Pädagogisches Konzept - Spielraum21 – Die Berner

PÄDAGOGISCHES RAHMENKONZEPT
EINLEITUNG
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TEIL A: GRUNDANNAHMEN – WOVON GEHEN WIR HEUTE AUS?
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TEIL B: VERANTWORTLICHKEITEN - WER NIMMT WELCHE ROLLE EIN?
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TEIL C: LERNINHALTE - WAS MACHEN WIR WIE?
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TEIL D: WOCHENSTRUKTUR – WIE SIND WIR ORGANISIERT?
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TEIL E: STANDORT – WAS MACHT UNSER BIOTOP AUS?
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EINLEITUNG
Im & um den Spielraum21 können sich unsere Kinder mit sich, den/m Anderen
und der Welt verbinden.
Die Rollen-Verteilung, Organisation und Wochen-Struktur leiten sich aus
unseren Grund-Annahmen ab.
TEIL A: GRUNDANNAHMEN – WOVON GEHEN WIR HEUTE AUS?
Unsere Grundannahmen stützen sich unter anderem auf Remo Largo, Maria
Montessori und die Erziehungswissenschaftler Andreas Helmke & Franz
Emanuel Weinert:
 Die individuelle Reife differiert bei Schuleintritt bis zu 4, beim
Schulaustritt bis zu 6 Jahren (Remo Largo).
 Kinder lernen nur das, wozu sie reif und durch ihre Umgebung
inspiriert sind (Maria Montessori).
 Der Mensch erwirbt drei Viertel aller Fertigkeiten & Fähigkeiten
ausserhalb der Schule (Erziehungswissenschaftler Andreas Helmke &
Franz Emanuel Weinert 1997).
PotentialEntfaltung
 Kinder wollen in ihrem Wesen wahrgenommen werden.
 Jedes Kind hat individuelle Interessen, Veranlagungen &
Fähigkeiten.
 Selbstwirksamkeit & Selbstbestimmung stärken Kinder.
 Kinder wollen sich ausdrücken & mitteilen.
 Kinder brauchen viel Bewegung & Motorik-Erfahrungen, u.a.
damit sich ihr Hirn optimal entwickeln kann.
 Freud- & lustvolle Erfahrungen stärken Kinder.
 Kinder brauchen handelnde Selbst-Erfahrung auf
ganzheitlicher Ebene (mental, körperlich, seelisch).
 Kinder möchten gesund sein und die volle Energie zur
Verfügung haben.
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Beziehung &
Kommunika
tion
 Kinder brauchen verlässliche Beziehungen, Zuwendung &
Geborgen- bzw. Sicherheit.
 Kinder orientieren sich auch an Vorbildern: Sie lernen von
und mit anderen Kindern wie auch Erwachsenen.
 Kinder wollen sich im Alltag orientieren können und wollen
daran teilhaben.
 Kinder wollen sich als Teil der Gesellschaft erleben und darin
ihre Rolle finden.
 Kinder brauchen von ihren Mitmenschen unterstützende,
authentische Rückmeldungen.
 Kinder möchten Hilfe, um „es“ selbst tun zu können.
 Kinder wollen Verantwortung übernehmen.
 Kinder wollen auf Augenhöhe kommunizieren.
 Kinder haben das Recht, gewaltfrei aufzuwachsen.
 Heterogenität belebt & bereichert Kinder wie Erwachsene.
Begegnungen mit
der inneren
& äußeren
Welt
 Kinder wollen ihren inneren Lehrplan verfolgen. Sie wollen
ihre Fähigkeiten & Interessen dann entwickeln, wenn sie
dafür bereit sind – wenn sie Neugierde zeigen. Kurz: Kinder
wollen zu dem werden, was sie im Grunde ihres Wesens sind.
 Kinder lernen von sich aus.
 Kinder lernen sinnlich (Hand, Kopf, Herz).
 Kinder brauchen das freie Spiel – es ist ihre
„Arbeitsmethode“, die zweck-ungebunden ist.
 Kinder wollen & können sich aktiv mit ihrer (komplexen)
Umwelt auseinandersetzen.
 Kinder brauchen eine anregende Lernumgebung.
 Fehler sind hilfreicher Teil des kreativen Lernprozesses.
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TEIL B: VERANTWORTLICHKEITEN - WER NIMMT WELCHE ROLLE EIN?
Die Rolle der Kinder
 Die Kinder gestalten ihr Lernen aktiv & selbstgesteuert.
 Die Kinder leben, spielen & lernen interessen-geleitet.
 Die Kinder wählen die Sozialform selber.
 Die Kinder zeigen ihre Entdeckungen & reflektieren diese.
 Die Kinder dokumentieren ihre Entdeckungen in Form eines Logbuches.
Die Rolle der Lern-Begleitung LB
 1 LB begleitet 10-15 Kinder und wird dabei von einer zweiten Person
unterstützt.
 Die LB wendet gewaltfreie Kommunikation an.
 Die LB lässt alle an Entscheidungen teilhaben, die davon wesentlich betroffen
sind.
 Die LB pflegt Vertrauen & Gleichwürdigkeit. Gleichzeitig nimmt sie ihre
leitende Rolle wahr.
 Die LB bietet Schutz in schwierigen Situationen und hilft den Kindern im
Umgang mit Konflikten.
 Die LB leitet Rituale & gemeinsame Kommunikations-Gefässe.
 Die LB unterstützt, beobachtet und begleitet die Kinder beim Entdecken &
vertiefen ihrer Interessen wie auch in ihren Lernprozessen & eigenen Projekten.
 Die LB unterstützt die Kinder beim Führen ihres Logbuches & gleicht es
regelmässig mit den im Lehrplan 21 formulierten Kompetenzen ab.
 Die LB bietet den Kindern Aufgaben, an denen sie wachsen können &
Inspiration, indem sie Ateliers anbietet & vielfältige Angebote der Stadt und
anderer Anbieter nutzt.
 Die LB pflegt den Austausch mit den Eltern, dem Leitungsteam und dem
Verein.
Die Rolle der Eltern
 Die Eltern unterstützen und begleiten ihre Kinder mit Interesse und Wohlwollen
und schenken ihnen viel Vertrauen.
 Sie können aktiv am Schulleben teilhaben, indem sie ihre Ressourcen
anbieten: als Begleitperson, als aktive Projekt-Unterstützer, als
Wissensvermittler, etc. Wir prüfen jedes Angebot.
Die Rolle der ausgebildeten Lehrpersonen im Vorstand/Leitungsteam
 Unsere Lehrpersonen – inklusive Berufsschule & Gymnasium - gewährleisten
sowohl Durchlässigkeit wie auch Anschluss.
 Sie unterstützen die Lern-Begleitung in methodisch-didaktischen sowie
fachlichen Fragen.
 Auch stehen sie den Lern-Begleitern beratend zur Seite und bieten regelmäßig
Kollegiale Beratung bzw. Supervision an.
Die Rolle des Leitungsteams
 Das Leitungsteam führt die Schule im Interesse des Vereins und ist
Ansprechpartner für Lernbegleiter, Eltern, Vereinsmitglieder und alle anderen
Involvierten und Interessierten.
 Es vertritt die Schule nach außen.
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TEIL C: LERNINHALTE - WAS MACHEN WIR WIE?
Im Spielraum21 können sich Kinder mit sich, den/dem Anderen und der Welt
verbinden und so zu dem Menschen werden, der sie im Grunde ihres Wesens
sind. Entsprechend unterscheiden wir im pädagogischen Rahmenkonzept die
Bereiche Potentialentfaltung, Zusammenleben & Begegnungen mit der Welt.
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Wir fördern PotentialEntfaltung jedes einzelnen
Kindes & bieten
Inspiration, ...
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Wir fördern das
Zusammenleben in der
Schulgemeinschaft,
zwischen Familien & in der
Gesellschaft, ...
... indem die Kinder interessen-geleitet spielen & lernen
dürfen und dabei unterstützend begleitet werden.
... indem wir anregende Lern-Umgebungen anbieten
& diese dynamisch den Interessen der Kinder
anpassen.
... indem wir den individuellen Ausdruck in Wort,-,
Musik-, Produkt- & Körper-Sprache fördern.
... indem wir Begegnungen & Austausch in der Gruppe
wie auch in der Gesellschaft ermöglichen &
begleiten.
... indem wir gewaltfrei nach Rosenberg
kommunizieren und so das Kind dabei unterstützen,
seine Gefühle benennen, seine Bedürfnisse
wahrnehmen, und Bitten formulieren zu können.
... indem wir den Austausch mit den Eltern pflegen.
... indem wir das intrinsische & lebenslange Lernen in
authentischen Situationen unterstützen.
... indem wir gewaltfreie Kommunikation vorleben &
Eltern wie auch Lern-Begleitern diesbezüglich
Weiterbildungen anbieten.
... indem wir alle an Entscheidungen teilhaben lassen,
die davon wesentlich betroffen sind.
... indem wir Regeln gemeinsam aushandeln.
... indem Kinder Verantwortung für das
Zusammenleben tragen, und sich als Teil der
Gesellschaft erleben dürfen.
... indem Kinder an Alltags-Handlungen teilhaben
dürfen.
... indem wir selber ein Mini-Abbild der Gesellschaft
verkörpern – kulturell & sozial.
... indem wir gemeinsame Rituale pflegen.
... indem wir für den gemeinsamen Austausch
kindgerechte Gefässe schaffen & eine FeedbackKultur pflegen (Giraffen-Traum, Ideen-Büro).
... indem Gemeinschafts-Projekte & Service-Learning
ein fester Bestandteil unseres Schulalltags sind.
... indem die Kinder & beteiligten Erwachsenen GotteGötti-Rollen übernehmen.
... indem wir Eltern einladen, den Austausch mit uns zu
pflegen & ihre Ressourcen punktuell oder
regelmässig anzubieten.
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Wir fördern Begegnungen
mit der Welt, ...
... indem wir die Welt um uns aktiv entdecken & mit ihr
in Austausch gehen.
... indem wir uns in der Natur bewegen & darin tätig
werden.
... indem wir Angebote der Stadt Bern & anderer
Anbieter aktiv nutzen.
... indem wir uns mit eigenen & fremden Werten
auseinandersetzen.
... indem wir kritisches, vernetztes & kreatives Denken
fördern.
... indem wir einen verantwortungsvollen Umgang mit
Medien lernen.
... indem wir an echten Projekten & in authentischen
Situationen lernen.
... indem wir uns selber Fragen stellen & Antworten
forschend explorieren.
... indem wir philosophieren.
... indem wir Deutsch als Hauptsprache pflegen &
Fremdsprachen durch Immersion lernen.
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TEIL D: WOCHENSTRUKTUR – WIE SIND WIR ORGANISIERT?
Auch bei uns hat alles seine Ordnung & Struktur – einfach mit Spielraum:
Zeit
08:0009:00
09:0012:00
12:0013:30
13:3016:00
Mo
Di
gleitender Start
16:0018:00
gleitendes Ende
Mi
Do
Fr
Spielraum
Mittagstisch
Spielraum
gemeinsamer
Ausflugs/Natur-Tag
mit Picknick
frei
frei
Den struktur- & halt-gebenden Rahmen setzen wir mit Ritualen. Spielraum
bieten wir den Kindern, indem sie viel Freiraum zum selbstbestimmten &
selbstgesteuerten Spielen & Lernen nutzen können. Dabei agieren sie allein, in
Kleingruppen oder als Gemeinschaft.
Für die Prozess-Gestaltung stehen uns jede Menge Tools & die
Orientierungshilfe „Lehrplan21“ zur Verfügung.
Als Quellen der Inspiration, des persönlichen Ausdrucks & der
Potentialentfaltung nutzen wir:




Angebote der Stadt Bern
Experten (Pädagogik, Philosophie, Tanz, Musik, Sport, Kunst)
Freiwillige Ressourcen der Eltern & Interessierter
die Natur
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TEIL E: STANDORT – WAS MACHT UNSER BIOTOP AUS?
Der Spielraum21 befindet sich im Herzen des Innovationsdorfes
(innovationsdorf.ch)an der Wylerringstrasse 36 in 3014 Bern.
Das Schulzimmer beträgt 88m² und wird ergänzt durch einen zweiten Raum von
35m², welcher dem Schulzimmer direkt angeschlossen ist.
Abbildung 1: Spielraum21 im Herzen des Innovationsdorfes
Abbildung 2: Rückzugsort im Spielraum21
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Abbildung 3: Kreativ-Atelier im Spielraum21
Abbildung 4: Klang-Atelier im Spielraum21
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Abbildung 5: Kommunikations-Kreis im Spielraum21 ;)
Abbildung 6: (Vorstufe) Kletter- & Bewegungs-Raum im Spielraum21
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Spielraum21 ist Teil des Wylerquartiers. Das Quartier bietet eine bunte Durchmischung
der Bevölkerung und facettenreiche Angebote für Kinder. Ein kleiner Einblick:
Das Wylerbad mit Wiese & Fussballfeld,
das 2 Gehminuten vom Spielraum21
entfernt liegt, bietet sich zum Schwimmen
& bewegen an.
Ausserdem laden der 3 Gehminuten
entfernte Wald und die Aare zum
Entdecken ein.
Der Schützenweg-Spielplatz, 5
Gehminuten von uns entfernt, lässt keine
Wünsche offen.
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Die vielseitig & professionell
ausgestattete Quartier-Werkstatt
mit fachmännischer Beratung &
Einführungs-Kursen steht QuartierBewohnern offen. Sie liegt in der
Alten Feuerwehr Viktoria.
Das Quartier bietet uns ein
Malatelier, geführt nach Arno
Stern.
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