pressemitteilung - Kestnergesellschaft

pressemitteilung
mittwoch, 26. oktober 2016
niedersächsischer ministerpräsident enthüllt gedenktafel für justus bier
freitag, 4. november 2016, 18 uhr, Kestner Gesellschaft
presse-anmeldung unter: [email protected]
Am Freitag, den 4. November 2016 um 18 Uhr enthüllt der Niedersächsische Ministerpräsident
Stephan Weil eine Gedenktafel für Justus Bier. In den sechs Jahren seiner Tätigkeit als Direktor der
Kestner Gesellschaft (1930–36) trug Justus Bier maßgeblich zum legendären Ruf der Kestner
Gesellschaft bei. Mit der Machtübernahme der Nationalsozialisten geriet nicht nur das künstlerische
Programm unter Beschuss, sondern auch Bier selbst, der jüdischer Herkunft war. Der damalige
Vorstand hielt dem politischen Druck so lange wie möglich stand, bis die Institution 1936
zwangsgeschlossen wurde. Bier gelang die Emigration in die USA. In Erinnerung an Justus Bier wird
eine Gedenktafel an der Fassade der Kestner Gesellschaft angebracht. Die Veranstaltung findet im
Rahmen des 100-jährigen Jubiläums der Kestner Gesellschaft statt und ist eine Kooperation mit der
Villa Seligmann, deren Ehrenpräsident Prof. Andor Izsák anwesend sein wird. Die Gedenktafel wurde
von Prof. Dr. Gunther Kruse gespendet.
Zeitgleich mit Justus Bier und vielen anderen bildenden Künstlern wurden auch zahlreiche jüdische
und nichtjüdische Komponisten auf den Index »entartete Musik« gesetzt. In Erinnerung daran findet
im Anschluss (19:30 Uhr) ein exklusives Konzert für den Förderkreis der Kestner Gesellschaft in der
Villa Seligmann statt. Prof. Erika Lux und Prof. Andor Izsák spielen unter dem Titel »Musica proibita«
Stücke von bekannten, aber auch vergessenen Musikern.
Noch bis zum 13. November 2016 ist im oberen Foyer der Kestner Gesellschaft die Ausstellung »100
Jahre Kestner Gesellschaft« zu sehen. Erzählt wird die bewegte Geschichte des Hauses anhand eines
Zeitstrahls. Die Zusammenschau von historischen Dokumenten, Fotografien, Plakaten, Zitaten und
Videos präsentiert die Meilensteine der Geschichte des Kunstvereins. Mitglieder und Freunde sind
eingeladen, ihre Erinnerungen und Geschichten rund um die Kestner Gesellschaft mit einzubringen
und die Ausstellung damit zu erweitern. Das Künstlerduo Henning Fehr und Philipp Rühr
(*1985/*1986, leben und arbeiten in Köln) hat eigens für die Ausstellung einen Film produziert, der
die Geschichte der Kestner Gesellschaft reflektiert und sich mit institutionellen und machtpolitischen
Inhalten auseinander setzt.
Mehr Informationen unter: www.kestnergesellschaft.de
Pressekontakt
Gudrun Herz
Telefon: +49 511 70120 16
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