LOKALES BORGHOLZHAUSEN Karin Franitza-Oberschelp und Katrin Boidol stellen auf Einladung des Kulturvereins im Rathaus Borgholzhausen aus. Die Bilder sind gemalt mit Moorlauge, die Skulpturen sind in Anlehnung an Choreografien von Pina Bausch entstanden. Fotos: Klaus-Peter Schillig Tänzerinnen auf Torf Karin Franitza-Oberschelp und Katrin Boidol stellen gemeinsam aus Von Klaus-Peter S c h i l l i g Borgholzhausen/Hall e (WB). Die Galerie im Borgholzhausener Rathaus erlebt vom kommenden Sonntag an eine Premiere. Erstmals wird Kunst auf Torf präsentiert. Der Kulturverein als Ausrichter hat diesmal zwei Künstlerinnen aus der Nähe gewonnen. Karin Franitza-Oberschelp (Skulpturen) und Katrin Boidol (Bilder) aus Halle stellen gemeinsam aus. Bei einer Ausstellung in der »Galerie et« in Versmold haben die beiden Hallerinnen festgestellt, dass es in ihren Arbeiten nicht nur eine, sondern eigentlich mehrere Gemeinsamkeiten gibt, die sich für eine Zweier-Ausstellung besten eignen. Da kommt dann auch schon der Torf ins Spiel. Karin Franitza nämlich lässt sich bei ihren schlanken Frauen-Skulpturen immer wieder von der Choreografien der großen Ballettmeisterin Pina Bausch leiten. Die hat eines ihrer großen Werke, »Le Sacre du Primtemps«, auf Torf tanzen lassen. Die Akteure von Pina Bausch hatten zudem die Freiheit, sich vom Gleichmaß der Bewegung zu lösen und stattdessen Gefühle individuell auszudrücken. Diesen Ausdruck will Karin Franitza in ihren Skulpturen wiedergeben. Ihre Arbeiten, die sie für Borgholzhausen ausgewählt hat, ranken sich um Beziehungen und Konflikte. »Eine echte Herausforderung, denn das Material Ton ist dazu eigentlich nicht geeignet«, sagt die Haller Bildhauerin, weil beim Brennen auch sehr viele Details verschwinden würden. Des- halb kommen dann auch noch Öle und Pastellkreiden zum Einsatz, um den Ausdruck zu verstärken. Vier ihrer Skulpturen sollen in einer geschützten Ecke auf Torf stehen – in Erinnerung an Pina Bausch. Indirekt zurück zum Torf: Auch Katrin Boidol will Gefühle widerspiegeln, tut das aber nicht durch den Einsatz von Farbe, sondern arbeitet diesmal allein mit Moorlauge. Die braune Tinktur lässt Bilder entstehen, die entfernt an Katrin Boidol spendet den Erlös ihre Kalenders »Quer durch den Garten« für das Frauen-Projekt in Nigeria. den Sepia-Effekt alter SchwarzWeiß-Fotos erinnern. Mal dünn und leicht, mal dunkel und kräftig, reduziert auf das Wesentliche, zeigt die Haller Malerin Gestalten und Gesichter – gemeinsam unter dem Titel »(Mit-)menschliches«. Thematisch hat Katrin Boidol sich der Kinder der Migration angenommen, von denen einige Bilder schon in der Wanderausstellung »Ein Koffer voller Hoffnung« in mehreren Orten im Kreis Gütersloh zu sehen waren. Sie zeigt aber auch Gesichter aus Nigeria – von Mädchen und Frauen, die sich aus der Gefangenschaft der Terrororganisation Boko Haram befreien konnten. Maltechnische Details sollen körperliche und seelische Verletzungen andeuten. Die Ausstellung wird am Sonntag, 30. Oktober, 11 Uhr im Rathaus eröffnet. Astrid Schütze, Vorsitzende des Kulturvereins, begrüßt die Gäste, Christiane Gerner wird die Arbeiten und die Künstlerinnen vorstellen, der Bielefelder Gitarrist Manfred Bogner wird die Vernissage musikalisch begleiten. Während der Ausstellung wird Katrin Boidol auch ihren neuen Kalender für 2017 »Quer durch den Garten« anbieten, dessen Erlös für das Projekt der gepeinigten Frauen in Nigeria gespendet wird. Westfalten-Blatt - Lokales Borgholzhausen - 26.10.2016 T Bo ak teak ntrecôte Steak
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