Zeit.signale: Vergesst die Wurzel nicht! Bei einer Diskussionsrunde über die Aufgaben der Kirche verwies einer der Diskutierenden auf das Gleichnis vom barmherzigen Samariter und zog damit die Schlussfolgerung, dass sich die Kirche nicht so sehr um den Kult, um den Gottesdienst zu kümmern habe, sondern um die Benachteiligten. Denn der Priester und der Levit hätten aus Sorge um eine mögliche rituelle Unreinheit (durch die Berührung eines Toten) die gebotene Nächstenliebe vernachlässigt – und Jesus hätte dieses Verhalten mit seinem Gleichnis kritisiert. Im Verlauf des Gespräches bemängelte ein Teilnehmer, es gäbe immer noch eine diakonische Blindheit, das heißt, die Kirche würde ihre karitativen Aufgaben vernachlässigen – eine Aussage, der zum Teil widersprochen wurde. Ein anderer Diskutant forderte, dass die Kirche ihre Kirchlichkeit aufgeben müsse, wenn diese sich als Barriere erweisen würde, das heißt, wenn sie eine Hemmschwelle wäre, die verhindere, dass sich Hilfesuchende an die Kirche wenden würden. Die „Diakonia“, die konkrete Nächstenliebe, ist seit Anbeginn an eine der Grundvollzüge der Kirche. Sie hat meines Erachtens in den letzten Jahren eine verstärkte Aufmerksamkeit erfahren. Das Wirken von Papst Franziskus ist da nicht nur für die katholische Kirche prägend. Außerdem erfahren die Kirchen durch ihr karitatives und diakonisches Wirken besondere Wertschätzung und erreichen Menschen, die ansonsten kaum noch für christliche Inhalte ansprechbar sind. Dennoch möchte ich vor einer einseitigen Betonung der „Diakonia“ warnen. Neben ihr gehört auch die „Martyria“, die Verkündigung des Evangeliums, zu den Grundvollzügen der Kirche. Natürlich ist es auch ein Glaubenszeugnis, dem Nächsten zu helfen, doch darf Christus dabei nicht versteckt werden. Der dritte Glaubensvollzug der Kirche ist die „Liturgia“, die Aufgabe, das Gedächtnis Jesu zu feiern und die Menschen im Alltag und an den „Knotenpunkten des Lebens“ zu stärken. Und dieser Aspekt „verkümmert“ zusehends. Was meiner Ansicht dazu führt, dass der Kern des christlichen Glaubens kaum noch zur Sprache kommt: die persönliche Beziehung des Einzelnen zu Gott. Das ist mir das Wichtigste: Dass ich im Angesicht Gottes lebe, dass ich zum Vater Jesu Christi und zu meinem Vater „Du“ sagen kann, dass ich wie der Zöllner im Tempel sagen kann: „Gott, sei mir Sünder gnädig“ und durch das Sterben und Auferstehen Jesu auf Vergebung hoffen darf. Das ist die Wurzel, und ich befürchte, wird die Wurzel vergessen, verkümmern auch die Zweige, die Nächstenliebe, die Verkündigung, der Gottesdienst. Zuspruch am Sonntag: Gebet ist ein Weg, Menschen lieb zu haben. Richard J. Foster -4- KATHOLISCHE KIRCHENGEMEINDE ST. ANDREAS PASTORALVERBUND ST. KUNIGUNDE KASSEL-OST ST. ANDREAS· ST. KUNIGUNDIS· ST. JOHANNES BOSCO·ST. HEINRICH Ochshäuser Str. 40, 34123 Kassel Tel.: 0561 / 512670 E-Mail: [email protected] Homepage: www.st-andreas-kassel.de Pfarrnachrichten vom 16. – 23. Oktober 2016 Wir machen den Weg frei: Durch das Gebet! P. Piotr Polkowski, Pfarrer Franz Reuting, Diakon Melissa Heimlich, Gemeindereferentin Sonntag, 16. Oktober 2016 – 29. Sonntag im Jahreskreis .........09.30 Uhr Hochamt in St. Andreas .........09.30 Uhr Kindergottesdienst im Gemeindehaus .........11.00 Uhr Hochamt in St. Kunigundis Gebet ist nicht nur der berühmte „heiße Draht“ zum Himmel. Gebet ist ein vor Gott knien, vor Gott stehen, vor Gott sitzen oder mit Gott gehen. Er ist da! Montag, 17. Oktober .........08.30 Uhr Rosenkranz, wir beten, für unsere verfolgten Brüder und Schwestern, dass sie den Mut nicht verlieren und die Hilfe der Mitchristen erfahren. Anschließend Eucharistiefeier Donnerstag, 20. Oktober .........18.00 Uhr Rosenkranz, wir beten für alle jungen Menschen, die den Ruf in sich spüren, einen Dienst in der Kirche zu übernehmen. Anschließend Eucharistiefeier .........19.30 Uhr Verwaltungsratssitzung Samstag, 22. Oktober .........16.30 Uhr Beichtgelegenheit in St. Andreas Sonntag, 23. Oktober– Sonntag der Weltmission Missionare = Botschafter der Barmherzigkeit Im Jahr der Barmherzigkeit steht das Erbarmen auch im Mittelpunkt des Weltmissionssonntags am 23. Oktober, dessen Motto „… denn sie werden Erbarmen finden“ lautet. Gottes Liebe in der Nächstenliebe und in der Barmherzigkeit zu bezeugen, wiegt dabei schwerer als „nur“ vom Evangelium zu reden. Die frohe Botschaft wird am glaubwürdigsten in Worten und Taten der Liebe bezeugt. -2- Gottesdienste vom 16. – 23. Oktober 2016 Sonntag .....................16. Oktober – 29. Sonntag im Jahreskreis L1: Ex 17.8-13 .................. L2: 2 Tim 3,14-4,2 ................ Ev.: Lk 18,1-8 09.30 Uhr ...................für ++ Eltern Erna und Rudolf Gaida und Eltern beiderseits ...................................für ++ Eltern Hans und Beata, Großeltern beiderseits und alle Angehörige Kollekte: ...................für das Priesterseminar Montag......................17. Oktober – Hl. Ignatius von Antiochien 08.30 Uhr .........Rosenkranz 09.00 Uhr .........zur diamantenen Hochzeit für das Ehepaar Kopanski Dienstag ....................18. Oktober – Hl. Lukas, Evangelist 08.30 Uhr .........Wortgottesdienst – wir beten besonders für Herrn Hermann Jakobshagen zum Geburtstag 18.00 Uhr .........Rosenkranzandacht Mittwoch ..................19. Oktober 08.30 Uhr .........um deinen Geist des Rates und der Heilung für ein trauriges Herz in einer schwierigen Familiensituation 18.00 Uhr .........Rosenkranzandacht Donnerstag ...............20. Oktober 18.00 Uhr .........Rosenkranz 18.30 Uhr .........für + Arthur Quandt und Angehörige Freitag ......................21. Oktober – Hl. Ursula und Gefährtinnen 08.30 Uhr .........in besonderem Anliegen 18.00 Uhr .........Rosenkranzandacht Samstag ....................22. Oktober – Vorabendmesse in St. Kunigundis 18.30 Uhr .........in besonderem Anliegen Sonntag .....................23. Oktober – 30. Sonntag im Jahreskreis 09.30 Uhr .........für Lebende und ++ der Familien Penner, Waal und Tulsky .........................für + Willi Malsam zum 2. Jahresgedächtnis und ++ Eltern und Geschwister. Für die Lebenden der Familie Malsam Kollekte: ..............missio -3-
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