„Denkmale gemeinsam erhalten“ – das Motto des diesjährigen

„Denkmale gemeinsam erhalten“ – das Motto des diesjährigen Tages des offenen
Denkmals am Sonntag, den 11. September, setzten der Heimat- und Kulturkreis
Schwieberdingen und die Evangelische Kirchengemeinde tatkräftig um, indem sie zu
interessanten Veranstaltungen an den bedeutendsten Baudenkmälern der Gemeinde – der
Burgruine Nippenburg und der Georgskirche – einluden.
Zur Eröffnung durch den 2. Stellvertretenden Bürgermeister Sebastian Morschhäuser in
Vertretung von Bürgermeister Nico Lauxmann, dem Hausherrn Graf Leutrum von Ertingen
und der Vorsitzenden des Heimat- und Kulturkreises Ingeborg Plachettawaren bei herrlichem
Wetter bereits zahlreiche Besucherauf die Nippenburg gekommen. Graf Leutrum dankte
allen, die sich um den Erhalt der Nippenburg kümmern; er nannte dabei die
Gemeindeverwaltung Schwieberdingen, aber auch die vielen Ehrenamtlichen, die sich in
Kirchen und Vereinen um die Erhaltung und Förderung von Kultur und Kulturgütern kümmern
und diese anderen Menschen nahebringen. Er bezeichnete es als eine wichtige Aufgabe,
Kinder und Jugendliche weiterhin für die Vergangenheit zu begeistern; so hoffe er, dass
noch viele Kindergarten- und Schulgruppen die Nippenburg besuchen werden.
Besonders würdigte Graf Leutrum die Verdienste von Helmut Theurer, der die Nippenburg
vor dem völligen Verfall bewahrt hatte und sich mit einigen Mitstreitern unermüdlich und mit
großem Engagement für die Restaurierung eingesetzt hatte; ohne sie wäre die Nippenburg
heute kein so attraktives Ausflugsziel und Zeitzeugnis.
Die Besucher nutzten nach der Begrüßung die Gelegenheit, die Ruine und ihre Umgebung
zu erkunden. Sehr interessant waren die mehrfach angebotenen Führungen, bei denen man
viel Wissenswertes über die Burgruine Nippenburg erfuhr. Besonders spannend war für die
Kinder die Entdeckung der vielen „burgtypischen“ Gebäudeteile wie Burggraben mit
Zugbrücke, Bergfried, Zwinger und Burgkeller inklusive Geheimgängen; eine besondere
Chance war die Besichtigung der Kellerräume, die üblicherweise nicht für die Öffentlichkeit
zugänglich sind. Die Teilnehmer an den Führungen erfuhren manche interessante Neuigkeit,
z.B. wie eine Wasserader, die den Burgbewohnern im Mittelalter zur Wasserversorgung
diente, zufällig während einer Führung für französische Besucher gefunden wurde.
Für das leibliche Wohl wurde auch bestens gesorgt; so gab es neben Getränken
Leberkäswecken und am Nachmittag Kaffee und Kuchen.
Dr. Thomas Gölzer von der NABU Ortsgruppe Schwieberdingen-Hemmingen ging auf einer
Wanderung vom Schwieberdinger Bahnhof zur Nippenburg auf den Zusammenhang
zwischen dem Schutz von Kultur- und Naturdenkmälern ein. Er stellte mit Unterstützung
seiner Frau Hildegard und von Günter Breuer viel Schützenswertes in der Natur dar und wies
auf mehrere Naturdenkmäler wie drei Rosskastanienbäume unterhalb der Nippenburg und
die Katharinenlinde hin, ließ aber auch die Veränderungen der Natur durch uns Menschen
wie die zunehmende Flächenversiegelung nicht unerwähnt.
Bericht Martin Drühe