Inspiration. Lebensart. Ihre Platinum Kreditkarte. Lob der Handschrift Warum manuelles Schreiben die Kreativität fördert Perlen der Südsee Warum der Schmuck von Tahiti so wertvoll ist King Tonic Warum Bitterlimonade den Unterschied macht 3 | 2016 Memory Mein erster ... Extremlauf von Anita Fertl terte das Thermometer auf klebrigschwüle 30 Grad, wenn nicht gerade der Regen die ohnehin ruppigen Pfade in Schlammtrails verwandelte – kein Wunder also, dass das Rennen „Diagonale der Verrückten“ genannt wird. Dabei fand ich den Gedanken anfangs gar nicht mal so verrückt. Neben Mutterrolle, Abi auf dem zweiten Bildungsweg und einem Job hatte ich Marathon erfahrung gesammelt. Ich lief nicht sehr schnell, aber gerne. Der „Grand Raid“ war mir ein Begriff, ein großes Biest, das ich noch vor der Rente mit dem nötigen Training angehen wollte. Wochenlang bereitete ich mich vor, mit langen, einsamen Läufen im Schwarzwald. Nach jedem Kilometer wuchs meine Skepsis: War ich überhaupt fit genug? Wenn ich schon nach einem Halbtageslauf fertig war, wie sollte ich gleich drei Marathons am Stück überstehen? Endlich kamen die Klimatisierungsläufe auf La Réunion, mit fitten Mit läufern, die nur aus Muskeln und Sehnen zu bestehen schienen. Sie erzählten von ihren Tausenden Laufkilometern, gingen mit dem Müsliriegel ins Bett und standen mit dem Trainingsplan auf. Der Tag des Rennens rückte erbarmungslos heran, und ich war der Panik nahe, fühlte mich wie ein kleines Würstchen unter T-Bone-Steaks. Nachmittags telefonierte ich von meinem Hotel aus stundenlang mit einer Freundin, vertraute ihr an, dass ich Angst hätte zu sterben. Schlafen konnte ich längst nicht mehr – ganz praktisch, denn schon um 22 Uhr machten wir uns auf den Weg zum Start. „J’ai survécu“ („Ich habe überlebt“) stand schließlich nach 35 Stunden und 57 Minuten auf meinem Finisher-Shirt. Die horrende Telefonrechnung habe ich gerne bezahlt, und noch Wochen später war das Dauergrinsen auf meinem Gesicht nicht wegzukriegen. Anita Fertl ist Germanistin und schreibt für Zeitungen und Zeitschriften über Reise-, Wirtschafts- und Gesellschaftsthemen. Auch wenn sich das Pensum verkleinert hat, joggt sie noch heute intensiv. Foto: privat E s war exakt vier Uhr nachts, als der Pistolenschuss laut und scharf die Luft zerriss, und doch war er wie eine Erlösung. 15 Jahre liegt dieser Moment zurück. Die Erinnerung an den Start des „9. Grand Raid“ auf der Insel La Réunion, meinen ersten Extremlauf, ist noch lebendig: Die Spitzengruppe stürmte spritzig los, hintendrein eine Läuferherde, aufgeregt wie Kühe nach dem Winter vor dem ersten Weidegang. Knapp 3000 Mann und Frau stark rollte die Läuferwelle, immer wieder gebremst vom Rückstau, dennoch unaufhaltsam Richtung Triumphbogen. „Départ“ stand darauf, und endlich, endlich lief auch ich darunter hindurch, und das große, 125 Kilometer lange Rennen nahm seinen Anfang. Einmal quer über die Insel führte der Kurs. Zwischen Start und Ziel lagen drei Klimazonen, 8000 Höhenmeter, nebelverhangene Regenwälder, steinige Vulkane, dichter Dschungel, hin und wieder abgeschiedene Dörfer, die nur zu Fuß oder Helikopter erreichbar sind, grüne Weiden und senkrechte Felswände. Und viele schöne Momente, aber auch Blasen, Blessuren, tausendfaches „Ich-kann-nicht-mehr“. Unheimlich waren die minus zwei Grad Celsius kalten, pechschwarzen Nachtstunden, die sich dehnten wie Kaugummi, nur durchbrochen vom Schein der eigenen Stirnlampe und vereinzelten Streckenposten, die zeigten, wo’s langging. Tagsüber klet- Inhalt 4 Handschrift 12 Perlen 2 Magazin Produkte, die das Leben schöner machen 4 Titel 10 Tonic Water Lob der Handschrift Manuelles Schreiben fördert Gedächtnis, Wortschatz und Kreativität 9Bestform Ayurveda für Männer 10 Genuss King Tonic Erstklassige Gin-Cocktails benötigen exquisite Bitterlimonaden 18 Köln 12 Reisen Perlen der Südsee Fotos: (o.l.) iStock/AmbientIdeas, (o.r.) F1online, (M.) fotolia/inspocity, (u.) www.koelntourismus.de/Udo Haake Die schwarzen Tahiti-Perlen sind rar, kostbar und begehrt 15 Eventkalender Ausgesuchte Veranstaltungen 16 Stil Platinum Angebote in dieser Ausgabe: ! Edle Schreibgeräte von Waldmann ............................................ 8 Im Original befindet sich an SIEGFRIED Dry Gindieser von Rheinland Distillers ........................... 11 Stelle eine Übersicht der Südsee-KreuzfahrtVorteilsangebote von WINDROSE ......................................... 14 für Inhaber Bambus-Fahrräderder vonPlatinum my Boo ..Kreditkarte. .............................................. 17 Ein Wochenende im Boutique-Hotel Humboldt1, Köln ........ 19 Genießen auf dem WeinKulturgut Longen-Schlöder ............ 20 Gras-Esel aus Afrika Bikes aus Bambus sind nachhaltig und unterstützen Afrika-Projekte 18 Kultour Köln Zum 40-jährigen Geburtstag des Museums Ludwig an den Rhein 20 Lieblingsplätze Im Garten Reben WeinKulturgut Longen-Schlöder 3 | 2016 1 Magazin Der Roller wird elektrisch Kein Motorengeknatter, keine Abgase, keine Parkplatzprobleme: Der Scrooser ist ein Roller mit Elektroantrieb, der von einer intelligenten Steuerungseinheit kontrolliert wird. Wie beim analogen Pendant stößt sich der Fahrer mit dem Fuß ab. Der so genannte Impulsantrieb analysiert die Kraft und beschleunigt den Scrooser entsprechend. Die Reifen sind extrabreit und vermitteln ein Fahrgefühl, das ein wenig an Snowboarden oder Skateboarden erinnern soll. Der Elektromotor wird von einem 36-Volt-Akku versorgt, der erst nach 55 Kilometern schlapp macht. Das neue Lifestyle-Vehikel wurde in einem Dresdner Startup entwickelt und wendet sich an Stadtbewohner, die täglich viele Kurzstrecken zurücklegen und nicht auf klassische Fortbewegungsmittel setzen. In der leichtesten Variante darf man mit dem Scrooser auf Bürgersteigen fahren. Für jenen mit Straßen zulassung benötigen Fahrer einen Führerschein. Scrooser, ab 4490 Euro (UVP), www.scrooser.com Beim Elektroroller Scrooser sitzt der Motor im Hinterrad. 2 3 | 2016 Magazin Smart und kabellos Kopfhörer, die sich kabellos über Bluetooth mit Smartphone oder MP3-Player verbinden, gibt es seit geraumer Zeit. „The Dash“ vom Münchner Startup Bragi ist mehr: Er ist Fitnesstracker, zählt also Geschwindigkeit, Schritte und Herzfrequenz, ist wasserdicht und dient als Freisprech einrichtung. Zum Musikhören benötigt man nicht einmal das Smartphone: The Dash bietet einen vier Gigabyte großen Speicher, der etwa 1000 Songs abrufen kann. Die drahtlosen In-Ear-Kopfhörer besitzen eine berührungsempfindliche Fläche, über Gesten lassen sich die Funktionen steuern. Geliefert wird The Dash in einem Case mit integriertem Battery Pack, welches die Ohrhörer in weniger als einer Stunde komplett auflädt. Bragi The Dash ist ein Kickstarter-Projekt, für das 16 000 Unterstützer knapp 3,4 Millionen US-Dollar bereitstellten. Das ist die bislang erfolgreichste europäische Crowdfunding-Kampagne. Bragi The Dash, 299 Euro (UVP), www.bragi.com Hi-Tech fürs Ohr: The Dash ist in vier Größen von XS bis L erhältlich. Fotos: (2) Scrooser/Jo Bayer, (3.o.) Bragi/Mo Garhammer, (3.u.) waterrower.de Let’s Swing Seien wir ehrlich: Fitnessgeräte werden im Schrank verstaut oder bekommen einen Platz unterm Bett. Waterrower aus Nordhorn will das ändern und entwickelt Hanteln, Rudergeräte und andere Sportgeräte, die sich wie ein Möbel im Wohnraum integrieren lassen. Der Swing Turm ist aus Vollholz gefertigt und bietet Platz für acht Schwung-Hanteln, die dank Gummiringen rutschfest an Halterungen aus Edelstahl hängen. Im Inneren der Türme befinden sich acht beidseitig bedruckte Trainingstafeln. Durch einen Drehmechanismus lässt sich der Holzdeckel öffnen und schließen. Die Trainingstafeln zeigen im methodischen Aufbau sowohl einfache Isolationsübungen als auch komplexe Programme. Der Swing Tower ist in verschiedenen Holzarten lieferbar, die Schwung-Hanteln werden von Hand gedreht, geschliffen, geölt und zusammengesetzt. Das Granulat ist von handgenähtem Echtleder umhüllt. Eine dem Holzgriff gegenüberliegende, ins Leder integrierte Metallschiene gibt der Hantel die nötige Stabilität. Der Tower wiegt ohne Gewichte zehn Kilogramm und ist 87 Zentimeter hoch. Waterrower Swing Turm, ab 495 Euro (UVP, mit Gewichten), www.waterrower.de Ein Sportgerät wie ein Möbelstück: Der Swing Turm von Waterrower. 3 | 2016 3 Titel Lob der Handschrift Warum bleibt Handgeschriebenes besser im Gedächtnis und fördert die Entwicklung der Sprache? Die moderne Hirnforschung erklärt, was Erfahrung schon lange bestätigt. ein Essay von Dr. Martin Tschechne N ur keine falsche Gefühligkeit! Auch mit einem digitalen Schreibprogramm lässt sich ein Werk erstellen, das seine Leser beglückt und begeistert, empört und erschreckt, fesselt und fasziniert. Manchmal wird es sogar mit dem Nobelpreis für Literatur ausgezeichnet. Elfriede Jelinek etwa schreibt ausschließlich am Computer. Und schwört auf diese klare und entschiedene Form der intellektuellen Arbeit. „Das Tippen ist eine sehr organische Tätigkeit für mich“, sagt die Autorin. „Fast wie das Denken selbst.“ Denn auch wenn sie Themen wie „Lust“, „Neid“, „Gier“ oder „Wut“ verhandelt, also Sinnlichkeit und Schmerz und rasende Emotion – am Ende muss geschrieben sein. Am Ende steht die lange Kette aus Zeichen, Wörtern und Sätzen, die sich zu einem Roman, einem Essay oder einem Theaterstück aneinander reihen und in Momenten des glücklichen Gleichklangs entsprechende Bilder und Gefühle auch im Leser aufscheinen lassen. So einfach ist das: Gedanke wird komprimiert zu Schrift, Schrift entfaltet sich wieder zu Gedanken. Und so schwer ist es: Seit der Emanzipation des Buchstabens von der Bilderschrift der alten Ägypter ist jede schriftliche Vermittlung ein Extrem der Abstraktion: Die ganze Welt in all ihren Farben und Geräuschen, ihren Ahnungen und Erinnerungen, ihrem Duft und ihrem Geist wird reduziert auf eine Linie, eine Sequenz von Signalen, aus der sich in der Lektüre wieder der Eindruck von Gleichzeitigkeit und sinnlichem Reichtum fügen soll. Wie viel einfacher wäre es doch, ein rasches Foto mit dem Smartphone zu knipsen! Trotzdem hat Günter Grass, ebenfalls Nobelpreisträger, jeden seiner Romane zunächst per Hand auf Papier geschrieben. Hat das Manuskript später auf seiner Olympia abgetippt und überarbeitet, immer wieder – aber am Anfang der „Blechtrommel“, des „Butt“ oder der späten Liebeserklä- rung an „Grimms Wörter“ standen allein der Autor, der Stift und ein Blatt Papier. Weil, so die immer wieder vertretene Überzeugung des Schriftstellers, eine intimere Verbindung von Mensch und Welt nicht möglich ist. So ähnlich bei Martin Walser, Peter Handke, Martin Mosebach, aber auch bei jüngeren Autoren wie Durs Grünbein, Daniel Kehlmann oder Clemens Berger. Der ist übrigens Jahrgang 1979, also gewiss nicht Vertreter einer Generation, die im Aufkommen des Computers zunächst nur die Zumutung sah, alle Erfahrung und Routine erst einmal wieder auf null zu stellen. Nein, für einen wie Berger manifestiert sich im Schreiben am Bildschirm eine Distanzierung von der Wirklichkeit, ein Verlust an Nähe. „Weil ich das Haptische brauche. Den Stift auf dem Papier.“ Worin also liegt der Charme des Handgeschriebenen? Warum ist es in den Augen überraschend vieler und überraschend junger Autoren so viel ehrlicher und authentischer als die Rekonstruktion der Wirklichkeit in einer Folge aus Nullen und Einsen? Und warum kommt eine Idee leichter zur Welt, wenn sie von Hand zu Papier gebracht wird? „Sich äußern“ heißt ja, etwas an einen anderen Ort zu befördern: von innen nach außen. Es dabei in einen anderen Zustand zu übertragen: die Bilder einer geistigen Repräsentation in einen Code aus Zeichen. Warum fällt dieser Akt der Transformation so vielen Schreibern und Denkern so deutlich leichter, wenn ein Bleistift oder eine Feder anstatt einer Tastatur dabei hilft, das Chaos des Gedachten und Erlebten in die Konsequenz geschriebener Sprache zu übertragen? Weil es menschlicher ist. Weil Schwung und Rhythmus einer Handschrift den Moment des Übergangs moderieren. Es ist wie eine Geburt unter Wasser, zu Musik von Mozart, getragen von streichelnden Händen. Und immer noch steckt im Auf und Ab einer Fotos: (Composing) fotolia/masterpixel/ Waldmann/Christian Eppelt Martin Walser, Peter Handke, Durs Grünbein, Daniel Kehlmann – sie alle schreiben ihre Manuskripte von Hand. 3 | 2016 5 Titel Schrift, im harmonischen Fließen und den temperament- Sprache, kann strukturierte Sätze in schönen Worten formuvollen Schleifen und Bögen der Buchstaben auch ein Schat- lieren und bringt mehr und kreativere Ideen hervor. Wer seiten von Persönlichkeit und Augenblick, ein Moment unmit- ne Notizen zu einem Vortrag oder einer Vorlesung handtelbarer Authentizität. Der fühlende und atmende Mensch schriftlich zu Papier bringt, kann sich besser auf den Inhalt begleitet seine Gedanken hinüber in dessen neuen Aggre- konzentrieren und behält mehr davon im Kopf. Und weil die gatzustand. Schreiben ist Tanzen. amerikanischen Psychologen Pam Mueller und Daniel OpZu viel Poesie? Die jüngste Hirnforpenheimer ihren Befund offenbar schung liefert die Belege. Das Sprachfreudig begrüßten als die Bestätizentrum im Gehirn entwickelt sich besgung einer Skepsis gegen die Totalser, wenn Kinder lernen, mit der Hand digitalisierung der Welt, überschriezu schreiben, anstatt nur Buchstaben ben sie ihren Forschungsbericht Onur Güntürkün, auf einer Tastatur zu tippen. Lernen mit dem kernigen Motto: „Der Stift Hirnforscher aus Bochum braucht Bewegung. Das Gedächtnis des ist mächtiger als die Tastatur“. „UnPianisten sitzt – auch – in seiner Hand. ser Denken ist verkörpert“, sagt Und wer nicht geduldig die komplizierten Schriftzeichen auch der Bochumer Hirnforscher Onur Güntürkün. „Es pinselt, wieder und wieder und wieder, der wird auch zur braucht Handlungen – das Schreiben – oder Gegenstände – chinesischen Sprache keinen erwachsenen Zugang finden. das Papier …“ Allerdings schränkt er sich ein: „… wenn wir Deshalb bestätigt die kognitive Entwicklungspsychologie: diese gewöhnt sind.“ Auf seine Studenten trifft das nicht Ja, wer gelernt hat, sich im Rhythmus einer Handschrift zu mehr zu. Die jungen Leute lachten sich schlapp, sagt der äußern, der ist flüssiger im Umgang mit fremder wie eigener Hochschullehrer, wenn er Texte aus dem Computer aus- „Der Stift ist mächtiger als die Tastatur.“ 6 3 | 2016 Titel Bleistifte zu Stummeln verarbeiten Alles nur eine Frage der Gewohnheit also? Hier kommt die Kultur ins Spiel, das Bedürfnis, Erreichtes und Errungenes zu wahren, um darauf aufzubauen und zugleich eine Identität zu behaupten. Wer wären wir denn, wenn allein kurzfristiger Nutzen unser Handeln lenkte? Handke schreibt seine Bleistifte zu Stummeln hinunter, die er aufbewahrt. Trophäen der Mühsal. Kehlmann benutzt einen sehr alten Füller, ein Meisterstück, dessen Feder unter dem Druck und den Bewegungen seiner Hand zum Teil der Person selbst geworden ist. Schreiben ist ein maximal kon- Von der Rohrfeder zum Digital-Stift ca. 1000 v. Chr. Die Phönizier entwickeln das erste Alphabet und nutzen Rohrfedern als Schreibwerkzeuge. 1915 Tokuji Hayakawa, Gründer des Sharp-Konzerns, erfindet den Minenschreiber „Ever-Ready Sharp Pencil“. 800 v. Chr. Die Griechen schreiben mit Griffeln aus Metall auf Wachstafeln. 1932 In Pforzheim entwickelt Adolf Waldmann den ersten Vier-Farben-Drehbleistift, der 1937 auf der Weltausstellung in Paris mit der Silbermedaille ausgezeichnet wird. ca. 1. Jh. n. Chr. Die Römer gießen Röhrchen mit flüssigem Blei aus und nutzen sie als Schreibgerät. ca. 970 n. Chr. Im Kalifat von Abu Tamim al-Muizz im heutigen Ägypten wird ein Metallstift mit Tintenbehälter erfunden. 1508 Leonardo da Vinci ent wickelt einen Federhalter mit Tintenvorrat. 1662 In Nürnberg werden erste Bleistifte aus Grafit, Schwefel und dem Halbmetall Antimon produziert. 1808 Der Brite Bryan Donkin erhält ein Patent auf die Stahlfeder. 1938 László József Bíró erfindet in Budapest den Kugelschreiber, wie man ihn heute kennt. 1950 Der Italiener Marcel Bich (BIC) beginnt in Frankreich mit der Produktion von Einweg-Kugelschreibern. 1952 Sidney Rosenthal (USA) erfindet den Filzstift, indem er wasserfeste Tinte in einen kleinen Glasbehälter füllt und mit einer Spitze aus Filz verbindet. 1958 Waldmann lässt sich die Zwei- und Vier-FarbenKugelschreiber mit Drehsystem patentieren. 1884 Lewis Edson Waterman lässt sich einen Füll federhalter mit Tinten leiter patentieren. 1960 Pelikan präsentiert den ersten Schulfüllhalter, den Pelikano. 1888 John J. Loud erfindet in den USA den Vorläufer des heutigen Kugelschreibers. 2001 Anoto aus Schweden stellt den Chatpen vor, den ersten Digital-Stift. 3 | 2016 Fotos: fotolia/brat82 druckt, weil das Lesen am Bildschirm sein Vertrauen in die Dauerhaftigkeit des Schriftlichen überfordert. „Sie fassen kein Papier mehr an.“ Aber dann, und hier ist ein Schmunzeln der Genugtuung zu ahnen: „Sollten uns in Zukunft Texte von Robotern zugeflüstert werden, werden meine jetzigen Doktoranden später, als ältere Wissenschaftler, sich zum Gespött ihrer Doktoranden machen, weil sie darauf bestehen, ihre Texte noch von Monitoren abzulesen.“ 7 Titel Schreibgeräte mit Geschichte: Im Vordergrund einer der ersten Vier-FarbenKugelschreiber der Welt. zentrierter, maximal persönlicher Akt. „Man kann dabei gar nicht genug offline sein“, sagt der Autor. Jahrgang 1975. Neunzig Prozent seiner Altersgenossen verbringen jede Minute vor irgendeinem Bildschirm. Friedrich Dürrenmatt und Norman Mailer schrieben mit der Hand, aus Überzeugung. Hanns-Josef Ortheil offenbart, wie er mit Stift und Papier erst zur Sprache fand. Ilija Trojanow sieht im Schreiben mit dem Füller „schon eine gewisse Erhöhung des Notierten“. Und der Philosoph Martin Heidegger nahm alle Erkenntnis der Hirnforschung vorweg, indem er wetterte: „Die Schreibmaschine entreißt die Schrift dem Wesensbereich der Hand, und d. h. des Wortes.“ Das war 1940. Was hätte er wohl 2016 zur Tastatur eines Tablets gesagt, zur Kürzelei auf Facebook oder Twitter oder zur geistigen Genügsamkeit der Emoticons, Smileys und hochgereckten Daumen? Deshalb werden Testament, Glückwunsch und Liebesbrief meist von Hand geschrieben. Deshalb besiegeln erst die handschriftliche Signatur und Paraphe den Kontrakt. Und deshalb gilt immer: Wer ein Schreibgerät schenkt, der umarmt den Beschenkten. Auch deshalb überreicht die Bundesregierung edle Schreibgeräte in Silber aus der nordbadischen Manufaktur Waldmann als Reverenz an Staatsgäste. Wir denken. Wir würdigen die Persönlichkeit. Wir vertrauen dem Wort. ■ Platinum Angebot: Seltene Handwerkskunst ! dieser Stelle einwird detailliertes PlatinumSpecial: Beim Kauf eines Schreibutensils dieses durch eine kostenlose für Inhaber Namensgravur veredelt. Zum SchutzVorteilsangebot Ihres Unikats erhalten Sie außerdem ein hochwerPlatinum Kreditkarte. tiges Etui aus schwarzem Leder als der Geschenk. Bestellung: Telefonisch unter der Rufnummer 06 61/67 92 69 21, per E-Mail an [email protected] oder im Internet unter www.penoblo.de/collections/waldmann unter Angabe des Gutscheincodes PlatinumStyle. Anbieter: Waldmann KG, Carl-Zeiss-Str. 6, 75217 Birkenfeld, www.waldmannpen.com Angebot gültig bis Juli 2017. 8 3 | 2016 Fotos: Waldmann/Christian Eppelt 100 % made in Germany: Die Schwarzwälder Manufaktur Waldmann fertigt seit fast 100 Jahren Schreibgeräte aus massivem Sterlingsilber 925 mit viel Liebe zum Detail und zehnjähriger Garantie. So wird hier auch die filigrane Kunst des manuellen Gravierens gepflegt, die nur noch eine Handvoll Spezialisten beherrscht. Im Original befindet sich an Bestform Ayurveda für Männer Echte Kerle stählen sich ausschließlich durch Sport? Die Lehre vom Leben weiß auch dem starken Geschlecht zu helfen. von Inge Vogt Fotos: (o.) fotolia/martialred; (u.) fotolia/Floydine A yurveda, die indische Lehre vom Leben, sorgt für einen geschmeidigen und beweglichen Körper – vor Jahrhunderten war dies für südindische Krieger überlebenswichtig. Die kämpferischen Mönche in chinesischen Shaolin-Klöstern waren einst Krieger und Ärzte in Personal union: „Wer verletzt, muss auch heilen können!“ Nach wie vor sind die Meister der Kampfkunst Kalarippayattu geübte Heiler und Ayurveda-Spezialisten. Auch wenn heutzutage der Laptop Kriegsschauplatz der Männer ist – Rejuvenation, Verjüngung und Erneuerung tut auch ihnen gut. Immer mehr alltagsgestresste Zeitgenossen schalten bewusst um und lassen sich ein auf Rituale des Loslassens. Wellness ist nicht mehr nur beschränkt auf das Schwitzen im heimischen Saunakeller, die Genuss- und Heilwelt hat heute viel mehr zu bieten. Kliniken und Gesundheitsfarmen auf der ganzen Welt bieten Behandlungen nach der alten indischen Lehre an. Dafür ist es nicht notwendig, die ayurvedische Theorie studiert zu haben, die drei Doshas zu kennen – jene Kriterien, die die individuelle Konstitution bestimmen, fälschlicherweise häufig auch als Lebensenergie bezeichnet. Für eine Kur ist dieses Wissen nicht nötig, bisweilen sogar hinderlich: Denn eine intensive Beschäftigung mit der komplexen Lehre strengt an und behindert möglicherweise den therapeutischen Erfolg. Der beste Rat: Umschalten auf Faulheit und Passivität. Körper und Geist danken es Die wichtigste Entscheidung betrifft die eigene Einstellung: Soll es eine Wellness-Kur werden oder geht es um die Lösung eines Problems? Sollen die „inneren Batterien“ aufgeladen oder sogar eine gesundheitliche Schwachstelle behandelt werden? Ayurveda-Kuren in Indien, Nepal oder auf Sri Lanka lassen diese Heilkunst in ihrem angestammten klimatischen Umfeld wirken und ermöglichen einen spannenden Einblick in diese für Europäer exotisch anmu- tende medizinische Praxis. Jede Kur beginnt mit einer Anamnese, einem Gespräch mit dem zuständigen Arzt über die individuelle Krankheitsgeschichte. Es folgt die Aufstellung des Behandlungs- und Diätplans. Die tägliche Medizin ist im wahrsten Sinne des Wortes oft bitter und die Konsistenz der Pillen gewöhnungsbedürftig. Den angenehmsten Teil bilden die täglichen Massagen und physikalischen Anwendungen. Gehüllt in Kräuteröle wird man gehätschelt, getätschelt, gerieben und „geklopft“. Von Händen, die jede Muskelverhärtung aufspüren und lösen. Der Körper dankt es mit müder Gelassenheit, Leichtigkeit und Befreiung von allen Spannungen. Nach dem Ende der Kur sind die alten „Körperpanzer“ abgestreift, Muskeln und Gelenke revitalisiert, und in jede Faser kehrt neue Energie ein – es ist ein Gefühl wie neugeboren.“ ■ Bei den Anwendungen greifen die Masseure auch zu revitalisierenden Kräuterölen. 3 | 2016 9 King Tonic Gin Tonic ist nicht gleich Gin Tonic. Freunde des Barklassikers legen vermehrt Wert auf die passende Bitterlimonade. von Jörn Kabisch Das Tonic Water macht den Unterschied: Wichtig ist, dass es Chinin enthält und nicht nur Aromastoffe. Genuss G in Tonic erlebt seit einiger Zeit ein veritables Revival. Vorbei die Nächte, in denen man in Bars einfach einen Gin Tonic bestellte, so wie Wodka Lemon oder Whiskey Cola. Heute bestellt man Gin and Tonic. Es muss jetzt schon ein Hendricks mit Schweppes oder, ausgefallener, ein Siegfried mit Fever Tree sein. Die Renaissance der Wacholderspirituose führte auch zu einer Wiederentdeckung der bitteren Zitronenlimonade namens Tonic. Das geht so weit, dass inzwischen Bars sogar eigene G&T-Karten bieten und auf Spirituosenmessen nicht mehr nur Medaillen für Hochprozentiges vergeben werden, sondern zugleich Verkost ungen von Zuckerwasser stattfinden. Chinin senkt das Fieber Der Ursprung der Spirituose führt in die Niederlande. Der Mediziner Franz de le Boë von der Universität Leiden soll um 1650 den „Genever“ erfunden haben, auf der Suche nach einer Arznei gegen Magen- und Nierenleiden. Sein Wacholdergeist – quasi der „Prototyp“ des Gins – wurde ein Erfolg, erst in Holland, später in England. Der aus den Niederlanden stammende William III. von Oranien förderte ab 1690 die britische Destillation, der König erhöhte die Steuer auf französische Brände: Gin wurde erschwinglich, billiger als Bier – und damit ein Massengetränk. So war der billige Schnaps auch erste Wahl der Soldaten, um eine bittere Medizin zu verdünnen. Im 19. Jahrhundert wütete in Indien die Malaria unter den Kolonialtruppen ihrer Majestät. Dagegen half Chinin, ein Extrakt aus der Rinde des Chinarindenbaums, der im Hochwald der Anden wächst. Schon die spanischen Eroberer schätzten die fiebersenkende Wirkung des wasserlöslichen, aber sehr bitteren Pulvers. Dafür musste es jedoch in sehr hohen Dosen verabreicht werden. Damit die Medizin einigermaßen genießbar war, versetzte man sie mit Soda und gezuckertem Gin sowie der täglichen Portion Zitronensaft gegen Skorbut. 1858 brachte Erasmus Bond das erste industriell gemischte TonicWasser auf den Markt, 1870 folgte Schweppes mit „Indian Tonic Water“ – Zielgruppe blieben Soldaten in den Kolonien. Als Gin Tonic avancierte das Mixgetränk während des Ersten Weltkriegs zum beliebten Cocktail in Londoner Clubs und wurde bald auch eine Säule der amerikanischen Barkultur. Tonic veredelt den Gin „Gin“, davon ist Julian Machinek, Destillateur des Adler Gin bei der „Preussischen Spirituosen Manufaktur“ in Berlin, überzeugt „ist der König der Spirituosen.“ Während sonst die Lagerung für die Qualität ausschlaggebend ist, ist beim Gin der Brenner gefragt, um aus Kräutern und Aromen, die im Alkohol eingelegt werden, ein harmonisches Ganzes zu machen. Zweimal wird der Schnaps gebrannt. Der Brenner muss die Destillation frühzeitig „abschneiden“, um die harzige Note zu verhindern, da die fruchtigen, nach Tannenzapfen schmeckenden Aromen vor allem zu Beginn des Prozesses mit dem verdampfenden Alkohol mitgerissen werden. Unzählige Gin-Sorten sind in den vergangenen Jahren auf den Markt gekommen, ähnlich hat sich die Vielfalt an Tonics entwickelt. Der sogenannte Filler besteht nicht mehr nur aus Soda, Chinin, Zucker und Zitrone. Immer mehr Botanicals – Gewürze – kommen ins Spiel, die von kleineren LimonadenManufakturen angeboten werden. Zum Beispiel von „pHenomenal Drinks“ aus Hamburg, Hersteller von Tonic-Sirup, der sich nach eigenem Gusto mit Mineralwasser verdünnen lässt. Neben Zitrus und Chinin charakterisiert ihn eine spezielle Note von Zitronengras. Die Idee entstand, so Gründer Peter Hundert, „weil wir nicht glücklich waren, in edle Gins industriell erzeugte Bitterlimonaden kippen zu müssen“. ■ Fotos: (10) fotolia/luiscarceller, (11) Rheinland Distillers UG Platinum Angebot: Gin trifft Porzellan ! SIEGFRIED Rheinland Dry Gin – erst seit 2014 auf dem Markt – wurde bereits mehrfach mit Spirits Awards ausgezeichnet. Im Original befindet sich an Bei der Herstellung dieser Stelle setzen die Bonner auf Tradition, beiein derdetailliertes Darreichung auf Innovation – Vorteilsangebot für Inhaber und eine Kooperation mit der „Königlichen Porzellan Manufaktur“ in Berlin. der Platinum Kreditkarte. PlatinumSpecial: 20 % Ermäßigung auf das stilvoll verpackte „Siggi & Fritz“Set (UVP 98 Euro), bestehend aus einer Flasche SIEGFRIED Rheinland Dry Gin 0,5 l und einem dazu passenden Porzellanbecher der Serie „Kurland“. Versand: kostenfrei. Bestellung: Über www.siegfriedgin.com unter Angabe des Kennwortes PlatinumStyle. Anbieter: Rheinland Distillers UG, Mozartstr. 7, 53115 Bonn Angebot gültig bis Ende Dezember 2016. 3 | 2016 11 Reisen Geografische Perle: der Mont Otemanu auf Bora Bora. Perlen der Südsee Tahiti-Perlen sind rar, kostbar und begehrt. Die „Frucht“ der Schwarzlippigen Perlmuschel reift exklusiv vor den Küsten Französisch-Polynesiens. von Paulina Jahn S chauspielerin Elizabeth Taylor, reich an exzentrischen Lebens geschichten, beschreibt in ihren Erinnerungen „My Love Affair with Jewelry“ folgende kleine Anekdote: Richard Burton, ihr Gatte, ersteigert 1969 bei Sotheby’s eine der berühmtesten Perlen der Welt – „La Peregrina“, für 37 000 Dollar, um sie seiner Angebeteten zum Valentinstag zu schenken. Die Hollywood-Göttin lässt damit bei Cartier ein Collier anfertigen und tanzt 12 3 | 2016 mit dem traumhaft schönen Geschmeide durch ihre Wohnung, wobei sich die kostbare Perle löst. Barfuß macht sie sich auf die Suche, um sie besser erspüren zu können. Ohne Erfolg. Als sie aufgeben will und sich zur Ablenkung um ihren Pekinesen kümmert, kaut dieser auf etwas herum, was er für einen Leckerbissen hält. Es ist die Perle, unbeschadet, wie durch ein Wunder. Nach Taylors Tod wird das Collier erneut versteigert und erzielte 10,5 Millionen Dol- lar. „La Peregrina“ wurde wahrscheinlich vor Panama gefunden und kann auf eine mehr als 500-jährige Geschichte zurückblicken. Der spanische König Philipp II. schenkte sie 1554 seiner Gattin Maria Tudor zur Hochzeit. Die Tahiti-Perle ist nicht minder begehrt und gilt seit der Antike als kostbar. Sie wächst in der Schwarzlippigen Perlmuschel, die nur im polynesischen Raum vorkommt, und bis zu fünf Kilogramm schwer und dreißig Zenti- Reisen Faszinierende Farben: die Schätze Tahitis. meter groß werden kann. Faszinierend ist ihr ungewöhnliches Farbspektrum, das von Hellgrau über Beige, Bronze und Gold bis zu Dunkelgrün und Schwarz reichen kann. Es bildet einen hübschen Kontrast zu ihrem bunten Orient, wie das Schimmern an der Perloberfläche genannt wird. Das changiert zwischen Blau und Grün, Lila und Pink. Fotos: (12) mauritius images/Mint Images/Frans Lanting, (13) F1online Perlen „muss man berühren“ Auch ihr Lüster, der Glanz, ist ein besonderer. Er entsteht durch Lichtreflexion an den Kristallgrenzen und den dort eingelagerten Wassermolekülen und wird umso feiner, je mehr Schichten aus Perlmutt sich bilden. Nicht getragene Perlen trocknen aus und altern. „Man muss seine Sinne gebrauchen, sie berühren“, empfiehlt Claudie Plé, Expertin für Naturperlen, „eine Perle ist etwas sehr Sinnliches“. Durch den Kontakt mit der Haut „nimmt sie wieder Wasser auf.“ Warum die Natur eine Perle hervorbringt, ist bis heute ein Rätsel. Wie das geschieht, gilt jedoch als gesichert: Eine Perle kann sich entwickeln, wenn am Rand einer Muschel das Gewebe „Rubine muss man immer bearbeiten – die Perle ist mit ihrer Geburt schon schön.“ Brigitte Chabbert, Cartier, Paris verletzt wird, beispielsweise weil ein Krebs versucht, die Muschel zu knacken. An dieser Stelle entwickelt sich ein Perlsack oder eine Tasche, die Schicht für Schicht von Perlmutt eingehüllt wird – jenem Stoff, aus dem sich die Muschelschale zusammensetzt. Klingt einfach, kommt in der Natur aber äußerst selten vor. Andere Vermutungen, wonach ein Sandkorn, ein winziger Fisch oder eine Krabbe in die Muschel eindringt und dort, von Perlmutt umwoben zur Perle reift, hält der Basler Edelsteinforscher Professor Henry A. Hänni in der Fernseh-Doku „Wunder der Natur“ für „Unsinn“. Zucht braucht Geduld Die Anfänge der Perlenzucht werden in China vermutet. Forscher datieren sie zwischen 100 und 500 Jahren vor unserer Zeitrechnung. Dort sollen so genannte Buddha-Perlen entstanden sein. Dafür wurden kleine Figuren aus Elfenbein, aus Gips oder Blei in die Muscheln eingefügt, die mit der Zeit von einer Perlmuttschicht überzogen wurden. Dennoch blieb die Zucht bis zum Ende des 19. Jahrhunderts die Ausnahme, das Finden und Bergen der Naturperlen bis dahin ein schwieriges und riskantes Unterfangen. Die Perlensucher, meist Inselbewohner, tauchten 14 bis 15 Meter tief und blieben drei bis vier Minuten ohne Hilfsmittel unter Wasser. Dies änderte sich 1890, als der Japaner Kokichi Mikimoto ein Verfahren für die serielle Produktion ent wickelte. Zwar dauert die Prozedur noch heute zwei bis drei Jahre von der präparierten Muschel bis zur fertigen Perle, doch das lebensbedrohliche Tieftauchen wurde überflüssig. Zuchtperlen erreichen eine durchschnittliche Größe zwischen acht bis fünfzehn Millimetern. Am wertvollsten sind die runden Formen mit einer möglichst makellosen Oberfläche. Nur selten werden sie größer als 18 Millimeter. Züchter werden nicht müde zu betonen, dass der einzige Unterschied zwischen Zucht- und natürlichen Perlen darin bestehe, dass Erstere in Zusammenarbeit mit Mensch und Natur 3 | 2016 13 Reisen Zeit und Geduld sind gefragt: Zuchtperlen brauchen für ihre Entstehung bis zu drei Jahre. Im Reich der Perlen König der Zuchtperlen ist Robert Wan. Der Tahitianer kaufte 1974 die Tahiti Pearls Ltd. und baute sie zu einer der größten Zuchtfarmen der Welt aus. Das Areal erstreckt sich im geschützten Inneren des Atolls über 300 Quadratkilometer. Hier produzieren Millionen von Austern die begehrten Tahiti-Perlen. Mittlerweile vermarktet Wan auch die Muscheln selbst. Handtaschen mit Perlmuttblättchen liegen aktuell im Trend. Noch interessanter könnte zukünftig ein ganz anderer Stoff werden: Die Muschel vermag dank eigener Kollagenproduktion ihre verletzte Schale in Windeseile zu reparieren. Kollagen gilt als eines der effizientesten Mittel, um die Alterung der Haut zu verzögern. ■ 14 3 | 2016 Platinum Angebot: Cruisen mit Paul Gauguin WINDROSE Finest Travel organisiert seit mehr als 40 Jahren Traumreisen in die entlegensten Winkel der Kontinente. Auf dem Wasser bieten die Berliner Segelyacht-Törns, Expeditionen bis ins Polareis und Luxuskreuzfahrten – darunter zum Beispiel in der Südsee vor den Küsten Französisch-Polynesien zu den Inseln Tahiti, Huahine, Bora Bora, Taha’a und Moorea. ! Termin: 30 Termine bis 30.12.2017. Im Original befindet sich an Leistungen: achttägige Kreuzfahrt mitein derdetailliertes „Paul Gauguin“ in einer von dieser Stelle Inhaberund Trinkgelder inklusive, sechs Kabinenkategorien, Vorteilsangebot alle Mahlzeiten,für Getränke der Platinum Kreditkarte. englischsprachige Reiseleitung. Preise: ab 4190 Euro p. P. PlatinumSpecial: Bei Buchung der Reise „Zauberhafte Südsee“ erhalten Platinum Kreditkarteninhaber pro Person eine Ermäßigung von 200 Euro. Information & Buchung: Telefonisch unter der Rufnummer 030/20 17 21-55 oder per E-Mail an [email protected] mit dem Kennwort PlatinumStyle oder über Ihren Concierge-Service, Tel. 0211/50 65 44-51 52. Anbieter: WINDROSE Finest Travel, Fasanenstr. 33, 10719 Berlin, www.windrose.de Angebot gültig nach Verfügbarkeit bis Dezember 2017. Luxusliner „Paul Gauguin“. Fotos: (o.l.) GlowImages, (o.r.) Alamy Stock Foto/National Geographic Creative, (u.) Paul Gauguin Cruises entstünden, während Letztgenannte auf eine Störung der natürlichen Abläufe zurückzuführen seien. Sicher ist: Auch die Züchtung von Perlen bedarf Zeit und viel Geduld. Die Wahrscheinlichkeit, dass bei der Züchtung eine wohlgeformte Perle entsteht, liegt bei 1:100, die Chance, heute eine natürliche Perle zu finden, liegt bei 1:15 000. Nur in etwa einem Drittel der Muscheln mit Implantat entwickelt sich eine Perle. Zehn Prozent davon sind kommerziell verwertbar, drei Prozent gelten als rundum gelungen, aber nur 0,5 Prozent genügen den Höchstanforderungen an Farbe, Form, Gestaltung und Lüster, weiß Brigitte Chabbert, Direktorin bei Cartier in Paris. „Rubine muss man immer bearbeiten, um ihre volle Schönheit zu erwecken. Die Perle dagegen ist von Geburt an schön.“ Eventkalender Oktober bis Januar 2017 … bis 30. Dezember 24. November–19. März 2017 13. Dezember–5. März 2017 Wunder der Natur, Oberhausen Geschlechterkampf, Frankfurt Thomas Bayrle, München Adam und Eva im Wandel der Zeiten: Deutscher Pop-Artist und Pionier com- Fotografien und Filme über die Natur faszi- Werke u. a. von Cézanne, Manet, Klimt, putergenerierter Kunst. Markenzeichen: nieren seit jeher – da wird Forschung zu Liebermann, Franz von Stuck, Dix, Frida Serien, Raster, Piktogramme. Motive: Poesie. Im gigantisch hohen Gasometer Kahlo. Skulpturen, Grafiken, Fotografien Mensch, Maschinen, Motoren, Alltag. hängt eine riesige Weltkugel an der Decke und Filme reflektieren mal traditionell, München, Lenbachhaus; und bietet einen astronautischen Blick. mal lasziv, ironisch oder überzeichnet www.lenbachhaus.de > Ausstellungen Oberhausen, Gasometer; Rollenbilder ab dem 19. Jahrhundert bis www.gasometer.de zum Ende des Zweiten Weltkriegs. 2.–6. November Jazzfest Aalen Jubiläum! Seit 25 Jahren organisiert die Stadt 50 km nördlich von Ulm hochkarä- 11.–29. Januar 2017 Frankfurt a. M., Städel Museum; Eröffnungsfestival, Hamburg www.staedelmuseum.de > Endlich! Die Elbphilharmonie ist fertig. Besuch > Ausstellungen Alle feiern. Drei Wochen lang. U. a. mit 1.–4. Dezember Kent Nagano, Riccardo Muti, Brad Mehldau, Mitsuko Uchida, Cellist Yo-Yo Ma und tigen Jazz mit Top-Talenten und etablier- Art Basel, Miami Beach ten Berühmtheiten wie Gregory Porter, Unter Palmen und in Strandnähe: Hamburg, Elbphilharmonie; sonorer Bariton mit kuriosen Mützen. Eine der wichtigsten Messen für Zeit www.elbphilharmonie.de/festivals Aalen, div. Orte; www.aalener-jazzfest.de genössische Kunst sucht im Winter die 5.–13. November Nähe zur Sonne. In Miami Beach treffen den Einstürzenden Neubauten. 30. Januar–3. Februar 2017 Galerien und Künstler auf Sammler, Gourmet Festival, St. Moritz Kritiker und Kuratoren. Sie tauschen sich Genusswoche für Feinschmecker und Bran- Die Hofburg als Residenz für Antiquitäten, aus über Gemälde und Skulpturen, Instal- chenkenner im Oberengadin. Mit hochkarä- Kunst und Design. Die Aussteller präsen- lationen, Fotografien und Filme. Vor allem tigen Gastköchen aus den USA, elegantem tieren eine Melange aus zeitgenössisch handeln sie damit. Rahmenprogramm und Gourmetfinale. und alt, von hochpreisig bis erschwinglich. Miami Beach, Miami Beach Convention St. Moritz, diverse Hotels; Wien, Hofburg; www.artantique-hofburg.at Center; www.artbasel.com/miami-beach www.stmoritz-gourmetfestival.ch Art & Antique, Wien 13.–20. November ATP World Tour Finals, London Die acht besten Herren und die acht Platinum Concierge-Service: London, The O2; Möchten Sie gerne ein vorgestelltes Event persönlich miterleben? Für die komplette Organisation fehlt jedoch wie immer die Zeit für die Recherche, die Bestellung der Eintrittskarten, die Auswahl der entsprechenden Hotelzimmer sowie die Anreise? Testen Sie den Concierge-Service Ihrer Platinum Kreditkarte. Er nimmt Anfragen rund um die Uhr an 365 Tagen im Jahr entgegen und kümmert sich persönlich um Ihre Wünsche, damit Sie mehr Zeit für die schönen Dinge des Lebens haben. www.barclaysatpworldtourfinals.com Anruf genügt: Tel. 0211/50 65 44-51 52. führenden männlichen Doppelpaare der Welt entscheiden im größten Kuppelbau des Planeten am Nullmeridian in Greenwich, wer Ende 2016 die Nummer eins der ATP-Tennisweltrangliste ist. Oder bleibt. 3 | 2016 15 Gras-Esel aus Afrika Bambus ist hart, leicht, elastisch: Daraus lassen sich wunderbar nachhaltige Bikes bauen. D ie Idee, einen Fahrradrahmen aus dem schnell wachsenden Bambusrohr zu fertigen, klingt ziemlich abenteuerlich, dabei ist sie schon über hundertzwanzig Jahre alt. Damals waren es die Engländer, die Bambus-Räder bauten. Vielleicht hatten sie die Vorteile des Grases in ihren Kolonien schätzen gelernt? Obwohl sie einige Patente anmeldeten und der Funke auch auf den Kontinent übersprang, war die Idee nach ein paar Jahren wieder vergessen. Erst kurz vor der Jahrtausendwende, als das Thema Nachhaltigkeit größere Bedeutung erlangte und vermehrt über den Einsatz nachwachsender Ressourcen reflektiert wurde, erinnerten sich manche wieder an die naturnahe Option. Bambus aus Baden Craig Calfee, ein Kalifornier, gilt heute als Pionier, manchen sogar als „ZenMeister“ in Sachen moderne BambusBikes. Seine Hinwendung zum Thema soll begonnen haben, als sein Hund sich in ein Stück Bambusrohr verbissen hatte – und dieses schließlich, völlig unversehrt, wieder freigeben hatte. Die Süßgraspflanze hatte eine Materialeigenschaft offenbart, die sie als stabilen und belastbaren Werkstoff qualifizierte. Calfees Neugier war geweckt. Er beschäftigte sich intensiv mit der starken Bambuspflanze, die zwar splittern kann, aber niemals bricht. Er räucherte das Material, setzte es extremer Hitze aus, forschte immer weiter und entwickelte schließlich jenen modernen Fahrradrahmen, den er 2006 auf einer großen Fahrradmesse in den Vereinigten Staaten präsentierte. Mittlerweile gibt es auch im deutschsprachigen Raum mehrere Hersteller von Bambus-Bikes. Der eine hört das Gras quasi vor der eigenen Haustür wachsen: Stefan Eisen von den „Bambushelden“ verwendet badischen Bambus für die Räder seiner kleinen Manufaktur. Die meisten anderen Unternehmer importieren die Pflanze aus Afrika: Jonas Stolzke und Maximilian Schay beispielsweise, die Gründer des Kieler Unternehmens „my Boo“, das sich seit 2013 auf den Bau und Vertrieb von Bambusfahrrädern konzentriert, lassen in Ghana wild wachsende Stangen schlagen, die dort am Straßenrand oder in kleinen Wäldchen sprießen. Da das Gras in tropischen Gefilden bis zu dreißig Zentimeter am Tag wächst, muss sich niemand um den Bestand der Pflanzen sorgen. Der Münchner Bamboo-Bike-Bauer „zuri“ lässt seinen Rohstoff in Sambia anbauen, während der Wiener Hersteller „bambooride“ das stabile Ausgangsmaterial aus Uganda importiert. Fotos: (16) fotolia/somchaij, (17) my-boo.de von Cornelia Sauer Stil Können auch schnell: Das Sportbike „my Densu“ mit Shimano-Sora-9-Gangschaltung. In Kiel wird jeder Rahmen mit einer hochwertigen Lackierung veredelt, bevor dann die Montage des Endproduktes beginnt. Handwerkliche Sorgfalt und eine individuelle Fertigung machen jedes Bike zu einem Unikat. Das Gras bindet CO2 Alle Bambus-Bike-Produzenten stehen mit ihren Lieferanten in engem Kontakt, für sie liegen Nachhaltigkeit und Fair Trade eng beieinander. „my Boo“ etwa unterstützt das Yonso-Projekt, das sich für bessere Bildung, gegen Arbeitslosigkeit und für die Gleichstellung von Mann und Frau engagiert. Rahmen in Handarbeit Mittlerweile bauen junge und erfahrene ghanaische Arbeiter im Rahmen des Projekts gemeinsam die BambusFahrradrahmen – unter fairen Arbeitsbedingungen und gegen angemessene Löhne. Von den Erlösen werden zudem Schulstipendien in der Region finanziert. Bis ein fertiger Rahmen nach Deutschland verschickt werden kann, wird er etwa 80 bis 90 Stunden in Handarbeit hergestellt. Zunächst gilt es natürlich, den Bambus zu schlagen und mehrere Monate lang zu trocknen. Dann werden die besten Rohre ausgewählt, innen und außen sorgfältig behandelt und schließlich zur Verarbeitung in eine Vorrichtung eingespannt. Kleine Aluminiumkomponenten stellen die optimale Geometrie sicher. Die Verbindungsstücke werden mit in Harz getränkten Hanfseilen umwickelt und nach ihrer Trocknung geschliffen. Während Metalle für das Rad stets energieintensiv erzeugt werden, überzeugt Bambus durch die Eigenschaft, besonders viel Kohlendioxid zu binden. So kann der Radfahrer – von Haus aus ohnehin emissionsfrei unterwegs – mit einem Bambusrad noch mehr für die Umwelt tun als mit einem wortwörtlichen Draht esel. Und selbstverständlich erfüllt die Ausstattung – vom Ledersattel bis zur Scheibenbremse – selbst die Wünsche anspruchsvoller Zweiradfreunde. Übrigens verändert die Bambuskonstruktion auch das Fahrgefühl: Die Vibrationsdämpfung des Naturrohstoffs ist besser als bei Carbon- oder Aluminiumrahmen. Es fährt sich deutlich geschmeidiger. ■ Platinum Angebot: Bambus und Hanf Das Startup-Unternehmen my Boo fertigt in Kooperation mit dem Bildungsprojekt Yonso Fahrräder aus Bambus. Der Rahmen der fair gehandelten Räder entsteht in Ghana. In Deutschland betreibt my befindet Boo einesich Manufaktur, in der die Bambusrahmen Im Original an geprüft, lackiert und anschließend mitein hochwertigen dieser Stelle detailliertes Komponenten wie Bremsen, Schaltungen und Satteln ausgerüstet werden. Räder kosten je nach gewünschter Vorteilsangebot fürDie Inhaber Ausstattung zwischen 1590 und 2500 der Euro. Platinum Kreditkarte. ! PlatinumSpecial: Platinum-Kunden erhalten beim Kauf eines my Boo Bikes ein DalmanSupply-Hanfschloss (www.dalmansupply.de) aus verzinktem Stahlseil und Hanf mit Lederverbund gratis. Der Versand ist kostenfrei. Bestellung: Per E-Mail über [email protected] unter Angabe des Kennwortes PlatinumStyle. Anbieter: my Boo GmbH, Adalbertstr. 11, 24106 Kiel, 01 51/50 43 12 18 (mobil), www.my-boo.de Angebot gültig bis 31. Juli 2017. 3 | 2016 17 Kultour KÖLN Köln steht nicht nur für Dom, Karneval oder Art Cologne: Dieses Jahr lädt das Museum Ludwig zum 40. Geburtstag. von Eva Everbeck Zwischen 2004 und 2005 renoviert: das lichte Foyer im Museum Ludwig. K öln ohne Dom? Undenkbar. Köln ist multikulti und bietet auf engstem Raum viel Platz für Kunst und den Kölner Klüngel, die hiesige Variante der Vetternwirtschaft. Die Einheimischen wissen um die Klischees ihrer Stadt, sie spielen damit, singen darüber und schätzen vor allem die Toleranz im Zusammenleben, die als Redewendung im „rheinischen Jrundjesetz“ verankert ist: „Jede Jeck is anders“ („Jeder Narr ist anders“). Die Kunst der Gotik Der Kölner Dom scheint wie ein Bollwerk gegen die Haltlosigkeit der Zeit: 300 000 Tonnen Stein wurden hier über sechs Jahrhunderte verbaut. Architekten begeistert die Harmonie der Bau- und Schmuckelemente. Hinzu kommen zahllose Schätze im Inneren wie der Dreikönigenschrein und das Chorgestühl. Bei so viel Bedeutsamkeit verwundert es, dass die Unesco den Bau erst 1996 zum Weltkulturerbe ernannte. 2007 kam ein weiteres Kunstwerk hinzu: das Glasfenster des Künstlers Gerhard Richter, bestehend aus exakt 11 263 transparenten Quadraten in 72 Farbnuancen (www.koelner-dom.de). Die Kunst der Moderne „Lichte“ Kunst im alten Dom: das Glasfenster von Gerhard Richter. 18 3 | 2016 Für durstige Gäste wird es „Licht“: Die Köbes bringt „Stangen“ im „Kranz“. Nur einen Katzensprung vom Dom entfernt liegt das Museum Ludwig. 1976 schenkten Irene und Peter Ludwig der Stadt 350 Kunstwerke mit der Auflage, Kultour Köln zur blauen Stunde: Groß St. Martin, Fernsehturm, Dom und das „lichte“ Dach des Musical Domes (v. l.). Fotos: (18 o.) F1online, (18 u.l.) fotolia/Markus Haack, (18 u.r.) Privatbrauerei Gaffel, (19 o.) www.koelntourismus.de/Udo Haake, (19 u.) HIPHotels) dafür ein Museum zu bauen. 1986 eröffnet, zählt es heute zu den wichtigsten Adressen für die Kunst der klassischen Moderne. Dass die Ludwigs ihrer Sammelleidenschaft frönen konnten, verdanken sie unter anderem dem familiären Erbe Irenes: Ihr Urgroßvater, Leonard Monheim, war bereits im 19. Jahrhundert ein erfolgreicher Süßwarenproduzent (Trumpf Schokolade). „Wir nennen es Ludwig“ heißt die Hauptausstellung im Jubiläumsjahr, und so feiert sich die Institution quasi selbst: Museumsmacher und Künstler entwickeln neue Werke oder wählen jene aus dem Fundus, die in einem direkten Bezug zum Museum stehen (www.museum-ludwig.de). Die Kunst des Brauens Wer nach so viel Kunst eine trockene Kehle spürt, begibt sich ins nur 300 Meter entfernte „Früh am Dom“. Das familiengeführte Brauhaus schenkt seit weit mehr als 111 Jahren Kölsch in den schlanken, nur 0,2 Liter fassenden Gläsern aus. Haute cuisine erwartet hier niemand: Der „Halve Hahn“ entpuppt sich als Roggenbrötchen mit Gouda und Senf, wer Flönz bestellt, bekommt gebratene Blutwurst. Aber Kölsch und Kellner, die hier Köbes gerufen werden, sind einen Besuch wert. Dass man den Gästen ungefragt ein Kölsch hinstellt und der Umgangston herzlich rau ist, gehört zu den Ritualen eines Köbes’ dazu und kostet beispielsweise im „Gaffel am Dom“ garantiert nicht extra (www.gaffelamdom.de). Die Kunst der Weitsicht So gestärkt kann man sich auf die „Schäl Sick“ wagen – für Kölner Begriffe die „falsche Seite“, weil rechts des Rheins gelegen. Von der Aussichtsplattform des „KölnTriangle“, einem mehr als 103 Meter hohen Büroturm in Deutz, eröffnet sich bei gutem Wetter ein umwerfender Blick über die Stadt (www.koelntrianglepanorama.de). Die Kunst der Umgestaltung Seine einstige Nutzung hat der Rheinau hafen verloren. An Attraktivität hat er dagegen gewonnen. Im einstigen Zollhafen heißen Museen, Galerien, Büros, Wohnungen und Gastronomie Besucher willkommen. Den besten Blick auf das modernisierte Ensemble hat man von der Hafenterrasse am Malakoffturm (www.rheinauhafen-koeln.de). Die Kunst des Müßiggangs Die wahrscheinlich lässigste Art, sich vom Pflastertreten zu erholen, ist eine Bootstour (www.kd-rhein.de). Zugegeben: Hier trifft man nicht auf Einheimische – außer der Crew –, dafür ist die Perspektive vom Wasser aus überraschend anders. Und vielleicht erhält man die Antwort auf das bekannte Volkslied „Warum ist es am Rhein so schön?“ ■ Platinum Angebot Edler Plüsch Eine charmante Adresse im Herzen Kölns: das Boutique-Hotel Humboldt1. Hinter der denkmalgeschützten Fassade verbergen sich sieben Zimmer mit eigens angefertigten Designmöbeln und handgewebten Teppichen. Leistungen: Das Arrangement für zwei Personen umfasst ein oder zwei Übernachtungen mit Frühstück im DZ. ! Im Original befindet sich an Preise: 239 Euro (eine oder dieser Stelle einNacht) detailliertes 429 EuroVorteilsangebot (zwei Nächte). für Inhaber PlatinumSpecial: Platinum-Kunden der Platinum Kreditkarte. erhalten ein Upgrade in die DeluxeKategorie, zudem die MuseumsCard für freien Eintritt in die städtischen Museen. Information & Buchung: Telefonisch unter 02 21/27 24 33 87 oder per E-Mail an [email protected] mit dem Kennwort PlatinumStyle Kultour 2016. Anbieter: Humboldt1 Palais Hotel & Bar, Kupfergasse 10, 50667 Köln, www.humboldt1.de Gültig außerhalb der Messezeiten, nach Verfügbarkeit bis Dezember 2016. 3 | 2016 19 Lieblingsplätze Heimische Materialien: Die Winzerhäuschen wurden aus Schiefer und Eichenholz gebaut. Reben, Hänge, sattes Grün: Deshalb ist es an der Mosel schön. Wein genießen: jedes Häuschen mit Terrasse. Im Garten Reben Besondere Orte zum Entspannen, Feiern, Staunen. Diesmal: naturnahe Winzerhäuschen an der Mosel. 20 3 | 2016 Eiche. Baumeister Matteo Thun gerät bei der Lage ins Schwärmen: „Wenn du aus dem Häuschen schaust, siehst du die Weinhänge, die Obstgärten und fühlst dich mitten in der Natur. Wunderschön. Simple pleasure of life.“ ■ Platinum Angebot Leben, lieben, genießen Leistungen: Im Arrangement „Leben Lieben Genießen“ sind vier Übernachtungen mit Frühstück, ein Dinner für zwei sowie eine Flasche Demi-Winzersekt enthalten. Preise*: „Haus Sabine“ ab 219 Euro p. P.; „Winzerhäuschen M“ ab 285 Euro p. P.; „Haus Matteo“ ab 309 Euro p. P. ! Im Original befindet sich an PlatinumSpecial: Bei Buchung desdetailliertes Angebotes führt der dieser Stelle ein Winzer persönlich durch das Weingut und in die Winzer Vorteilsangebot für Inhaber keller. Weinprobe inklusive. der Platinum Kreditkarte. Information & Buchung: Telefonisch unter der Rufnummer 065 02/83 45 oder per E-Mail an [email protected] mit dem Kennwort PlatinumStyle. Anbieter: WeinKulturgut Longen-Schlöder, Kirchenweg 9, 54340 Longuich, www.longen-schloeder.de Angebot gültig bis 31. Juli 2017. *saisonabhängig, ab zwei Personen pro Winzerhäuschen. Fotos: (l. und r.u.) Maurice Shourot, (r.o.)Klaus Frahm W inzer haben ein besonders enges Verhältnis zur Natur: Die Weinbauern sorgen für ausreichend Mikroorganismen im Boden und entwickeln ein untrügliches Fingerspitzengefühl für den optimalen Zeitpunkt der Trauben ernte. Der Familie Longen-Schlöder in Longuich gelingt dies bereits in vierter Generation. Am rechten Moselufer verknüpft sie Genuss mit Kultur und Lebensfreude – und entwickelt das Konzept eines „WeinKulturguts“. Dafür hat sich der Mailänder Architekt Matteo Thun, bekannt für seinen holistischen, nachhaltigen Ansatz, etwas Besonderes ausgedacht. Er konstruierte aus den heimischen Materialien Schiefer und Eichenholz kleine Winzerhäuschen, regelrechte „Logenplätze“ – sie bieten Ruhe, „Muße zur Ich-Zeit“ und „Entschleunigung inmitten der Natur“. Thun baute zwanzig kleine Einheiten, ausgelegt auf Kohlendioxid-Minderung und Energieeffizienz, jede mit Terrasse und eigenem kleinen Garten, gestaltet vom Landschafts architekten Johannes Cox. Die Grundform ist die eines klassischen Küchen- oder Kräutergartens. Die Gäste können wählen zwischen einem kräuterreichen Bauern- oder einem kühlenden Schattengarten, einem duftenden Rosen- oder einem prallen Obstgarten. Jede Einheit ist 26 qm groß, minimalistisch ausgestattet, mit Holzmöbeln aus heimischer Mystery Die Leser haben es in der Hand Wen oder was suchen wir? von Felix Woerther Seine Eigenschaften scheinen vielfältig zu sein: A4 ist ihm keine Autobahn, sondern das Maß der Dinge. Tiger und Flieger sind nach ihm benannt, nicht zuletzt das ein oder andere, wenn auch eher kleine, Schiff. In der Luxusklasse ist Wasser sein Zeichen. Kein Wunder, dass sich Geld wortwörtlich gern zu ihm gesellt. Auch könnte man sagen: „Sie haben es in der Hand.“ Was weniger rühmlich klingt, sei nicht verschwiegen: Der Horror Vacui, den alle kleinen und großen Autoren kennen, dürfte dem Gesuchten ein Fest der Freude bereiten. Gänzlich unbefleckt, gibt man ihm dann keinen Korb. Überhaupt die zwischenmenschlichen Beziehungen: Sie werden ernsthaft bezweifelt, steht die Ehe nur auf ihm. Nichtsdestotrotz hat die Stadt Basel ihm ein ganzes Museum gewidmet. Impressum Herausgeber: Bayern Card-Services GmbH, Barer Straße 24, 80333 München Projektleitung: Heidi Bauer Konzeption und Realisation: TRAVEL HOUSE MEDIA GmbH, München Redaktion und freie Mitarbeit: Axel Nowak (Leitung und Konzeption), Tanja Benkert, Eva Everbeck, Anita Fertl, Paulina Jahn, Jörn Kabisch, Verónica Reisenegger, Julia Richter, Cornelia Sauer, Dr. Martin Tschechne, Inge Vogt, Felix Woerther Bildredaktion: Nafsika Mylona, Axel Nowak, Michaela Reitinger Gestalterische Konzeption: Michaela Reitinger, M-DESIGN Dokumentation: Christine Miller Herstellung: Anna Bäumner Druck: Druckerei Plenk KG, Berchtesgaden Titelbild: iStock/AmbientIdeas © 2016 ISBN 978-3-8342-2307-4 Alle von uns gemachten Angaben und Informationen wurden sorgfältig recherchiert. Eine Haftung oder Garantie für die Richtigkeit, Vollständigkeit und Aktualität der zur Verfügung gestellten Informationen kann jedoch nicht übernommen werden. Zur Nutzung der Vorteilsangebote sind nur Inhaber der Platinum Kreditkarte berechtigt. Wir weisen darauf hin, dass bei Nutzung der Vorteilsangebote ein Vertragsverhältnis ausschließlich zwischen dem jeweiligen Anbieter und dem Endkunden begründet wird. Etwaige Reklamationen und Beanstandungen können daher ausschließlich gegenüber dem jeweiligen Anbieter geltend gemacht werden, eine Haftung der kartenausgebenden Sparkasse besteht nicht. Alle Angebote nach Verfügbarkeit. Preise abhängig von Währungsschwankungen und Auslandsentgelt. Copyright: Wir weisen ausdrücklich darauf hin, dass eine Verwendung bzw. Verwertung sämtlicher Angaben wie Angebote, Abbildungen und Texte jeder Art, auch auszugsweise, nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Bayern Card-Services GmbH (BCS) gestattet ist. Foto: fotolia/Nomad Soul Es klingt wie ein Nachruf (und ein bisschen ist es auch einer): zum Gesuchten lässt sich viel Gutes sagen, aber auch manches, das zunächst weniger ruhmreich scheint. Das Positive vorweg: Wer oder was sonst, selbst wenn noch so geknickt, hat schon die Fähigkeit, sich bald wieder gänzlich zu entfalten? Das muss auch mit der Geduld zu tun haben, die ihm sprichwörtlich eigen ist. [Gesucht wird: Papier. François Truffauts Film „Fahrenheit 451“ (1966, nach dem Roman von Ray Bradbury) bezieht sich auf die Temperatur, bei der Papier zu brennen beginnt. Früher wurde Papier geschöpft, wischen statt blättern, meinen E-Books. DIN A4 ist das deutsche Standardmaß für Papierbögen.] In der Existenz des hier Gesuchten bezeichnet die Zahl 451 einen kritischen Punkt. Zumindest überlieferte ein französischer Filmemacher dies so, der sich wiederum auf die Vorlage eines USamerikanischen Romanciers bezog. Im Ursprung Ergebnis purer Schöpfung, ließ sich daher lange sagen: Kein Buch ohne. Denn hatte ein Autor nichts zu ihm gebracht, gab es sowieso kein Buch. Doch was ist heute noch wie früher? Wenn Sie glücklich sind, sind wir zufrieden. Ihr Platinum Concierge-Service. Tel. 0211/50 65 44-51 52. Foto: Shutterstock/Steve Cukrov Wir stehen rund um die Uhr für Sie und Ihre Wünsche zur Verfügung.
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