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blick
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Nummer 15, 25. Oktober 2016
Ein Spitaler schützt
Vor einem Monat ist MMag.
Dr. Siegfried Eggl in die USA
übersiedelt. In Kalifornien
arbeitet der 35-Jährige für
die zivile US-Bundesbehörde
für Raumfahrt und Flugwissenschaft (NASA) daran, wie
man Asteroiden, die sich auf
die Erde zubewegen, umleiten und damit eine Kollision
verhindern kann.
Siegfried Eggl forscht seit einem Monat für die NASA.
Was sich wie die spannende
Handlung eines SciencefictionThrillers anhört, funktioniert in
Wirklichkeit bereits recht gut.
Asteroiden
sind
Gesteinsbrocken, die es während der Entstehung unseres Sonnensystems
nicht geschafft haben, auf Planetengröße zu wachsen. „Wie die
Erde bewegen sie sich auf Bahnen um unsere Sonne – derzeit
kennt man etwa 700.000 solcher
Objekte in unserem Sonnensystem“, weiß Siegfried Eggl, der in
Spital am Pyhrn aufgewachsen
ist und eine beeindruckende Karriere hingelegt hat.
Nach der Matura in Admont und
seinem Studium der Physik und
Astronomie an der Universität
Wien wurde der Wissenschaftler
eingeladen, am Institut für Himmelsmechanik (IMCCE) des
„Observatoire de Paris“ in Frankreich zu forschen. Diese hochinteressante Stelle hatte er im Zuge
des europäischen NEO-ShieldProjektes zur Asteroidenabwehr
erhalten.
„Dabei habe ich eng mit Kollegen in den Vereinigten Staaten
zusammengearbeitet, im März
dieses Jahres bewarb ich mich
für eine Forschungsstelle bei der
NASA“, erzählt der Oberösterreicher, der aufgrund seiner bisherigen Arbeit eine der renommierten Caltech Fellowships erhielt – „vor einem Monat bin ich
dann in die USA übersiedelt.“
Am „Jet Propulsion Laboratory“ der NASA hat sich der
Doktor und zweifache Magister
der Erforschung und Abwehr von
Asteroiden verschrieben.
Gefährliche Asteroiden
aus der Bahn werfen
Die meisten dieser Himmelskörper sind relativ weit von der
Erde entfernt, sie befinden sich
im sogenannten Hauptgürtel
zwischen Mars und Jupiter.
„Man hat allerdings schon einige
zehntausend Asteroiden entdeckt, die der Erde regelmäßig
sehr nahe kommen. Von Zeit zu
Zeit kommt es zu einer Kollision
wie 2013 nahe der russischen
Stadt Chelyabinsk. So wie der
Chelyabinsk-Bolide sind die
Mehrzahl der Asteroiden zu
klein, um die Erdoberfläche auch
tatsächlich zu erreichen und ver-
Derzeit kennt man in unserem Sonnensystem etwa
700.000 Asteroide. Einige dieser Gesteinsbrocken kommen der Erde immer wieder gefährlich nahe.