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27. Oktober 2016
"Literarischer Schnellkurs" in der
Zentralbibliothek über den Schriftsteller Thomas
Bernhard
Mit einer Veranstaltungsreihe gedenkt die Zentralbibliothek, Bertha-vonSuttner-Platz 1, dem österreichischen Schriftsteller Thomas Bernhard: Der
diesjährige "Literarische Schnellkurs" informiert an vier Abenden über
Bernhard, der in diesem Jahr 85 Jahre alt geworden wäre. Bernhard-Experten
und Schauspieler stellen gemeinsam Aspekte des Lebens und umfassenden
Werkes von Thomas Bernhard vor.
Thomas Bernhard war in allen literarischen Gattungen zu Hause und prägte
sie maßgeblich mit. Bis heute ruft sein Werk sowohl eine nachhaltige
Resonanz beim Publikum als auch eine immer wieder kontrovers geführte,
wissenschaftliche Auseinandersetzung hervor. Thomas Bernhard war ein
Provokateur, ein widerspenstiger, streitbarer, kluger, zeitweise auch
unausstehlicher Zeitgenosse.
Der Eintritt zu allen vier Abenden ist frei. Die Veranstaltungen können
unabhängig voneinander besucht werden. Eine Anmeldung ist nicht
erforderlich.
Termine und Inhalte der vier Abende:
Mittwoch, 2. November, 20 Uhr
"Thomas Bernhard. Eine Biografie" Manfred Mittermayer
Manfred Mittermayer fasst Leben und Werk des Autors in eine große
Erzählung, die von Bernhards Herkunftskomplex bis zu seinem frühen Tod
nach jahrelanger Krankheit reicht. In seinem Vortrag zeichnet er differenziert
das vielschichtige öffentliche Erscheinungsbild, aber auch die privaten
Lebensstationen nach und setzt die wesentlichen Prosawerke und
Theaterstücke in Bezug zum Lebensweg des Autors. Manfred Mittermayer lebt
in Oberndorf bei Salzburg. Er ist als Dozent an der Universität Salzburg tätig
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"Literarischer Schnellkurs" in der Zentralbibliothek über den Schriftsteller Thomas
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und Leiter des Literaturarchivs Salzburg. Von 2005 bis 2012 war er am
Ludwig Boltzmann Institut für Geschichte und Theorie der Biographie tätig, wo
Mittermayer zur Biografie Bernhards forschte.
Mittwoch, 9. November, 20 Uhr
"Der Briefwechsel: Thomas Bernhard - Siegfried Unseld" Raimund Fellinger
und Olaf Reitz
In etwa 500 Briefen zwischen dem Suhrkamp-Verleger Siegfried Unseld und
Thomas Bernhard dominiert das Beziehungsdrama, in dem bei jeder Zeile
alles auf dem Spiel steht. Raimund Fellinger stellt den dramatischen
Briefwechsel zwischen Autor und Verleger vor, Olaf Reitz liest Auszüge aus
den Briefen. Raimund Fellinger ist Cheflektor des Suhrkamp Verlags und
betreut in dieser Funktion Uwe Johnson, Thomas Bernhard, Peter Handke,
Christoph Hein und Peter Sloterdijk beziehungsweise deren Werke als
Herausgeber. Olaf Reitz ist Schauspieler, Sprecher und Theatermacher. Im
Vordergrund seiner Arbeit steht die Realisation eigener Theaterprojekte, aber
auch Leseprogramme und Hörspiele gehören zum Repertoire sowie zahlreiche
Musikprogramme.
Mittwoch, 16. November, 20 Uhr
"Die Wirklichkeit ist viel scheußlicher" Thomas Bernhard als politischer Autor?
Bernhard Judex und Caroline Keufen
Bis heute gilt der österreichische Schriftsteller als Provokateur und Verfasser
oftmals skandalträchtiger Texte. In der Öffentlichkeit wurde sein Werk immer
wieder kontrovers diskutiert und sorgt bis heute für hitzige Debatten. Was
aber steht tatsächlich hinter den pointiert radikalen Aussagen seiner Figuren,
aber auch des Autors selbst? Bernhard Judex ist Mitarbeiter im ThomasBernhard-Archiv, lebt in Salzburg und ist Bandherausgeber der Thomas
Bernhard-Werkausgabe. Er veröffentlichte zahlreiche Aufsätze sowie die
Monografie "Thomas Bernhard. Epoche, Werk, Wirkung". Caroline Keufen
entwickelt und realisiert Lesungen. Sie interpretiert und inszeniert Literatur in
Ortsbegehungen und literarischen Spaziergängen, bei Lesereisen, als
Videomusiktheater, in Performances und arbeitet als Sprecherin und
Moderatorin.
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"Literarischer Schnellkurs" in der Zentralbibliothek über den Schriftsteller Thomas
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Mittwoch, 23. November, 20 Uhr
"Was wird denn heute gespielt?" - Theatrales Erzählen bei Thomas Bernhard.
Dr. Verena Meis und Moritz Führmann
In ihrem Vortrag spürt Dr. Verena Meis dem theatralen Erzählverfahren in
Thomas Bernhards Prosa und Theaterstücken nach, deren Theatergänger sich
konsequent gegen einen konventionellen Schauspielhausbesuch wenden und
ihr ganz eigenes bewegliches Theater erzeugen. Der Schauspieler Moritz
Führmann spricht dabei Auszüge aus Thomas Bernhards Prosa- und
Theatertexten. Dr. Verena Meis ist wissenschaftliche Mitarbeiterin am Institut
für Germanistik der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf und promovierte
über Thomas Bernhard. Sie ist Mitglied des Beirats Tanz und Theater der
Landeshauptstadt Düsseldorf sowie des Fördervereins FFT Düsseldorf und
gestaltet den Theatersalon "ausReihe3". 2014 wurde sie mit dem Lehrpreis
der Heinrich-Heine-Universität Düsseldorf ausgezeichnet. Moritz Führmann
studierte Schauspiel in Leipzig und ist seit 2010 Ensemblemitglied des
Düsseldorfer Schauspielhauses. 2013 wurde er mit dem Gustaf als bester
Schauspieler und 2015 mit dem Förderpreis für Darstellende Kunst der Stadt
Düsseldorf ausgezeichnet.
Textversion:
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