Umbruch - transfair

MAGAZIN
DIE MITGLIEDERZEITSCHRIFT WWW.TRANSFAIR.CH NR. 5 I OKTOBER 2016
SERVICE PUBLIC IM
Umbruch
ÖFFENTLICHE
VERWALTUNG
Bei den Wahlen
DV PUBLICA zählt
jede Stimme!
POST/LOGISTIK
transfair präsentiert
seine Analyse zur
Personalumfrage
Post.
ÖFFENTLICHER
VERKEHR
Der Gesamtarbeitsvertrag Thurbo ist
unterzeichnet.
COMMUNICATION
transfair nimmt das
Swisscom-Projekt
«Smart Data» unter
die Lupe.
2 transfair magazin 5/2016
EDITORIAL
Editorial
Liebe Leserin, lieber Leser
Die Arbeitsplätze im Service Public gelten gemeinhin als sicher. Weil dahinter
der Staat steht und weil die Arbeitgeber sozialverantwortlich mit gutem Beispiel
vorangehen. So sollte es zumindest sein. Doch in den vier Branchen des Service
Public, in denen transfair tätig ist, sind derzeit grosse Um- und Abbauprojekte am
Laufen. Rechnen wir die Programme «Operational Excellence» von Swisscom,
«RailFit 20/30» von SBB und das Stabilisierungsprogramm vom
Bund zusammen, kommt es in den nächsten Jahren zu einem
spürbaren Abbau. In diesem Heft gehen wir dem Thema nach.
Wir fragen nach der Zukunft und beleuchten die Rolle von
transfair in Zeiten des Umbruchs. Eines steht fest: transfair setzt
sich auf jeden Fall dafür ein, dass unsere Sozialpartner beispielhafte Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber bleiben.
Die Mitarbeitenden des Bundes und des ETH-Bereiches wählen demnächst ihre Vertretungen in die Pensionskasse PUBLICA. transfair ist mit kompetenten Kandidatinnen und Kandidaten ins Rennen gestartet. Mehr dazu auf Seite 9.
Tanja Brülisauer
Ausserdem schreiben wir in dieser Ausgabe über unsere Mitgliederumfrage, an der mehr als 2500 Mitglieder teilgenommen haben. Das grosse Interesse an transfair und die positiven Ergebnisse motivieren uns. Dankeschön an alle, die sich für die Fragen Zeit genommen haben.
Geschäftsführerin
Damit Sie sich über die kalte Jahreszeit freuen können, machen wir Ihnen auf
Seite 23 erneut ein Spezialangebot. Der Winter kann kommen!
Impressum
Herausgeber: transfair, Hopfenweg 21, 3000 Bern 14, T 031 370 21 21, [email protected], www.transfair.ch, Mitgliederzeitschrift Personalverband transfair; Redaktion: Angela Pertinez, Aline Leitner; Anzeigen: transfair; Preis: ist im Mitgliederbeitrag enthalten; Erscheinung:
6 Mal pro Jahr; Übersetzungen: Ivano Zannol, www.transterm.ch; Cécile Jacq, www.jacq.ch. Druck: Stämpfli AG; Satz: Luc Loosli, Stämpfli
AG; Bilder: Brücke · le pont, Eidgenössische Zollverwaltung, Ferienverein, Cartoon Robert Métrailler, Sébastien Pascaud, SBB CFF FFS, Die
Schweizerische Post, Thurbo, transfair, Björn Wylezich/Fotolia.com, yossarian6/Fotolia.com; Beglaubigte Auflage (2015): 9224 Exemplare
(WEMF). Für unverlangt eingesandte Texte und Fotos wird die Verantwortung abgelehnt.
transfair magazin 5/2016 3
Inhalt
16
19
TRANSFAIR
TRANSFAIR
TRANSFAIR
05–07
Umbruch im Service Public
14–15
Die Ergebnisse der
Mitgliederumfrage liegen vor
22
Brücke · le pont
Fairness darf etwas kosten
ÖFFENTLICHE VERWALTUNG
08
Branchenversammlung im Zeichen
der Sparmassnahmen
POST/LOGISTIK
16
WPV: Vom Regen in die Traufe?
09
Wahlen DV PUBLICA – Ihre Stimme
zählt!
17
Verwaltungsratspräsident der Post
zu Besuch bei transfair
10
Bund überprüft die
Lohngleichheit
18
Personalumfrage Post:
Alles paletti?
11
Grenzwache: das Rückgrat der
Sicherheit
ÖFFENTLICHER VERKEHR
COMMUNICATION
19
Neuer GAV Thurbo:
Fünf Wochen Ferien für alle
12–13
Deine Daten interessieren mich…
transfair äussert sich zum Projekt
«Smart Data»
20–21
«Railfit 20/30» – wird auch
bei Qualität und Sicherheit
gespart?
4 transfair magazin 5/2016
23
Spezialangebot in Wengen
24
transfair ist meine Verstärkung!
Interview mit Sébastien Pascaud
25
Gut zu wissen: Wie kurzfristig
darf Ihr Arbeitseinsatz abgesagt
werden?
26–27
Agenda
28
Adressen
Titelbild: Björn Wylezich/Fotolia.com
10
Umbruch im Service Public
Jobs im öffentlichen Dienst – besser gesagt im Service Public – galten lange
als sicher(st)e Arbeitsplätze. Weil dahinter der Staat steht, weil die Bevölkerung über die Leistungen im Service Public demokratisch mitbestimmt und
weil die Arbeitgeber sozialverantwortlich mit gutem Beispiel vorangehen.
Gilt dies nach wie vor?
Text: René Fürst, Matthias Humbel, Robert Métrailler, Bruno Zeller
Nur einige Wochen ist es her, seit wir von der SBB Spitze erfahren haben, dass rund 1400 Stellen dem Sparprogramm «RailFit 20/30» zum Opfer fallen werden.
Gehen wir in der Zeit noch ein wenig zurück, ist
im Februar dieses Jahres die Schliessung von 6 von
14 Contact Centern
der Swisscom verkündet worden, wovon rund 700 Mitarbeitende betroffen
waren. Die Post hat
ihre LKW-Flotte abgebaut, wodurch 187 Lastwagenchauffeure ihre Stellen
verloren haben. Und in der Bundesverwaltung soll der
Personalkredit im Jahr 2017 gar um 20 Millionen
schrumpfen.
Unsere vier Branchen und die unterschiedlichsten
Geschäftsfelder unserer Sozialpartner sind von Umund Abbau betroffen. Es stellt sich aber die Frage, ob
der Stellenabbau gleichartig und gleichzeitig ­e rfolgt.
Woran liegt es und wie mag die Zukunft aussehen?
Die von den Unternehmen erzielten Einsparungen werden – soweit für uns ersichtlich – aber kaum
wieder für das Personal eingesetzt. Stattdessen landen die eingesparten Mittel teilweise ohne Kompensation im Budget. In gewissen Fällen ist der Mitteleinsatz für Innovationen
in neue Technologien vorgesehen, denn
es gilt Investitionen
in neue Geschäftsgebiete zu tätigen –
Stichwort Digitalisierung. Aber vielmehr treffen die Sparmassnahmen
derzeit auch die Anstellungsbedingungen und die
Lohnnebenleistungen. Überbrückungsrenten oder
Berufsrenten werden gekappt, Prämien gestrichen,
Arbeitnehmerbeiträge für die berufliche Vorsorge
erhöht. transfair wehrt sich gegen diesen Abbau und
stellt besorgt die Frage, ob wir den Gipfel unserer
Wohlstandsgesellschaft erreicht haben. Liegt die Zukunft in neuen Aufgaben, Diversifizierung oder Produktivitätserweiterung durch die Digitalisierung,
darf der Wert der Arbeit, der dahintersteckt, nach
unserem Dafürhalten keinesfalls vergessen gehen! In
den Verhandlungen bleibt unser Credo «hart, aber
fair».
Parallel zu den tiefgreifenden Wandlungen bei unseren grössten Sozialpartnern schiessen die Krankenkassenprämien in die Höhe, und die Lohnentwicklung stagniert im Keller. Aus unserer Sicht ist es
deshalb an der Zeit, dass der Krankenkassenprämienindex (KVPI) in den Lohnverhandlungen berücksichtigt wird. Das heisst konkret, wir setzen uns
dafür ein, dass der KVPI vermehrt und auch zwingend im Rahmen der Lohnverhandlungen herangezogen wird.
«Die Sicherheit und das Wohlergehen des Personals dürfen
nicht gefährdet werden.»
Unterschiedliche Gründe in den Branchen
Ob grosse Verwaltungseinheit oder Konzern, der wirtschaftliche Druck ist spürbar hoch. Insbesondere wegen Preis- und Wettbewerbsfragen stehen die Post und
Swisscom permanent unter Wandlungsdruck. Der Öffentliche Verkehr und die Verwaltung sind wiederum
dem politischen Druck des sparwütigen Parlaments
ausgesetzt. Über die Verteilung der knappen öffentlichen Mittel beispielsweise für den Agglomerationsverkehr, die Bildung und Forschung und die Sicherheitspolitik wird im Parlament heftig diskutiert.
transfair bringt sich in den Budgetdebatten im Interesse seiner Mitglieder und der Sozialpartner direkt in
Bundesbern ein.
transfair magazin 5/2016 5
Arbeitslast im Service Public nimmt zu
Ausserdem bewegen wir uns im Service Public, wo
die zu erbringenden Leistungen durch den gesetzlichen Auftrag geregelt sind. Eine Verzichtsplanung
parallel zum Stellenabbau ist oftmals nicht möglich.
Dies führt logischerweise dazu, dass mehr Arbeit auf
weniger Leute verteilt wird. Zahlreiche transfair Mit-
6 transfair magazin 5/2016
glieder bestätigen dies regelmässig. Es ist für uns
zentral, der Arbeitgeberin diesen Umstand aufzuzeigen und gleichzeitig die Frage aufzuwerfen, wie viel
noch eingespart werden kann, ohne dass dabei die
Qualität der Dienstleistungen leidet oder die Sicherheit und das Wohlergehen des Personals gefährdet
sind.
bei er doch das Rückgrat der schweizerischen Wirtschaft bildet, insbesondere auch in den Randregionen.
Die Schweizerische Post beispielsweise hat in den
peripheren Regionen zwischen 2011 und 2015 fast
1800 Stellen abgebaut, und es steht fest, dass das
Poststellennetz sich noch weiter verändern wird.
transfair beobachtet diese Entwicklung genau und
sensibilisiert die Politik auch darüber, dass die stabile Wirtschaftslage eng mit sicheren Arbeitsplätzen
und aktiv gelebter Sozialpartnerschaft zusammenhängt. In der Sozialpartnerschaft ist es selbstverständlich unsere Aufgabe, die Unternehmen an ihre
soziale Verantwortung zu erinnern.
Gewerkschaftlich organisieren?
Fragt sich folglich, wozu es noch gut ist, sich gewerkschaftlich zu organisieren. Nur dank dem Engagement
unserer Mitglieder können wir fundierte Zweifel, taugliche Beispiele und konstruktive Lösungsansätze beim
Arbeitgeber einbringen. Nur indem wir gute Argumente aus der Praxis bringen, können wir uns erfolgreich gegen Externalisierungen einsetzen und die mit
der Effizienzsteigerung verbundenen Probleme aufzeigen. Nur gemeinsam ist unsere Stimme, die Stimme
der Arbeitnehmenden, hörbar.
Unser Standpunkt
transfair ist für seine Mitglieder ein starker Partner
und stellt das Personal in den Vordergrund. In der Einzelfallbetreuung wollen wir einerseits sicherstellen,
dass gute Sozialplanleistungen einen Stellenwechsel
oder einen Stellenverlust abfedern. Andererseits ist es
ebenso wichtig, dass wir uns für gute Arbeitsbedingungen, Löhne und Weiterbildungsmöglichkeiten einsetzen für diejenigen, die aufgrund dieser Entwicklungen die Arbeitsverdichtung und das Job-Enlargement
zu stemmen haben.
Der Erhalt der Arbeitsmarktfähigkeit ist in beiden
Fällen absolut zentral. transfair bietet seinen Mitgliedern einerseits eigene Weiterbildungsmöglichkeiten
über das Bildungsinstitut ARC. Andererseits setzen wir
uns bei der Arbeitgeberin dafür ein, dass sie ihren
Mitarbeitenden ebenfalls durch Weiterbildung und
berufliche Umschulung Zukunftsperspektiven bietet.
Es darf nicht sein, dass in dieser Umbruchzeit dem
Kostendruck mehr Beachtung als den treuen Mitarbeitenden geschenkt wird und bei den fortschrittlichen
Arbeitsbedingungen geschraubt wird. transfair setzt
sich dafür ein, dass unsere Sozialpartner im Service
Public weiterhin beispielhafte Arbeitgeberinnen und
Arbeitgeber bleiben.
transfair magazin 5/2016 7
TRANSFAIR
Der Politik aufzeigen
Rechnet man allein die Vorhaben «Operational Excellence» von Swisscom, «RailFit 20/30» von SBB und
das Stabilisierungsprogramm vom Bund zusammen,
kann es zu einem Abbau von bis zu 2600 Stellen in
den nächsten Jahren (2017 bis 2020) kommen. Dieser Stellenverlust schwächt den Service Public, wo-
Branchenversammlung im
Z
­ eichen der Sparmassnahmen
Die Herbstversammlung der Branche Öffentliche Verwaltung war reich befrachtet mit Themen: Neben Infos aus den Bundesämtern und dem ETH-Bereich waren die Weiterentwicklung der Armee (WEA), die Bundesfinanzen
und die Wahl der Delegierten PUBLICA im Fokus des Austauschs.
Text: Matthias Humbel
Am 5. Oktober fand die Branchenversammlung Öffentliche Verwaltung im Haus der Universität statt. Zur Diskussion stand eine breite Palette von Themen. Wichtig
dabei war die anstehende Wahl der Delegierten der
PUBLICA. Die Teilnehmenden der Versammlung erhielten einen Einblick in den Stand der Kampagne und
konnten einen ersten Blick auf die neue Rubrik «Wahlen
DV PUBLICA» auf unserer Website werfen. Mehr Infos
zu den Wahlen DV PUBLICA finden Sie auf Seite 9.
Beide beinhalten massive Einbussen bei den Bundesangestellten. Als Kontrast dazu steht die Hochrechnung 2016, welche anstelle eines Defizits einen Überschuss von 1,7 Milliarden Franken vorsieht. Unter
diesen Umständen sieht die Branchenversammlung
keine Notwendigkeit, von der im Frühjahr formulierten
Lohnforderung abzuweichen, und bestätigt die gestellte Forderung nach einer generellen Lohnerhöhung.
Lohnforderungen bestätigt
Ein weiterer Schwerpunkt bildeten die Informationen
zu den Bundesfinanzen. So wurde der Stand der parlamentarischen Beratung des Stabilisierungsprogrammes besprochen, ebenso wie der Voranschlag 2017.
WEA sorgt für Verunsicherungen
Ausführlich wurde auch die WEA diskutiert. Der geplante Stellenum- und -abbau sorgt für Verunsicherung bei den Mitarbeitenden des VBS. Dies vor allem
auch, weil die Informationen nicht in genügender Art
und Weise vorliegen. transfair wird bei den zuständigen Stellen im VBS Verbesserungen einfordern.
Anstehende Verhandlungen im ETH-Bereich
Weiter wurde an der Versammlung über verschiedene
andere Projekte in unterschiedlichen Bundesämtern
gesprochen. Thematisiert wurde etwa der Stand der
Reorganisationen bei Agroscope, das Projekt UNOS
beim SEM oder anstehende Lohnverhandlungen im
ETH-Bereich.
8 transfair magazin 5/2016
ÖFFENTLICHE
VERWALTUNG
Wahlen DV PUBLICA:
Ihre Stimme zählt!
Am 27. November gilt es ernst: Die Delegierten der PUBLICA werden gewählt. Doch die wichtigste Person bei dieser Wahl sind Sie! Denn Sie haben
in der Hand, wer in der Delegiertenversammlung (DV) PUBLICA einsitzt und
so auf die berufliche Vorsorge Einfluss nehmen kann.
Text: Matthias Humbel
transfair setzt sich für eine nachhaltige Vorsorgepolitik ein. Um dies auch künftig tun zu können, sind wir
auf Ihre Unterstützung angewiesen. Denn wenn die
Mitglieder der DV PUBLICA gewählt werden, zählt
jede Stimme! Stärken Sie uns den Rücken, und wählen Sie in Ihrem Wahlkreis die Liste der transfair Kandidaten. Nur mit Ihrer Stimme kann sich transfair
durch seine Vertreterinnen und Vertreter in der DV
PUBLICA nachhaltig für eine starke Pensionskasse
einsetzen.
Die berufliche Vorsorge mitbestimmen
Die DV PUBLICA setzt sich aus 80 Delegierten zusammen. Diese sind unter anderem für die Wahl der Vertretung der Arbeitnehmenden in die Kassenkommission, das höchste strategische Organ der PUBLICA,
verantwortlich.
transfair stellt sich der Wahl
transfair tritt in zwei Wahlkreisen zur Wahl an. Im Wahlkreis 1 «zentrale Bundesverwaltung» stellen sich auf
einer gemeinsamen Liste mit swissPersona und dem
VKB insgesamt 38 Personen zur Wahl. Im Wahlkreis 2
«dezentrale Bundesverwaltung inklusive ETH-Bereich»
treten wir mit eigener Liste an.
Es geht um Ihre Zukunft!
transfair ist Ihre Verstärkung am Arbeitsplatz. Am
27. November aber sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen. Wählen Sie die transfair Listen! So können
wir uns auch in Zukunft für eine nachhaltige Vorsorgepolitik und für Ihre Rente stark machen.
Machen Sie sich ein Bild
Unsere Kandidaten und Kandidatinnen stellen sich auf
unserer Website vor. Im Bereich der Öffentlichen Verwaltung finden Sie die Profile jener, welche sich zur
Wahl stellen.
transfair magazin 5/2016 9
Bund überprüft
die Lohngleichheit
transfair unterzeichnete im Rahmen des Engagements Lohngleichheit (ELEP)
mit den Personalverbänden der Bundesverwaltung und Bundesrat Ueli Maurer eine Vereinbarung zur Lohngleichheit. Damit geht der Bund der Wirtschaft mit gutem Beispiel voran. Denn auch nach 35 Jahren ist die verfassungsmässig garantierte Lohngleichheit in der Schweiz noch nicht erreicht.
Text: Matthias Humbel
Seit 1981 ist die Lohngleichheit zwischen Mann und Frau
in der Verfassung verankert. Doch leider ist das Thema
Lohngleichheit auch 2016 noch immer aktuell. Denn aktuell beträgt der Lohnunterschied zwischen Männern
und Frauen über 15 Prozent – für gleichwertige Arbeit
wohlgemerkt. Rund 38 Prozent dieser Differenz lassen
sich nicht erklären und sind somit auf Diskriminierung
zurückzuführen. Im Durchschnitt verdient eine Frau einzig aufgrund ihres Geschlechts fast 700 Franken im Monat weniger als ihre männlichen Arbeitskollegen.
Sozialpartner unterzeichnen Vereinbarung
Lohnungleichheit besteht nicht nur in der Privatwirtschaft. Auch im öffentlichen Sektor lassen sich Unterschiede – wenn auch im geringeren Ausmass –
­n achweisen. Eine Überprüfung der Löhne ist deshalb
auch hier wichtig. transfair hat zusammen mit den
weiteren Sozialpartnern der Bundesverwaltung und
­
dem Arbeitgeber Bund eine Vereinbarung zur Überprüfung der Lohngleichheit in der Bundesverwaltung
unterzeichnet.
In den nächsten zwei Jahren werden alle Verwaltungseinheiten des Bundes ihre Löhne überprüfen und
allfällige diskriminierende Lohnungleichheiten beseitigen. 2019 wird die Untersuchung wiederholt. Die
Lohnüberprüfung wird durch den Begleitausschuss
der Sozialpartner (BAS) überwacht.
Engagement Lohngleichheit folgt auf
­Lohngleichheitsdialog
Die Lohnüberprüfung findet im Rahmen des ELEP
statt. Dieses führt die Arbeit des 2009 lancierten Projekts «Lohngleichheitsdialog» fort. Bereits damals hatte sich die Bundesverwaltung in einer Vereinbarung
mit den Personalverbänden dazu verpflichtet, die Löhne auf Ungleichheit zu überprüfen. Mit der nun unterzeichneten Vereinbarung nimmt der Bund seine Verantwortung als Arbeitgeber wahr und geht der
Privatwirtschaft weiterhin als gutes Beispiel voran.
Auch 35 Jahre nachdem die Chancengleichheit in
der Verfassung aufgenommen wurde, bleibt also noch
einiges zu tun. transfair bleibt am Thema dran und
wird sich auch weiterhin für die Chancengleichheit
einsetzen.
10 transfair magazin 5/2016
Im Juli hatte ich die Gelegenheit, die Grenzwächter im Einsatz zu erleben.
Mich hat beeindruckt, wie gut organisiert die Grenzwache arbeitet und unter
welchen herausfordernden Bedingungen sie sich tagtäglich für die Sicherheit der Schweiz einsetzen.
Text: Simona Pellegrini
Grenzwachtposten Stabio, 19 Uhr
Die Grenzwächter werden vom Einsatzleiter über Ziele, Aufgaben und Schichtwechsel informiert. Ich darf
mich einem Team anschliessen und erlebe so ihren
Berufsalltag hautnah mit. Wir besuchen gemeinsam
die «Krisenzonen» in Chiasso. Per Funk werden wir
über die Sichtung von Migranten und den aktuellen
Stand der Dinge informiert. Wir sind andauernd im
Einsatz: Denn es sind viele Migranten unterwegs. Verfolgungen, Gewahrsame und Transporte. Das alles gehört zur Tagesordnung.
Bahnposten, 24 Uhr
Auf uns warten die von den Patrouillen festgehaltenen
Migranten. Sie alle wurden in Bussen und Zügen aus Italien aufgespürt. Die meisten von ihnen sind Sans-Papiers,
die entweder um Asyl bitten oder die Schweiz in Richtung Norden wieder verlassen wollen. Die Grenzwächter
arbeiten gut organisiert und mit professioneller Ruhe,
denn die Menschen müssen in kurzer Zeit identifiziert
und nach Altersgruppe eingeordnet werden. Und es wird
definiert, welchen Status die Migranten erhalten: Also ob
es sich wirklich um Asylsuchende handelt und sie somit
für das Asylverfahren an das R
­egistrierungszentrum
überführt werden dürfen oder ob die Personen wieder
nach Italien zurückgehen müssen.
Grenzübergang Chiasso, 2 Uhr
Es geht weiter mit einem kurzen Blick auf die Strasse:
Der Verkehr in Richtung Schweiz verläuft ruhig. Aufgrund einer Einbruchsmeldung können wir den geplanten Besuch bei der Strassensperre in Lugano nicht
abhalten. Für mich endet ein eindrucksvoller Besuch
bei der Grenzwache. Ich finde es bemerkenswert,
welch entscheidenden Beitrag unsere Grenzwächter
zur Sicherheit der Schweiz leisten. Dafür haben sie unser herzliches Dankeschön und unsere volle Anerkennung verdient.
transfair magazin 5/2016 11
ÖFFENTLICHE
VERWALTUNG
Grenzwache:
das Rückgrat der Sicherheit
Deine Daten interessieren
mich …
… ein Brief von Swisscom mit einer solchen Information könnte bald bei
allen Mitarbeitenden eintreffen. Das Unternehmen will das Projekt «Smart
Data» lancieren. Doch worum handelt es sich? transfair bringt Licht ins Dunkel und stellt klare Forderungen.
Text: Robert Métrailler
Swisscom will die Daten seiner Mitarbeiterinnen und
Mitarbeiter erfassen. Gesammelt werden Daten von
E-Mails, Telefongesprächen, Skype-Unterhaltungen,
Kalendereinträgen und SAP-System. Gewisse Informationen aus den Teamzufriedenheitsumfragen oder aus
My Performance werden ebenfalls erfasst. Dieses Projekt verfolgt im Wesentlichen zwei Ziele: die Optimierung der Prozesse und der Personalentscheidungen
sowie die Erzielung eines Wissensfortschritts im operativen Bereich.
12 transfair magazin 5/2016
Das sagen die Experten
Digitale Tools, Smart Data oder Big Data, werden in zahlreichen Unternehmen genutzt, um die vom Personal erledigten Aufgaben zu quantifizieren und die Schnittstellen
der Abteilungen und die Arbeitsverhältnisse zu untersuchen. Aus der Sicht von transfair birgt diese Kontrolle der
Mitarbeitendendaten grosse Gefahren. Wir teilen die
Meinung von Samuel Bendahan, Forschungsleiter an der
HEC Lausanne: «Es braucht eigenständige Mitarbeiter,
die sich in einem guten Arbeitsumfeld bewegen und sich
Das sagt transfair
transfair ist der Ansicht, dass dieses Projekt Risiken
birgt. Bei der Abwägung der verschiedenen Interessen
von Unternehmen und Mitarbeitenden lässt sich ein unausgewogenes Verhältnis feststellen. Dieses Projekt
bringt den Mitarbeitenden weder Vorteile noch Mehrwert. Im Übrigen kann das Sammeln der Daten aus verschiedenen Quellen die Persönlichkeit der Mitarbeitenden verletzen. Und für das Erreichen der bisher von
Swisscom nur vage definierten Ziele, erachten wir das
Projekt als nicht notwendig. Der Firmenvorstand transfair hat sich mit diesem hochsensiblen Thema befasst
und entsprechende Forderungen erarbeitet:
• Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen
S wisscom muss die gesetzlichen Bestimmungen,
welche sich auf den Datenschutz beziehen, jederzeit einhalten. Ausserdem fordern wir, dass ein unabhängiger Datenkontrolldienst entsteht und auch
ein Ethikrat zur Überwachung und Kontrolle des
Projekts eingesetzt wird.
• Transparenz der Ziele und Datenspeicherung
Die Mitarbeitenden werden transparent über die
von Smart Data verfolgten Ziele und den Prozess
der Datenspeicherung informiert. Weiter muss gewährleistet sein, dass jeder Mitarbeitende Zugang
zu seinen gespeicherten Daten hat.
• Verwendung der Daten
Diese gesammelten Daten dürfen keinesfalls zur
Leistungsbewertung verwendet werden. Von der
Erfassung und Verwendung hochsensibler Daten
muss abgesehen werden. Des Weiteren darf Swisscom die Daten nur auf unternehmensinternen Servern speichern.
• Umsetzung
Die Mitarbeitenden und Sozialpartner müssen
­zeitnah und umfassend über die Ergebnisse des
Pilotprojekts informiert werden. Eine Klausel in
­
den Einzelarbeitsverträgen, wonach stillschwei-
KOMMENTAR
Revision des Fernmeldegesetzes:
Achtung!
Am 11. Dezember 2015 hat der Bundesrat die Vernehmlassung zur Teilrevision des Fernmeldegesetzes eröffnet. Die betroffenen Kreise konnten sich
bis zum 31. März 2016 dazu äussern. Für transfair
ist der Artikel 6 dieses Gesetzes einer der wichtigsten. Er regelt unter anderem, dass Anbieter von
Fernmeldediensten die arbeitsrechtlichen Vorschriften einhalten und die Arbeitsbedingungen der Branche gewährleisten sowie eine angemessene Anzahl
an Lehrstellen anbieten müssen.
In der neuen Vorlage des Bundesrates wurde dieser
Artikel jedoch aufgehoben. Wenn sich diese Version
bestätigen sollte, wären die Anbieter nicht mehr gezwungen, das Arbeitsrecht und die Arbeitsbedingungen der Branche einzuhalten. Und sie wären
nicht mehr verpflichtet, eine angemessene Anzahl
Lehrstellen anzubieten.
Die Aufhebung wird unterstützt vom Kanton Glarus,
von SUISSEDIGITAL, upc und cablecom. Travail.
Suisse und transfair sind entschieden dagegen. Es
wäre eine regelrechte Schande, wenn ein solcher
Entscheid genehmigt würde! Erstaunlich ist, dass
sich Swisscom überhaupt nicht zur Aufhebung dieses Artikels geäussert hat. Wieso eigentlich?
Robert Métrailler
Branchenleiter Communication
gendes Einverständnis zur Erhebung gegeben
wird, ist vollkommen ausgeschlossen.
Details zu unserer Stellungnahme finden Sie auf
­ nserer Website im Newsbereich der Branche Comu
munication. Swisscom hat uns bestätigt, dass alle in
unserer Stellungnahme enthaltenen Forderungen berücksichtigt werden. transfair wird diesen Pilotversuch
begleiten und sich zu einem späteren Zeitpunkt zur
Weiterführung des Projekts äussern.
transfair magazin 5/2016 13
COMMUNICATION
gegenseitig motivieren… Ich setze mich für meine Arbeit ein, weil ich meiner Organisation und den gesteckten Zielen vertraue. Überwachung und Quantifizierung
erschüttern jedoch dieses Vertrauen.»
Auch Philippe Silberzahn, Professor für Management
an der EM-Lyon Business School, steht der übermässigen Kontrolle kritisch gegenüber: «60 Prozent der Kadermitarbeitenden verbringen ihre Zeit damit, Personal
zu beurteilen und ihren Vorgesetzten gegenüber Rechenschaft abzulegen. Diese allgegenwärtige Kontrolllogik lähmt die Unternehmen. Quantifizierung kann kurzfristig nützlich sein. Langfristig jedoch ist sie tödlich.»
Ergebnisse der Mitglieder­
umfrage liegen vor
Über 2500 Mitglieder haben an unserer Umfrage teilgenommen. Besonders
erfreulich ist: Rund 40 Prozent der befragten Mitglieder sind bereit, uns
vermehrt aktiv zu unterstützen. Das grosse Interesse an transfair und die
positiven Umfrageergebnisse motivieren uns.
Text: Katja Meyer
Dieses Jahr haben wir unsere Mitgliederumfrage zum
ersten Mal online durchgeführt. Und dies mit grossem
Erfolg: Jedes fünfte Mitglied hat daran teilgenommen.
Die Umfrage wird durch die hohe Beteiligung noch repräsentativer. Die wichtigsten Ergebnisse haben wir
für Sie zusammengefasst.
Gute Noten für unser Dienstleistungsangebot
Unsere Mitglieder wollen einen starken Partner, der
sie in kritischen Situationen unterstützt und sich für
die Rechte der Arbeitnehmenden einsetzt. Das sind
nach wie vor die beiden Hauptgründe für die Mitgliedschaft in einem Verband. Was die Umfrage auch
zeigt: Unsere Mitglieder sind mit den angebotenen
Dienstleistungen zufrieden. Im Vergleich zur letzten
Umfrage hat die persönliche Beratung bei Problemen am Arbeitsplatz noch besser abgeschnitten. Wir
sind also auf dem richtigen Weg, denn die Mitgliederbetreuung ist eine unserer Hauptaufgaben als
Personalverband.
Selbstverständlich nehmen wir auch kritische Töne
ernst. Das Weiterbildungsangebot wollen wir in Zu-
WARUM IST ES WICHTIG, IN EINEM VERBAND ORGANISIERT ZU SEIN?
Um die Rechte der Arbeitnehmenden zu stärken
85%
Um in einer kritischen Situation einen
starken Partner zu haben
71%
Um in der Arbeitswelt etwas bewegen zu können
48%
Aus Solidarität zu den übrigen Mitarbeitenden
38%
16%
Um von Vergünstigungen zu profitieren
Anderer Grund
14 transfair magazin 5/2016
4%
Neue Website gefällt
Unsere Mitglieder informieren sich vor allem mittels
transfair Newsletter, Mitgliederzeitschrift und Website.
Der persönliche Kontakt wird weniger häufig gesucht.
Es war deshalb richtig, in unsere Kommunikationsmittel zu investieren. Wir haben eine neue Website aufgebaut, das Konzept der Mitgliederzeitschrift aufgefrischt und unsere Newsletter leserfreundlicher
gestaltet. Bei den Mitgliedern kommt das an: Die Zufriedenheit ist laut Umfrage gestiegen. Weiter verbessern möchten wir uns bei der Medienpräsenz und den
Infoaushängen am Arbeitsplatz.
Zufriedener am Arbeitsplatz
Im Vergleich zu unseren Umfragen im Jahr 2011 und
2013 sind unsere Mitglieder grundsätzlich zufriedener
mit ihrem Arbeitsumfeld. Wir haben unsere politischen
Schwerpunkte somit bei den richtigen Themen gesetzt.
Trotzdem bleibt noch viel zu tun: Verbesserungspotenzial sehen wir insbesondere bei der Lohngleichheit,
den Entwicklungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten,
der Vereinbarkeit von Beruf und Familie und der Work-­
Life-Balance.
Grosses Engagement unserer Mitglieder
Rund 40 Prozent der befragten Mitglieder sind bereit,
uns künftig vermehrt zu unterstützen. Sei dies beim
Aushang von Infoblättern, bei der Mitgliedergewinnung oder als Ansprechperson, um transfair über aktuelle Themen in ihrem Arbeitsfeld zu informieren. Wir
danken Ihnen herzlich für Ihr grosses Engagement!
Dies motiviert uns sehr.
HABEN SIE FRAGEN?
Viele Mitglieder haben die Umfrage auch genutzt, um
konkrete Fragen zu stellen. Leider können wir auf diese nicht reagieren. Die Umfrage war anonym. Bitte
kontaktieren Sie unsere Regionalsekretariate oder
nutzen Sie unser Online-Kontaktformular, damit wir
offene Fragen schnellstmöglich beantworten können.
WIE INFORMIEREN SIE SICH ÜBER TRANSFAIR?
Newsletter
65.0%
magazin
59.0%
Website www.transfair.ch
39.3%
Informationsaushänge am Arbeitsplatz
20.9%
Persönlich
12.4%
Broschüren
4% 12.1%
Medien
Telefonisch
Anderes
8.4%
5.2%
3.0%
transfair magazin 5/2016 15
TRANSFAIR
«Mit der persönlichen
Beratung am Arbeitsplatz sind unsere Mitglieder besonders zufrieden.»
sammenarbeit mit dem Bildungsinstitut ARC weiter
verbessern. Zudem werden wir uns dafür einsetzen,
unser Dienstleistungsangebot mit zusätzlichen attraktiven Vergünstigungen auszubauen.
Vom Regen in die Traufe?
Die Schweizerische Post hat bekannt gegeben, dass sie das Pilotprojekt
«Neuausrichtung des Schaltergeschäfts», das transfair im Rahmen des
Gesamtprojekts «Weiterentwicklung Poststellen und Verkauf» kritisch und
eng begleitet hat, nicht weiterverfolgt. Jubel ist dennoch unangebracht, denn
leicht gerät man vom Regen in die Traufe.
Text: René Fürst
aus, dass die Post nun die Schliessung von Poststellen
forciert vorantreiben wird, um das Defizit zu reduzieren. Das bedeutet, dass in den nächsten Jahren Hunderte von eigenbetriebenen Poststellen verschwinden
könnten und die Anzahl, wo immer möglich, auf das
gesetzliche Mindestmass heruntergeschraubt würde.
Für das Personal würde dies schmerzhafte Massenentlassungen bedeuten.
transfair ist erleichtert, dass es bei Poststellen und Verkauf nicht zu der strikten Trennung von Verkauf und Beratung kommt, die unsere Mitglieder befürchtet haben.
Wir sind überzeugt davon, dass die Post auch aufgrund
unserer gewerkschaftlichen Bedenken zu ihrem Entscheid gekommen ist. Ein grosses Dankeschön geht an
dieser Stelle an jene Mitglieder, welche in diesem Projekt aktiv mitgewirkt und die Interessen ihrer Arbeitskolleginnen und Arbeitskollegen vertreten haben.
Massenentlassungen in Sicht?
Aber Obacht: Die Situation bei Poststellen und Verkauf
bleibt angespannt! Es ist Fakt, dass die Poststellen
jährlich ein Defizit von 100 Millionen Franken ausweisen. transfair befürchtet, dass nun anstelle des eingestellten Projekts das Poststellennetz zur Kostensenkung herangezogen wird. Das heisst, wir gehen davon
16 transfair magazin 5/2016
transfairs Forderungen
Darum fordern wir schon heute, dass die Post einen
Marschhalt macht und Verhandlungen mit den Sozialpartnern aufnimmt. Insbesondere muss geklärt werden, was mit den weiteren Teilprojekten wie zum Beispiel dem Teilprojekt «Öffnungszeiten» geschieht.
Oder wie es um die bereits umgestellten Pilotgebiete
steht und welche tragfähigen Optionen im Rahmen der
weiteren Teilprojekte bestehen. Kommt es zum befürchteten Szenario, dem beschleunigten Abbau des
eigenbetriebenen Poststellennetzes, wollen wir, dass
folgende Punkte im Vordergrund stehen: Besitzstandsgarantie, Einsatz eines separaten Sozialplanes, Weiterbeschäftigung innerhalb Post.
WEB-NEWS UNTER WWW.TRANSFAIR.CH
Auf unserer Website im gelben Bereich der Branche Post/Logistik finden Sie Informationen zu den
Themen, die uns in den letzten Wochen beschäftigt
haben, zum Beispiel:
• GAV-Verhandlungen für Presto AG in den Startlöchern
• Neuer GAV für Secure Post AG auf der Zielgerade
• SPS AG und Sozialpartner einigen sich auf neuen
GAV
Im September 2016 traf sich transfair mit Urs Schwaller, dem neuen Verwaltungsratspräsidenten der Post, zu einem ersten Informationsaustausch. Dabei
standen mit der Pensionskasse, dem Sozialplan, den Einzelfällen und dem
Wesen der Sozialpartnerschaft verschiedene Themen auf der Traktandenliste, welche uns zurzeit stark beschäftigen oder bei welchen in naher Zukunft
wichtige Entscheide gefällt werden sollen.
Text: René Fürst
Wir haben am Treffen unsere allgemeinen Forderungen vorgestellt, welche beispielsweise auf die kulante
Anwendung des neuen GAV und des Sozialplans, auf
den korrekten Umgang mit den Mitarbeitenden, auf
die Reduktion der Arbeitsplatzunsicherheit durch Weiterbildung oder auf den verantwortungsvollen Umgang mit älteren Mitarbeitenden abzielen. transfair
findet, dass die Post wieder als soziale Arbeitgeberin
auftreten soll.
Deshalb haben wir Urs Schwaller auch die Resolution «In Würde in Rente gehen», die an der diesjährigen Delegiertenversammlung einstimmig genehmigt
wurde, mit auf den Weg gegeben. Da besonders die
letzten Erwerbsjahre von grosser Bedeutung für die
künftige Rente sind und wir finden, dass ältere Menschen nicht auf Ergänzungsleistungen angewiesen
sein sollten, fokussieren wir uns in unserer Resolution,
welche Sie auch auf unserer Website finden, auf folgende Forderungen:
• Die Post muss als Arbeitgeberin ihre Fürsorgepflicht gegenüber älteren Mitarbeitenden besser
wahrnehmen. Zu Menschen mit viel Arbeitserfahrung muss Sorge getragen werden, und sie dürfen
nicht leichtfertig in die Frühpensionierung oder in
die Erwerbslosigkeit abgeschoben werden. Wir fordern, dass die Arbeitsmarktfähigkeit auch während
der letzten Erwerbsjahre durch Weiterbildung gesichert sein soll. Bei der beruflichen Vorsorge ist die
langfristige Perspektive massgebend. Korrekturen
müssen deshalb im Rahmen einer seriösen Analyse
und einem zwischen den Sozialpartnern verhandelten, ausgewogenen Gesamtkonzept abgewogen
und mit gesundem Augenmass erfolgen.
• Die von den Pensionskassen getroffenen Entscheide müssen finanziell abgefedert werden. Diese Abfederungen sind sozialpartnerschaftlich auszuhandeln. Der Arbeitgeber muss seine Verpflichtungen
wahrnehmen und mit den Verbänden sozialverträgliche Lösungen anstreben.
• Oberste Maxime muss sein, das Rentenniveau langfristig zu stabilisieren und tiefe Renten zu verstärken. Arbeitnehmenden mit tiefen Einkommen fehlen
meist die Mittel für das Alterssparen mit der dritten
Säule. Gleichermassen sind bestehende Verstärkungen des Sozialplanes zu verteidigen und so auszugestalten, dass keine Rentenlücke entsteht.
V.l.n.r. René Fürst, Tanja Brülisauer, Stefan Müller-Altermatt, Urs Schwaller
(VRP Post), Kerstin Büchel (Generalsekretärin VR Post)
transfair magazin 5/2016 17
POST/LOGISTIK
Verwaltungsratspräsident der
Post zu Besuch bei transfair
Personalumfrage Post:
Alles paletti?
Im Mai hat die Post alle 48 000 Mitarbeitenden befragt. Im Vorfeld haben wir
unsere Mitglieder zur aktiven Mitwirkung aufgerufen. So wollten wir herausfinden, ob sich der Rücklauf erhöht und ob sich beim Faktor «Anstellungsbedingungen» Rückschlüsse auf die Zufriedenheit mit dem neuen GAV ergeben. Unsere Analyse spricht eine deutliche Sprache: Das Personal ist
unzufrieden!
Text: René Fürst
Konzernweite Übersicht
Der konzernweite Rücklauf knackt mit 79,2 Prozent die
bisherige Höchstmarke von 78,6 Prozent im Jahr 2014.
Bei einer so grossen Befragungsgruppe braucht es
viel, dass sich Ergebnisse verändern. Trotzdem sind
die konzernweiten Werte unter anderem bei der Kundenorientierung und Personalzufriedenheit um je ein
Prozent und bei den Anstellungsbedingungen gar um
zwei Prozent gesunken.
Post CH AG
Bei allen drei Bereichen der Post CH AG werden die
Anstellungsbedingungen und die Personalzufriedenheit schlechter bewertet.
Poststellen und Verkauf schneidet ausserdem deutlich schlechter bei der Zielorientierung und dem Arbeitsinhalt ab. PostMail sticht durch Verschlechterungen bei der Personalzufriedenheit heraus. Und
PostLogistics hat ein Problem mit der abnehmenden
Identifikation der Mitarbeitenden.
PostAuto AG
Bei PostAuto fallen ebenfalls die um drei Punkte
schlechter bewerteten Anstellungsbedingungen ins
Gewicht. Mit der um zwei Punkte tiefer bewerteten
Antwort auf die Frage «Ich bin selbst für den Erfolg
meines Bereiches wichtig» zeigt sich, dass Mitarbeitende vermehrt das Management in der Pflicht sehen
und nicht sich selbst.
PostFinance AG
Die Mitarbeitenden von PostFinance schätzen ihre Situation leicht positiver ein als noch vor einem Jahr.
Auch bei Swiss Post Solutions (SPS) zeigt sich eine
durchwegs erfreuliche Entwicklung, denn sämtliche
Fragen wurden im Vergleich zur letzten Umfrage positiver oder gleichbleibend beantwortet. Aber auch bei
SPS besteht, besonders bei den extrem tiefen Werten
der Anstellungsbedingungen, Handlungsbedarf.
Jetzt muss die Post handeln!
Um Erfolg zu haben, muss sich die Post auf motiviertes
Personal verlassen können. Die Tatsache, dass die Mitarbeitenden, unabhängig von Beschäftigungsgrad
oder Geschlecht, und besonders das langjährige Personal mit den Anstellungsbedingungen und der jetzigen Arbeitssituation weniger zufrieden sind, spricht
Bände. Für uns sind die Erkenntnisse unserer Analyse
klare Indizien für einen Zusammenhang zwischen GAV
und Unzufriedenheit. Wir werden uns mit dieser Thematik intensiv auseinandersetzen und entsprechende
Aktivitäten initialisieren, um in die für unsere Mitglieder ausschlaggebenden Punkte einen besseren Einblick zu erhalten.
Im Oktober 2016 haben transfair und die weiteren Sozialpartner den GAV
Thurbo AG unterzeichnet. Anpassungen gibt es vor allem bei der Jahres­
arbeitszeit und den Ferien. Eine der grössten Errungenschaften: Fünf Wochen
Ferien sind in Sicht.
Text: Hanspeter Hofer
Eine Woche mehr Ferien für 2000 Stunden
­Jahresarbeitszeit
Was transfair seit 2013 fordert, wird endlich wahr: Das
Personal der Thurbo AG erhält ab 2017 eine Woche
mehr Ferien. Dazu wird die Norm-Jahresarbeitszeit auf
2000 Stunden und der individuelle Lohn aufgrund einer zusätzlichen Arbeitsstunde um 0,1 Prozent erhöht.
Neu geregelt im GAV sind auch verschiedene Komponente der Arbeitszeit:
• Die individuelle Jahresarbeitszeit darf um maximal
50 Stunden über- oder 30 Stunden unterschritten
werden.
• Der aus mehreren Jahren kumulierte Arbeitszeitsaldo darf am Ende eines Kalenderjahres nicht höher
als 100 Plus- und nicht tiefer als 30 Minusstunden
sein.
• Die Arbeitszeit über den Grenzwerten wird auf das
Überzeit- oder Zeitsparkonto übertragen.
Neues Zeitsparkonto geschaffen
Ins neu geschaffene Zeitsparkonto werden die Zeit
gutschriften aus den Arbeitszeitmodellen und, wenn
gewünscht, die Arbeitszeit über den genannten
Grenzwerten übertragen. Das Zeitsparkonto darf maximal 1000 Stunden aufweisen.
Vorerst werden die Zeit-statt-Geld-Konti wie bisher
weitergeführt. Nach der Einführung der Arbeitszeitsoftware «SOPRE» wird auf eine individuelle Berechnung der Ausgleichszeit anstelle der Sonntagsdienst- und Nachtdienstzulagen umgestellt. Verbucht
wird die Ausgleichszeit in das neue Zeitsparkonto.
Zeitguthaben im neuen Zeitsparkonto können in einzelnen Tagen, in ganzen Wochen, für eine individuelle
Arbeitszeitreduktion oder für den vorzeitigen Altersrücktritt bei weiterlaufendem Arbeitsverhältnis verwendet werden. Die Thurbo AG darf die Mitarbeitenden
nicht zu Bezügen aus dem Zeitsparkonto zwingen.
Ein weiterer Schritt für die bessere Vereinbarkeit von
Familie und Beruf
Während wir auf nationaler Ebene mit einer Volksinitiative noch für einen 20-tägigen Vaterschaftsurlaub
kämpfen, haben wir mit dem neuen GAV ein erstes
Teilziel erreicht: Der Vaterschaftsurlaub wurde von
zwei auf zehn Tage erhöht. Und auch die Dauer des
Mutterschaftsurlaubs wurde von vier Monaten auf
18 Wochen verlängert.
transfair magazin 5/2016 19
ÖFFENTLICHER VERKEHR
Neuer GAV Thurbo AG:
fünf Wochen Ferien für alle
«RailFit 20/30» – wird auch bei
Qualität und Sicherheit gespart?
Erste Detailzahlen zum Spar- und Abbauprogramm «RailFit 20/30» der SBB
sind schon bekannt. Statt den erwarteten rund 900 Stellen baut die SBB bis
2020 voraussichtlich sogar insgesamt 1400 Stellen ab. transfair wurde über
das Vorgehen bei der SBB Infrastruktur Betrieb informiert. Dort werden total
250 Stellen eingespart, wovon rund 70 Stellen bei den Zugverkehrsleitern
und 50 bei den Ereignismanagern abgebaut werden. Daneben sind noch weitere Massnahmen und Auswirkungen in diesen Bereichen vorgesehen.
Text: Werner Rüegg
Berufsbilder im Umbruch
Die Ereignismanager müssen sich mit neuen Arbeitsmodellen und neuen Arbeitsorten mit zum Teil beträchtlich grösserem Arbeitsweg und einem neuen
Berufsbild auseinandersetzen.
20 transfair magazin 5/2016
Bei den Zugverkehrsleitern müssen sich viele mit
einem tieferen Anforderungsniveau abfinden, und Jüngere können entgegen den Versprechungen bei der
Anstellung nicht mehr automatisch ins Anforderungsniveau «H» aufsteigen. Zusätzlich wird die Grundbe-
KOMMENTAR
lastung um mindestens zehn Prozent erhöht. Dadurch
wird die «freie Zeit» für die Bewältigung von Störungen verkleinert.
Sicherheit und Qualität nicht mehr oberstes Kredo?
Obwohl diese Massnahmen im Infrastruktur Betrieb
durch die SBB Abteilung Sicherheit und Qualität (SQ)
eng begleitet werden, hat transfair immer noch Bedenken bezüglich Qualität und Sicherheit. Denn ein
Abbau in diesem Ausmass führt unweigerlich zu einem Qualitätsverlust und hat unter anderem auch
Auswirkungen auf die Pünktlichkeit der Züge. Dadurch wird sich bei unseren Kunden das subjektive
Sicherheitsgefühl sicher nicht verbessern, eher sogar
verschlechtern.
Eine höhere Grundbelastung führt unweigerlich zu
einer grösseren Ermüdung in den Touren. Müssen
dann noch Störungen behoben werden, kann dies
schnell zu einer Überforderung mit der Arbeitssituation führen und zu einer unnötigen Belastung werden.
Die Folgen bei einer zu hohen Arbeitsbelastung, verbunden mit dem Stress, in die Sicherheitssysteme einzugreifen müssen, können nicht vorhergesagt werden.
transfair erachtet es jedoch als möglich, dass sich so
die Gefahr von Burn-outs oder Krankheiten erhöht.
Das persönliche Schuldgefühl bei Fehlern oder das
Ausgebranntsein kann auch durch eine Begleitung von
SQ nicht verhindert werden. transfair ist sich bewusst,
dass aufgrund technischer und wirtschaftlicher Veränderungen Reorganisationen entstehen. Aber dass zusätzlich zum teilweise rein finanziell getriebenen Stellenabbau auch noch eine Demotivierung der
Mitarbeitenden aufgrund der Vernachlässigung von
Sicherheit und Qualität hinzukommt, lässt aufhorchen.
Da stellt sich die naheliegende Frage: «Wie wichtig
sind der SBB ihre Mitarbeitenden überhaupt?» Zudem
wurde bis jetzt noch nirgends kommuniziert, wie sich
das oberste Management der SBB an den Sparmassnahmen beteiligt. Wir fordern hier, ganz im Sinne von
Solidarität, von der SBB Spitze ein klares Zeichen. Der
Verzicht auf Erfolgsprämien oder auf andere kleinere
Privilegien, wie beispielsweise bezahlte Parkplätze,
wäre ein denkbarer Weg.
Umbau statt Abbau, bitte!
Die Mediennennungen von transfair zu «RailFit
20/30» waren immens. Offenbar haben wir sehr differenziert und gezielt die wunden Punkte und die
Konsequenzen des Vorhabens aufgezeigt. Erste Besuche bei den Mitarbeitenden vor Ort zeigen eine
starke Verunsicherung, weil grosse Abbauzahlen im
Raum stehen und niemand den Fahrplan kennt,
wann es wo konkret zum Stellenabbau kommt. Daneben stösst die zusätzlich geplante Übertragung
von Lohnnebenkosten, welche faktisch einen Lohnabbau bedeutet, auf Ablehnung.
Seit Längerem wird mit Dutzenden von Reorganisationsprojekten in allen Divisionen gleichzeitig an der
Optimierungsschraube gedreht. Wir wünschen der
SBB, dass sie mit Augenmass den Überblick behalten kann. Aufgrund dieses überall auferlegten finanziellen Spardrucks rücken die Bedürfnisse der Mitarbeitenden in den Hintergrund, und transfair fragt
sich, wo der menschliche Fortschritt bleibt?
Es ist einfach, sich als SBB auf den guten GAV zu
behaften, der Entlassungen aus wirtschaftlichen
Gründen verhindert. Tut er das? Nicht in jedem Fall.
Mitarbeitenden, die zum Zeitpunkt, auf den ihre
Stelle aufgehoben wird, noch nicht vier Jahre bei der
SBB gearbeitet haben, wird gekündigt.
Damit sinnvoll umgebaut statt nur kostengetrieben
abgebaut wird, muss die Weiterentwicklung der Mitarbeitenden besonders im Einklang mit Innovationen gesteuert und betrieben werden. Und: Wir wehren uns gegen den demotivierenden Lohnabbau.
Bruno Zeller, Branchenleiter Öffentlicher Verkehr
transfair magazin 5/2016 21
ÖFFENTLICHER VERKEHR
«Ein Leistungs- und Stellenabbau in diesem Ausmass führt unweigerlich
zu Qualitätsverlust.»
Fairness darf etwas kosten
Die Erwerbsarbeit steht weltweit unter Druck. Brücke · Le pont arbeitet
intensiv auf die UNO-Ziele der nachhaltigen Entwicklung hin. Und was
­können Sie tun?
Text: Andreas Jahn, Brücke · Le pont
Laut der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) waren 2015 mehr als 204 Millionen Menschen arbeitslos,
das sind 53 Millionen mehr als im Jahr 1991. Im Verhältnis zu den Industrieländern ist die Beschäftigungsquote in den Entwicklungsländern überproportional
stark gefallen. Jugendliche, speziell junge Frauen, sind
immer mehr von eingeschränkten Möglichkeiten zur
Erwerbsarbeit und von Arbeitslosigkeit betroffen.
Global gesehen arbeiten laut der UNO 45 Prozent
aller Menschen unter prekären Bedingungen und können von ihrem Einkommen kaum leben. Seit der Finanzkrise ist – auch aufgrund des Bevölkerungswachstums und des Mangels an bezahlter Arbeit – die
Zahl dieser Arbeitnehmenden um 25 Millionen auf insgesamt 1,45 Milliarden Menschen angestiegen.
UNO-Ziele
Diese Entwicklungen sind düster. Nur den wenigsten
Menschen dieser Welt ist es möglich, unter menschlichen Bedingungen zu arbeiten. Darum hat die UNO im
September 2015 die Agenda 2030 verabschiedet. Kern
der Agenda sind die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung. Mit dem Ziel Nummer 8 «Gute Arbeitsplätze und
wirtschaftliches Wachstum» sollen weltweit Bedingungen für eine Arbeit in Würde geschaffen werden.
Was Brücke · Le pont tut
Brücke · Le pont arbeitet intensiv auf die Ziele der
nachhaltigen Entwicklung hin. Mit dem Programm «Arbeit in Würde» trägt das Hilfswerk von transfair seit
60 Jahren dazu bei, dass benachteiligte Menschen in
Afrika und Lateinamerika ihre Arbeits- und Lebensbedingungen verbessern können. In der Schweiz engagiert sich die Organisation für die entwicklungspolitische Sensibilisierung der Bevölkerung sowie für den
fairen Handel. Weitere Informationen unter www.bruecke-lepont.ch.
Was Sie tun können
Viele unserer Konsumgüter werden von billigen Arbeitskräften in Entwicklungsländern unter unwürdigen
Bedingungen hergestellt. Noch ist der Konsum der teureren, aber fair produzierten Produkte gering. Doch
das Bewusstsein, dass Fairness etwas kosten darf,
nimmt zu: Die Arbeitenden im Süden sollen von ihrer
Arbeit leben können. Setzen Sie darum auf Fairness!
45 Prozent aller Menschen arbeiten unter
prekären Bedingungen.
22 transfair magazin 5/2016
TRANSFAIR
Spezialangebot in Wengen
Zusammen mit dem Hotel Victoria-Lauberhorn in Wengen haben wir ein
exklusives Winterangbot für unsere Mitglieder und ihre Begleitperson zusammengestellt. Erkunden Sie die wunderschöne Winterlandschaft der Jungfrau-Region und profitieren Sie von bis zu 25 Prozent Rabatt!
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Das Kontingent des Angebotes ist limitiert. Gültigkeit:
22. Dezember 2016 bis 26. März 2017, auf Anfrage
(nicht buchbar während Neujahr und Lauberhornrennen). Nur für transfair Mitglieder und eine Begleitperson sowie Direktbuchungen im Hotel. Kurtaxen exklusive, Bezahlung vor Ort, nicht kumulierbar mit anderen
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im autofreien Ferienort Wengen. Verbringen Sie unbeschwerte Tage in familiärer Atmosphäre! Geniessen
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Wellness- und Wanderhotel
transfair magazin 5/2016 23
transfair ist meine Verstärkung!
Sébastien Pascaud ist seit Dezember 2013 Verkaufsberater im Swisscom Shop
in Sion. Er begegnet dieser Aufgabe mit viel Engagement und Leidenschaft
und ist ausserdem mit der spannenden Aufgabe der Lernendenausbildung
betraut.
Text: Aline Leitner
Sébastien, erzähl uns von dir.
Ein Tag im Berufsleben von Sébastien
Wer bist du?
Pascaud. Wie sieht der aus?
Ich bin französischer Herkunft, 41 Jahre
Morgens, bevor die Kunden eintreffen,
bereiten wir den Shop vor: Reinigung,
alt, habe zwei Kinder und bin mit einer
Lieferung von Waren, Bearbeitung von
ehemaligen Kundin verheiratet. Mir ist
Reservierungen, Einschalten der ITes also gelungen, ihr ein Handy mit ZuTools. Dann öffnen wir die Türen, und wir
behör und Ehemann zu verkaufen. Seit
sind bereit, die Kunden mit grosser BeDezember 2009 arbeite ich für Swisscom. Zuerst in Genf und nun seit 2013 in
geisterung bedürfnisgerecht und fachder Filiale in Sion, wo ich als Verkaufsbekompetent zu beraten. Die Stimmung im
rater im Bereich Smartphones, Tablets
Shop ist dank meinen Arbeitskollegen
und TV-Internet-Abonnemente tätig bin
super. Wir ergänzen uns gut und sind so
zu einem starken Team geworden.
In meiner Freizeit befasse ich mich mit
Sébastien Pascaud
Produktportalen, die Smartphones verWie bist du zum transfair Mitglied geworden und
gleichen. Ausserdem interessieren mich Wirtschaftsweshalb bist du immer noch von uns überzeugt?
news im Allgemeinen sowie Kino und TV-Serien.
Vor rund einem Jahr habe ich Sylvia Frigeni kennengelernt. Sie hat mir die Vorteile einer Mitgliedschaft
Wie bist du denn Verkaufsberater geworden und was
bei transfair nähergebracht. Ich bin froh, mit transfair
findest du gerade an diesem Beruf so toll?
einen starken und persönlichen Verband in meinem
Verkaufsberater bin ich mit viel Glück und Mut geworRücken zu wissen. transfair bedeutet für mich: Solidaden: Ohne entsprechende Ausbildung oder Arbeitserfahrung hab ich mich vor rund 15 Jahren beim Leiter
rität, starke Unterstützung und kompetente Beratung.
eines Handyshops in Lyon vorgestellt. Er war überzeugt
Ich kann mich auf einen verständnisvollen Ansprechvon meiner kompetenten und motivierten Art und hat
partner verlassen und erhalte dort Unterstützung, wo
mir die Chance gegeben, mich zu beweisen.
ich sie benötige. Ich schätze es, dass transfair von der
gesamten Geschäftsleitung Swisscom respektiert und
Mittlerweile habe ich viele Erfahrungen sammeln
angehört wird. So werden meine Anliegen auch auf
können und mich in meinem Fach etabliert. Nun steoberster Ebene gehört.
cke ich mitten in einer Weiterbildung: Ich mache den
eidgenössischen Fachausweis «Ausbilder». Auch von
Swisscom wurde ich letzthin für meine Tätigkeit als
Coach und Lernendenausbilder zertifiziert.
Das spannende an meiner Arbeit ist aber nicht
nur die Betreuung der Lernenden. Ich lebe meinen
Beruf mit Begeisterung, Leidenschaft und Engagement, denn mir macht es Spass, auf die Menschen
zuzugehen, mit ihnen zu diskutieren, zuzuhören und
ihnen so das Produkt zu verkaufen, welches am besten zu ihnen passt.
24 transfair magazin 5/2016
Wie kurzfristig darf Ihr Arbeitseinsatz abgesagt werden?
Ein Annahmeverzug besteht dann, wenn der Arbeitgeber seinen Mitarbeitenden
nicht genügend Arbeit zuweisen kann oder er den Arbeitseinsatz aus anderen
Gründen absagt. Ihr Arbeitgeber kann Sie zwar auffordern, Ihre Arbeit zu kürzen
oder dem Dienst fernzubleiben. Er schuldet Ihnen jedoch bei einer Absage oder
Kürzung der geplanten Arbeitszeit, falls weniger als 72 Stunden vor dem geplanten
Einsatz, trotzdem Lohn und Arbeitsstunden. Zur Nachleistung der ausgefallenen
Zeit sind Sie nicht verpflichtet.
Olivier Hählen
Leiter transfair Region West
So gehen Sie vor:
• Bestätigen Sie die Kenntnisname der Nachricht.
• Stellen Sie klar, dass Sie für die vorgesehene Zeit zur Verfügung stehen und die
geplanten Stunden deshalb als geschuldet erachten.
• Der Aufforderung, in dieser Zeit Überstunden abzubauen, müssen Sie nur dann
nachkommen, wenn Sie damit einverstanden sind.
transfair magazin 5/2016 25
GUT ZU WISSEN
GUT ZU WISSEN
Agenda
ALLE BRANCHEN
Pensionierte Bern
Abschlusswanderung
Mittwoch, 16. November 2016
Route: Trubschachen–Langnau;
7,9 km, 20 m Aufstieg, 80 m Abstieg, ca. 2 Stunden. Mittagessen im
Restaurant Adler Bärau (11.30 Uhr,
Einheitsmenü); Nichtwanderer
herzlich willkommen. Anmeldung
bis 11. November an: A. Walter,
[email protected],
031 941 29 34 / 079 910 86 63. Der
Anlass findet bei jeder Witterung
statt. Besammlung: 9.20 Uhr beim
Treffpunkt. Bern ab 9.36, Billett:
Bern–Trubschachen und
Langnau–Bern. Bei zweifelhafter
Witterung geben ab 8 Uhr
A. Bumann, 031 931 75 86, und
A. Walter Auskunft über allfällige
Wanderänderungen.
Pensionierte Bern
Besinnlicher Jahresschluss
Dienstag, 6. Dezember 2016
Wir stimmen uns auf Weihnachten
ein: mit Glühwein samt Züpfe und
INFO
Erscheinungsdaten magazin 2016
Nr. 6 16. Dezember
Erscheinungsdaten magazin 2017
Nr. 1 17. Februar
Nr. 2 25. April
Nr. 3 30. Juni
Nr. 4 15. September
Nr. 5 27. Oktober
Nr. 6 15. Dezember
Inserateschluss
4 Wochen vor Erscheinung
26 transfair magazin 5/2016
verschiedenen Süssigkeiten
sowie Musikvorträgen und
einer Diaschau der diesjährigen
Wanderungen. Freunde und
Bekannte sind willkommen.
14–17 Uhr im Pfarrsaal St. Antonius
in Bümpliz, Morgenstr. 65.
Anmeldungen bis 1. Dezember
an: B. Zehner, Juraweg 1,
3185 Schmitten,
026 496 10 30,
[email protected].
POST/LOGISTIK/
ÖFFENTLICHER VERKEHR
Pensioniertenvereinig. St. Gallen
Andacht für die Verstorbenen
Dienstag, 8. November 2016
Wie alle Jahre denken wir in
dieser Zeit mit einer kurzen
Andacht mit Gebet und Gesang
an unsere ehemaligen Kolleginnen
und Kollegen, die uns im Tod
vorausgegangen sind.
Wir treffen uns um 15 Uhr in der
Wiborada-Kapelle (hinter der
katholischen Kirche) St. GallenSt. Georgen. Nach dem kurzen
Gottesdienst treffen wir uns noch
nebenan im Restaurant Adler zum
gemütlichen Beisammensein.
Für Infos:
A. Rutishauser 071 250 07 77
[email protected].
Pensionierternvereinig. St. Gallen
Jahresabschlusstreff
Dienstag, 6. Dezember 2016
Einladung zu Lotto und
Jahresabschlusstreff um 15 Uhr
Restaurant Freihof Engelburg. Um
14.26 oder 14.35 ab Hauptbahnhof
St. Gallen erreicht man mit dem
Postauto Richtung Engelburg bei
der Haltestelle Freihof das Ziel.
Für Autofahrer stehen beim
Restaurant genügend freie
Parkplätze zu Verfügung. Zum
Hock nach den Lottoumgängen
­haben wir wiederum ein feines
Zvieri bestellt. Wir freuen uns
schon jetzt auf einen spannenden
und gemütlichen Nachmittag! Infos
bei: A. Rutishauser 071 250 07 77/
[email protected].
POST/LOGISTIK/
COMMUNICATION
Pensioniertenvereinigung Basel
Wanderung Birsfelden‒Muttenz
Montag, 7. November 2016
Wir besammeln uns bei der
Endstation 3er Birsfelden Hard um
13.10 Uhr und wandern zum
Museum Pantheon in Muttenz. Die
Führung im Museum beginnt um
14 Uhr. Anschliessend gehen wir
ins Restaurant Alessia,
Kriegackerstrasse 100 in Muttenz
zum Zvieri. Nichtwanderer
kommen direkt ins Museum oder
um 15.20 Uhr zum Zvieri. Bus 47
Bruderholz–Dreispitz–Muttenz Bhf.
(Haltestelle Pantheon. Infos bei:
Hugo Wicki 061 711 18 63).
Pensioniertenvereinigung Basel
Weihnachtsessen
Montag, 5. Dezember 2016
Wir treffen uns um 12 Uhr im
Alterszentrum, Hardstrasse 71,
4127 Birsfelden. Anreise mit Tram
Nr. 3 bis Schulstrasse oder mit Bus
Nr. 80/81 bis Sternenfeld. Das
Lokal befindet sich ca. 100 Meter
vor der Fridolinsmatte.
Anmeldungen bis 27. November
an:
Edy Schmidiger 061 461 55 37
[email protected].
ÖFFENTLICHER VERKEHR
Kategorie Lokpersonal
Jahresversammlung 2016
Samstag, 5. November 2016
Von 9.30 bis 12.45 Uhr im Hotel
Waldstätterhof in Luzern,
anschliessend gemeinsames
Mittagessen.
Sektion Basel
Monatswanderung
Mittwoch, 14. Dezember 2016
Besammlung um 8.45 Uhr beim
Treffpunkt Schalterhalle Basel.
Die S3 9.01/29 bringt uns nach
Gelterkinden zur Kaffeepause.
Ab hier beginnt die 2-stündige
Wanderung zum Leimenstübli
nach Wenslingen. Postautokurs 103
fährt gemütlich nach Wenslingen
Hinterdorf, weiter zu Fuss zum
Leimenstübli. Nach dem
Mittagessen weitere Infos.
Anmeldung bis 11. Dezember an
Gusti Ruf 061 721 24 18.
Achtung Fahrplanwechsel am
10./11. Dezember!
FREIZEITKOMMISSION TRANSFAIR
43. Wintersportferienwoche
15. Januar bis 21. Januar 2017
Die 43. Langlauf- und
Winterwanderferienwoche
verbringen wir in Pontresina im
Hotel Engadinerhof. 6 Nächte,
Halbpension. Unterkunft/Preis:
Doppelzimmer CHF 700.–,
Einzelzimmer CHF 760.– pro
Person. Inbegriffen sind alle
ÖV im Oberengadin. Es werden
unentgeltliche Langlauf- und
Wanderleiter angeboten, auch
Freizeitprogramme. Details gibt es
bei Robi Unternährer, Friedhofstrasse 41, 4127 Birsfelden,
061 312 48 67,
E-Mail: [email protected]
Anmeldeschluss:
30. November 2016
56. Skiwoche in Grindelwald
15. Januar bis 21. Januar 2017
Auch 2017 treffen wir uns wieder
um die Mitte des Monats Januar
im schönen Berner Oberland
zum Skifahren. Logieren werden
wir im Hotel Alpina, wo wir sicher
gut aufgehoben sind. Die ganze
Woche kostet mit HP, Hallenbad
und Service sowie Taxen
CHF 830.– im Doppelzimmer pro
Person, im Einzelzimmer (Berg)
CHF 830.– plus Sportpass für
5 Tage von ca. CHF 210.– FVP.
Details gibt es bei: H. Fässler,
079 633 84 22, 058 580 73 56,
[email protected].
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Liste
transfair magazin 5/2016 27
AGENDA
Sektion Basel
Pensioniertenwanderung
Mittwoch, 9. November 2016
Treffpunkt: 9 Uhr Basel SBB
Basel ab 9.20, Möhlin an 9.41.
Zürich ab 8.36, Stein umsteigen
9.25/9.41, Möhlin an 9.49,
Luzern ab 7.54, via Basel.
Nach Kaffeepause ca. 2 Std.
Wanderung via neues Kraftwerk
Rheinfelden nach Bad Rheinfelden.
ID oder Pass und Euro nicht
vergessen. Nichtwanderer mit
DB-Bus 40 ab Rheinfelden direkt
nach Bad Rheinfelden.
Anmeldungen bis 5. November an
Arnold Rappo 061 761 67 86.
Kontaktieren Sie uns
REGION SÜD
TRANSFAIR
Via Cantonale 19
6814 Lamone
T 091 950 09 01
[email protected]
REGION WEST
TRANSFAIR
REGION MITTE
Rue du Valentin 18
1004 Lausanne
T 021 329 00 91
[email protected]
TRANSFAIR
BÜRO FREIBURG
Hopfenweg 21
3000 Bern 14
T 031 370 21 21
[email protected]
Route du Petit-Moncor 1a (Büro Syna)
1752 Villars-sur-Glâne
T 079 322 82 42
BÜRO WALLIS
Kantonsstrasse 11
3930 Visp
T 027 946 62 25
[email protected]
REGION OST
TRANSFAIR
Karstlernstrasse 9
8048 Zürich
T 044 432 62 70
[email protected]
BÜRO GENF
4, rue du Quartier Neuf
1205 Genève
T 022 781 40 10
ZENTRALE
TRANSFAIR
Hopfenweg 21
3000 Bern 14
T 031 370 21 21
[email protected]
Hotline 0848 112 848
Detaillierte Informationen zu unseren
Öffnungszeiten finden Sie auf www.transfair.ch.