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DONNERSTAG, 27. OKTOBER 2016
Vandalen am Fahrrad-Parkplatz
In der Nacht zu gestern wurden am Bahnhof Reifen und Rahmen gestohlen. Der Polizei liegen aber bislang noch
keine Anzeigen der Besitzer vor.
DIEBSTAHL
VON UNSERER MITARBEITERIN
MONA HAIN
Kulmbach — Üblicherweise fährt
Lukas Heinrich, wenn er von der
Schule in Bayreuth mit dem Zug
zurück nach Kulmbach kommt,
mit dem Fahrrad nachhause.
Nur nicht am Dienstag. Es regnete, und der 14-Jährige ließ sich
von seinem Vater mit dem Auto
abholen.
Gestern früh dann der große
Schrecken: Sein blau-grünes
Fahrrad, das er – vermeintlich
sicher mit einem Schloss angehängt – an den Fahrradständern
am Kulmbacher Bahnhof hatte
stehen lassen, war demoliert
worden: Der Hinterreifen fehlte.
Mehrere Opfer
Ein kurzer Blick genügte, und Bei diesem Fahrrad wurde das Vorderrad ausgebaut.
Hier ließen die Vandalen nur das Rad zurück. Der Rahmen ist weg.
Lukas Heinrich und sein Vater
Matthias stellten fest, dass nicht
nur der 14-Jährige Opfer von
Vandalen und Dieben geworden
war. Eine ganze Reihe anderer
Fahrräder war ebenfalls beschädigt worden. Bei einem fehlte
ebenfalls der Vorderreifen. Von
einem Rad hingegen existierte
nur noch ein Rad – den Rest hatten die Diebe abgebaut und mitgenommen. Ein weiteres Fahrrad war – ebenfalls ohne Vorderrad – so rabiat umgeworfen worden, dass es nun schwer beschädigt ist.
Was sagt die Polizei zu dem
Vorfall? Im konkreten Fall nicht
viel. „Bei uns hat niemand Anzeige erstattet“, sagt Sigurd
Karg von der Polizeiinspektion
Kulmbach. Möglicherweise haben etliche Besitzer der rampo- Das Rad von Lukas Heinrich.
Auch dieses Fahrrad wurde schwer beschädigt.
Fotos: Matthias Heinrich
nierten Fahrräder die Schäden
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noch gar nicht bemerkt.
So schützt man sich vor Fahrrad-Dieben
Auch die Familie Heinrich hat
bisher auf eine Anzeige bei der
Polizei verzichtet. Der materielnes Diebstahls deutlich.
Abschreckung Vor allem diesollte das Fahrrad an einem fesJeder Fahrradbesitzer kann Ople Schaden sei überschaubar, sagt
nen die Schlösser zur Abschreten Gegenstand abgeschlossen
fer eines Diebstahls werden.
Vater Matthias Heinrich. „Das
ckung von Dieben. Muss sich
Unter Beobachtung Stellen
werden, ansonsten kann es
Aber wer ein paar Tipps beachRad war ungefähr drei Jahre
ein Dieb allzu lange mit dem
Sie ihr Zweirad am besten an öftrotzdem wegtragen werden.
tet, hat die Chance, sein Rad unalt.“ Was ihn aber sehr ärgert:
Knacken des Schlosses befasfentlichen Plätzen ab, dort ist
versehrt mit nachhause nehmen
„Diese Unverfrorenheit und
sen, lässt er es vielleicht sein.
Qualität Zudem sollte auf die
die Chance groß, dass der Diebzu können.
Unverschämtheit, mit der die
Qualität des Fahrradschlosses
stahl bemerkt wird oder dass
Vandalen da zu Werke gegangen
Geschlossene Räume Wer
geachtet werden, BilligschlösAbschließen Ungesichert abder Dieb den Versuch gleich
sind.“
die Möglichkeit hat, das Rad in
ser sind einfacher zu knacken
gestellte Fahrräder ziehen Diebleiben lässt.
Der Ärger über die mutwillige
einem geschlossenen Raum abals stabile Bügelschlösser oder
be an. Deshalb immer mit einem
Quelle: www.polizei-beraBeschädigung sitzt tief.
zustellen, mindert das Risiko eiPanzerkabel.
Schloss absperren. Außerdem
tung.de
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WORKSHOP
Die Zeitdiebe
in den Griff
bekommen
Kulmbach — In der Reihe „Frau
und Beruf“ laden die Beratungsstelle für Arbeitslose, die
Gleichstellungsbeauftragte des
Landratsamts und die Beauftragte für Chancengleichheit
des Jobcenters Kulmbach am
Dienstag, 8. November, von 9
bis 12 Uhr zu der Veranstaltung
„Zeitdiebe im Griff?“ ein.
„Ich lebe nicht – ich werde
gelebt“ ein. Viele kennen dieses
Gefühl. Familie, Haushalt,
Kinder, Job und vielleicht Hobbys unter einen Hut zu bringen,
scheint manchmal schier unmöglich.
In diesem Workshop wird eine Facette für ein gutes Selbstmanagement genauer betrachtet. „Lernen Sie Ihre Zeitdiebe
und inneren Antreiber kennen,
verstehen und besser steuern,
um mit gutem Gewissen Ihrer
Familie, Ihren Freunden, Ihrem Arbeitgeber und sich selbst
gerecht zu werden“, heißt es in
der Einladung der Veranstalter.
Wer seine Zeitdiebe in den Griff
bekomme, der tue viel für mehr
Zufriedenheit und Lebensqualität.
Die Veranstaltung findet in
der Beratungsstelle für Arbeitslose in Kulmbach, Kronacher Straße 9, statt. Um Anmeldung unter der Telefonnummer 09221/4377 wird gebeten.
red
ELTERNBEIRAT
Gina Bonath
an der Spitze
Höferänger — Der Kindergarten
Höferänger hat einen neuen Elternbeirat gewählt. Neue Vorsitzende ist Gina Bonath, als ihr
Stellvertreter fungiert Marc Albert. Desweiteren wurde Nicole Witzgall zur Schriführerin
gewählt. Beisitzer sind Katja
Albert, Tanja Pachali, Michael
Friedrich, Anja Karnitzschky,
Stefanie Schuberth und Gudrun Lauchs.
red
BEDARFSZUWEISUNGEN
Weitere vier Millionen Euro für den Landkreis Kulmbach aus München
Kulmbach — Zum zweiten Mal innerhalb weniger Tage eine gute
Nachricht für die Region aus
München: Nachdem im Rahmen des Sonderförderprogramms künftig auch im Landkreis Kulmbach 90 Prozent Zuschuss gezahlt werden, fließen
jetzt an Landkreis und sieben
Kommunen jeweils rund zwei
Millionen Euro an Bedarfszuweisungen.
Der Freistaat unterstützt damit Kreise, Städte und Gemeinden im Rahmen des kommunalen Finanzausgleichs. Auf Antrag werden neben den klassischen Bedarfszuweisungen seit
einigen Jahren auch so genannte
„Stabilisierungshilfen“ bewilligt. Stabilisierungshilfen sind
Zuweisungen für Gemeinden
mit strukturellen Härten, die
demografiebedingt sind.
Landtagsabgeordneter Martin Schöffel (CSU) erklärt dazu:
„Wiederholt erhalten die Kommunen eine kräftige Sonderfinanzzuweisung des Freistaates.
Dies ist einerseits dringend notwendig, um die Handlungsfähigkeit aller Kommunen wieder
herzustellen, andererseits eine
Form der kommunalen Unterstützung, wie sie kein anderes
Bundesland kennt. Bayern lässt
seine Kommunen teilhaben an
gestiegenen Steuereinnahmen
und am Kurs der Entschuldung
öffentlicher Haushalte.“
Die Gelder sind zum Teil für
die Schuldentilgung, zum Teil
aber auch für Investitionen vorgesehen. In einigen Kommunen
sei die Entlastung bei Zinsen
und Tilgungen schon deutlich
spürbar.
Schöffel weiter: „Um staatliche Förderprogramme wie die
Städtebauförderung, die Dorferneuerung oder die Schulhaussanierung umsetzen zu können,
stehen die Stabilisierungshilfen
teilweise auch als kommunaler
Eigenanteil zur Verfügung.“
In diesem Jahr hat der Freistaat das Mittelvolumen von Bedarfszuweisungen und Stabilisierungshilfen um 30 auf landesweit 150 Millionen Euro erhöht.
Landtagsabgeordnete
Inge
Aures (SPD) ist über diese guten
Nachrichten auch deshalb froh,
weil die Stärkung der Bedarfszuweisungen/Stabilisierungshilfen
eine langjährige und nachdrückliche Forderung der SPD-Landtagsfraktion sei, um Kommunen
in Sondersituationen besser unterstützen zu können. Die SPD-
Landtagsfraktion trete in den
laufenden Haushaltsberatungen
im Landtag darüber hinaus dafür ein, gezielt die kommunale
Investitionskraft der Kommunen zu stärken.
Aures nennt dafür drei zentrale Bereich: „Wir wollen, dass die
Städte und Landkreise beim öffentlichen Nahverkehr, bei der
energetischen Sanierung ihrer
Gebäude und bei der Sanierung
ihrer Schwimmbäder stärker
unterstützt werden“
Auch Landrat Klaus Peter
Söllner (FW) findet es „sehr erfreulich“, dass der Landkreis 1,6
Millionen Euro Stabilisierungshilfe und 400 000 Euro an Bedarfszuweisung erhält. „Das ist
kein Selbstläufer, wir haben auch
einen extremen Sparwillen gezeigt“, betonte er.
Es sei binnen zweier Tage eine
weitere sehr gute Nachricht.
„Ich freue mich vor allem auch
für die Gemeinden“, betonte er.
Einige von ihnen seien durch die
staatlichen Hilfen wieder handlungsfähig. „Insofern ist das einSchritt in richtige Richtung“,
den man durch viele Gespräche
mit dem Finanzministerium,
den Spitzenverbänden und den
Abgeordneten erreicht habe, de-
nen er dankbar sei. Das gelte
auch für das Sonderförderprogramm. Er habe sich persönlich
bei Innenminister Joachim
Herrmann (CSU) dafür eingesetzt, dass auch die Region
Kulmbach in den Genuss dieser
Sonderförderung komme, was –
nicht zuletzt auch dank der Unterstützung der Abgeordneten
und von OB Schramm, gelungen
sei. „Für unsere finanzschwachen Gemeinden ist das eine
wichtige Sache.“
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Wer kriegt wie viel?
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Persönlich erstellt für: Landratsamt (60000843)
12 KULMBACH STADT
Kreis Kulmbach
Grafengehaig
Harsdorf
Kupferberg
Marktleugast
Presseck
Stadtsteinach
Thurnau
2 000 000
150 000
150 000
220 000
400 000
300 000
300 000
500 000
Kreis Bayreuth
Kreis Hof
Kreis Kronach
Kreis Lichtenfels
Kreis Wunsiedel
200 000
2 300 000
2 000 000
300 000
2 700 000
Gemeinden BT 9 132 224
Gemeinden WUN 22 990 000
Rund vier Millionen fließen aus Mitteln des kommunalen Finanzausgleichs nach Kulmbach.
Foto: Archiv/Tobias Hase, dpa