„An den Rentenmärkten wird es jetzt erst richtig spannend“

Interview mit Eckhard Schulte
„An den Rentenmärkten wird es jetzt erst richtig
spannend“
Bankenunabhängig und inhabergeführt: Mainsky Asset Management bietet
Anlagelösungen im Anleihe- und Multi-Asset-Bereich. Der Vorstandvorsitzende
Eckhard Schulte spricht im Interview über drei Veränderungen im Aktionariat, den
neuen Blog und altbewährte Strategien.
G&P Institutional Management firmiert seit Ende August unter dem Namen Mainsky
Asset Management. Warum?
Eckhard Schulte: Die Umfirmierung ist Folge der Restrukturierung des Aktionariates der
Gesellschaft in diesem Frühjahr. Das G&P in G&P Institutional Management stand für die
Gebser & Partner, die zum Jahreswechsel aus dem Aktionariat ausgeschieden ist. Im
Gegenzug konnten Falk Strascheg und Mathias Lindermeir vom Münchner Familiy Office
Extorel als strategische Partner gewonnen werden.
Hat sich seitdem etwas am Unternehmen geändert, abgesehen vom Namen?
Schulte: Im Zuge der Restrukturierung der Gesellschaft haben sich neben den Herren von
Extorel leitende Mitarbeiter am Unternehmen beteiligt. Wir haben dadurch unsere
inhabergeführte Struktur gefestigt. An der grundsätzlichen Positionierung des
Unternehmens und an unseren Produkten hat sich nichts geändert. Hier entwickeln wir uns
kontinuierlich weiter, das hat aber nichts mit der neuen Aktionärsstruktur zu tun. Zuletzt
haben wir das Angebot für unsere Kunden im Investment-Research weiter ausgebaut.
Was bieten Sie hier jetzt an?
Schulte: Wir haben den Mainsky Blog als neue Kommunikationsplattform ins Leben
gerufen. Wir wollten neben der Webseite eine Plattform schaffen, die frei von werblichem
Charakter ist und sich ausschließlich mit relevanten Kapitalmarktthemen befasst. Zwei- bis
dreimal im Monat posten wir hier Beiträge zu aktuellen Themen. Wir analysieren das
Marktgeschehen und geben unsere Einschätzungen ab. Zum einen geht es um
Transparenz, die eines der wichtigsten Prinzipien unserer Firma ist. Zum anderen wollten
wir Research in hohe Qualität und deutscher Sprache anbieten, um somit der
geographischen Ausrichtung der Firma gerecht zu werden.
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Was macht Mainsky aus?
Schulte: Das ist zum einen unsere Struktur, wir sind unabhängig und inhabergeführt.
Damit entstehen keine Interessenskonflikte beziehungweise die Interessen unserer
Investoren sind mit unseren gleichgerichtet. Wir arbeiten mehr lösungs- als
produktorientiert. Das unterscheidet uns von den großen Häusern. Zum anderen haben wir
einen sehr klar strukturierten Investmentprozess, der auf einem makroökonmischen
Top-down-Ansatz basiert. Wir sind sehr stark im Risikomanagement, was letztlich eine
wesentliche Ursache für unsere sehr gute und stabile Performance in der Vergangenheit
ist.
Der Schwerpunkt liegt weiterhin auf Anleihen?
Schulte: Anleihen sind und bleiben für uns ein wichtiges Feld. Allerdings haben wir seit
einigen Jahren unser Angebot um Multi Asset Lösungen erweitert. Das passt sehr gut zu
unserem Makro-Ansatz, da ja oftmals die gleichen Fragen relevant sind, die sie sich für die
Fixed Income Märkte ohnehin ansehen. Im Aktienbereich investieren wir entweder über
ETFs oder durch systematische Titelselektion anhand von ‚Equity Faktoren‘. Bei
Privatvermögen, aber auch im semi- institutionellen Bereich sind Multi-Asset-Strategien
weiterhin sehr gefragt. Institutionelle Investoren hingegen wollen oft ‚sortenreine‘
Lösungen.
Werden die Zeiten für Bond-Investoren schwerer oder wird es jetzt erst spannend?
Schulte: Sowohl als auch. Klassischen Buy-and-hold-Strategien haben letztlich die
Notenbanken den Garaus gemacht. Allerdings bietet das Niedrigzinsumfeld für unser Haus
große Chancen, da wir hier Lösungen anbieten können. Unser Ansatz im Anleihebereich
war schon immer mehr als ‘Kupon und Duration‘. Gefragt sind flexible Ansätze, welche
das gesamte Spektrum an Anlagestrategien im Rentenbereich nutzen. So sind zum einen
relative Positionierungen recht interessant. Zum anderen gibt es aber auch trotz
Niedrigzinsumfeld in unserer Welt so viel Unsicherheit, dass Sie in einigen Sektoren immer
wieder starke Spreadausweitungen und gute Kaufgelegenheiten bekommen. Ein gutes
Beispiel hierfür ist zum Beispiel der Energiesektor, der im Spätwinter tolle
Investitionsmöglichkeiten bot. Solche Chancen gilt es zu erkennen, zu analysieren und zu
nutzen.
Mainsky bietet zwei Anleihe-Publikumsfonds an. Welche Rolle spielen sie für das
Unternehmen?
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Schulte: Wir verstehen uns nicht als ‚Fondshaus‘, sondern bieten ebenso individuelle
Lösungen in Form von Spezialfonds oder Managed-Accounts an. Dennoch spielen die
Publikumsfonds eine wichtige Rolle. Sie liefern einen einsehbaren Track Record und sind
zweifelsohne auf der Fixed-Income-Seite eine Art ‚Schaufensterprodukte‘. Ihre Strategien
spiegeln die beiden Wege wider, die wir im heutigen Fixed-Income-Umfeld für viel
versprechend halten. Der Bond Absolute Return will vor allem marktneutrale Erträge über
relative Positionierungen erzielen. Der Bond Opportunities Fund ist ein sehr flexibler
Long-only-Fonds mit opportunistischem Ansatz.
Über den Interviewten:
Dr. Eckhard Schulte ist Vorstandsvorsitzender und Gründungspartner von Mainsky. Er
verantwortet seit Gründung der Gesellschaft 2001 den Bereich Portfoliomanagement.
Davor war er bei internationalen Investmentbanken im Bereich Global Markets und Fixed
Income Strategy, zuletzt bei Dresdner Kleinwort Wasserstein, tätig. Dr. Schulte hat
Volkswirtschaftslehre an der Universität Mainz studiert und anschließend am
Forschungsinstitut für Wirtschaftspolitik e.V. promoviert.
Dieser Artikel erschien am 24.10.2016 unter folgendem Link:
https://www.private-banking-magazin.de/interview-mit-eckhard-schulte-mainsky-asset-management-an-den-rentenmaerkten-wirdes-jetzt-erst-richtig-spannend-1476192673/
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