gm13-expo-interview - Stiftung Digitale Spielekultur

Deutsche Spiele und
Kreative auf der Expo
Noch bis zum 31. Oktober läuft in Mailand die Expo. Der Deutsche Pavillon „Fields of Ideas“
bietet den Besuchern auch ein Kulturprogramm, das hiesige Gamesunternehmen bereichern.
Wie es dazu kam und was gezeigt wird, darüber sprachen wir mit Niels Boehnke, Projektmanager
Stiftung Digitale Spielekultur GmbH.
Im Rahmen des Kulturprogramms
des Deutschen Pavillons auf der
Expo in Mailand, das unter dem
Claim „Fields of Cultures – Growing
Ideas“ steht und „Aktivität, Kreativität und Schaffensfreude einer
multikulturellen Gesellschaft zum
Ausdruck“ bringen will, haben auch
deutsche Entwickler ihren Auftritt.
Mit der Aufgabe, geeignete Aussteller aus dem Bereich Games zu
finden, wurde die Stiftung Digitale
Spielekultur betraut. Wie kam die
Stiftung zu dieser Ehre?
Wir wurden durch die Agentur angefragt. Die Agentur hatte von der
Messe Frankfurt als Generalunternehmer und dem Bundeswirt26 | GamesMarkt 13|2015
schaftsministerium den Auftrag bekommen, ein ungewöhnliches und
überraschendes Kulturprogramm in
Mailand zu präsentieren, das den
Kerngedanken des deutschen Pavillons, „be active“, passend inszeniert.
Hierzu gehören Beiträge aus den Bereichen Musik, Kunst, Tanz, Theater,
Film, Literatur und ja, auch Games.
Wir sehen uns hier als der natürliche
Ansprechpartner, weil wir als Stiftung den Auftrag haben, Games zu
ihrer Akzeptanz als Kulturgut zu verhelfen und durch unsere Betreuung
des Deutschen Computerspielpreises natürlich ein Interesse haben,
den preisgekrönten Spielen zu möglichst großer Publicity in verschie-
denen Zielgruppen zu verhelfen. In
diesem Zusammenhang sind wir
jetzt übrigens auch eine Partnerschaft mit dem Goethe-Institut eingegangen. Die Gewinnerspiele des
DCP 2015 und ihre Entwickler können auf Anfrage der weltweiten Goethe-Institute vorgestellt werden, von
Kapstadt bis Tokio.
Wann fand denn der erste Kontakt
zwischen dem Veranstalter des
Kulturprogramms und der Stiftung
statt?
Mitte Januar kam es zur ersten Kontaktaufnahme. Im Februar wurden
Rahmenprogramm und Budget festgeschnürt, und wir holten die Ver-
events
Niels Boehnke (kleines Bild, linke Seite)
von der Stiftung Digitale Spielekultur
bände BIU und GAME mit ins Boot,
die uns bei der Ansprache der Teilnehmer als Multiplikatoren zur Verfügung standen. Peter Tscherne, Geschäftsführer der Stiftung Digitale
Spielekultur, war bei der Realisierung
der Kooperation im Lead und übergab die koordinativen Aufgaben anschließend an mich.
Wie viele Slots standen überhaupt
im Rahmen des Kulturprogramms
für das „Field of Games“, wie der
Programmpunkt heißt, insgesamt
zur Verfügung?
Die Zahl stand nicht von Anfang an
fest, aber insgesamt haben wir
die Möglichkeit, 18 Samstage mit
Teilnehmern aus der deutschen
Gamesbranche zu bespielen. Jeder
Teilnehmer hatte dann an seinem
Samstag drei 60-minütige Auftritte.
Die Expo fing im Mai an und läuft
noch bis Ende Oktober. Wir können
bereits jetzt verkünden, dass alle
Slots vergeben sind.
Gab es bei der Wahl geeigneter
Kandidaten bestimmte Auswahlkriterien oder Vorgaben, die seitens der Aussteller und ihrer Produkte zu erfüllen waren? Und
wie ist die Stiftung vorgegangen?
Von Ausstellerseite wurde das
Motto „be active“ als Leitmotiv vorgegeben. Das zielt insbesondere auf
das erwartete Bühnenprogramm ab,
also keine Vorträge, sondern Interaktion mit dem internationalen Publikum. Darüber hinaus war es uns
wichtig aufzuzeigen, dass Games im
Alltag eine aktivierende Qualität
besitzen. Pionier der deutschen
Gamesentwickler waren die Threaks
aus Hamburg. Dank ihrer Erfahrungen vom ersten Auftritt Anfang Mai
konnten wir das Konzept nochmals
schärfen und die Teilnehmer in der
Gestaltung ihres Programmbeitrags
beraten. Die Teilnehmer treffen vor
allem auf Laufpublikum, das inhaltlich abgeholt und eingebunden werden muss. Jump & Run, Casual, Singund Tanzspiele eignen sich hier besonders.
Im Mai hatten bereits die DCP-Sieger 2014 Threaks (Bestes Jugendspiel 2014 „Beatbuddy – Tales of
the Guardians“, Hamburg) sowie
Studio Fizbin (Bestes Deutsches
Spiel 2014 „The Inner World“, Ludwigsburg) ihren Expo-Auftritt.
Welche weiteren Studios werden
noch folgen? Und wann sind die
genauen Termine?
Am 6. Juni waren außerdem Maschinen-Mensch mit dem Indiehit „The
Curious Expedition“ am Start. Danach folgen: Reality Twist (DCP 2015
Gewinner Bestes Serious Game
„Utopolis“), Sharkbombs, Face it!
(Navel), Indie Advisor, Das Tal (Michael Mamaschew), Mimimi Productions (DCP 2015 Gewinner Bestes Gamedesign „The Last Tinker“),
Moby’s Revenge (Filmakademie Baden-Württemberg), Klonk Games,
Headup Games (Publisher des Besten Deutschen Spiels 2014 “The
Inner World“ und Nagual Dance.
Herr Boehnke. Vielen Dank für das
Gespräch.
Weitere Gamesunternehmen auf der Mailänder Expo
Juni
27.06.2015
Reality Twist (DCP 2015 Gewinner Bestes Serious Game „Utopolis“)
Juli
04.07.2015
11.07.2015
25.07.2015
Sharkbombs
Face it! (Navel)
Indie Advisor
August
01.08.2015
08.08.2015
15.08.2015
22.08.2015
29.08.2015
Fairytale Destillery („Das Tal“)
Mimimi Productions (DCP 2015 Gewinner, Bestes Gamedesign „The Last Tinker“)
Moby’s Revenge (Filmakademie Baden-Württemberg)
Klonk Games
Headup Games (Publisher des Besten Deutschen Spiels 2014 „The Inner World“
September
12.09.2015
19.09.2015
Nagual Dance
Computerspielemuseum Berlin
Oktober
03.10.2015
17.10.2015
24.10.2015
31.10.2015
Black Pants (DCP 2013 Gew. Bestes Jugendspiel „Tiny & Big: Grandpa’s Leftovers“)
The Good Evil
Rat King (DCP 2015 Gewinner Bestes Jugendspiel „TRI“)
Coding Monkeys (DCP 2015 Gewinner Bestes Mobiles Spiel „Rules!“)
GamesMarkt 13|2015 | 27

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