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NEWSLETTER
November 2016
Wir treffen uns!
Eine von vielen GeschichtenPak Selamet
Liebe Freunde und Gönner des Vereins Zukunft für Kinder
Wir treffen uns! Ausserhalb der alljährlichen Versammlung – einfach so – um zu quatschen, schwärmen,
philosophieren, sich auszutauschen und zu informieren, treffen wir uns in indonesischer Atmosphäre zu balinesischen Leckereien am 25. November 2016 zwischen 17.00 und 20.00 Uhr
im Restaurant Asia-Tisch an der Hallwylstrasse 34 in 8004 Zürich / www.asia-tisch.ch
Informationen und „the latest news“ über Muntigunung kriegen Sie aus erster Hand von Daniel Elber.
Fehlt jemandem noch das erste oder letzte Weihnachtsgeschenk?
Mit viel Freude und Enthusiasmus gefertigt von den Menschen aus Muntigunung, liegen verschiedene Produkte
zum Kauf bereit.
Wer ist dabei?
Aus organisatorischen Gründen bitten wir um eine Anmeldung bis am 18. November 2016:
[email protected] oder 079 279 77 90 (Yvonne Lüscher)
Unkostenbeitrag pro Person für den balinesichen Apéro ist CHF 15.-.
Eine von vielen Geschichten - Pak Selamet
Wir sitzen auf dem Stubenboden von Pak Selamets Haus. Es ist Mittagszeit. Eine gute Stunde zuvor hat ihn Mas Arie
von Dian Desa angefragt, ob er uns etwas über sein Leben erzählen mag, über seine Kindheit und Jugend in Muntigunung und seine Arbeit heute in der Lontarzucker- und Cashewproduktion. Bevor er zu erzählen beginnt, werden
wir von seiner Frau mit Kaffee und einer frisch gekochten Süssspeise aus Maniok bewirtet. Die Gastfreundschaft
der Bevölkerung in Muntigunung ist gross, das Wenige, das man hat, wird grossherzig geteilt. Nach ein paar Minuten
beginnt Pak Selamet zu sprechen. Über eine halbe Stunde erzählt er praktisch ohne Unterbruch.
Seine Familie stammt aus Bukit Catu, Muntigunung, wo er auch heute noch mit seiner Frau und den beiden jüngsten Söhnen lebt. Die Tochter ist bereits erwachsen und hat im Süden Balis Arbeit gefunden.
Pak Selamet ist das jüngste von 5 Kindern. Seinen älteren Geschwistern war es aus finanziellen Gründen nicht
möglich, die Schule zu besuchen. Er selbst ist erst im Alter von knapp 9 Jahren eingeschult worden.
Aus wirtschaftlichen Gründen hat er aber bereits in der 5. Klasse begonnen, dem Vater bei der Herstellung von
Lontarzucker zu helfen.
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Während seiner einmonatigen Schul-Abwesenheit hatte er beim Spielen mit Freunden einen Unfall, bei dem er sich
Arme und Beine verletzte. Sein Wiedereintritt in die Schule verzögerte sich und er verpasste die Frist, um sich für
die Oberstufe zu registrieren. Somit blieb ihm nicht viel anderes übrig, als seinem Vater weiter bei der Herstellung
von Lontarzucker und der Bestellung des Gartens zu helfen.
Mit der Heirat im Alter von 22 Jahren und der Geburt seines ersten Kindes hat sich vieles für Pak Selamet verändert. Er beschreibt, dass die neue Verantwortung schwer auf ihm lastete. Zuvor hatte er «nur» die Eltern unterstützt, aber nun war er zusätzlich verantwortlich für das Wohlergehen von Frau und Kind. Zusätzliche Arbeiten
im Strassenbau oder als Gartenarbeiter in Songan, welches einen halben Tagesmarsch entfernt liegt, hielten die
Familie über Wasser.
Vor rund 8 Jahren hat Pak Selamet begonnen, im Livelihood Programm zu arbeiten. Angefangen hat er als Springer.
Er wurde dort eingesetzt, wo es gerade am Nötigsten war: Renovation von Wassertanks, Rosellaernte, usw.. Heute
arbeitet er als Supervisor in der Cashewproduktion. Er wird Schritt für Schritt geschult, die Verantwortung für die
Cashewproduktion zu übernehmen. Er ist auch einer von 10 Bauern in Muntigunung, welcher hochwertigen Lontarzucker für die Muntigunung Community Social Entreprise herstellt. Sein Arbeitstag beginnt zwischen halbvier
und vier Uhr morgens mit der Ernte des Safts seiner 10 Lontarpalmen und mit Holz hacken, um später den Palmnektar über dem traditionellen Holzfeuer langsam einzudicken. Um 8 Uhr beginnt seine Arbeit im Entwicklungszentrum. Am Abend widmen er und seine Frau sich wieder der Lontarzuckerproduktion. Die Tage sind lang, die
Arbeit hart. Während der Trockenzeit arbeitet er oft bis Mitternacht. Aber Pak Selamet meint, er sei überglücklich.
Dank seiner festen Arbeit in Muntigunung und der Lontarzuckerproduktion muss er sich heute nicht mehr sorgen,
ob er morgen Arbeit und somit genügend zu essen für die fünfköpfige Familie habe. Auch die Wasserbeschaffung
ist heute keine Sorge mehr. Seit dem Bau des kommunalen Wassertanks sei auch der tägliche Wasserbedarf
gesichert. Dank der Schulung der SODIS-Methode haben er und die anderen Dorfbewohner gelernt, wie man das
Wasser trinkbar macht. Auch haben sie im Laufe der letzten Jahre vieles über Hygiene und Gesundheit gelernt.
Dafür sei er dankbar.
Sein grösster Wunsch ist es, dass es seine Kinder einmal besser haben werden als er, dass sie die Schule abschliessen und einen Beruf erlernen können, der es ihnen erlaubt, ein Leben ohne existentielle Sorgen zu fühlen.
Pak Selamet ist sichtlich bewegt. Während er erzählt, treten ihm immer wieder Tränen in die Augen – Tränen der
Dankbarkeit.