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Nordbayerischer Kurier
Freitag, 28. Oktober 2016
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Halloween: Gruseln, bis die
Polizei kommt
Stadtrat: Begeisterung für den
Medizincampus
Martin Luther: War er wirklich in
Kulmbach?
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Neuer Verein stellt
Manager ein
HIMMELKRON. Zur Einstellung eines Managers für die ILE „Fränkisches Markgrafen- und Bischofsland“ stimmte der Gemeinderat der
Gründung eines Vereins zu, der in
Zukunft Bestandteil der Integrierten Ländlichen Entwicklung (ILE)
sein wird. Wie Bürgermeister Gerhard Schneider (CSU) in der jüngsten Sitzung am Dienstagabend bekanntgab, habe der Gemeinderat
zwar grundsätzlich in einer vorangegangenen Sitzung der Einstellung eines ILE-Managers zugestimmt, doch seien inzwischen
Probleme aufgetaucht, wer der Anstellungsträger für diese neu geschaffene Stelle sei. Die Erfahrungen bei ähnlichen Einrichtungen
hätten gezeigt, dass es vorteilhaft ist,
wenn die Anstellung ein kommunaler Zweckverband oder ein Verein vornimmt. Zur stellvertretenden Standesamtsleiterin wurde die
Verwaltungsangestellte
Nadine
rei
Schödel ernannt.
Luther und Georg
der Fromme
KULMBACH. Anstelle des üblichen
Historischen Stammtischs am letzten Montag im Monat veranstalten
die Freunde der Plassenburg am
Montag, 31. Oktober, um 19.30 Uhr
einen Vortragsabend im Zeichen der
Reformation in der Schlosskirche im
Schönen Hof. Kreisheimatpfleger
Harald Stark wird sich den Beziehungen des Ansbacher und zeitweise Kulmbacher Markgrafen Georg, genannt der Fromme, und seiner Verwandten zu Luther und der
Reformation widmen. Als Martin
Luther 1517 seine 95 Thesen zum
Ablasshandel verfasste, wollte er
keinesfalls eine Kirchenspaltung,
sondern eine wissenschaftliche Disputation unter Theologen entfachen. Dass seine Lehren sich dennoch innerhalb kurzer Zeit im gesamten deutschsprachigen Raum
verbreiteten und auch unter den
Großen des Reiches ihre Unterstützer fanden, ist dem Zusammenwirken verschiedener Faktoren zu
verdanken. Der Referent versucht,
diese komplexen Vorgänge zu beleuchten und legt den Fokus dabei
besonders auf die Zeit bis zum
Nürnberger Religionsfrieden von
1532 und die in Franken regierenden Markgrafen Casimir und
dessen Bruder und Nachfolger Georg den Frommen. Der Eintritt ist
red
frei.
Autofahrer mit
Alkohol am Steuer
THURNAU. Ein Bußgeld und ein einmonatiges Fahrverbot erwartet einen 39-jährigen Autofahrer, den
Beamte der Polizeiinspektion Kulmbach am Mittwoch gegen 22.45 Uhr
in Thurnau kontrollierten. Der Fahrer stand bemerkbar unter dem Einfluss von Alkohol. Ein Test ergab eired
nen Wert von 0,6 Promille.
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Historisches Kleinod: Gebetserker am Thurnauer Schloss saniert
Am Thurnauer Schloss ist die Restaurierung des historischen Gebetserkers
abgeschlossen. Im kommenden Jahr
soll die millionenschwere Sanierung des
Areals in eine neue Phase gehen.
322 000 Euro für ein rund zwei Quadratmeter großes Denkmal: Das klingt
erst einmal nach einem stolzen Preis,
der für die Sanierung des kleinen Gebetserkers im Kemenatenbau ausgegeben wurde. Auf den kunsthistorischen Wert des Kleinods wurde am Donnerstag bei einer kleinen Feier zum Abschluss der Restaurierung immer wie-
der verwiesen. Und auch, dass damit
im Prinzip erst der Startschuss für die
Erhaltung und künftige Nutzung der
spätmittelalterlichen Kemenate gefallen ist. Landrat Klaus Peter Söllner, der
auch
Vorsitzender
der
Gräflich
Giech’schen Spitalstiftung ist: „Diese
Maßnahme ist der Auftakt für ein langfristiges Sanierungsprogramm für das
höchste Bauwerk der Schlossanlage.“
Im kommenden Jahr werde dort mit einem Aufwand von rund 4,5 Millionen Euro ein „nationales Projekt“ des Städtebaus realisiert.
Foto: Gerd Emich
500 Schweine ersticken im Stall
Weil die Lüftung nicht richtig funktionierte, bekam ein Teil der Tiere in dem Mastbetrieb keinen Sauerstoff mehr
HIMMELKRON
Von Ute Eschenbacher
In einem Schweinemastbetrieb in
Himmelkron sind 500 Schweine verendet. Ursache ist vermutlich ein
technischer Defekt an der Klimaanlage des Stalls. Das bestätigte Amtstierarzt Dr. Andreas Koller gestern
auf Kurier-Anfrage.
Der Hof gilt als Vorzeigebetrieb. Kenner der Familie, die den Schweinemastbetrieb führt, bezeichnen den Vorfall als Drama. Offenbar sind die
Schweine aufgrund von Sauerstoffmangel erstickt. Der Betriebsleiter verständigte, nachdem er die Tragödie
entdeckte, den Hoftierarzt und dieser
das Veterinäramt. Amtstierarzt Koller
war am Mittwochnachmittag in Himmelkron, um sich ein Bild von der Si-
tuation zu machen. Die Kadaver der toten Schweine hätten verteilt in den Abteilen des Stalles gelegen.
Der Anblick der toten Tiere muss
furchtbar gewesen sein. Ihr Tod war allem Anschein nach nicht qualvoll, so
der Amtstierarzt. „Sie hatten keine
Kratzspuren und es gab keine Anzeichen einer Panikreaktion.“ Vermutlich
seien die Tiere müde geworden, hätten sich hingelegt und seien im Schlaf
gestorben. Zur Ursache des tragischen
Vorfalls sagte Koller, er gehe davon aus,
dass die Lüftung des Mastbetriebs defekt gewesen sei. Zu allem Überfluss
funktionierte die Alarmanlage nicht.
„Innerhalb von ein paar Stunden sind
die Tiere dann gestorben.“ 500 Schweine, 130 bis 60 Kilo schwer, verendeten in dem Mastbetrieb. Ein Teil davon wäre am Donnerstag ohnehin zum
Schlachthof transportiert worden. Die
übrigen der 1000 Tiere, die in dem
Himmelkroner Betrieb gehalten werden, überlebten. „Ich war da, um festzustellen, ob eine Seuche ausgebrochen sein könnte oder es sich um kranke Schweine handelte“, erklärte Koller. „Das war aber nicht der Fall.“ Für
Koller handelt es sich bei dem massenhaften Schweinesterben um ein
„trauriges und schlimmes Unglück“.
Warum es dazu kam, soll heute ein
Gutachter untersuchen. Die Polizei ermittelt nach eigenen Angaben bislang
nicht und will das Untersuchungsergebnis abwarten. Die toten, mehrere
Tonnen schweren Schweinekörper
wurden laut Amtstierarzt Koller bereits größtenteils in Containern in die
Tierkörperverwertungsanlage Walsdorf gebracht.
Wilfried Löwinger, Kreisobmann des
Bayerischen Bauernverbandes, nennt
den Vorfall eine Tragödie. „Die Technik funktioniert normalerweise zuverlässig, nur wenn der Strom ausfällt,
kann das zu einem Problem werden.“
Für diese Fälle habe er in seinem
Schweinezuchtbetrieb ein Notstromaggregat. Der Mastbetrieb in Himmelkron ist nach den Worten Löwingers einer der größten im Landkreis und wird
vorbildlich geführt. Das Leid der gestorbenen Lebewesen sei erschütternd, zumal sie in einer so großen Zahl
und in kurzer Zeit verstarben. „Es ist
nicht nur schlimm, dass so viele Tiere
ums Leben gekommen sind, sondern
auch der finanzielle Schaden ist sicherlich beträchtlich“, schätzt Löwinger. Üblicherweise hätten Landwirte für
solche Fälle eine Versicherung. Ob sie
für den Schaden einspringt, der sich auf
rund 100 000 Euro belaufen könnte, ist
noch unklar.
Neue Parkplätze statt alter Häuser
Gemeinde plant Abriss, um Platz zu schaffen für 52 Stellplätze in der Ortsmitte
NEUDROSSENFELD
Von Gabi Schnetter
Die Parkplatzproblematik im Zentrum
steht auch im Mittelpunkt der Bürgerversammlung. Hier zeichnet sich eine Lösung ab. Zwei Gebäude unterhalb der Apotheke (das ehemalige
Waldmann-Anwesen)
sowie
eine
Scheune könnten abgerissen werden,
um Platz zu schaffen für rund 52 Stellplätze.
Zwischen Friedhof und Seniorenheim sollen weitere 35 Parkplätze angelegt werden mit verkehrsberuhigtem Bereich, Esskastanie und Duftpflanzen dazwischen, so die nächste
Idee, die Bürgermeister Harald Hübner präsentiert. Fehlende Parkplätze
rund um das Bräuwerck, aber auch im
Bereich des Schlosses, haben in den
letzten Jahren für viel Unmut vor allem bei den Anwohnern der Ledergasse gesorgt. Immer wieder wurden
Klagen laut wegen Lärmbelästigung
und wegen zugeparkter Wege. Die Gemeinde versuchte hier regelnd einzu-
greifen, indem Parkplätze ausgewiesen wurden und Anwohnerstellplätze.
Im Bräuwerck selbst der Hinweis auf
den wenige Gehminuten entfernten
großen Parkplatz gegenüber der Schule. Geholfen hat es nicht viel. Immer
wieder kommt es zu Streitigkeiten. In
der Bürgerversammlung erläutert
Hübner das neue Vorhaben. Unterhalb der Apotheke könnte die Gemeinde das ehemalige Waldmann-Anwesen, das sich weit den Hang hinauf erstreckt, erwerben. Das kleinere Haus, in dem bis vor kurzem noch
Das kleine Haus rechts und die Scheune gehören der Gemeinde Neudrossenfeld. Dort soll nach Vorstellung von Bürgermeister Harald Hübner ein Parkplatz angelegt werden.
Foto: Andreas Harbach
der Gesangverein probte, gehört ihr bereits, ebenso die angrenzende Scheune. Abgerundet wird der Bereich bisher durch eine kleine Grünanlage mit
Wasserlauf und Sitzgelegenheiten, die
erhalten bleiben soll. Angedacht ist
auch eine Ladestation für Elektroautos und E-Bikes. Mit Hilfe einer Stützmauer zum Hang hin und einer Überdachung als Schallschutz könne man
die Parkanlage schaffen, erklärt Hübner. „Da schaffen wir für die Ledergasse langfristig Entlastung.“
Eventuell noch jetzt im Herbst werde man mit dem Parkplatzbau zwischen Friedhof und Seniorenheim beginnen. Unter dem Motto: „Obst, Hopfen und Wein“ steht der Bereich zwischen Rathaus und Kindergarten, in
dem ebenfalls die Parksituation verbessert werden soll. Um entsprechende Zuschüsse über ein Förderprogramm wird sich die Gemeinde bemühen. Frühmorgens und mittags,
wenn die Kinder aus dem Kindergarten Haselbusch abgeholt werden,
herrscht hier oft Chaos.