Predigt eifach bätte Teil 1

Predigtserie „Lebensquelle - eifach bätte!“ Teil 1
30. Oktober 2016, Chile Grüze, Christoph Candrian
Als Familie durften wir diesen Herbst eine Woche
am Meer sein. Das war toll! Ich liebe das Salzwasser - aber jedesmal wenn ich einen Schluck erwischt
habe, bekam ich grausam Durst! Ich kenne ja nur
ansatzweise das Gefühl von Durst. Aber ich kenne
die durstigen Momente im Alltag. Vor allem da wo
ich mich etwas zu klein für die grossen Herausforderung fühle. Oder da wo ich Fragen haben.
Der Poet von Psalm 36,10 kannte diesen Durst
auch. Er hat die Lösung gefunden: „Gott, bei dir ist
die Quelle des Lebens!“ Wie kann ich an dieser
Quelle anzapfen? Eifach bätte!
In unserer neuen Gottesdienstserie geht es um
diese Lebensquelle bei Gott und wie wir sie anzapfen: „Eifach bätte!“
Als Chile Grüze haben wir nun ja 24h persönlich
oder gemeinsam gebetet. Also nicht alle am Stück
- aber vielleicht konntest du auch einmal dabei
sein. Wir haben unseren Durst bei Gott gestillt. Wir
haben ihn angebetet, ihn reden gehört, ihm unser
Herz ausgeschüttet. Das Gebet hat ganz besondere Kraft, wenn wir füreinander beten und einander so helfen, dass die Quelle Gottes in unserem
Leben wieder sprudelt! Darum geht es in an den
nächsten Sonntagen. Wir wollen die Kraft des einfachen Betens entdecken in unserer Gemeinde!
Heute will ich dir eine Hilfe mitgeben für dein ganz
persönliches Gespräch mit Gott.
Es ist ja nicht so, dass wir nicht beten. Vielleicht
betest du auch "Lieber Vater im Himmel! Gib mir
bitte ein fettes Bankkonto und lass mich schlanker
werden! Aber bitte vertausch nicht wieder die zwei
Dinge miteinander! Amen.“
Wir beten im Gottesdienst mit. Wir beten, wenn
wir eine neue Stelle suchen. Wenn wir krank sind…
Aber würden wir nicht gerne öfter, besser, mit
mehr Tiefgang und mehr Begeisterung beten?
Der Buchautor Max Lucado bezeichnet sich als
„Gebets-Looser“. Er schläft ein, wenn er betet,
immer beim beten fallen ihm 1000 Dinge ein, die
er noch erledigen muss… Er hat die Gebete in der
Bibel unter die Lupe genommen und daraus ein
einfaches, kurzes Hosentaschengebet formuliert.
Eines für den Alltag. Wir haben extra für unser
10bis10 Wochenende, Gebetskärtchen davon
gemacht:
Vater, du bist gut. Ich brauche Hilfe. Heile mich
und vergib mir. Sie brauchen Hilfe. Danke. Im
Namen Jesu. Amen
Zu beten bedeutet schlicht, dass ich meine Hand
auf die Klinke bei der Tür meines Herzens lege,
öffne und Jesus sage: „Komm herein! Sieht zwar
gerade etwas chaotisch aus, aber lass uns reden.“
Ich stelle dir also kurz dieses Hosentaschengebet
vor… Wenn du es vertiefen möchtest, kann ich dir
das Buch dazu empfehlen - oder noch besser:
Mach dir selber Gedanken, wie du die einzelnen
Teile des Gebets füllst.
Vater, du bist gut.
Beten beginnt immer mit einem ehrlichen „Ach,
Papi…“ Jesus lehrte seine Jünger „Vater im Himmel“. Er brauchte das wärmste Wort für Vater
„Abba“. Gott will keine geschwollenen Ausdrücke
und Förmlichkeiten hören. Er freut sich über die
Nähe zu dir. Stört dich der Ausdruck Vater, Papa?
Es ist unmöglich, mich selbst grosszumachen und
Gott Vater zu nennen. Ich ordne mich damit nämlich auch unter. Wenn es beim Gebet auf meine
Leistung ankommen würde, hätte ich verloren.
Aber wenn es auf die Macht von dem ankommt,
der mein Gebet hört, und wenn derjenige sogar
mein Papi ist, dann habe ich Hoffnung!
Es kann übrigens sein, dass das Hosentaschengebet bei dir schon bei diesem Seufzer „Ach, Papi“
aufhört. Das ist o.k. Genügt manchmal.
„Du bist gut“. So wird Gott beschrieben in der
Bibel. Zum Beispiel in Psalm 25,8: „Gut und zuverlässig ist der Herr.“ All unsere Ahnung von ihm ist
begrenzt und werden ihm nicht gerecht. Er ist
mächtig. Wenn er aber nur das wäre, könnten wir
ihn ehren und anbeten. Da er aber mächtig und
barmherzig ist, können wir ihm nahekommen. Jetzt
stell dir vor, du stehst morgen auf und betest
„Vater, du bist gut.“ Dann beginnt sich dein Tag zu
verändern. Das Wetter ist zwar mies. Der Rücken
tut auch noch etwas weh. Die Haare sind heute
nicht so wie sie sollten… aber Gott ist gut. Und ich
habe Gott eine Tür geöffnet während in meinem
Herz immer noch von der miesen Stimmung beherrscht wird. Plötzlich kommen dir vielleicht noch
viele Dinge in den Sinn, die du Gott sagen möchtest, was du gut findest an ihm… tus!
Ich brauche Hilfe.
Überlege dir kurz, in welcher Situation in den letzten zwei Tagen du am meisten Hilfe benötigt
hättest: Zulage an Nerven. Gesundheit. Durchblick… Hast du Gott um Hilfe gebeten und ihm
gesagt: „Vater, du bist gut. Ich brauche Hilfe.“ In
der Bibel lese ich: „Ladet alle eure Sorgen bei Gott
ab, denn er sorgt für euch.“ (1. Petrus 5,7) Die
Herausforderung für mich ist nicht das abladen
sondern mehr dem Drang zu widerstehen, mein
Problem wieder zurückzuverlangen.
Heile mich und vergib mir.
Dem Thema Krankenheilung werden wir in dieser
Serie einen Gottesdienst widmen. Krankheit ist
nicht von Gott und keine Strafe. Aber Krankheit ist
Realität weil wir noch nicht im Himmel leben.
Wenn ich daran glaube, dass mein himmlischer
Vater gut ist und die Kontrolle über alles hat, gilt
das auch für meinen Körper und meine Seele. Was
ich tun kann und tun will für mich und für andere:
Ich will beten wie ein Kind das zum Vater kommt
und sagt: Da tuts weh. Er nimmt mich in den Arm
und tut mir gut. Gott heilt. Vielleicht spontan.
Vielleicht schrittweise. Vielleicht auch erst in der
Zukunft. Salben, Pillen und Rollatoren werden am
Himmelstor konfisziert. Gottes Kinder werden einmal so gesund sein wie es Gott ursprünglichem
Plan entspricht.
Das andere wo wir Heilung brauchen ist unser
Herz. Was habe ich da im Keller? Verschwendete
Jahre. Süchte. Wut auf einen Menschen. Ich glaube
jeder von uns kennt Schuldgefühle. Das ist wichtig.
Und Gott sagt uns in Jesaja 1,18: „Wenn eure
Schuld auch blutrot ist, soll sie doch schneeweiss
werden.“ Wenn ich mein Vertrauen auf Jesus setze,
dann kann ich dieses „Vergib mir“ beten und ich
bekomme das grösste Geschenk: Gnade. Es hilft
übrigens, an diesem Punkt ganz konkrete Dinge
beim Namen zu nennen. Wenn nach dem Bekennen noch Schuldgefühle auftauchen, sind diese
nicht mehr von Gott.
Sie brauchen Hilfe.
Darüber habe ich gestern Abend ausführlich
gesprochen und wir haben ausführlich zusammen
gebetet. Es sind einige Menschen von uns ernsthaft krank. Das tut uns und Gott weh. Nur ein
Gedanke: Für andere Beten kann jeder. Es bedeutet, ich anerkenne, dass meiner Macht Grenzen
gesetzt sind. Ich kann die Schulnoten meiner Kids
nicht verbessern. Ich kann die Ehe meiner Freunde
nicht retten. Ich kann nicht heilen. Aber Gott kann.
Ich komme mit leeren Händen und grossen Hoffnungen zu Gott und flehe ihn an. Die Chile Grüze
braucht dein Gebet. Es ist nicht Zeit, auf den Lorbeeren auszuruhen - Gott legt erst gerade richtig
los. Ich will dafür beten, dass Gott noch mehr
Menschen und Situationen verändert als bisher!
Danke.
Danke. Vielleicht nimmst du dir mal Zeit für jeden
Buchstaben des Alphabets einen Grund zum
Danken aufzuschreiben. Es gibt keine bessere
Medizin gegen schlechte Laune als Danken. Es
genügt aber auch einfach zu sagen: Danke.
Im Namen Jesu. Amen
Im Namen von Jesus liegt eine besondere Autorität. In Philipper 2,9 steht: „Darum hat Gott
Christus die höchste Stellung im ganzen Universum
gegeben. Es gibt keinen Namen, der grösser und
herrlicher wäre, als seiner.“
Er hat alles besiegt. Auch den Tod. Jesus sagt,
dass er unser Hohepriester ist und unsere Gebete
vor den Thron Gottes bringt. „Im Namen Jesu“ ist
keine Zauberformel, sondern ein Bekenntnis, dass
nicht der Knatsch am Arbeitsplatz mein Leben bestimmt, nicht die Schmerzen, nicht die Orientierungslosigkeit, nicht der Krebs - sondern Jesus.
Gebet ist nicht das Privileg der Frommen und
nichts Kompliziertes für Profis. Gebet ist einfach
das vertraute Gespräch zwischen einem Vater und
seinem Kind. Glaub mir, er will mit dir reden. Er ist
schon dran. Er tut es in den nächsten Minuten,
wenn wir ihn mit Liedern anbeten. Wenn du
möchtest, kannst du hinten beim Kreuz das
Abendmahl nehmen oder jemanden von unserem
Team bitten, für dich zu beten und dich zu segnen.
„Eifach bätte“ kann unseren Alltag auf den Kopf
stellen weil du damit an der Quelle angeschlossen
bist. Jetzt wollen wir „eifach a-bätte“…
Buchempfehlung: Max Lucado, Vater unser, Brunnen Verlag.
Download des Hosentaschengebets als Hintergrund fürs Smartphone: Im internen Bereich von
www.chilegrueze.ch (Login unten rechts mit dem
Schloss, dann Passwort „willkommendaheim“ und
dann unter „Dokumente“.