DStV-Forum 11/2016 TB-Nr.: 141/16 Das war der 39. Deutsche Steuerberatertag „Sehr gute Organisation und interessante Veranstaltungen mit Rahmenprogramm. Hat einfach gepasst.“ „Die Stimmung und Vibration war toll. Viele interessierte Kollegen haben sich ausgetauscht.“ „Es war rundum eine gelungene Veranstaltung. Viel Wissen wurde vermittelt und der Humor hat auch nicht gefehlt. Die Stadt Dresden als Veranstaltungsstandort war auch sehr schön.“ So positiv fiel das Fazit von Teilnehmern des 39. Deutschen Steuerberatertages in Dresden aus. Zweieinhalb Tage geballte Fachinformationen, eine innovative Fachausstellung und ein Veranstaltungsort, der den idealen Rahmen bot, sorgten für gute Stimmung und eine höchst positive Atmosphäre. Bereits am Sonntag konnte die sächsische Landeshauptstadt per Bus und zu Fuß erkundet werden. Höhepunkt des Stadtrundgangs war ein exklusives Orgelkonzert in der Dresdner Kreuzkirche. Froh gestimmt trafen die Gäste dann zum festlichen Empfang im Internationalen Congress Center Dresden ein. Dort begrüßte der Präsident des Deutschen Steuerberaterverbandes WP/StB Harald Elster die Gäste. Ihm war es an diesem Abend eine große Freude, einen Spendenscheck in Höhe von 5.000 € für das Projekt „Kunst schafft Dialog – Freunde der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden für Integration“ überreichen zu dürfen. Gemeinsam mit seinen Mitgliedsverbänden unterstützt der DStV damit das Engagement des Museis Saxonicis Usui – Freunde der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden e.V. zur Integration unbegleiteter minderjähriger Flüchtlinge. Die Besucher des Empfangs brachen nach einem herzlichen Wiedersehen zu den Abenden ihrer regionalen Heimatverbände in verschiedenen Restaurants der Innenstadt auf. 2 Eröffnungsveranstaltung Mit 1493 Teilnehmern verzeichnete der Deutsche Steuerberatertag in diesem Jahr einen Besucherrekord. Im hellen Großen Saal des Konferenzzentrums mit Blick auf die Elbe versammelten sich Kolleginnen und Kollegen sowie Vertreter von Politik, Gerichtsbarkeit und Wirtschaft, Presse und Universitäten zur feierlichen Eröffnungsveranstaltung. DStV-Präsident Harald Elster Steuerberatertag in Dresden eröffnet den Deutschen DStV-Präsident Elster kritisiert mögliche Anzeigepflicht für Steuergestaltungen In seiner Eröffnungsansprache fand DStV-Präsident Elster deutliche Worte insbesondere zu aktuellen steuerpolitischen Erbschaftsteuerreform. Zu den Themen wie Überlegungen den Unsicherheiten über eine bei Anzeigepflicht der für Steuergestaltungen mahnte er: „Wir Steuerberater sind nicht die Reparaturabteilung des Gesetzgebers!“ Gesetzgeber und Finanzverwaltung seien Herr ihrer Gesetze. Sie dürften ihre originäre Aufgabe nicht auf die Berater abwälzen. Die berufsrechtliche Pflicht, dem Mandanten die beste legale Lösung aufzuzeigen, werde völlig übersehen. Zudem seien über 99 % der Steuerberater nicht in Steuersparmodelle wie Cum-Ex-Geschäfte oder Dividendenstripping involviert. So geht Sächsisch Prof. Dr. Georg Unland, der Staatsminister der Finanzen in Sachsen, begrüßte sodann die Teilnehmer im nur einen Steinwurf vom sächsischen Landtag entfernt liegenden Kongresszentrum. Getreu dem Slogan der sächsischen Standortkampagne „So geht sächsisch“ gab er in seiner Ansprache einen aufschlussreichen Einblick in die sächsische Finanz- und Haushaltspolitik. Das im Ländervergleich überdurchschnittlich gute Abschneiden des Landes spiegele die solide Haushaltspolitik der letzten Jahre wider. Diesem bewährten Rezept werde Sachsen auch in Zukunft folgen. 3 Das digitale Zeitalter eingeläutet – auch beim Fachprogramm Das Fachprogramm der beiden Kongresstage bot unter dem Titel „Chancen und Risiken der Digitalisierung“ Gelegenheit, einen kompakten Überblick zu gewinnen - über aktuelle Fragen ebenso, wie über Dauerthemen des Berufsstands. Die Teilnehmer wählten entsprechend ihrer Tätigkeitsschwerpunkte und Interessen die von ihnen besuchten Veranstaltungen aus einem breiten Spektrum an Angeboten aus. Die Grundlagen für die Diskussion zum Thema Digitalisierung legte am Montag der digitale Darwinist und Evangelist Karl-Heinz Land, der einen kompakten und kurzweiligen Überblick über die Auswirkungen der Digitalisierung auf unsere Lebens- und Arbeitswelten gab. Er zeigte anschaulich die Herausforderungen auf, vor denen wir künftig sowohl im privaten als auch im beruflichen Alltag stehen werden. Feuer und Flamme waren die Referenten RA/FAStR Dr. Jörg Alvermann und Ltd. RD Franz Hruschka beim „Brennpunkt: Digitale Außenprüfung“. Sie widmeten sich u. a. der summarischen Risikoprüfung. Berater sollten sich von den statistisch-mathematischen Verfahren, den „Hoffnungsträgern der Finanzverwaltung“, nicht vorschnell beeindrucken lassen, so das Fazit von Alvermann. Neuigkeiten aus der Umsatzsteuerpraxis zwischen Verwaltung und Gerichten vermittelten Prof. Rolf-R. Radeisen und Dr. Jürgen Grune. Dass Fotobücher, Kaffeebohnen und in Hotels betriebene Saunen Gemeinsamkeiten haben - zumindest hinsichtlich der jüngsten umsatzsteuerlichen Entwicklungen –, präsentierten die Referenten gewohnt humorvoll. Leidenschaftlich erörterten Prof. Dr. Georg Crezelius, MR Dr. Thomas Eisgruber, Prof. Dr. H.-Michael Korth und der Vorsitzende Richter am Bundesfinanzhof, Michael Wendt, ertragsteuerliche Praxisprobleme. Nicht nur bei der Abfärberegelung und der erweiterten gewerbesteuerlichen Kürzung im gewerblichen Grundstückshandel rissen die vier Diskutanten den gut gefüllten Saal mit. Aus der geografischen Nachbarschaft zu Dresden berichteten Dipl.-Kfm. StB/ WP/Fachberater für Internationales Steuerrecht Rüdiger Schulz und RB/StB Łukasz Dachowksi. Ihre Einblicke in das polnische Steuer- und Gesellschaftsrecht umfassten Hinweise z. B. zur Rechtsformwahl oder zu Sonderwirtschaftszonen in Polen. 4 Einen weiteren fachlichen Schwerpunkt bildete das Thema Kanzleiorganisation. Mag./StB Stefan Lami ließ keinen Zweifel daran, dass der über Jahrzehnte hinweg wenig beachtete Erfolgsfaktor „Preis“ der stärkste Hebel der Ergebnisverbesserung ist und gab zahlreiche Anregungen, diese Erkenntnis in der Praxis erfolgreich zu nutzen. Wer mit einer „Kanzleiübergabe auf Augenhöhe“ liebäugelt, war bei Dipl.-Kfm./Dipl.-Ing. Wolfgang Wehmeier bestens aufgehoben. Er räumte bestehende Vorurteile aus, gab Tipps zur Bewertung und zu Gestaltungen sowie zur Vermeidung von Vertragsfallen. Innovative Produkte und digitale Angebote auf dem Vormarsch Die über 1000 Quadratmeter große Fachausstellung lud in den Pausen zum Flanieren, Austauschen und Kennenlernen ein. Viele neue Anbieter griffen das Thema Digitalisierung auf und nutzten die Gelegenheit, auf ihre innovativen Produkte aufmerksam zu machen. Dass der Themenschwerpunkt sich auch hier so deutlich wider- Die Fachausstellung des 39. Deutschen Steuerberatertags spiegelte, freute sowohl Veranstalter als auch Gäste. Darüber hinaus waren natürlich langjährige gute Partner des Berufsstands ebenso vertreten wie Ausbildungsinstitutionen und Anbieter für den allgemeinen Büroalltag. In entspannter Atmosphäre informierten sich die Teilnehmerinnen und Teilnehmer über die neusten Angebote für die moderne Kanzlei. Sächsisches Ess- und Feiervergnügen Ganz besondere Highlights waren auch in diesem Jahr die beiden Abendveranstaltungen. Galadinner im Kleinen Schlosshof Zu den Klängen aus dem DJ-Pult heizte ein Saxophonist den Gästen des In-Clubs MyHouse ein Hochkarätig und imposant war das Galadinner im Kleinen Schlosshof, mitten im Residenzschloss Dresden. Spitzenkoch Mario Pattis beeindruckte mit einem historischen 5-Gänge-Menü unter dem Titel „Sächsisch-Höfisches Essvergnügen“. Im Anschluss daran 5 hatten die rund 300 Gäste die einmalige Gelegenheit, das Grüne Gewölbe in exklusiver Runde zu besuchen. Experten des Museums erläuterten die wichtigsten Exponate. Parallel dazu feierten die Gäste im neuen Dresdner In-Club MyHouse ausgelassen bis in die frühen Morgenstunden. Kommunikation 2.0 Der Fokus der Teilnehmerinnen und Teilnehmer lag auch in diesem Jahr wieder auf dem Gespräch mit Kolleginnen und Kollegen. Dies war in diesem Jahr nicht nur in den Pausen und während der Rahmenveranstaltungen möglich – besonders kommunikative Programmpunkte wie das Praxisfrühstück zum Thema IT- Die Steuerberatertag-App goes viral Sicherheit und der von RA/FAfStR Prof. Dr. Axel Pestke moderierte Workshop für Kanzlei-Start-ups luden explizit zum Gedanken- und Erfahrungsaustausch ein. Ganz im Zeichen des Megatrends „Digitalisierung“ wurden die Impressionen der Veranstaltung von den Teilnehmern rege mit der exklusiven Steuerberatertag-App gepostet und gelikt. Besonders erfreulich war, dass durch die thematische Breite des Veranstaltungsangebots zahlreiche Aspekte, die in der einen Veranstaltung angesprochen worden waren, von den Teilnehmern in einer anderen Veranstaltung wieder aufgegriffen und gedanklich weiterentwickelt wurden. So entstanden tatsächlich „good vibrations“! Pressekonferenz DStV-Präsident Präsident Prof. Mellinghoff BFH- Dr. h.c. Rudolf sowie Geschäftsführer Peters Elster, StB/RA erörterten Pressekonferenz DStVNorman während der intensiv die Themen der Eröffnungsveranstaltung. Im Fokus standen insbesondere Praxiskonsequenzen die des BFH-Präsident Prof. Dr. h.c. Rudolf Mellinghoff, DStVGeschäftsführer StB/RA Norman Peters, DStV-Präsident StB/WP Harald Elster 6 steuerlichen Hochzinses im Vergleich zu der anhaltenden Niedrigzinspolitik. Mellinghoff beklagte, dass die Finanzverwaltung Bürger und Unternehmen vermehrt in die Aussetzung der Vollziehung drängen würde, um das Zinsrisiko abzuwälzen. Elster sah diese Tendenz auch bei der Veranlagungsdauer. Finanzämter bräuchten für den Erlass der Steuerbescheide auffallend länger als früher und trieben damit den Steuerpflichtigen in die Verzinsung. Gemeinsam sprachen sie sich für Anpassungen beim Zinssatz für Steuerzahlungen aus. 2017 findet der Deutsche Steuerberatertag vom 8. bis 10.10. in Berlin statt. Auch hier erwarten Sie Kolleginnen und Kollegen aus dem gesamten Bundesgebiet, darüber hinaus spannende Fachvorträge, ein besonderes Rahmenprogramm sowie viele gemeinsame Erlebnisse! Merken Sie sich den Termin jetzt schon vor. Das Programm finden Sie ab Mai 2017 unter www.steuerberatertag.de. Stand: 24.10.2016
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