Liebing erklärt Rücktritt von der Spitzenkandidatur

Liebing erklärt Rücktritt von der Spitzenkandidatur
Daniel Günther, Dr. Johann Wadephul, Ingbert Liebing und Dr. Axel Bernstein
(v.l.n.r.) bei der Pressekonferenz nach dem geschäftsführenden
Landesvorstand. Foto: CDU / Sönke Ehlers
KIEL Der Landesvorsitzende der CDU-Schleswig-Holstein, Ingbert Liebing, MdB,
legt die Spitzenkandidatur für die Landtagswahl am 7. Mai 2017 nieder und wird
beim nächsten Landesparteitag am 19. November nicht erneut als
Landesvorsitzender kandidieren. Dies teilte Liebing am heutigen Freitag (28.
Oktober) zu Beginn einer Sitzung des geschäftsfüh-renden Landesvorstandes in
Kiel mit. Zugleich schlug er vor, den CDU-Fraktionsvorsitzenden Daniel Günther
zum Landesvorsitzenden und Spitzenkandidaten zu wählen. Der
geschäftsführende Landesvorstand nahm Liebings Erklärung mit Respekt
entgegen. Zugleich unterstützte er Liebings Vorschlag für seine Nachfolge in
der Person von Daniel Günther einstimmig.
Trotz schlechter Umfragewerte für seine Partei und für seine Person habe er
gerade in den vergangenen Tagen viel Zuspruch aus der Partei erfahren. „Diese
Unterstützung von der Basis war mir immer wichtig und Grundlage für meine
Arbeit. Aber sie reicht nicht aus, um die Durchschlagskraft zu erzielen, die für
einen Wahlerfolg wichtig ist. Es ist mir insgesamt nicht gelungen, die
Wirksamkeit meiner Arbeit zu erzielen, die ich mir selber gewünscht und
vorgestellt habe“, sagte Liebing.
Das Ziel sei es, die Landtagswahl am 7. Mai 2017 zu gewinnen und eine
Landesregierung, die ihrer Verantwortung für Schleswig-Holstein nicht gerecht
wird, abzulösen. „Dafür bündeln und mobilisieren alle Kräfte. Wir nehmen
unsere Verantwortung für das Land wahr, damit wir mehr aus den Chancen des
Landes machen, damit die großen Infrastrukturprojekte von der A20 über
Elbquerung bis zur Fehmarn-Belt-Querung endlich voran-kommen, damit
Sicherheit wieder den ihr gebührenden Stellenwert bekommt anstatt
Polizeistationen auf dem Lande zu schließen, und damit in den Schulen Leistung
und Qualität von Bildung zählen statt Ideologie“, sagte Liebing.
Liebing dankte nach der Sitzung allen Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern der
Partei und all denjenigen innerhalb und außerhalb der Partei, die ihn in den
vergangenen Jahren tatkräftig unterstützt hätten. Zugleich bat er um
Verständnis bei denjenigen, die er jetzt mit seinem Rückzug enttäusche. „Mir
ging es nie um meine Person, sondern in erster Linie um mein Heimatland. Nach
meinem Verständnis hat Politik immer eine dienende Funktion für die
Menschen. Ich hoffe und wünsche der CDU, dass meine Entscheidung in diesem
Sinne dem Land und der CDU dient“, so der CDU-Politiker abschließend.
Der erweiterte CDU-Landesvorstand wird am morgigen Sonnabend (29. Oktober
2016) zu einer gemeinsamen Sitzung mit den 35 Direktkandidaten zusammen
kommen.