Pressemitteilung 1. November 2016 Landtagsabgeordnete informieren sich über „Meet! Up“ Mitglieder der hessischen SPD-Landtagsfraktion besuchen Modellprojekt in Limburg Besuchten auch die Kreativwerkstatt: von rechts Gerhard Merz, Wolfgang Decker, Tobias Eckert Die hessischen SPD-Landtagsabgeordneten Tobias Eckert, Wolfgang Decker und Gerhard Merz haben sich jetzt in Limburg über das Modellprojekt „Meet! Up“ des Jobcenters Limburg-Weilburg informiert. Anders als bei anderen Seminarangeboten für junge Hartz IV-Bezieher stehe nicht der unmittelbare Ausbildungserfolg im Fokus. Vielmehr sollen die jungen Leute mit zum Teil ausgeprägten Integrationshemmnissen zunächst verstehen und erleben lernen, was sie bereits können. Auf diese Weise werde eine Bindung an das Seminar aufgebaut, erklärte Monika Öttl-Pabst vom Bildungsträger GFBI, die das Projekt seit Mai letzten Jahres in Limburg leitet. Dass eine solche Bindung von wesentlicher Bedeutung für den späteren Maßnahmeerfolg sei, bestätigte Jörg Gläßer, Bereichsleiter des Jobcenters: „Jugendliche stimmen mit den Füssen ab“, so Glässer – denn erfahrungsgemäß sei das Durchhaltevermögen der jugendlichen Maßnahmeteilnehmer erheblich von der Attraktivität des Seminars abhängig. Hier werde erstmals ein Angebot in Form eines Jugendzentrums gemacht, an dem ein Kreativbereich, eine Fahrradwerkstatt, ein Bewerbungscenter sowie eine Küche angegliedert sind. Teilnehmer können kostenlos an den Mahlzeiten teilnehmen, die gemeinsam unter Aufsicht einer Hauswirtschafterin zubereitet Agentur für Arbeit Limburg -Wetzlar Presse & Marketing 65546 Limburg Pressesprecher: Ralf Fischer Tel: 06431 209 148 Fax: 06431 209 428 www.arbeitsagentur.de Mail: [email protected] werden. Schulisches Arbeiten, sozialpädagogische Begleitung, psychologische Beratung und Workshops runden das Projekt ab. Viele Teilnehmer machten hier erstmals die Erfahrung, so angenommen zu werden, wie sie sind – ohne dass gleich Druck ausgeübt und dadurch eine Verweigerungshaltung ausgelöst werde, berichtete ÖttlPabst. Ein Fernbleiben werde in Absprache mit dem Jobcenter nicht sofort sanktioniert. Dadurch entstehe ein Vertrauensverhältnis zwischen Jugendlichen und Betreuern, die dann auch einen Blick hinter die Fassaden erlaube. „Dabei offenbaren sich zum Teil Abgründe: Häusliche Gewalt, Missbrauch, Drogen- oder Alkohol-Exzesse in der Familie müssen dann zunächst einmal psychologisch aufgearbeitet und durch externe Therapieangebote angegangen werden“, fügte die Projektleiterin hinzu. Eine Umfrage unter allen ausgeschiedenen Teilnehmern habe ergeben, dass 95 Prozent das Seminar auch Freunden empfehlen würden. „Die bislang erreichten 92 erfolgreichen Übergänge in Ausbildung, Beschäftigung und weiterführende Schulen zeigen, dass ‚Meet! Up“ ein erfolgreiches Instrument ist, um den Jugendlichen aus ihrer oft prekären Situation zu helfen“, stellte Eckert fest. Dass durch einen Hol- und Bringedienst auch junge Leute aus abgelegenen ländlichen Räumen mit eingebunden werden, sei ebenfalls ein erfreuliches Novum, hob der Landtagsabgeordnete aus Dillhausen hervor. Gerhard Merz, sozialpolitischer Sprecher der SPD-Landtagsfraktion, bestätigte zudem, dass die durchschnittliche Verweildauer von durchschnittlich vier Monaten bis zum Übertritt vergleichsweise kurz sei. „Wenn nicht jetzt, wann dann“, war das Fazit des Vorsitzenden des Haushaltsausschusses des hessischen Landtages und arbeitsmarktpolitischen Sprechers der SPD-Fraktion, Wolfgang Decker. Ein solches Maßnahmeangebot sei vor dem Hintergrund der aktuell guten Arbeitsmarktverfassung ein probates Mittel, um Potenziale zu heben und so dem Fachkräftemangel zu begegnen. Alle drei Politiker zeigten sich erfreut, dass das Projekt auch im kommenden Jahr fortgesetzt wird.
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