Ein Stück Oberkochener Identität Im Wasser sind sie voll in ihrem

Ausgabe 4 · November 2016
Ein Stück
Oberkochener
Identität
Im Wasser sind
sie voll in ihrem
Element
1
„Mein Oberkochen“ - ein Produkt aus dem Hause Ostalb Medien GmbH
www.schwaebische.de/mein-oberkochen
D I E
M A L E R W E R K S T A T T
T O P
T A P E T E N
U N D
W A N D B E L Ä G E
A U S
A L L E R
W E L T
M E I S T E R H A F T
T A P E Z I E R T !
Dipl. Malermeister Wilhelm Schönherr
73447 Oberkochen
07364/6422
www.farbe-handwerk-kunst.de
2
.
Inhalt:
4
Wirtschaftsgebäude
Saniert und
Liebe Leserinnen
und Leser,
Mühlen haben über Jahrhunderte
das Leben in Oberkochen geprägt.
restauriert
6
Sie gehören zur Identität und zu den
Wurzeln der Stadt. Eine dieser his-
Titelgeschichte:
torischen Wurzeln ist die Scheerer-
Kreativwerkstatt
für kleine Künstler
8
Schwimmverein:
Erfolgreich und
Mühle. Sie führte viele Jahre nicht
nur ein Schattendasein, sie schien
dem Verfall preisgegeben. Bis sich
Stadt und neu gegründeter Mühlenverein ihrer angenommen haben.
familiär
Jetzt ist eine neue Etappe erreicht:
12
Firma Kaufmann:
Tradition trifft
auf Innovation
14
Skifahrer:
Oberkochen war
Klein-Oberstdorf
20
Veranstaltungstipps:
In Oberkochen ist einiges
geboten
22
Oberkochen in alten
Ansichten:
Historische Fotos
Zum Beginn der Adventszeit wird das
liebevoll restaurierte Wirtschaftsgebäude seiner Bestimmung übergeben. Die Stadt bekommt damit einen schönen
Versammlungs- und Begegnungsraum und einen gastronmoischen Betrieb, der
gehobenen Ansprüchen genügt und etwas Besonderes in der Region zu werden
verspricht.
Wußten Sie übrigens, dass Oberkochen vor dem Zweiten Weltkrieg „KleinOberstdorf“ genannt wurde? Diesen Ruf verdankte die Stadt Willibald und Clemens Grupp. Ihre ganze Leidenschaft galt dem „Weißen Sport“, auf den Brettern,
die für sie die Welt bedeuteten, feierten sie große Erfolge.
Im Wasser voll in ihrem Element sind dagegen die Mitglieder des Schwimmvereins Oberkochen. Der ist ziemlich sportlich, ganz gesellig und man sieht ihn öfter bei Festen oder im Ferienprogramm.
Künstlerisch austoben kann man sich in Oberkochen in der Kreativ-Werkstatt.
Das Angebot ist so breit gefächert wie interessant.
Sein 50-jähriges Bestehen feiert in diesen Tagen ein rennomiertes Oberkochener
Fachgeschäft: Aus eher bescheidenen Anfängen hat sich die Familie Kaufmann
zu einem herausragenden Raumausstatter in der Region entwickelt. Hier trifft
Tradition auf Innovation.
Wir wünschen Ihnen viel Vergnügen und Lesespaß
Ihr
Impressum
Geschäftsführung: Juliana Rapp
Satz & Layout: Projektteam AG
„Mein Oberkochen“
Verlagsleitung: Florian Himml
Druck: Projektteam AG
Ein Produkt der Ostalb Medien GmbH
(verantwortlich für die Anzeigen)
Erscheinungsweise: zweimal jährlich
Marktplatz 15, 73430 Aalen
Redaktionsleitung: Ulrich Geßler
Titelfoto: privat
Telefon: 07361/5705-21, Fax: 07361/5705-11
Redaktion: Viktor Turad
Das Bild zeigt einen Blick in die
E-Mail: [email protected]
Texte: Markus Lehmann, Viktor Turad,
Kreativwerkstatt Oberkochen
Nikola Vetter
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Ein Stück Oberkochener Identität
Bürgermeister Peter Traub (links) und
Stadtbaumeister Johannes Thalheimer
erläutern die Pläne für die Restaurierung
und Sanierung des Wirtschaftsgebäudes
der Scheerer-Mühle.
4
Das restaurierte und sanierte Wirtschaftsgebäude
der Scheerer-Mühle strahlt in neuem Glanz
Noch wird fleissig gehämmert und gerichtet, aber
Ende des Monats erstrahlt das Wirtschaftsgebäude
der Scheerer-Mühle in neuem Glanz.
Oberkochen steht zum Auftakt der Adventszeit Ende November
Müller der Scheerer-Mühle waren gleichzeitig Landwirte und
ein Festwochenende ins Haus: Das restaurierte und sanierte
richteten im Wirtschaftsgebäude ihr Heulager und einen Stall
Wirtschaftsgebäude der Scheerer-Mühle wird feierlich seiner
für das Vieh und die Pferde ein. Und der hat etwas Besonderes:
Bestimmung übergeben. Die Bevölkerung hat bei einem Tag
Ein sogenanntes böhmisches Kappengewölbe. In Böhmen war
des offenen Hauses Gelegenheit, es zu besich-
es sehr verbreitet und böhmische Handwerks-
tigen. Oberkochen erhält damit einen Veran-
Ein Veranstaltungssaal, der
gesellen brachten es Mitte des 19. Jahrhunderts
staltungssaal, der für kulturelle Darbietungen
für kulturelle Darbietungen
nach Süddeutschland. Müller Scheerer ließ das
ebenso genutzt werden kann wie für private Fei- ebenso genutzt werden kann Gewölbe für seinen Stall bauen.
ern. Außerdem befindet sich dort künftig eine
wie für private Feiern.
Der letzte Müller, Hans Scheerer, ist 1990 kin-
Paulaner Braustube, die nach Überzeugung von
Bürgermeister Peter Traub etwas Besonderes ist. Von ihr aus
derlos gestorben. Auch seine Schwester Elisabeth Scheerer
werden auch alle Veranstaltungen im künftigen Mühlensaal be-
hatte keine Nachkommen. Beide hatten zwar Testamente hin-
wirtschaftet. Das Wirtschaftsgebäude und die gesamte Schee-
terlassen, aber die Verfügungen darin hoben sich teilweise
rer-Mühle sind Teil der Neuen Mitte, die die Stadt Oberkochen
gegenseitig auf, die Erbfolge war problematisch. Das Anwesen
langfristig am Kocher schaffen will.
wurde zehn Jahre lang nicht genutzt und verfiel teilweise. Zuletzt wurde es als Autoabstellplatz genutzt. Die Stadt Oberko-
Wenn die Handwerker abgezogen sind, erstrahlt der letzte erhal-
chen hatte zwar Geld, um das Areal zu kaufen, eine Restaurie-
tene Rest des früheren Dorfes Oberkochen damit bald in neuem
rung jedoch konnte sie finanziell nicht stemmen.
Glanze. Es ist heftig und kontrovers darüber diskutiert worden, ob die Stadt Millionenbeträge in
In vielen ehrenamtlich
2005 kaufte die Stadt die Scheerer-Mühle,
das zwar unter Denkmalschutz stehende, aber
geleisteten Stunden haben
um sie gleich darauf dem neugegründeten
verfallende Bauwerk stecken soll. „Das Geld ist gut
sie unermüdlich Teile des
Mühlenverein zu schenken. Allerdings mit der
angelegt“, sagt Bürgermeister Peter Traub, „wir er-
Ensembles restauriert.
Auflage, sie zu erhalten und zu restaurieren.
halten hier ein Kulturerbe, das ein Stück Identität
Oberkochens darstellt und seine Wurzeln sichtbar macht.“
Diesem Ziel widmete sich der Verein mit seinen rund 300 Mitgliedern unter seinem bis heute amtierenden
Vorsitzenden Herbert Soutschek mit aller Kraft. In vielen ehren-
Anwesen wie die Scheerer-Mühle, die 1862 in den Besitz der Fa-
amtlich geleisteten Stunden haben sie unermüdlich Teile des
milie Scheerer gelangte, gab es früher viele in Oberkochen. Die
Ensembles restauriert und eine Kulturscheune eingerichtet, der
5
Info:
6
Am Donnerstag, 24. November, um 19 Uhr ist ein offizieller Festakt.
Am Samstag, 26 November, ist Tag des offenen Hauses. Dabei übernimmt Bürgermeister Peter Traub
selbst einige Führungen. Am Samstag wird außerdem der Weihnachtsmarkt eröffnet, Sinfonietta,
das Ensemble der Musikschule Oberkochen-Königsbronn, gibt ein Konzert im neuen Mühlensaal.
Am Sonntag, 27. November, tritt das Levreau-Quartett mit dem Oberkochener Axel Haase auf. Am
Sonntagnachmittag sind also Musik, flanieren und schauen angesagt.
sich ein herrlicher Garten hin zum Kocher anschließt. Aus der
fassenden Raum mit Bühne, der für Bürgerbegegnungen und
Mühle ist ein Museum geworden, in dem die Antriebstechnik
Veranstaltungen genutzt werden kann. Das Erdgeschoss mit
inklusive Wasserrad wiederhergestellt wurde.
seinem schönen Gewölbe wird zum „Wirtshaus
Ermöglicht haben dies viele private Spenden
Das Erdgeschoss mit seinem
Scheerer-Mühle – El Molino“. Die Gaststätte
sowie eine namhafte Unterstützung durch die
schönen Gewölbe wird zum
betreibt Francisco Oliva-Gil, ein Deutscher mit
Firma Voith und die Kreissparkasse Ostalb.
„Wirtshaus Scheerer-Mühle –
spanischen Wurzeln. Er ist bisher schon gastro-
El Molino“.
nomisch für die Stadthalle in Giengen zustän-
Auch das Wirtschaftsgebäude war in einem
dig und für die Mensen an den dortigen Schu-
schlechten Zustand, es war sogar einsturzgefährdet. Es zu re-
len. In Oberkochen will er sowohl eine spanisch-mediterrane als
staurieren, ging jedoch über die Kraft des Mühlenvereins. Die
auch eine schwäbische Küche anbieten.
Alternative war also, es notdürftig zu richten und weiterhin als
Abstellplatz zu nutzen. Eine „teure Billiglösung“ wäre dies in
Die Stadt und er sind mit Hilfe der Paulaner Brauerei zusam-
den Augen des Bürgermeisters gewesen, denn selbst hierfür
mengekommen. Stadtbaumeister Johannes Thalheimer hatte
hätte man mehrere Hunderttausend Euro benötigt.
Kontakt zum Gebietsleiter des Unternehmens, Peter Stark, aufgenommen. Er hat nicht nur den Pächter vermittelt, sondern
Traub schwebte ursprünglich vor, das Gebäude abzureißen und
auch bei der Ausstattung der Gaststätte beraten. Ziel ist es, sie
naturgetreu und fachgerecht wieder aufzubauen. Da spielte
als Paulaner-Gaststätte zu zertifizieren. Bürgermeister Traub ist
jedoch das Landesdenkmalamt nicht mit. Blieb also nur die
daher überzeugt: „Wir bieten hier etwas ganz Besonderes.“
Restaurierung. Dafür gab der Gemeinderat die Mittel frei und
Text: Viktor Turad / Fotos: Thomas Siedler
stand, wie das Stadtoberhaupt dankbar vermerkt, trotz heftigen Gegenwindes zu seiner Entscheidung. In der Firma JaKo
Baudenkmalpflege aus Rot an der Rot fand die Stadt ein Unternehmen, das sich auf die Sanierung denkmalgeschützter Gebäude spezialisiert hat.
Die Kosten waren mit 3,6 Millionen Euro angesetzt, letzten
Endes wurden es aber 4,1 Millionen Euro. Für den zweiten
Bauabschnitt mit den Außenanlagen waren 800 000 Euro veranschlagt, gebraucht werden unter dem Strich aber lediglich
300 000 Euro, weil man den Platz weniger aufwändig, aber dennoch schön herrichtet, wie Traub sagt. Somit wird unter dem
Strich der Kostenrahmen eingehalten.
Die Stadt bekommt dafür im Dachgeschoss mit seiner beeindruckenden Holzkonstruktion einen großen, bis zu 200 Personen
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Das Angebot der Kreativwerkstatt ist
so breit gefächert wie interessant
ten und Kreativität lebendig zu halten.
Bei Kindern ab drei Jahren, bei Jugendlichen und bei Erwachsenen. „Als Kind ist
Es ist ein heller Raum. In der Mitte steht
jeder ein Künstler. Die Schwierigkeit liegt
ein großer Tisch mit vielen Stühlen. An
darin, als Erwachsener einer zu bleiben”,
den Wänden hängen Astronomieplakate
formulierte Pablo Picasso einst, und die
und Werkzeug. Weiter hinten befindet
Kreativwerkstatt Oberkochen hat sich
sich ein Regal mit vielen kleinen Kisten:
dies zum Motto gemacht.
Korken, Kiefernzapfen, Holzstückchen,
Miniatur-Propeller ebenso wie Buntstifte,
So steht im Mittelpunkt der Angebote
Wasser- und Acrylfarben und Co. Sie alle
aus malen, zeichnen, gestalten, bauen
warten dort auf ihren Einsatz. Und der
und werken vor allem die Freude am
kommt bestimmt in der Kreativwerkstatt
kreativen Schaffen. Ohne Vorkenntnisse
Oberkochen – sei es in einem der Kre-
oder künstlerische Erfahrung können
ativkurse für Kinder, Jugendliche oder
die Kurse besucht und so eigenes Poten-
Erwachsene oder in einer der Forscher-
zial erfahrbar gemacht werden. „Gerade
gruppen.
bei Kindern stehen nicht die Umsetzung
und die Technik an erster Stelle“, erklärt
8
Das Angebot ist so breit gefächert wie
Reinhold Hirth, der Kulturbeauftragte
interessant. Und die Idee dahinter ist,
der Stadt Oberkochen, „sondern der Aus-
Neugierde zu wecken, Aktivität zu er-
druck. Es geht darum, sich künstlerisch
möglichen, Wissen erlebbar zu machen,
auszutoben und kreative Potenziale aus-
Potenziale zu fördern, Inspiration zu bie-
zuleben.“
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Im Bild such
So werden gemäß dem Kurstitel „Kleine
gut einem Jahr Vorlauf wurde dann im
Künstler ganz groß!“, nämlich bereits
Oktober 2012 der Betrieb der Kreativ-
Drei- bis Vierjährige. Und Vier- bis Sechs-
werkstatt aufgenommen“, erinnert sich
jährige merken: „Ich kann das schon …“.
Hirth. Seitdem wurden etwa 450 Teil-
Sechs- bis Achtjährige wiederum gestal-
nehmer gezählt. Die Kurse seien immer
ten ihre Kunstwerke dann „frei Schnauze“
im Handumdrehen ausgebucht, freut
und begeben sich damit auf eine kreative
sich der Kulturbeauftragte über das rege
Reise, bei der sie verschiedene Maltechni-
Interesse.
ken kennen lernen. Ab acht Jahren kann
Rund 100 Blumentöpfe sind in einer
man sich auf die Spur großer Künstler be-
großen Bürgeraktion für die Oberkochener
geben, diese kennenlernen und auf ihre
Innenstadt verziert worden.
Weise malen oder die Erfahrung machen,
wie durch die eigenen Hände eine tolle
Form aus einem Klumpen Ton entsteht.
„Unsere Teilnehmer sollen die eigene
Kreativität vertiefen oder wiederentdecken“, betont Hirth weiter. „Darum bieten
wir auch Kurse für Erwachsene an – darunter kreatives und keramisches Gestalten. Und einen Astronomiekurs, der
übrigens von Anfang an in der Kreativwerkstatt angeboten worden ist.“
Damals kam die Initialzündung zu
dem Projekt aus der Bürgerstiftung,
die 2011 ins Leben gerufen worden
ist und sich die Förderung des kulturellen Lebens ins Oberkochen
zur Aufgabe gemacht hat. „Nach
9
Hopfensitz: „Es gilt, die Kinder herauszulocken, sie neugierig zu machen und verschiedene Dinge ausprobieren zu lassen.
Dabei geben wir ein Thema vor und die
Kinder entscheiden, unterstützt durch
didaktisch aufbereitetes Material, in der
Findungsphase selbst, was sie bauen
wollen.“
Die beiden Experten sind sich einig: „Es
ist gigantisch, was Kinder dabei mit ihrer
Kreativität erschaffen.“ Das gibt Stärke
und Klarheit über das eigene Können
tragter
ist Kulturbeauf
Reinhold Hirth
ochen.
der Stadt Oberk
und Potenzial. Und dessen werden sich
dann auch die Kinder bewusst, die in
die Kreativwerkstatt während des Schulunterrichts oder ihrer Kindergartenzeit
kommen.
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Da verwundert es nicht, dass das Kursan-
Kinder Kurse zum Forschen, Entdecken
gebot immer weiter ausgebaut worden
und Experimentieren an. „Die Kinder kön-
Im Rahmen der Oberkochener Koope-
ist und nach der Astronomie mit Dietmar
nen sich dort kreativ und handwerklich
rationspartnerschaften nämlich. „Halb-
Mondon weitere Naturwissenschaften in
betätigen“, erklärt Hopfensitz. „Nicht nur
jährlich veranstalten wir Forscherzeiten,
der Kreativwerkstatt Einzug gehalten ha-
mit abstrakten Experimenten, sondern
die sich inhaltlich am Bildungsplan orien-
ben. Seit 2013 nämlich bieten die ehema-
ganz konkret mit Sägen, Bohren und
tieren, zum Thema Energie“, sagt Trittler.
ligen Gymnasiallehrer Götz Hopfensitz
Schrauben.“ Sogar einen Werkzeugfüh-
„So erleben die Kinder nicht nur große
und Anton Trittler für alle interessierten
rerschein gibt es.
Begeisterung bei Unterrichtsinhalten,
In der Kreativwerkstatt kann sich jeder künstlerisch
austoben und kreative Potenziale ausleben.
Dank der guten Ausstattung haben die Kinder als kleine Forscher aus Alltagsgegenständen Experimente gebaut zum Thema Energie.
sie werden vor allem zu jungen Klima-
genhöhe, nicht nur ein Ort, der Menschen
sei von vorneherein nicht absehbar gewe-
forschern und Energieexperten. Und die
fördert und kreative Potenziale freilegt
sen, meint Hirth. Und die Kosten für Equip-
Kreativwerkstatt leistet einen Beitrag zur
– die Kreativwerkstatt ist auch ein Ort
ment und Material seien nicht unerheblich.
Nachwuchssicherung bei den Ingenieur –
der Verbindung. Dann nämlich, wenn in
„Wir wollen dennoch mit unseren modera-
und Naturwissenschaften.“ So wolle man
einer großen Bürgeraktion annähernd
ten Preisen für die offenen Kursangebote
sich in der Kreativwerkstatt mit den For-
100 Blumentöpfe für die Oberkochener
einen breiten Zugang ermöglichen.“
scherzeiten als ergänzender und vertie-
Innenstadt verziert werden, wenn 160
fender Kooperationspartner verstanden
Christbaumkugeln und –sterne für die
Denn klar ist: Die Kreativwerkstatt ist weit
wissen, der bislang, wie mit den offenen
städtischen Weihnachtsbäume gestaltet
mehr als malen, zeichnen, gestalten, for-
Kursen auch, rund 450 Kinder erreicht
werden und wenn emsige „Stricklieseln“
men, bauen, werken und forschen. Die
hat. Als eine von nur sechs bundesweiten
sich wöchentlich treffen, um für einen gu-
Kreativwerkstatt ist eine Investition in
Einrichtungen, ausgewählt, legitimiert
ten Zweck zu handarbeiten.
die Zukunft. Eine Investition in die Men-
und fortgebildet von der Stiftung „Haus
der kleinen Forscher“ in Berlin.
schen, ihre Stärken und Potenziale. Und
Dass sich die Kreativwerkstatt zu einer
eine Investition in das Miteinander einer
solch wichtigen Institution für die Region
Stadt, die sich Kreativität auf die Fahnen
Doch die Kreativwerkstatt ist nicht nur
entwickeln und Menschen mit gemeinsa-
geschrieben hat.
ein Ort der Wissensvermittlung auf Au-
men Bürgeraktionen verbinden würde, das
Text und Fotos: Nikola Vetter
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Der Schwimmverein Oberkochen ist ein familiärer,
aber auch sportlich erfolgreicher Verein
Wussten Sie, dass es in Oberkochen
Wasserflöhe gibt? Dass sich in der
Stadt Piranhas und Barrakudas tum-
ein echter Höhepunkt im Vereinsleben
meln? Keine Angst: Die stechen und
des SVO.
beißen nicht, sondern gehören zu
12
einem Verein. Der ist ziemlich sport-
Schon 1967 ging es zum ersten Mal an
lich, ganz gesellig und man sieht
den Start. Die Stadt hat die Leitung, der
ihn öfter bei Festen oder im Feri-
SVO ist der Ausrichter. Dieses sportliche
enprogramm. Der Schwimmverein
Fest im „Aquafit“ mit immerhin durch-
Oberkochen (SVO) hat zwar schon
schnittlich 180 Starts hat ein großes Ein-
56 Lenze auf dem Buckel, ist aber
zugsgebiet. Kommen doch Schüler nicht
trotzdem ein sehr junger Verein.
nur aus Oberkochen, sondern auch aus
„Jung“ heißt in diesem Fall: Von den
Aalen, den Stadtteilen Ebnat und Unter-
stolzen fast 300 Mitgliedern sind
kochen. Sogar kreisübergreifend kom-
Im Wasser sind sie nicht nur voll in ihrem
43 Prozent unter 18 Jahren. Und beim
men Kinder und Jugendliche aus Königs-
Element, die Mitglieder des Schwimmvereins
Stichwort Jugend muss auch gleich das
bronn, um sich hier im fairen Wettkampf
Oberkochen, sondern auch sehr erfolgreich.
Schülerschwimmfest genannt werden,
zu messen.
Der „nasse“ Wett-
chen und denen das Schwimmen näher
kampf macht den
gebracht wird, die „Waschbären“, „Piran-
Mitgliedern des
has“, die „Barrakudas“, die Master-Gruppe
Schwimmvereins
(ab 20 Jahren), die 80 Mitglieder starke
Oberkochen viel
Tauchergruppe, die Jugendtauchgruppe,
Spaß. Bei ihnen geht
die Gruppe Aquatic-Fitness (eine Art Was-
es aber auch gesellig
sergymnastik, die sehr gut angenommen
wird) und die Wettkampfmannschaft.
und familiär zu.
Auch Anfängerkurse werden angeboten,
die ständig ausgebucht sind. Zweimal
zwölf Kinder lernen so beim SVO pro Jahr
das Schwimmen. Mehr kann der Verein
auch gar nicht bewältigen, erklärt die Vorstandschaft – schließlich sind die Übungsleiter alle Ehrenamtliche.
Die technische Leiterin Simone Tagscherer
bringt es auf den Punkt, was den Charme
dieses Vereins ausmacht: „Wir sind zwar
kein Riesenverein, aber wir haben eine
tolle Wettkampfmannschaft mit Schwim-
Ursprünglich war das Schülerschwimmfest gedacht als Sichtungswettbewerb
für Nachwuchsschwimmer. Diese Bedeutung hat es heute nicht mehr so
sehr. Nach guten Schwimmern wird
aber immer noch Ausschau gehalten,
um sie für den Vereinssport zu begeistern. Fest steht: Den Schülern macht
dieser „nasse“ Wettkampf auf der
20-Meter-Bahn einen Riesenspaß. Natürlich ist die Organisation ein großer
Aufwand, erzählen Übungsleiter Paul
Lankeit, elf Jahre lang erster Vorsitzender, und der aktuelle zweite Vorsitzende Jack Newmann.
Richtig professionell wird es, wenn es
wieder etliche Württembergische Sieger-
mern zwischen sieben bis 35 Jahren, das
zum 24-Stunden-Schwimmen geht, bei
Titel, Plätze auf dem Treppchen der Deut-
ist schon was Besonderes.“ Für Paul Lan-
dem im Team 181 Kilometer geschwom-
schen Meisterschaften. Der vermutlich
keit ist es aber auch das Familiäre, der Zu-
men werden, oder zum Biathle (eine
erfolgreichste Schwimmer, echter „Top-
sammenhalt, der den SVO prägt.
Kombination aus Laufen, Schwimmen
Schwimmer“ und Teilnehmer der Olym-
und Laufen), erklärt Trainer Harald Bütt-
piade 1972 in München war der verstor-
Ein Riesenanliegen ist den Oberkochener
ner, seit 25 Jahren Technischer Leiter,
bene Gerhard Büttner.
Schwimmern natürlich der Erhalt beziehungsweise der Ausbau des „Aquafit“.
Rettungsschwimmer-Ausbilder und in
der DLRG-Ortsgruppe Wasseralfingen
Der SVO hat einiges im Angebot rund um
Würde es das nicht mehr geben, wäre das
aktiv. Bei den Titeln brauchen sich die
den Beckenrand und darüber hinaus: Es
der „Todesstoß für den SVO“, ist sich Tag-
Oberkochener Schwimmer nicht zu ver-
gibt die erwähnten „Wasserflöhe“, die das
scherer sicher.
stecken. Sie holten und holen immer
„Seepferdle“ (Schwimmabzeichen) ma-
Text: Markus Lehmann / Fotos: privat
13
Im Bild (vorne von links):
Rainer und Max Kaufmann,
hintere Reihe:
Andrea, Felix, Maria und Manfred Kaufmann
lung hat wohl auch mit den Erfolg begründet, schätzt Rainer Kaufmann. Dass
jede Menge Stammkunden aus Oberkochen, Aalen, dem Ostalbkreis und aus
Heidenheim diesen Service und dieses
Angebot nutzen, kommt aber nicht von
ungefähr. Obwohl Rainer Kaufmann ganz
bescheiden sagt „wir sind schwäbische
Mittelständler“: In den Schoß gefallen ist
dem Familienunternehmen mit aktuell 15
Tradition trifft auf
Innovation
Ein schwäbisches Familienunternehmen im besten Sinn:
Kundentreue ist der Lohn für viel Fleiß
Mitarbeitern und regelmäßigen Auszubildenden nichts. „Wir haben ja mit nichts angefangen, immer gebaut und erweitert“,
sagt Maria Kaufmann, die „gute Seele“ des
Betriebs.
Als beispielsweise die Wirtschaft in der
Bundesrepublik ins Stocken geriet und
auch Oberkochener Unternehmen Kurzarbeit anmeldeten, war das mitten in der
Bauphase angesichts der hohen Investitionen „eine sehr gefährliche Sache“, erinnert sich Manfred Kaufmann. Dass die
Eine echte schwäbische Erfolgsgeschichte:
erweitert, 2003 dann die komplette Ver-
Kaufmanns auch danach alles geschafft
Aus eher bescheidenen Anfängen vor 50
kaufsfläche neu gestaltet und 2006 das
und manche Herausforderung gemeis-
Jahren hat sich die Familie Kaufmann in
Nachbarhaus neu gebaut und ein Sitz-
tert haben, liegt wohl in einem „offenen
der Heidenheimer Straße zu einem her-
und Liegestudio nach den neuesten Er-
Geheimnis“. Es ist der Zusammenhalt in
ausragenden Raumausstatter in der Re-
kenntnissen der Sitz- und Schlafforschung
dieser
gion entwickelt. Hier trifft Tradition auf
eingerichtet.
„Ohne die Eltern wäre es nicht gegangen“,
Innovation. Und das schätzen die vielen
Stammkunden.
sagt Rainer Kaufmanns Frau Andrea. Eine
Seit vielen Jahren ist das Familienunter-
ganz wichtige Stütze des Erfolgs sind aber
nehmen Mitglied in der „Aktion gesunder
auch die Oberkochener. Eine Vielzahl der
Mit wenig bis fast nichts angefangen,
Rücken“, die aktuelle und ganzheitliche
Stammkunden hält dem Geschäft seit
aber mit viel Fleiß und dem Blick für die
Aktion heißt „Rückenschmerzfreies Aa-
vielen Jahren die Treue, sagt Andrea Kauf-
Kunden ausgestattet. So gingen der aus
len.“ Beim Thema gesünderer Alltag und
mann - Klein- wie Großkunden.
Aalen stammende Raumausstattermeis-
angenehmer Schlaf zeigt sich wohl am
ter Manfred Kaufmann und seine Ober-
deutlichsten, wie die Zeit vorangeschrit-
Die Heidenheimer Straße 21 ist für viele
kochener Frau Maria 1966 nach der Heirat
ten ist in den vergangenen fünf Jahrzehn-
Kunden in der Region nicht nur die erste
mit Bodenbelägen, Geschenkartikeln und
ten: Mit dem sogenannten „Dosigraph“
Adresse für die „drei Dimensionen des
Gardinen an den Start. In einer Scheune
mit Sensoren, Mikroprozessoren und
Raums“, wie es Rainer Kaufmann nennt.
von Opa Josef, der Wagner und Landwirt
Lichtschranken wird eine 3-D-Simulation
Sondern auch für Komplettrenovierun-
war. Was dann in den kommenden Jahren
des Rückens erstellt. So zeigt sich exakt,
gen, Bodenbeläge, Tapezier-, -Näh- und
folgte, waren ständige Erweiterungen,
was passiert, wenn sich der Kunde wo hin-
Polsterarbeiten, Fensterdekorationen und
Abriss, Komplettneubau. 1984 kamen Bet-
legt und welches Bett am besten zu sei-
Geschenkartikel. Das Gebäude ist tatsäch-
ten, Bettwaren, Matratzen, dann Jalousien
nem Rücken passt.
lich auch ein „Mehrgenerationenhaus“.
und Sonnenschutz dazu. Das Bettenstu14
Drei-Generationen-Großfamilie.
Da zu wohnen, wo man arbeitet, lächelt
dio wurde zu klein. 1994 wurde also in der
Der Kundenservice, die Verbindung aus
Rainer Kaufmann, „hat natürlich Vor- und
ehemaligen Eisdiele des Nachbarhauses
Tradition und ständiger Weiterentwick-
Nachteile“.
Ein Blick in den hellen und freundlichen
Verkaufsraum.
Betten, Matratzen und Bettwaren gehören
seit vielen Jahren zum Sortiment.
Auch Geschirr, Geschenkartikel und Accessoires finden sich bei Kaufmann.
Die jüngste Generation in diesem Haus,
das sind die Söhne Max (18) und Felix
(14). Max hat übrigens schon im nicht geschäftsfähigen Alter verkauft, nämlich mit
gut zwei Jahren zwei Flaschen Putzmittel
an eine Kundin, weil die Mama sagte, „eine
reicht nicht.“
Besonders großen Wert legen die Kaufmanns auf ihr Schaufenster, das immer
ein besonderer „Hingucker“ ist. Alle drei
Wochen wird es komplett neu gestaltet
und von vielen Kunden mit Spannung erwartet. Dabei gibt es eine kleine Anekdote
um Max: Fasziniert vom Schaufenster und
neugierig, die ganzen Passanten anzugucken, schlief er schließlich einst friedlich
in der Baby-Wippe unter dem Christbaum
im Schlaffenster ein. Auf das „kleine Jesuskind im Schaufenster“ werden die Kaufmanns übrigens auch heute noch manchmal angesprochen.
Text und Fotos: Markus Lehmann
15
Die Begeisterug für den „weißen Sport“
war früher groß.
Willibald Grupp junior.
Willibald und Clemens Grupp haben in den
Zwanziger Jahren des vorigen Jahrhunderts
erfolgeich an Wettbewerben teilgenommen
Es ist eine besondere Zeit gewesen in Oberkochen, als Skifahren noch die große Leidenschaft der allermeisten Bewohner
war und diesen Ort eng miteinander verbunden hat. Eine Zeit,
in der das Herz für den Nordischen Wintersport regelrecht höher hüpfte. In der es noch meterhoch Schnee gab – jeden einzelnen Winter – und in der Sprungschanzen ohne künstlichen
An- und Auslauf auskommen mussten, weil sie schlicht und
ergreifend aus bloßer Natur bestanden, die man ein wenig präpariert hatte.
Damals, in den 1920er Jahren nämlich, waren Willibald und
Clemens Grupp (fast) noch Kinder gewesen, und die Begeisterung fürs Skifahren hatte sie regelrecht gepackt. „Wann immer
sie konnten, standen sie auf ihren Brettern und sprangen von
Hügeln und kleinen Bergen. „Wieder und wieder und wieder“, erinnert sich Willibald Grupp, der Sohn des gleichnamigen Vaters.
16
Und wenn er von Brettern spricht, meint er damit auch tatsäch-
„Wenn die
lich einfache Bretter. Denn die Zeiten seien schwer gewesen
Bindung des Skis
und Geld für Skier habe es nicht gegeben. „Also verwendete
mal kaputt war,
man Fassdauben“, erzählt Susanne Grupp-Zweig, die Tochter
hat mein Vater sie
von Clemens Grupp. Die beiden Väter seien erfinderisch gewe-
einfach mit Draht
sen, wenn es um ihre winterliche Leidenschaft ging, für die sie
oder irgendwie
geradezu brannten.
anders geflickt.“
der offenen Ladefläche eines LKWs zu den Wettkämpfen
mitgenommen hat.“
Und die führten bis zu den Deutschen Skimeisterschaften nach Freudenstadt, wo Clemens Grupp den zwölften Platz in der Nordischen Kombination belegte oder
zu den Schwäbischen Meisterschaften, die er 1927
gewann. „Stolz war man auf ihn und bat ihn darum,
den Eröffnungssprung in den 1930er Jahren von der
Skischanze in Königsbronn zu machen“, freut sich Susanne Grupp-Zweig.
Susanne Grupp-Zweig, die Tochter
von Clemens Grupp.
Clemens Grupp bei der
Skiherstellung in seiner eigenen Schreinerei.
So baute man auf dem Volkmarsberg bald eine
Jugendschanze. Der Anlaufhügel war aus großen
Steinen und Geröll aufgebaut. Die Sprünge übte
man schon damals im V-Stil. Mit Erfolg. Denn 1925,
mit 15 Jahren also, errang Clemens Grupp beim
Sprunglauf auf der Hans-Maier-Schanze am so genannten „Hirdaroina“ im Spitztal den ersten offiziellen Sieg als Gaubester in der Schülerklasse eins,
gefeiert von 1200 Zuschauern aus der Region, die
das Skispringen begeistert miterlebten.
Spätestens da hatte Clemens und Willibald der
Ehrgeiz vollends gepackt und die beiden Brüder
nahmen an unzähligen weiteren Wettkämpfen
teil, wie Susanne Grupp-Zweig anhand zahlloser
Urkunden belegt, die ihr Vater für seine Erfolge erhalten hatte. Sie blättert stolz in diesen Erinnerungen und weiß, wie sehr der Vater für seinen Sport
gelebt hat. „Die jungen Skifahrer sind zu ihren
Wettkämpfen mit dem Fahrrad gefahren oder sogar gelaufen. Sie wollten es so! Sie mussten geradezu dabei sein!“, sagt sie mit strahlenden Augen
und fügt noch hinzu: „Später hatten sie in Fritz
Leitz ihren Sponsor gefunden, der sie hinten auf
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Die Skier stammten ab 1925 aus der eigenen
Die Väter, da sind sich die beiden einig, haben eben einfach ihre
Schreinerei. Clemens Grupp hat dort neben
Begeisterung fürs Skifahren an ihre Familien übertragen. So war
Möbeln auch Skier aus Buchenholz, später
Susanne Grupp-Zweig selbst Schwäbische Meisterin und etliche
auch aus hochwertigerem Eschenholz her-
Male Bezirksmeisterin in Skilanglauf. Willibald Grupp nahm zwar
gestellt. „Fünf Kilo schwer waren die Skier da-
nicht an Skiwettkämpfen teil, erinnert sich jedoch voller Freude an
mals“, sagt Willibald Grupp junior und meint
die Zeit, als er zwölf Jahre alt war: „Wenn es Schnee hatte war alles
weiter:
18
„Sprungskier
andere zweitrangig. Dann hat man Ski gewachst und Schanzen
waren 2,40 Meter lang,
gebaut, auf denen acht bis zehn Meter weit gesprungen sind. Im
Abfahrtskier 2,10 Meter.
Sommer haben wir nach günstigen landschaftlichen Vorausset-
Und die waren gleichzei-
zungen gesucht, Haselnussbüsche weggesägt und Rasenstücke
tig auch die Langlauf-
unter eine Hecke ausgegraben und sie aufeinander gestapelt, da-
skier. Da ist nicht un-
mit eine richtige Schanze entstehen konnte. Und wir hatten viel
terschieden
Respekt bei unseren Aktionen, weil sie nicht erlaubt waren.“
worden“,
erinnert er sich. Skier
Und damit sie an der Schanze auf dem Volkmarsberg zwei Meter
aus einem einzigen
weiter springen konnten, verlängerten sie kurzerhand den Schan-
Stück Holz, das gebe es
zentisch mit einem großen Ölfass. „Ohne Fass waren es 18 Meter.
heutzutage gar nicht
Mit Fass dann 20“, schmunzelt Willibald Grupp. Und die Begeiste-
mehr.
rung der Jungen war so groß, dass sie in der dritten Klasse auch
Ebenso wie die Repa-
einen Skiclub gegründet haben. „Pro Monat musste man zehn
ratur in Eigenregie:
Pfennig einzahlen, damit man für den Sieger des Schanzensprung-
„Wenn die Bindung des Skis mal kaputt war, hat mein Vater sie
wettbewerbs einen Preis kaufen konnte.“ Beispielsweise Skiwachs,
einfach mit Draht oder irgendwie anders geflickt. Da war einfach
so Grupp weiter. Immer
Ideenreichtum gefragt und den hatte mein Vater.“
unterstützt vom Vater, der
Bis ins hohe Alter sei Willibald Grupp noch Skilanglauf gefahren.
die ein Meter langen Skier
Mit 88 Jahren ist er mit seinem Sohn in Zang das letzte Mal noch
der Kinder selbst gebaut
flott die zehn Kilometer-Loipe gelaufen. Im Herbst hat er immer
und die Spitzen im heißen
mit langen Fußmärschen darauf trainiert. Seinen letzten Ski-
Wasser des Waschkessels
sprungwettkampf bestritt er mit 44 Jahren in Unterkochen und
gebogen hatte.
ist damals 42 Meter weit gesprungen.
Und auch wenn man heute
Auch Clemens Grupp stand nach dem Zweiten Weltkrieg noch
längst nicht mehr wie frü-
gelegentlich auf den Skiern, um von der Unterkochener Schanze
her von Oberkochen als
zu springen. „Nur für Wettkämpfe hatte er wegen der Schreinerei
Klein-Oberstdorf sprechen
keine Zeit mehr. Es hat ihn stattdessen immer im Urlaub in die
kann, die Erinnerung daran ist und bleibt lebendig. Auch durch die
Berge gezogen“, erzählt die Tochter Susanne Grupp-Zweig. „Und
beiden Ski-Begeisterten Clemens und Willibald Grupp.
wir Kinder waren alle mit dabei.“
Text und Fotos: Nikola Vetter
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Veranstaltungstipps:
Die dritte Lebensphase hat´s in sich.
24.11.
„Schlaf, Engelchen schlaf“
- Ein Fall für Alexander Gerlach
18.12.
SINGER PUR
Das Weihnachtskonzert
Eine Theateraufführung mit dem
Humorvolle Krimilesung mit
Veranstaltungsort: Versöhnungskirche
Theaterensemble SakramO 3 D
Wolfgang Burger
Veranstalter: Oberkochen dell´Arte
Veranstaltungsort:
Veranstaltungsort: Stadtbibliothek
19.00 Uhr
Rathaus Oberkochen, Bürgersaal
Veranstalter:
Veranstalter:
Stadtbibliothek Oberkochen
Volkshochschule Oberkochen,
Volkshochschule Oberkochen
06.01.
Maskenabstauben
Café Zuversicht Oberkochen,
20 Uhr
Veranstaltungsort: Bohrermacherbrunnen
09.11.
„Alte Hasen kehren besser“
Veranstalter: Narrenzunft Oberkochener
Diakonie Ostalbkreis
14.30 Uhr
25. bis 27.11.
Weihnachtsmarkt
Schlagga-Wäscher
15.30 Uhr
11.11.
St. Martinsfeier mit
Laternenumzug
Veranstaltungsort: Scheerermühle
Veranstalter: Mühlenverein Oberkochen
14.01.
Gwidd‘r Gaudi
Veranstaltungsort: Eugen-Bolz-Platz,
Veranstaltungsort: Dreißentalhalle
Veranstalter:
28.11.
„Michel feiert Weihnachten“
mit dem Theater Pantaleon .
Katholische Kirchengemeinde
Ein Figuren-Theaterspiel für Kinder ab
17 Uhr
4 Jahren
Kindergarten St. Michael
Veranstalter: Schwoba Gwiddr Oberkochen
18.30 Uhr
Veranstaltungsort: Stadtbibliothek
29.01.
Kuttelessen und Umzug
12. und 13.11.
Adventsbuchausstellung
Veranstalter: Stadtbibliothek Oberkochen,
Veranstaltungsort: Dreißentalhalle
Volkshochschule Oberkochen
Veranstalter: Narrenzunft Oberkochener
Veranstaltungsort: Edith-Stein-Haus
15 Uhr
Schlagga-Wäscher
Katholische Kirchengemeinde
03.12.
Altenweihnachtsfeier
03.03.
“Verschobener Aschermittwoch“
13.11.
Verkaufsoffener Sonntag
Veranstaltungsort: Dreißentalhalle
Veranstaltungsort:
Veranstalter: Stadt Oberkochen
Rathaus Oberkochen - Bürgersaal
Veranstaltungsort: Stadtmitte
14 Uhr
Veranstalter: SPD Ortsverein Oberkochen
Veranstalter:
Veranstalter:
18.30 Uhr
Oberkochen
03.12.
Adventskonzert
13 bis 18 Uhr
Veranstaltungsort: Dreißentalhalle
17.03. bis 01.04.
JAZZ LIGHTS 2017
Veranstalter:
27. Internationales Jazzfestival
Musikverein Stadtkapelle Oberkochen
Oberkochen
19.30 Uhr
Veranstalter: Jazz Lights Oberkochen
Veranstaltungsort: Gasthof „Zum Pflug“
13.12.
Adventskonzert
Veranstalter: Versehrtensportgruppe
Schülervorspiel
29.04.
Jubiläumskonzert
„Näher dem Einen“
18 Uhr
Veranstaltungsort:
190 Jahre Katholischer Kirchenchor
Gewerbe- und Handelsverein
16.11.
Jubiläum „60 Jahre Versehrtensportgruppe“ und „50 Jahre
Übungsleiter Roland Wanner“
Musikschule, Dreißentalstraße 12
Veranstaltungsort:
22.11.
Eisenbahnen in aller Welt
Veranstalter:
Pfarrkirche St. Peter und Paul
Musikschule Oberkochen-Königsbronn
Veranstalter: Katholischer Kirchenchor
Reisevortrag mit
19 Uhr
Oberkochen
Prof. Dr.-Ing. Wilfried Koch
Veranstalter:
30.04. bis 01.05.
Maibaumfest
Volkshochschule Oberkochen
Veranstaltungsort: Dreißentalhalle
Veranstaltungsort: Stadtmitte
20 Uhr
Veranstalter: Chorvision Oberkochen
Veranstalter:
19.30 Uhr
HSG Oberkochen/Königsbronn
Rathaus Oberkochen - Bürgersaal
20
18.30 Uhr
17.12.
Weihnachtsfeier mit Ehrungen
und einem Kindermusical
Veranstaltungsort:
Wo Veranstaltungen zum Erlebnis werden!
Momente Januar
bis Juni 2017
Montag, 19. Juni, 20 Uhr
Freitag, 20. Januar, 20 Uhr
Mühlensaal im Wirtschaftsgebäude,
ZEISS Forum, Oberkochen
Oberkochen
500 Jahre Reformation
Katharina Lutherin zu Wittenberg
Ein Theaterabend mit
MIRJANA ANGELINA
Der sechste Sinn – Die Show der
Unmöglichkeiten. Mentalmagie mit
ANDY HÄUSSLER
In einer faszinierenden Szenenfolge skizziert
anderer und sein Publikum fassungslos
die Münchner Schauspielerin Mirjana An-
macht: Andy Häussler präsentiert Phäno-
Er ist der Mann, der Gedanken liest wie kein
gelina in ihrem Solo-Theaterstück die wich-
mene der Suggestion und zeigt, wie sich
tigsten Stationen des Lebens von Katharina
Samstag, 20. Mai, 20 Uhr
unsere Sinne täuschen lassen und was man
von Bora, die als Luthers Frau in die Weltge-
Mühlensaal im Wirtschaftsgebäude,
dagegen tun kann. Unglaublich und phäno-
schichte einging.
Oberkochen
mental!
Vereinigtes Lachwerk Süd
ERNST MANTEL &
WERNER KOCZWARA
Das Gipfeltreffen des schwäbischen Humors!
Mit Werner Koczwara und Ernst Mantel haben sich zwei der komischsten Humorschaffenden Süddeutschlands zusammengetan.
Als Duo werden sie das machen, womit sie
im Schwabenland seit Jahren für hochklassigen Humor stehen.
Donnerstag, 27. April, 20 Uhr
Dienstag, 20. Juni, 20 Uhr
Bürgersaal im Rathaus, Oberkochen
Mühlenscheune, Oberkochen
Das Beste zum Schluss
HONEY PIE
The Real Hot Down South Party
ZYDECO PLAYBOYS
Jede für sich wäre als Solistin schon abend-
Karten für die Veranstaltungen sind in
Schweißtreibender
Zydeco,
groovender
füllend, aber zu dritt sind sie schlicht ein
Oberkochen über die Stadtverwaltung
Rhythm&Blues,
Naturereignis. Und gemeinsam machen sich
(Tel. 07364 / 270) und bei
Cajun-Songs und polternde Tex-Mex-Polkas.
die Entertainerinnen Anette Heiter, Susanne
Buch & Kultur Mayer
Das sind die unverwechselbaren Stilmerk-
Schempp und Dorothee Götz über alles her,
(Tel. 07364 / 955168) erhältlich.
male der Zydeco Playboys. Gepaart wird das
was singbar ist. Honey Pie zählt zu den er-
Mehr Infos sowie Kartenbestellung und
Ganze mit einer unglaublichen Intensität &
folgreichsten Vokalformationen im Süddeut-
Online-Vorverkauf unter
Frische, die die Band bei absolut jedem Kon-
schen Raum.
www.oberkochen-dell-arte.de
zert auszeichnet.
alligatorengeschwängerte
21
Eine Ansichtskarte mit Seltensheitswert: Der „Luftkurort
Oberkochen. Vom Flugzeug aus aufgenommen das „Café
Gold“, heute Gaststätte Muckentaler. Leider gibt es keine
Jahresangabe. Es müsste sich nach Einschätzung von
Dietrich Bantel, dem Vorsitzenden des Oberkochener Heimatvereins, der uns diese Aufnahmen freundlicherweise
zur Verfügung gestellt hat, jedoch um ein Bild aus den
Dreißigerjahren handeln. Das „Bergheim“ gibt es nämlich
noch nicht.
Die Aufnahme aus den Fünfzigern zeigt den
gesamten Bereich zwischen dem heutigen
Eugen-Bolz-Platz (Rathaus) entlang der Walther-Bauersfeld-Straße bis vor zur Langertstraße als eine einzige Baustelle. Links in der
Mitte in der großen Wiese über dem Ort steht
die anstelle der kurz zuvor abgebrochenen
Wiesenkapelle neuerrichtete Maria-SchutzKapelle im Weingarten.
Im Zusammenhang mit der aktuell diskutierten Neuen Ortsmitte ist das um
1960 entstandene Bild von der „alten
Ortsmitte“ interessant. Im Vordergrund
ist der Lindenbrunnen zu sehen, der
Gedenkbrunnen für die Gefallenen des
Ersten und des Zweiten Weltkrieges. Er
steht auf einer Art Verkehrsinsel in der
Einmündung der Katzenbachstraße
in die Heidenheimer Straße. Hinter einer der drei großen Linden verdeckt
steht der Gasthof „Lamm“, dahinter der
„Storchenbäck“. Das dunkle Gebäude
links ist die Giebelseite des alten Rathauses.
Bilder:
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Heimatverein Oberkochen/Privatarchiv Prof. Dietrich Bantel
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