Artikel - Dorf

Dorf-Blitz
10/2016
Nürensdorf
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Bei strahlendem Sonnenschein feierten die Oberwiler ihr erstes Erntedankfest
Ein Stück der Schweizer Geschichte eingefangen
Der
Dreschmaschinenverein
Oberwil feierte Ende September
ihr erstes Erntedankfest beim
Dröschschopf in Oberwil. Im Mittelpunkt stand die Vorführung
der restaurierten Dreschmaschine aus dem Jahre 1950. Gespannt verfolgten 150 Besucher
dieses historische Ereignis, wobei
Kindheitserinnerungen wach
wurden.
von Yvonne Müller
Innerhalb von einem Jahr hat der
Dreschmaschinenverein Oberwil
schon über 30 Mitglieder für sich gewinnen können. Die Fan-Gemeinschaft ist jedoch noch viel grösser,
wie sich zeigte. Schon um 14.30 Uhr
wurden hausgemachte Kuchen angeliefert. Ein reichhaltiges Buffet wurde
präsentiert und der Grill lief schon
am Nachmittag heiss.
In Erinnerungen schwelgen
Viele schwelgten an diesem Nachmittag in ihren Erinnerungen, so auch
Gespannt verfolgen die Besucher den ersten Einsatz der Dreschmaschine aus dem Jahr 1950. (ym)
Ernst Jost aus Oberwil: «Wir hatten im
Bernbiet grössere Betriebe als hier
und demzufolge auch grössere
Dreschmaschinen. Ich kann mich
noch gut an die Zeit zurück erinnern.»
Roland Burkhardt aus Birchwil war
mit seiner Tochter Raphaela da. «Es
ist schön, den Kindern einen Teil unserer Schweizer Geschichte persönlich zeigen zu können.»
Ohne Probelauf gestartet
«Wir konnten die Dreschmaschine
vorher nicht testen und waren selber
gespannt, was passieren würde», verriet Maschinenchef Martin Peter aus
Oberwil. Der Heuwagen wurde neben
die Dreschmaschine gefahren, auf
welchem die getrockneten Getreidegarben fein gestapelt lagen, die Ende
Juli mit dem Bindemäher aus den 50er Jahren geschnitten wurden (der
Dorf-Blitz berichtete).
Gespannt warteten alle auf das grosse
Ereignis. Die Maschine sprang schon
beim ersten Versuch problemlos an.
Durch ein Rohr wurde die Spreu in
einen separaten Wagen befördert.
Das Korn wurde vorne bei der Dreschmaschine in Säcke abgefüllt und das
Stroh hinten gebunden. Einzig das
Binden machte ein wenig Probleme.
Präsident Urs Buchegger meinte
dazu: «Die Räder sind zu wenig gelaufen und stockten ein wenig, was dann
Probleme beim Binden gab.» Das Problem konnte jedoch rasch behoben
werden.
Erwartungen wurden
übertroffen
Die Freude an Büchern fördern
Die Kinderbücherbörse wurde vom
Elternrat Ebnet organisiert. Jedes
Kind durfte drei Bücher mitbringen,
die es nicht mehr wollte. Alle Kinderbücher wurden von Marila Bruce,
Mitglied vom Elternrat Ebnet, in einem separaten Raum auf kleinen Tischen aufgereiht, so dass jedes Buch
gut sichtbar war. Zuerst durften die
Kinder in kleinen Gruppen die Bücher in Ruhe anschauen und für sich
eine Vorauswahl treffen. Dann erhielten sie für jedes mitgebrachte Buch
einen Bon, den sie später für ein anderes Buch eintauschen konnten. Im
zweiten Durchgang mussten sie sich
definitiv entscheiden. Wenn sich zwei
Kinder für das gleiche Buch entschieden haben, dann musste verhandelt
werden. Die Kinder waren alle sehr
interessiert. Mit diesem Anlass soll
die Freude an Büchern schon im Kindergartenalter gefördert werden.
(ym)
«Das Ergebnis ist sensationell», sagt
Urs Buchegger rückblickend begeistert. «Es übertrifft unsere Erwartungen! Ich kann mich noch gut daran
erinnern, wie ich als Bub vor dem
Sackheber gewartet habe. Der Sackheber ist mit einem Sack auf Schulterhöhe hochgefahren worden, dieser wurde uns dann auf die Schulter
gelegt und wir mussten mit dem
Sack ein paar Schritte bis zum Wagen machen. Ein Sack hat einen Doppelzentner gewogen, das sind 100
Kilo. Die Ausbeute von diesem Anlass war ein Sack voll Korn, welches
direkt zur Mühle gebracht wurde.»
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