Nach Pirinçci-Lesung: Halle gegen Rechts kritisiert

Nach Pirinçci-Lesung: Halle gegen Rechts
kritisiert Schlosshotel Schkopau
Nach der Lesung des umstrittenen Autors Akif Pirinçci im Schlosshotel
Schkopau kritisiert das Bündnis „Halle gegen rechts – Bündnis für
Zivilcourage2 auf, in dem unter anderem Grüne, Linke, SPD und Gewerkschaften
Mitglied sind, die Einrichtungsleitung. Ursprünglich sollte die vom
Umzugsunternehmer Sven Ebert organisierte Lesung im Dormero Hotel Halle
stattfinden. Das Hotel hatte jedoch den Vertrag mit Ebert gekündigt, nachdem
das Bündnis auf den Autor hinwies. Ebert hatte die an der Lesung
Interessierten mit Bussen nach Schkopau gebracht. Am Treffpunkt vorm Kulturund Kongresszentrum protestierte das Bündnis gegen die Veranstaltung.
„Damit unterstützt das Schlosshotel Schkopau die extreme Rechte und macht
sich mit dieser gemein“, erklärt Clemens Wagner, Sprecher von Halle gegen
Rechts – Bündnis für Zivilcourage. An der Veranstaltung hätten diverse
Personen aus dem rechten Spektrum teilgenommen, unter ihnen Köpfe der rechten
„Montagsdemo“ Halle, der Identitären Bewegung, Alexander Raue, MdL (AfD) und
Götz Kubitschek vom neu-rechten Institut für Staatspolitik (IfS).
Pirinçci positioniere sich seit längerem als Autor der extremen Rechten, etwa
mit Titeln wie „Umvolkung“ oder „Die große Verschwulung“, erklärt das
Bündnis. Für bundesweites Entsetzen habe seine PEGIDA-Rede gesorgt, in der er
Politiker und Geflüchtete in derbstem Ton beleidigt habe, die
Staatsanwaltschaft Dresden nahm daraufhin Ermittlungen wegen Volksverhetzung
auf. „Dermaßen menschenverachtenden Äußerungen wie denen von Pirinçci eine
Bühne zu bieten, trägt zu weiterer Gewalt gegen Geflüchtete, Migrant*innen
und politische Andersdenkende bei“, betonte Clemens Wagner, Sprecher von
Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage.