Bericht zur DoTour für Respekt - Gymnasium an der Schweizer Allee

Bericht zur DoTour für Respekt 2016
In diesem Jahr nahm das GadSA zum dritten Mal an der DoTour für Respekt teil! Am
15. und 16. September besuchten 29 Schülerinnen und Schüler der Klasse 9b
gemeinsam mit Schülerinnen und Schülern der Albrecht-Dürer-Realschule und der
Emscherschule mit dem Fahrrad Orte in Dortmund, an denen faschistische
Gewalttaten und Morde stattgefunden haben.
Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer versammelten sich am 15. September um 8:30
mit ihrem Gepäck und den Fahrrädern im Sport- und Freizeitpark an der Schweizer
Allee. Dort stand schon der Transporter bereit, der das Gepäck, Wasser und
Ersatzfahrräder für die Tour mitnahm. Da der Aplerbecker Bezirksbürgermeister
Jürgen Schädel (SPD) nicht wie geplant den Startschuss geben konnte, hat diese
Aufgabe sein Stellvertreter Volker Mais von der CDU für die Bezirksvertretung
übernommen.
Danach fuhr die Gruppe los zur ersten Station,
der LWL-Klinik. Dort stellten Auszubildende der
Klinik den schrecklichen Umgang der Nazis mit
psychisch kranken Menschen vor.
Das Schicksal einer Behinderten verdeutlichte
die Gräuel, die den Menschen angetan wurde.
Außerdem sang ein Chor aus Auszubildenden
gemeinsam mit uns ein Lied.
Die zweite Station war das Denkmal „gegen das Vergessen“ in Wickede. Es bestand
aus einem stählernen Tisch mit sechs Stühlen. Fünf Stühle standen für die damals
hier wohnhaften, dann deportierten Menschen, einer für uns heute Lebenden, damit
wir mit den Ermordeten symbolisch an einem Tisch sitzen können. Das Denkmal
wurde vorgestellt und erklärt und es gab Informationen zu den Opfern.
Danach fuhr die Gruppe in die Innenstadt Nord. Wilfried Harthan vom „Heinrich
Czerkus BVB Fanclub“ erzählte dort über Heinrich Czerkus, den ersten Platzwart des
BVB, der als kommunistischer Widerstandskämpfer von den Nationalsozialisten im
Rombergpark ermordet wurde.
Dann besuchten wir die vierte Station, einen Gedenkstein für die mehr als 150 Sinti,
die von Dortmund nach Ausschwitz deportiert wurden. Peter Mathias, einer der
Begleiter der Tour, berichtete dort über die Zwangsterilisation und Deportation der
Sinti.
Schließlich, im Fritz-Henßler-Haus, konnten alle Schülerinnen und Schüler ihre
Wasservorräte auffüllen. Leider war der gesamte Donnerstag sehr warm. Zwei
Mitarbeiter des Hauses haben einige Informationen über das Haus und den
Namensgeber, den Sozialdemokraten Fritz Henßler, gegeben.
Danach fuhren alle zum Klinikum Dortmund. Dort wartete ein Mitarbeiter der komba
Gewerkschaft auf uns. Diese Gewerkschaft sponserte das Mittagessen. Es standen
mehrere Gerichte zur Auswahl, die dann in der Kantine des Klinikums gegessen
wurden. Die Gruppe wurde aufgeteilt, ein Teil aß sofort, der andere bekam zuerst
Informationen von Edgar Stephan zur Kinderklinik Dortmund und dem jüdischen
Kinderarzt Dr. Engel, der vor den Nationalsozialisten fliehen musste.
Gestärkt ging es für die Gruppe weiter zur Mahn- und Gedenkstätte Steinwache in
der Innenstadt. Die Gruppe wurde auch dort aufgeteilt. Ein Teil hat zuerst einen Film
des Jugendrings Dortmund gesehen, der andere bekam eine Führung durch das
ehemalige Polizeigefängnis „Steinwache“.
Die achte und letzte Station am Donnerstag war das Mahnmal für die Opfer der
Terrororganisation „Nationalsozialistischer Untergrund“. Dieses Mahnmal, worin die
Namen aller NSU-Opfer eingraviert sind, steht in der Nähe der Steinwache und des
Cinestars. Ein Begleiter, Peter Gehrmann, hat dort über den NSU gesprochen.
Nach dieser Station machte sich die Gruppe auf den Weg zum Big Tipi im
Fredenbaum. Dort wurde der Transporter entladen. Am Abend gab es ein kaltes
Buffet und danach haben alle gesungen, zwei Gitarristen haben die Lieder begleitet.
Es wurde gegrillt und die Schülerinnen und Schüler hatten Zeit, sich eigenständig zu
beschäftigen. Nach einer kurzen Nacht gab es am nächsten Morgen um 8.30 Uhr
Frühstück. Bevor die Gruppe zur nächsten Station aufbrach, wurde der Transporter
wieder beladen.
Die erste Station am zweiten Tag war das
Stadion Rote Erde. Nach einer längeren Fahrt
kam die Gruppe dort an. Gerd Kolbe hielt einen
Vortrag über die Geschichte des Stadions und
über den BVB, denn der Verein hatte sich
damals
teils
kritisch
gegen
die
Nationalsozialisten gestellt. Danach gab es
einen gesponserten Imbiss im Stadion Rote
Erde. Alle Teilnehmerinnen und Teilnehmer konnten so eine Currywurst und
Pommes essen und bekamen ein Getränk.
Dann fuhr die Gruppe zum Rombergpark. Dort wurde der Gedenkstein für die Opfer
der Gestapo-Morde im Rombergpark besucht. Peter Gehrmann hatte hierfür Fotos
und Biografien von mehreren Ermordeten, darunter auch Heinrich Czerkus, in einer
Ausstellung aufgebaut. Neben diesem Stein stand ein sogenannter „Korbiniansapfel“,
welchen Peter Matthias erklärt hat. Im Rombergpark hat die Gruppe außerdem den
Ort der Ermordung von mehreren Gefangenen besucht. Wilfried Harthan hat den
Bericht der Staatsanwaltschaft zu den Morden im Rombergpark von vor gut 71
Jahren vorgelesen.
Die
nächste
Station
war
das
Mahnmal
Bittermark in Hombruch. Der Geschichts-lehrer
Justus Pinker stellte das Mahnmal vor und
erklärte die Symbole und Figuren darauf. Im
Mahnmal befindet sich ein Grab exemplarisch
für alle in Dortmund ermordeten französischen
Zwangsarbei-ter. Die Gruppe durfte einen Blick
in das Mahnmal hinein auf die Grabplatte
werfen. Jeder durfte eine Rose am Mahnmal
ablegen.
Vorbei an Phoenix-West, am Phoenix-See und auf dem Emscherweg sind wir zurück
nach Aplerbeck gefahren. Dort hielten die beiden Schülerinnen Alina und Julia einen
Vortrag über die Bücherverbrennung in Aplerbeck 1933.
Die Entfernungen zwischen den einzelnen Stationen waren gut zu schaffen, doch
leider war es, insbesondere am Donnerstag, sehr warm. Donnerstag und Freitag sind
wir jeweils ungefähr 30 Kilometer gefahren. Waren einige Schülerinnen und Schüler
anfangs noch wenig motiviert, so hat die DoTour letztendlich allen gut gefallen. Auch
die vielen Partner und Unterstützer an den Stationen waren von der DoTour
beeindruckt.
Die
Schülerinnen
und
Schüler
wurden
von
zwei
Schulsanitätern,
dem
Schulsozialarbeiter und einem Lehrer des GadSA begleitet. Die Teilnahme des
GadSA an der Radtour wurde von Herrn Mathias, Herrn Pinker und Herrn Wöllmann
gemeinsam mit Herrn Gehrmann und Frau Stäwen vom JFZ Aplerbeck organisiert
und durchgeführt.
Jacob, Hendrik und Kathrin, 9b