Startup Monitor 2016: Vom Wachsen und

Startup Monitor 2016: Vom Wachsen und Gedeihen
Keyfacts
- Hannover-Oldenburg ist neuer Startup-Hotspot
- Deutsche Startups werden immer internationaler
- Die Mehrzahl von ihnen kooperiert mit etablierten Unternehmen
18. Oktober 2016
Während Berlin seine Rolle als Leuchtturm der deutschen Startup Szene weiter beibehält,
fächert die Startup-Landschaft immer weiter auf. Jenseits des Gründer-Hotspots in der
Hauptstadt werden auch andere Regionen im Land für Gründer immer attraktiver – das ist eines
der zentralen Ergebnisse des deutschen Startup Monitors, der heute veröffentlicht wurde.
Die Studie, die KPMG in Zusammenarbeit mit dem Bundesverband Deutscher Startups erstellt
hat, bündelt in diesem Jahr die Ergebnisse einer Befragung von rund 1.200 Startups mit
insgesamt mehr als 14.500 Beschäftigten. Die Studie, die seit nunmehr vier Jahren die
Entwicklung der Startup-Szene beobachtet, thematisiert die Entwicklung von Startups, die
jünger als zehn Jahre sind und entweder hochinnovative Geschäftsmodelle oder aber ein
signifikantes Mitarbeiterwachstum verfolgen.
„Berlin bleibt zwar weiterhin sowohl hinsichtlich der absoluten Zahlen als auch hinsichtlich der
geplanten Neueinstellungen weiterhin Vorbild, aber auch in immer mehr anderen Regionen des
1/4
Landes bildet sich ein funktionierendes Startup-Ökosystem heraus“, sagt Tim Dümichen,
Partner Tax und Smart Start bei KPMG Deutschland.
Startup Monitor: Hannover-Oldenburg neuer Hotspot für Gründer
Neben den bisher bei Gründern besonders beliebten Standorten in Berlin, Hamburg, München,
der Region Stuttgart und Karlsruhe sowie der Region Rhein-Ruhr hat es in diesem Jahr
erstmalig die Region Hannover-Oldenburg auf die Landkarte der Startup-Hotspots geschafft. Mit
insgesamt 6,9 Prozent aller in Deutschland ansässigen Startups überflügelte die Gegend in
Niedersachsen sogar den Stadtstaat Hamburg, wo 6,4 Prozent aller deutschen Startups ihren
Unternehmenssitz haben.
Aber auch jenseits dieser sechs Kernregionen wächst die Startup-Landschaft in die Breite.
Hatten im vergangenen Jahr noch fast 70 Prozent aller in Deutschland ansässigen Startups
ihren Unternehmenssitz in einer dieser Regionen, so sind es nun nur noch gut 60 Prozent.
1,1 Mrd.
Euro beträgt der Kapitalzufluss an deutsche Startups
„In der breiten Masse haben Unternehmensneugründungen in Deutschland durchaus das
Potenzial, sich nachhaltig als Jobmotor für die Regionen zu entwickeln“, sagt Dümichen und
verweist auf die durchschnittlichen Beschäftigtenzahlen von derzeit 26,5 Mitarbeitern in der
Wachstumsphase, die gemäß prognostiziertem Wachstum bei sogar 155 Arbeitnehmern liege.
Diese zunehmende Bedeutung entspricht dabei, so Dümichen, auch dem weiter angestiegenen
Kapitalzufluss von derzeit rund 1,1 Milliarden Euro, die insgesamt in die Startups investiert
wurde. Ähnlich dem Vorjahr planen zwei Drittel aller befragten Startups auch im laufenden Jahr
eine erneute Kapitalaufnahme von insgesamt rund 1,3 Milliarden Euro.
In der Zusammenarbeit mit etablierten Unternehmen zeigt sich, dass die einstmals gelegentlich
konstatierte Konfrontationsstellung immer mehr zur Ausnahme wird. So kooperieren gemäß der
jüngsten Untersuchung mittlerweile 70 Prozent der Startups mit etablierten Unternehmen. „Das
ist in vielen Fällen eine win-win-Situation. Die etablierten Unternehmen erfahren durch die
Zusammenarbeit neue Impulse für ihr Geschäftsmodell, die jungen Gründer haben es leichter
beim Kunden- und Marktzugang und profitieren gleichzeitig von der bei den Etablierten
vorhandenen Expertise und Erfahrung“, sagt Dümichen.
Deutsche Startups immer internationaler
Analog zum wachsenden Anteil internationalen Kapitals internationalisieren sich auch die
Belegschaften der Startups immer stärker. So haben bereits jetzt 30 Prozent der Beschäftigten
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eine andere Nationalität als die deutsche Staatsbürgerschaft; den Rekord hält auch hier Berlin,
wo sogar 42 Prozent der Arbeitnehmer und Gründer keinen deutschen Pass haben. „Das
Startup-Ökosystem hierzulande wächst und gedeiht zwar prächtig, aber es besteht dennoch
bisher oftmals aus eher zarten Pflänzchen“, sagt Dümichen. „Der sicherste Weg, sie zu
zertreten, wäre eine Einschränkung der Willkommenskultur, die momentan noch dazu führt,
dass hochqualifizierte Experten aus dem Ausland gerne in Deutschland arbeiten.“
Einen „kleinen Wermutstropfen“ sieht der KPMG-Experte für Startups im in diesem Jahr nur
schwachen Anstieg an Gründerinnen. Waren im vergangenen Jahr 13 Prozent aller StartupGründer weiblich, so sind es in diesem Jahr 13,9 Prozent. „Natürlich ist auch das ein Anstieg
gemessen am Ergebnis des Vorjahres“, sagt Dümichen. „Aber er hätte doch gerne etwas
umfangreicher ausfallen können.“
Zusammengefasst
»Berlin bleibt zwar weiterhin sowohl hinsichtlich der absoluten Zahlen als auch hinsichtlich der
geplanten Neueinstellungen weiterhin Vorbild, aber auch in immer mehr anderen Regionen des
Landes bildet sich ein funktionierendes Startup-Ökosystem heraus.«
Die deutsche Startup-Landschaft fächert immer weiter auf. Jenseits des Gründer-Hotspots in Berlin
werden auch andere Regionen im Land für Gründer immer attraktiver – das ist eines der zentralen
Ergebnisse des deutschen Startup Monitors.
Tim Dümichen
Partner, Tax, Smart Start
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