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PFERDESPORTVERBAND
Evi Bengtsson
Beritt Naeve
Evi Bengttson:
mit der Top-Stute
zur Titel­
verteidigung
Sven-Gero ­Hünicke
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Teike Carstensen
Beritt Naeve:
mit dem
Quäntchen
Glück zu Gold
Die Landesmeisterschaften
der Springreiterinnen avancierten zu einem spannenden
Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen
der Hongkong-Chinesin Raena
Leung und Beritt Naeve mit
Wyoming, was letztere im
entscheidenden Stechen mit
einem Wimpernschlag Vorsprung gewann. „Ich hatte ein
gutes Gefühl, als wir am Schluss
nochmal doppel-null geblieben
sind, mit dem nötigen Quäntchen Glück auf meiner Seite“,
lachte die Goldmedaillengewinnerin. Beritt in Naeve wurde im
niedersächsischen Northeim in
eine Reiterfamilie geboren. „Ich
saß schon im Sattel, bevor ich
laufen konnte.“ Bei einem der
zahlreiche Jugendlehrgänge
lernte sie ihren späteren
Ehemann Volkert Naeve kennen.
Bei einem Turnier ein paar Jahre
später hat es gefunkt und Beritt
Naeve zog im Jahr 2000 nach
Schleswig-Holstein. Gemeinsam
betreibt das Paar den Stall
Naeve in Breiholz. Die wunderschöne Anlage liegt direkt am
Nord-Ostsee-Kanal und bietet
mit einer Reithalle, Sand- und
Grasplatz, großzügigen Boxen,
Solarium, Paddocks und Weiden
ideale Bedingungen für Pferde
und Reiter. 15 Reitpferde sind in
Breiholz zuhause, großer Wert
wird auf eine fundierte dressurmäßige Grundausbildung
gelegt. Jedes Pferd wird
individuell gefördert und auf
Turnieren vorgestellt. Die
Holsteiner Stute Wyoming v.
Cartani/Roman kam vierjährig
auf die Anlage des SpringreiterEhepaares und steht im gemeinsamen Besitz von Naeves und
Züchter Karl-Ernst Kruse-Soenke
aus Kollmar. „Zunächst habe ich
sie ausgebildet und dann haben
mein Mann und mein Schwager
die Stute geritten“, erzählt die
neue Landesmeisterin. „Vor
einiger Zeit hatte sie sich an der
Schulter verletzt und stand
lange auf der Koppel. Jetzt ist
sie aber wieder topfit und ich
dachte: Mit Wyoming kannst
Du die Meisterschaften
angehen.“ Die braune Stute
habe eine „elf“ im Charakter,
enormes Vermögen und würde
ihren Reiter nie im Stich lassen.
Bei diesen Attributen wundert
es nicht, dass Wyoming das
einzige Pferd ist, das Beritt
Naeve im Moment unter dem
Sattel hat. Dafür gibt es aber
noch weitere Gründe: Da sind
zum einen die beiden Kinder
Josch und Lissa und außerdem
das von ihr gegründete Unternehmen Equi-tack, mit dem sie
hochwertige Produkte, wie
Sättel, Trensen und weiteres
JH
Zubehör vertreibt.
Sven-Gero
Hünicke:
der Seriensieger
aus Fehmarn
„Wenn’s läuft, dann läuft’s!“
Und einen Lauf hat der 19-jährige Sven-Gero Hünicke im
Moment auf jeden Fall: Erst
sprang der Junge Reiter bei den
Deutschen Jugendmeisterschaften in Riesenbeck vor wenigen
Monaten mit seiner Hannoveraner Stute Sunshine Brown
souverän zu Gold – ohne sich
einen Fehler zuschulden
kommen zu lassen. Und dann
trat das Paar beim Landesturnier
in Bad Segeberg an und sicherte
sich fast spielerisch den
nächsten Titel: Landesmeister
der Jungen Reiter. „Mir ist
bewusst, dass diese Erfolgsserie
irgendwann enden wird, und
eigentlich dachten wir, dass das
beim Landesturnier passiert.
Umso stolzer bin ich auf
Sunshine Brown. Wir haben
jetzt acht schwere Springen auf
hohem Niveau in Folge gewonnen. Das ist toll!“, freute sich der
sympathische Sieger, der im
Übrigen im vergangenen Jahr in
Bad Segeberg mit seiner
Top-Stute ebenfalls Gold
gewonnen hatte, damals noch
in der Altersklasse der Junioren.
Sven-Gero Hünicke stammt
nicht aus einer klassischen
Reiterfamilie, kommt aber aus
Fehmarn und hatte vor zehn
Jahren zum Spaß an einem
Ferienlehrgang auf dem
Reiterhof Witt teilgenommen.
Die Begeisterung für den
Reitsport war bei dem jungen
Talent geweckt und er blieb bei
Familie Witt. Seniorchef Klaus
Witt war es auch, der Hünickes
sportliche Partnerin vor fünf
Jahren entdeckte: Sunshine
Brown v. Samarant gehörte zum
Bestand einer Zwangsversteigerung. Seither reitet Sven-Gero
Hünicke die Stute, sie wuchsen
zu einer Einheit zusammen und
erklommen gemeinsam den
Weg in die schwere Klasse.
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Fotos: www.tierfotoqrafie-huber.de
Neue
Meister
für das
Land
Den Titel in der Landesmeisterschaft der Springreiter zu
verteidigen, das ist noch nicht
vielen Athleten gelungen:
Karsten Huck, Bronzemedaillengewinner der Olympischen
Spiele 1988, sprang 1977 und
1978 sowie 1982 und 1983 in
Bad Segeberg zu Gold. Dazwischen, 1979 und 1980, gewann
Werner Peters zwei Mal in
Folge. Aber das war es dann
auch, was die Titelverteidigung
anbelangt. Bis 2016: Da trat Evi
Bengtsson mit ihrer Stute La
Pasion de Caballo Ulika an
– 2015 hatten sie nicht nur bei
den Deutschen Meisterschaften, sondern auch bei den
Landesmeisterschaften der
Springreiter triumphiert. Die
39-Jährige und ihre Holsteiner
Stute v. Colman-Contender aus
der Zucht von Peter Kröger,
Elpersbüttel, lieferten drei
souveräne Runden ab und
setzten sich auch im Stechen
des Großen Preises von
Schleswig-Holstein, einer
Springprüfung der Klasse S***,
gegen die überwiegend
männliche Konkurrenz an die
Spitze. „Ich bin ohne Erwartungen angereist“, freute sich die
neue Landesmeisterin. „Eine
Titelverteidigung gab es
bislang ja noch nicht so oft.
Umso mehr freue ich mich, dass
es zum zweiten Mal geklappt
hat.“ Evi Bengtsson, Ehefrau
des schwedischen Weltklassereiters Rolf-Göran Bengtsson,
betreibt ihre Anlage vor den
Toren Itzehoes. Hier stehen
circa 40 Sportler – eigene,
Pensions- und Berittpferde.
Zwei Pfleger und zwei Bereiter
unterstützen die Chefin in ihrer
Arbeit, Evi Bengtsson reitet
sechs bis sieben Pferde am Tag,
hinzukommen Training,
Handel, Büroarbeit und nicht zu
vergessen die gemeinsame
Tochter des Paares: die
zweijährige Pamina Caroline.
Stute La Pasion de Caballo
Ulika ist mittlerweile zwölfjährig, im Stall von Evi Bengtsson
steht sie, seitdem sie vier Jahre
alt ist. Zunächst erwarb sie die
erste Hälfte am Besitz der
schwarzbraunen Athletin, kurz
danach folgte die zweite. „Sie
hat ein Riesenherz, großes
Vermögen und versucht, aus
jeder Situation das Beste
herauszuholen“, schwärmt Evi
Bengtsson von der ColmanTochter. „Und sie setzt eins zu
eins das um, was ich von oben
vorgebe. Deshalb weiß ich
auch, dass ich eine große
Verantwortung trage. Passiert
ein Fehler, ist es meistens
meiner.“ La Pasion de Caballo
Ulika sei im Interieur „sehr lieb,
aber auch extrem selbstbewusst“. Nach ihrer sportlichen
Karriere ist ein Einsatz in der
Zucht geplant.
Die Saison 2016 geht für das
erfolgreiche Duo in Kiel, Odense
und Schweden zu Ende. „Und
außerdem hoffe ich auf eine
Startgenehmigung für Stuttgart.“ Wir drücken den beiden
JH
die Daumen!
PFERDESPORTVERBAND | LANDESTURNIER
Neue
Meister
für das
Land
„Sunshine Brown ist Familienmitglied und meine absolute
Nummer eins. Ich bin der
einzige, der sie reitet und pflegt.
Wenn es ihr gut geht, geht es
mir gut“, lobt der Reiter seine
zehnjährige Partnerin.
Vor wenigen Monaten hat
Sven-Gero Hünicke im Stall von
Andreas Witt in Burg auf
Fehmarn seine Bereiter-Ausbildung begonnen. „Witts sind für
mich zu einer zweiten Familie
geworden und die Arbeit mit
den Pferden macht mir einfach
unheimlich viel Spaß.“ Vier
Pferde reitet er am Tag, wird
dabei von Dorothee Prange, der
Schwester von Andreas Witt,
unterstützt. Seine Saison wird
er mit Sunshine Brown in
Warstein beenden und die Ziele
für das nächste Jahr sind
gesetzt: „Ich möchte auf jeden
Fall wieder an den Jugendmeisterschaften und den Landesmeisterschaften teilnehmen
und vielleicht ist ja auch der
Start bei den Europameisterschaften drin.“ Bei dem Lauf
von Sven-Gero Hünicke nicht
ganz unwahrscheinlich. JH
Wolfgang Schade
Teike Carstensen:
der erste Landes­
meister­titel
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Ragna Mann
Fotos: www.tierfotoqrafie-huber.de
Emilia J. Jensen
gehen darf. „Und dann muss ich
mich auf die Schule konzentrieJH
ren. Das Abi steht an.“ Happy:
Wolfgang ­Schade
und Dressman
­holen drittes Gold
bei den S
­ enioren
Es ist schon etliche Jahre her, da
habe ich Wolfgang Schade,
damals noch verantwortlicher
Dressurausbilder im Hengststall
des Holsteiner Zuchtverbandes,
schlecht gelaunt erlebt. Da
haderte er mit sich und der
Welt, weil er auf einem Turnier
an einem Tag viermal erste
Reserve wurde. In Segeberg
hingegen war er äußerst
aufgekratzt und gewohnt guter
Dinge: Zum dritten Mal
hintereinander gewann er die
Große Tour in der Dressur und
wurde Landesmeister mit
Dressman, einem Pferd dessen
Stärken im Piaffe- und PassageBereich liegen – da kann ihm
keiner so schnell das Wasser
reichen. Außer vielleicht Capri,
das sensationell piaffierende
ehemalig Springpferd von Klaus
Thormälen, das seinen Reiter
vor Jahren auch schon einmal
zum Landestitel führte. Aber die
Konkurrenz ist größer geworden seit die Meisterschaft nicht
mehr getrennt für Damen und
Herren ausgerichtet wird. Einen
nervenstarken Reiter wie
Schade stört Konkurrenz nicht,
auch, wenn sich in der ersten
Qualifikationsprüfung, einem
S*** Kurz-Grand Prix, sein
Sportkumpel überraschend
guckig erwies, so dass Martin
Christensen mit dem noch
jungen Bacchus von Worrenberg bei dessen ersten Start in
einem Grand Prix zunächst die
Führung übernahm. Bei der
zweiten Qualifikation, einem
Grand Prix, stellte Schade die
„gewohnte“ Ordnung der
vergangenen Jahre wieder her:
Alle Richter sahen ihn auf Platz
eins vor Martin Christensen auf
Bacchus von Worrenberg und
Roland Metzler auf dem
erfahrenen Dante. Diese
Rangierung wurde in der dritten
Quali, einer Grand Prix-­­­­Kür, vom
Richtergremium bestätigt. Die
Medaillen gingen in diesem
Jahr damit an drei Herren, die
die Dressurszene im echten
Norden seit Jahren bereichern.
Danach reihten sich auf den
Plätzen vier bis sieben die
Damen ein, starke jüngere
Reiterinnen: Sarah Joanna de
Boer-Stut, ihre „kleine“ Schwester Paula de Boer und Friederike
Hahn. Die Jungen greifen also
an. Deshalb lachte Schade auch
verschmitzt, weil er in der
Kleinen Tour seinen vierbeinigen Dressurnachwuchs in
Lauerstellung positionierte. Er
gewann diese mit dem
zehnjährigen Bayern Amore San
Remo. Die Zukunft der schweren Dressur im Lande ist also
gesichert – bei den Zwei- und
den Vierbeinern.
AM EI KO LL-STO B B E
Entspannt: ­
Ragna Mann
strahlt über Gold
bei den Jungen
Reitern/U 25
Ein Leckerbissen für die
Zuschauer war die Junge
Reiter/U 25-Dressur-Tour des
Landesturniers. Während
Caroline Wilm nach dem
Gewinn der ersten Qualifikation auf Elfado (Prix St. Georges)
zu den weiteren Prüfungen der
Meistertour nicht mehr
antreten konnte, zeichneten
sich die erst 19-jährige Franziska Schwiebert auf ihrem
bewährten Fürst Rohan, sowie
die 20-jährige Ragna Mann auf
der Trakehner Stute Indian
Queen als Favoriten für den
Titel ab. Franziska, die bei den
deutschen Meisterschaften mit
ihrem zweiten Championatspferd einen tollen vierten Platz
erreichte, musste in Segeberg
Ragna Mann den Vortritt lassen
und erhielt die Silbermedaille.
Bronze ging dieses Jahr an die
langjährige Landesmeisterin
der Jungen R­eiter, die inzwischen 22-jährige Ninja Rathjens
und ihren Renoir. Souveräne
Trägerin der Meisterschärpe
wurde Ragna Mann. Die
Musterschülerin von Dierk
Groth gewann ihren ersten
Landesmeistertitel verdient,
denn selten sah man ein Pferd
so losgelassen während der
Prüfungen im Viereck agieren,
wie die von Ragna fein gerittene Indian Queen. Als junges
Mädchen hat sie Ponys von
Angelika Jahr geritten und
freut sich immer noch darüber,
dass diese ihr die Trakehner
Stute seit vier Jahren zur
Verfügung stellt. „Alles, was wir
können, haben wir zusammen
gelernt“, berichtet Ragna „und
ich hoffe, dass wir noch bis zum
Grand Prix kommen. Es ist so
schön, eine Pferdebesitzerin zu
haben, die einem vertraut und
keinen Druck aufbaut.“ Nach
dem Abitur im vergangenem
Jahr hat Ragna sich ein Jahr auf
das Reiten konzentriert.
„Beruflich plane ich aber einen
anderen Weg“, erzählt sie,
während ihre Mutter zustimmend nickt: „Ich will Wirtschaftsingenieurswissenschaften in Wedel studieren.“ Beste
Voraussetzungen für die im
westlichen Hamburger Umland
lebende, frischgebackene
Landesmeisterin, um Studium
und Reiten unter einen Hut
bringen zu können.
AM EI KO LL-STOB B E
Schnell: Emilia
Jensen, die neue
Landesmeisterin
in der Dressur der
Junioren
Was für eine rasante Siegerrunde auf dem großen Segeberger
Springplatz. Emilia Josephina
Jensen und ihr Sportpartner
Resümee konnten gar nicht
schnell genug an den Ehrentri-
bünen Fahrt aufnehmen für
eine spektakuläre Ehrenrunde.
Die Jugend traut sich eben was!
Dieses Jahr gab es erfreulich
viele neue Gesichter in der Tour
der Junioren, die mit 15
Starterinnen (darunter ein
mutiger junger Mann, Lennart
Steindl) ansprechend besetzt
war. Emilia Jensen war nicht
nur die Schnellste, sondern
auch die Beste und gewann alle
drei Qualifikationsprüfungen
für die Landesmeisterschaft.
Die großgewachsene 15-Jährige
profitierte davon, dass ihre
ältere Schwester eine reiterliche Auszeit in diesem Jahr
nahm, um sich auf das Abitur
vorzubereiten. So konnte sie
den Fuchs ihrer Schwester
sowohl bei den deutschen
Jugendmeisterschaften
vorstellen („Da waren wir
mittelmäßig“, merkt die junge
Dame selbstkritisch an) als
auch bei den Landesmeisterschaften. Natürlich fieberten
nach erfolgreicher Abiprüfung
Schwester und Mutter am
Dressurviereck mit. Dass es für
Resümee und Emilia so
erfolgreich laufen würde, war
eine kleine Überraschung.
Insbesondere die Kür, die Emilia
mit 75,08 Prozent souverän vor
der Vizemeisterin Vivien
Koecher auf Reine Freude und
der Drittplatzierten Antonia
Heidorn auf Opgardens
Sandman gewann, ließen ihr
Talent für den Dressursport
aufblitzen. Talent und Nervenstärke – eine super Kombi für
sportlichen Erfolg. Darf sie
denn nach dem Erfolg Resümee
weiter reiten? „Da haben wir
noch gar nicht drüber gesprochen, ich glaube, da muss ich
noch mit meiner Schwester
verhandeln.“ Drücken wir
Emilia und Resümee die
Daumen für eine Fortsetzung
der Zusammenarbeit – die
beiden können nicht nur
„schnell“, sondern auch
ausdrucksvolle Versammlung.
Die gesamte Berichterstattung lesen Sie in der aktuellen Printausgabe von PFERD+SPORT!
AME I KOLL-STOB B E
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Die 18-jährige Teike Carstensen
strahlte in Bad Segeberg mit der
Sonne um die Wette und freute
sich über den Gewinn ihres
ersten Landesmeistertitels bei
den Junioren. „Ich bin mit viel
Ehrgeiz gestartet und es fing ja
auch gut an“, so die erfolgreiche Reiterin. Und es ging gut
weiter: Nicht einen Fehler ließ
sich Teike Carstensen zuschulden kommen und blieb auch in
der Final-Wertung, einer
Springprüfung der Klasse S* mit
Stechen, fehlerfrei und schnell.
Ihre sportliche Partnerin unter
dem Sattel war Zürich, neunjährige Holsteiner Stute v. Carentino/Quinar, als Züchterin der
Athletin zeichnet Oma Margit
Petersen verantwortlich. Denn
Teike wurde, wie ihre
jüngeren Geschwister
Beeke, die bei den
Landesmeisterschaften Platz
vier belegte, und Tjade, in eine
hocherfolgreiche Holsteiner
Züchterfamilie geboren. Ihre
Eltern, Jörg und Yvonne, beide
für ihre Leistungen im Viereck
und Parcours bis zur schweren
Klasse mit goldenen Schleifen
dekoriert, betreiben gemeinsam mit den Großeltern Margit
und Thomas Petersen die weit
über Schleswig-Holsteins
Grenzen hinaus bekannte
Hengststation Sollwitt in
Sollwittfeld. Erfolgreiches
Reiten ist deshalb noch keine
Selbstverständlichkeit, aber die
Kinder Carstensen stehen in
den Ergebnislisten häufig
vorne. So nahm Teike 2012 an
der Deutschen Meisterschaft
teil, fuhr zur Europameisterschaft nach Österreich und
belegte mit der deutschen
Mannschaft den vierten Platz.
2014 gewann sie Silber bei den
Deutschen Jugendmeisterschaften und bei den Europameisterschaften in Italien
Bronze im Team. Im Braunschweig wurde sie zur Bundesnachwuchschampionesse
gekürt und holte 2015 Silber
beim „Goldenen Sattel“ in
Leipzig. Für die zahlreichen
herausragenden Triumphe im
Parcours wurde Teike in diesem
Jahr bei der Hengstpräsentation des Holsteiner Verbandes in
Neumünster das Goldene
Reitabzeichen verliehen. Die
Ausbildung von Zürich hat sie
sich zunächst mit ihrem Vater
geteilt, ehe sie die Stute
sechsjährig ganz in ihren Beritt
übernahm. „Zürich hat am
Anfang etwas länger gebraucht, aber mittlerweile fühlt
sie sich sehr sicher an“, urteilt
die Reiterin, „und sie will immer
alles richtig machen.“ Ihren
Saisonabschluss wird Teike bei
der Baltic Horse Show in Kiel
feiern, wo sie zum ersten Mal in
der Großen Tour an den Start