MAGAZIN DIE MITGLIEDERZEITSCHRIFT WWW.TRANSFAIR.CH NR. 5 I OKTOBER 2016 SERVICE PUBLIC IM Umbruch ÖFFENTLICHE VERWALTUNG Bei den Wahlen DV PUBLICA zählt jede Stimme! POST/LOGISTIK transfair präsentiert seine Analyse zur Personalumfrage Post. ÖFFENTLICHER VERKEHR Der Gesamtarbeitsvertrag Thurbo ist unterzeichnet. COMMUNICATION transfair nimmt das Swisscom-Projekt «Smart Data» unter die Lupe. 2 transfair magazin 5/2016 EDITORIAL Editorial Liebe Leserin, lieber Leser Die Arbeitsplätze im Service Public gelten gemeinhin als sicher. Weil dahinter der Staat steht und weil die Arbeitgeber sozialverantwortlich mit gutem Beispiel vorangehen. So sollte es zumindest sein. Doch in den vier Branchen des Service Public, in denen transfair tätig ist, sind derzeit grosse Um- und Abbauprojekte am Laufen. Rechnen wir die Programme «Operational Excellence» von Swisscom, «RailFit 20/30» von SBB und das Stabilisierungsprogramm vom Bund zusammen, kommt es in den nächsten Jahren zu einem spürbaren Abbau. In diesem Heft gehen wir dem Thema nach. Wir fragen nach der Zukunft und beleuchten die Rolle von transfair in Zeiten des Umbruchs. Eines steht fest: transfair setzt sich auf jeden Fall dafür ein, dass unsere Sozialpartner beispielhafte Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber bleiben. Die Mitarbeitenden des Bundes und des ETH-Bereiches wählen demnächst ihre Vertretungen in die Pensionskasse PUBLICA. transfair ist mit kompetenten Kandidatinnen und Kandidaten ins Rennen gestartet. Mehr dazu auf Seite 9. Tanja Brülisauer Ausserdem schreiben wir in dieser Ausgabe über unsere Mitgliederumfrage, an der mehr als 2500 Mitglieder teilgenommen haben. Das grosse Interesse an transfair und die positiven Ergebnisse motivieren uns. Dankeschön an alle, die sich für die Fragen Zeit genommen haben. Geschäftsführerin Damit Sie sich über die kalte Jahreszeit freuen können, machen wir Ihnen auf Seite 23 erneut ein Spezialangebot. Der Winter kann kommen! Impressum Herausgeber: transfair, Hopfenweg 21, 3000 Bern 14, T 031 370 21 21, [email protected], www.transfair.ch, Mitgliederzeitschrift Personalverband transfair; Redaktion: Angela Pertinez, Aline Leitner; Anzeigen: transfair; Preis: ist im Mitgliederbeitrag enthalten; Erscheinung: 6 Mal pro Jahr; Übersetzungen: Ivano Zannol, www.transterm.ch; Cécile Jacq, www.jacq.ch. Druck: Stämpfli AG; Satz: Luc Loosli, Stämpfli AG; Bilder: Brücke · le pont, Eidgenössische Zollverwaltung, Ferienverein, Cartoon Robert Métrailler, Sébastien Pascaud, SBB CFF FFS, Die Schweizerische Post, Thurbo, transfair, Björn Wylezich/Fotolia.com, yossarian6/Fotolia.com; Beglaubigte Auflage (2015): 9224 Exemplare (WEMF). Für unverlangt eingesandte Texte und Fotos wird die Verantwortung abgelehnt. transfair magazin 5/2016 3 Inhalt 16 19 TRANSFAIR TRANSFAIR TRANSFAIR 05–07 Umbruch im Service Public 14–15 Die Ergebnisse der Mitgliederumfrage liegen vor 22 Brücke · le pont Fairness darf etwas kosten ÖFFENTLICHE VERWALTUNG 08 Branchenversammlung im Zeichen der Sparmassnahmen POST/LOGISTIK 16 WPV: Vom Regen in die Traufe? 09 Wahlen DV PUBLICA – Ihre Stimme zählt! 17 Verwaltungsratspräsident der Post zu Besuch bei transfair 10 Bund überprüft die Lohngleichheit 18 Personalumfrage Post: Alles paletti? 11 Grenzwache: das Rückgrat der Sicherheit ÖFFENTLICHER VERKEHR COMMUNICATION 19 Neuer GAV Thurbo: Fünf Wochen Ferien für alle 12–13 Deine Daten interessieren mich… transfair äussert sich zum Projekt «Smart Data» 20–21 «Railfit 20/30» – wird auch bei Qualität und Sicherheit gespart? 4 transfair magazin 5/2016 23 Spezialangebot in Wengen 24 transfair ist meine Verstärkung! Interview mit Sébastien Pascaud 25 Gut zu wissen: Wie kurzfristig darf Ihr Arbeitseinsatz abgesagt werden? 26–27 Agenda 28 Adressen Titelbild: Björn Wylezich/Fotolia.com 10 Umbruch im Service Public Jobs im öffentlichen Dienst – besser gesagt im Service Public – galten lange als sicher(st)e Arbeitsplätze. Weil dahinter der Staat steht, weil die Bevölkerung über die Leistungen im Service Public demokratisch mitbestimmt und weil die Arbeitgeber sozialverantwortlich mit gutem Beispiel vorangehen. Gilt dies nach wie vor? Text: René Fürst, Matthias Humbel, Robert Métrailler, Bruno Zeller Nur einige Wochen ist es her, seit wir von der SBB Spitze erfahren haben, dass rund 1400 Stellen dem Sparprogramm «RailFit 20/30» zum Opfer fallen werden. Gehen wir in der Zeit noch ein wenig zurück, ist im Februar dieses Jahres die Schliessung von 6 von 14 Contact Centern der Swisscom verkündet worden, wovon rund 700 Mitarbeitende betroffen waren. Die Post hat ihre LKW-Flotte abgebaut, wodurch 187 Lastwagenchauffeure ihre Stellen verloren haben. Und in der Bundesverwaltung soll der Personalkredit im Jahr 2017 gar um 20 Millionen schrumpfen. Unsere vier Branchen und die unterschiedlichsten Geschäftsfelder unserer Sozialpartner sind von Umund Abbau betroffen. Es stellt sich aber die Frage, ob der Stellenabbau gleichartig und gleichzeitig e rfolgt. Woran liegt es und wie mag die Zukunft aussehen? Die von den Unternehmen erzielten Einsparungen werden – soweit für uns ersichtlich – aber kaum wieder für das Personal eingesetzt. Stattdessen landen die eingesparten Mittel teilweise ohne Kompensation im Budget. In gewissen Fällen ist der Mitteleinsatz für Innovationen in neue Technologien vorgesehen, denn es gilt Investitionen in neue Geschäftsgebiete zu tätigen – Stichwort Digitalisierung. Aber vielmehr treffen die Sparmassnahmen derzeit auch die Anstellungsbedingungen und die Lohnnebenleistungen. Überbrückungsrenten oder Berufsrenten werden gekappt, Prämien gestrichen, Arbeitnehmerbeiträge für die berufliche Vorsorge erhöht. transfair wehrt sich gegen diesen Abbau und stellt besorgt die Frage, ob wir den Gipfel unserer Wohlstandsgesellschaft erreicht haben. Liegt die Zukunft in neuen Aufgaben, Diversifizierung oder Produktivitätserweiterung durch die Digitalisierung, darf der Wert der Arbeit, der dahintersteckt, nach unserem Dafürhalten keinesfalls vergessen gehen! In den Verhandlungen bleibt unser Credo «hart, aber fair». Parallel zu den tiefgreifenden Wandlungen bei unseren grössten Sozialpartnern schiessen die Krankenkassenprämien in die Höhe, und die Lohnentwicklung stagniert im Keller. Aus unserer Sicht ist es deshalb an der Zeit, dass der Krankenkassenprämienindex (KVPI) in den Lohnverhandlungen berücksichtigt wird. Das heisst konkret, wir setzen uns dafür ein, dass der KVPI vermehrt und auch zwingend im Rahmen der Lohnverhandlungen herangezogen wird. «Die Sicherheit und das Wohlergehen des Personals dürfen nicht gefährdet werden.» Unterschiedliche Gründe in den Branchen Ob grosse Verwaltungseinheit oder Konzern, der wirtschaftliche Druck ist spürbar hoch. Insbesondere wegen Preis- und Wettbewerbsfragen stehen die Post und Swisscom permanent unter Wandlungsdruck. Der Öffentliche Verkehr und die Verwaltung sind wiederum dem politischen Druck des sparwütigen Parlaments ausgesetzt. Über die Verteilung der knappen öffentlichen Mittel beispielsweise für den Agglomerationsverkehr, die Bildung und Forschung und die Sicherheitspolitik wird im Parlament heftig diskutiert. transfair bringt sich in den Budgetdebatten im Interesse seiner Mitglieder und der Sozialpartner direkt in Bundesbern ein. transfair magazin 5/2016 5 Arbeitslast im Service Public nimmt zu Ausserdem bewegen wir uns im Service Public, wo die zu erbringenden Leistungen durch den gesetzlichen Auftrag geregelt sind. Eine Verzichtsplanung parallel zum Stellenabbau ist oftmals nicht möglich. Dies führt logischerweise dazu, dass mehr Arbeit auf weniger Leute verteilt wird. Zahlreiche transfair Mit- 6 transfair magazin 5/2016 glieder bestätigen dies regelmässig. Es ist für uns zentral, der Arbeitgeberin diesen Umstand aufzuzeigen und gleichzeitig die Frage aufzuwerfen, wie viel noch eingespart werden kann, ohne dass dabei die Qualität der Dienstleistungen leidet oder die Sicherheit und das Wohlergehen des Personals gefährdet sind. bei er doch das Rückgrat der schweizerischen Wirtschaft bildet, insbesondere auch in den Randregionen. Die Schweizerische Post beispielsweise hat in den peripheren Regionen zwischen 2011 und 2015 fast 1800 Stellen abgebaut, und es steht fest, dass das Poststellennetz sich noch weiter verändern wird. transfair beobachtet diese Entwicklung genau und sensibilisiert die Politik auch darüber, dass die stabile Wirtschaftslage eng mit sicheren Arbeitsplätzen und aktiv gelebter Sozialpartnerschaft zusammenhängt. In der Sozialpartnerschaft ist es selbstverständlich unsere Aufgabe, die Unternehmen an ihre soziale Verantwortung zu erinnern. Gewerkschaftlich organisieren? Fragt sich folglich, wozu es noch gut ist, sich gewerkschaftlich zu organisieren. Nur dank dem Engagement unserer Mitglieder können wir fundierte Zweifel, taugliche Beispiele und konstruktive Lösungsansätze beim Arbeitgeber einbringen. Nur indem wir gute Argumente aus der Praxis bringen, können wir uns erfolgreich gegen Externalisierungen einsetzen und die mit der Effizienzsteigerung verbundenen Probleme aufzeigen. Nur gemeinsam ist unsere Stimme, die Stimme der Arbeitnehmenden, hörbar. Unser Standpunkt transfair ist für seine Mitglieder ein starker Partner und stellt das Personal in den Vordergrund. In der Einzelfallbetreuung wollen wir einerseits sicherstellen, dass gute Sozialplanleistungen einen Stellenwechsel oder einen Stellenverlust abfedern. Andererseits ist es ebenso wichtig, dass wir uns für gute Arbeitsbedingungen, Löhne und Weiterbildungsmöglichkeiten einsetzen für diejenigen, die aufgrund dieser Entwicklungen die Arbeitsverdichtung und das Job-Enlargement zu stemmen haben. Der Erhalt der Arbeitsmarktfähigkeit ist in beiden Fällen absolut zentral. transfair bietet seinen Mitgliedern einerseits eigene Weiterbildungsmöglichkeiten über das Bildungsinstitut ARC. Andererseits setzen wir uns bei der Arbeitgeberin dafür ein, dass sie ihren Mitarbeitenden ebenfalls durch Weiterbildung und berufliche Umschulung Zukunftsperspektiven bietet. Es darf nicht sein, dass in dieser Umbruchzeit dem Kostendruck mehr Beachtung als den treuen Mitarbeitenden geschenkt wird und bei den fortschrittlichen Arbeitsbedingungen geschraubt wird. transfair setzt sich dafür ein, dass unsere Sozialpartner im Service Public weiterhin beispielhafte Arbeitgeberinnen und Arbeitgeber bleiben. transfair magazin 5/2016 7 TRANSFAIR Der Politik aufzeigen Rechnet man allein die Vorhaben «Operational Excellence» von Swisscom, «RailFit 20/30» von SBB und das Stabilisierungsprogramm vom Bund zusammen, kann es zu einem Abbau von bis zu 2600 Stellen in den nächsten Jahren (2017 bis 2020) kommen. Dieser Stellenverlust schwächt den Service Public, wo- Branchenversammlung im Z eichen der Sparmassnahmen Die Herbstversammlung der Branche Öffentliche Verwaltung war reich befrachtet mit Themen: Neben Infos aus den Bundesämtern und dem ETH-Bereich waren die Weiterentwicklung der Armee (WEA), die Bundesfinanzen und die Wahl der Delegierten PUBLICA im Fokus des Austauschs. Text: Matthias Humbel Am 5. Oktober fand die Branchenversammlung Öffentliche Verwaltung im Haus der Universität statt. Zur Diskussion stand eine breite Palette von Themen. Wichtig dabei war die anstehende Wahl der Delegierten der PUBLICA. Die Teilnehmenden der Versammlung erhielten einen Einblick in den Stand der Kampagne und konnten einen ersten Blick auf die neue Rubrik «Wahlen DV PUBLICA» auf unserer Website werfen. Mehr Infos zu den Wahlen DV PUBLICA finden Sie auf Seite 9. Beide beinhalten massive Einbussen bei den Bundesangestellten. Als Kontrast dazu steht die Hochrechnung 2016, welche anstelle eines Defizits einen Überschuss von 1,7 Milliarden Franken vorsieht. Unter diesen Umständen sieht die Branchenversammlung keine Notwendigkeit, von der im Frühjahr formulierten Lohnforderung abzuweichen, und bestätigt die gestellte Forderung nach einer generellen Lohnerhöhung. Lohnforderungen bestätigt Ein weiterer Schwerpunkt bildeten die Informationen zu den Bundesfinanzen. So wurde der Stand der parlamentarischen Beratung des Stabilisierungsprogrammes besprochen, ebenso wie der Voranschlag 2017. WEA sorgt für Verunsicherungen Ausführlich wurde auch die WEA diskutiert. Der geplante Stellenum- und -abbau sorgt für Verunsicherung bei den Mitarbeitenden des VBS. Dies vor allem auch, weil die Informationen nicht in genügender Art und Weise vorliegen. transfair wird bei den zuständigen Stellen im VBS Verbesserungen einfordern. Anstehende Verhandlungen im ETH-Bereich Weiter wurde an der Versammlung über verschiedene andere Projekte in unterschiedlichen Bundesämtern gesprochen. Thematisiert wurde etwa der Stand der Reorganisationen bei Agroscope, das Projekt UNOS beim SEM oder anstehende Lohnverhandlungen im ETH-Bereich. 8 transfair magazin 5/2016 ÖFFENTLICHE VERWALTUNG Wahlen DV PUBLICA: Ihre Stimme zählt! Am 27. November gilt es ernst: Die Delegierten der PUBLICA werden gewählt. Doch die wichtigste Person bei dieser Wahl sind Sie! Denn Sie haben in der Hand, wer in der Delegiertenversammlung (DV) PUBLICA einsitzt und so auf die berufliche Vorsorge Einfluss nehmen kann. Text: Matthias Humbel transfair setzt sich für eine nachhaltige Vorsorgepolitik ein. Um dies auch künftig tun zu können, sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen. Denn wenn die Mitglieder der DV PUBLICA gewählt werden, zählt jede Stimme! Stärken Sie uns den Rücken, und wählen Sie in Ihrem Wahlkreis die Liste der transfair Kandidaten. Nur mit Ihrer Stimme kann sich transfair durch seine Vertreterinnen und Vertreter in der DV PUBLICA nachhaltig für eine starke Pensionskasse einsetzen. Die berufliche Vorsorge mitbestimmen Die DV PUBLICA setzt sich aus 80 Delegierten zusammen. Diese sind unter anderem für die Wahl der Vertretung der Arbeitnehmenden in die Kassenkommission, das höchste strategische Organ der PUBLICA, verantwortlich. transfair stellt sich der Wahl transfair tritt in zwei Wahlkreisen zur Wahl an. Im Wahlkreis 1 «zentrale Bundesverwaltung» stellen sich auf einer gemeinsamen Liste mit swissPersona und dem VKB insgesamt 38 Personen zur Wahl. Im Wahlkreis 2 «dezentrale Bundesverwaltung inklusive ETH-Bereich» treten wir mit eigener Liste an. Es geht um Ihre Zukunft! transfair ist Ihre Verstärkung am Arbeitsplatz. Am 27. November aber sind wir auf Ihre Unterstützung angewiesen. Wählen Sie die transfair Listen! So können wir uns auch in Zukunft für eine nachhaltige Vorsorgepolitik und für Ihre Rente stark machen. Machen Sie sich ein Bild Unsere Kandidaten und Kandidatinnen stellen sich auf unserer Website vor. Im Bereich der Öffentlichen Verwaltung finden Sie die Profile jener, welche sich zur Wahl stellen. transfair magazin 5/2016 9 Bund überprüft die Lohngleichheit transfair unterzeichnete im Rahmen des Engagements Lohngleichheit (ELEP) mit den Personalverbänden der Bundesverwaltung und Bundesrat Ueli Maurer eine Vereinbarung zur Lohngleichheit. Damit geht der Bund der Wirtschaft mit gutem Beispiel voran. Denn auch nach 35 Jahren ist die verfassungsmässig garantierte Lohngleichheit in der Schweiz noch nicht erreicht. Text: Matthias Humbel Seit 1981 ist die Lohngleichheit zwischen Mann und Frau in der Verfassung verankert. Doch leider ist das Thema Lohngleichheit auch 2016 noch immer aktuell. Denn aktuell beträgt der Lohnunterschied zwischen Männern und Frauen über 15 Prozent – für gleichwertige Arbeit wohlgemerkt. Rund 38 Prozent dieser Differenz lassen sich nicht erklären und sind somit auf Diskriminierung zurückzuführen. Im Durchschnitt verdient eine Frau einzig aufgrund ihres Geschlechts fast 700 Franken im Monat weniger als ihre männlichen Arbeitskollegen. Sozialpartner unterzeichnen Vereinbarung Lohnungleichheit besteht nicht nur in der Privatwirtschaft. Auch im öffentlichen Sektor lassen sich Unterschiede – wenn auch im geringeren Ausmass – n achweisen. Eine Überprüfung der Löhne ist deshalb auch hier wichtig. transfair hat zusammen mit den weiteren Sozialpartnern der Bundesverwaltung und dem Arbeitgeber Bund eine Vereinbarung zur Überprüfung der Lohngleichheit in der Bundesverwaltung unterzeichnet. In den nächsten zwei Jahren werden alle Verwaltungseinheiten des Bundes ihre Löhne überprüfen und allfällige diskriminierende Lohnungleichheiten beseitigen. 2019 wird die Untersuchung wiederholt. Die Lohnüberprüfung wird durch den Begleitausschuss der Sozialpartner (BAS) überwacht. Engagement Lohngleichheit folgt auf Lohngleichheitsdialog Die Lohnüberprüfung findet im Rahmen des ELEP statt. Dieses führt die Arbeit des 2009 lancierten Projekts «Lohngleichheitsdialog» fort. Bereits damals hatte sich die Bundesverwaltung in einer Vereinbarung mit den Personalverbänden dazu verpflichtet, die Löhne auf Ungleichheit zu überprüfen. Mit der nun unterzeichneten Vereinbarung nimmt der Bund seine Verantwortung als Arbeitgeber wahr und geht der Privatwirtschaft weiterhin als gutes Beispiel voran. Auch 35 Jahre nachdem die Chancengleichheit in der Verfassung aufgenommen wurde, bleibt also noch einiges zu tun. transfair bleibt am Thema dran und wird sich auch weiterhin für die Chancengleichheit einsetzen. 10 transfair magazin 5/2016 Im Juli hatte ich die Gelegenheit, die Grenzwächter im Einsatz zu erleben. Mich hat beeindruckt, wie gut organisiert die Grenzwache arbeitet und unter welchen herausfordernden Bedingungen sie sich tagtäglich für die Sicherheit der Schweiz einsetzen. Text: Simona Pellegrini Grenzwachtposten Stabio, 19 Uhr Die Grenzwächter werden vom Einsatzleiter über Ziele, Aufgaben und Schichtwechsel informiert. Ich darf mich einem Team anschliessen und erlebe so ihren Berufsalltag hautnah mit. Wir besuchen gemeinsam die «Krisenzonen» in Chiasso. Per Funk werden wir über die Sichtung von Migranten und den aktuellen Stand der Dinge informiert. Wir sind andauernd im Einsatz: Denn es sind viele Migranten unterwegs. Verfolgungen, Gewahrsame und Transporte. Das alles gehört zur Tagesordnung. Bahnposten, 24 Uhr Auf uns warten die von den Patrouillen festgehaltenen Migranten. Sie alle wurden in Bussen und Zügen aus Italien aufgespürt. Die meisten von ihnen sind Sans-Papiers, die entweder um Asyl bitten oder die Schweiz in Richtung Norden wieder verlassen wollen. Die Grenzwächter arbeiten gut organisiert und mit professioneller Ruhe, denn die Menschen müssen in kurzer Zeit identifiziert und nach Altersgruppe eingeordnet werden. Und es wird definiert, welchen Status die Migranten erhalten: Also ob es sich wirklich um Asylsuchende handelt und sie somit für das Asylverfahren an das R egistrierungszentrum überführt werden dürfen oder ob die Personen wieder nach Italien zurückgehen müssen. Grenzübergang Chiasso, 2 Uhr Es geht weiter mit einem kurzen Blick auf die Strasse: Der Verkehr in Richtung Schweiz verläuft ruhig. Aufgrund einer Einbruchsmeldung können wir den geplanten Besuch bei der Strassensperre in Lugano nicht abhalten. Für mich endet ein eindrucksvoller Besuch bei der Grenzwache. Ich finde es bemerkenswert, welch entscheidenden Beitrag unsere Grenzwächter zur Sicherheit der Schweiz leisten. Dafür haben sie unser herzliches Dankeschön und unsere volle Anerkennung verdient. transfair magazin 5/2016 11 ÖFFENTLICHE VERWALTUNG Grenzwache: das Rückgrat der Sicherheit Deine Daten interessieren mich … … ein Brief von Swisscom mit einer solchen Information könnte bald bei allen Mitarbeitenden eintreffen. Das Unternehmen will das Projekt «Smart Data» lancieren. Doch worum handelt es sich? transfair bringt Licht ins Dunkel und stellt klare Forderungen. Text: Robert Métrailler Swisscom will die Daten seiner Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter erfassen. Gesammelt werden Daten von E-Mails, Telefongesprächen, Skype-Unterhaltungen, Kalendereinträgen und SAP-System. Gewisse Informationen aus den Teamzufriedenheitsumfragen oder aus My Performance werden ebenfalls erfasst. Dieses Projekt verfolgt im Wesentlichen zwei Ziele: die Optimierung der Prozesse und der Personalentscheidungen sowie die Erzielung eines Wissensfortschritts im operativen Bereich. 12 transfair magazin 5/2016 Das sagen die Experten Digitale Tools, Smart Data oder Big Data, werden in zahlreichen Unternehmen genutzt, um die vom Personal erledigten Aufgaben zu quantifizieren und die Schnittstellen der Abteilungen und die Arbeitsverhältnisse zu untersuchen. Aus der Sicht von transfair birgt diese Kontrolle der Mitarbeitendendaten grosse Gefahren. Wir teilen die Meinung von Samuel Bendahan, Forschungsleiter an der HEC Lausanne: «Es braucht eigenständige Mitarbeiter, die sich in einem guten Arbeitsumfeld bewegen und sich Das sagt transfair transfair ist der Ansicht, dass dieses Projekt Risiken birgt. Bei der Abwägung der verschiedenen Interessen von Unternehmen und Mitarbeitenden lässt sich ein unausgewogenes Verhältnis feststellen. Dieses Projekt bringt den Mitarbeitenden weder Vorteile noch Mehrwert. Im Übrigen kann das Sammeln der Daten aus verschiedenen Quellen die Persönlichkeit der Mitarbeitenden verletzen. Und für das Erreichen der bisher von Swisscom nur vage definierten Ziele, erachten wir das Projekt als nicht notwendig. Der Firmenvorstand transfair hat sich mit diesem hochsensiblen Thema befasst und entsprechende Forderungen erarbeitet: • Einhaltung der gesetzlichen Bestimmungen S wisscom muss die gesetzlichen Bestimmungen, welche sich auf den Datenschutz beziehen, jederzeit einhalten. Ausserdem fordern wir, dass ein unabhängiger Datenkontrolldienst entsteht und auch ein Ethikrat zur Überwachung und Kontrolle des Projekts eingesetzt wird. • Transparenz der Ziele und Datenspeicherung Die Mitarbeitenden werden transparent über die von Smart Data verfolgten Ziele und den Prozess der Datenspeicherung informiert. Weiter muss gewährleistet sein, dass jeder Mitarbeitende Zugang zu seinen gespeicherten Daten hat. • Verwendung der Daten Diese gesammelten Daten dürfen keinesfalls zur Leistungsbewertung verwendet werden. Von der Erfassung und Verwendung hochsensibler Daten muss abgesehen werden. Des Weiteren darf Swisscom die Daten nur auf unternehmensinternen Servern speichern. • Umsetzung Die Mitarbeitenden und Sozialpartner müssen zeitnah und umfassend über die Ergebnisse des Pilotprojekts informiert werden. Eine Klausel in den Einzelarbeitsverträgen, wonach stillschwei- KOMMENTAR Revision des Fernmeldegesetzes: Achtung! Am 11. Dezember 2015 hat der Bundesrat die Vernehmlassung zur Teilrevision des Fernmeldegesetzes eröffnet. Die betroffenen Kreise konnten sich bis zum 31. März 2016 dazu äussern. Für transfair ist der Artikel 6 dieses Gesetzes einer der wichtigsten. Er regelt unter anderem, dass Anbieter von Fernmeldediensten die arbeitsrechtlichen Vorschriften einhalten und die Arbeitsbedingungen der Branche gewährleisten sowie eine angemessene Anzahl an Lehrstellen anbieten müssen. In der neuen Vorlage des Bundesrates wurde dieser Artikel jedoch aufgehoben. Wenn sich diese Version bestätigen sollte, wären die Anbieter nicht mehr gezwungen, das Arbeitsrecht und die Arbeitsbedingungen der Branche einzuhalten. Und sie wären nicht mehr verpflichtet, eine angemessene Anzahl Lehrstellen anzubieten. Die Aufhebung wird unterstützt vom Kanton Glarus, von SUISSEDIGITAL, upc und cablecom. Travail. Suisse und transfair sind entschieden dagegen. Es wäre eine regelrechte Schande, wenn ein solcher Entscheid genehmigt würde! Erstaunlich ist, dass sich Swisscom überhaupt nicht zur Aufhebung dieses Artikels geäussert hat. Wieso eigentlich? Robert Métrailler Branchenleiter Communication gendes Einverständnis zur Erhebung gegeben wird, ist vollkommen ausgeschlossen. Details zu unserer Stellungnahme finden Sie auf nserer Website im Newsbereich der Branche Comu munication. Swisscom hat uns bestätigt, dass alle in unserer Stellungnahme enthaltenen Forderungen berücksichtigt werden. transfair wird diesen Pilotversuch begleiten und sich zu einem späteren Zeitpunkt zur Weiterführung des Projekts äussern. transfair magazin 5/2016 13 COMMUNICATION gegenseitig motivieren… Ich setze mich für meine Arbeit ein, weil ich meiner Organisation und den gesteckten Zielen vertraue. Überwachung und Quantifizierung erschüttern jedoch dieses Vertrauen.» Auch Philippe Silberzahn, Professor für Management an der EM-Lyon Business School, steht der übermässigen Kontrolle kritisch gegenüber: «60 Prozent der Kadermitarbeitenden verbringen ihre Zeit damit, Personal zu beurteilen und ihren Vorgesetzten gegenüber Rechenschaft abzulegen. Diese allgegenwärtige Kontrolllogik lähmt die Unternehmen. Quantifizierung kann kurzfristig nützlich sein. Langfristig jedoch ist sie tödlich.» Ergebnisse der Mitglieder umfrage liegen vor Über 2500 Mitglieder haben an unserer Umfrage teilgenommen. Besonders erfreulich ist: Rund 40 Prozent der befragten Mitglieder sind bereit, uns vermehrt aktiv zu unterstützen. Das grosse Interesse an transfair und die positiven Umfrageergebnisse motivieren uns. Text: Katja Meyer Dieses Jahr haben wir unsere Mitgliederumfrage zum ersten Mal online durchgeführt. Und dies mit grossem Erfolg: Jedes fünfte Mitglied hat daran teilgenommen. Die Umfrage wird durch die hohe Beteiligung noch repräsentativer. Die wichtigsten Ergebnisse haben wir für Sie zusammengefasst. Gute Noten für unser Dienstleistungsangebot Unsere Mitglieder wollen einen starken Partner, der sie in kritischen Situationen unterstützt und sich für die Rechte der Arbeitnehmenden einsetzt. Das sind nach wie vor die beiden Hauptgründe für die Mitgliedschaft in einem Verband. Was die Umfrage auch zeigt: Unsere Mitglieder sind mit den angebotenen Dienstleistungen zufrieden. Im Vergleich zur letzten Umfrage hat die persönliche Beratung bei Problemen am Arbeitsplatz noch besser abgeschnitten. Wir sind also auf dem richtigen Weg, denn die Mitgliederbetreuung ist eine unserer Hauptaufgaben als Personalverband. Selbstverständlich nehmen wir auch kritische Töne ernst. Das Weiterbildungsangebot wollen wir in Zu- WARUM IST ES WICHTIG, IN EINEM VERBAND ORGANISIERT ZU SEIN? Um die Rechte der Arbeitnehmenden zu stärken 85% Um in einer kritischen Situation einen starken Partner zu haben 71% Um in der Arbeitswelt etwas bewegen zu können 48% Aus Solidarität zu den übrigen Mitarbeitenden 38% 16% Um von Vergünstigungen zu profitieren Anderer Grund 14 transfair magazin 5/2016 4% Neue Website gefällt Unsere Mitglieder informieren sich vor allem mittels transfair Newsletter, Mitgliederzeitschrift und Website. Der persönliche Kontakt wird weniger häufig gesucht. Es war deshalb richtig, in unsere Kommunikationsmittel zu investieren. Wir haben eine neue Website aufgebaut, das Konzept der Mitgliederzeitschrift aufgefrischt und unsere Newsletter leserfreundlicher gestaltet. Bei den Mitgliedern kommt das an: Die Zufriedenheit ist laut Umfrage gestiegen. Weiter verbessern möchten wir uns bei der Medienpräsenz und den Infoaushängen am Arbeitsplatz. Zufriedener am Arbeitsplatz Im Vergleich zu unseren Umfragen im Jahr 2011 und 2013 sind unsere Mitglieder grundsätzlich zufriedener mit ihrem Arbeitsumfeld. Wir haben unsere politischen Schwerpunkte somit bei den richtigen Themen gesetzt. Trotzdem bleibt noch viel zu tun: Verbesserungspotenzial sehen wir insbesondere bei der Lohngleichheit, den Entwicklungs- und Weiterbildungsmöglichkeiten, der Vereinbarkeit von Beruf und Familie und der Work- Life-Balance. Grosses Engagement unserer Mitglieder Rund 40 Prozent der befragten Mitglieder sind bereit, uns künftig vermehrt zu unterstützen. Sei dies beim Aushang von Infoblättern, bei der Mitgliedergewinnung oder als Ansprechperson, um transfair über aktuelle Themen in ihrem Arbeitsfeld zu informieren. Wir danken Ihnen herzlich für Ihr grosses Engagement! Dies motiviert uns sehr. HABEN SIE FRAGEN? Viele Mitglieder haben die Umfrage auch genutzt, um konkrete Fragen zu stellen. Leider können wir auf diese nicht reagieren. Die Umfrage war anonym. Bitte kontaktieren Sie unsere Regionalsekretariate oder nutzen Sie unser Online-Kontaktformular, damit wir offene Fragen schnellstmöglich beantworten können. WIE INFORMIEREN SIE SICH ÜBER TRANSFAIR? Newsletter 65.0% magazin 59.0% Website www.transfair.ch 39.3% Informationsaushänge am Arbeitsplatz 20.9% Persönlich 12.4% Broschüren 4% 12.1% Medien Telefonisch Anderes 8.4% 5.2% 3.0% transfair magazin 5/2016 15 TRANSFAIR «Mit der persönlichen Beratung am Arbeitsplatz sind unsere Mitglieder besonders zufrieden.» sammenarbeit mit dem Bildungsinstitut ARC weiter verbessern. Zudem werden wir uns dafür einsetzen, unser Dienstleistungsangebot mit zusätzlichen attraktiven Vergünstigungen auszubauen. Vom Regen in die Traufe? Die Schweizerische Post hat bekannt gegeben, dass sie das Pilotprojekt «Neuausrichtung des Schaltergeschäfts», das transfair im Rahmen des Gesamtprojekts «Weiterentwicklung Poststellen und Verkauf» kritisch und eng begleitet hat, nicht weiterverfolgt. Jubel ist dennoch unangebracht, denn leicht gerät man vom Regen in die Traufe. Text: René Fürst aus, dass die Post nun die Schliessung von Poststellen forciert vorantreiben wird, um das Defizit zu reduzieren. Das bedeutet, dass in den nächsten Jahren Hunderte von eigenbetriebenen Poststellen verschwinden könnten und die Anzahl, wo immer möglich, auf das gesetzliche Mindestmass heruntergeschraubt würde. Für das Personal würde dies schmerzhafte Massenentlassungen bedeuten. transfair ist erleichtert, dass es bei Poststellen und Verkauf nicht zu der strikten Trennung von Verkauf und Beratung kommt, die unsere Mitglieder befürchtet haben. Wir sind überzeugt davon, dass die Post auch aufgrund unserer gewerkschaftlichen Bedenken zu ihrem Entscheid gekommen ist. Ein grosses Dankeschön geht an dieser Stelle an jene Mitglieder, welche in diesem Projekt aktiv mitgewirkt und die Interessen ihrer Arbeitskolleginnen und Arbeitskollegen vertreten haben. Massenentlassungen in Sicht? Aber Obacht: Die Situation bei Poststellen und Verkauf bleibt angespannt! Es ist Fakt, dass die Poststellen jährlich ein Defizit von 100 Millionen Franken ausweisen. transfair befürchtet, dass nun anstelle des eingestellten Projekts das Poststellennetz zur Kostensenkung herangezogen wird. Das heisst, wir gehen davon 16 transfair magazin 5/2016 transfairs Forderungen Darum fordern wir schon heute, dass die Post einen Marschhalt macht und Verhandlungen mit den Sozialpartnern aufnimmt. Insbesondere muss geklärt werden, was mit den weiteren Teilprojekten wie zum Beispiel dem Teilprojekt «Öffnungszeiten» geschieht. Oder wie es um die bereits umgestellten Pilotgebiete steht und welche tragfähigen Optionen im Rahmen der weiteren Teilprojekte bestehen. Kommt es zum befürchteten Szenario, dem beschleunigten Abbau des eigenbetriebenen Poststellennetzes, wollen wir, dass folgende Punkte im Vordergrund stehen: Besitzstandsgarantie, Einsatz eines separaten Sozialplanes, Weiterbeschäftigung innerhalb Post. WEB-NEWS UNTER WWW.TRANSFAIR.CH Auf unserer Website im gelben Bereich der Branche Post/Logistik finden Sie Informationen zu den Themen, die uns in den letzten Wochen beschäftigt haben, zum Beispiel: • GAV-Verhandlungen für Presto AG in den Startlöchern • Neuer GAV für Secure Post AG auf der Zielgerade • SPS AG und Sozialpartner einigen sich auf neuen GAV Im September 2016 traf sich transfair mit Urs Schwaller, dem neuen Verwaltungsratspräsidenten der Post, zu einem ersten Informationsaustausch. Dabei standen mit der Pensionskasse, dem Sozialplan, den Einzelfällen und dem Wesen der Sozialpartnerschaft verschiedene Themen auf der Traktandenliste, welche uns zurzeit stark beschäftigen oder bei welchen in naher Zukunft wichtige Entscheide gefällt werden sollen. Text: René Fürst Wir haben am Treffen unsere allgemeinen Forderungen vorgestellt, welche beispielsweise auf die kulante Anwendung des neuen GAV und des Sozialplans, auf den korrekten Umgang mit den Mitarbeitenden, auf die Reduktion der Arbeitsplatzunsicherheit durch Weiterbildung oder auf den verantwortungsvollen Umgang mit älteren Mitarbeitenden abzielen. transfair findet, dass die Post wieder als soziale Arbeitgeberin auftreten soll. Deshalb haben wir Urs Schwaller auch die Resolution «In Würde in Rente gehen», die an der diesjährigen Delegiertenversammlung einstimmig genehmigt wurde, mit auf den Weg gegeben. Da besonders die letzten Erwerbsjahre von grosser Bedeutung für die künftige Rente sind und wir finden, dass ältere Menschen nicht auf Ergänzungsleistungen angewiesen sein sollten, fokussieren wir uns in unserer Resolution, welche Sie auch auf unserer Website finden, auf folgende Forderungen: • Die Post muss als Arbeitgeberin ihre Fürsorgepflicht gegenüber älteren Mitarbeitenden besser wahrnehmen. Zu Menschen mit viel Arbeitserfahrung muss Sorge getragen werden, und sie dürfen nicht leichtfertig in die Frühpensionierung oder in die Erwerbslosigkeit abgeschoben werden. Wir fordern, dass die Arbeitsmarktfähigkeit auch während der letzten Erwerbsjahre durch Weiterbildung gesichert sein soll. Bei der beruflichen Vorsorge ist die langfristige Perspektive massgebend. Korrekturen müssen deshalb im Rahmen einer seriösen Analyse und einem zwischen den Sozialpartnern verhandelten, ausgewogenen Gesamtkonzept abgewogen und mit gesundem Augenmass erfolgen. • Die von den Pensionskassen getroffenen Entscheide müssen finanziell abgefedert werden. Diese Abfederungen sind sozialpartnerschaftlich auszuhandeln. Der Arbeitgeber muss seine Verpflichtungen wahrnehmen und mit den Verbänden sozialverträgliche Lösungen anstreben. • Oberste Maxime muss sein, das Rentenniveau langfristig zu stabilisieren und tiefe Renten zu verstärken. Arbeitnehmenden mit tiefen Einkommen fehlen meist die Mittel für das Alterssparen mit der dritten Säule. Gleichermassen sind bestehende Verstärkungen des Sozialplanes zu verteidigen und so auszugestalten, dass keine Rentenlücke entsteht. V.l.n.r. René Fürst, Tanja Brülisauer, Stefan Müller-Altermatt, Urs Schwaller (VRP Post), Kerstin Büchel (Generalsekretärin VR Post) transfair magazin 5/2016 17 POST/LOGISTIK Verwaltungsratspräsident der Post zu Besuch bei transfair Personalumfrage Post: Alles paletti? Im Mai hat die Post alle 48 000 Mitarbeitenden befragt. Im Vorfeld haben wir unsere Mitglieder zur aktiven Mitwirkung aufgerufen. So wollten wir herausfinden, ob sich der Rücklauf erhöht und ob sich beim Faktor «Anstellungsbedingungen» Rückschlüsse auf die Zufriedenheit mit dem neuen GAV ergeben. Unsere Analyse spricht eine deutliche Sprache: Das Personal ist unzufrieden! Text: René Fürst Konzernweite Übersicht Der konzernweite Rücklauf knackt mit 79,2 Prozent die bisherige Höchstmarke von 78,6 Prozent im Jahr 2014. Bei einer so grossen Befragungsgruppe braucht es viel, dass sich Ergebnisse verändern. Trotzdem sind die konzernweiten Werte unter anderem bei der Kundenorientierung und Personalzufriedenheit um je ein Prozent und bei den Anstellungsbedingungen gar um zwei Prozent gesunken. Post CH AG Bei allen drei Bereichen der Post CH AG werden die Anstellungsbedingungen und die Personalzufriedenheit schlechter bewertet. Poststellen und Verkauf schneidet ausserdem deutlich schlechter bei der Zielorientierung und dem Arbeitsinhalt ab. PostMail sticht durch Verschlechterungen bei der Personalzufriedenheit heraus. Und PostLogistics hat ein Problem mit der abnehmenden Identifikation der Mitarbeitenden. PostAuto AG Bei PostAuto fallen ebenfalls die um drei Punkte schlechter bewerteten Anstellungsbedingungen ins Gewicht. Mit der um zwei Punkte tiefer bewerteten Antwort auf die Frage «Ich bin selbst für den Erfolg meines Bereiches wichtig» zeigt sich, dass Mitarbeitende vermehrt das Management in der Pflicht sehen und nicht sich selbst. PostFinance AG Die Mitarbeitenden von PostFinance schätzen ihre Situation leicht positiver ein als noch vor einem Jahr. Auch bei Swiss Post Solutions (SPS) zeigt sich eine durchwegs erfreuliche Entwicklung, denn sämtliche Fragen wurden im Vergleich zur letzten Umfrage positiver oder gleichbleibend beantwortet. Aber auch bei SPS besteht, besonders bei den extrem tiefen Werten der Anstellungsbedingungen, Handlungsbedarf. Jetzt muss die Post handeln! Um Erfolg zu haben, muss sich die Post auf motiviertes Personal verlassen können. Die Tatsache, dass die Mitarbeitenden, unabhängig von Beschäftigungsgrad oder Geschlecht, und besonders das langjährige Personal mit den Anstellungsbedingungen und der jetzigen Arbeitssituation weniger zufrieden sind, spricht Bände. Für uns sind die Erkenntnisse unserer Analyse klare Indizien für einen Zusammenhang zwischen GAV und Unzufriedenheit. Wir werden uns mit dieser Thematik intensiv auseinandersetzen und entsprechende Aktivitäten initialisieren, um in die für unsere Mitglieder ausschlaggebenden Punkte einen besseren Einblick zu erhalten. Im Oktober 2016 haben transfair und die weiteren Sozialpartner den GAV Thurbo AG unterzeichnet. Anpassungen gibt es vor allem bei der Jahres arbeitszeit und den Ferien. Eine der grössten Errungenschaften: Fünf Wochen Ferien sind in Sicht. Text: Hanspeter Hofer Eine Woche mehr Ferien für 2000 Stunden Jahresarbeitszeit Was transfair seit 2013 fordert, wird endlich wahr: Das Personal der Thurbo AG erhält ab 2017 eine Woche mehr Ferien. Dazu wird die Norm-Jahresarbeitszeit auf 2000 Stunden und der individuelle Lohn aufgrund einer zusätzlichen Arbeitsstunde um 0,1 Prozent erhöht. Neu geregelt im GAV sind auch verschiedene Komponente der Arbeitszeit: • Die individuelle Jahresarbeitszeit darf um maximal 50 Stunden über- oder 30 Stunden unterschritten werden. • Der aus mehreren Jahren kumulierte Arbeitszeitsaldo darf am Ende eines Kalenderjahres nicht höher als 100 Plus- und nicht tiefer als 30 Minusstunden sein. • Die Arbeitszeit über den Grenzwerten wird auf das Überzeit- oder Zeitsparkonto übertragen. Neues Zeitsparkonto geschaffen Ins neu geschaffene Zeitsparkonto werden die Zeit gutschriften aus den Arbeitszeitmodellen und, wenn gewünscht, die Arbeitszeit über den genannten Grenzwerten übertragen. Das Zeitsparkonto darf maximal 1000 Stunden aufweisen. Vorerst werden die Zeit-statt-Geld-Konti wie bisher weitergeführt. Nach der Einführung der Arbeitszeitsoftware «SOPRE» wird auf eine individuelle Berechnung der Ausgleichszeit anstelle der Sonntagsdienst- und Nachtdienstzulagen umgestellt. Verbucht wird die Ausgleichszeit in das neue Zeitsparkonto. Zeitguthaben im neuen Zeitsparkonto können in einzelnen Tagen, in ganzen Wochen, für eine individuelle Arbeitszeitreduktion oder für den vorzeitigen Altersrücktritt bei weiterlaufendem Arbeitsverhältnis verwendet werden. Die Thurbo AG darf die Mitarbeitenden nicht zu Bezügen aus dem Zeitsparkonto zwingen. Ein weiterer Schritt für die bessere Vereinbarkeit von Familie und Beruf Während wir auf nationaler Ebene mit einer Volksinitiative noch für einen 20-tägigen Vaterschaftsurlaub kämpfen, haben wir mit dem neuen GAV ein erstes Teilziel erreicht: Der Vaterschaftsurlaub wurde von zwei auf zehn Tage erhöht. Und auch die Dauer des Mutterschaftsurlaubs wurde von vier Monaten auf 18 Wochen verlängert. transfair magazin 5/2016 19 ÖFFENTLICHER VERKEHR Neuer GAV Thurbo AG: fünf Wochen Ferien für alle «RailFit 20/30» – wird auch bei Qualität und Sicherheit gespart? Erste Detailzahlen zum Spar- und Abbauprogramm «RailFit 20/30» der SBB sind schon bekannt. Statt den erwarteten rund 900 Stellen baut die SBB bis 2020 voraussichtlich sogar insgesamt 1400 Stellen ab. transfair wurde über das Vorgehen bei der SBB Infrastruktur Betrieb informiert. Dort werden total 250 Stellen eingespart, wovon rund 70 Stellen bei den Zugverkehrsleitern und 50 bei den Ereignismanagern abgebaut werden. Daneben sind noch weitere Massnahmen und Auswirkungen in diesen Bereichen vorgesehen. Text: Werner Rüegg Berufsbilder im Umbruch Die Ereignismanager müssen sich mit neuen Arbeitsmodellen und neuen Arbeitsorten mit zum Teil beträchtlich grösserem Arbeitsweg und einem neuen Berufsbild auseinandersetzen. 20 transfair magazin 5/2016 Bei den Zugverkehrsleitern müssen sich viele mit einem tieferen Anforderungsniveau abfinden, und Jüngere können entgegen den Versprechungen bei der Anstellung nicht mehr automatisch ins Anforderungsniveau «H» aufsteigen. Zusätzlich wird die Grundbe- KOMMENTAR lastung um mindestens zehn Prozent erhöht. Dadurch wird die «freie Zeit» für die Bewältigung von Störungen verkleinert. Sicherheit und Qualität nicht mehr oberstes Kredo? Obwohl diese Massnahmen im Infrastruktur Betrieb durch die SBB Abteilung Sicherheit und Qualität (SQ) eng begleitet werden, hat transfair immer noch Bedenken bezüglich Qualität und Sicherheit. Denn ein Abbau in diesem Ausmass führt unweigerlich zu einem Qualitätsverlust und hat unter anderem auch Auswirkungen auf die Pünktlichkeit der Züge. Dadurch wird sich bei unseren Kunden das subjektive Sicherheitsgefühl sicher nicht verbessern, eher sogar verschlechtern. Eine höhere Grundbelastung führt unweigerlich zu einer grösseren Ermüdung in den Touren. Müssen dann noch Störungen behoben werden, kann dies schnell zu einer Überforderung mit der Arbeitssituation führen und zu einer unnötigen Belastung werden. Die Folgen bei einer zu hohen Arbeitsbelastung, verbunden mit dem Stress, in die Sicherheitssysteme einzugreifen müssen, können nicht vorhergesagt werden. transfair erachtet es jedoch als möglich, dass sich so die Gefahr von Burn-outs oder Krankheiten erhöht. Das persönliche Schuldgefühl bei Fehlern oder das Ausgebranntsein kann auch durch eine Begleitung von SQ nicht verhindert werden. transfair ist sich bewusst, dass aufgrund technischer und wirtschaftlicher Veränderungen Reorganisationen entstehen. Aber dass zusätzlich zum teilweise rein finanziell getriebenen Stellenabbau auch noch eine Demotivierung der Mitarbeitenden aufgrund der Vernachlässigung von Sicherheit und Qualität hinzukommt, lässt aufhorchen. Da stellt sich die naheliegende Frage: «Wie wichtig sind der SBB ihre Mitarbeitenden überhaupt?» Zudem wurde bis jetzt noch nirgends kommuniziert, wie sich das oberste Management der SBB an den Sparmassnahmen beteiligt. Wir fordern hier, ganz im Sinne von Solidarität, von der SBB Spitze ein klares Zeichen. Der Verzicht auf Erfolgsprämien oder auf andere kleinere Privilegien, wie beispielsweise bezahlte Parkplätze, wäre ein denkbarer Weg. Umbau statt Abbau, bitte! Die Mediennennungen von transfair zu «RailFit 20/30» waren immens. Offenbar haben wir sehr differenziert und gezielt die wunden Punkte und die Konsequenzen des Vorhabens aufgezeigt. Erste Besuche bei den Mitarbeitenden vor Ort zeigen eine starke Verunsicherung, weil grosse Abbauzahlen im Raum stehen und niemand den Fahrplan kennt, wann es wo konkret zum Stellenabbau kommt. Daneben stösst die zusätzlich geplante Übertragung von Lohnnebenkosten, welche faktisch einen Lohnabbau bedeutet, auf Ablehnung. Seit Längerem wird mit Dutzenden von Reorganisationsprojekten in allen Divisionen gleichzeitig an der Optimierungsschraube gedreht. Wir wünschen der SBB, dass sie mit Augenmass den Überblick behalten kann. Aufgrund dieses überall auferlegten finanziellen Spardrucks rücken die Bedürfnisse der Mitarbeitenden in den Hintergrund, und transfair fragt sich, wo der menschliche Fortschritt bleibt? Es ist einfach, sich als SBB auf den guten GAV zu behaften, der Entlassungen aus wirtschaftlichen Gründen verhindert. Tut er das? Nicht in jedem Fall. Mitarbeitenden, die zum Zeitpunkt, auf den ihre Stelle aufgehoben wird, noch nicht vier Jahre bei der SBB gearbeitet haben, wird gekündigt. Damit sinnvoll umgebaut statt nur kostengetrieben abgebaut wird, muss die Weiterentwicklung der Mitarbeitenden besonders im Einklang mit Innovationen gesteuert und betrieben werden. Und: Wir wehren uns gegen den demotivierenden Lohnabbau. Bruno Zeller, Branchenleiter Öffentlicher Verkehr transfair magazin 5/2016 21 ÖFFENTLICHER VERKEHR «Ein Leistungs- und Stellenabbau in diesem Ausmass führt unweigerlich zu Qualitätsverlust.» Fairness darf etwas kosten Die Erwerbsarbeit steht weltweit unter Druck. Brücke · Le pont arbeitet intensiv auf die UNO-Ziele der nachhaltigen Entwicklung hin. Und was können Sie tun? Text: Andreas Jahn, Brücke · Le pont Laut der Internationalen Arbeitsorganisation (ILO) waren 2015 mehr als 204 Millionen Menschen arbeitslos, das sind 53 Millionen mehr als im Jahr 1991. Im Verhältnis zu den Industrieländern ist die Beschäftigungsquote in den Entwicklungsländern überproportional stark gefallen. Jugendliche, speziell junge Frauen, sind immer mehr von eingeschränkten Möglichkeiten zur Erwerbsarbeit und von Arbeitslosigkeit betroffen. Global gesehen arbeiten laut der UNO 45 Prozent aller Menschen unter prekären Bedingungen und können von ihrem Einkommen kaum leben. Seit der Finanzkrise ist – auch aufgrund des Bevölkerungswachstums und des Mangels an bezahlter Arbeit – die Zahl dieser Arbeitnehmenden um 25 Millionen auf insgesamt 1,45 Milliarden Menschen angestiegen. UNO-Ziele Diese Entwicklungen sind düster. Nur den wenigsten Menschen dieser Welt ist es möglich, unter menschlichen Bedingungen zu arbeiten. Darum hat die UNO im September 2015 die Agenda 2030 verabschiedet. Kern der Agenda sind die 17 Ziele für nachhaltige Entwicklung. Mit dem Ziel Nummer 8 «Gute Arbeitsplätze und wirtschaftliches Wachstum» sollen weltweit Bedingungen für eine Arbeit in Würde geschaffen werden. Was Brücke · Le pont tut Brücke · Le pont arbeitet intensiv auf die Ziele der nachhaltigen Entwicklung hin. Mit dem Programm «Arbeit in Würde» trägt das Hilfswerk von transfair seit 60 Jahren dazu bei, dass benachteiligte Menschen in Afrika und Lateinamerika ihre Arbeits- und Lebensbedingungen verbessern können. In der Schweiz engagiert sich die Organisation für die entwicklungspolitische Sensibilisierung der Bevölkerung sowie für den fairen Handel. Weitere Informationen unter www.bruecke-lepont.ch. Was Sie tun können Viele unserer Konsumgüter werden von billigen Arbeitskräften in Entwicklungsländern unter unwürdigen Bedingungen hergestellt. Noch ist der Konsum der teureren, aber fair produzierten Produkte gering. Doch das Bewusstsein, dass Fairness etwas kosten darf, nimmt zu: Die Arbeitenden im Süden sollen von ihrer Arbeit leben können. Setzen Sie darum auf Fairness! 45 Prozent aller Menschen arbeiten unter prekären Bedingungen. 22 transfair magazin 5/2016 TRANSFAIR Spezialangebot in Wengen Zusammen mit dem Hotel Victoria-Lauberhorn in Wengen haben wir ein exklusives Winterangbot für unsere Mitglieder und ihre Begleitperson zusammengestellt. Erkunden Sie die wunderschöne Winterlandschaft der Jungfrau-Region und profitieren Sie von bis zu 25 Prozent Rabatt! u Bis z 25a b% att R 3 Übernachtungen im Doppelzimmer • Reichhaltiges Frühstücksbuffet • 2× 4-Gang-Abendmenü im Lobhörner Restaurant • 1× Fondue im Restaurant Pasta & More • 3× Schlummerdrink an der Hotelbar • 1× Kaffee und Kuchen • Skipass Grindelwald-Wengen oder Wander- und Schlittelpass für einen Tag • Schneeschuhmiete für einen Tag • Freie Benutzung der Wohlfühloase mit stilvoller Solbadanlage 33 °C Preis im Doppelzimmer Standard pro Person CHF 532.– Preis im Doppelzimmer Superior pro Person CHF 592.– Verlängerungsnächte und Einzelzimmer auf Anfrage Reservieren Sie direkt im Hotel Victoria-Lauberhorn T +41 33 856 29 29, [email protected] mit dem Buchungscode «transfair». Richtlinien Das Kontingent des Angebotes ist limitiert. Gültigkeit: 22. Dezember 2016 bis 26. März 2017, auf Anfrage (nicht buchbar während Neujahr und Lauberhornrennen). Nur für transfair Mitglieder und eine Begleitperson sowie Direktbuchungen im Hotel. Kurtaxen exklusive, Bezahlung vor Ort, nicht kumulierbar mit anderen Sonderangeboten. Hotel Victoria-Lauberhorn Das Hotel Victoria-Lauberhorn liegt ruhig und zentral im autofreien Ferienort Wengen. Verbringen Sie unbeschwerte Tage in familiärer Atmosphäre! Geniessen Sie die grandiose Aussicht auf die Jungfrau, den Männlichen oder hinab ins Lauterbrunnental. Das imposante Gebäude aus dem Jahr 1897 ist aussen historisch und innen modern. Highlights im Hotel Victoria-Lauberhorn • À-la-Carte-Restaurant Pasta & More • Grosszügiger Wellnessbereich mit Solbad 33 °C • Chill-out-Room mit Aussicht auf die Jungfrau • Zentrale Lage: nur wenige Schritte bis zum Bahnhof und der Männlichenbahn • Klassifiziertes familienfreundliches Hotel, Wellness- und Wanderhotel transfair magazin 5/2016 23 transfair ist meine Verstärkung! Sébastien Pascaud ist seit Dezember 2013 Verkaufsberater im Swisscom Shop in Sion. Er begegnet dieser Aufgabe mit viel Engagement und Leidenschaft und ist ausserdem mit der spannenden Aufgabe der Lernendenausbildung betraut. Text: Aline Leitner Sébastien, erzähl uns von dir. Ein Tag im Berufsleben von Sébastien Wer bist du? Pascaud. Wie sieht der aus? Ich bin französischer Herkunft, 41 Jahre Morgens, bevor die Kunden eintreffen, bereiten wir den Shop vor: Reinigung, alt, habe zwei Kinder und bin mit einer Lieferung von Waren, Bearbeitung von ehemaligen Kundin verheiratet. Mir ist Reservierungen, Einschalten der ITes also gelungen, ihr ein Handy mit ZuTools. Dann öffnen wir die Türen, und wir behör und Ehemann zu verkaufen. Seit sind bereit, die Kunden mit grosser BeDezember 2009 arbeite ich für Swisscom. Zuerst in Genf und nun seit 2013 in geisterung bedürfnisgerecht und fachder Filiale in Sion, wo ich als Verkaufsbekompetent zu beraten. Die Stimmung im rater im Bereich Smartphones, Tablets Shop ist dank meinen Arbeitskollegen und TV-Internet-Abonnemente tätig bin super. Wir ergänzen uns gut und sind so zu einem starken Team geworden. In meiner Freizeit befasse ich mich mit Sébastien Pascaud Produktportalen, die Smartphones verWie bist du zum transfair Mitglied geworden und gleichen. Ausserdem interessieren mich Wirtschaftsweshalb bist du immer noch von uns überzeugt? news im Allgemeinen sowie Kino und TV-Serien. Vor rund einem Jahr habe ich Sylvia Frigeni kennengelernt. Sie hat mir die Vorteile einer Mitgliedschaft Wie bist du denn Verkaufsberater geworden und was bei transfair nähergebracht. Ich bin froh, mit transfair findest du gerade an diesem Beruf so toll? einen starken und persönlichen Verband in meinem Verkaufsberater bin ich mit viel Glück und Mut geworRücken zu wissen. transfair bedeutet für mich: Solidaden: Ohne entsprechende Ausbildung oder Arbeitserfahrung hab ich mich vor rund 15 Jahren beim Leiter rität, starke Unterstützung und kompetente Beratung. eines Handyshops in Lyon vorgestellt. Er war überzeugt Ich kann mich auf einen verständnisvollen Ansprechvon meiner kompetenten und motivierten Art und hat partner verlassen und erhalte dort Unterstützung, wo mir die Chance gegeben, mich zu beweisen. ich sie benötige. Ich schätze es, dass transfair von der gesamten Geschäftsleitung Swisscom respektiert und Mittlerweile habe ich viele Erfahrungen sammeln angehört wird. So werden meine Anliegen auch auf können und mich in meinem Fach etabliert. Nun steoberster Ebene gehört. cke ich mitten in einer Weiterbildung: Ich mache den eidgenössischen Fachausweis «Ausbilder». Auch von Swisscom wurde ich letzthin für meine Tätigkeit als Coach und Lernendenausbilder zertifiziert. Das spannende an meiner Arbeit ist aber nicht nur die Betreuung der Lernenden. Ich lebe meinen Beruf mit Begeisterung, Leidenschaft und Engagement, denn mir macht es Spass, auf die Menschen zuzugehen, mit ihnen zu diskutieren, zuzuhören und ihnen so das Produkt zu verkaufen, welches am besten zu ihnen passt. 24 transfair magazin 5/2016 Wie kurzfristig darf Ihr Arbeitseinsatz abgesagt werden? Ein Annahmeverzug besteht dann, wenn der Arbeitgeber seinen Mitarbeitenden nicht genügend Arbeit zuweisen kann oder er den Arbeitseinsatz aus anderen Gründen absagt. Ihr Arbeitgeber kann Sie zwar auffordern, Ihre Arbeit zu kürzen oder dem Dienst fernzubleiben. Er schuldet Ihnen jedoch bei einer Absage oder Kürzung der geplanten Arbeitszeit, falls weniger als 72 Stunden vor dem geplanten Einsatz, trotzdem Lohn und Arbeitsstunden. Zur Nachleistung der ausgefallenen Zeit sind Sie nicht verpflichtet. Olivier Hählen Leiter transfair Region West So gehen Sie vor: • Bestätigen Sie die Kenntnisname der Nachricht. • Stellen Sie klar, dass Sie für die vorgesehene Zeit zur Verfügung stehen und die geplanten Stunden deshalb als geschuldet erachten. • Der Aufforderung, in dieser Zeit Überstunden abzubauen, müssen Sie nur dann nachkommen, wenn Sie damit einverstanden sind. transfair magazin 5/2016 25 GUT ZU WISSEN GUT ZU WISSEN Agenda ALLE BRANCHEN Pensionierte Bern Abschlusswanderung Mittwoch, 16. November 2016 Route: Trubschachen–Langnau; 7,9 km, 20 m Aufstieg, 80 m Abstieg, ca. 2 Stunden. Mittagessen im Restaurant Adler Bärau (11.30 Uhr, Einheitsmenü); Nichtwanderer herzlich willkommen. Anmeldung bis 11. November an: A. Walter, [email protected], 031 941 29 34 / 079 910 86 63. Der Anlass findet bei jeder Witterung statt. Besammlung: 9.20 Uhr beim Treffpunkt. Bern ab 9.36, Billett: Bern–Trubschachen und Langnau–Bern. Bei zweifelhafter Witterung geben ab 8 Uhr A. Bumann, 031 931 75 86, und A. Walter Auskunft über allfällige Wanderänderungen. Pensionierte Bern Besinnlicher Jahresschluss Dienstag, 6. Dezember 2016 Wir stimmen uns auf Weihnachten ein: mit Glühwein samt Züpfe und INFO Erscheinungsdaten magazin 2016 Nr. 6 16. Dezember Erscheinungsdaten magazin 2017 Nr. 1 17. Februar Nr. 2 25. April Nr. 3 30. Juni Nr. 4 15. September Nr. 5 27. Oktober Nr. 6 15. Dezember Inserateschluss 4 Wochen vor Erscheinung 26 transfair magazin 5/2016 verschiedenen Süssigkeiten sowie Musikvorträgen und einer Diaschau der diesjährigen Wanderungen. Freunde und Bekannte sind willkommen. 14–17 Uhr im Pfarrsaal St. Antonius in Bümpliz, Morgenstr. 65. Anmeldungen bis 1. Dezember an: B. Zehner, Juraweg 1, 3185 Schmitten, 026 496 10 30, [email protected]. POST/LOGISTIK/ ÖFFENTLICHER VERKEHR Pensioniertenvereinig. St. Gallen Andacht für die Verstorbenen Dienstag, 8. November 2016 Wie alle Jahre denken wir in dieser Zeit mit einer kurzen Andacht mit Gebet und Gesang an unsere ehemaligen Kolleginnen und Kollegen, die uns im Tod vorausgegangen sind. Wir treffen uns um 15 Uhr in der Wiborada-Kapelle (hinter der katholischen Kirche) St. GallenSt. Georgen. Nach dem kurzen Gottesdienst treffen wir uns noch nebenan im Restaurant Adler zum gemütlichen Beisammensein. Für Infos: A. Rutishauser 071 250 07 77 [email protected]. Pensionierternvereinig. St. Gallen Jahresabschlusstreff Dienstag, 6. Dezember 2016 Einladung zu Lotto und Jahresabschlusstreff um 15 Uhr Restaurant Freihof Engelburg. Um 14.26 oder 14.35 ab Hauptbahnhof St. Gallen erreicht man mit dem Postauto Richtung Engelburg bei der Haltestelle Freihof das Ziel. Für Autofahrer stehen beim Restaurant genügend freie Parkplätze zu Verfügung. Zum Hock nach den Lottoumgängen haben wir wiederum ein feines Zvieri bestellt. Wir freuen uns schon jetzt auf einen spannenden und gemütlichen Nachmittag! Infos bei: A. Rutishauser 071 250 07 77/ [email protected]. POST/LOGISTIK/ COMMUNICATION Pensioniertenvereinigung Basel Wanderung Birsfelden‒Muttenz Montag, 7. November 2016 Wir besammeln uns bei der Endstation 3er Birsfelden Hard um 13.10 Uhr und wandern zum Museum Pantheon in Muttenz. Die Führung im Museum beginnt um 14 Uhr. Anschliessend gehen wir ins Restaurant Alessia, Kriegackerstrasse 100 in Muttenz zum Zvieri. Nichtwanderer kommen direkt ins Museum oder um 15.20 Uhr zum Zvieri. Bus 47 Bruderholz–Dreispitz–Muttenz Bhf. (Haltestelle Pantheon. Infos bei: Hugo Wicki 061 711 18 63). Pensioniertenvereinigung Basel Weihnachtsessen Montag, 5. Dezember 2016 Wir treffen uns um 12 Uhr im Alterszentrum, Hardstrasse 71, 4127 Birsfelden. Anreise mit Tram Nr. 3 bis Schulstrasse oder mit Bus Nr. 80/81 bis Sternenfeld. Das Lokal befindet sich ca. 100 Meter vor der Fridolinsmatte. Anmeldungen bis 27. November an: Edy Schmidiger 061 461 55 37 [email protected]. ÖFFENTLICHER VERKEHR Kategorie Lokpersonal Jahresversammlung 2016 Samstag, 5. November 2016 Von 9.30 bis 12.45 Uhr im Hotel Waldstätterhof in Luzern, anschliessend gemeinsames Mittagessen. Sektion Basel Monatswanderung Mittwoch, 14. Dezember 2016 Besammlung um 8.45 Uhr beim Treffpunkt Schalterhalle Basel. Die S3 9.01/29 bringt uns nach Gelterkinden zur Kaffeepause. Ab hier beginnt die 2-stündige Wanderung zum Leimenstübli nach Wenslingen. Postautokurs 103 fährt gemütlich nach Wenslingen Hinterdorf, weiter zu Fuss zum Leimenstübli. Nach dem Mittagessen weitere Infos. Anmeldung bis 11. Dezember an Gusti Ruf 061 721 24 18. Achtung Fahrplanwechsel am 10./11. Dezember! FREIZEITKOMMISSION TRANSFAIR 43. Wintersportferienwoche 15. Januar bis 21. Januar 2017 Die 43. Langlauf- und Winterwanderferienwoche verbringen wir in Pontresina im Hotel Engadinerhof. 6 Nächte, Halbpension. Unterkunft/Preis: Doppelzimmer CHF 700.–, Einzelzimmer CHF 760.– pro Person. Inbegriffen sind alle ÖV im Oberengadin. Es werden unentgeltliche Langlauf- und Wanderleiter angeboten, auch Freizeitprogramme. Details gibt es bei Robi Unternährer, Friedhofstrasse 41, 4127 Birsfelden, 061 312 48 67, E-Mail: [email protected] Anmeldeschluss: 30. November 2016 56. Skiwoche in Grindelwald 15. Januar bis 21. Januar 2017 Auch 2017 treffen wir uns wieder um die Mitte des Monats Januar im schönen Berner Oberland zum Skifahren. Logieren werden wir im Hotel Alpina, wo wir sicher gut aufgehoben sind. Die ganze Woche kostet mit HP, Hallenbad und Service sowie Taxen CHF 830.– im Doppelzimmer pro Person, im Einzelzimmer (Berg) CHF 830.– plus Sportpass für 5 Tage von ca. CHF 210.– FVP. Details gibt es bei: H. Fässler, 079 633 84 22, 058 580 73 56, [email protected]. bel r m u H ias | Branchenleitleo h tt a M c. rer. soc. AC, Pro Ve 1 01.43. 1 01.09. er) (bish i k c i W ungsfirma | ir, e n i n Ja ristin, Berat FL | transfa G Ju 12 1976 | spräsidium elo, Punkt V h on Frakti BLICA, Pro – Persönlic U P ig Suva, ndig – Mut ä t s Eigen S li 1980 | r | transfair, ai transf skers Bern ine e Bu Bern, nd grün: für e Stadt u tiv Sozial erte und ak n noch. e w lebens auch morg e– für all 1 Liste transfair magazin 5/2016 27 AGENDA Sektion Basel Pensioniertenwanderung Mittwoch, 9. November 2016 Treffpunkt: 9 Uhr Basel SBB Basel ab 9.20, Möhlin an 9.41. Zürich ab 8.36, Stein umsteigen 9.25/9.41, Möhlin an 9.49, Luzern ab 7.54, via Basel. Nach Kaffeepause ca. 2 Std. Wanderung via neues Kraftwerk Rheinfelden nach Bad Rheinfelden. ID oder Pass und Euro nicht vergessen. Nichtwanderer mit DB-Bus 40 ab Rheinfelden direkt nach Bad Rheinfelden. Anmeldungen bis 5. November an Arnold Rappo 061 761 67 86. Kontaktieren Sie uns REGION SÜD TRANSFAIR Via Cantonale 19 6814 Lamone T 091 950 09 01 [email protected] REGION WEST TRANSFAIR REGION MITTE Rue du Valentin 18 1004 Lausanne T 021 329 00 91 [email protected] TRANSFAIR BÜRO FREIBURG Hopfenweg 21 3000 Bern 14 T 031 370 21 21 [email protected] Route du Petit-Moncor 1a (Büro Syna) 1752 Villars-sur-Glâne T 079 322 82 42 BÜRO WALLIS Kantonsstrasse 11 3930 Visp T 027 946 62 25 [email protected] REGION OST TRANSFAIR Karstlernstrasse 9 8048 Zürich T 044 432 62 70 [email protected] BÜRO GENF 4, rue du Quartier Neuf 1205 Genève T 022 781 40 10 ZENTRALE TRANSFAIR Hopfenweg 21 3000 Bern 14 T 031 370 21 21 [email protected] Hotline 0848 112 848 Detaillierte Informationen zu unseren Öffnungszeiten finden Sie auf www.transfair.ch.
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