Häuser des Jahres 2016 / Callwey Verlag

NACHBAU
VON
134
Muck Petzet Architekten
in
München-Feldmoching
135
Querschnitt
Grundriss
Obergeschoss
Standort:
München-Feldmoching
1
2
3
4
5
6
7
8
Anzahl der Bewohner:
Eingang
Kochen/Essen
Wohnen
Terrasse
Garage
Arbeiten
Bad
Schlafen
5
Wohnfläche (m2):
226
875
Grundstücksgröße (m2):
8
8
7
1
Maßstab
M 1:400
1
2
Zusätzliche Nutzfläche:
323 m2
Bauweise:
Massivholzbausystem
Holz 100
Heizwärmebedarf:
14,2 kWh/m2a
Energiestandard:
EnEV 2009,
KfW Effizienzhaus
Fertigstellung:
2014
7
7
8
8
Grundriss
Erdgeschoss
Muck Petzet
Architekten
6
1
2
5
3
„Holz ist ein großartiger Baustoff, um in einem Haus
Wohlbefinden zu erzeugen.
Genau das war unser Ziel für
Familie G.“
4
R
1
2
Das Haus wurde von
einem Unternehmen
inklusive Statik komplett aus wandgroßen
zertifizierten, leimfreien Massivholzelementen errichtet.
Über dem offenen
Grundriss im Erdgeschoss führt eine Holztreppe in das bis unter
die Dachschräge reichende Schlafgeschoss mit vier Zimmern und drei Bädern.
educe, Reuse, Recycle: Das Thema des Biennale-Beitrags der Architekten 2012 ist kein Dogma, das ungeprüft zur richtigen Entscheidung
führt. In diesem Fall bot die „Ressource Architektur“ ein kleines Haus aus den 1950er Jahren.
Bei der vergleichenden Nachhaltigkeitsanalyse
von Umbau, Zubau und Neubau erwies sich die
letzte Alternative als beste Lösung.
Immerhin übernimmt das neue Wohngebäude die Position des abgetragenen Vorgängers,
so konnte die vorhandene Vegetation fast vollständig bewahrt werden. Auch die Typologie
eines einfachen Siedlungshauses wurde „recycelt“. Zum Garten wird die Architektur großzügiger, sie öffnet sich zu den alten Bäumen. Durch
den unvermeidlichen Abbruch und den Verlust
an grauer Energie sollte das Ersatzbauwerk die
Geschichte des Ortes besonders klimaschonend und umweltverträglich fortschreiben. So
fiel die Entscheidung zugunsten des leimfreien
Massivbausystems Holz 100, womit ein energieeffizientes, schadstoff freies Haus mit optimalem Raumklima errichtet werden konnte.
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Der grau verschalte Baukörper wird seitlich
neben der Garage erschlossen. Bis auf ein separates Zimmer und das Gäste-WC lebt das
Erdgeschoss von seinem offenen Grundriss, der
sich durch eine Deckenaussparung neben der
Treppe bis unter die Dachschräge fortsetzt. Im
Mittelpunkt des Raumkontinuums steht ein Kachelofen, den die Bauherrin aus wiederverwendeter historischer Keramik selbst gebaut hat.
Den Essplatz in der Küche birgt eine gemütliche
Nische, der Wohnraum ist um zwei Stufen abgesenkt. Ein alkovenartiges Fenster lädt zum
Sitzen ein. Im Obergeschoss umschließt jede
Hausecke ein Zimmer, dazu gehören drei Bäder; zwei sind neben dem Elternbad über Schiebetüren den Zimmern zugeordnet. Die Fenster
im Wand- und Dachbereich lenken die Wege
und definieren die Räume, einmal gehört eine
Empore dazu. Drei Außenwände werden als
Lochfassaden aufgefasst, sie erlauben eine
punktuelle Orientierung. Nach Südwesten holen raumbreite Schiebetürverglasungen den
Garten ins Haus.
Lageplan
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