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Bielefelder
Zeitung
unabhängig = bürgerlich
Montag, 17. Oktober 2016
HEUTE IM LOKALTEIL
Preis: 1,80 Euro
Merkels
Blick in die
Zukunft
Ex-Werkstattbetreiber in Haft
Der ehemalige Betreiber einer Bielefelder
Autowerkstatt hat viele Kunden betrogen.
Er hatte Geld kassiert, aber die Reparaturen
nicht ausgeführt. Das Amtsgericht verurteilte den 31-Jährigen zu zehn Monaten Haft.
Gottesdienst im Druckhaus
Es ist ein Modellprojekt
des Erzbistums: Die katholische Kirche veranstaltet Gottesdienste an
ungewöhnlichen Orten –
so auch am 30. Oktober
im WESTFALEN-BLATTDruckhaus. Pastor Herbert Bittis ist Mitinitiator.
Kanzlerin bei der
Jungen Union
in Paderborn
Traumlos für DSC-Frauen
Arminias Frauen haben im Topspiel der
2. Fußball-Bundesliga ein 1:1 (0:0) beim
SV Meppen erreicht und freuen sich über
das Los im DFB-Pokal-Achtelfinale: Titelverteidiger Wolfsburg kommt nach Bielefeld.
Arminia hält weiter zu Rehm
Rummenigge rüffelt Bayern
Klubchef Karl-Heinz Rummenigge nervte
Bayerns Schlendrian beim 2:2 in Frankfurt. Er forderte eine bessere Einstellung.
Bundesliga aktuell
FSV Mainz 05 - SV Darmstadt 98
2:1
VfL Wolfsburg - RB Leipzig
0:1
DTM: Wittmann siegt wieder
Marco Wittmann ist zum
zweiten Mal Meister im
Deutschen Tourenwagen
Masters. Dem 26-Jährigen reichte dazu im letzten Saisonrennen ein
vierter Platz auf dem Hockenheimring.
KULTUR
Alle singen mit »lucky Luke«
Luke Mockridge, 27 Jahre
junger Comedian, weiß
zu begeistern: Vor 5600
Menschen im Haller Gerry Weber Stadion präsentierte er ein mitreißendens Programm – Chorgesang inklusive.
DAS WETTER IN BIELEFELD
24h/Minimum
10°
morgens
mittags
abends
24h/Maximum
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Nr. 242 / 42. Woche / 2978 / 71. Jahrgang
gegründet 1946
Berlin (dpa). Nach dem Suizid
des mutmaßlichen Terroristen
Dschaber Al-Bakr (22) suchen
Ermittler nach Verbindungen
zur Terrormiliz IS. Bislang gebe
es keine ausreichend gesicherten Bezüge zum IS, sagte ein
Sprecher der Bundesanwaltschaft in Karlsruhe der »Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung«. Die Ermittlungsbehörden vermuten, dass Al-Bakr
im Auftrag des IS handelte. Ende August sei der Syrer aus der
Türkei kommend in Leipzig gelandet und habe dabei seinen
Anschlagsplan »in der Tasche«
gehabt, zitierte die Zeitung Ermittler. Die »Berliner Morgenpost« berichtete, der Syrer habe
sich in der zweiten Septemberhälfte für eine Nacht in Berlin
aufgehalten und eine Kontaktperson getroffen. Nach dem
Suizid Al-Bakrs in der JVA Leipzig werden die Behörden weiter
kritisiert.
Seite 5
Erfolg für den
Klimaschutz
SPORT
Die Verantwortlichen von
Zweitligist Arminia Bielefeld haben die Jobgarantie für Rüdiger Rehm erneuert. Der Trainer wird
auch nach dem neunten
sieglosen Spiel in Folge
nicht in Frage gestellt.
Noch keine
Spur zum IS
Schon fast im Wahlkampfmodus: Kanzlerin Angela Merkel (CDU) gibt sich in Paderborn selbstbewusst.
Von Andreas S c h n a d w i n k e l
P a d e r b o r n (WB). Angela Merkel geht einen weiteren
Schritt auf die Kritiker ihrer
Flüchtlingspolitik zu. Die
Kanzlerin hat am Samstag
beim Deutschlandtag der Jungen Union in Paderborn eine
konsequentere Abschiebung
von Flüchtlingen, die kein
Asylrecht haben, gefordert
und dies als »nationale Kraftanstrengung« bezeichnet.
Merkel sagte, dafür müssten
die Ausländerbehörden besser
ausgestattet werden. Vor allem
aber müssten Bund, Länder
und Kommunen stärker kooperieren. »Es interessiert die Bürger nicht, wer wen beschuldigt.« Bei den im Vorjahr offiziell knapp 900 000 gekommenen Flüchtlingen gebe es eine
Anerkennungsquote von 60
Prozent. Diesen Menschen
müsse Deutschland »ein Angebot machen, offen und neugierig sein – aber auch fordern«,
betonte die Kanzlerin und verteidigte den EU-Flüchtlingsdeal
mit der Türkei: »Es gibt fast kei-
ne Toten mehr in der Ägäis.
Ähnliche Verträge müssen auch
mit Mittelmeer-Anrainern wie
Tunesien und Ägypten geschlossen werden.« Die Flüchtlingskrise nahm einen großen
Teil der Rede ein, aber die
Kanzlerin sprach auch andere
ihr wichtige Themen an.
Entwicklungshilfe: Wenige
Tage nach ihrer Reise in die
Länder Mali, Niger und Äthiopien ging Merkel auf Afrika ein.
Demografieforscher erwarten
auf dem Kontinent eine Verdoppelung der Bevölkerungszahl auf 2,5 Milliarden Men-
schen im Jahr 2050. Man müsse
»Entwicklungshilfe so machen,
dass Entwicklungschancen im
privaten Bereich entstehen«,
sagte Merkel. Wenn in Afrika
alle jungen Menschen »ein
Smartphone haben, aber keine
Entwicklungschancen,
dann
hat nicht nur Deutschland ein
Problem – dann hat die Welt
ein Problem«, so Merkel.
Krieg in Syrien: Angesprochen auf die humanitäre Lage
in der syrischen Stadt Aleppo,
erklärte die CDU-Chefin den
Konflikt zur »Sache der Vereinten Nationen und der Veto-
Seehofer bekräftigt Forderung nach Obergrenze
CSU-Chef
Horst Seehofer beharrt im
Streit mit
Kanzlerin
Angela Merkel (CDU)
auf einer Obergrenze von
200 000 Zuwanderern pro
Jahr. »Ich werde die Seele
der CSU nicht verkaufen.
Verlässlichkeit und Glaubwürdigkeit sind die wich-
tigsten Eigenschaften eines
Politikers«, sagte Bayerns
Ministerpräsident der »Bild
am Sonntag«. »Die Obergrenze von 200 000 Zuwanderern pro Jahr ist –
neben Humanität und Integration der Schutzbedürftigen – ein zentraler
Punkt meiner Politik. Dieses Kernelement werde ich
nicht aufgeben, nur damit
Harmonie herrscht«, bekräftige Seehofer.
Register für
Samenspender
Samsung auf
Flügen verboten
Verhandlungen
über Syrien
Berlin (dpa). Das Bundesgesundheitsministerium will ein
Register für Samenspender aufbauen, damit Kinder aus künstlicher Befruchtung immer die
Identität ihres leiblichen Vaters
erfahren können. Zu jeder
Spende sollen Samenbanken
künftig den Namen, Vornamen,
Geburtstag, Geburtsort, Staatsangehörigkeit und Anschrift des
Spenders speichern müssen.
Berlin (dpa). Das PannenSmartphone Samsung Galaxy
Note 7 darf von sofort an nicht
mehr auf Air-Berlin-Flüge mitgenommen werden. Kurz zuvor
hatte das US-Verkehrsministerium ein Verbot erlassen. Lufthansa teilte mit, man fordere
seine Passagiere auf, die Geräte
nicht auf US-Flüge mitzunehmen. Einige 7er-Modelle waren
in Brand geraten. Wirtschaft
Berlin (dpa). Die diplomatischen Bemühungen zur Lösung
des blutigen Syrien-Konflikts
sollen Anfang der Woche fortgesetzt werden. Das verlautete
gestern nach einem Telefonat
zwischen
US-Außenminister
John Kerry und Bundesaußenminister Frank-Walter Steinmeier aus dem Auswärtigen
Amt.
Seite 4: Kommentar
Seite 5: Bericht
Gestatten, Herbst!
Mainz (dpa). Gut 20 000
Menschen in Deutschland heißen Herbst mit Nachnamen.
Diese Zahl hat das Digitale Familiennamen-Wörterbuch ermittelt, das an der Akademie
der Wissenschaften und der Literatur in Mainz angesiedelt ist.
Wie kommt es zu solchen jahreszeitlichen Nachnamen? Rita
Heuser, die an dem Wörterbuch
mitarbeitet, mutmaßt, dass der
Geburtstag des den Familien-
Der Nachname passt zur
Jahreszeit.
Foto: dpa
namen begründenden Ahnen
vielleicht im Herbst lag. Oder er
zu dieser Jahreszeit seinen Zins
an den Lehnsherren abführen
musste. Für das Wörterbuch
der Familiennamen wühlen
sich neun Mitarbeiter und viele
Praktikanten seit 2012 durch
eine Datenbank mit 850 000
unterschiedlichen Namen: die
Festnetzanschlussdaten der Telekom. 24 Jahre soll die Arbeit
dauern.
Foto: Oliver Schwabe
mächte«. Als sie dies zögerlich
äußerte, hatte die »Frankfurter
Allgemeine Sonntagszeitung«
vorab berichtet, Merkel wolle
für schärfere Sanktionen gegen
Russland werben – wegen der
Kriegsführung in Syrien.
Digitalisierung: Hier mahnte
die Kanzlerin: »Es ist nicht ausgemacht, dass uns die Digitalisierung der Industrie schnell
genug gelingt.« Das liege auch
am Datenschutz. »Unser Verhältnis zu Daten ist noch komplizierter als unser Verhältnis
zur Kohle.« Die CDU-Vorsitzende bezeichnete Deutschland als
»digitales Entwicklungsland«
und nannte ein Beispiel: »Marokko hat die Fingerabdrücke
seiner Bewohner digitalisiert.
Und wenn wir mit den Behörden dort Fingerabdrücke abgleichen wollen, schicken wir
Faxe mit den Abdrücken.«
Wahlkampf: Merkel machte
auch Stimmung in Hinblick auf
die Wahlen. »NRW wird unter
Wert regiert«, sagte sie und bekam Riesenbeifall für den Appell: »Wir müssen Rot-RotGrün verhindern«.
Mehr auf den Seiten 2 bis 4
Genf/Kigali (epd). Erfolg im
Kampf gegen Treibhausgase:
Die Staatengemeinschaft hat
sich auf eine schrittweise drastische Reduzierung der besonders klimaschädlichen Fluorkohlenwasserstoffe (FKW) geeinigt, die vor allem in Kühlgeräten eingesetzt werden. Dies
wurde am Samstag auf einem
UN-Gipfel mit 197 Teilnehmerstaaten in Ruandas Hauptstadt
Kigali vereinbart. Damit könne
die globale Erderwärmung um
bis zu 0,5 Grad gesenkt werden,
sagte der Chef des UN-Umweltprogramms, Erik Solheim. Bundesumweltministerin Barbara
Hendricks (SPD) begrüßte die
Einigung. »Die Beschlüsse sind
ein Meilenstein für den Klimaschutz.« FKW sind Nachfolger
der verbotenen Fluorchlorkohlenwasserstoffe (FCKW), welche die Ozonschicht stark schädigen.
Seite 4: Hintergrund
und Kommentar
NA, WER SAGT’S DENN!
»Politik ist nicht nur das,
was am Abend bei Anne
Will passiert.«
Professor Harald W e l z e r ,
Zukunftsforscher aus Flensburg
»Wir werden Frau
Zschäpe fragen«
Fall Peggy: wohl kaum Folgen für NSU-Prozess
Erfurt/Jena (dpa). In Thüringen soll heute die neue Sonderkommission zu ungeklärten
Fällen von Kindstötungen seit
1990 die Arbeit aufnehmen.
Es ist eine Konsequenz der
Ermittler aus dem Fund von
DNA-Spuren des mutmaßlichen
NSU-Terroristen Uwe Böhnhardt, die in der Nähe der
sterblichen Überreste der getöteten neunjährigen Peggy aus
Oberfranken
sichergestellt
worden waren. Neue Erkenntnisse lägen bislang nicht vor,
sagte gestern ein Sprecher des
Polizeipräsidiums
Oberfranken. »Es wurde natürlich am
Wochenende durchgearbeitet.«
Die Sonderkommission in
Thüringen ist bei der Landespolizei Jena angesiedelt und
soll eng mit der Staatsanwaltschaft Gera zusammenarbeiten.
In Jena, wo das mutmaßliche
NSU-Trio um Uwe Böhnhardt,
Uwe Mundlos und Beate Zschäpe aufgewachsen ist, gab es in
den 90er Jahren drei Kindsmorde, zwei von ihnen sind nicht
aufgeklärt.
Nach Ansicht von Opferanwalt Mehmet Daimagüler wird
der brisante Fund von DNASpuren Uwe Böhnhardts den
Münchner Prozess um die NSUMordserie wenig beeinflussen.
»Ich glaube nicht, dass die neuen Entwicklungen insgesamt
eine große Auswirkung auf das
Verfahren haben«, sagte der
Rechtsanwalt am Wochenende.
Beate Zschäpe steht als einzige Überlebende des NSU-Trios in München vor Gericht, wo
wegen der Morde an neun türkisch- und griechischstämmigen Kleinunternehmern und
einer Polizistin verhandelt
wird. »Wir werden auf jeden
Fall Frau Zschäpe fragen, welche Kenntnisse sie hatte.«
Bielefelder
Zeitung
A-2-Unfall:
zwei Verletzte
Montag
17.
Bielefeld (WB).
Ein
hoher
Sachschaden und zwei Verletzte:
das war das Ergebnis eines Unfalls
auf der Autobahn 2 gestern Nachmittag. Ein 48-jähriger war zwischen den Abfahrten Ostwestfalen-Lippe und Bielefeld-Ost in
Richtung Dortmund unterwegs.
Auf dem linken Fahrstreifen
musste er um 14.20 Uhr verkehrsbedingt bremsen – ebenso wie der
hinter ihm fahrende 44-jährige
Mercedes-Fahrer.
Der 56 Jahre alte Fahrer eines
Corvette-Sportwagens
übersah
dies und schob den Mercedes auf
den Audi. Die Beifahrerinnen im
Mercedes und im Sportwagen erlitten dabei leichte Verletzungen
am Kopf und am Nacken. Ein Rettungswagen brachte sie ins Krankenhaus. Die Polizei schätzt den
Schaden auf etwa 46 000 Euro.
Aufgrund des Unfalls kam es zu
einem Stau von sechs Kilometern
Länge.
Oktober
291. Tag des Jahres 2016
75 Tage bis Jahresende
Kalenderwoche 42
07:55 Uhr
18:26 Uhr
19:38 Uhr
09:13 Uhr
Neumond erstes Viertel Vollmond letztes Viertel
30.10.
07.11.
14.11.
22.10.
GUTEN MORGEN
Kohlrabi
Er gibt gerne damit an, wie
schnell er Einkäufe erledigt. Und
manchmal prahlt er sogar damit,
auch ohne Einkaufszettel alle nötigen Lebensmittel im Laden im
Eilverfahren zu finden. Und auch
diesmal war er stolz darauf, wie
schnell er wieder die lange Liste
abgearbeitet hatte. Doch dann
kam das böse Erwachen: In der
Gemüseabteilung hatte er diesmal wohl Tomaten auf den Augen. Denn im Kohlrabi-Fach griff
er diesmal ohne richtig hinzusehen zu – und bemerkte nicht,
dass sich dort ein Salatkopf versteckte. Als er dann zuhause die
Ware auspackte, fehlte vom Kohlrabi jede Spur. Und er bekam die
Quittung für seinen überhasteten
Einkauf. Denn da hatte er nun
den Salat. . . Stefan B i e s t m a n n
Martin Rütter
ist zurück
Bielefeld (WB). Sein Auftritt
im vergangenen Jahr in der Seidensticker-Halle war ausverkauft.
Jetzt kehrt Hunde-Experte Martin
Rütter zurück nach Bielefeld. Am
Donnerstag, 9. Februar, gastiert
er erneut in der SeidenstickerHalle. Es ist ein Zusatztermin der
erfolgreichen Tournee »Nach-Sitzen«. Der 46-Jährige ist vor allem
durch seine Auftritte im Fernsehen bekannt. So wirkt der gebürtige Duisburger seit 2008 in der
Doku-Reihe »Der Hundeprofi« bei
Vox mit. Dort unterstützt er Familien bei der Erziehung ihrer
Vierbeiner. Beim Auftritt in Bielefeld will sich Rütter erneut auf
eine »einzigartige Exkursion
durch die Hundehütten dieser
Nation« begeben. Karten gibt es
in den WESTFALEN-BLATT-Geschäftsstellen.
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Feuerwerk
zum Jubiläum
Alte Bibel trifft auf moderne Technik: Pastor Herbert Bittis (rechts) und
Regina Beissel freuen sich auf den Gottesdienst im WESTFALEN-BLATT-
Druckhaus. Uwe Trant, Leiter der Weiterverarbeitung, gibt den beiden
Besuchern einen ersten Einblick in die Rotation. Fotos: Bernhard Pierel
Gottesdienst im
WESTFALEN-BLATT-Druckhaus
Ungewöhnliche Aktion der katholischen Kirche – anschließend Führung
Von Stefan B i e s t m a n n
B i e l e f e l d (WB). Mit Gottesdiensten im Tierheim, Stadttheater oder beim Unternehmen Goldbeck hat die katholische Kirche weit über die Stadtgrenzen Bielefelds hinaus für
Aufsehen gesorgt. Am Sonntag,
30. Oktober, um 18 Uhr veranstaltet die Kirche erstmals
einen Gottesdienst bei einer
Zeitung – im WESTFALENBLATT-Druckhaus in Sennestadt.
»Die Kirche muss sich mehr öffnen und mehr auf die Menschen
zugehen«, sagt Herbert Bittis. Der
Schildescher Pastor ist gemeinsam
mit Gemeindereferentin Regina
Beissel verantwortlich für die Initiative »Gast & Haus«. Das Modellprojekt im Erzbistum Paderborn
besteht seit mehr als zwei Jahren.
»Es geht auch darum, die alte
christliche Tradition der Gastfreundschaft wieder aufleben zu
lassen«, erklärte Regina Beissel.
Die Gottesdienste an ungewöhnlichen Orten sind ein wichtiger Teil des Konzepts. Das Projekt
sei damals zu Beginn noch zunächst innerhalb der Kirche »zö-
gerlich begleitet« worden. »Aber
mittlerweile wird es auch von Kollegen in anderen Städten aufgegriffen«, sagt Bittis. Auch Regina
Beissel stellt zufrieden fest: »Wir
spüren eine große Offenheit dem
Projekt gegenüber.«
Der Gottesdienst im Theater sei
besonders gut angekommen. »Da
haben Schauspieler während des
Gottesdienstes Szenen gespielt«,
berichtet er. Die Kirche suche be-
wusst
Menschen
an
ihrem
Arbeitsplatz auf, berichtet Bittis.
Das Thema des Gottesdienstes
orientiere sich immer an dem besuchten Ort – so auch im WESTFALEN-BLATT-Druckhaus.
»Zeitungen beschäftigen sich
mit Nachrichten«, sagt Bittis. Und
auch das Evangelium sei eine gute
Nachricht. »Und diese uralte Nachricht ist immer noch aktuell«,
stellt der Pastor fest. Zeitungen
bildeten zudem das Leben ab.
»Und in der Bibel steht das ganze
Leben drin«, sagt Pastor Bittis.
Der Gottesdienst im WESTFALEN-BLATT-Druckhaus, Am Beckhof 1, beginnt um 18 Uhr. Anschließend ist eine Führung durch die
Rotation geplant. Anmeldungen
sind nicht erforderlich. Weitere
Infos gibt es bei Pastor Herbert
Bittis unter der Telefonnummer
05 21/8 01 83 22.
Neues Programm
Direkt nach dem Gottesdienst ist eine Führung im WESTFALENBLATT-Druckhaus am Beckhof in Sennestadt geplant.
Der Gottesdienst im WESTFALEN-BLATT-Druckhaus am
30. Oktober bildet den Auftakt des neuen Programms
der katholischen Initiative
»Gast & Haus«. Am 27. November geht es dann weiter
im Jugendhaus Sieker, Greifswalder Straße. Am Heiligabend ist ein Gottesdienst im
Filmhaus an der August-Bebel-Straße geplant – inklusive
eines Kinofilms. Die weiteren
Orte: 29. Januar Bodystreet,
Westerfeldstraße 1, 12. Februar Fahrschule Jan Forys, Herforder Straße 253, 19. März
Bestattungshaus Im Stift.
Mehr Infos unter:
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Drei Tage Einbahnstraße
Comedy in der Oldtimerbahn
Bielefeld (WB). Die Hermannstraße wird von heute an zwischen Turnerstraße und August-Bebel-Straße für drei Tage zur Einbahnstraße. Befahrbar ist sie auf diesem Abschnitt dann nur noch in Richtung AugustBebel-Straße. Grund für die Einbahnstraßenregelung ist die Erneuerung
von Fernwärmeschachtdeckeln im Kreuzungsbereich Hermannstraße/Turnerstraße. Fußgänger können den Baustellenbereich passieren.
Bielefeld (WB). Comedy in der Stadtbahn mit Heinz Flottmann bietet
der Verkehrsbetrieb Mobiel am Sonntag, 23. Oktober. Start ist um 10.30
Uhr an der Stadtbahn-Haltestelle Sieker. Während der etwa eineinhalbstündigen Fahrt in der 1962 gebauten Bahn, die von Sieker nach Senne
und zurück fährt, ist eine humorvolle Stadtführung geplant. Karten gibt
es im Mobiel-Haus, Niederwall 9, und im Servicecenter im Jahnplatz.
Bielefeld (WB). »Feuer und
Flamme« heißt es am Samstag,
29. Oktober, wenn die Stadtwerke
anlässlich des 25-jährigen Bestehens der Stadtbahn vor der
Kunsthalle eine Festmeile einrichten. Höhepunkt der Feierlichkeiten soll um 22.15 Uhr das von der
Firma Flash Art inszenierte Höhenfeuerwerk sein. Gezündet
wird die Pyroshow vom Johannisberg aus, sodass die Zuschauer die
Show aus verschiedenen Stadtteilen erleben können.
Besonderheit: Die Musik wird
synchron von Radio Bielefeld
übertragen. Dabei wird der Song
»Wind of change« von den Scorpions einen dramatischen Auftakt
setzen. Flash-Art-Geschäftsführer
Markus Katterle freut sich mit seinem Team darauf, nach vielen
Jahren wieder ein Großfeuerwerk
in der Heimatstadt zu inszenieren
– mit vielen modernen Effekten
und Lichtinstallationen sowie
einer Dauer von 20 Minuten.
Jobmesse in
der Stadthalle
Bielefeld (WB). Ob Aussteller
oder Besucher – bei der Jobbörse
gewinnen beide Seiten. Attraktive
Arbeitgeber und Bildungsinstitutionen treffen am Wochenende
26./27. November auf tausende Talente, wenn die Jobmesse zum
zwölften Mal in der Region Station
macht. In der Stadthalle rollt die
veranstaltende Agentur Barlag den
roten Teppich aus und bietet ein
Wochenende lang eine wichtige
Plattform für den persönlichen
Austausch zwischen Unternehmern und Bewerbern.
Schüler, Auszubildende, Uni-Absolventen, Wechselwillige und
Quereinsteiger sowie Berufsprofis
der Generation 50 plus nutzen die
Jobbörse für neue Kontakte. Vertreten sind zahlreiche regionale, nationale und internationale Aussteller. Geöffnet hat die Messe in der
neuen Ausstellungshalle der Stadthalle am Samstag von 10 bis 16 Uhr
und am Sonntag von 11 bis 17 Uhr.
Mechaniker betrügt Kunden: zehn Monate Haft
Ex-Betreiber einer Bielefelder Autowerkstatt kassiert Geld, aber führt keine Reparaturen aus
Von Uwe K o c h
Bielefeld (WB). Zehn Monate
Haft soll der Ex-Betreiber einer Bielefelder Autowerkstatt absitzen,
der seine Kunden betrogen hat. So
gaukelte der 31-Jährige Reparaturen vor, obwohl er überhaupt keine
Arbeit erledigt hatte. Dafür kassierte er aber eine gute Bezahlung.
Erstes Opfer des Bielefelders
wurde die Besitzerin eines Pferdeanhängers aus Harsewinkel. Sie habe, so sagte die Zeugin nun vor
dem Bielefelder Amtsgericht, über
Ebay Kleinanzeigen Kontakt zu der
Reparatur-Werkstatt bekommen.
Besonders die Heckklappe des Anhängers sollte erneuert werden.
Dafür hatte die Frau dem Mechaniker sogar die Holzteile mitgeliefert.
Zwar wollte die Frau die Arbeit
erst nach Abschluss der Reparatur
bezahlen, doch bestand der 31-Jährige auf einen Vorschuss. Die Frau
zahlte 800 Euro und wartete dann
über Wochen auf die Fertigstellung. Doch der Bielefelder hielt seine Kundin hin, gab vor, er sei angeblich im Krankenhaus. Schließlich wurde es der Frau zu bunt. Sie
holte ihren Pferdeanhänger selbst
wieder ab. Reparaturen waren
nicht ausgeführt worden. Das Geld
erhielt sie auch nicht zurück.
Ebenso ging es einem 48-jährigen Arbeiter aus Sennestadt. Er
wollte eine defekte Lichtmaschine
gegen ein neues Teil austauschen
lassen. Der Kfz-Mechaniker kassierte laut Rechnung 240 Euro. Wenige Tage später blieb der Wagen
des Arbeiters erneut wegen der defekten Lichtmaschine liegen. In
einer anderen Werkstatt erfuhr der
Mann, im Auto befinde sich immer
noch eine alte Lichtmaschine.
Ärgerlich war für einen dritten
Kunden der Werkstatt, einen Zerspanungstechniker (34) aus Detmold, der Verlust von vier neuen
Reifen auf Alufelgen, die aufgearbeitet werden sollten. Der Werkstatt-Inhaber kassierte vorab 3500
Euro. Nach vier Wochen teilte er
mit, die Reifen seien angeblich »geklaut worden«.
Während das Amtsgericht im
letzten Fall keine stichhaltigen Beweise gegen den Angeklagten fand,
sah Amtsrichterin Tina Rüdiger
den mehrfach vorbestraften Bielefelder in den anderen Anklagen
wegen der Aussagen der Opfer als
überführt an. Zudem war der Mann
2014 und 2015 wegen Betruges verurteilt worden, weil er über Ebay
Autoteile (Zylinderkopfdeckel, Kotflügel, Stoßstangen und Zierleisten
für 3er BMW) angeboten und dafür
Geld kassiert hatte. Die Waren hatten die Käufer jedoch nie erhalten.
»Sie erzählen hier was vom
Pferd«, wetterte die Amtsrichterin.
Eine günstige Sozialprognose gebe
es für den Bielefelder nicht, daher
müsse er die zehn Monate Haft
auch absitzen. Tina Rüdiger: »Sie
lügen sich was in die Tasche und
uns lügen Sie an.«