014 sowie der «neuen» Weissen des Jahrgangs 2015 sein. Ebenfalls interessant ist das Angebot hochklassiger Weine von wenig bekannten Winzern, beispielsweise aus Bulgarien. (pd.) www.expovina.ch. Ausstellung: Mo bis Sa 13 bis 21 Uhr, So 11 bis 19 Uhr. AKTUELL Küsnachter Gemeinderatskandidat Leo Scherer stellt sich vor Leo Scherer (SVP) kandidiert Ende November für den Gemeinderat. Am vergangenen Sonntag hat er sich öffentlich vorgestellt. Oliver Linow Ende November entscheidet Küsnacht über die Nachfolge des abtretenden Gemeinderates Martin Bachmann (SVP). An einer öffentlichen Veranstaltung im Schützenhaus stellte sich Leo Scherer, Kandidat der SVP, den Fragen der Küsnachterinnen und Küsnachter. Sollten sich die Küsnachter für Leo Scherer entscheiden, möchte sich der Inhaber der Scherer Heizungen AG in Küsnacht stark für das Gewerbe engagieren. «Das Gewerbe ist das Herz des Dorfes», erklärt er. Wenn die lokalen Läden und Handwerker nicht genutzt würden, gehen sie ein. Um auf das Gewerbe aufmerksam zu machen, könnte sich Scherer beispielsweise ein Fest auf dem Dorfplatz vorstellen. Ausserdem möchte sich der SVPMann dafür einsetzen, dass die Jungen vermehrt eine Berufslehre absolvieren und damit praktische Erfahrungen sammeln können. Ein weiteres Anliegen Scherers ist es, die Bürokratie wieder zu vereinfachen. Da- Leo Scherer möchte sich für das Küsnachter Gewerbe einsetzen. für nannte er gleich ein Beispiel aus seinem Arbeitsalltag. Früher brauchte es zwei Formulare, um eine Heizung auszuwechseln, heute seien es vier. «Für einen kleinen Betrieb dauert das viel zu lange», ärgert sich Scherer. Bessere Durchmischung Zudem ist er der Meinung, dass gewisse Ämter, wie die Polizei, mehr Aufgaben übernehmen könnte. «Wir müssen nicht immer neue Ämter schaffen oder externe Leute hinzuzie- Foto: oli. hen», sagt er. Dadurch könnte die Gemeinde viel Geld sparen. Die Durchmischung in der Gemeinde ist dem SVP-Mann ebenfalls sehr wichtig. Potenzial sieht er beispielsweise auf dem Areal des Alterswohnheims am See, wo zurzeit die Bewohner des Alterszentrum Gehren aus Erlenbach untergebracht sind. «Dort könnten neben den Alterswohnungen, Wohnungen für den Mittelstand entstehen und eine gute Durchmischung schaffen», ist Scherer überzeugt. Um die Bevölkerung besser zu durchmischen, kann er sich auch Konzerte vorstellen, die sowohl Junge als auch Alte ansprechen. Neben diesen allgemeinen Anliegen äusserte sich Leo Scherer auch zu aktuellen Geschäften. In Bezug auf die Zentrumsabstimmung von Anfang nächsten Jahres sprach er sich klar für das Projekt der Gemeinde und gegen das Parkdeck aus: «Parkplätze gehören heute unter die Erde.» Er erachtet das Projekt der Gemeinde zwar nicht als perfekt, aber als «verantwortbar». Ein Problem ortet er beim oberen der beiden geplanten Kreisel. «Verschiedene Busse halten rund 60 Mal pro Tag bei der Haltestelle unmittelbar vor dem geplanten Kreisel», erklärt Scherer. Dies führe schnell zu Verkehrsproblemen. Der anstehenden Renovation der KEK steht er grundsätzlich positiv gegenüber. Er ist aber der Meinung, dass man nur das nötigste, beispielsweise feuerpolizeiliche Massnahmen angehen sollte. Falls Scherer gewählt wird, möchte er so lange im Amt bleiben, wie es gesundheitlich geht. Er ist überzeugt, dieser Aufgabe dank seines guten Teams in der Firma und der Unterstützung seiner Familie bewältigen zu können. Ob ihn auch die Mehrheit der Küsnachter unterstützt, entscheidet sich am 27. November. «Ausser Freude an der Musik erwarten wir nichts» Schwachstellen arbeiten. Viele haben auch konkrete Fragen, z.B. «Was kann ich machen, wenn die Stimme an einer bestimmen Stelle immer abbricht?» Dann arbeite ich mit ihnen spezifisch an diesem Problem. Der Evangelische Kirchenchor Küsnacht veranstaltet am 12. November einen «Offenen Sing-Samstag». Chorleiter und Dirigent Jürg Tobler und Stimmbildnerin Sonja Leutwyler erzählen, was Besucher erwartet. Kann man aus jeder Stimme etwas herausholen oder gibt es hoffnungslose Fälle? Leutwyler: Wenn man daran arbeitet, kann man aus jedem etwas herausholen. Es gibt viele ältere Menschen, die denken, sie haben eine alte Stimme, die man nicht mehr gebrauchen kann. Aber Singen ist wie Sport, man muss dran bleiben und üben. Ich höre jetzt oft – gerade von der älteren Generation –, dass sie dank regelmässigen Proben und der Stimmbildung Fortschritte bemerken und die Stimme sich verbessert. Interview: Annina Just Was ist der Evangelische Kirchenchor? Jürg Tobler: Es ist ein Verein, der an die Kirche gekoppelt ist, von der Kirche unterstützt wird und daher musikalische Aufgaben für sie wahrnimmt. Der Chor ist für alle Interessenten offen. Sie veranstalten einen offenen SingSamstag. Was erwartet die Teilnehmer? Sonja Leutwyler: Besucher erhalten einen Einblick in die Art und Weise, wie wir arbeiten. Tobler: Sie können gleich mitmachen und erleben, welche Musik wir machen. Wir üben für unser Konzert im Dezember. Was studieren Sie für dieses Konzert ein? Tobler: «Am Anfang war das Wort» von Lorenz Maierhofer, ein neueres Werk aus dem 20. Jahrhundert. Es ist ein sehr angenehmes Stück zum Singen, man kann viel lernen, ohne dass man überfordert ist, und zwar auf jedem Niveau. Mit welchen Stilrichtungen beschäftigt sich der Chor sonst noch? Tobler: Im nächsten Frühling werden wir ein romantisches Stück aufführen, eines von Théodore Dubois aus dem 19. Jahrhundert. Das ist ein Werk, das nicht sehr bekannt und sowohl für Sänger und Zuhörer ein sehr gutes Erlebnis ist. Letztes Jahr am Herbstkonzert haben wir ein Barockstück aufgeführt. Wir sind also sehr vielseitig. Was zeichnet den Evangelischen Kirchenchor sonst noch aus? Leutwyler: Nebst der Aufführung von bekannten Standardwerken Sonja Leutwyler, Mezzosopran und ehemalige Kulturpreisträgerin, und Jürg Tobler, Organist, Chorleiter und Dirigent an der reformierten Kirche. F: aj. konzentrieren wir uns auf Raritäten, die viel weniger in die Konzertsäle kommen und sehr hörenswert sind. Hat der Chor momentan zu wenig Sänger? Tobler: Da muss ich etwas ausholen. Chöre habe ganz allgemein ein Problem in der heutigen Zeit. Besonders im Kanton Zürich war die Singfreudigkeit nie sehr gross und ist vor allem in den letzten 10 bis 15 Jahren zurückgegangen. Leutwyler: Es ist generell für viele Leute in der heutigen Zeit ein Problem, sich für etwas zu verpflichten. Aber aus meiner Sicht ist es genau auch das Schöne, dass man sich regelmässig trifft, sich austauscht und gemeinsam etwas erarbeitet. Tobler: Die Liebe zur Musik verbindet die Sänger und schafft den Zusammenhalt, wir sind aber auch sozial und unterstützen uns gegenseitig. Momentan besteht der Chor aus einem festen Teil mit etwa 30 Sän- gern, das ist sehr erfreulich. Zusätzlich gibt es einen Kreis an Zuzügern für einzelne Projekte. Selbstverständlich freuen wir uns über neue motivierte Sänger und sind auch auf Nachwuchs angewiesen. Wie ist die Aufgabenteilung zwischen Ihnen beiden? Leutwyler: Jürg Tobler leitet die Chorproben und ich erteile daneben Stimmbildung. Wir haben zusammen vor einiger Zeit begonnen, Sing-Samstage mit Stimmbildung anzubieten, weil wir gemerkt haben, dass das sehr geschätzt wird. Jetzt wird die Stimmbildung nebst den Sing-Samstagen zusätzlich angeboten. Und kommt das Angebot gut an? Leutwyler: Ja, es wird sehr geschätzt. In der Stimmbildung arbeite ich mit den Sängerinnen und Sängern spezifisch an der Gesangs- und Atemtechnik. Ich kann präzise an Wird von Neumitgliedern ein gewisses Niveau erwartet? Tobler: Nein, erwartet wird einzig Freude an der Musik und dass man den Willen hat, etwas zu lernen. Klar ist man froh, wenn jemand kommt und sehr gut singt, aber grundsätzlich ist der Chor für jeden offen. Kann man jederzeit in den Chor eintreten oder nur an einzelnen Projekten mitwirken? Tobler: Ja, beides ist möglich. Wie sieht die Altersstruktur im Chor aus? Tobler: Die ist grundsätzlich gemischt, aber als Junge gelten die etwa 50-Jährigen (lacht). Darunter gibt es nur wenige Ausnahmen. Leutwyler: Aber gerade vom offenen Sing-Samstag erhoffen wir uns, dass vielleicht auch noch mehr jüngere Menschen vorbeikommen und sich das mal anschauen. Der Idealfall ist, wenn zum Beispiel die Eltern ihre Tochter oder ihren Sohn zum Mitsingen animieren. Offener Sing-Samstag. Sa, 12. November, 13.30 bis 16.30 Uhr. Reformiertes Kirchgemeindehaus Küsnacht. Nr. 44 3. November 2016 3 Quartierarbeit soll ein Selbstläufer werden Seit kurzem hat das Quartier «Oberer Lerchenberg und Bruppach» in Erlenbach eine eigene Internetseite. Diese ist ein Resultat des ersten Erlenbacher Quartierforums, das im Mai in ebendiesem Quartier stattfand. In Arbeitsgruppen wurden damals verschiedene Ideen skizziert, um die Durchmischung und den Austausch im Quartier zu fördern (der «Küsnachter» berichtete am 26. Mai). Unter anderem sind auf der neu gestalteten Internetseite die Daten des monatlichen Stammtischs im Centro Ricreativo Stranieri aufgeführt. Auch dieser ist ein Resultat des Quartierforums. Der nächste Stammtisch findet am Donnerstag, 24. November, um 19.30 Uhr statt. Wie der Homepage ausserdem zu entnehmen ist, hat am 11. September der erste «KulturSalon» stattgefunden. Ebenfalls in Bearbeitung ist das Projekt «Platz zum Spielen für Hunde im Wald», und seit kurzem umgesetzt ist die Idee eines Aushangkastens. Er steht an der Erlenhöhe. Pilotprojekt «Altersbeauftragte» wird nicht weitergeführt Ebenfalls der oben erwähnten Homepage ist zu entnehmen, dass sich die ehemalige Altersbeauftragte der Gemeinde Erlenbach, LuciAnna Brandle, von der Gemeinde verabschiedete. Der zweijährige Pilotversuch der Stelle der Altersbeauftragten ist Ende August zu Ende gegangen. Wie Gemeindeschreiber Hans Wyler auf Anfrage erklärt, habe die Analyse nach Ablauf des Versuchsbetriebs ergeben, dass das in Erlenbach (bereits) bestehende Altersangebot erfreulich gross und auf einem sehr hohen Niveau sei. «Mit der Eröffnung des neuen Alterszentrums im Gehren besteht dort eine Anlaufstelle und Drehscheibe für alle Altersdienstleistungen in Erlenbach. Bis dahin zeichnet dafür die Heimleitung des Alterswohnheims am See verantwortlich», erklärt Wyler die Entscheidung. Während des zweijährigen Versuchsbetriebs sei ausserdem festgestellt worden, dass in Erlenbach nicht alleine alters-, sondern vielmehr gesellschaftsspezifische Themen im Fokus stehen. Gemeinwesenarbeit werde daher in Zukunft in den Kommunen an Bedeutung gewinnen und auch einen grösseren Stellenwert einnehmen. Dies erfordere zusätzliche Manpower, aber wie und wo diese Aufgabe künftig innerhalb der Gemeinde Erlenbach abgedeckt werde, stehe noch nicht fest. Das in Erlenbach gestartete Quartiervernetzungsprojekt zeigte gemäss Wyler spannende und vielversprechende Ansätze. Diese sollen nun unter Führung der involvierten und interessierten Einwohner weiterbearbeitet und -entwickelt werden. Diese Bestrebungen würden bei Bedarf von der Gemeinde unterstützt. (aj.) www.erlenbach-qv.ch Ihr Vereinsbericht im «Küsnachter»? Der «Küsnachter» publiziert eingesandte Artikel aus dem Vereinsleben in Küsnacht, Zollikon, Zumikon, Erlenbach und Herrliberg. Texte müssen in der dritten Person geschrieben werden. Sie sollten wenn möglich mit einem Bild (jpg-Format, mind. 1 MB) illustriert werden. Text und Bilder können an folgende Adresse geschickt werden: [email protected]. 4 Küsnachter Nr. 44 3. November 2016 AKTUELL Nächste Initiative zum Zolliker Areal Beugi Eine Initiative fordert, dass das Areal Beugi im Baurecht an Baugenossenschaften abgeben wird. Ausserdem soll auf einen Coop verzichtet werden. ressierten Zolliker Baugenossenschaften überlässt. Dort sollen Wohnungen für alle Altersstufen realisiert werden. Mindestens je ein Drittel sei für Senioren- und für Familienwohnungen vorzusehen. Über die Verwendung des restlichen Drittels sollen weitere Abklärungen während der Planungsphase Aufschluss geben. Oliver Linow Grossverteiler sei überflüssig Die Gemeinde Zollikon möchte das Areal Beugi neu gestalten. Eigentlich möchte der Gemeinderat das Land im Baurecht abgeben.Das Forum 5W hat diesbezüglich Anfang Oktober eine Initiative eingereicht. Diese verlangt, dass der Gemeinderat den Bürgern eine Vorlage unterbreitet, die eine Überbauung des Areals durch die Gemeinde selbst vorsieht. Dies soll geschehen, bevor die Bevölkerung über den Baurechtsvertrag abstimmt. Unterdessen liegt bei der Gemeinde eine weitere Initiative vor. Alt Gemeinderat (SVP) und Vizepräsident der Neuen Baugenossenschaft, Jürg Widmer, sowie die Vorstände der anderen Baugenossenschaften wollen einen anderen Weg einschlagen. Die Initianten fordern, dass die Gemeinde das Areal Beugi im Baurecht den inte- Die Nachfrage nach bezahlbarem Wohnraum sei enorm, sagen die Initianten. Auf den Wartelisten der Baugenossenschaften stünden mehrere Dutzend Interessenten. Die Initianten warnen vor den Folgen, sollte das Baurecht an den Meistbietenden vergeben werden. «Damit wird mit Sicherheit dasjenige gebaut, welches die höchste Rendite abwirft und welches die Bedürfnisse der Einwohnerschaft zum grossen Teil nicht erfüllen kann», heisst es in der Begründung zum Initiativtext. Die Initianten fordern zudem, dass in der vorgesehenen Gewerbefläche auf einen Grossverteiler verzichtet werden soll. Der Gemeinderat hatte Ende August mitgeteilt, mit Coop einen Hauptmieter für das Untergeschoss gefunden zu haben. Ein Vor- Herrliberg: Erfreuliches Budget für 2017 Mädchen entdecken ihr Potenzial Das Herrliberger Budget 2017 ist mit einem Aufwandüberschuss von 119 500 Franken erfreulich. Für 2016 war noch ein Defizit von 4,9 Millionen budgetiert worden. Nachdem vor einem Jahr eine Steuerfusserhöhung von 4 Prozent gescheitert war, hat sich die Ausgangslage aufgrund steigender Steuereinnahmen verbessert. Gemäss Budgetrichtlinien wurde die Rechnung 2015 als Basis vorgegeben, was vorwiegend eingehalten werden konnte. Über 60 Mädchen aus dem ganzen Kanton Zürich nahmen am 16. kantonalen Mädchenpowertag im Dynamo teil. Gemeinsam mit Fachfrauen diskutierten sie Themen rund um das Frausein und arbeiteten in verschiedenen Gruppen mit. Bei der Gemeinde Zollikon sind unterdessen bereits zwei Initiativen, die das Areal Beugi betreffen, eingegangen. Foto: Archiv vertrag wurde bereits abgeschlossen. Die Initianten sind überzeugt, dass ein neuer Detailhändler überflüssig ist. Ein Verkehrskollaps an der heute schon viel befahrenen und engen Zollikerstrasse sei durch die neue Tiefgarage und den Logistikverkehr vorprogrammiert. Die heutige Lösung mit Migros, Restaurants, anderen Detailhändlern und Wochenmarkt auf dem Dorfplatz und um ihn herum genüge vollauf. Gemeindepräsidentin Katharina Kull-Benz verzichtete gegenüber der «Zürichsee-Zeitung» auf eine Stellungnahme zur Initiative. Karin Steiner Fremdkapital dürfte steigen Das hohe Fremdkapital von aktuell rund 80 Millionen Franken kann nicht reduziert werden. Es wird aufgrund des neuen Kinderbetreuungshauses in den nächsten Jahren steigen und könnte gemäss Finanzplanung bis Ende 2020 über 90 Millionen Franken betragen. Dank des beabsichtigten Verkaufs der Parzelle Sellholz ist jedoch in diesem Jahr eine Reduktion des Fremdkapitals möglich und ein erheblicher Buchgewinn absehbar. Wegen der andauernden Tiefzinssituation ist das hohe Fremdkapital zu verkraften. Dazu ist festzuhalten, dass auf der Aktivseite ein wesentlich höheres Finanzvermögen steht, was auch das immer noch vorhandene Nettovermögen von rund 52 Millionen Franken bestätigt. Das im Vorjahr neu gesetzte Ziel einer Limitierung der Fremdschulden kann eingehalten werden, während eine Steuerfusserhöhung zurzeit nicht notwendig ist. (pd.) Das Ziel des Mädchenpowertags ist es, jungen Mädchen die Gelegenheit zu bieten, einen Tag nur unter Frauen zu verbringen und über Themen zu sprechen, die sie bewegen. Im grossen Saal des Jugendkulturhauses Dynamo waren am letzten Samstag verschiedene Aktionsflächen als Rahmenprogramm aufgebaut. Eine Ausstellung zeigte eine Serie von Mädchenporträts. «Anhand dieser Bilder setzen wir uns mit dem Thema Schönheit auseinander», sagte Maja Ivkovic, Jugendarbeiterin bei der Offenen Jugendarbeit Zürich-Affoltern, die zum fünfköpfigen OK des diesjährigen Mädchenpowertages gehörte. «Bei jungen Mädchen dreht sich vieles um ihr Aussehen. Gemeinsam mit Fachfrauen können sie über Vorurteile sprechen und ihnen Fragen stellen.» An einem anderen Stand lagen Zettel auf mit der Aufschrift: «Ich bin ein Powergirl, weil ...» Mädchen bekamen Einblick in typisch männliche Berufe. Hier schrieben die Mädchen auf, was ihrer Meinung nach ein Powergirl ausmacht, zum Beispiel «... weil ich mich getraue, meine Meinung zu sagen». Den grossen Teil des Tages verbrachten die Mädchen jedoch in von ihnen ausgewählten Workshops. Einige der 12- bis 17-Jährigen bereiteten sich bei einer Gesangslehrerin auf einen Auftritt auf der grossen Bühne am Abend vor. Eine andere Gruppe verschönerte in der Schneiderei ihre T- Foto: kst. Shirts oder arbeitete in der Metallwerkstatt an Windlichtern. «Es ist uns wichtig, die Mädchen in Werkstätten arbeiten zu lassen, die typischerweise von Jungs besetzt sind», sagte Maja Ivkovic. Der Mädchenpowertag ist eine Plattform für gezielte Mädchenarbeit. Trägerschaft ist die Fachgruppe Arbeit mit Mädchen Zürich (FAM), ein Verbund von Jugendarbeiterinnen aus dem Kanton. Die FAM unterstützt und fördert junge Frauen in ihren Interessen und Bedürfnissen. Fünfzehn Küsnachter Asylbewerber ziehen um Fortsetzung von Seite 1 übergehend Container als Schlafräume aufzustellen. Die Stadt Bülach hat beispielsweise auf diese Lösung zurückgegriffen. Küsnacht hat die Idee allerdings vorderhand verworfen. «Es wäre schwierig gewesen, innert kurzer Zeit einen Platz dafür zu finden, und der Bau hätte zuerst bewilligt werden müssen», erläutert Markus Ernst die Gründe hierfür. Ausserdem findet der Gemeindepräsident die jetzige Lösung mit dem Personalhaus viel besser, als wenn Ab dieser Woche können Zollikerinnen und Zolliker alle Formalitäten um einen Wohnorts- oder Wohnungswechsel im Internet abwickeln. Zollikon bietet nämlich neu das OnlinePortal «eUmzugZH» an. Mit diesem können meldepflichtige Personen sowohl die Daten zum Wegzug als auch jene zum Zuzug via Internet erfassen. Auch allfällige Gebühren können online beglichen werden. Das Projekt «eUmzugZH» wurde 2014 vom Kanton Zürich gestartet und wird von E-Government Schweiz in enger Abstimmung mit «eUmzugCH» umgesetzt. Längerfristiges Ziel der Organisation ist die flächendeckende Einführung der elektronischen Umzugsmeldung in der ganzen Schweiz. Bis Ende Jahr soll der Service «eUmzugZH» in über 90 Prozent der Gemeinden zur Verfügung stehen. (pd.) Säulikegeln in Zumikon Auch in diesem Jahr führt der Männerchor Zumikon sein traditionelles Säulikegeln durch. Wie immer gibt es für alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein Stück Säuli vom reich gedeckten Gabentisch. Das Kegeln findet an folgenden vier Tagen in der Kegelbahn beim Dorfplatz Zumikon statt: Samstag, 5. November, 16 bis 23 Uhr, Sonntag, 6. November, 14 bis 22 Uhr, Samstag, 12. November, 16 bis 23 Uhr und Sonntag, 13. November, 14 bis 19.30 Uhr. Auch dieses Jahr gibt es für die Tagesbesten jeweils einen Goldbarren à 2,5 Gramm zu gewinnen. (e.) Gemeinsamer Gottesdienst in Zollikon 9,9 Millionen Nettoinvestitionen Mit 9,9 Millionen Franken liegen die Nettoinvestitionen in das Verwaltungsvermögen 3,6 Millionen über der Rechnung 2015. Es dominiert das Kinderbetreuungshaus, während die Werke bei den Investitionen zurückhaltend sind. Andere Positionen sind die Planung für die Erneuerung der Badi Steinrad, wo im nächsten Jahr ein Entscheid an der Gemeindeversammlung oder der Urne zu erwarten ist. Berücksichtigt sind auch die Realisierung der neuen Schrebergärten im Humrigen, die Zentrumsplanung und das Glasfasernetz. «eUmzugZH» neu auch in Zollikon verfügbar man die Asylbewerber in provisorischen Containern untergebracht hätte. Besonders froh ist Markus Ernst, dass noch vor Einbruch des Winters eine Lösung gefunden werden konnte. «Im Sommer, wenn die Bewohner immer raus können, ist eine unterirdische Schlafstelle sicherlich tragbar», sagt Markus Ernst. Wie geht es im Frühling weiter? Wären die Asylbewerber auch den Winter über im Kaltenstein geblieben, hätte die Gemeinde bereits zwei Container als Aufenthaltsräu- me geplant gehabt. Diese wären auf dem Parkplatz in der Nähe der Liegenschaft Kaltensteinstrasse 12 aufgebaut worden. Sofern die Gemeinde keine weiteren Asylbewerber aufnehmen muss, hat sich das Problem aber zumindest bis im Frühling erübrigt. Wie es mit der Unterbringung der Asylbewerber anschliessend weitergeht, kann Markus Ernst zurzeit nicht sagen. «Wir hoffen aber, dass wir das Mietverhältnis über die Frist hinaus verlängern können», erklärt der Gemeindepräsident. Am Sonntag, 6. November, feiern die fünf Gemeinden des unteren rechten Zürichsees gemeinsam den Reformationsgottesdienst in der reformierten Kirche Zollikon. Die Kooperation 5+ umfasst die Gemeinden Herrliberg, Erlenbach, Küsnacht, Zumikon und Zollikon. Im Anschluss an den gemeinsamen Gottesdienst sind alle Besucher zu einem Risottoessen im Gemeindesaal Zollikon eingeladen. Zudem finden am frühen Nachmittag Führungen in den Kirchturm, Spaziergänge zu den Spuren der Täuferbewegung und eine Orgelführung statt. Der Feiertag wird in der Kirche mit einem kurzen Orgelkonzert um 14.30 Uhr ausklingen. (e.) Reformationsgottesdienst: Sonntag, 6. November, 10.15 Uhr, ref. Kirche Zollikon. Herbstliche «Atelier Days» im Erlengut Bereits zum dritten Mal können Mode- und Lifestyleinteressierte am Dienstag, 8., und Mittwoch 9. November, die «Atelier Days» im Erlengut in Erlenbach besuchen. Dabei dreht sich wieder alles um Mode, Schmuck, Accessoires, Interioritems, Beauty und Lifestyle. Gezeigt werden aktuelle Trends und neue Kollektionen für Herbst und Winter. Diese können auch direkt vor Ort eingekauft werden. Die «Atelier Days» sind am 8. November von 10 bis 20 Uhr und am 9. November von 10 bis 18 Uhr geöffnet. Der Eintritt ist frei. Am 8. November findet von 17 bis 20 Uhr zum Apéro statt. Bei Drinks und Snacks können die Besucher stöbern, einkaufen und ausserdem ihre Hände von der renommierten Handanalytikerin Ulrike Albinsson unter die Lupe nehmen lassen. (e.) Küsnachter AKTUELL Nr. 44 3. November 2016 5 Schanzenmauer freigelegt – und abgerissen Statt eines vermuteten jüdischen Friedhofs fanden Archäologen auf der Kunsthaus-Baustelle ein «Judengässli», vergoldete Metallobjekte und Überreste der Schanzenmauer. Diese wurde bereits wieder abgerissen. Nele Fischer Die Begeisterung war gross, als das Archäologenteam der Stadt ein imposantes Stück Stadtgeschichte freilegen konnten. Insgesamt deckten die Experten einen rund 65 Meter langen und bis zu 6 Meter hohen Teil der Schanzenmauer auf. Die aus dem Barock stammenden Schanzen wurden 1642 gebaut und 200 Jahre später wieder teilweise abgerissen. Ein altes Stadttor, die sogenannte Hottingerporte, sowie die Umrisse zweier Wachhäuser ergänzen die Funde dieser Epoche. All diese Objekte mussten nun jedoch dem geplanten Neubau weichen. Wie am Rande der Pressekonferenz zu erfahren war, lehnte das Zürcher Kunsthaus den Vorschlag ab, die barocken Mauern in das Gebäude einbauen zu lassen. «So wurde dieses Stück Stadtgeschichte einfach abgebrochen und entsorgt», so der Departementssekretär Urs Spinner. Hier legen die Archäologen das aus dem Mittelalter stammende Judengässli auf der Baustelle am Kunsthaus frei. Bilder: Hochbaudepartement Stadt Zürich New York kann aufatmen Die Grabungen auf dem Areal für den Erweiterungsbau des Kunsthauses sorgten bereits vor Beginn für Empörung: Vor gut einem Jahr demonstrierten hundert Rabbis vor dem Schweizer Generalkonsulat in New York gegen den Neubau. Damals wurde bekannt, dass Experten auf der Baustelle in Zürich einen mittelalterlichen jüdischen Friedhof vermuteten. Für die Rabbis in New York ein Schock. Diese können nun aufatmen. Die Experten konnten keine Spuren von Gräbern finden. Hatte ihre Vermutung doch damals in den Vereinigten Staaten für Empörung gesorgt, arbeiteten die jüdischen Gemeinden in Zürich eng mit den Archäologen der Stadt zusammen. So konnten die jüdischen Oberhäupter seit 2008 bei den Vorbereitungen für den Erweiterungsbau die Rahmenbedingungen wesentlich mitbestimmen. «Im Falle eines Fundes hätte man Leute für eine respektvolle Umbettung zur Stelle gehabt», erklärt Spinner. Doch dazu kam es nicht: Der grosse Fund blieb aus. Jedoch gruben die Experten andere wichtige historische Objekte aus. In den untersten Schichten fand man Nachweise auf landwirtschaftliche Aktivitäten prähistorischer Menschen. So könnten auf der Geländeterrasse Pfahlbauer ihre Felder bearbeitet haben, deren Dörfer am Seeufer standen. Hier zu sehen: Die Reste der Hottingerporte (am unteren Bildrand), eines alten Stadttores, mit den Grundmauern von zwei Wachthäusern. Das rätselhafte Fundensemble enthält verschiedene, zum Teil vergoldete Metallobjekte, darunter eine Buchschliesse und zwei Messer. «Judengässli» In den darüber liegenden Schichten fanden die Archäologen zudem ein aus dem Mittelalter stammendes «Judengässli». Das Gässchen aus dem 13. oder 14. Jahrhundert führte damals aus der Stadt zum jüdischen Friedhof. «Dieses konnte als gut konservierter Fussweg mit solide gebautem Strassenkörper sowie seitlichen Entwässerungsgräben und Staketenzäunen freigelegt werden», so der Projektleiter der Stadtarchäologie, Andreas Motschi. Weitaus interessanter sind jedoch die Funde, die in der Nähe dieses Weges auf relativ kleiner Fläche gefunden wurden. Es handelt sich dabei um mehrere vergoldete Metallobjekte, Buchschliessen, Zier- Rechts das ovale Rückhaltebecken für den Wolfbach aus dem 19. Jh. Dahinter die Überreste der Schanzenmauer, die nun vollständig entsorgt wurde. knöpfe, Messerchen und kleine Ketten von grösserem Wert. «Es sind die bedeutendsten und gleichzeitig rätselhaftesten Funde», so der Archäologe Motschi. Allesamt liefern sie ebenso spannende Antworten, wie sie neue Fragen aufwerfen. So etwa: Wie kamen die Gegenstände damals in den Boden? Wollte sie jemand verstecken und verbuddelte diese des- wegen mit Absicht? Die rätselhaften Funde werden nun in den kommenden Monaten weiter untersucht. Wichtig für Forschung Ein paar kleine Gegenstände und eine eigentlich bedeutende Schanzenmauer, die bereits abgerissen wurde; was sind denn nun die grossen News? Für die Beteiligten ist klar: «Die Funde sind zwar nicht die grosse Sensation, jedoch sind sie für die Wissenschaft äusserst wertvoll», erklärt Spinner. Mithilfe der geborgenen Gegenstände konnten neue Daten erhoben werden, die nun ausgewertet werden. Sicher ist: Sie werden als Teile der Geschichtsschreibung das Puzzle der Stadtgeschichte Zürichs weiter vervollständigen. Trotz der knapp einjährigen Grabungen wird der Erweiterungsbau voraussichtlich 2020 fertig sein. Weitere Informationen auf der Website des Hochbaudepartements der Stadt: https://www.stadt-zuerich.ch/hbd/de/index.html Küsnachter VE R E I N E Foto: zvg. Kamen zu wenig aus der eigenen Zone heraus. Foto: Archiv/Walo Da Rin Jahrgänger besuchen die Hoval Vor dem Tor zu unentschlossen Emil Häfliger, Leiter Schulung, gab zunächst einen Überblick über die 1897 mit der Eröffnung einer Schlosserei von Gustav Ospelt in Vaduz beginnende Geschichte des Unternehmens. Dieses erzielte im letzten Jahr mit 1650 Mitarbeitern und Mitarbeiterinnen einen Umsatz von 360 Millionen Franken. Der Schweizer Sitz mit einem Viertel der Beschäftigten erwirtschaftete alleine etwa 40 Prozent des Gesamtumsatzes. Der Fokus lag dabei auf energiebewusstem Heizen, Lüften und Wärmen. Auf besonders grosses Interesse stiessen nach dieser Einführung die Ausführungen von Björn Zitta. Er sprach über die Möglichkeiten, die Anforderungen der Vorschriften für die Grenzwerte im Energieverbrauch bei Neubauten und Sanierungen zu erfüllen. Diese werden vom Kanton spätestens 2020 erlassen. Die wichtigsten Erkenntnisse waren dabei die folgenden: Bei einer notwendigen Sanierung muss erst eine Analyse der Gebäudehülle vorgenommen werden und erst anschliessend eine der Haustechnik. Ausserdem müssen aus der Fülle von Möglichkeiten (Solartechnik, Wärmepumpen, Gas, Öl usw.) immer objektspezifische Lösungen erarbeitet werden. Angesichts der Aktualität des Themas Energiesparen und der Tatsache, dass zahlreiche Besucher von den kommenden Vorschriften direkt betroffen werden, erstaunte es nicht, dass die beiden Fachleute der Hoval auch beim abschliessenden Apéro noch viele Fragen beantworten mussten. (e.) Jubilare feiern in Herrliberg Jedes Jahr lädt der Verein für Solidarität 80-, 85-, 90-Jährige und Ältere zu einem Mittagessen ein. Der Verein für Solidarität, Füso, lud Herrlibergs 80-, 85-, 90-Jährige und Ältere vergangene Woche zu einem festlichen Mittagessen ein. Doch diesmal gab es Neuerungen: Zum ersten Mal fand die Feier im grossen Saal der Vogtei statt. Fredi Bannwart öffnete, an seinem freien Tag, eigens dafür die Vogtei. Das bescherte ihm einen dankbaren langen Applaus. Grund für den neuen Ort ist die von Jahr zu Jahr steigende Anzahl Jubilare in Herrliberg. Daneben gab es auch eine personelle Neuerung. Der Füso hat eine neue Präsidentin: Annette Konrad übernahm das Amt in diesem Jahr von Erika Hagmann. Ausserdem nahmen Gemeindepräsident Walter Wittmer und der neue Pfarrer Matthias Dübendorfer zum ersten Mal am Anlass teil. Die bewährte Organisatorin des Fests war aber nach wie vor Janet Wolz. Und auch der Musikus Bludi von Rapperswil sorgte wie schon seit vielen Jahren für die musikalische Begleitung. Papst Franziskus und die Queen 83 «Geburtstagskinder» und 9 Ehepaare, die heuer einen speziellen Hochzeitstag feiern, begrüsste Füso-Präsidentin Annette Konrad. Hierauf beglückwünschte Janet Wolz jede Jubilarin und jeden Jubilaren einzeln: Zwanzig 80-Jährige teilen ihr Geburtsjahr 1936 mit Papst Franziskus; die 85-Jährigen teilen es mit Caterine Valente und Freddy 3. November 2016 7 Küsnachter Eisläufer holt Silber in Zagreb Erwartungsfrohe Jahrgänger vor den beiden Referaten Die Jahrgänger besuchten auf Einladung des Jahrgängervereins Erlenbach den Schweizer Sitz der Vaduzer Hoval AG in Feldmeilen. Nr. 44 Quinn. Zu dessen Gedenken intonierte der Musiker den Song «Junge komm bald wieder». Und so kannte Frau Wolz zu jedem Jahrgang berühmte Jahrgänger; die berühmteste ist 2016 wohl die 90-jährige Queen, Königin Elisabeth von England. Zu ihren Ehren erklang «A beautiful day». Drei diamantene Hochzeitspaare Noch vor dem Mittagessen wurden fünf goldene und drei diamantene Hochzeitspaare gewürdigt. Etwas ganz Aussergewöhnliches ist das Ehepaar Regenscheidt: Es darf nicht nur die eiserne Hochzeit, sondern 66 gemeinsame Jahre feiern. Zum Essen erklang «En Guete mitenand» (nach «Guete Sunntig mitenand»), wozu Bludi fröhlich sang: «Lueged au wie d’Sunne lacht», obwohl es draussen in Strömen regnete. Aber der Regen konnte die heitere Stimmung im Saal nicht trüben. Vor dem Dessert sprach Gemeindepräsident Walter Wittwer zu den Jubiläumsgästen. Er orientierte über die geplanten Alterswohnungen, und er wusste, dass, wer sich viel bewegt, bleibt im Alter «zwäg». Diesen Rat unterstützte Musikus Bludi mit Johann Strauss Vaters Klängen «An der schönen blauen Donau» und der Einladung aufs Tanzparkett im ¾-Takt. Dann war es bald schon Zeit für den Heimweg. Mit einer Rose verabschiedete Frau Wolz die Gäste und mit dem Wunsch, die Senioren mögen im neuen Lebensjahr so viel Glück haben wie der Regen Tropfen, so viel Licht, wie die Sonne Strahlen und so viel Farbe wie der Regenbogen Farben hat. (e.) Auf den Achtungserfolg folgten zwei Niederlagen: Bei den GCK Lions rächte sich die Unentschlossenheit im Abschluss. Hanspeter Rathgeb Wie nahe Erfolge und Misserfolge beieinanderliegen, mussten die GCK Lions in der vergangenen Woche erleben. Zuerst gab es auf der KEK vor der Rekord-Zuschauerkulisse von 1454 Personen eine super Leistung gegen den Rekordmeister Davos im Schweizercup. Den 0:1-Rückstand konnte Fabio Högger noch im ersten Drittel ausgleichen. Dann blieben die ANZEIGEN Einheimischen bis zur 13. Minuten vor Schluss ebenbürtig, mussten aber am Ende mit 1:3 kapitulieren. Dennoch waren alle Besucher erfreut über die tolle Leistung. Dann ging es in der Meisterschaft weiter. Zuerst verpassten die GCK Lions in Olten, ihre Überlegenheit in Tore zu verwandeln. Zwar konnte Captain Tim Ulmann noch zum 1:1 ausgleichen und Routinier Michael Liniger auf 2:3 verkürzen. Am Schluss rächte sich die Unentschlossenheit im Abschluss mit einer 2:5-Niederlage. Zu Hause ging es gegen Visp nicht besser. Es dauerte bis drei Minuten vor Schluss, bis die GCK Lions nach dem 0:2-Rückstand erwachten. Damon Puntus traf zum 1:2, doch zu mehr reichte es nicht mehr. Während der Herbstferien trainierten die Kadermitglieder des Eislaufclubs Küsnacht (ECK) auf der KEK mit Florent Amodio, dem Europameister von 2011. Die harte Arbeit hat für Nurulla Sahaka vom ECK in Zagreb Früchte getragen. Sahaka hat sich mit Bravour dem Schweizer Verband empfohlen. Einzig der italienische Vertreter erlangte einige Punkte mehr. Dank fünf dreifachen Sprüngen in der Kür und Pirouetten mit höchstem Schwierigkeitsgrad holte Sahaka 173 Punkte, 20 Punkte mehr als vor einem Monat in der Slowakei. Er ist momentan der bestplatzierte Schweizer für die Junioren-Weltmeisterschaften. (e.) Wallabies verlieren in letzter Sekunde Nach zwei einfachen Siegen der Wallabies in den ersten zwei Spielen der Saison war die Gästemannschaft aus Kleinbasel ein deutlich anderes Kaliber. Die Wallabies starteten dank schnellem Spiel trotzdem stark. Fünf Sekunden vor Spielende erreicht die Spannung ihren Höhepunkt – Stand 72:72. Die Basler verfehlen ihren ersten Abschlussversuch, legen den Ball aber mit dem Erklingen der Schlusssirene in den Korb. Insgesamt zeigten die Wallabies eine starke Leistung, die knappe Niederlage ist jedoch insbesondere in Anbetracht der vielen unnötigen Ballverluste eine Enttäuschung. (e.) 8 Küsnachter Nr. 44 3. November 2016 www.hypnose-SanaVita.ch Küsnachter AKTUELL Nr. 44 3. November 2016 9 Halloween: Schaurige Gestalten gesichtet Gruseln am Zürichsee: Das Romantik Seehotel Sonne in Küsnacht hatte zu einer Halloweenparty geladen. Pascal Wiederkehr Elegante Zombiegrafen, schreckliche Skelette und lachende Hexen auf ihren Besen – pünktlich zu Halloween trafen sich gespenstige Gestalten. Grund dafür: Das Romantik Seehotel Sonne in Küsnacht hatte erstmals zu einer Halloweenparty am Zürichsee geladen. «Wir sind bekannt für unsere romantische Atmosphäre und wollten nun etwas anderes ausprobieren», erklärte Restaurantleiter und Initiator Manuel Baur. Dort, wo sonst über den Winter eine Eisbahn lockt, wurde die grusligste Nacht des Jahres gefeiert. Die musikalische Begleitung der Party lieferte die Küsnachter Mundartband «XotniX». Die Musiker hatten sich ebenfalls verkleidet und trugen so zur Atmosphäre bei. Der Sänger Thomas Kauflin, ohne Kostüm Gemeindeschreiber in Zumikon, hatte sich eine klaffende Wunde auf die rechte Wange geschminkt und meinte lakonisch ins Mikrofon: «Die wächst wieder zu.» Die Band «XotniX» aus Küsnacht sorgte nicht nur musikalisch, sondern auch mit ihren Kostümen für gute Atmosphäre. Fotos: Pascal Wiederkehr Etwas mehr Gäste erwartet Die Organisatoren vom Romantik Seehotel Sonne freuten sich, dass die meisten Gäste kostümiert gekommen waren. «Es hätten zwar etwas mehr Besucher sein können, insgesamt sind wir für das erste Mal aber zufrieden», sagte Hoteldirektorin Catherine Julen Grüter. Der Apéro und das Konzert seien für spontane Besucher kostenlos gewesen. Wer sich angemeldet hatte, durfte ein Halloween-Drei-Gänge-Menü geniessen. Passend dazu kreierte die Küche schaurige Speisen. So gab es beispielsweise süsse Kürbiscrème mit Geister-Glubschäuglein-Meringues. Für alle, die es weniger unheimlich und dafür romantischer mögen, öffnet die Eisbahn am nächsten Sonntag. Auch Gruselfans sollen erneut auf ihre Kosten kommen: «Die Halloweenparty findet auch nächstes Jahr wieder statt», so Julen Grüter begeistert. Sänger Thomas Kauflin (links) rockte als Untoter, während die Gäste ihren Halloweencocktail genossen. Elegante Zombiegrafen. SVP-Einwendungen zur Gesamtrevision des RRP Junge schreiben so viel wie nie Den Microlino in Küsnacht besichtigen Die SVP Küsnacht hat 62 Einwendungen in das Mitwirkungsverfahren des Regionalen Richtplans (RRP), eingebracht. Sie erachtet den Entwurf dieses 92-seitigen Regelwerks als weitaus zu komplex, umfangreich und als nicht miliztauglich, schreibt die SVP Küsnacht in einer Mitteilung. Dadurch entsteht ein enormer, unerwünschter Ermessensspielraum für die Behörden, der Willkür und Ungleichbehandlungen, auch unbeabsichtigt, ermöglicht. Das aufgelegte Kartenwerk ist unscharf. Es sind aussagekräftige, auch für Laien interpretierbare Karten im Massstab 1:10 000 (und nicht wie in der Auflage Karten im Massstab 1:20 000) aufzulegen. Im vorliegenden Richtplanentwurf wird die Gemeindeautonomie unnötig eingeschränkt. Nur regional relevante Punkte sind im RRP zu regeln, kommunale Anliegen gehören in die Bauund Zonenordnungen (BZO) der Gemeinden. Ein regionaler Richtplan ist auch kein (Planungs-)Instrument zur Forcierung von gesellschaftspolitischen Anliegen, wie im RRP-Entwurf vorgegeben. Wird an den hier vorgebrachten Kritikpunkten für die Auflage festgehalten, so behält sich die SVP Küsnacht vor, das Referendum gegen den RRP zu ergreifen oder ein solches zu unterstützen. (pd.) Im Rahmen von booXkey sprach Andi Gredig über die Handschrift, die trotz Computer immer noch einen sehr hohen Stellenwert hat. Die obligate Kürbislaterne. Der Referent beginnt mit der Frage, wieso wir eigentlich immer noch oft mit der Hand schreiben, obwohl jede Person fast überall eine Tastatur bei sich hat. Er zeigt den handgeschriebenen Liebesbrief eines Jugendlichen, der seinem Instinkt folgte und seine Gefühle nicht ins Smartphone tippen wollte. Dann zeigt er das Foto eines Notizzettels an einem Fahrrad mit dem Text: «Wenn Du nicht willst, dass ich Dein Fahrrad stehle, dann melde Dich und sage mir, wie viel Du dafür willst.» Anhand zweier «Spiegel»-Plakate zeigt er die Titelschrift des Films «Der kleine Sheriff» und daneben die mittelalterliche Schrift mit einem Bildnis eines Mönchs. Ein Austauschen der Schrift käme uns gar nicht in den Sinn, den Schrift und Bild müssen zusammenpassen. Ebenfalls zeigt er eine Plakatwand mit den Worten «Gehen Sie wählen» mit moderner Schrift und «Andere tun es auch» mit einer gebrochenen Schrift, die wir mit Nazischriften in Verbindung bringen. Schriftenvergleich. Foto: zvg. Überleitend zur Handschrift erklärt Andi Gredig, dass die Handschrift via den Körper unsere Gefühle aktiviert, Emotionen ausdrückt. Der geübte Leser einer Nachricht kann somit auch erkennen, ob die Zeilen mit Freude geschrieben wurden oder ob der Schreiber wütend war. Jedoch erkennt man bei einem Text nicht, ob er von einer zarten kleinen Frau oder von einem Zweimetermann stammt. Mühe mit vierstündiger Prüfung Mit einem Stift in der Hand denken wir, führen Gedanken aus, machen vielleicht eine Skizze für ein Referat oder skizzieren. So schreiben wir zum Abschied eines Arbeitskollegen die Karte von Hand und lassen alle unterschreiben, obwohl es einfacher und schneller wäre, die Namensliste des Personals anzuhängen. Postkarten aus den Ferien trudeln zwar nur noch selten ein, aber diese wären authentischer und ortsgebunden. Eine WhatsApp-Nachricht mit einem Foto kann man von überall senden und das Foto kann von einer Website sein. Erwiesen ist ebenfalls, dass Studierende, die mit dem Laptop mitschreiben wollen, zu sehr auf die Tastatur konzentriert sind und dadurch zu wenig vom Inhalt des Referats verstehen oder sich daran erinnern. Prüfungskandidaten haben oft Mühe, eine vierstündige schriftliche Prüfung zu überstehen, und verlieren daher oft wertvolle Punkte. Steve Jobs sagte anscheinend mal, dass es nie einen Stift zum iPad gebe, sondern man mit dem Daumen schreiben werde. Apple musste jedoch feststellen, dass ihre Kunden dies nicht wollen. Dies belegt, dass wir mit technischen Erneuerungen oft anders umgehen als die Erfinder und wir unsere Gewohnheiten nicht total über den Haufen werfen. Zum Abschluss stellt Andi Gredig fest, dass die Jungen noch nie so viel schrieben wie heute. Dies kann in vielen Varianten passieren. Sie schreiben in Dialekt, Hochdeutsch, mischen italienische oder englische Wörter hinein, fügen Emojis an oder benützen ihre eigene Gruppensprache damit die Älteren sie nicht verstehen. (e.) Wim Ouboter erzählt am Samstag an einer Standaktion der GLP von der Herstellung des Microlinos. Ouboter ist der Gründer der Firma Micro Mobility Systems AG und wird um 12 Uhr auf dem Falkenplatz in Küsnacht anwesend sein. Der Microlino, ein Elektrokleinwagen, der maximal 100 km/h schaffen soll, feierte am diesjährigen Autosalon in Genf Premiere. Die Standaktion der GLP, an der auch Gemeinderatskandidatin Susanna Schubiger anwesend ist, dauert von 9 bis 15 Uhr und bietet die Möglichkeit, den Microlino zu besichtigen. (pd.) Standaktion: Samstag, 5. November, 9 bis 15 Uhr auf dem Falkenplatz in Küsnacht. ANZEIGEN 10 Küsnachter Nr. 44 MARKTPLATZ / AKTUELL 3. November 2016 Küsnachter sollen geplante Südstarts bekämpfen Der Gemeinderat stellt der Küsnachter Bevölkerung eine Musterstellungnahme zur Verfügung, um sich gegen den Fluglärm und -verkehr zu wehren. Die Gemeinde Küsnacht ist von den neuen Festlegungen im angepassten Objektblatt zum Flughafen Zürich des Sachplans Infrastruktur der Luftfahrt (SIL) betroffen und wird sich gegen die Einführung von Südstarts sowie gegen die Weiterführung der Südlandungen wehren. Musterstellungnahme für Bürger Der Gemeinderat wird deshalb fristgerecht eine sachlich-fundierte Behördenstellungnahme einreichen. Gleichzeitig möchte der Gemeinderat die Bevölkerung sensibilisieren und zur Mitwirkung animieren. Zur Unterstützung der Bevölkerung stellt der Gemeinderat eine Musterstellungnahme zur Verfügung. Diese ist öffentlich zugänglich und steht ab sofort als Download auf www.kuesnacht.ch/fluglaerm sowie am Empfang der Gemeindeverwaltung zur Verfügung. Eingabefrist ist Dienstag, 8. November (Datum des Poststempels). Das SIL-Objektblatt legt die Rahmenbedingungen für den Ausbau und den künftigen Betrieb des Flughafens Zürich behördenverbindlich fest. Mit der vorliegenden Anpassung des SIL-Objektblatts sollen nun die raumplanerischen Leitplanken für die langfristige Entwicklung des Flughafens definitiv festgesetzt werden. Im Vordergrund steht dabei die Umsetzung weiterer Massnahmen aus der Sicherheitsüberprüfung bei gleichzeitiger Optimierung des Betriebs. Wesentliche Elemente sind der Betrieb auf verlängerten Pisten 28 und 32 sowie Südabflüge geradeaus bei Bise und bei Nebel. (pd.) Publireportage Kohinor Juwelen erweitert sein Sortiment Im dritten Geschäftsjahr will Kohinor Juwelen neue Wege gehen: Eine preiswerte Eigenkollektion und die Trendmarke Messika sollen auch jüngere Kunden ansprechen. Wer kennt ihn nicht? Den niedlichen Wachhund «Gaston», der Tag für Tag vor dem Schmuckgeschäft Kohinor an der Küsnachter Dorfstrasse sitzt? Sein Herrchen und Frauchen, Peter und Marie-Ida Borgts, führen das Juweliergeschäft nun bereits im dritten Geschäftsjahr – und dies mit ununterbrochenem Elan und Begeisterung. «Seit der Neueröffnung hat Kohinor viele neue Kunden dazugewinnen können», freut sich Inhaber Peter Borgts. Man führe auch schon gute Beziehungen mit einigen Stammkundinnen. Mit neuer Trendmarke ANZEIGEN Röbi's Restaurant 4. 11. und 5. 11. 2016 Lynn’s Thai Kitchen Abend mit Buffet *** 18. 11. und 19. 11. 2016 Raclette und Wein – Weingut Diederik Küsnacht www.ussicht.ch Frohe Aussicht Dorfstrasse 21, 8126 Zumikon 043 288 00 88 Kohinor hat dieses Jahr vor allem in seine Kompetenz bezüglich Design und Massanfertigung sowie den Umbau von alten Schmuckstücken investiert. «Damit differenzieren wir uns klar von Geschäften an der Zürcher Bahnhofstrasse, die in der Regel nur Fertigschmuck anbieten», erklärt der gebürtige Holländer Borgts. «Darüber hinaus vertiefen wir unser Brillantund Solitär-Geschäft», ergänzt er. Diesbezüglich biete der Standort in Küsnacht Preisvorteile gegenüber der städtischen Laden-Mietsituation. Diese Kostenvorteile will der Inhaber seinen Kunden weitergeben. In den vergangen zwei Jahren ist dem Juwelier aber vor allem eines bewusst geworden: «Wir müssen unsere Aufgabe als Dorfgeschäft besser wahrnehmen», meint das ehemalige Mitglied der Chopard-Geschäftsleitung. Er bestätigt: «Es stimmt schon, dass man bei uns bisher nur sehr wenige Schmuckstücke finden konnte, Die Kohinor-Familie: Marie-Ida und Peter Borgts mit Gaston. die für ein kleineres Budget geeignet waren.» Daher habe man nur schwer jüngere Kundschaft ansprechen können. Borgts: «Mit unserer sommerlichen Bead-Armbänder-Aktion haben wir damit Schluss gemacht.» Die Edelstein-Armbänder aus eigener Herstellung, die für 95 Franken zu haben sind, hätten in den vergangenen Monaten grosse Resonanz gefunden. Dies zeige, dass man auf dem richtigen Weg sei. «Selbstverständlich müssen aber alle Produkte unsere hohen Qualitätsansprüche erfüllen und dürfen sich nicht zu weit von unserem Grundsatz ‹Zeitlose Eleganz› entfernen», räumt er ein. Die Marke Messika gehört neu zum Sortiment von Kohinor. F: zvg. Gleich mit zwei Massnahmen will Kohinor jetzt die neue Kundschaft ansprechen: erstens mit der Etablierung einer preiswerten, neuen Linie aus dem eigenen Atelier und zweitens mit der Einführung des Senkrechtstarters der Szene schlechthin – der erfolgreichen Weltmarke Messika. «Gerade bin ich aus Paris zurückgekommen und habe mir die Marke exklusiv für die Goldküste sichern können», erzählt Borgts begeistert. Die trendige Marke setze voll auf Social Media Marketing und laufe mit vielen Stars, die die Marke unterstützen, der Konkurrenz den Rang ab. Kein Kunde dürfe jedoch den Eindruck erhalten, dass das Leitthema der Unternehmer abhandengekommen sei. «Wir sind und bleiben hochwertig!», unterstreicht Borgts. Er möchte aber auch Laufkundschaft dazu einladen, sich von der Vielfalt des Kohinor-Angebots zu überzeugen. «Schauen Sie doch einfach mal hinein; obwohl unsere Tür meistens nur per Knopfdruck geöffnet wird, steht sie jedem Interessierten offen.» Man müsse sich allerdings darauf gefasst machen, zuerst von Gaston inspiziert zu werden, fügt er lachend an. (pd./aj.) Kohinor Juwelen, Dorfstrasse 17, Küsnacht. www.kohinor.ch. ANZEIGEN STELLEN Kaufe Pelz-Jacken und Pelz-Mäntel Leder und Taschen seriös und fair, H. Braun, 076 424 45 05 IMMOBILIEN Auf einen Blick Bäckerei-Konditorei Von Burg, Allmendstrasse 4 Küsnacht 044 910 42 75 Kehrichtabfuhr/ Tankstelle Rudolf Günthardt AG, Seestrasse 89 Küsnacht 044 914 70 80 Messerschmied/Stahlwaren Rasenmäher/Schleiferei Teppiche/Parkett Vorhänge/PVC-Beläge M. Kürsteiner, Langägertenstr. 3 Seit 1952, Zollikerberg 044 391 62 62 Schmidli Innendekoration, Drusbergstr. 18, Erlenbach 044 910 87 42 Storenfabrik Umzüge Hausräumungen Kästli Storen AG, Leimbachstrasse 46 Zürich-Leimbach 044 482 36 81 www.kaestli-storen-ag.ch Rudolf Günthardt AG, Seestrasse 89 Küsnacht 044 914 70 80 Für Ihre Eintragungen in unserer Rubrik «Auf einen Blick»: Frau H. Haltiner berät Sie gerne. Telefon 044 910 88 26 Stadt Zürich AKTUELL Digitale Selbstbestimmung Nr. 44 Schutz des Kulturlandes und der Ehe kommen vors Volk Am 27. November entscheiden die Stimmbürgerinnen und -bürger im Kanton Zürich über die Umsetzung der Kulturlandinitiative und über die Volksinitiative «Schutz der Ehe». Pia Meier Schweiz hat Vorreiterrolle «Jeder Mensch ist Datenmilliardär», hielt Hafen weiter fest. Über diese Daten müsse man selbst die Kontrolle haben. «Wenn der Bürger seine Da- Pia Meier «Intelligente Fasern», die die Gesundheit des Menschen messen. ten selbst kontrolliert und die Kontrolle über Zweitnutzungen hat, ist das eine grosse Chance», so Hafen. So könnte zum Beispiel eine Therapie angepasst werden, was effizienter sei, denn nicht jeder Mensch reagiere gleich auf eine bestimmte Dosis Medikamente. «Wir könnten nicht alles den Ärzten überlassen», betonte Hafen. Weiter müssten Banken in Genossenschaften umstrukturiert werden. «Die Banken müssen uns gehören», forderte der Professor. Die Schweiz spielt diesbezüglich eine wichtige Rolle, betonte Hafen. Die digitale Revolution sei eine schnelle Entwicklung. In der Schweiz brauche es ein Gesetz beziehungsweise einen Verfassungseintrag. Ein Postulat an den Bundesrat sei eingereicht worden. Dieses verlangt ein Recht auf eine Kopie der eigenen Daten, die eine Datenfirma sammelt. Das Postulat wurde im November 2015 vom Bundesrat angenommen. Weiter müssten die Banken die Ge- Foto: pm. winne mit Datenbanken an die Genossenschafter zurückbezahlen. MiData.coop Die MiData-Kooperativen ermöglichen den Bürgern, Kontrolle über ihre eigenen Daten zu haben. MiDataKooperativen sind nicht gewinnorientiert. Der Fokus ist vor allem auf Gesundheitsdaten gerichtet, da diese am meisten sensitiv sind. Die erste MiData-Kooperative wurde in der Schweiz 2015 gegründet. Es gibt bereits Pilotprojekte mit Universitätsspitälern. MiData.coop versorgt die Leute mit einer digitalen Plattform. Kopien von persönlichen Daten werden vom Bürger aufbewahrt. Transparenz ist garantiert, weil die MiData-Kooperativen öffentlich sind. Es ist geplant, diese MiData-Kooperativen auch in anderen Ländern einzurichten. Hafen ist Co-Gründer und Präsident der MiData-Kooperative. Treffpunkt Science City dauert noch bis 27. November. www.treffpunkt.ethz.ch. Koch-Areal: Leupi übernimmt von Wolff Richard Wolff ist in Fragen betreffend Koch-Areal in den Ausstand getreten. Nun hat Stadtrat Daniel Leupi den Lead übernommen. Am 6. Oktober beschloss und kommunizierte der Stadtrat neue Regeln, mit denen der Partylärm aus dem Koch-Areal vermindert werden soll. 11 ABSTIMMUNG VOM 27. NOVEMBER Beim diesjährigen Treffpunkt Science City wird thematisiert, wie die digitale Revolution den Alltag verändert. In seiner Vorlesung forderte Professor Ernst Hafen die Anwesenden auf, mündig zu werden und ihre Daten unter Kontrolle zu halten. «Haben Sie ein Smartphone und haben Sie heute schon ein Gratis-App herunterladen?», fragte Ernst Hafen die zahlreichen Interessierten im Hörsaal an der ETH Hönggerberg. Er betonte, dass man damit zahlreiche Daten preisgebe und nicht wisse, was vor allem amerikanische Firmen damit machen. Dies gelte für Google, Amazon, Facebook, aber auch für Cumulus von Migros und andere. Allgemein würden die Menschen ihre Daten zu freizügig weggeben. Und dies obwohl das Vertrauen in die Datenfirmen laufend schwinde. «Die digitale Leibeigenschaft kann so nicht weitergehen», betonte Hafen. «Es braucht die digitale Selbstbestimmung.» In wenigen Jahren sei es möglich, das Genom jedes Menschen vollständig zu sequenzieren. Eine Folge sei die personalisierte Gesundheit. Hafen forderte die Anwesenden auf, die Kontrolle über ihre eigenen Daten wieder zu erhalten. «Sie müssen ihr Datenkonto selbst verwalten.» 3. November 2016 Im Rahmen der entsprechenden Diskussion forderte das Gremium Stadtrat Richard Wolff (AL) auf, die Frage nach seiner Unbefangenheit noch einmal zu prüfen. «Sicherheitsvorsteher Richard Wolff ist daraufhin zur Auffassung gelangt, dass er seine Situation bislang falsch eingeschätzt hatte», so der Stadtrat. Er ist deshalb in den Ausstand getreten. Das Dossier wird neu von Stadtrat Daniel Leupi geführt. Dieser nimmt als Finanz- vorsteher auch die Rolle des Grundeigentümers des Koch-Areals wahr. An einer Medienkonferenz am Dienstag betonte Leupi (Grüne), dass es seit Anfang Oktober und nach sieben Partys nur noch eine Lärmklage gab. Es mangle aber weiterhin an der Einhaltung von Sicherheitsstandards. SVPund FDP-Politiker verlangen nach wie vor einen Departementswechsel von Wolff (AL). Für andere ist er als Stadtrat nicht mehr tragbar. (pm./ ls.) Die Kulturlandinitiative haben die Stimmberechtigten des Kantons Zürich am 17. Juni 2012 angenommen. Sie will, dass die wertvollen Landwirtschaftsflächen und die Flächen von besonderer ökologischer Bedeutung wirksam geschützt und bezüglich Umfang und Qualität erhalten bleiben. Nun muss noch über die Änderung des Planungs- und Baugesetzes zwecks Umsetzung der Kulturlandinitiative abgestimmt werden. Diese umfasst eine Kompensationspflicht durch Auszonung oder Aufwertung. Gegen die Umsetzungsvorlage wurde das Kantonsratsreferendum ergriffen, weshalb es nun zur Volksabstimmung kommt. Die Minderheit des Kantonsrats stimmt der Umsetzungsvorlage der Kulturlandinitiative zu, weil sie der Meinung ist, dass die Stimmberechtigten einen besseren Schutz des Kulturlandes verlangen. Gerade Zürich mit seiner wachsenden Bevölkerung müsse seine landwirtschaftlich wertvollen Flächen verbindlich schützen. «Der Richtplan verhindert die weitere Zersiedelung nicht und gefährdet die Ernährungssicherheit.» Der Richtplan stelle keinen sicheren Schutz für das Kulturland dar, weil er laufend geändert werden kann. Die Umsetzung der Kulturlandinitiative gefährde die künftige Entwicklung des Kantons nicht, so die Befürworter. Sie garantiere im Gegenteil genügend hochwertigen Erholungsraum für alle. Demgegenüber steht die Auffassung einer Mehrheit des Kantonsrats, dass bereits das heute geltende Recht mit der revidierten kantonalen Richtplanung ein griffiges und ausgewogenes Instrument für den wichtigen Kulturlandschutz darstellt. «Der Richtplan setzt auf innere Verdich- tung statt auf Bauzonen.» Mindestens 80 Prozent des Bevölkerungswachstums sollen zukünftig in städtischen Wohnlandschaften stattfinden. «Das ist eine wichtige und breit akzeptierte Forderung der Zürcher Raumplanung.» Die Umsetzung der Kulturlandinitiative drohe die Ziele der Zürcher Raumplanung zu unterlaufen. Dass der Schutz auch für innerhalb des Siedlungsgebiets gelegene ökologische Flächen gelten soll, könne die Ernährungssicherheit kaum namhaft steigern. Gegen die Kulturlandinitiative sind Regierungsrat und Kantonsrat, FDP, EVP und CVP. Dafür sind SP, Grüne und GLP. Die SVP fällte ihren Entscheid nach Redaktionsschluss. Schutz der Ehe Die Volksinitiative der EDU sieht eine Definition des Ehebegriffs in der Verfassung des Kantons Zürich vor. Die Regelung des Eherechts ist jedoch eine Frage des Zivilrechts und damit Sache des Bundes, so der Regierungsrat. Da Bundesrecht dem kantonalen Recht vorgeht, hätte eine Definition des Ehebegriffs in der Kantonsverfassung überdies nur insoweit Bestand, als sie mit dem Bundesrecht übereinstimmt. «Die mit der Initiative angestrebte Festschreibung des Ehebegriffs wäre deshalb richtigerweise auf Bundesebene vorzunehmen», schreibt der Regierungsrat. Die Befürworter der Volksinitiative wollen den heutigen Ehebegriff – zumindest für das kantonale Recht – bewahren und eine Öffnung des heutigen Begriffs der Ehe verhindern. Die Initiative will Bestrebungen, die vielfältigen Formen des gemeinschaftlichen Zusammenlebens der natürlichen Ehe anzunähern oder gar ihr gleichzustellen, verhindern. «Damit würde man das traditionelle Verständnis der Ehe und deren besondere Bedeutung für die Gesellschaft untergraben», halten die Befürworter fest. Weiter betonen sie, dass die Initiative eheliche Gemeinschaften wie das Konkubinat oder die eingetragene Partnerschaft für Gleichgeschlechtliche nicht berühre. Nein sagen Regierungsrat und Kantonsrat, FDP, SP, Grüne, GLP, CVP und EVP, Ja sagt die EDU. ANZEIGEN Stilvolle Herbst-/Winterkollektion ist da von bester Qualität K L E I N A N Z E I G E N Lake Store Dorfstrasse 130, Meilen www.lakestore.ch Kleinanzeigen kosten pro Doppelzeile Fr. 20.-. Chiffrezuschlag Fr. 5.- Bargeld beilegen und mit dem Coupon einsenden an: Lokalinfo AG, «Kleinanzeigen», Buckhauserstr. 11, 8048 Zürich. Diese Inserate sind nur für private Anbieter. Aufträge, die bis Freitag, 10.00 Uhr, bei uns eintreffen, erscheinen in der nächsten Ausgabe. Den Text bitte in Blockschrift ausfüllen (pro Feld 1 Buchstabe, Satzzeichen oder Wortzwischenraum). ❏ Freizeit/Ferien ❏ Unterricht/Kurse ❏ Fitness/Gesundheit ❏ Musik/Unterhaltung ❏ Diverses ❏ Fahrzeuge Name/Vorname: Strasse: PLZ/Ort: Telefon: ❏ Wohnungen ❏ Möbel/Antiquitäten 12 Stadt Zürich Nr. 44 3. November 2016 AU TO M O B I L Opel greift mit dem Astra nach den Sternen Der Astra Sports Tourer ist ein gewichtiges Argument, um zur GM-Tochter zurückzukehren. Die Kombiversion des «Auto des Jahres» bietet erstklassige Platzverhältnisse und innovative Details. Peter Lattmann Mit der Lancierung des neuen Astra ist das Lächeln ins Gesicht von OpelChef Karl-Thomas Neumann zurückgekehrt. Dank der guten Aufnahme des Astra steigen in vielen Märkten erstmals seit langem die Verkaufszahlen und die Marktanteile. Der 4,7 Meter lange Sports Tourer soll dereinst zwei Drittel aller Astra-Verkäufe ausmachen. Die hohen Erwartungen gründen nicht nur auf der grossen Klappe. Diese deutet nur an, was der Lademeister alles kann. 540 Liter fasst der Kofferraum in der Fünfplätzer-Konfiguration. Grosszügige 1630 Liter auf einer ebenen Fläche sind es, wenn die dreigeteilte Rücksitzlehne umgeklappt ist, was auch per Fernentriegelung oder vom Heck aus möglich ist. Doppelter Boden Der doppelte Boden ermöglicht es, das Gepäck auf einfache Art so zu verstauen, dass es nicht verrutscht. Zum markant grösseren Raumangebot gesellt sich als Verdienst der neuen Struktur der Plattform ein fast 200 Kilogramm geringeres Gewicht. Das ist mitverantwortlich für die ausgewogenen Fahreigenschaften. Der Sports Tourer überzeugt auf der Auto- Wesentlich mehr Platz, moderne Assistenzsysteme und Motoren machen den Astra Spots Tourer attraktiv. bahn ebenso wie auf der Landstrasse und stellt ungeachtet der Beladung auch am Berg seinen Mann. Dank der straffen Lenkung imponiert vor allem das Kurvenverhalten. Soll er seinem Namen ganz gerecht werden und die definitive Abkehr von der früheren Bezeichnung «Caravan» bekräftigen, bietet sich der Betriebsmodus Sport mit spontanerer Gasannahme und direkterer Lenkung an, der auch während der Fahrt per Knopfdruck aktiviert werden kann. Als passende Antriebsvariante dazu erweisen sich der 1,4-Liter-Turbobenziner mit Direkteinspritzung in der 150-PS-Version und die zielbe- wusst schaltende Sechsgangautomatik. Das maximale Drehmoment von 245 Newtonmetern ist in einem breiten Drehzahlbereich abrufbar und ermöglicht den Spurt aus dem Stand auf Tempo 100 in knapp 9 Sekunden. Rassiger muss es in dieser von Vernunft geprägten Fahrzeugkategorie gar nicht zugehen. Bescheidener Verbrauch Wird der Sports Tourer seinem Charakter entsprechend behandelt, dankt er das mit einem relativ bescheidenen Verbrauch von 5½ Liter Benzin für 100 Kilometer. Aktuelle Alternativen dazu sind Benziner im Bereich von F: zvg. 100 bis 200 PS und vier noch wirtschaftlichere Dieselaggregate mit 95 bis 160 PS. In der aufwendigsten ExcellenceAusführung wird der Astra Sports Tourer als 1,4-Liter-Turbobenziner mit 150 PS ab 34 200 Franken angeboten. Auch diesbezüglich muss er sich gegen die gut aufgestellte Konkurrenz nicht verstecken. Gleiches gilt für die Linienführung mit den auffälligen D-Säulen. Dass diese die Rundumsicht einschränken, muss in Kauf genommen werden. Die graue Maus hat einer attraktiven Erscheinung Platz gemacht. Das ist unschwer auch an den verwendeten Ma- terialien im Interieur und an der Verarbeitung zu erkennen. Gute Assistenzsysteme Bei den Assisstenzsystemen ist Opel schon auf demselben Niveau wie die Premiummarken, bei der Kommunikation sogar schon ein bisschen weiter. Wer sich nicht mit der Bedienung des Touchscreens anfreunden will, drückt den Knopf des optionalen OnStar-Systems am Innenspiegel und wird Sekunden später von einer freundlichen Dame ins gewünschte Spezialitätenrestaurant oder zum Auswärtsspiel des Lieblingsvereins gelotst. So haften moderne Reifen besser auf der Strasse weisen. Bei gleichem Abrollumfang ist die Reifenflanke dadurch weniger hoch (Niederquerschnitt). Nur durch intensive Abstimmung am Fahrwerk kann der Komfortanspruch trotzdem erfüllt werden. Pneus müssen einiges leisten. Moderne Reifen reduzieren den Verbrauch, verringern den Fahrlärm, bieten eine immer längere Laufleistung und erhöhen die Sicherheit. Ein Blick in die aktuelle Reifenentwicklung. Korrekter Reifendruck ist wichtig Roland Hofer Die Fläche eines A4-Blatts muss genügen, um sämtliche Traktions-, Brems- und Kurvenkräfte von einem Fahrzeug auf den Untergrund zu übertragen. Moderne Reifen können aber mehr, denn die Hersteller setzen alljährlich Millionen dafür ein, Pneus leichter, leiser und verbrauchssenkender zu konstruieren. Gummimischungen, die bis zu 25 verschiedene Substanzen (Russ, Silica, Harze, Weichmacher, Metall, Carbonpartikel, Aramidfasern wie Kevlar und Biofüllstoffe) enthalten und eine zähe Molekularstruktur bilden, ergänzen den Kautschuk. Auf dem gleichen Laufstreifen sind heute mehrere unterschiedliche Mischungen möglich. Unterschiedliche Ziele Bei den Reifen-Neuentwicklungen beschreiten die Hersteller je nach vorgesehenem Einsatzgebiet völlig unterschiedliche Ziele. So haben sich die Sommer- und Winterreifen etwa so weit auseinanderentwickelt wie ein Geländewagenreifen von einem Renn-Slick in der Formel 1. Vollständig anders aufgebaut sind auch die Motorradreifen. Sie haben ein rundes Profil, da sich ein Zweirad in Kurven Gute Haftung: Die Auflagefläche eines Pneus entspricht der Grösse eines A4-Papiers. neigt. Seit mehreren Jahren dürfen in der Reifenproduktion keine aromatischen Öle mehr eingesetzt werden. Darum verfügen neue Reifentypen über andere Komponenten, um der Alterung entgegenzuwirken. Meist bedienen sich die Hersteller bei der Natur und bauen Orangenschalenöle oder andere pflanzliche Stoffe in das Polymer ein. Geringerer Rollwiderstand durch spezielle Profilgebungen mit kompakten Blöcken, härter ausgebildeten Reifenschultern und einem längeren Latsch (Fussabdruck des Reifens) sind heute gefragt. Durch gezielte Massnahmen kann dank den Reifen bis ein halber Liter Treibstoff auf 100 Kilometer eingespart werden. Aber auch die Kurvenfahrt wird stabiler und der Bremsweg kürzer. In einem weiteren Schritt müssen die Reifen nochmals leiser werden. Insbesondere bei den Winterreifen, die heute durch das tiefere Profil, die grossen Wasserrillen und Lamellen etwas lauter sind, besteht Verbesserungspotenzial. Verschiedene Flankengestaltungen durch kleine Erhebungen oder Windleitelemente weisen in die richtige Richtung. Die Lebensdauer eines Reifens hängt von vielen Faktoren ab. Bei einem normalen Personenwagen-Som- Fotos: zvg. merpneu kann davon ausgegangen werden, dass die Laufleistung mindestens 20 000 bis 30 000 Kilometer beträgt. Winterreifen haben eine weichere Gummimischung. Sie erreichen ihre beste Wirkung bei kalten Temperaturen. Werden sie im Sommer ausgefahren – das ist gesetzlich bis auf die verbleibenden 1,6 Millimeter Restprofil erlaubt –, verschleissen sie wesentlich schneller und verlängern den Bremsweg deutlich. Höhere Fahrzeuggewichte zwingen zum Einbau von grösseren Bremsen. Der Lastindex des Reifens muss folglich höher sein und die Felge einen grösseren Durchmesser auf- Weil auf unseren Strassen immer weniger Reifenschäden auftreten, sind die Hersteller teilweise dazu übergegangen, das zusätzliche Gewicht des Ersatzrads einzusparen. Sie geben ein Notrad mit auf den Weg, mit dem mit maximal 80 Stundenkilometer bis zur nächsten Garage gefahren werden kann. Obwohl heute Neuwagen mit einem Reifendruckwarnsystem ausgestattet sind, weisen wir darauf hin, dass der Reifendruck für die Sicherheit überaus wichtig ist. Darum lohnt es sich, trotz Anzeige, den Druck monatlich an der Tankstelle zu überprüfen. Die sogenannten Runflat-Reifen – sie haben eine verstärkte Flanke, sodass sie auch ohne Luftdruck noch gefahren werden können – haben sich nicht wirklich durchgesetzt. Sie machen eigentlich nur bei einem gepanzerten Fahrzeug Sinn, das bei einem Angriff noch rasch aus dem Gefahrenbereich verschwinden will. Ein Reifen-Rohling. Stadt Zürich Nr. 44 3. November 2016 13 ZÜRICH INSIDE Ursula Litmanowitsch E-Mail: [email protected] Ganz in Weiss: Shawne Fielding mit Partner Patrick Schöpf. Anastasia Kiefer, Laetitia Guarino (l.) in «Kiefer Couture». Susanna Erb (Cartier, l.), Barbara Frey (Kispex-Gönnerverein). Eine glanzvolle Ballnacht der grossen Emotionen Mit dem 12. Kispi-Ball im «Baur au Lac» gilt die heurige Ballsaison als eröffnet. Die 483 Gäste zeigten sich auch in diesem Jahr wieder sehr grosszügig. Der Spendenerlös von rund 460 000 Franken kommt der Forschergruppe für Blutstammzelltransplantation bei Kindern zugute. Das Mädchen Madlaina, das durch Knochenmarkspende überlebt hat, sprach dazu bewegende Worte. Die Kispi-Ball-Gründer Professor Felix Sennhauser und der ehemalige «Baur au Lac»-Direktor Michel Rey waren ebenso bewegt wie Gesundheitsdirektor Thomas Heiniger, Martin Vollenwyder, Präsident der Eleonorenstiftung, oder Gastgeber und Generalmanager Wilhelm Luxem. Für die hübsche Patrizia Vassalli war es ein ganz besonderer Anlass. Sie durfte gemeinsam mit ihren Eltern Sergio und Sandra VasANZEIGEN salli (im Vorstand des Gönnervereins Kispex) zum ersten Mal einen Ball besuchen und tat dies ganz bewusst zu Ehren ihres verstorbenen Bruders Luciano Vassalli. Einer der Hauptsponsoren des Balls, Patrick Liotard-Vogt (Asmallworld-Foundation), sagte, es sei ein unermessliches Glück, wenn man gesunde Kinder haben dürfe, und er hoffe, dass seine eigenen einmal das Spital nur bei der Geburt von innen sehen würden. Ob bereits eines unterwegs sei, dazu wollte er sich nicht äussern. Sichtbar hochschwanger war Model Olivia Fischer, die mit ihrem Mann und Kispi-Ball-Initiant Oliver Wolfensberger den Abend vorwiegend sitzend genoss. Mit Tanzen sei dieses Jahr leider nichts, sagte die vorsichtige Mami, die in sechs Wochen ihr zweites Kind, ein Mädchen, erwartet. Premiere für Patrizia Vassalli mit Mutter Sandra Vassalli. Hochschwanger am Ball: Model Olivia Wolfensberger mit ihrem Gatten Oliver Wolfensberger (Swiss Property AG). Zürcher Stararchitektin Tilla Theus mit ihrem Partner. Kispi-CEO Markus Malagoli mit seiner Ehefrau Silvia. Beschwingt: Christine Moor mit Raphael Wolfensberger. Corinna Mickert in Stella Mc Cartney. Prof. Felix Sennhauser (l.), Madlaina, Hotelier Michel Rey. Chirurgen-Quartett (v.l.): Michael und Samira Hübler, Martin und Claudia Meuli. 14 Küsnachter Nr. 44 3. November 2016 Veranstaltungen & Freizeit DR. GAMBLE Was, wann, wo – Tipps für Anlässe in der Region Donnerstag, 3. November Thomas W. Enderle Spielend durch die Steinzeit Wie sah wohl der Alltag von Kindern vor 10 000 Jahren aus? Statt virtuell Monster zu jagen oder Velo zu fahren, gingen die Kleinen schon früh den Eltern zur Hand. Genau hier setzt «Stone Age Junior», das neue «Kinderspiel des Jahres» an. Die Spieler schlüpfen in die Rolle von Steinzeit-Kindern, die beim Jagen und Sammeln helfen. Der Spielplan besteht aus acht im Kreis angeordneten Feldern. Auf diesem Rundkurs bewegen sich die Figuren während des Spiels. Um den Spielplan liegen verdeckt 24 Waldplättchen. Jeder versucht, drei Hütten in seiner Siedlung zu bauen. Dazu müssen die Spieler Waren einsammeln. Zu Beginn seines Zugs deckt man ein Waldplättchen auf. Dieses zeigt an, auf welches Feld man vorrückt oder um wie viele Felder man nach vorne ziehen darf. Was man nun tun darf, hängt davon ab, wo man landet: Auf dem Beeren-Feld erhält man beispielsweise eine Beere, am Fluss einen Fisch, bei den Felsen eine Pfeilspitze. Die so erhaltene Ware legt man versteckt hinter seine Siedlung. Auf dem Tauschfeld darf man seine bisherigen Waren gegen dort liegende umtauschen. Beim Hundefeld bekommt man ein Hundeplättchen, dass als Joker für jede Ware eingesetzt werden kann. Landet man auf dem Baufeld, darf man eine Hütte bauen. Es liegen immer drei Hüttenplättchen aus. Darauf sieht man, welche Waren es braucht, um es zu errichten. Hat man die erforderlichen Waren, legt man diese auf ihre Felder zurück und stellt im Gegenzug die Hütte in der eigenen Siedlung auf. Dann werden alle Waldplättchen wieder verdeckt – und zwei miteinander vertauscht. Der nächste Spieler hat somit wieder alle Waldplättchen zur Auswahl, um seine Spielfigur zu steuern. So geht es reihum, bis ein Spieler die dritte Hütte errichten kann. Dieser Steinzeitler gewinnt. Dr. Gamble meint: «Stone Age Junior» ist eine spannende Kombination aus Memory- und PlanungsSpiel. Wer sich merken kann, welche Waldplättchen wo liegen, kann seine Spielfigur zu den richtigen Feldern steuern. Nur so kommt man zum richtigen Zeitpunkt auch auf das Baufeld. Gleichzeitig sollte man im Auge behalten, welche Waren potenziell für mehrere ausliegende Hütten verwendet werden könnten. Sonst durchkreuzt plötzlich ein Mitspieler die eigenen ausgeklügelten Pläne. Ein modernes Kinderspiel, das jüngere Spieler in anspruchsvollere Spielkost einführt. Die gelungene Geschichte, Regel und auch Grafik runden den Spielspass ab. Dr. Gambles Urteil: «Stone Age Junior» von Marco Teubner, Hans im Glück, 2–4 Spieler, ab 5 Jahre. 10.30–11.15 Ökumenische Andacht: Mit Thomas Keller. Tertianum, Sennhofweg 23, Zollikerberg. 12.00 Senioren-Mittagstisch: Organisator: Triangel Herrliberg, Kontakt: 043 277 54 00 oder [email protected]. Immer am ersten Donnerstag im Monat. Restaurant Rössli, Herrliberg. 16.00–16.45 Basar: Reformiertes Kirchgemeindehaus, Untere Heslibachstr. 5, Küsnacht. 15.00–16.00 Klavierkonzert: Mit Vladimir Valdivia. Tertianum, Sennhofweg 23, Zollikerberg. 16.00–16.45 Storytime in English: Spielerischer Einstieg ins Englische für Schüler (2. und 3. Klasse). Bibliothek, Seestrasse 123, Küsnacht. 18.15 Turnen für alle: Gesundheits- und Fitnesstraining für Jung und Alt unter der Leitung von Bruno F. Dümmler, dipl. Turn- und Sportlehrer. Jeden Do ausser in den Schulferien, Garderoben stehen zur Verfügung. Schulhaus Zentrum (Untere Turnhalle ), Rigistrasse, Küsnacht. 19.00–20.00 Ski-Fit 2016/17: Skiturnen für jedermann und -frau, organisiert vom Bürgerturnverein Küsnacht. Jeden Do (ausser in den Schulferien) bis zu den Frühlingsferien. Keine Anmeldung nötig. Leitung/Infos: Nelly Voegeli-Sturzenegger, [email protected], 079 652 02 12, www.btvk.ch. Turnhalle 2 bei der Heslihalle, Küsnacht. Freitag, 4. November 9.30–10.30 Sprechstunde: Kinderernährung: Unverbindliche und kostenlose Beratung im Familienzentrum mit Kinderbetreuung oder am Telefon 079 793 67 62, Nicole Meybohm, Ernährungspsych. Beraterin. Familienzentrum Küsnacht, Tobelweg 4, Küsnacht. 14.00–15.00 Residenzbesichtigung: Treffpunkt: Lounge. Ab 15 Uhr: Live-Pianomusik. Tertianum, Sennhofweg 23, Zollikerberg. 20.30 Béla-Bartók-Oper: Bar ab 19.30 Uhr. «Herzog Blaubarts Burg». Chrottegrotte, Obere Dorfstrasse 27, Küsnacht. Samstag, 5. November 9.00–15.00 Standaktion der glp: Mit Gemeinderatskandidatin Susanna Schubiger, Microlino und Wim Ouboter. Falkenplatz, Küsnacht. 16.00–23.00 Säulikegeln: Der Männerchor Zumikon lädt zum traditionellen Kegeln. Absenden am Sonntag, 13. Nov., 20 Uhr, im Anschluss an das Kegeln. Kirchgemeindesaal. Dorfplatz, Zumikon. 19.30 Konzert: Herbstmohn: Kleine Werke grosser Meister. Ref. Kirche Zumikon, Unterdorfstrasse. Sonntag, 6. November 14.00–22.00 Säulikegeln: Wie am Samstag, 5. November. Kirchgemeindesaal. Dorfplatz, Zumikon. Dienstag, 8. November 15.00 Vortrag «Sicherheit im Alter»: Betrügereien an der Haustür und Diebstähle. Vortrag von Rolf Decker, Polizist und PR-Berater bei der Präventionsabteilung der Kantonspolizei Zürich. Foyer der Heslihalle. Untere Heslibachstr. 33, Küsnacht. 19.30 Vortrag von Winzer Diederik Michel: «Vom Rebstock zum Wein – und der Winzer dazwischen». Eintritt frei, Apéro. Bibliothek, Seestrasse 123, Küsnacht. Mittwoch, 9. November 20.00 Arztvortrag: Jemen – Erfahrungen von Frau Dr. Breitenstein, FMH Anästhesie im Spital Uster. Heslihalle, Untere Heslibachstrasse 33, Küsnacht. Donnerstag, 10. Novembe 16.45–17.30 Ökumenische Abendandacht: Mit Pfrn. Lea Scherler. Tertianum, Sennhofweg 23, Zollikerberg. 18.15 Turnen für alle: Wie am 3. November 19.00–20.00 Ski-Fit: Wie am 3. November. Freitag, 11. November Montag, 7. November 18.00 Räbeliechtli-Umzug.: Wir treffen uns in der Tägerhalde, dann laufen wir mit unseren Räben um den Schübelweiher. Zum Aufwärmen gibt es anschliessend Würstli und Punsch. Eine Veranstaltung vom Familienclub Küsnacht. 19.30–21.30 SingBar mit Rondo: Im Liederbuch «Rondo» steckt für alle etwas drin. Einladung zum Mitsingen an alle Pfadis und Nicht-Pfadis. Beginn im Ortsmuseum Küsnacht, anschliessend Spaziergang und Umtrunk in der Chrottegrotte. Unkostenbeitrag: 7 Franken. ANZEIGEN KIRCHEN Katholisches Pfarramt Küsnacht-Erlenbach Reformierte Kirchgemeinde Küsnacht Küsnacht, St. Georg Samstag, 5. November 17.00 Eucharistiefeier Sonntag, 6. November 10.30 Familiengottesdienst Sonntag, 6. November 10.15 Kirche Zollikon, Rösslirain 2 Regional-Gottesdienst zum Reformationssonntag in Zollikon mit Abendmahl Pfarrteam: Adelheid Jewanski, Matthias Dübendorfer, René Weisstanner, Andreas Cabalzar, Lea Scherler Musik: Kirchenchor Küsnacht, Leitung: Jürg Tobler Anschliessend Mittagessen und Rahmenprogramm im Gemeindesaal Zollikon 10.15 Pflegeresidenz Bethesda Begrüssungsgottesdienst Pfarrerin Heidi Schnegg Itschnach Friedhofkapelle Hinterriet Sonntag, 6. November 9.00 Eucharistiefeier Erlenbach Kirchenzentrum St. Agnes Samstag, 5. November 18.30 Familiengottesdienst Erscheint 1-mal wöchentlich, am Donnerstag Auflage: 12’327 (Wemf beglaubigt) Jahresabonnement: Fr. 90.– Inserate: Fr. 1.07/mm-Spalte Anzeigenschluss: Freitagmorgen, 10 Uhr Geschäftsleitung/Verlag: Liliane Müggenburg Redaktion: Annina Just (aj.), Oliver Linow (oli.) E-Mail: [email protected] Redaktionelle Sonderthemen: Pia Meier (pm.), Lisa Maire (mai.), Pascal Wiederkehr (pw.) Ständige Mitarbeiter: Willy Neubauer (wn.), Annemarie Schmidt-Pfister (asp.) Sport: Hanspeter Rathgeb (hr.) Anzeigenverwaltung: Andrea Kehl, Mayjoy Föhn, Tel. 044 913 53 33 Anzeigenverkauf: Heidi Haltiner, Tel. 044 910 88 26, [email protected] Produktion: AZ Verlagsservice AG, 5001 Aarau Abonnementsdienst: Tel. 044 913 53 33, [email protected] Redaktion/Verlag, Vertrieb: Lokalinfo AG, Buckhauserstrasse 11, 8048 Zürich, Tel. 044 913 53 33, Fax 044 910 87 72 E-Mail: [email protected], www.lokalinfo.ch Druck: St. Galler Tagblatt AG, St. Gallen-Winkeln Küsnachter Veranstaltungen & Freizeit Talentierter Tenor singt in Küsnacht Das Kammerorchester Männedorf-Küsnacht tritt in Küsnacht mit dem jungen Tenor Ilker Arcayürek auf. Das Kammerorchester MännedorfKüsnacht konzertiert am Sonntag, 13. November, in Küsnacht zusammen mit dem jungen Tenor Ilker Arcayürek. Dieser steht am Anfang einer internationalen Karriere und wird vom renommierten Opernmagazin «Opera now» zu den zehn besten Tenören einer neuen heranwachsenden Generation gezählt. Zusammen mit dem Orchester unter der Leitung von Christof Hanimann bringt er sogenannte Arie antiche, Opernarien aus dem 17. und 18. Jahrhundert, zu Gehör. Neben ganz bekannten wie Händels «Ombra mai fù» oder Giordanis «Caro mio ben» sind unbekanntere Perlen von Stradella, Caccini, Caldara und anderen zu entdecken. Zuvor spielt das Or- Ilker Arcayürek zählt zu den besten jungen Tenören. chester Ottorino Respighis beliebte «Antiche danze ed arie», alte Arien und Lautenstücke in romantischem Kleid. Den Auftakt des Konzerts bilden slowakische Tänze aus dem 17. Jahrhundert, wohlklingend für Streichorchester gesetzt vom 1944 Foto: zvg. geborenen slowakischen Komponisten Jozef Podprocký. (pd.) Sonntag, 13. November, 17 Uhr, reformierte Kirche Küsnacht. Eintritt frei (Kollekte). Konzert wird auch am Freitag, 11. November, um 20 Uhr in der katholischen Kirche Männedorf aufgeführt. Räbeliechtli ziehen durch Herrliberg Wie jedes Jahr lädt der Familienclub Robinson am Samstagabend zum Räbeliechtli-Sternlauf ein. Ein Hauch von vorweihnachtlicher Stimmung wird sich breitmachen, wenn sich am Samstag in der anbrechenden Dunkelheit die Kinder mit ihren Räbeliechtli um 17.30 Uhr in vier Sternlaufgruppen in Richtung Schulhaus Rebacker B in Bewegung setzen. Ausgangspunkte sind die Humrigenstrasse, Höhe Friedhof, die Sporthalle Langacker, die reformierte Kirche sowie die Grütstrasse. Die grossen und kleinen Sternläufer werden dort von den jeweiligen Sterngruppenleiterinnen und -leitern erwartet und zum Schulhaus geleitet. Unterwegs werden Stopps eingeschaltet, um Räbeliechtli-Lieder anzustimmen. Es wäre schön, wenn nicht nur die Liechtli der Kinder die abgedunkelten Strassen beleben würden, sondern vielleicht auch die Herrliberger Bevölkerung die eine oder andere fantasievoll geschnitzte Räbe ins Mit verzierten Räben ziehen die Sternläufer durch Herrliberg. Fenster stellte. Um 18 Uhr werden die Räbeliechtli-Läufer beim festlich geschmückten Schulhaus erwartet. Gemeinsames Räbenschnitzen Dort können sich alle mit heissem Glühwein oder Orangenpunch aufwärmen und ein Wienerli mit Brot geniessen. Gemeinsam werden nochmals einige Lieder gesungen, bevor dann die Kinder mit einer stimmungsvollen Geschichte verzaubert Winzer Diederik Michel erzählt in der Küsnachter Bibliothek von den Freuden und Leiden seines Berufs. Winzer Diederik Michel. werden. Für all diejenigen, die im Umgang mit Räbe und Messer nicht so geübt sind, bietet der Familienclub am Samstag ab 9 Uhr ein gemeinsames Räbenschnitzen im Familienzentrum an. Geschnitzte und ausgehöhlte Räbeliechtli bleiben über mehrere Tage frisch, belässt man sie im leicht gesalzenen Wasserbad im Freien. (e.) Liedertexte und Sternlaufplan sind beim Familienclub Robinson erhältlich. Kontakt: Wiebke Schär, 044 554 70 02. Kleine Werke grosser Meister im Konzert Zwischen Rebstock und Wein Welchen Zusammenhang gibt es zwischen Reblaus und Wurzelrebe? Wie geht der Winzer mit der Suzukii um? Seit wann ist die Globalisierung im Rebbau ein Thema? Im Rahmen der Vortragsreihe «Küsnachterinnen und Küsnachter, die etwas zu sagen haben» gibt der Weinbauer Diederik (Didi) Michel auf diese und viele andere Fragen kompetent Auskunft und lässt das Publikum an den Freuden und Leiden seines Berufs teilhaben. Nebenbei können sicher viele Fragen und Unklarheiten aus dem Publikum geklärt werden. Zum Schluss konfrontiert das Bibliotheksteam den Fachmann mit einigen Behauptungen aus Weinkrimis und lässt diese auf ihre Richtigkeit Foto: Archiv Foto: zvg. überprüfen. Im Anschluss an das Referat können Weine aus seiner eigenen Produktion degustiert werden. (e.) «Vom Rebstock zum Wein – und der Winzer dazwischen»: Dienstag, 8. November, 19.30 Uhr, Bibliothek Küsnacht, Seestrasse 123. Eintritt frei, anschliessend Apéro. Ein Querflötenorchester, ein hervorragendes Streichquartett und die Singfrauen Männedorf mit Sopransoli führen unter der Leitung der Zumiker Dirigentin Marie-Luise Vaihinger am 5. November in Zumikon durch ein anspruchsvolles, vielseitiges und abwechslungsreiches Konzertprogramm. Herbstmohn eröffnet das Konzert mit dem titelgebenden ersten Werk «Mohn – roter Mohn». Es folgen in wechselnder Besetzung von Chor, Soli, Querflöten und Streicher Werke von Albinoni, Komitas, Fauré, Puccini, Händel und Ravel. Nach dem grossartigen Erfolg beim Konzert am 1. Oktober in der reformierten Kirche Männedorf bietet der zweite Auftritt in Zumikon nochmals die Gelegenheit zum Genuss eines wirklich speziellen Konzertabends. (e.) «Herbstmohn»: Samstag, 5. November, 19.30 Uhr. Reformierte Schule Zumikon. Kollekte zur Deckung der Unkosten. Nr. 44 3. November 2016 15 16 Küsnachter Nr. 44 K U LT U R / G E S C H I C H TE 3. November 2016 Kulturtreff präsentiert heimische Kunst Was vor 20 Jahren im Erlengut begonnen hat, ist an der Vernissage gefeiert worden: Der Kulturtreff Erlenbach hat eine Werkschau hiesiger Künstler auf die Beine gestellt. Martina Peyer Unzählige Kunstinteressierte aus Erlenbach und Umgebung haben die Vernissage der Ausstellung zum 20jährigen Bestehen des Kulturtreffs Erlenbach besucht, sodass die Räumlichkeiten des Erlenguts zeitweise aus allen Nähten platzten. «Mit der Jubiläumsausstellung wollten wir einerseits das Schaffen der einheimischen Künstler würdigen, andererseits Erinnerungen an die Anfänge des Kulturtreffs wecken», erklärt Nicole Lauener, Erlenbacher Gemeinderätin und Vorstandsmitglied des Kulturtreffs, in ihrer Begrüssungsrede. Denn damals im Jahr 1996 war es ebenfalls eine Ausstellung, die die Kulturtreff-Ära einläutete. Ein spannender Mix aus Literaturveranstaltungen, Konzerten, Kleinkunst und bildender Kunst ist seither Programm im Erlengut. So, wie es sich der damalige Gemeinderat für die Bespielung der altehrwürdigen Villa gewünscht hatte. Sphärische Einstimmung Bevor die Besucher jedoch die vielseitige Ausstellung mit Bildern, Skulpturen, Fotografien bis hin zu Glastellern oder Seidenschals genauer betrachten konnten, kamen sie in den Genuss des Musikerduos Marcel Lüscher und Kristinn Smári Kristinsson: Der Zürcher Saxofonist, der in Erlenbach an der Musikschule unterrichtet, und der isländische Gitarrist schufen im Cheminéezimmer des Erlenguts mit ihren fast mystischen Klängen eine kosmische Welt, die zum gold-roten Abendlicht passte. Kunstvoll eingestimmt, konnte man sich anschliessend den ei- Der Erlenbacher Thomas Joerger kreiert aus alten Gegenständen neue Figuren. Trudi Bolliger mit ihren Landschaftsbildern. gentlichen Protagonisten des Abends widmen: den neun Künstlern und ihren Werken. «Die Erlenbacher Künstler, die auf Einladung des Kulturtreffs die Räume des Erlenguts bespielen, haben alle schon einmal im Rahmen des Kulturtreffs ausgestellt», erklärte Kulturtreff-Präsidentin Doris SchmidRymann die Idee hinter der aktuellen Ausstellung. Den Besuchern präsentiert sich daher nicht nur eine äusserst vielseitige Werkschau, sondern sie begegnen auch Künstlern, die seit vielen Jahren aktiv sind. Darunter die Präsidentin, die seit 1999 Mitglied des Kulturtreffs ist, jedoch nach 17 Jahren in Holzskulptur «open minded» von Dieter Grob. In Do Züsts Händen entstehen aus Glasscherben Platzteller. ihrem Amt auf Ende Jahr zurücktreten wird. Zu sehen sind ihre fotografischen panoramaähnlichen Kompositionen aus Fotografien. Etwas wehmütig erinnerte sich auch Künstlerin Anne Balmer-Pfister an ihre ersten Ausstellungen vor 40 Jahren und an die tollen Momente mit dem Kulturtreff. Es sind ihre letzten Arbeiten, die jetzt im Erlengut zu sehen sind. Denn ihre Augen lassen es nicht mehr zu, dass sie an ihren Webstühlen sitzt, um Bilder, Teppiche oder Schals anzufertigen. Fast etwas ehrfürchtig bestaunten daher einige Besucher ihre Seidenschals, die wegen ihrer Zartheit und Farbenpracht auffallen. Generell zeigt sich die Ausstellung farbenfroh: Rosmarie Huggenbergers Blumenbilder leuchteten immer wieder zwischen den Besuchern hindurch. Nicht übersehen konnte man auch die bunten Platzteller aus Glas von Do Züst oder die Aquarelle von Ernst Uster oder Heidi Stächelin. Obwohl die Stillleben von Stächelin unter anderem mit «Spaghetti» oder «Sugo» betitelt waren, erlitten die Anwesenden keinen Hungerast. Der gereichte Apéro riche mundete allen vorzüglich. Die aktuelle Ausstellung ist zusammen mit Fotos: Martina Peyer dem Liederabend am 2. Dezember das krönende Schlussbouquet. «Gleichzeitig ist es auch ein schöner Abschluss der Tätigkeiten vierer Vorstandsmitglieder», sagt Doris Schmid-Rymann. Das Präsidium übergibt sie Conradin Stiffler. Alina Mondini, Thomas Joerger und Monika Tiken-Bänninger sind seit diesem Jahr als Nachfolger der zurücktretenden Max Schärer, Silvia Barth und Walo Deuber im Vorstand des Kulturtreffs. Ausstellung zum 20-jährigen Bestehen bis zum 6.11. Freitag, 2.12.: «gLiederabend», 20 Uhr, im Gutskeller des Erlenguts, Erlengutstrasse 1A, 8703 Erlenbach. Ortskundige Leser lösen historische Fotorätsel Wie sich zeigte, kennen sich «Küsnachter»-Leserinnen und -Leser in ihrer Gemeinde bestens aus: Bereits vier «Fotorätsel» aus dem Archiv des Ortsmuseums wurden gelöst. In den letzen Wochen hat der «Küsnachter» in unregelmässigen Abständen historische Bilder publiziert, zu denen das Ortsmuseum Küsnacht weiterführende Informationen suchte. Gemäss Kuratorin Elisabeth Abgottspon sind in der Folge zahlreiche Hinweise eingegangen und vier «Fotorätsel» konnten gar gelöst werden. So zeigt das Bild mit der Inventarnummer 35540 (oben links) eine ehemalige Liegenschaft an der Karrenstrasse 5 in Küsnacht. Das Haus wurde 1964 abgerissen und machte einer Überbauung Platz. Der abgebildete Mann heisst Jakob Johann MüllerSpörri (gestorben 1945), und die beiden Damen sind die Geschwister Luise und Margrit Gimpert. Bereits bekannt war, dass das Bild spätestens 1912 aufgenommen wurde, denn es trägt einen Poststempel aus diesem Jahr. Feldartillerie um 1910/12 Auch über das Bild mit der Inventarnummer 35549 (oben rechts) konnten «Küsnachter»-Leser aufklären: Das «Haus Lindenhof» steht heute noch Inventar 35540: Dieses Haus befand sich an der Karrenstrasse 5 in Küsnacht. Es wurde 1964 abgerissen. Inventar 35549: Im Jahr 1909 erbaut und mehrfach umgebaut: Das «Haus Lindenhof», Schiedhaldensteig 14. Inventar 35691: Auf dem offenen Landauer ist der Kutscher Rudolf Günthardt (mit Zylinder) zu sehen. Inventar 35711: Dieses Bild zeigt Feldartilleristen etwa im Jahr 1910. Fotos: Archiv Ortsmuseum Küsnacht am Schiedhaldensteig 14. Es wurde 1909 erbaut und in der Folge mehrfach verändert. Auf dem Bild mit Inventarnummer 35691 (unten links) erkannte sich eine abgebildete Person gleich selber: Der Kutscher mit dem Zylinder auf dem offenen Landauer ist Rudolf Günthardt. Er war auch der Besitzer der Pferde und des Wagens. Der Festan- lass ist weiterhin unbekannt, bereits vermerkt war, dass im Hintergrund das 1968 abgerissene Doppelhaus an der Dorfstrasse 16/18 zu sehen ist. Zum Bild mit der Inventarnummer 35711 (unten rechts) erhielt das Ortsmuseum auf Anfrage nach der Datierung eine sehr ausführliche Information von Jürg Burlet, Kurator Uniformen und Militaria beim Nationalmuseum, zu dem auch das Landesmuseum Zürich gehört. Ihm zufolge sind auf dem Foto Soldaten einer Batterie der Feldartillerie zu sehen. Sie tragen Uniformen der Ordonnanz von 1898, in diesem Fall bestehend aus Feldmütze, dunkelblauen Arbeitsblusen und Hosen mit roten Passepoils. Vorne seien die Fahrer erkennbar, welche die mit sechs Pferden bespannten Geschütze vom Sattel aus fuhren. Sie tragen den Gurt von 1906 und den Säbel für Berittene (Ord. 1896). Hinten mit dem Gurt 98 und dem Faschinenmesser mit Messinggriff und Sägerücken (Ord. 1852) sind Kanoniere zu sehen. Zur Datierung sagt Burlet: «Die damals neue Uniform wurde am 11. Januar 1898 beschlossen, bis sie zur Truppe kam, vergingen ein bis zwei Jahre.» 1914 sei sie durch die feldgraue Uniform abgelöst worden. Somit lasse sich das Foto auf die Zeit 1906 bis 1914 eingrenzen. Der Kurator vermutet, dass es um 1910/12 aufgenommen wurde, denn zu dieser Zeit fanden grosse Manöver, die sogenannten «Kaisermanöver», statt. Dieser Zeit entspreche ausserdem auch das Kleid der umworbenen Serviertochter im Zentrum. Bereits bekannt war, dass einer der Soldaten ganz links Heinrich Freitag heisst. (aj.)
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