Snowactive November 2016 D

DAS MAGAZIN VO N SWIS S - S K I / / N OV E M B E R 2 0 1 6
HOPP
SCHWIIZ!
Der WM-Winter steht vor der Tür
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oben, v.l.n.r.: Michelle Gisin, Patrick Küng, Wendy Holdener
unten, v.l.n.r.: Sandro Viletta, Gino Caviezel
Editorial
Altbewährtes mit Neuem ergänzen
Endlich – nach langer und intensiver Vorbereitung – steht der WM-Winter 2017 vor der Tür.
Nicht nur die Athletinnen und Athleten haben
den Sommer optimal fürs Training genutzt,
auch wir haben die letzten Monate eingesetzt,
um das beliebte Schneesportmagazin «Snowactive» in eine neue Form zu bringen. Wir haben
uns entschlossen, ein bewährtes Produkt weiterzuentwickeln, Bestehendes zu hinterfragen,
Altbewährtes mit Neuem zu ergänzen, um noch
besser auf die Bedürfnisse der Skiclubs – die
Basis von Swiss-Ski – eingehen zu können.
Das Magazin von Swiss-Ski kommt künftig in
einem moderneren und noch attraktiveren Design sowie auf wertigerem Papier daher. Inhaltlich beliefern wir unsere Mitglieder – Sie, liebe
Leserinnen und Leser – mit packenden Reportagen, bewegenden Bildern und spannenden
Informationen.
Der Relaunch erfolgt pünktlich zum Jubiläum.
Das bisher einzige Schweizer Schneesportmagazin «Ski» wurde vor genau 50 Jahren als
Verbandsorgan von Swiss-Ski eingeführt und
erscheint seit 2004 unter dem Namen «Snowactive». Es reflektiert die ereignisreiche Geschich-
te eines der erfolgreichsten Sportverbände im
Land der 48 Viertausender und sechs grossen
Skiregionen. Ebenso widerspiegelt es die Entwicklung in der Sportartikelbranche und im
Tourismus.
Das Magazin hat sich als Kommunikationsplattform und attraktive Dienstleistung für den
Verband und seine rund 105 000 Mitglieder
etabliert. Das soll so bleiben und sogar noch
verbessert werden. Swiss-Ski und die Herausgeberin Strike Media Schweiz lancieren hiermit ein gemeinsames Produkt ohne inhaltliche
Abgrenzung zwischen Verbands- und Mantelteil. Ein Redaktionsausschuss, bestehend aus
Mitgliedern von Verband und Herausgeberin,
bestimmt die redaktionelle Ausrichtung und
Inhaltsplanung.
So fiebern wir gemeinsam einem spannenden
WM-Winter entgegen. In allen elf Disziplinen
stehen Weltmeisterschaften an, wobei der Fokus
auf der alpinen Heim-WM in St. Moritz liegen
wird. Freuen wir uns also auf eine fulminante
Saison mit fairen Wettkämpfen und hoffentlich
zahlreichen Schweizer Medaillenträgerinnen
und -trägern.
M A R KU S WO L F
VO R S IT Z EN DER D E R G E S C H Ä F T S L E I T U NG SW I S S -S K I
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NOVEMBER 2016
Inhalt // November 2016
Das Magazin von Swiss-Ski
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F OKU S
10 // WM-Heimspiel in St. Moritz
An der Ski-WM in St. Moritz wird Mass genommen für den WM-Winter mit
fünf Grossanlässen in ganz Europa.
12 // Hoffnung auf Erfolge
Auf sie hofft die Schweiz in Lahti: Dario Cologna, Nathalie von Siebenthal,
Laurien van der Graaff, Simon Ammann.
14 // WM im Doppelpack
Freestyler und Snowboarder sind gemeinsam am Start – in der Sierra Nevada
fallen 26 Entscheidungen in 13 Disziplinen.
M E N S C HE N
24 // Fabienne Suters Sommervorbereitung
Ein Wechselbad an Aktivitäten: Fabienne Suter switcht zwischen Seilpark
und Konditraining.
30 // Sonny Schönbächlers Olympiasieg
Der nüchterne Blick zurück: Eine Goldmedaille ist kein Passepartout
für beruflichen Erfolg.
AK TIV
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32 // Kandersteg hebt ab
Mit der Nordicarena hat Kandersteg die modernste Schanzenanlage der Schweiz
eröffnet.
37 // Beste Bedingungen – auch im Sommer
Zwei Abfahrts-Trainingspisten im Sommer – das ist einzigartig für ein
Gletscherskigebiet.
S E RV IC E
50 // Filmluft geschnuppert
Vier Swiss-Ski-Athleten sind die Shooting-Stars im aktuellen BKW-Spot.
53 // WM-Angebote im Überblick
Swiss-Ski-Mitglieder profitieren.
Standards
01 // Editorial
04 // Panorama
29 // Mixed-Zone
DA S MAGA Z IN VON SWISS -SK I / / N OVE MB E R 2016
50
63 // Rätsel
64 // PS.
54 // Einundzwanzigmal
aufgeschnappt
62 // Sci svizzera italiana
Titelbild
Der WM-Winter steht vor der Tür
mit fünf Grossanlässen, die alle in
Mitteleuropa stattfinden – besonders
im Rampenlicht steht die Heim-WM
in St. Moritz
Foto: Keystone
HOPP
SCHWIIZ!
Der WM-Winter steht vor der Tür
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Panorama
H Ö HENFLUG
Sich in den dunklen Nachthimmel katapultieren, Saltos schlagen und über der Menschenmenge fliegen, um dann ins kühle
Nass abzutauchen: An der Freestyle-Night
begeisterten Freeskier, Skiakrobaten,
BMX-Fahrer und ein Snowboarder bei Flutlicht
das Publikum mit ihren Sprüngen von
der Wassersprungschanze des Jumpin
in Mettmenstetten.
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NOVEMBRE 2016
NOVEMBER
FOTO: DAN IEL LOOSLI
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Panorama
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NOVEMBRE 2016
NOVEMBER
WE I T E N R AU SCH
FOTO: KEYSTONE/URS FLÜELER
Für einen kurzen Augenblick abheben,
die Perspektive ändern, ein Hauch von
Schwerelosigkeit spüren und über dem
Kloster Einsiedeln schweben: Das konnten
die Teilnehmer des Sommer-Grand-Prix
auf der Andreas-Küttel-Schanze im August
in Einsiedeln, darunter auch der Luzerner
Gregor Deschwanden.
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Dein Ziel ist unser Ziel.
FOTO: KEYSTONE
WM-Winter 2017
F
FOKUS
Der Winter 2017 verspricht in sportlicher
Hinsicht einiges. Sämtliche Disziplinen
sind auf dem WM-Prüfstein. Fünf Mal
Weltmeisterschaften – und alle finden
in Mitteleuropa statt.
Die Alpine Ski-WM im heimischen
St. Moritz, die Nordischen gastieren
im finnischen Lahti, die Freestyler und
Snowboarder sind zwei Wochen im
andalusischen Schneegebiet in der Sierra
Nevada, die Biathleten sind in Hochfilzen
im Kitzbüheler Land und die Telemarker
gastieren im französischen La Plagne.
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Fokus // Alpine Ski WM 2017 in St. Moritz
ALPINE SKI WM, ST. MORITZ
Das Datum ist in Stein gemeisselt.
Und es hat sich auch in den Köpfen
der Athletinnen,Athleten und Trainer
eingebrannt: 6.–19. Februar 2017. Die
WM steht im Zentrum des nächsten
Winters, auch wenn jene elf Rennen
in St. Moritz nur ein Fünftel des
gesamten Programms ausmachen.
Welche speziellen Vorkehrungen werden für
die WM im eigenen Land getroffen? «Die Vorbereitungen sind nicht viel anders als sonst»,
sagt Männer-Chef Tom Stauffer. «Wichtig ist,
dass wir im Weltcup gut starten und dann den
Schwung mitnehmen können.» Gewisse Anpassungen hat Stauffer vorgenommen: «So
reisten wir mit den Technikern statt nach
Ushuaia (Arg) nach Neuseeland, weil dort ähnlichere Verhältnisse wie im Engadin herrschen.
Und dann machten wir gezielte Trainings in
Geländeprofilen, wie sie in St. Moritz vorkommen.»
Auch Frauen-Chef Hans Flatscher hat nur wenig umgestellt: «Eine Saison mit oder ohne WM
ist kein grosser Unterschied. Der Kalender ist
vorgegeben. Aber im Hinterkopf ist die WM
stets präsent. In der Einsatzplanung achtet
man darauf, dass die Athletinnen nicht überfordert werden und im Februar noch im Saft
sind.»
Für einmal verzichteten die Schweizer Speedfahrerinnen auf ein Übersee-Training. Flatscher: «Schon im März fällten wir diesen Ent-
scheid, da in Nevados de Chillan, wo wir
hinwollten, ein Vulkan ausgebrochen war.
Aber in Zermatt und Saas-Fee hatten wir durch
die Unterstützung der Bergbahnen zwei wunderbare Strecken.»
Flatscher betrachtet die Ausgangslage als ungleich besser wie in der letzten Saison: «Das
Team steht in allen Disziplinen auf beiden
Beinen. Wir sind breiter abgestützt und nicht
mehr abhängig von einer einzelnen Fahrerin.
Der Generationenwechsel ist geschafft. Wir
sind gut aufgestellt. Ausser Fabienne Suter
werden alle noch mehrere Jahre Ski fahren.»
Und das Wichtigste: Von Verletzungen blieben
wir weitgehend verschont.
Bei den Männern drückt sich Tom Stauffer
unverbindlicher aus: «Alle Leistungsträger
sind an Bord.» Will heissen: Feuz, Küng und
Janka sind dabei, aber nicht gänzlich ohne die
alten Beschwerden. Hinter ihnen formiert sich
eine Gruppe von Jungen, die gemäss Stauffer
«technisch gut fahren, denen aber auf hohem
Niveau noch die Stabilität fehlt. Sie müssen wir
pushen.»
R I CHA RD H E G G L I N
DIE SCHWEIZER FAVORITEN
Lara Gut
Die Tessinerin fuhr im Februar 2008 in
St. Moritz in jener legendären Abfahrtspremiere, in der sie kurz vor
dem Ziel stürzte, als Dritte zum ersten
Mal aufs Podest, feierte neun Monate
später ihren ersten Sieg und ist nirgends mehr Rennen gefahren. Schon
34 Mal (!) startete sie auf der Corviglia.
«Ich fühle mich da zuhause», sagt die
Weltcup-Gesamtsiegerin. Schon viermal errang sie WM-Medaillen, als einzige Schweizerin seit der WM 2003 –
in St. Moritz. Sie ist unser stärkster
Trumpf.
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Fabienne Suter
Sie ist, falls sich nicht auch noch Marc
Gini qualifiziert, die einzige im Schweizer Team, die schon 2003 dabei war.
Titelkämpfe brachten ihr bisher wenig
Glück. Nicht umsonst sagt sie: «Eigentlich sind mir Winter ohne Weltmeisterschaften lieber.» Bei der WMHauptprobe im März überzeugte sie
mit einem 2. Platz hinter der Aussenseiterin Mirjam Puchner. Peter Müller
findet: «Bei fairen Verhältnissen hätte
sie die Abfahrt mit zwei Sekunden Vorsprung gewonnen.» Nach viel Pech besitzt die Schwyzerin einen Bonus.
Wendy Holdener
Ende der letzten Saison zündete sie
die «zweite Stufe» ihrer Karriere:
Erster grosser Sieg im City-Event in
Stockholm (in ihrem 99. Weltcuprennen), danach erster Triumph in einer
Kombination auf der Lenzerheide und
gleichzeitig Gewinn des DisziplinenWeltcups. Im Alter von 23 Jahren ist
Wendy Holdener endgültig in den
höchsten Sphären angekommen –
mit unbegrenzten Perspektiven. Ihre
persönliche Erfahrung ist zugleich
Programm: «Im Sport kanns manchmal schnell gehen.»
Beat Feuz
Er war im letzten Winter so etwas wie
der Retter des Männer-Teams. Als sich
erste Ansätze einer Krise abzeichneten, gab Beat Feuz im Januar sein
Comeback und verblüffte die Fachwelt
– und sich selbst: «Auch ich finde keine Erklärung dafür.» Aus dem Nichts
fuhr er in Kitzbühel aufs Podest, und in
St. Moritz feierte er nach vierjährigem
Unterbruch gleich zwei Siege. Der Tag
der WM-Abfahrt, der 11. Februar 2017,
ist ohnehin rot angestrichen. Dann
feiert er seinen 30. Geburtstag!
FOTO: KEYSTONE
MIT WELTCUP-SCHWUNG
INS WM-ABENTEUER
Fokus // Alpine Ski WM 2017 in St. Moritz
Patrick Küng
Nach vorzeitig abgebrochener letzter
Saison wegen PatellasehnenBeschwerden befindet sich der
Glarner wieder voll im Training. «Der
Entscheid war richtig», ist er überzeugt: «Der Körper brauchte seine
Ruhe. Jetzt geht es wieder Schritt für
Schritt vorwärts.» Cheftrainer Stauffer
bestätigt: «Paddy geht es besser und
besser.» Als Weltmeister hat er einen
Startplatz auf sicher. Nur Bernhard
Russi konnte einst seinen Titel
verteidigen. Das ist 45 Jahre her. Eine
Doublette wäre wieder mal fällig.
DER WM-ORT
MEINE MEINUNG
St. Moritz braucht kaum vorgestellt zu werden. Der
Begriff «Top of the World», den der einstige Kurdirektor Hanspeter Danuser prägte, spricht für sich.
Mit Leistungssport hatte er weniger am Hut. Leute
wie Hugo Wetzel oder Martin Berthod brachten das
Engadiner Bijou nach einem Dornröschenschlaf
Ende des letzten Jahrhunderts auf die SkisportLandkarte zurück. Kein Ort hat eine grössere Tradition: Nach 1934, 1948, 1974 und 2003 ist St. Moritz
zum fünften Mal Schauplatz einer WM (1934 und
1948 zugleich Olympische Spiele). Aus jener Zeit
stammen die letzten Weltmeister – Hedy Schlunegger und Edy Reinalter. 1974 und 2003 gingen die
Schweizer Skirennfahrer leer aus. Dafür brillierten
sie beim Weltcup-Finale im März – ein gutes Omen.
Mutiert im Februar «Top of the World» zum «Top of
Swiss-Ski»?
Karl Erb
Die TV-Legende, die im Juni 90-jährig geworden ist,
war während Jahrzehnten die Stimme des Skisports
und schaut sich noch immer jedes Rennen an. 1974
war er in St. Moritz WM-Medienchef (und TV-Reporter). Und schon 1948 berichtete er dort von den
Olympischen Spielen. «Ich hoffe», so Erb, «dass es
den Schweizern nicht geht wie 1974, als erst am
letzten Tag Lise-Marie Morerod die einzige Medaille
holte. Den Frauen traue ich einiges zu, angeführt von
Lara Gut, die von einem starken Team getragen wird.
Auch andere besitzen Medaillenchancen. Von den
Männern kann ich mir aufgrund der letzten Saison
kein präzises Bild machen. Ich lasse mich gern
überraschen. Als Norwegen-Fan rechne ich mit
Kristoffersen, Jansrud und Svindal, sofern er wieder
gesund ist.»
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Fokus // Nordische Skiweltmeisterschaften Lahti 2017
NORDISCHE SKIWELTMEISTERSCHAFTEN, LAHTI 2017
WIRD LAHTI
ZUR GLÜCKSSTÄTTE?
Die nordischen Ski-Weltmeisterschaften in Lathi haben bislang
vor allem den Schweizer NordischKombinierern Glück gebracht.
Das Highlight in der 100 km nördlich von Helsinki gelegenen Stadt war aus Schweizer Sicht
die WM 1989 als Hippolyt Kempf ein Jahr nach
dem Olympiasieg in Calgary im Einzel-Wettbewerb Vierter wurde; im Teamwettbewerb
brillierte der heutige Langlauf-Chef von SwissSki und Ökonom am Bundesamt für Sport in
Magglingen zusammen mit Andreas Schaad
und Fredy Glanzmann, wie ein Jahr zuvor in
Calgary mit dem Gewinn der Silbermedaille.
Weiter zurück, 1978, lief die Schweizer Langlauf-Staffel mit dem späteren Nationaltrainer
Hansueli Kreuzer, Franz Renggli, Edi Hauser
und Gaudenz Ambühl am Fusse der Salpausselkä auf Rang 5. 2001, an der bisher letzten
WM im finnischen Ort, fielen die Staffelresultate der Männer (Burgermeister, Mächler,
Bundi, Rölli) und der Frauen (Huber, Rochat,
Leonardi Cortesi, Mischol), die je den achten
Rang herausliefen, positiv auf.
Für die siebte Austragung ruhen die Hoffnungen aus Schweizer Sicht in erster Linie auf dem
vierfachen Weltcup-Gesamtsieger Dario Cologna, der auf eine verletzungsfreie Vorbereitung zurückblicken kann. Der 30-jährige
Bündner hat in Lahti in den Jahren 2011 und
2012 mit Weltcup-Siegen brilliert. Der dreifache Olympiasieger dürfte vorab im Skiathlon
(15+15 km) zu den Favoriten auf Gold gehören.
Bei den Frauen hat die erste 23-jährige Nathalie von Siebenthal bei den Vor-WM im letzten
Winter im Skiathlon Rang 8 belegt. Die Saanenländerin dürfte zusammen mit Seraina
Boner und Laurien van der Graaff (im Sprint)
an diesen WM für einen Top-Ten-Platz gut
sein. Im Skispringen ruhen die Schweizer Hoffnungen auf dem zweifachen Doppel-Olympiasieger Simon Ammann. Gespannt sein darf
man darauf, ob auch ein Gregor Deschwanden
oder Kilian Peier einen Schritt nach vorne machen können. Als Einzelkämpfer geht in der
Nordischen Kombination Tim Hug an den
Start. Der Solothurner ist immer für einen TopTen-Platz gut.
K U RT H E N A U E R
Die Erfolgsgeschichte des sympathischen Spitzenlangläufers Dario Cologna begann bereits 2004,
als er an Juniorenweltmeisterschaften in Norwegen auf sich aufmerksam machte. Vier Jahre später
begann er sich im Seniorenbereich langsam aber
sicher zu etablieren.
DIE SCHWEIZER FAVORITEN
Dario Cologna
Der 30-jährige Bündner hat in der Vergangenheit
mehrfach bewiesen, dass er an Grossanlässen auf
den Punkt seine beste Leistung abrufen kann – drei
olympische Goldmedaillen in Vancouver und Sotschi
und dreimal Edelmetall an Weltmeisterschaften,
Gold und Bronze in Val di Fiemme sowie Silber in
Falun sind seine beeindruckenden Argumente. Die
Weltmeisterschaftsstrecken sollten Dario Cologna
liegen, hat er doch bereits zwei Weltcupsiege in
Lahti feiern können.
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Simon Ammann
Der Doppel-Doppel-Olympiasieger Simon Ammann
kämpfte in der vergangenen Saison mit der Umstellung seiner Landung und den damit verbundenen
Abzügen in der Haltungsnote für seinen schlechten
Telemark. Mit den Weiten ist der Toggenburger aber
nach wie vor mitten in der Weltspitze. Bekommt er
seine Landungen in den Griff, ist der vierfache Medaillengewinner an Weltmeisterschaften sowohl auf
der kleinen wie auch auf der grossen Schanze ein
heisser Medaillenkandidat des Schweizer Teams.
Laurien van der Graaff
Die Langlauf-Sprintspezialistin Laurien van der
Graaff ist unsere grösste Medaillenhoffnung bei den
Damen. Die 29-Jährige wartet noch auf einen richtigen Exploit an Grossanlässen wie Olympische Spiele
oder Weltmeisterschaften. Im Weltcup konnte Laurien van der Graaff bereits dreimal auf das Podest
steigen, allerdings noch nie ganz zuoberst. In Lahti
wird der Sprint in der von ihr geliebten Skating-Technik ausgetragen – gute Aussichten für die Davoserin.
Fokus // Nordische Skiweltmeisterschaften Lahti 2017
DER WM-ORT
Kein Ort hat mehr nordische FIS-Skiweltmeisterschaften durchgeführt als die siebtgrösste finnische
Stadt Lahti. Zum siebten Mal werden die Titelkämpfe
vom 22. Februar bis 5. März 2017 rund 100 km
nördlich der Hauptstadt Helsinki ausgetragen.
1926, 1938, 1958, 1978, 1989 und 2001 wurde zuvor
im Skistadion am Fusse der markanten Endmoräne
Salpausselkä um Medaillen gekämpft. Diese WM
steht zudem im Zeichen der 100-Jahr-Feier der
Unabhängigkeit Finnlands und wurde von der
Landesregierung als erster grosser Anlass dazu
auserkoren.
Ein neues OK ging mit viel Elan ans Werk und hat in
den letzten Jahren Stadion, Sprungschanzen und
Loipen dem heutigen Standard angepasst.
Für die 21 Wettkämpfe werden rund 700 Athletinnen
und Athleten aus 60 Ländern und eine Viertelmillion
Zuschauer erwartet.
MEINE MEINUNG
Kurt Henauer
Betrachtet man die Ergebnisse des vergangenen
Winters, werden die Langlauf-Wettbewerbe in Lahti
wohl zu «Norweger-Festspielen». Bei den Männern
ist allen vorab der Individualist und Showman Petter
Northug, der ausserhalb des Teams trainiert, der
grosse Favorit. Bei Weltcup-Gesamtsieger Morten
Johnsrud Sundby, der wegen einer zu hohen Dosierung eines Asthmamittels in der Saisonvorbereitung
zwei Monate gesperrt war, und seinen Teamkameraden wird sich zeigen, wie sich die Diskussionen um
den Gebrauch von Asthmamitteln ausgewirkt haben.
Bei den Frauen wird die nach Mutterfreuden zurückkehrende Marit Björgen ihrer Rivalin im norwegischen Team, Weltcup-Gesamtsiegerin Therese
Johaug den Rang der Nummer 1 wieder streitig machen wollen. Im Skispringen, wo Favoriten schnell
einmal nur im Mittelfeld landen können, führt der
Weg zu WM-Gold wohl über Peter Prevc, den letztjährigen Saisondominator aus Slowenien. In der
nordischen Kombination gehört die Favoritenrolle
dem Deutschen Eric Frenzel.
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Fokus // Freestyle Ski & Snowboard-WM Sierra Nevada 2017
FREESTYLE SKI & SNOWBOARD-WM, SIERRA NEVADA 2017
DIE «JUNGEN WILDEN»
AUF MEDAILLENKURS
Nach Kreischberg 2015 führen die
Freestyler und Snowboarder zum
zweiten Mal eine FIS-Weltmeisterschaft gemeinsam durch. Austragungsort ist die Sierra Nevada im
spanischen Andalusien. Dieses
Zusammengehen der beiden «jungen»
Disziplinen hat sich aufgrund der
Erfahrungen in der Steiermark
im letzten Jahr als überaus positiv
erwiesen.
«Aus der Sicht des Veranstalters sind Weltmeisterschaften für zwei verschiedene Disziplinen
natürlich lukrativer», sagt Sacha Giger, Disziplinenchef Snowboard von Swiss-Ski. Die Suche nach Austragungsorten sei nicht leichter
geworden.
«Die mediale Präsenz hat sich aber merklich
verbessert», fiel Freestyle-Chef Christoph Perreten in Kreischberg auf. Immerhin fallen in
der Sierra Nevada zwischen dem 7. und 19.
März 2017 26 Entscheidungen in 13 verschiedenen Disziplinen.
Gut fürs Auge
Aerials, Moguls, Dual Moguls, Skicross, Halfpipe und Slopestyle sind die sechs Disziplinen
im Freestyle, beim Snowboard sind es gar de-
ren sieben: Parallel-Slalom und -Riesenslalom,
Snowboard Cross (Einzel und Team), Half
Pipe, Slopestyle und Big Air. Sportarten, die
auch die gewöhnlich nicht sehr skiaffinen
Spanier in stimmungsvoller Kulisse auf dem
höchsten Gebirge der iberischen Halbinsel
begeistern sollen.
Asiaten sind Freestyle-begeistert
Während in Zentraleuropa die Freestyle-Szene
weniger populär ist, erfahren die «jungen Wilden» auf der Piste oder im Park wesentlich
mehr Gunst in den USA oder Asien. Christoph
Perreten: «Freestyle-Sportarten geniessen im
asiatischen Raum einen hohen Stellenwert.»
Da kommen die Olympischen Spiele 2018 in
Korea wie auch die Weltmeisterschaften 2021
DIE SCHWEIZER FAVORITEN
Fabian Bösch
Der 19-jährige Engelberger Fabian
Bösch galt als eines der grössten
Alpin-Talente. Seinen Weg macht er
mittlerweile in der Slopestyle-Spur.
Und wie. 2015 wurde er mit 17 Jahren
jüngster Weltmeister an der Freestyleund Snowboard-WM in Kreischberg.
Bei den Winter-X-Games 2016 in
Aspen gewann er die Goldmedaille im
Big Air. Im Februar 2016 holte er bei
den X-Games Oslo 2016 die Silbermedaille im Big-Air-Wettbewerb. In seiner
bisherigen kurzen Karriere stand er
vier Mal auf dem Weltcup-Podest. Sein
Debut im Weltcup feierte er im Alter
von 16 Jahren 2013 in Silvaplana und
feierte zugleich mit dem dritten Rang
im Slopestyle seinen ersten WeltcupPodestplatz. 2014 vertrat er die
Schweiz an der Olympiapremiere der
Disziplin Slopestyle in Sotschi.
14
SNOWACTIVE
NOVEMBER 2016
Fanny Smith
Schon alleine die Biographie der heute
24-jährigen Skicrosserin ist interessant. Ihr Vater ist ein Amerikaner, ihre
Mutter kommt aus England. Aufgewachsen ist Fanny im waadtländischen Villars. Auch sie stand zuerst
auf den «normalen» Alpinski, ehe sie
als 16-Jährige in den Skicross wechselte. Drei Jahre zuvor wurde sie
Westschweizer Meisterin im Super-G.
Seit 2008 fährt Fanny Smith im Weltcup mit. Ihr bisheriges Palmares ist
herausragend und lässt auf eine Spitzenplatzierung in der Sierra Nevada
hoffen. Sie war Junioren-Weltmeisterin 2010, holte an den Freestyle-Weltmeisterschaften 2013 in Voss (NOR)
Gold und zwei Jahre später im österreichischen Kreischberg Bronze.
Dazu kommen elf Weltcupsiege,
22 Podiumsplatzierungen und zwei
olympische Diplome.
Deborah Scanzio
Deborah Scanzio, die Buckelpistenfahrerin aus Piotta im Ticino, gehört im
Vergleich zu ihren Kolleginnen und
Kollegen mit 30 Jahren zu den Arrivierten. Ihr Debüt im Freestyle-Weltcup gab sie 2002 im französischen
Tignes, wo sie Platz 33 erreichte. Die
ersten Weltcuppunkte gewann sie nur
zwei Wochen später in Madonna die
Campiglio. Die Buckelpisten im bekannten Skiort im Trentino scheinen
ihr zu behagen. Fünf Jahre später holte sie überraschend die Bronzemedaille an der Freestyle-WM in Madonna di
Campiglio. In dieser Zeit (2007/08)
gewann sie zudem drei der bisher
insgesamt vier Weltcup-Podestplätze.
Der letzte resultiert aus dem Winter
2015/16. In Japan holte Deborah ihren
ersten Weltcupsieg. Deshalb traut man
der quirligen Tessinerin durchaus
auch wieder eine Überraschung im
WM-Winter zu.
Patrizia Kummer
Die auf Parallel-Slalom und -Riesenslalom spezialisierte Walliserin wurde
bereits mit 15 Vizemeisterin an ihrer
ersten Elite-Schweizermeisterschaft
im Parallel-Slalom. In der Folge sammelte die hübsche Walliserin Titel um
Titel. In Sotschi wurde sie 2014 Olympiasiegerin im Parallel-Riesenslalom.
Fünf Jahre zuvor gewann sie Bronze
an den Weltmeisterschaften, Silber
gab es 2013 in Stoneham. Im Palmares führt sie 14 Weltcupsiege auf, vier
Gesamtweltcupsiege und 18 Podiumsplatzierungen. Sie schaffte es auch als
erste Alpin-Snowboarderin überhaupt
alle drei Kugeln der Parallelwertungen
(Gesamtwertung und die beiden Disziplinenwertungen im Parallelslalom
und im Parallelriesenslalom) in einer
einzigen Saison zu gewinnen. Im Sommer 2016 eröffnete sie in ihrem Heimatort Ernen/Mühlebach ein Bed &
Breakfast mit eigenem Kaffeehaus.
Fokus // Freestyle Ski & Snowboard-WM Sierra Nevada 2017
In der Halfpipe fühlt sich nicht nur Iouri Podladtchikov (Bild) wohl, sondern die Freestyle- und Snowboard-Szene generell. Der gebürtige Russe gewann
Gold und Silber an den FIS-WM 2011 und 2013
sowie 2014 Gold an den Olympischen Winterspielen
in Sotchi. Der 28-Jährige gehört auch in der Sierra
Nevada zu den Top-Favoriten.
und die Olympischen Winterspiele 2022 in
China gerade recht.
Schweiz hat Potenzial
Perreten und Giger würden einen solchen
Freestyle-Grossanlass in der Schweiz begrüssen. Die Schweiz hat Skigebiete mit der nötigen
Infrastruktur, um nach 1999 Ski-Freestyle in
Meiringen und 2007 Snowboard in Arosa, erstmals gemeinsame Weltmeisterschaften in der
Schweiz zu haben. Die Begeisterung für Freestyle-Events in der Schweiz ist gross. Anlässe
wie das LAAX Open, freestyle.ch, Weltcup-Austragungsorte wie Skicross in Arosa, Snowboardcross in Veysonnaz, oder der Slopestyle
auf dem Corvatsch zählen international zu den
Top-Events.
JOSEPH WEIBEL
Elena Könz
Sie kommt aus dem bündnerischen
Vnà, ist 29 Jahre alt und gilt in ihrer
Sportart Snowboard-Freestyle als
absolute Spätzünderin. Erst im Winter
2013 war sie in den FIS-Weltcup eingestiegen. Zuvor fuhr sie an der Ticket
to Ride World Snowboard Tour, sozusagen die Konkurrenzveranstaltung
zum FIS-Weltcup. Im Alter von 13 Jahren begann sie zu snowboarden. Die
besten Resultate vor ihrem WeltcupDebüt holte sie an dieser Tour und
anderen Veranstaltungen. Im Januar
2014 qualifizierte sie sich für die
Olympischen Winterspiele in Sotschi,
wo sie den 9. Platz belegte und damit
ein Diplom knapp verpasste. Ihren
grössten bisherigen Erfolg feierte sie
aber in Kreischberg an den Freestyle
Ski- und Snowboard-WM mit Gold im
Big Air. Im Slopestyle ist Könz amtierende Schweizermeisterin.
DER WM-ORT
MEINE MEINUNG
Sierra Nevada steht für «schneebedecktes Gebirge»
und macht gewöhnlich seinem Namen alle Ehre. Das
höchste Gebirge der iberischen Halbinsel liegt im
Süden Spaniens in den Provinzen Granada und
Almeria in Andalusien. 1995 hätten hier die alpinen
Skiweltmeisterschaften stattfinden sollen. In den
100 Jahren zuvor hatte es immer reichlich Schnee
im Winter. Nur 1995 nicht. Die alpinen Skiweltmeisterschaften erfuhren ihre erste Absage. Ein Jahr
später machte dann der Retortenort auf über 2000
Meter über Meer seinen Namen wieder alle Ehre.
Die Schneemengen reichten zum Teil auf eine Höhe
von elf Metern. Freestyler und Snowboarder waren
schon verschiedentlich an Weltcupbewerben zu Gast
in Spanien. Die Snowboarder unter anderem an der
Universiade 2015, die Freestyler 2006, 2008, 2010
und zuletzt 2013 anlässlich des Weltcup-Finales.
Conny Kissling Lehmann
Freestyle war und ist ein Sammelbegriff von faszinierenden Sportarten auf Ski. Während Jahrzehnten
war Freestyle in drei Disziplinen aufgebaut – so auch
während meiner Aktivzeit (1980–1992): Skiballett,
Buckelpiste und Aerials. Die «Blütezeit» dieser Konstellation war wohl Mitte der 1980er bis Mitte 90er
Jahre. In dieser Zeit durften Sonny Schönbächler und
ich schöne und wertvolle Erfolge feiern, sowohl im
Weltcup wie auch an Weltmeisterschaften und Olympischen Spielen. Meine Lieblingsdisziplin war das
Skiballett, wo ich all meine tänzerischen Fähigkeiten
zeigen und ausleben konnte. Später veränderte sich
das Bild und die Wahrnehmung vom Freestyle massiv. Während das Skiballett (leider) heute nicht mehr
existiert, kamen neue Formen wie Skicross, Halfpipe,
Slopestyle und Big Air auf und etablierten sich,
wurden zum Teil sogar ins Olympische Programm
aufgenommen. So ist heute Freestyle ein Sammelsurium von verschiedensten Disziplinen, welche
mich nach wie vor begeistern und mein Herz immer
wieder höher schlagen lassen.
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SNOWACTIVE
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Fokus // Telemark-WM 2017 in La Plagne
TELEMARK-WM, LA PLAGNE
DIE SCHWEIZER
IM MEDAILLEN-FIEBER
Nur gerade die Spitzen der Skischuhe sind
durch eine Bindung fixiert – und schon fährt
es sich munter runter im Telemarkstil. Die aus
Norwegen stammende Abfahrtsskitechnik
mausert sich langsam aber sicher zu einer
Publikumssportart, die man mehr als nur
zur Kenntnis nimmt.
Vielleicht liegt es an der herausragenden
Schweizer Athletin Amélie Reymond. Seit Jahren sammelt sie Siege als wäre es das Selbstverständlichste von der Welt. Telemark hat auch
den Weg Richtung Olympische Winterspiele in
Angriff genommen. Disziplinenchef Hans-Peter Birchler: «In Südkorea 2018 sind wir zwar
noch nicht dabei, aber vielleicht klappt es für
2022 in China.»
Telemark habe einen Aufschwung hinter sich,
bestätigt auch er. «Vor allem in bedeutenden
Märkten wie Deutschland, aber auch Japan
und USA.» In Europa ist Telemark aufgekommen. Genau genommen in Norwegen. Die
erfolgreichsten Nationen sind neben der
Schweiz, Frankreich, Norwegen und Deutschland. Dann folgen Slowenien und Grossbritannien. «Die USA hat Potenzial und holen auf»,
sagt Hans-Peter Birchler.
Telemark ist noch nicht die Topshot-Disziplin
im Wintersport – aber durchaus attraktiv zum
selber fahren und zuzuschauen. Drei Disziplinen werden im Weltcup und auch an der Weltmeisterschaft in La Plagne durchgeführt:
Classic ist die strengste Disziplin. Das Rennen
wird in einem Lauf (rund zweieinhalb Minuten) ausgetragen und in verschiedene Pistenabschnitte gegliedert. Riesenslalomtore,
Sprung von rund 30 Metern, eine 360°-Steilwandkurve und dann eine Skating-Strecke.
Sprint Classic ist gleich aufgebaut wie ein Classic-Rennen. Nur werden zwei Läufe auf einer
DIE SCHWEIZER FAVORITEN
Amélie Reymond
Sie wird im WM-Winter 2017 30 Jahre
alt und ist die erfolgreichste Athletin
im Telemarksport. Begonnen hat sie
mit Telemark genau vor zehn Jahren.
2007 gab sie ihr Debüt im Weltcup. An
Weltmeisterschaften gewann sie bisher zwölf Mal Gold und sieben Mal Silber. Auf ihrem Konto sind ausserdem
113 Weltcupsiege (total 144 Podestplatzierungen). Den Gesamtweltcup
gewann sie seit 2008 sechs Mal, zuletzt drei Mal in Folge. Der Weg zu den
Weltmeistern 2017 führt nur über sie.
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SNOWACTIVE
NOVEMBER 2016
Bastien Dayer
Das gleiche Alter wie Amélie Reymond
hat auch Bastien Dayer. Er ist ebenfalls seit 2007 mit dabei und gilt –
obwohl das Palmares bedeutend kleiner ist – als grosses Vorbild für den
Nachwuchs im Telemarksport. Er
kennt aber das Siegerpodest ebenso
gut. An Weltmeisterschaften reichte es
ihm zweimal zu Silber und einmal zu
Bronze. 35 Mal stand er auf dem
Podest, sieben Mal davon zuoberst.
Dayer stammt wie Amélie Reymond
ebenfalls aus dem Kanton Wallis.
kürzeren Distanz absolviert. Der ParallelSprint wird mit gleichzeitig zwei Fahrern im
Knock-out ausgetragen. An der WM kommt es
ausserdem zu einem Parallel-Nationen-Sprint.
Chef Hans-Peter Birchler ist seit 20 Jahren mit
von der Partie und hat den Aufstieg und das
zunehmende Interesse am Telemarksport aktiv miterlebt. «Dank der jahrelangen Erfolge
wird die Sportart bei uns immer populärer.»
Die Schweizer Mannschaft ist in La Plagne in
der klaren Favoritenrolle. Die Frage ist nicht
ob, sondern wie viele Medaillen sie gewinnen
wird. Im Minimum waren es bisher deren drei,
im Maximum 13 – von 24 möglichen Medaillen
notabene.
Für die Zukunft ist gesorgt: Hinter der Leaderin
stehen etwa Beatrice Zimmermann oder Simone Oehrli und bei den Männern Nicolas Michel, die man als künftige Leader sieht.
JOSEPH WEIBEL
DER WM-ORT
MEINE MEINUNG
La Plagne ist eine der typischen
Skiretorten-Orte in den französischen
Savoyen. La Plagne ist ein Gletschergebiet und war auch schon Austragungsort des Eröffnungsrennens
im alpinen Skiweltcup, das seit 2001
in Folge im österreichischen Sölden
stattfindet. Das Skigebiet von La
Plagne umfasst über 220 Pistenkilometer und reicht bis auf 3400 Meter
über Meer. An den Olympischen
Winterspielen 1994 in Albertville
war La Plagne Ausrichtungsort des
Rennrodelns und Bobfahrens.
Stefan Schär
An der Spitze des Telemarksportes ist
es in den letzten Jahren enger geworden. Mein Tipp: Amélie Reymond wird
sich in La Plagne alle drei Titel holen.
Bei den Herren wird Phil Lau alles
versuchen, um gegen die Konkurrenz
aus GER, NOR und SUI zu bestehen.
Bastien Dayer, Nicolas Michel und
Stefan Matter haben reelle Chancen
auf einen Podestplatz oder sogar
einen Titel. Im Team-Event hoffe ich,
dass unser Schweizer Team den Titel
verteidigen kann.
Fokus // Biathlon-WM 2017 in Hochfilzen
BIATHLON-WM, HOCHFILZEN
DIE BIATHLETEN
SIND WEITER IM AUFWIND
Noch vor zwölf Jahren war Biathlon in der
Schweiz eine von vielen Wintersportarten mit
ein paar Athleten, die im immer bedeutender
werdenden nationalen Biathlon-Zirkus eine
kleine Nebenrolle spielten. 2004 wurde der
Schweizer Biathlonverband von Swiss-Ski
aufgenommen. Zwischenzeitlich geniesst
Biathlon auch hierzulande grosses Interesse.
Markus Regli, Disziplinenchef der Schweizer
Biathletinnen und Biathleten, ist ein Mann der
ersten Stunde. 2003 stand der Schweizer Biathlonverband kurz vor dem Ende. Zum 100-JahrJubiläum von Swiss-Ski 2004 wurden neben
den Telemarkern auch die Biathleten in den
grössten Schweizer Wintersportverband aufgenommen. Seither geht es mit den Schweizer
Biathleten aufwärts.
Die Biathlon-WM im italienischen Antholz
2007 war für die Schweizer Biathleten von be-
sonderer Bedeutung. Mit Selina Gasparin startete die erste Schweizer Biathletin an einem
internationalen Grossanlass und zu einer grossen Karriere. Neun Jahre später geht ein komplettes Damenteam in Hochfilzen an den Start.
«Und hinter den heute Arrivierten steht ein
Feld hoffnungsvoller Talente», freut sich Markus Regli. Auch die Herren, sagt er, hätten als
Team grosse Fortschritte gemacht. «Vor zehn
Jahren starteten an einem Wettkampf in der
Schweiz 30 bis 35 Athleten, heute sind es bis zu
90 Startende.» Das Interesse für Biathlon ist
heute schweizweit gross und selbst im Kanton
Baselland hat sich eine Bewegung um Leader
Mario Dolder gebildet.
Biathlon hat dank attraktiven Fernsehübertragungen von Weltcup-Bewerben enorm an
Publikumsinteresse gewonnen. Schon länger
in den umliegenden Nachbarländern, mittlerweile auch bei uns. Lenzerheide baut ein Nor-
DIE SCHWEIZER FAVORITEN
Selina Gasparin
Debütiert hat Selina Gasparin ihre
Karriere 2004 im Europacup. Ihr Start
als erste Schweizer Athletin an der
WM in Antholz fiel mit Rang 44 nicht
sonderlich gut aus, aber es war ein
Achtungserfolg in ihrer noch jungen
Karriere. Eine Premiere gab es auch
2010, als sie bei der Biathlon-MixedStaffel-Weltmeisterschaft zum ersten
Mal eine Schweizer Staffel anführte.
Die ersten Weltcupsiege (2) und olympisches Silber (Sotschi 2014) feierte
sie in der Saison 2013/14. In der folgenden Saison legte Gasparin eine
Babypause ein. Im Winter 2015/16
kehrte die Biathletin in den Weltcupzirkus zurück und konnte direkt
wieder in die Weltspitze vordringen.
Benjamin Weger/Serafin Wiestner
Bei den Männern stehen zwei Athleten
in der Favoritenrolle: Benjamin Weger
und Serafin Wiestner. Weger debütierte bereits 2009 im Weltcup. Bisher
stand er vier Mal auf dem Podest und
war 38 Mal in den Top Ten. Serafin
Wiestner ist eher ein Spätzünder.
Er ist mit 26 nur ein Jahr jünger als
Weger, startete aber erst 2014 zum
ersten Mal im Weltcup. Sein Palmares
ist eher noch bescheiden. «Sowohl
Weger wie Wiestner können an der WM
auf das Podest laufen», ist DisziplinenChef Markus Regli überzeugt.
dic-Wettkampfzentrum, das den Voraussetzungen des Internationalen Biathlonverbands
(IBU) für eine A-Lizenz entspricht. «Es wäre
natürlich schön, wenn Lenzerheide mittelfristig ebenfalls als Weltcuport berücksichtigt
wird.» Und ein bisschen träumt der langjährige
Schweizer Biathlonchef auch von einer Weltmeisterschaft. Auf Hochfilzen freut sich Regli
sowieso. „Es ist schön, dass die WM wieder
einmal in Mitteleuropa stattfindet.“
JOSEPH WEIBEL
DER WM-ORT
MEINE MEINUNG
Nach 1978 und 2005 ist Hochfilzen in
der schneereichsten Region Tirols,
WM-Austragungsort der Biathleten.
Bei der IBU Biathlon WM 2017 stehen
insgesamt elf spannende Bewerbe auf
dem Programm. Neben atemberaubenden Duellen um Gold, Silber und
Bronze dürfen sich die bis zu 150 000
erwarteten Zuschauer auch über ein
topmodernes Biathlon-Stadion freuen.
Seit Oktober 2014 flossen rund
20 Millionen Euro in bauliche Massnahmen, die sowohl für Sportler und
Medienvertreter, als auch für Zuschauer für weltmeisterliche Rahmenbedingungen sorgen.
Matthias Simmen
Wunderbare Erinnerungen kommen in
mir hoch, wenn ich an Hochfilzen denke. Immer wieder konnte das Schweizer Biathlon-Team im Tirol grossartige
Erfolge feiern. Ich denke da vor allem
an den ersten Weltcupsieg von Selina
Gasparin über die Sprintdistanz von
7,5 km im Dezember 2013. Oder die
zwei Podest-Plätze in Serie, die Benjamin Weger im Dezember 2011 im
Sprint über 10 km und in der Verfolgung über 12,5 km erobert hatte. Sowohl Selina wie auch Benjamin schafften mit diesen ersten Top-Resultaten
den internationalen Durchbruch. Und
das ausgerechnet in Hochfilzen, dem
Ort, wo im Februar die Weltmeisterschaften ausgetragen werden. Selina
und Benjamin gehören für mich nicht
nur aus diesem Grunde in jedem Wettkampf der Weltmeisterschaften zum
erweiterten Kreise der Medaillenkandidaten. Gespannt bin ich auf das Abschneiden von Lena Häcki, der DoppelVizejuniorenweltmeisterin der letzten
Saison, in ihrem ersten Jahr bei der
Elite. Nicht zu vergessen ist Serafin
Wiestner, der Aufsteiger der vergangenen Saison.
Alles ist angerichtet in Hochfilzen für
fantastische Biathlonfestspiele.
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Menschen // Getroffen // Dr. med. Walter O. Frey
M
MENSCHEN
Steinpilze
gegen
Tabletten
Eigentlich hätte er Landarzt werden wollen, jetzt
ist er Chefarzt von Swiss-Ski und Leiter des Swiss
Olympic Medical Centers an der zürcherischen
Universitätsklinik Balgrist. Walter O. Frey, ein renommierter Sportmediziner, der sich schöne Auszeiten
auf der bündnerischen Wiesneralp gönnt.
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Rückzugsort für die Familie auf
der Wiesneralp: Walter O. Frey
mit seiner Frau Claudia und
den beiden Kindern Annina (10)
und Florin (8).
W
iesen ist ein sonnenverwöhnter, verträumter Ort
an der Verbindungsstrasse
zwischen Tiefencastel und
Davos. Er gehört als eine
von sechs Fraktionsgemeinden zu Davos und
hat rund 70 Beschäftigte. Es gibt hier einen
Lebensmittelladen und zwei Hotels. In Wiesen
treffen sich Snowactive-Autor Hans Bigler und
Walter O. Frey, ärztlicher Leiter des Swiss
Olympic Medical Centers an der Universitätsklinik Balgrist in Zürich und Chefarzt bei
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Swiss-Ski. Seine Frau Claudia und die beiden
Kinder Annina (10) und Florin (8) sind bei dem
Gespräch ebenfalls dabei.
Idyllisches Leben auf der Alp
Walter O. Frey führt seinen Besucher über
einen schmalen Bergweg auf die Wiesneralp,
die auf 1945 Meter über Meer knapp oberhalb
der Waldgrenze liegt und ein beschauliches
Maiensäss zur Schau trägt. Eine der Hütten
gehört der Familie Frey. «Damit ist für uns ein
Traum in Erfüllung gegangen», sagt Walter O.
Frey, der bereits früher mit seinen Eltern im
Klöntal das Naturerlebnis, das ein Alpaufenthalt in sich birgt, geschätzt hat.
Nachdem ein Feuer 2007 auf der Wiesneralp
mehrere Ställe und Hütten zerstört hat, wurden diese im Halbkreis und mit dem entsprechenden Brandabstand von sieben Metern
sorgfältig wieder aufgebaut. Claudia und Walter O. Frey erhielten die Gelegenheit, einen
Brandplatz mit Bauprojekt zu kaufen. «Und
das ist jetzt unsere SAC-Hütte», lacht Claudia
Frey. Und tatsächlich erinnern die Kajütenbetten in den Schlafräumen, das Interieur aus
Holz und Stein an eine heimelige Berghütte im
SAC-Stil.
Die Familie Frey hat viel Zeit in den Auf- und
Ausbau investiert. Und genau einen Tag vor
dem grossen Schneefall war ihre Hütte damals
bezugsbereit. Geheizt wird mit Holz, gekocht
mit Holz und Gas, eine moderne Solar-Anlage
liefert Strom. Es gibt einen Wassertank im
Haus, quellfrisches Trinkwasser holt sich die
Familie allerdings ausserhalb vom liebevoll
genannten «Sirup-Brunnen». «Für die Kinder
ist die Gegend ein Paradies», sagt Walter O.
Frey. Beide haben einen vom Alpnachbarn
geschnitzten «Hüetistab» erhalten und ziehen
seither von den Kuh- zu den Ziegenherden und
wieder zurück. Sie holen Tiere heim, die von
der Herde weggekommen sind und geniessen
das Alpleben wie einst Heidi und Peter. Und
auch Walter O. Frey erinnert sich an seine
Kindheitsjahre. «Ich habe in jungen Jahren in
der Freizeit im Zollikerberg nahe Zürich in
einem Landwirtschaftsbetrieb mitgeholfen –
Ställe ausgemistet, Ladewagen gefahren, Kühe
Menschen // Getroffen // Dr. med. Walter O. Frey
Ich kümmere mich
insbesondere um
die alpinen Ski-Teams,
die Skispringer und
die Biathlonathleten.
FOTOS: Z VG.
gemolken. Einmal habe ich sogar später in
Davos einen Melkwettbewerb gewonnen, als
es darum ging, wer sein ‹Kessi› als erster gefüllt
hat», lacht Walter O. Frey.
Wie Russi aus Andermatt
Bis zu seinem vierten Lebensjahr lebte Walter
O. Frey mit seinen Eltern in Andermatt. Dort
hat er gelernt Ski zu fahren. An diese ersten
Übungen auf dem Schneehang erinnert ein
altes Foto seiner Mutter, das ihn auf «Fasstauben» im meterhohen Schnee zeigt. Zur selben
Zeit wohnte auch die Familie Russi beim Bahnhof in Andermatt, wo Vater Russi als Bahnhofvorstand tätig war.
Jetzt ist Walter O. Frey Chefarzt bei Swiss-Ski
und engagiert sich rund einen Tag pro Woche
«nebenamtlich» für Swiss-Ski, wobei dieser
Zeitbedarf eher optimistisch geschätzt ist. In
Tat und Wahrheit ist er rund um die Uhr erreichbar, 365 Tage pro Jahr. Er stellt auch die
Hot-Line zur REGA und zur Unfall-Versicherung Visana sicher. Alle Athleten werden im
Notfall auf der ganzen Welt optimal betreut
und in die Schweiz zurückgeflogen. «Da kommen pro Repatriierung gut und gerne 50 Telefongespräche und ebenso viele SMS zusammen», verrät Walter O. Frey. Zu seinen
Aufgaben gehören auch der medizinische Materialeinkauf, Forschungstätigkeiten sowie das
Vernetzen mit der FIS, dem internationalen
Ski-Verband. Gemeinsam mit den Disziplinenärzten koordiniert er das Medical Team
von Swiss-Ski mit rund 30 Mannschaftsärzten,
25 Physiotherapeuten und fünf Rettungssanitätern.
Walter O. Frey koordiniert, organisiert und ist
mit Athleten und Funktionären aus allen Disziplinen in ständigem Kontakt.
Als ehemaliger Leistungssportler sind ihm die
direkten Gespräche mit den Athletinnen und
Athleten während den Trainings ein grosses
Anliegen. Bei diesen «Praxisbesuchen» auf
dem Schnee ist ab und zu auch seine Familie
anwesend. «Ich kümmere mich insbesondere
um die alpinen Ski-Teams, die Skispringer und
die Biathlonathleten», erklärt der Swiss-SkiChefarzt. «Diese persönlichen Kontakte bei
Trainings oder Wettkämpfen fördern das Vertrauen und erleichtern die Zusammenarbeit.»
An den CISM-Winter-Militär-Weltmeisterschaften in Frankreich im Jahr 1996 wurde die
damalige Schweizer Riesenslalom-Grossmacht mit Steve Locher, Urs Kälin und Michael
von Grünigen von Walter O. Frey betreut. Er
war damals Delegationsarzt im Rang eines Offiziers. Später schenkte ihm Steve Locher sein
Renndress, mit der Auflage, selber auch noch
den Trainingslauf zu fahren. Daraus haben
sich mit dem ganzen Team schöne Freundschaften entwickelt.
Engagiert für Bewegung und Sport
Heute ist Walter O. Frey ärztlicher Leiter an der
Universitätsklinik Balgrist. Dort leitet er das
von ihm aufgebaute Balgrist Move>Med, das
einzige universitäre Deutschschweizer Swiss
Olympic Medical Center. Hier sind rund 50
Mitarbeitende beschäftigt. «Ich behandle so
viele Patienten wie möglich persönlich, nicht
nur Sportler. Der enge Kontakt zu den Athletinnen und Athleten ist für mich sehr wichtig.
Meinen Grundsatz‚ ‹Bewegung ist wichtiger als
Medikamente› kann ich für Sportler wie für
‹ganz normale Patienten› gleichermassen täglich gezielt umsetzen. Wir engagieren uns aber
auch stark in der Forschung», erklärt der renommierte Sportmediziner.
Walter O. Frey kann selber auf ein ansehnliches, sportliches Palmares zurückblicken. Seine Verbundenheit zum Schneesport verdankt
er seinem Vater. Der gebürtige Glarner war
unter anderem alpiner OSSV-Junioren-Meister und «Testläufer» bei der bekannten Langlauf-Skifirma Müller in Einsiedeln. Unvergessen bleiben Walter O. Frey seine eigenen
Trainings beim kürzlich verstorbenen Max
Colpi am Gemsstock in Andermatt. «Wir haben
die Pisten selber präpariert und ein alter VWMotor diente als Antrieb für den selbstgebauten Skilift», erinnert er sich. Als Junior wurde er
damals im Kader des Zürcher Ski-Verbands
aufgenommen und musste dort «hartes Brot»
essen. «Zusammen mit Pitsch Müller bestritt
ich Rennen, musste mir die Zeit dafür aber an
Mittelschule und Uni stehlen, da die Lehrer
und Professoren wenig Verständnis für mein
Engagement zeigten.»
Mit Auszeichnungen im Hochschulsport,
unter anderem in der selten gewordenen Vierer-Kombination und im Militärsport kam
Walter O. Frey auch vermehrt in Kontakt zur
Langlauf- und Biathlonszene. Zusammen mit
dem ehemaligen SSV-Präsidenten und Nationalrat Duri Bezzola bestritt er Militär-Patrouillen. Und der ehemalige Bundesrat und Sportminister Adolf Ogi holte ihn als Chef de Mission
für die CISM-Winter-Weltmeisterschaften ins
Boot. Mittlerweile sind nun auch Tochter und
Sohn im Schneesport engagiert. Letztes Jahr
nahmen beide am GP Migros teil. «Wir als Eltern legen Wert darauf, dass sich unsere Kinder
polysportiv betätigen», erklärt Walter O. Frey.
Florin ist auch ein begeisterter Tennisspieler,
Annina eine passionierte Reiterin.
Den Leistungssport betrachtet Walter O. Frey
indes auch kritisch. Vielerorts sei daraus ein
grosses Business geworden – die sportlichen
Leistungen und menschlichen Qualitäten der
Athleten werden dadurch in den Hintergrund
gedrängt.
Trotzdem, Walter O. Frey lebt mit und für den
Sport. Er ist inzwischen ein sehr gefragter und
renommierter Sportmediziner. Und das, obwohl er eigentlich hätte Landarzt werden wollen. Diesen Traum lebt er nun «im Kleinen» auf
der Wiesneralp. Schnell hat sich bei der Bergbevölkerung herumgesprochen, dass ein
«Doc» zu den Bewohnern gehört. Daraus entwickeln sich auch immer wieder gute kleine
«Tauschgeschäfte»: «Einzäunung der neu angesäten Wiese gegen ein Päckli Tabletten
gegen Kopfschmerzen zum Beispiel», lacht
Walter O. Frey, «oder eine ambulante Behandlung gegen eine Schüssel frisch gesammelter
Steinpilze.» Jeder hilft jedem mit dem, was er
kann. Das ist exemplarische Nachbarshilfe, die
hier bestens funktioniert.
MEDIZINTHEMEN IM SNOWACTIVE
Ab Ausgabe 2 (Dezember) finden die Leserinnen und
Leser des Snowactives medizinische Fachthemen
wieder unter der Rubrik «Service».
Walter O. Frey und sein medizinisches Fachpersonal
von Balgrist Move>Med werden in den kommenden
Ausgabe aktuelle Fragen rund um das Thema
Medizin und Gesundheit behandeln.
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Menschen // Fabienne Suter
Skizirkus und Seilpark:
WIE TAG
UND NACHT
Fabienne Suter ist Skirennfahrerin.
Im Sommer arbeitet sie aber auch
im Seilpark Rigi. Der schweisstreibende
Job als Instruktorin ist für die Schwyzerin
eine willkommene Abwechslung.
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Menschen // Fabienne Suter
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Menschen // Fabienne Suter
s ist ein heisser Sommertag im Juli. Wer nicht in den Ferien weilt,
den zieht es in die Badi. Oder in den kühlen
Wald – zum Beispiel in den Seilpark Rigi. Hoch
über dem Vierwaldstättersee bietet der Park
mitten in der Natur Abenteuer pur. Auf rund
vier Kilometern locken sieben Routen verschiedener Schwierigkeitsstufen. Drei Neuankömmlinge fassen gerade ihr Material und
durchlaufen die obligatorische Einführung.
Die Instruktionen erhalten sie von keiner geringeren als der Skirennfahrerin Fabienne Suter. «Seid ihr mit unserem Notfallsystem bereits
vertraut?», fragt die Sportlerin abschliessend.
Nickend hebt einer der Teilnehmer die umgehängte Trillerpfeife hoch.
Diesen Sommer arbeitete Fabienne Suter bereits die zweite Saison im Seilpark Rigi. Im
Winter 2014/15 verspürte sie den Drang, sich
neben dem Spitzensport eine Arbeit zu suchen. «Ich hatte Lust auf etwas anderes als den
Skizirkus», erzählt die heute 31-Jährige. In ihrer
Regionalzeitung entdeckte sie die Stellenausschreibung vom Seilpark und bewarb sich. Zu
ihrer Freude erhielt sie den Job. «Ich war anfangs ein Greenhorn und hatte sogar etwas
Höhenangst», gesteht die sympathische
Schwyzerin schmunzelnd. Als ambitionierte
Sportlerin war es ihr Ziel, diese Angst zu überwinden. Sie absolvierte die notwendigen Kurse
und durch das gewonnene Vertrauen ins Material wurde die Höhenangst nach und nach
kleiner. «Die ersten Tage haben mich geschlaucht. Du bist dauernd auf den Beinen,
legst bei praktisch jedem Gang Höhenmeter
zurück.» Aber auch die ständige Präsenz
gegenüber Kunden war sich Fabienne nicht
gewohnt. «Auf der Piste bist du mehrheitlich
alleine, tauscht dich mal mit dem Trainer oder
dem Servicemann aus – das wars.» Hier jedoch
wollte dauernd jemand etwas von ihr.
Doch die Arbeit habe ihr gutgetan. Neues zu
lernen und erfolgreich zu meistern erfüllte sie
mit Stolz und liess sie abends zufrieden auf
ihrem E-Bike nach Hause fahren. Der Tapetenwechsel wirkte sich auch positiv auf die Resul-
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tate aus wie die fünf Podestplätze der letzten
Saison zeigen. Am Ende belegte Fabienne Suter
in der Abfahrts-Disziplinenwertung den hervorragenden zweiten Platz. Doch die Abfahrtsspezialistin ist überzeugt, dass ihr Erfolg nicht
nur auf den Sommerjob zurückzuführen ist.
Um ganz vorne mit dabei zu sein, müssen
mehrere Faktoren stimmen.
Ihr Training durfte natürlich auch heuer nicht
zu kurz kommen. Suter arbeitete blockweise
im Seilpark, um sich dazwischen einige Tage
dem Konditionstraining widmen zu können.
Ab Mitte August stand sie dann wieder mit dem
Team in Zermatt auf dem Schnee. Fabienne
Suter ist überzeugt, dass ihr die Zeit in Küssnacht am Rigi auch auf der Piste zugutekommt.
Hoch über dem Boden auf den Seilen zu balancieren erfordert Gleichgewicht, Beweglichkeit
und Kraft. Das ständige Auf und Ab im Gelände
setzt Ausdauer voraus. Auf Parallelen zwischen
Seilpark und Skisport angesprochen, meint die
Athletin, dass beiderorts Durchhaltewille und
Fleiss gefragt seien. Trotzdem: «Der Skizirkus
und die Arbeit im Seilpark sind wie Tag und
Nacht.» Aber genau diese Abwechslung schätzt
die Frau mit den blonden Zöpfen. Bereits während ihrer Lehrzeit auf der Gemeindeverwaltung Sattel gefiel der Skirennfahrerin der
Wechsel zwischen Schule, Arbeit und Skifahren. Die Älteste von vier Schwestern braucht
FOTOS: MELANIE DUCHENE
E
Menschen // Fabienne Suter
die Distanz zum Wintersport, um abschalten
zu können. Sie ist die einzige Alpin-Profisportlerin, die nebenbei arbeitet. Darauf angesprochen, meint Suter nur: «Es muss jeder für sich
entscheiden, was das Beste für ihn ist.» Eigentlich hatte das Frauenteam einen Besuch im
Seilpark geplant, doch wie das so ist, klappte es
schlussendlich doch nicht.
Vor Fabienne und ihren Kolleginnen steht ein
Winter ganz im Zeichen der Heim-WM in
St. Moritz. «Das ist etwas Besonderes. Vor
Heimpublikum zu fahren gibt einem immer
einen speziellen Ansporn.» Das primäre Ziel ist
es nun, sich für den Grossanlass zu qualifizieren. Weil bei solchen Events die Frauen von
Anfang an Konkurrentinnen sind, die um einen
Startplatz kämpfen, sei die Stimmung in der
Mannschaft angespannt. Deshalb geniesst die
bodenständige Wintersportlerin vor allem
auch die Saisons ohne Grossereignis.
Im Wald ist es angenehm kühl. Die Bäume
spenden willkommenen Schatten. Vögel zwitschern, Kinder rufen und der Bach plätschert
über moosbedeckte Steine. Zehn und mehr
Meter über Boden ist Fabienne Suter mit Bauarbeiten beschäftigt: Morsches Holz ersetzen,
Baumschutzhölzer erneuern oder Stahlseile
austauschen. Damit die Sicherheit im Seilpark
gewährleistet bleibt, bedingt es laufender
Unterhaltsarbeiten. Die Swiss-Ski-Athletin
trägt schwere Kanthölzer und hantiert mit der
Bohrmaschine. Diese Aufgaben erledigt sie besonders gern. Mit leuchtenden Augen wischt
sie sich den Schweiss von der Stirn. Die Hitze
Ich war anfangs ein
Greenhorn und hatte
sogar etwas Höhenangst.
macht ihr aber weniger zu schaffen, als die
Mücken, die im Wald zuhauf herumschwirren.
«Fabienne?», meldet sich eine Stimme aus dem
Funkgerät, das an Suters Gurt baumelt. Sie
wird beim Einführungsparcours gebraucht.
Auf dem Weg wird sie von einem Vater angesprochen, dessen Tochter gern ein Foto mit
dem Skistar hätte. Kein Problem. Freundlich
erfüllt die Zentralschweizer Schneesportlerin
der Jahre 2015 und 2016 ihr den Wunsch und
wechselt mit dem Mädchen ein paar Worte. Es
komme ab und zu vor, dass Gäste nach einem
Autogramm bitten. Selten schauen auch Fans
vorbei, die einmal Fabienne Suter treffen wollen. «Im Seilpark-Team habe ich aber keinen
Sonderstatus und bin einfach eine von ihnen.
Hoffe ich zumindest.» Die Abfahrts-Schweizermeisterin 2016 gab vor 14 Jahren ihr Debüt
im Weltcup. Klar, dass sie sich Gedanken
macht, was sie nach ihrer Karriere machen will.
Sie könne sich gut vorstellen, nicht das ganze
Jahr hindurch das gleiche zu tun, sprich einem
Sommer- und einem Winterjob nachzugehen.
Früher hat sie eine Weile in einem Restaurant
gekellnert und bei ihrem Onkel auf dem
Bauernhof ausgeholfen. Beides hat ihr gefallen, sie kann sich also vieles vorstellen.
Nach einem harten Tag – nach dem sie das Gefühl hat, es sich verdient zu haben – spannt
Fabienne Suter gern auch einmal aus und
macht es sich mit einem Buch auf dem Liegestuhl bequem. Am liebsten liest sie nordländische Krimis.
Die Athletin mag ausserdem Ballsportarten,
Grillieren mit Freunden und Familie sowie
Gärtnern. «Ich habe aber überhaupt keinen
grünen Daumen», bedauert sie.
Auf die Frage, wo sie sich in zehn Jahren sieht,
antwortet sie nach kurzem Zögern lachend:
«Nicht mehr als Skirennfahrerin.» Suter ist der
Meinung, dass man nicht zu viel planen, sondern vieles vorwegnehmen sollte. «Vielleicht
habe ich eine Familie. Und wer weiss, vielleicht
arbeite ich immer noch im Seilpark.»
R E G UL A L A Z Z A RE T T I
NOVEMBER 2016
SNOWACTIVE
27
Advertorial // Salomon
«Time to play»
Spass und Freude, grösstmöglicher Fortschritt,
die Grenzen ausloten, Regeln verändern – und
das auf eine etwas andere, unkonventionelle
Art und Weise. Wie das geht? «Am besten beim
Spielen», findet Salomon, und sagt: «Es ist
‹Time to play›.»
Roman Schaad
Luca Aerni: «Für mich bedeutet ‹Time to Play›,
spielerisch Ski zu fahren. Das heisst trotz des
grossen Drucks das Privileg als Leistungssportler zu schätzen und meine Grenzen auszuloten.»
Roman Schaad: «Mit ‹Time to Play› verbinde
ich, wie vielseitig und spielerisch der Sport ist.
Trotz der manchmal auch sehr harten Seiten
überwiegen viele schöne Emotionen und vor
allem die Freude und der Spass.“»
Luca Aerni
I
n zahlreichen Kindheitserinnerungen spielten wir die Rolle eines Helden, haben wir die
Lieblingsszenen eines Films oder Momente
des Zeitgeschehens nachgespielt oder agierten
wie in einem Musikvideo oder grossen Sportereignis. Outdoor-Enthusiasten haben nun
wieder die Chance, auf der Salomon-Seite
(www.timetoplay.salomon.com) in eine Rolle
zu schlüpfen und selber wieder ein Star zu sein.
Salomon ist bekannt für innovative Produkte,
die Sportarten revolutionieren. In der firmeneigenen Entwicklungsabteilung in Annecy
arbeiten Ingenieure, Designer und Athleten
eng zusammen an innovativen Lösungen.
Auf dem spannenden neuen ADC-Blog der
Salomon-Website (www.salomon.com/schw/
blog) können Interessierte mehr über diese
einmalige Zusammenarbeit erfahren. Die
Website präsentiert auch die Menschen von
Salomon und das Leben hinter den Mauern
einer weltweit führenden Outdoor-SportMarke.
Und wie sieht es mit den Salomon-Athleten
aus. Wie stehen sie zum Motto «Time to play».
Somit ganz nach dem Motto: «Play to progress.»
Eliane Volken, Brand Managerin Salomon
Schweiz, bringt die Idee folgendermassen auf
den Punkt. «Wir alle lieben es, draussen zu sein
und zu spielen. ‹Time to play› erinnert mich
daran, dass ich nie oft genug draussen sein
kann, es viel häufiger tun sollte. Viel zu oft holt
uns die Hektik des Alltags ein und genau dann
sollten wir uns daran erinnern: Es ist ‹Time to
Play›!»
PLAY THE CLIMB.
OUTPLAY
THE DESCENT.
YOUR CALL
TO PLAY
The Salomon On-piste collection turns the resort into the greatest playground.
Maximise your pleasure and adrenalin with powerful performance gear, designed with no compromise
hg\hf_hkm'R^Zklh_Zeibg^^qi^kmbl^aZlÛg^&mng^]hnk`^Zk%`bobg`rhnma^_k^^]hfmhieZrhgiblm^
Zg]_^^ema^makbeeh_ldb&mh&lghp\hgmZ\m'>qi^kb^g\^ma^^ohenmbhgpbma^o^kr\nko^'
As Chris Rubens, Cody Townsend and Brody Leven ventured on the polar circle in Svalbard to capture
ZlheZk^\ebil^]nkbg`Zmhnkbg`^qi^]bmbhg%bmlrhnkmbf^mh^qi^kb^g\^ma^phkdh_ma^LZehfhg
fhngmZbg\hee^\mbo^3ma^ikh`k^llbo^`^ZkmaZm^gZ[e^l_k^^]hfZg]a^eilrhn\aZee^g`^rhnkl^e_
bgma^fhngmZbgl'Pa^ma^krhnZl\^g]mh]bssrbg`a^b`amlhkmkZbe[eZs^]hpgmhma^oZee^r[^ehp'
Pbmama^LZehfhgFMGkZg`^%ma^pbe]^kg^llblrhnkieZr`khng]'
On Piste
Outdoor
PLAY
ANY LINE
As Nik Porsch won his dream ski experience with the Salomon Team athletes in Japan last year,
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Freeride
TEAR UP
THE MAP
AND PLAY
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M^Zknima^fZi%Zg]ld^m\arhnkhpgmkZ\d'
Endurance
« I T ’ S T I M E TO P L AY TO G H E T H E R »
28
SNOWACTIVE
NOVEMBER 2016
=HGM
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MAKE ALL
TRAILS YOUR
PLAYGROUND
Mp^Zdrhnkm^\agbjn^Zg]fbqnima^m^fihpbmaab`ai^k_hkfZg\^`^ZkmaZm`bo^lrhn`k^Zm^k
\hgmkheZg]\hf_hkm'I^k_hkfZg\^blZgZkm'FZlm^kbmpbmama^K&L^kb^l'
The Speedcross range is engineered to break the speed limit. Working with our
athletes and design team, we have created a revolutionary grip that allows you to
tickle every terrain from rocky escarpments, through wild forest to water-logged
ehpeZg]mkZbel'Kbinima^kne^[hhdZg]_hk`^g^pmkZbel'Bmlrhnkmbf^mhieZr
the great adventurer.
Nordic
Trail Running
Ma^K&l^kb^lkZg`^bl]^lb`g^]_hkmahl^pah\kZo^Z\aZee^g`^'Pa^ma^krhnk^ZGhk]b\ldb^khkZg^g]nkZg\^
Zmae^m^pah[^eb^o^lmaZmPbgm^kblghmbf^mhab[^kgZm^%Zglp^kma^\Zeeh_gZmnk^Zg]inmrhnk[h]rmhma^m^lm'
F OTOS: Z VG.
In diesem Sinne wurde auch der neue «Time to Play» Auftritt gestaltet und für jede Sportart eine ausdrucksvolle Farbe gewählt.
Mixed-Zone
Ein vollgepackter Winter
steht bevor
I
m Namen des internationalen Ski-Verbands FIS
freuen wir uns, Sie zur kommenden Saison 2016/17
zu begrüssen. Es stehen uns spannende Monate bevor
– sowohl in der Schweiz als auch international. Insbesondere Swiss-Ski erwartet ein vollgepackter Winter.
Der Verband wird Gastgeber einer Vielzahl an FIS-Weltcup-Veranstaltungen in allen Disziplinen und auf allen
Wettbewerbsniveaus sein.
Das Highlight für die Swiss-Ski-Familie werden natürlich die FIS Alpinen Ski-Weltmeisterschaften 2017 im
Februar in St. Moritz sein. Es wird eine ganz besondere
WM an einem der schönsten Orte im internationalen
Ski-Zirkus. Eine gute Mischung aus den Erfahrungen der
Weltmeisterschaften 2003 kombiniert mit neuen, jungen und dynamischen Mitgliedern im lokalen Organisationsteam – dies sind ideale Voraussetzungen für die
Ausrichtung dieses Premium-Events im alpinen Skisport.
Anspruchsvolle Strecken vor der Kulisse des atemberaubenden Panoramas von St. Moritz, einzigartige
Streckenelemente und der spektakuläre Start der Herren-Abfahrt zählen zu den Besonderheiten dieses Austragungsorts. Vor allem vertrauen wir darauf, dass 14 der
jährlich 350 Sonnentage in St. Moritz auf die Weltmeisterschaften fallen. Genau wie 2003! Das Unterhaltungsprogramm, das sowohl am Berg als auch im Dorf
stattfinden wird, trägt ebenfalls zum Flair eines internationalen Festivals bei.
In einer FIS Weltmeisterschafts-Saison gibt es auch
zwei weitere Highlights, bei denen die Schweizer Sportler auf Erfolge hoffen: die Nordischen WM in Lahti (FIN)
und die Freestyle-Ski/Snowboard-WM in Sierra Nevada (ESP). Letztere wird vom Erfolg der ersten Ausgabe
am Kreischberg vor zwei Jahren profitieren. Durch die
Kombination dieser beiden Disziplinen kann die Infrastruktur äusserst effektiv genutzt werden. Das spannende Programm stösst weltweit auf grosses Interesse
und die Schweiz hofft, mit ihren Top-Athleten bei nahezu jeder Medaillenvergabe glänzen zu können. Die
Langläufer, Skispringer und Nordisch-Kombinierer
Sarah Lewis
FIS Secretary General
DAS HIGHLIGHT FÜR DIE
SWISS-SKI-FAMILIE
WERDEN NATÜRLICH DIE
FIS ALPINEN SKI-WELTMEISTERSCHAFTEN 2017
IM FEBRUAR
IN ST. MORITZ SEIN.
stehen bei den Nordischen Ski-Weltmeisterschaften
2017 in Lahti im Mittelpunkt – einer der traditionellsten
Veranstaltungsorte, an dem die Nordische Ski-WM zum
7. Mal ausgetragen wird. Diese Ausgabe wird eine ganz
besondere Bedeutung haben, da sie während des 100.
Jahrestags der finnischen Unabhängigkeit stattfindet.
Die finnische Regierung hat die Eröffnungsfeier zur
ersten offiziellen nationalen Feier dieses Jahrestages
bestimmt.
Neben den Weltmeisterschaften freuen wir uns auch
sehr auf die zahlreichen Grossevents, die auf Schweizer
Schnee stattfinden werden. Im Januar werden Adelboden und Wengen im Mittelpunkt stehen. Diese Rennen
haben eine unvergleichliche Tradition und geniessen
eine grosse Fan-Unterstützung. Für die Langlauf-Disziplin ist Davos ein fantastischer Weltcup-Austragungsort. Ausserdem freuen sich die Athleten und insbesondere die Anhänger von Lokalmatador Dario Cologna
darauf, das neue Jahr mit der Tour de Ski im Val Müstair
einzuläuten. Engelberg ist und bleibt einer der traditionellsten Austragungsorte im Skisprung-Weltcup. Der
diesjährige Wettbewerb wird mit Spannung erwartet, da
es der erste ist, der auf der umgebauten Schanze stattfindet.
Die Schweiz war schon immer auch jüngeren Disziplinen gegenüber aufgeschlossen. In dieser Saison werden
an vier Orten Freestyle-Ski- und Snowboard-Events
ausgetragen: in Arosa (Skicross), Veysonnaz (Snowboardcross), Silvaplana (Slopestyle) und ganz neu im
traditionellen alpinen Ski-Austragungsort Crans-Montana (Halfpipe).
Es wird eine anstrengende, aber sicherlich auch denkwürdige Saison werden. Wir von der FIS werden eng mit
unseren Kollegen bei Swiss-Ski und ihren Veranstaltern
zusammenarbeiten, um diese Events erfolgreich umzusetzen. Unsere besten Wünsche für eine ganz besondere Saison und eine grossartige internationale Werbung
für den Sport durch die Veranstaltung 2017 in St. Moritz
gehen an die Schweizer Teams und insbesondere an die
Sportlerinnen und Sportler.
NOVEMBER 2016
SNOWACTIVE
29
Menschen // Nostalski // Sonny Schönbächler
Olympiasieg
als Randnotiz
Schwingerkönig bleibt man ein Leben
lang, Olympiasieger auch. Für Sonny
Schönbächler, Skiakrobatik-Olympiasieger 1994, ist sein Triumph in Lillehammer Schnee von gestern. Längst
hat er sich als erfolgreicher Unternehmer etabliert. Die Basis dazu legte er
schon vor seinem Olympiasieg.
N
icht dass Schönbächler die Bande mit der
Vergangenheit gekappt hätte – im Gegenteil. Skiakrobatik oder Aerials, wie der Sport
inzwischen heisst, bedeutet ihm immer noch
sehr viel, vor allem der Kontakt mit seinen alten Kollegen. Aber er ist keiner, den man an
Schicki-Micki-Events einstiger Sportgrössen
regelmässig antrifft: «Vielleicht mal an einer
Zirkus-Premiere oder an den Tennis-SwissIndoors in Basel, aber sonst fehlt mir einfach
die Zeit.» Im letzten Jahr ist er zum fünften Mal
Vater geworden. Mit seiner neuen Lebenspartnerin hat er drei kleine Kinder, sechs-, zweiund einjährig. Da hat er Action genug.
Als wir ihn telefonisch zu erreichen versuchten, gabs lange Zeit keine Verbindung. Bis die
SMS eintraf: «Die von ihnen gewünschte Person ist nun erreichbar.» Sonny Schönbächler
war eben aus der weissrussischen Hauptstadt
Minsk auf dem Flughafen Kloten gelandet.
Dort besuchte er den ersten Freestyle-Wettkampf auf der einzigen Indoor-Wasserschanze
der Welt und stellte hinterher fest: «Es war der
Hammer.»
Dieser Wettkampf und vor allem diese Wettkampfstätte hat für ihn eine besondere Bewandtnis: «Die Anlage ist 1998 projektiert und
im letzten Jahr fertiggestellt worden», erzählt
er. «Es handelt sich um ein 40-Millionen-EuroProjekt, das ich als Berater begleiten durfte.
Deshalb war ich in den letzten Jahren oft in
Weissrussland.»
Als Spiritus rector der «Jumpin»-Wasserschanze in Mettmenstetten verfügte Schönbächler
über das Know-how, um die Weissrussen kompetent zu unterstützen. Diese sind seit 20 Jah-
Geschäftlich hat mir der
Olympiasieg eigentlich
nichts gebracht.
Die Skiakrobatik ist
in der Schweiz eine soo
kleine Sportart.
Sonny Schönbachler
30
SNOWACTIVE
NOVEMBER 2016
ren Stammgäste in Mettmenstetten und holten – das nebenbei – in dieser Zeit fünf (!)
Olympiamedaillen.
Das «Jumpin» ist nach Schönbächlers Olympiasieg mit Unterstützung der Gemeinde entstanden und seither so etwas wie der Nabel des
Freestyle-Sports: «Es hat zur Entwicklung dieses Sports sehr viel beigetragen.» Er selber
wohnt gleich neben der Schanze. Kaum ein
Olympiamedaillengewinner, der im Sommer
nicht dort trainiert hätte – natürlich auch Evelyne Leu, die andere Schweizer Olympiasiegerin, die 2006 in Turin Gold gewann.
Von Olympiasieg profitiert?
War der Olympiasieg im wahrsten Sinne des
Wortes das Sprungbrett ins Geschäftsleben
und die Karriere nach dem Sport? «Nein», relativiert Schönbächler, «das kann man nicht sagen. Mit Ausnahme der Wasserschanze hat
alles andere wenig mit dem Olympiasieg zu
tun. Das Fitness-Center in Affoltern, wo ich
schon mit sechzehn trainierte, habe ich kaufen
können, als der Besitzer wegzog.»
Aber der Olympiasieg dürfte zumindest fürs
Business hilfreich gewesen sein? «Geschäftlich
hat er mir eigentlich nichts gebracht. Die Skiakrobatik ist in der Schweiz eine soo kleine
Sportart. Klar, die Wasserschanze hätte ich
FOTOS: ZVG.
Menschen // Nostalski // Sonny Schönbächler
ohne den Olympiasieg nicht bauen können.
Aber ein gewinnbringendes Projekt ist sie
nicht.» Es ist eine Herzensangelegenheit.
– mit Sonny Schönbächler und seinem legendären Full - Double-Full - Full, dem dreifachen
Salto mit vierfacher Schraube.
Erster Skiakrobatik-Olympiasieger
Sonny Schönbächler ist der erste Olympiasieger in diesem Sport überhaupt. Vorher gehörte
Skiakrobatik nicht zum olympischen Programm, 1988 in Calgary (wo er 6. wurde) und
1992 in Albertville (wo er beim Absprung einen
Ski verlor) war sie sogenannter Demo-Wettbewerb. Dass Schönbächler überhaupt Gold
gewinnen konnte, war nach seiner Ansicht
auch ein bisschen Zufall. Nicht dass er gewann,
sondern dass er überhaupt teilnahm.
Um Winter- und Sommerspiele zu splitten,
wurde Lillehammer nämlich bereits im Jahr
1994 zwei Jahre nach Albertville ausgetragen
Nur bekannt sein, reicht nicht
Ein Skiweltmeister sagte mal: Wer OlympiaGold holt und nicht Millionär wird, ist selber
schuld. Ists wirklich so? Schönbächler lacht:
«Finanziell hat es mir fast nichts gebracht.
12 000 Franken bekam ich von der Sporthilfe,
von den Sponsoren etwa 20 000, von irgendwo
vielleicht noch einen ‹Fünfer› – maximal waren
es 50 000.» Vom Skiausrüster (Olin) erhielt er
keinen Rappen.
Schon allein diese Erkenntnis bewahrte
Schönbächler davor zu glauben, eine Goldmedaille sei ein Passepartout für beruflichen
Erfolg: «Wenn man eine Firma hat, reicht Be-
kanntsein nicht. Man muss in seinem Fachgebiet gut sein und viel arbeiten. Und ich habe
immer viel gearbeitet.»
Das tat er schon vor Lillehammer. Schon vier
Jahre vorher gründete er eine Firma, die «Sport
Show Promotion Sonny Schönbächler AG»,
mit der er Strassenshows produzierte, von Paris über Andorra bis in die Sierra Nevada. Salopp formuliert war Olympia schon fast eine
Nebenbeschäftigung.
Seine Goldmedaille liegt irgendwo im Keller,
obwohl sie sich am Eingang seiner FitnessStudios gut machen würde. «Das war einmal»,
winkt er ab. In seinen Betrieben hat er 40 Mitarbeiter. Eben ist Sonny (bürgerlich Andreas)
50 geworden. Man glaubt es ihm aufs Wort,
wenn er strahlend sagt: «Mir geht es super.»
R I CH A RD H E G G L I N
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SNOWACTIVE
31
A
AKTIV
WEITEN
SPRUNG
Der Nationalfeiertag in diesem Jahr
wurde in Kandersteg zum besonderen
Jubeltag: Es war der Tag der Eröffnung
der modernsten Schanzenanlage der
Schweiz. Drei verschiedene Schanzen,
die im Sommer wie im Winter tauglich
sind und internationalen Ansprüchen
genügen.
«B
ire», der Kandersteger Hausberg – stolze 2500 Meter über Meer gelegen, bildet eine beeindruckende Naturkulisse für die
neue Schanzenarena mit drei ebenso bestechenden Schanzen mit HS 27, HS 72 und HS
106. Simon Ammann, Michael Hayböck und
Tom Hilde halten mit 103 Metern den bisherigen Schanzenrekord auf der «Lötschberg».
Schweizer, Österreicher, Deutsche und Norweger waren am 1. August dabei als die für 7,2
Mio. Franken neu erbaute Anlage eingeweiht
wurde. Adolf Ogi, Alt Bundesrat, ehemaliger
Swiss-Ski-Direktor und vor allem Einheimischer, war die Lokomotive des Projekts, das
mehr als einmal am Rande des Scheiterns war.
Jahrelanger gemeinsamer Kampf
Adolf Ogi hatte bei seinem Kampf immer einen
Verbündeten. Ein Österreicher mit Namen
Robert Rathmayr. Der gebürtige Oberöster-
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SNOWACTIVE
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reicher war selber Skispringer, kam 1986 in die
Schweiz, um damals mit 21 Jahren als jüngster
Profitrainer im Skizirkus aktiv zu werden.
Neun Jahre später zog er als Stützpunkttrainer
ins Nordische Skisprungzentrum an den Fuss
des Lötschbergs und blieb bis 1998. Nach einer
beruflichen Neuorientierung kehrte er 2003
ins Oberland zurück und wurde Präsident der
Genossenschaft des Nationalen Nordischen
Skizentrums Kandersteg. Mit ihm erlebte der
Stützpunkt eine Renaissance. Im Nacken hatte
der engagierte Trainer und Manager aber auch
den Baurechtsvertrag der Anlage, der 2010 auslief. Da die 1978 gebaute Anlage in die Jahre
gekommen war, musste sowieso etwas geschehen – entweder mit einem Rückbau oder
einem Neubau. 2009 sagte die Gemeinde Ja zu
einem Kredit von 1,2 Mio. Franken für den
Wiederaufbau der Schanze. Der Weg war damit geebnet aber noch lange nicht frei. Noch
FOTO: ERIK VOGELSANG, B&S
vor wunderbarer Kulisse
Aktiv // Nordicarena Kandersteg
EINIGE FAKTEN
Er verhalf dem Stützpunkt
in Kandersteg zu neuem
Aufschwung: Der Österreicher
Robert Rathmayr, Präsident
des Nationalen Nordischen
Skizentrums Kandersteg.
Die Schanzen «Bire HS 27», «Blümlisalp HS 72»,
«Lötschberg HS 106»
Die Geschichte 1978 Bau einer Mattenschanze;
1990 Umbau und 2008 Schliessung der Mattenschanze. 2016 Wiedereröffnung der neuen Anlage
(Kostenpunkt: 7,2 Mio. Fr.).
Infrastrukturzahlen ca. 13 km Kabelschutzrohre und
ca. 20 km verlegte Elektrokabel; über Funk steuerbare Beschneiungs- und Bewässerungsanlage;
34 000 Kunststoffmatten sind an 17 000 Sicherheitsplatten befestigt und wiegen ca. 60 Tonnen. Der
Fundamentriegel am Beginn der Aufsprungbahn
der «Lötschberg HS 106» nimmt Zugkräfte bis
ca. 380 Tonnen auf. Es wurden ca. 12 000 m³ Erdreich
verschoben. Es wurden ca. 400 m³ Beton für Anlaufspuren, Startplätze, Fundamente Personenbahn
und Schneehaltesystem, inkl. Nebengebäude
verbaut. Beim Unterbau des Mattenbelages der
drei Schanzen wurden 22 Tonnen der verzinkten
Spezialnetze verwendet.
www.nordicarena.ch
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SNOWACTIVE
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Aktiv // Nordicarena Kandersteg
Im Schweizer
Skisport müssen
die Regionen
wieder vermehrt
zusammenarbeiten
und miteinander
reden.
Robert Rathmayr
❞
bevor ein definitiver Entscheid gefällt werden
konnte, musste die Anlage 2008 geschlossen
werden. Sechs lange Jahre später wurde dem
7,2-Millionen-Projekt, für das u.a. NASAK IV
Gelder gesprochen wurden, die Bewilligung
erteilt und im Herbst mit dem Bau begonnen.
«Die Schweiz ist fähig, ohne gröbere Pannen,
Kostenexplosion oder Baustopp einen Schanzenkomplex zu bauen», schrieb am 28. Juli
2016 die Neue Zürcher Zeitung im Vorfeld der
Eröffnung am 1. August. So einfach war es
dann doch wieder nicht.
Einwohnern gilt als das Skisprungzentrum in
Oberösterreich. In der Schweiz herrschen andere Gesetze. Das hat er gelernt. Darum sagt er
heute: «Im Schweizer Skisport müssen die Regionen wieder vermehrt zusammenarbeiten
und miteinander reden.» Der Wahl-Schweizer
denkt in dieser Beziehung immer wieder mit
Wehmut an seine alte Heimat zurück. Er zählt
auf: «Engelberg, Einsiedeln, St. Moritz und
Kandersteg sind vier starke Zentren. Ich wünsche mir, dass wir diese gemeinsame Stärke
dereinst ausspielen können.»
Schlanke Strukturen
Robert Rathmayr ist zwischenzeitlich Geschäftsführer des NNSK. Seine Tochter Stefanie sorgt für die Administration. Zwei Teilzeitangestellte sorgen sich um die technischen
Belange der Anlage. Der Stützpunkt ist personell schlank organisiert. Der Genossenschaft
sei es wichtiger gewesen, das Geld in die Infrastruktur zu investieren und weniger in einen
aufgeblasenen Verwaltungsapparat. Das ist
sich der Österreicher ohnehin nicht gewohnt.
Oder muss man sagen: Der Schweizer. Über 30
von seinen bisher 51 Lebensjahren hat er hier
verbracht. Er kennt die Schweizer Mentalität
und versteht ihre Sprache. In jeder Beziehung.
«In meiner Heimat», sagt er, «würde diese Anlage vom örtlichen Skiclub geführt.» Seine ersten sportlichen Schritte machte er beim Skiclub UVB Hinzenbach. Der Ort mit knapp 2000
Drei Stützpunkte in der Schweiz
Hat der Skisprung überhaupt Zukunft in der
Schweiz? Was soll diese Frage, denkt sich Rathmayr wohl. «In Kandersteg haben vor der
Schliessung 2008 regelmässig 20 bis 25 Aktive
trainiert. Ein Jahr später sind diese Athleten in
andere Sportarten abgesprungen.» Ohne Trainingsmöglichkeit kann sich der Skisprung
nicht entwickeln. Für ihn braucht es drei Stützpunkt-Zentren in der Schweiz. Neben Einsiedeln und Kandersteg schwebt ihm ein drittes
in der Westschweiz vor. Seit der Eröffnung ist
die Schanze durchschnittlich zwei bis vier
Tage in der Woche mit Trainings belegt. «Wenn
wir diese Zentren betreiben können, so kommt
auch wieder Nachwuchs. Vor allem aber entsteht unter den Stützpunkten ein gesunder
Wettbewerb, letztlich auch unter den Regionen.» Für ihn kann das der Sache nur förderlich
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SNOWACTIVE
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sein. Was er damit sagen will, aber nicht ausspricht: Einsiedeln ist kein Konkurrent, sondern ein wichtiger Mitbewerber für die östlichen Regionen der Schweiz.
Der legendäre V-Stil
Robert Rathmayr lebt den Skisprung. Als Aktiver konnte er ihn nicht lange ausüben. Bei
einem Unfall verlor er eine Niere und zwang
ihn zu einer Neuorientierung. An der Uni in
Innsbruck liess er sich zum Skisprungtrainer
ausbilden. Den weiteren Verlauf kennen wir.
1986 kam Robert Rathmayr in die Schweiz und
wusste damals noch nicht, dass er einen bedeutenden Schritt im Skisprung aktiv miterleben würde. Der Schwede Jan Mauritz Boklöv,
ein Eptileptiker, erfand in den neunziger Jahren den V-Stil. Damit lag er oft mehrere Meter
vor seinen Konkurrenten, musste aber für seinen Sprungstil erhebliche Abzüge in den Haltungsnoten in Kauf nehmen. Das passierte
später auch dem Schweizer Stefan Zünd, der
sozusagen nach Boklöv den V-Stil übernahm
und vor allen anderen praktizierte. Der damalige Schweizer Trainer Rathmayr staunte
ebenso über die besondere Haltung des
Schweden und stellte Berechnungen an. Mit
diesen Zahlen gingen er und die Athleten im
Sommer nach Emmen und machten im Windkanal den praktischen Test. Eine durchschnittliche Weitenverbesserung von zwölf
Prozent ergaben die Testresultate. Was also
Aktiv // Frauenskispringen
sprach gegen den V-Sprung? Eigentlich
nichts. Und so machte Stefan Zünd die
Probe aufs Exempel. Mit den Haltungsabzügen von fünf Punkten pro Sprung konnte
er leben. Ein Jahr später stellten auch die
Österreicher um.
Man erzählt sich übrigens, dass Erfinder
Boklöv seinen ersten Sprung mit der neuen
Technik in Kandersteg absolviert habe.
Grosse Ziele
Rathmayr ist ein guter Erzähler. Ein überzeugender dazu. Anders hätte er in seinem
Kampf um die neue Anlagen in Kandersteg
wohl kaum Erfolg gehabt. Die Schanzen
stehen. Kandersteg hat die zurzeit modernste Anlage, die ziemlich genau drei Mal
so viel kostete wie die erste 1978. Weil die
Genossenschaft mehr Wert auf eine gute
Infrastruktur legte, reichte das Geld nicht
mehr für das geplante Betriebsgebäude. In
zwei Jahren sollte auch dieser Komplex stehen. Auch dafür muss die Finanzierung
zuerst gesichert sein. Neben Sponsorengeldern und öffentlichen Beiträgen will
Rathmayr die Eventkurbel andrehen. Im
Nordischen Skisprungzentrum soll trainiert werden. Und wenn er von der Region
spricht, so endet die für ihn nicht in Mülenen kurz vor der Autobahnzufahrt auf die
A6. Thun, spricht er seine Vision offen aus,
ist für ihn sportlich und wirtschaftlich ein
interessanter Raum. Diese 40 000 Einwohner-Region will er für sein Vorhaben ebenfalls überzeugen. Der Geschäftsführer
wünscht sich aber auch internationale Bewerbe im Skisprung und der Nordischen
Kombination sowie nationale Events. Diesen Winter werden zwei Helvetia Trophys
zur Durchführung kommen. Einen Damenskisprung-Weltcup hätte man ebenfalls in
der kommenden Saison durchführen können. Rathmayr musste dankend ablehnen.
«Wir müssen zuerst eine professionelle
Wettkampforganisation auf die Beine stellen.» Und dazu gehören für ihn Events in
und rund um die Schanzenanlage. Wenn
dann das Betriebsgebäude mit Fitnessraum
und Restauration realisiert sei, so komme
man diesem Ziel noch wesentlich näher.
Die Anlage ist aber auch künftig auf öffentliche Gelder angewiesen. Anders wäre der
an sich aufwändige Unterhalt wohl kaum zu
decken. Der Geschäftsführer ist aber Profi
genug, um zu wissen, dass der Stützpunkt
einmal schwarze Zahlens schreiben muss.
«Partnern aus der Wirtschaft sage ich immer: Wir haben eine ständige Werbefläche
mit 30 000 Quadratmetern zur Verfügung –
und als Zugabe der ‹Bire›-Gipfel als wunderbare Kulisse. Ist doch so!», sagt Rathmayr
und setzt hinter diese Frage ein Ausrufezeichen.
JOSEPH WEIBEL
Abheben
mit Sabrina Windmüller
Das Projekt Ladies Camp soll Skisprung begeisterten Mädchen eine Trainingsplattform
bieten, wo sie an ihrer Wettkampftauglichkeit
feilen können und dabei auch Girls bleiben
dürfen. Hilfreiche Tipps liefert ihnen Athletencoach Sabrina Windmüller.
D
amenskispringen hat sich in der internationalen Skisprungszene etabliert. Der
Internationale Skiverband bietet den Athletinnen zusammen mit den nationalen Veranstaltern in allen internationalen Serien tolle Wettkampfplattformen. Die Schweiz war über viele
Jahre mittendrin im Geschehen der internationalen Skispringerinnen. Momentan sind gute
Skispringerinnen in der Schweiz aber rar. Die
amtierende COC-Gesamtsiegerin und Weltcupsiegerin im Damenskispringen, Sabrina
Windmüller, ist aktuell die einzige Frau im
Kader von Swiss-Ski. Um diesen Umstand zu
ändern, hat Swiss-Ski im Frühling unter der
Obhut des Skiclubs am Bachtel das Projekt
Ladies Camp ins Leben gerufen. Ziel ist es, das
mittelfristig eine professionell geführte Mädchengruppe entsteht. Das Angebot richtet sich
an Skispringerinnen, die bereits einem Skiclub
angehören und primär Freude am Springen
haben. «Die Rekrutierung muss früh erfolgen,
da Skispringen keine Recyclingsportart ist»,
erklärt Berni Schödler, Chef Skisprung und
Nordische Kombination. Als Profitrainer hat er
den Anspruch, die Schweizer Damen auf die
Überholspur zurückzubringen. Für die 12- bis
15-Jährigen ist es einfacher, das Ziel Spitzensport zu verfolgen, wenn sie einer Gruppe angehören. Momentan stehe der Spass im Vordergrund, sollte sich aber jemand für den Weg
zum Profisportler entscheiden, stehen die
Projektverantwortlichen bereit.
Das Springen steht an erster Stelle
Als Athletencoach steht die 29-jährige Sabrina
Windmüller den Girls mit Rat und Tat zur Seite. Als B-Kader-Athletin weiss sie, was es für die
Profikarriere braucht. Jeden Mittwochnachmittag coacht sie die Mädchen in Einsiedeln.
Gesprungen wird auf der 50-Meter-Schanze.
Der Grossteil der Teilnehmerinnen gehört
dem SC am Bachtel an. Als starker Damen Skisprung Club bringt dieser viel Wissen und Erfahrung im Fördern von jungen Athletinnen
mit. «Wir versprechen uns von der Kooperation, den Mädchen eine sukzessive Heranführung an internationale Wettkämpfe anzubieten», so Berni Schödler.
Um 14 Uhr startet das Training mit einem gemeinsamen Aufwärmen. Sabrina Windmüller
zeigt den Girls, worauf es ankommt. «Mir ist
wichtig, dass wirklich der Körper und nicht nur
das Mundwerk aufgewärmt werden», betont
die St. Gallerin mit einem Augenzwinkern.
Dann geht es ab auf die Schanze, schliesslich
NOVEMBER 2016
SNOWACTIVE
35
Aktiv // Frauenskispringen
SABRINA WINDMÜLLER
Seit 2006 ist Sabrina Windmüller an internationalen
Springen mit von der Partie. Ihren ersten grossen
Erfolg feierte sie 2012 am Weltcup in Hinterzarten
mit dem ersten Rang. Bei Schweizermeisterschaften
verzeichnete sie seit 2007 insgesamt fünf Einzelmedaillen – 2011 und 2012 holte die heute 29-Jährige
dabei den Titel. Die Sarganserin hat von klein auf, zusammen mit ihrer jüngeren Schwester Bigna, beim
SSC Toggenburg, also im selben Verein wie Simon
Ammann, trainiert. In der vergangenen Saison
gewann Sabrina Windmüller im Dezember 2015
zweimal am Continental Cup Notodden, Norwegen.
sollen die Mädchen vor allem Sprungpraxis
sammeln. Die Physik-, Imitations-, Kraft- und
Schnelligkeitstrainings sowie weitere Einheiten und Wettkämpfe werden weiterhin durch
die Skiclubs und Regionalverbände angeboten
und umgesetzt.
Seitenwechsel gibt interessanten Einblick
Sabrina Windmüller setzt sich vor jedem Training ein Ziel, um dann möglichst auch Fortschritte ausmachen zu können. Das sind klei-
ne, banale Dinge. Sie hat beispielsweise
beobachtet, dass die Mädchen nach ihrem
Sprung warten, bis auch die Letzte unten ist,
bevor sie gemeinsam wieder in den Lift steigen. «Es wäre wichtig, dass sich jede auf sich
fokussiert, nach dem Sprung hochfährt, das
Feedback abholt und es beim nächsten Anlauf
versucht besser zu machen», schildert die
J+ S-Nachwuchstrainerin und Sportlehrerin.
Wenn nach dem Springen noch Zeit bleibt,
trainiert Sabrina Windmüller mit den Girls
Sprungkraft oder etwas Koordinatives. Für sie
als Sportlerin ist es spannend, einmal auf der
anderen Seite zu stehen und die Trainerseite
kennen zu lernen. Nicht jeder Input, kommt
beim Gegenüber so an, wie er gemeint ist und
nicht alles wird dann auch umgesetzt. «So sehe
ich, wie es vielleicht manchmal meinem Trainer ergeht.»
Die jungen Athletinnen schätzen die Mittwochnachmittage. «Ich finde es gut, dass Sabrina ihre Erfahrungen mit uns teilt», sagt Lotti
(15). Und die zehnjährige Celina meint: «Es ist
cool, mit anderen Mädchen trainieren zu können.» Nach ihrem Traum gefragt, sind die Girls
nicht um eine Antwort verlegen. «Ich möchte
Olympiasiegerin werden», meint Simone (13).
Rea (14) hingegen träumt von einem Sprung
über die 140-Meter-Schanze in Klingenthal.
Nach einem halben Jahr ist es für eine Bilanz
sicherlich zu früh. «Das Niveau intern ist noch
ungenügend. Es braucht Zeit und Geduld», so
Berni Schödler. Trotzdem hält er an der Vision
fest: «Bis zu den olympischen Winterspielen
2022 in Peking eine schlagkräftige Damengruppe für die Schweiz aufzubauen.»
R E G UL A L A Z Z A RE T T I
BERNI SCHÖDLER
Berni Schödler hat sich nach mehreren Stürzen zum
Rücktritt als aktiver Skispringer entschieden und
direkt als Jugend+Sport-Leiter im Skiclub begonnen
die Junioren zu trainieren. Via Trainer des Regionalverbandes wurde er in der Saison 1998 Co-Trainer
im Weltcup. Danach hat er die B-Kader-Gruppe übernommen und die Trainerausbildung in Magglingen
begonnen. Von 2000 bis 2007 nach der WM in Sapporo hatte er die Aufgabe als Weltcup-Trainer inne.
Danach ist er in den Nachwuchsbereich zurückgekehrt. Ab 2008 hat er während zwei Jahren als Weltcuptrainer in Russland gearbeitet. 2011 übernahm
er den Posten als Disziplinenchef bei Swiss-Ski.
Advertorial // skionline.ch
Ganz nahe dran
Der spannende Winter 2016/17 kann kommen,
denn mit skionline.ch sind Ski-Fans auch im
WM-Winter ganz nahe am Geschehen und an
den Stars dran.
eltcup, Weltmeisterschaften in St. Moritz, Europacup oder auch FIS-Rennen
– skionline.ch bietet stets aktuelle Informationen und Hintergründe zum Geschehen auf
und abseits der Rennstrecken. Mit Videos,
einer Social-Wall gefüllt mit Infos zu den Athletinnen und Athleten und aktuell betreuten
Social-Media-Kanälen (facebook, twitter, instagram) bietet das Portal skionline.ch einen
Rund-um-Service im alpinen Ski(renn)sport.
Nicht nur die Top-Athletinnen und -Athleten
des «weissen Zirkus» stehen im Fokus, skionline.ch verfolgt auch genau, was die Stars der
Zukunft so machen, wie sie sich entwickeln
und sich für höhere Aufgaben qualifizieren.
Dazu stehen diverse Formate – unter anderem
ein «Young-Athletes-Blog» – zur Verfügung.
Aber das Portal blickt im Winter 2016/17 für die
Leserinnen und Leser auch über den Streckenrand hinaus und wird auf die Szene der Skitouren-Rennen schauen oder den einen oder
andern Blick zu den Skicrosserinnen und
-crossern wagen. Zudem bietet skionline.ch
den Leserinnen und Lesern die Möglichkeit,
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SNOWACTIVE
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Fragen rund um den Skisport zu stellen. Ein
Expertenteam bestehend aus Trainern, Serviceleuten, Physiotherapeuten, Sportpsychologen und Ärzten wird sich den Fragen annehmen und in Zusammenarbeit mit skionline.ch
eine Antwort aus erster Hand liefern. Zudem
werden auf dem Portal auch nützliche Tipps zu
lesen sein, die sich um die Frage drehen, wie
man in den Wintermonaten fit bleiben oder
werden kann.
Selbstverständlich werden auch im Winter
2016/17 News aus den regionalen Verbänden
publiziert.
Die Palette der Möglichkeiten auf dem führenden deutschsprachigen Skiportal skionline.ch
wird also noch grösser.
Wie eingangs geschrieben: Der spannende
Winter 2016/17 kann kommen!
FOTO: SWISS -SKI
W
Aktiv // Zermatt Bergbahnen
Beste Bedingungen
SCHNEETRAINING AUF DEM GLETSCHER
Wenn andere am Meeresstrand liegen, mehrstündige Wandertouren bewältigen oder zu
Hause auf der Terrasse der Sonne entgegenblinzeln, dann sind die alpinen Skicracks bereits
wieder auf dem Schnee. Möglich machen es
Sommerskigebiete wie Saas Fee und Zermatt.
FOTO: ZVG.
Z
ermatt hat nicht nur das Matterhorn, sondern noch einige andere Superlativen.
Zum Beispiel das einzigartige Trainingsgebiet
auf dem Theodulgletscher im Sommer. Einzigartig darum, weil kein anderes Gletscherskigebiet zwei Abfahrts-Trainingspisten anbieten
kann. Nicht nur das. Dazu kommen eine
Super-G- und zwölf Slalom- bzw. Riesenslalompisten. «Trotzdem wird es zwischen Ende
Juni und Mitte Oktober manchmal ganz schön
eng auf diesen Pisten», schmunzelt Valérie
Perren, Communication & Media Manager der
Zermatt Bergbahnen. Die insgesamt 15 Pisten
sind während der Sommersaison fast jeden
Tag ausgebucht. «Es kommt sogar vor, dass
sich Mannschaften verschiedener Länder Pisten teilen, damit sie überhaupt einen Platz
erhalten.»
Schweizer haben Vorrecht
Das «First Right of Reservation» haben allerdings die Schweizer. «Die Reservationen von
Swiss-Ski werden Ende April prioritär entgegengenommen und ab 1. Mai laufen dann
die Reservationen der übrigen Mannschaften»,
sagt Valérie Perren. Teams reisen aus der ganzen Welt nach Zermatt an. Kanadier, Japaner
oder Russen sind ebenso auf den Pisten anzutreffen wie natürlich Athletinnen und Athleten
aus den Nachbarländern Österreich, Deutschland, Italien, Frankreich und auch Kroatien,
Slowenien, Spanien und Norwegen. «Wir
schätzen das tolle Angebot sehr», sagt Markus
Wolf, Vorsitzender der Geschäftsleitung und
Direktor Sport von Swiss-Ski.
Sicherheit über alles
Für die Bergbahnen Zermatt gibt es schon deshalb keine Sommerpause. Im Gegenteil. Die
Trainer können bereits um sechs Uhr mit der
Pendelbahn ins Trainingsgebiet fahren, damit
die Läufe ausgesteckt sind, wenn die Athleten
eintreffen. Ausserdem müssen die Pisten täglich wieder präpariert werden und garantieren
so beste Bedingungen für die weltbesten Skifahrerinnen und Skifahrer.
Am Wochenende reisen zudem zahlreiche
Nachwuchsmannschaften an, die ebenfalls
unter besten Konditionen trainieren können.
«Wenn es nicht zu warm wird, können die
Cracks oft bis gegen Mittag Läufe absolvieren»,
so Pressesprecherin Perren. Die Ski der Profis
werden übrigens in den von den Bahnen zur
Verfügung gestellten Skiräumen für den nächsten Tag präpariert.
Bevor allerdings die ersten alpinen Skifahrer
die Pisten herunterflitzen können, wird das
Sommerskigebiet mit zwei Baggern feinsäuberlich auf Gletscherspalten sondiert. Diese
Spalten werden anschliessend zugeschüttet
und damit höchstmögliche Sicherheit auf über
3500 Meter über Meer geboten. Zum Sicherheitsangebot gehört übrigens auch ein Tunnel,
der unterhalb von Klein Matterhorn jeweils
erstellt wird. Über diesen Tunnel führt die Abfahrtspiste von Gobba di Rollin bis nach Plateau Rosa. Abgesichert wird die Piste rechts
und links mit A-Netzen.
JOSEPH WEIBEL
Das Swiss Alpine Ski Team gibt Einblick
ins Sommertraining auf dem Gletscher:
http://bit.ly/zermatt-clip
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SNOWACTIVE
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Aktiv // Blick auf den Ski-Club Couvet
Skiclub
Auf 87 Jahre kann der
Ski-Club Couvet in «Les Hautsdes-Riaux» zurückblicken.
120 begeisterte Klubmitglieder
aus allen Altersschichten
halten dem Skiklub seit der
Gründung 1929 die Treue.
Winter für Winter pflegen
sie den Skisport und die
Freundschaft.
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NOVEMBER 2016
I
m Sog der Olympischen Winterspiele von
1928 in St. Moritz gründeten ein paar engagierte Gleichgesinnte den Ski-Club Couvet
(SCC). Der olympische Geist von damals habe
sogar das entlegene Val-de-Travers erreicht.
Dem Engagement der Gründermitglieder ist es
zu verdanken, dass der Skiklub bis heute zu
einem grossen Förderer des Schneesports in
der Region wurde, unabhängig von der Disziplin und ohne dem Wettkampf einen allzu
grossen Stellenwert zu geben.
Gründer wie Dubois, Borel, Pethoud, Jeanneret, Gründisch, Richard, Piétron, Martin und
Yersin übertrugen ihren Pioniergeist auf die
Nachfolger und lehrten sie, das regionale Erbe
zu pflegen.
Die Suche nach einem Lokal
Nach einem Tag genussvoller Abfahrten auf
die Freundschaft anstossen ist schön, doch
dafür musste 1930 zuerst ein Dach über dem
Kopf gefunden werden. Man beschloss, die
Hütte Grange-Neuve oberhalb von Vuissens zu
mieten und wechselte bereits eine Saison später in das «Chalet des Colonnes» auf dem Gebiet «Vers-chez-Pillot». 1931 schloss sich der
Verein dem ehemaligen Verband Schweizer
Skiklubs, heute Swiss-Ski, sowie dem Giron
Jurassien an.
Auch Frauen willkommen
Gegenwärtig zählt der Verein 84 Aktive, zehn
Unterstützer und 25 Kinder. Das Alter der Mit-
FOTOS: NICOLAS LIEBE
mit bewegter Geschichte
Aktiv // Blick auf den Ski-Club Couvet
glieder bewegt sich zwischen 16 Monaten
(Zoë) und 92 Jahren (Veteran Fernand). 1938
öffneten die ausschliesslich männlichen Mitglieder auch den Frauen die Tür. Dies nach
einem leidenschaftlichen Plädoyer des heute
verstorbenen Präsidenten Jean-Louis Yersin.
Von da an verstummten die Skeptiker und die
Frauen waren willkommen. Ironischerweise
übernahm schliesslich eine Frau die Buchhaltung des Vereins. Während 18 Jahren war Josette Brugger für die Finanzen verantwortlich.
Eine Hütte geht in Flammen auf
Es war die erste Hütte im Besitz des SCC Couvet
am Standort «Hauts des Rieux». 1949 wurde sie
eröffnet, womit ein lang gehegter Traum in
Erfüllung ging, der eine Erstinvestition von
27 287.50 Franken nötig gemacht hatte. Hinzu
kamen ein paar tausend Franken für die Erweiterung und Ausstattung der ehemaligen
Militärbaracke, die in Einsiedeln gekauft wur-
b
de. Leider ging die Investition in der Nacht vom
17. zum 18. Juli 2005 in Flammen auf. Nach
dieser Katastrophe herrschte aber keine kollektive Trauer, sondern vielmehr der Wille, die
noch rauchenden Ruinen sobald wie möglich
wieder aufzubauen.
Natürlich schöner als vorher
Viele Mitglieder haben sich leidenschaftlich
dafür engagiert, um wieder ein Dach über dem
Kopf zu haben. Ein Neubau musste her, was
die Kosten verständlicherweise in die Höhe
trieb. Man benötigte für das Projekt eine Million Franken. Den Mitgliedern gelang es
450 000 Franken zusammenzubringen, und
anschliessend legten sie zwischen 2008 und
2009 selbst Hand am Bau an. Trotz den damit
verbundenen Schulden verstanden es die
Klub-Verantwortlichen, die Finanzen so in den
Griff zu bekommen, dass die finanzielle Situation des Skiklubs nie in Gefahr war.
Zudem intensivierte Serge Droz, improvisierter Bauherr, die Kontakte zu den Behörden um
den Bau voranzutreiben. Droz, der dieses Jahr
auf 44 Jahre im Vorstand zurückblicken kann,
hat die Bauarbeiten ausserdem mit der nötigen
Strenge begleitet.
Mit fünf Schlafräumen (total 36 Betten), zwei
Nasszellen und einem geräumigen Speisesaal
für 70 Personen, beherbergt die am 26. September 2009 eingeweihte Hütte regelmässig
auch Touristen und Gruppen, viele auch aus
der Deutschschweiz. Wunderbar oberhalb von
Couvet gelegen, ist die Hütte nur ein paar Kilometer vom Creux-du-Vent entfernt, eine weit
bekannte natürliche Felsenarena gewaltigen
Ausmasses.
Im Untergeschoss der Hütte befindet sich das
technische Lokal mit dem Pistenfahrzeug des
Ski-Nordisch-Centers Couvet des Vereins
«Neuchâtel Ski de Fond». Das Pistenfahrzeug
bereitet jeweils 36 Kilometer Loipen und er-
1
3
1 Seit September 2009 erfreut
die gemütliche Hütte des SC Couvet
am «Hauts-des Riaux» Mitglieder,
Touristen oder Schulklassen.
2 Fabien Currit, Präsident des
SC Couvet, mit seiner Familie
an einem Family Contest.
3 Rémy Bohren, begeisterter
Geschwindigkeitsskifahrer,
der auch bei 220 km/h die
Ruhe bewahrt.
2
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Aktiv // Blick auf den Ski-Club Couvet
möglicht den Anschluss zum Langlaufgebiet
von St-Croix-les-Rasse mit seinen 65 Kilometer
perfekt unterhaltenen Loipen.
Sportlich aktiv
Auf den Höhen von Couvet wird der Skisport
gelebt. Hier fanden 1969 die 42. SchweizerMeisterschaften im Langlauf über 50 Kilometer statt. Mit seiner unverkennbaren Stimme
kommentierte damals Vico Rigassi, legendärer
Kommentator des Westschweizer Rundfunks,
den Sieg des Bündner-Grenzwächters Hans
Oberer. Dieser 2. März 1969 ist ein besonderes
Datum in den Annalen des Skiklubs und erinnert an einen gelungenen Anlass in einer tollen
Stimmung.
1990 fanden im Val-de-Travers die Schweizermeisterschaften im Langlauf statt. Für dieses
wichtige Ereignis spannten die Gemeinden
und die Skiklubs Couvet und Cernets-Verrières
zusammen. Unglücklicherweise wurden die
Wettkämpfe durch die schlechten Wetterbedingungen gestört. Die Rennen über 30 Kilometer sowie das Kombirennen mussten nach
Cernets verlegt werden. Und um das 50-Kilo-
meter-Rennen durchzuführen, musste der
Tross bis zum Rataud-See am Col du Pillon
fahren. Doch dank dem Engagement freiwilliger Helfer gelang es den Organisatoren das zu
retten, was noch zu retten war.
Aber auch heute ist das Klubleben noch sehr
dynamisch. Nicolas Liebe organisiert verschiedene Aktivitäten mit grosser Freude.
In der Langlauf-Disziplin holte Gino Filippi,
ebenfalls eine Schlüsselfigur des Skiklubs, den
Sieg an der Schweizermeisterschaft der Bahnangestellten.
Fakten, die aneinandergereiht zur langen Geschichte des stolzen Ski-Clubs Couvet beigetragen haben.
F R A NZÖ S I S CH E O R I G I N A L V E RS I O N
V O N A L D O - H . RU S T I C H E L L I ,
ÜBE R S E T ZUNG T H I E RRY W I T T W E R
Besondere Skitalente
Der SC Couvet, das ist auch Rémy Bohren,
ein Speedski-Fahrer, der die steilsten Hänge
mit unbeirrbarer Gelassenheit hinunterrast.
1996 wurde er auf der berühmten Piste von
Chabrières im Departement Vars (Frankreich)
bei 226,227 km/h geblitzt. Eine Piste, die schon
die verrücktesten Runs erlebt hat. Im März
2016 hat dort der Italiener Ivan Origone mit
254,258 km/h alle bisherigen Rekorde gebrochen.
Natürlich ist der Vergleich etwas gewagt, doch
der Metzger aus Couvet machte bereits damals
eine recht gute Figur und hat ausserdem 2006
den regionalen Geschwindigkeitsrekord auf
dem Robella-Schuss mit 163,3 km/h erstellt.
1
Die Sponsoren und Partner
Hauptsponsor Swiss-Ski
Fahrzeugpartner
Sponsoren Swiss-Ski
Official Broadcaster
Eventpartner
Partner
Swiss-Ski-Pool
Medienpartner
Lieferanten
| Burgerstein | RUAG | Hilti | Ferienverein | TechnoAlpin | Kameha Grand Zürich | Human Tecar | TRILUX AG | FUNKE LETTERSHOP AG |
Gönner
| Crystal Club | Stiftung zur Förderung des Alpinen Sports |
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Aktiv // Blick auf den Ski-Club Couvet
2
1 Beim traditionellen Herbstfeuer
«la torrée» braten Klubmitglieder
Wurst und Kartoffeln.
2 Auch das Klettern gehört zu
den Aktivitäten des Klublebens.
3 Die Klubausflüge finden meistens
im Wallis statt und erlangen einen
bevorzugten Platz im Fotoalbum.
3
Advertorial // K2
K2 BRINGT MIT SEINER BRANDNEUEN CHARGER-SERIE
High-Performance
auf präparierte Pisten
Die Allmountain-Company K2 präsentiert
2016/17 eine komplett neue Pistenski-Serie.
Mit den neuen Charger-Modellen können sich
Skifahrer auf perfekte Präzision, Kantengriff
und Grip freuen. Speed Charger, Super Charger
und Charger sind Power-Pakete mit top Performance und begeistern gleichzeitig mit der
K2-typischen Agilität und Verspieltheit!
D
er Speed Charger mit 72-Millimeter-Taille und der Super Charger mit 76-Millimeter-Taille werden mit der brandneuen
FULL-RoX-Carbon-Technologie von K2 ausgestattet. Der durchgehende FULL-Holzkern
sorgt für viel Dynamik und die FULLMetall-Laminat-Konstruktion für
maximale Power. Die verstärkten
FULL-Seitenwangen erhöhen den
Kantengriff, während die K2-eigene
FULL-RoX-Carbon-Gitterstruktur in
Schaufel und Heck des Skis und die K2-eigene
Triaxial-Glasfaserwicklung die Torsionsfestigkeit maximieren. Speed Charger sowie Super
Charger fühlen sich auf steilen, präparierten
Pisten voll in ihrem Element. In Kombination
mit der Marker-MXCELL-Bindung begeistern
sie mit Power und Carvingspass vom ersten
Schwung bis zum Sonnenuntergang!
Der Charger als «Dritter im Bunde» ist ein lebhafter, präziser Ski mit einer Taillenbreite von
76 Millimetern. Der Charger ist ausgestattet
mit FULL-Holzkern, FULL-Rox-CarbonGitterstruktur in Schaufel und Heck und der
K2- eigenen Triaxial-Glasfaserwicklung, ohne
Metall-Laminat, und liefert somit
auf hartem Schnee spielerische Reaktionsfreudigkeit und Präzision.
Ein Ski für intensives Carving-Vergnügen, mit minimalem Kraftaufwand!
NOVEMBER 2016
SNOWACTIVE
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SCHULE UND LOIPE
GUT VEREINT
Die jungen Langläuferinnen und
Langläufer der Romandie haben
die gleichen Träume und Ziele
wie ihre alpinen Kollegen.
Diese können sie im regionalen
Leistungszentrum (RLZ) Giron
Jurassien des Verbands der
Jurassier Skiclubs nun erreichen.
Der Zusammenschluss dieser
beiden Disziplinen soll vor allem
den nordischen Disziplinen neuen
Aufschwung geben.
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FOTOS: ZVG. / RSF UND GJ
Aktiv // RLZ Giron Jurassien
Die Sport-Schule-Struktur des RLZ öffnet
den jungen Athleten den Weg zur Spitze.
Auch am RLZ Giron Jurassien wird die
Wintersaison bereits während der wärmeren
Jahreszeit intensiv vorbereitet.
Emma Wüthrich (36) und Solaine Faivre (25),
hier beim 7. Nordic Weekend in Andermatt,
wurden von Swiss-Ski für die Gruppe der
Kandidatinnen Langlauf 2016–17 selektioniert.
S
kunft des Ski-Nordisch in dieser weiträumigen
Region geleistet.
Die abtretende Präsidentin aus St. Imier hat
ihren Job gemacht. Nach zweijähriger Amtszeit konnte sie mit Würde abtreten, im Wissen
,dass der Weg vorbereitet war.
Mit Dimitri als neuer Präsident ist das RLZ
Giron Jurassien weiterhin auf Kurs. Bei ihm
liegt der Skisport sowieso in der Familie. Zu
jener Zeit, als Athleten aus dem Jura die Podestplätze auf Schweizerebene eroberten, fühlte
sich sein Vater Mario auf allen Skischanzen
zuhause. Als Nachwuchshoffnung des Nationalkaders Ende der fünfziger und Anfang der
sechziger Jahre, nebenbei erfahrener Turner
wie sein Sohn Dimitri, hat Mario das Schweizer
Skispringen mitgeprägt. Unter anderem mit
seinem Titel als Junioren-Schweizermeister
1957 in St. Moritz. Damals unter dem Banner
des Skiclubs La Chaux-de-Fonds.
eit letztem August profitieren auch die
Langläuferinnen und Langläufer in der Romandie von einer Sport-Schule-Struktur. Die
Methode ist einfach und lehnt sich an das bewährte Modell der alpinen Skifahrerinnen und
Skifahrer an. Aufgrund seiner grossen Erfahrung und seiner bisherigen Leistungen wurde
Jérôme Ducommun zum Direktor dieser
neuen Struktur ernannt.
Schon bei ihrem Amtsantritt als Präsidentin
des RLZ hatte Valérie Gianoli diesen Namen
auf ihrer Wunschliste. Bevor die ehemalige
Präsidentin das Amt ihrem Gatten Dimitri
übergab, hatte sie bereits ihren Beitrag zur Zu-
Das RLZ Giron Jurassien für Langlauf
Leistungssportler
Die Sport-Schule-Struktur für die nordischen
Athleten wird nicht neu erfunden. Sie lehnt
sich stark an die bereits bestehende Struktur
der Alpinen an. Es geht darum, die schulische
Ausbildung besser mit dem Aufbau einer SpitNOVEMBER 2016
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Aktiv // RLZ Giron Jurassien
zensportler-Laufbahn zu koordinieren. Dafür
sorgen kompetente Lehrpersonen und Trainer,
die sich bereits in Schlüsselpositionen bewährt
haben. Sie sind fähig, mit kalkuliertem Risiko
hochgesteckte Ziele anzupeilen, ohne dafür
dem Aspekt des Wettkampfes einen übermässigen Stellenwert zu geben, was kontraproduktiv wäre. Das Ziel der neuen Struktur ist die
gezielte Förderung der nordischen Disziplinen
in dieser Region, die für den Langlaufsport wie
geschaffen ist.
In diesen Tagen wird Giron Jurassien als zwölftes Leistungszentrum Langlauf anerkannt und
wird finanziell unterstützt.
Neue Ausgangslage
Mit der Realisierung des Sport-Schule-Konzepts für die nordischen Athleten eröffnet der
RLZ Giron Jurassien den jungen talentierten
Männern und Frauen neue Perspektiven. Roland Mercier, der die Sparte Ski-Nordisch im
Giron Jurassien während zwölf Jahren leitete,
ist von einer guten Zukunft überzeugt.
Als engagierter technischer Chef und einst
selbst aktiver Langläufer stellt Roland Mercier
geänderte Regeln fest. Der Abtretende, der
stets die Gegenwart vor Augen hat, sehnt sich
nicht nach den alten Zeiten zurück. Mit seiner
nüchternen Art, die Sachen zu betrachten, hat
der Förster aus Bayard die Wandlung des Langlaufsports genauestens verfolgt. Die Ankunft
der Skating-Technik hat viel dazu beigetragen,
dass sich junge Leute vermehrt wieder dem
Langlauf zuwandten. Regionale Athleten
trauen es sich heute auch zu, auf den Leistungssport zu setzen.
Seit 16 Jahren Präsident des SC La Brévine, mit
dem Skiklub Val-de-Travers einer der Gründungsclubs des Giron Jurassien, weiss dieser
alte Hase, dass mit der geschaffenen Struktur
die Karten neu gemischt werden. Ein Schritt in
die Zukunft ist getan.
Hervorragende Betreuung
Die Leitung der 15 Knaben und Mädchen im
nordischen Bereich hat Olivier Rives, unterstützt von Christelle Jouille. Die Lehrerin am
Gymnasium Crêtets in La Chaux-de-Fonds, wo
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Emma Wüthrich hat den 10. Platz (7. als U18)
beim Berglauf über 4,5 km nach Göscheneralp
realisiert!
Heute profitieren nebst den Alpinen, wie
Rémi Cuche, auch die nordischen Athleten
von den Vorteilen einer Sport-Schule-Struktur
am RLZ Giron Jurassien.
17 Plätze für die jungen Athletinnen und
Athleten im Vorfeld reserviert worden waren,
versteht es bestens, Wissen und Skitechnik
harmonisch zu verbinden!
Jérôme Ducommun, in Doppelfunktion als
Direktor des RLZ und Verantwortlicher für den
alpinen Sektor, gibt sich zufrieden: «Die jungen Athleten benötigen nicht mehr als 30 Minuten mit dem Zug oder dem Bus bis zum
Crêtets-Gymnasium. Ein Punkt, der berücksichtigt werden musste, um das Ganze effizient
gestalten zu können. Und auch, um den Eltern
das Leben leichter zu machen.»
Die alpinen und nordischen Athleten, letztere
unter der Leitung von Christophe Frésard, geniessen eine gewisse Freiheit. Der Nachfolger
von Roland Mercier, auch er mit einem beeindruckenden Leistungsausweis, versteht es,
Skisport mit Spass zu verbinden. Seit vier Saisons begleitet er mit Erfolg die jungen Langläuferinnen und Langläufer aus der Region.
Für «Kiki» Frésard, hat der Langlaufsport keine
Geheimnisse mehr.
Langlaufsport nähergebracht. Dieser Wettkampf ist für alle offen und könnte auch im
weitesten Sinn als Casting auf dem Schnee
betrachtet werden. Er bietet gleichzeitig die
Möglichkeit, neue Talente zu entdecken. Für
die Teilnahme wird keine Lizenz verlangt.
Auf nationaler Ebene sind die FunParcours
sehr beliebt. Den lizenzierten Langläufern vorbehalten, weisen diese viel Ähnlichkeit mit
dem Skicross auf. Zweifelsohne hat der Langlaufsport eine Revolution durchlebt und steckt
nicht mehr in der altmodischen Zwangsjacke.
Der E-Liberty-Nordic-Cup kommt
Ähnlich dem «Coupe Didier Cuche», der die
Förderung des Ski Alpins im Jurabogen zum
Ziel hat und grossen Erfolg geniesst, wird beim
regionalen «E-Liberty-Nordic-Cup» den Kindern auf spielerische Art und mit viel Spass der
Die Saison naht
Die Leader des Giron Jurassien, die Juniorinnen Emma Wüthrich (La Vue des Alpes) und
Solaine Faivre (SC La Brévine) – beide von
Swiss-Ski für die Gruppe der Langlaufkandidatinnen ausgewählt – sowie Laura Jeanneret (SC
La Brévine) haben als Abschluss zur Sommervorbereitung am 7. Nordic Weekend Swiss-Ski
in Andermatt teilgenommen. Dort hat das Trio
diverse gute Resultate erzielen können, sowohl
im klassischen Stil wie auch in der SkatingTechnik sowie im Berglauf. «Diese U18-Talente haben gezeigt, dass die Sommervorbereitung im RLZ bereits ihre Früchte trägt», stellt
Trainer Olivier Rives fest!
F R A NZÖ S I S CH E O R I G I N A L V E RS I O N
V O N A L D O - H . RU S T I C H E L L I ,
ÜBE R S E T ZUNG T H I E RRY W I T T W E R
Advertorial // Atomic
ATOMIC HAWX ULTRA
Der ultraleichte Neuzugang
in der Hawx-Familie
Der Hawx ist einer der meistverkauften Skischuhe weltweit. Seit seiner Einführung im Jahr
2007 steht der originale, mittelbreite Hawx –
jetzt Hawx Prime – für optimale Balance und
eine fantastische Passform vom ersten Moment
an. 2015/16 haben wir den Hawx Magna mit
breitem Fit vorgestellt. Und mit dem 98-mmHawx Ultra kommen nun auch Pisten- und Allmountain-Skifahrer mit schmaleren Füssen in
den Genuss des legendären Hawx-Gefühls.
Hawx – für unerreichte Performance, egal wie
breit oder schmal die Füsse sind.
F OTOS: ZVG.
Unser leichtester Alpin-Skischuh jemals
Wie alle unsere Hawx-Modelle bietet auch der
Hawx Ultra das legendäre Hawx-Gefühl – eine
Kombination aus Passform und Balance, von
der alle Skifahrer profitieren – Einsteiger wie
Profis. Das wirklich Besondere an diesem
Schuh ist jedoch sein geringes Gewicht –mit
einer Gewichtsreduzierung von 25% ist dies
unser leichtester Alpin-Skischuh überhaupt.
Wie wir das geschafft haben? Bei der Entwicklung unserer extrem leichten Backland-Tourenschuhe im vergangenen Jahr haben wir viel
gelernt und dieses Know-how nun mit den
besten Hawx-Features kombiniert. Dabei entstand die neue radikale Progressive Shell, bei
der Schlüsselbereiche der Schale verstärkt und
gleichzeitig die allgemeine Wandstärke verringert wurden.
Das Innenleben des Hawx Ultra
Die Hawx Ultra-Skischuhe sind mit einem
Flex-Index von 130 bis 80 erhältlich; es gibt
Unisex- und spezielle Damenmodelle. Sie alle
stecken voller genialer neuer Features, die sie
unglaublich leicht und stabil machen:
Unsere Top-Modelle, der Hawx Ultra 130 und
der Hawx Ultra 110 W zum Beispiel, sind neben
der oben erwähnten Progressive Shell mit dem
Energy Backbone ausgestattet – ein neues, verstärktes asymmetrisches Rückgrat, das dem
Schuh zusätzliche Stabilität verleiht und den
Kantengriff optimiert – für volle Power beim
Skifahren.
Dazu kommen neue Cantable Grip Pads, austauschbare asymmetrische Fersen- und Zehenkeile. Der Hawx Ultra bietet ausserdem
dieselben Top-Features wie die übrigen HawxModelle, zum Beispiel Power Shift und Cuff
Alignment. Dank dieser Technologien ist der
Hawx einer der am besten und präzisesten anpassbaren Skischuhe auf dem Markt.
PROGRESSIVE SHELL
Memory Fit macht den Komfort perfekt: Damit
lassen sich alle drei Komponenten des Skischuhs – Schale, Manschette und Innenschuh
– in nur wenigen Minuten individuell anpassen. Zudem haben wir die Boots mit unserem
speziellen neuen Memory Fit 3D-Innenschuh
versehen. Er hat vorgeformte, thermisch anpassbare Fersen- und Knöchelbereiche: So
werden Druckstellen vermieden und der Fersenhalt wird verbessert (neu jetzt auch in unseren Hawx-Prime-Modellen). Für einen noch
besseren legendären Hawx-Fit vom ersten
Moment an.
Konventionell
Progressive
Der Hawx Ultra wurde mit einer Progressive Shell
ausgestattet – eine revolutionäre Konstruktion mit
optimierter Wandstärke. Die Wände der Schale sind
in den Schlüssel-bereichen, also dort, wo Stabilität
gefragt ist, dicker und überall sonst dünner. Das ermöglicht 25% weniger Gewicht bei gleichzeitig mehr
Stabilität als andere Konstruktionen. Die beste Kombination aus tollem Feingefühl und kraftvoller Performance, die es bei Allmountain-Skischuhen je gab.
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Advertorial // knecht reisen
Dem Powder
auf der Spur
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Advertorial // knecht reisen
Wie schneereich der Winter wird, kann
niemand mit Sicherheit vorhersagen.
Diese vier Powder-Hotspots rund um
den Globus aber versprechen beste
Chancen auf herrliche Skitage mit richtig viel Schnee.
Heliskiing in Kanada:
Beste Powder-Prognosen und
Schnäppchenpreise
In Kanada dürfen sich Skifahrer und Snowboarder auf eine grandiose Saison freuen.
Dank des schwachen kanadischen Dollars ist
das exklusive Vergnügen eines HeliskiingUrlaubs im Winterwunderland für Schweizer
so günstig wie lange nicht mehr. Wer in dieser
Saison bei CMH, Last Frontier Heliskiing oder
Selkirk Tangiers abheben will, sollte schnell
buchen. Die Top-Anbieter sind bald ausgebucht. Erst recht, nachdem jetzt auch noch die
Meteorologen einen sogenannten La-NiñaWinter mit konstant kühlen Temperaturen
und aussergewöhnlich viel Schnee für den
Nordwesten Kanadas vorhergesagt haben. Heliskiing im Powder zum Schnäppchenpreis –
was will man mehr!
FOTOS: ZVG.
Japan:
Hokkaido mit Ueli Kestenholz
Hokkaido im Januar, das ist wie Heliskiing
ohne Heli. Die Insel im hohen Norden Japans
steht für Schnee, Schnee, Schnee. Oft versinken Hokkaidos Vulkankegel förmlich unter der
weissen Pracht. «Das ermöglicht Freeriden
vom Feinsten», schwärmt Ueli Kestenholz. Der
sympathische Crossover-Athlet kennt sich in
Japan bestens aus. Und das nicht nur, weil der
Snowboard-Weltmeister bei den Olympischen
Spielen in Nagano 1998 Bronze gewonnen hat.
Der Warren-Miller-Filmstar Kestenholz begleitet exklusiv eine Reise des Ski-Spezialisten
knecht reisen nach Japan. Vom 13.–22. Januar
2017 erkundet Kestenholz mit den knecht-reisen-Gästen die besten Skigebiete Hokkaidos
und das einzigartige Freeride-Terrain mit lichten Bambus- und Birkenwäldern. Der gesamte
Ski-Trip mit einer Nacht in Tokio inklusive
Flug kostet nur CHF 4895.
Schweden:
Heliskiing vor der Haustüre
Kanada und Japan sind toll, aber zu weit weg?
Dann ist Schweden eine top Alternative. Nur
ein kurzer Flug und kein Jetlag, das ist ideal für
ein schnelles Heliskiing-Abenteuer in Skandinavien. In Schweden ist Arctic Elements mittlerweile der grösste Heliskiing-Anbieter.
Geflogen wird in Lappland mit kleinen Helikoptern und maximal zwei Gruppen pro Heli. So
kommen auf einen Guide nur vier oder fünf
Gäste – Small-Group-Heliskiing wie bei den
exklusivsten Anbietern Kanadas. Anders als
dort gibt es in Schweden keine Abfahrten
durch Wälder, was das Powdern für Gäste ohne
Tree-Skiing-Erfahrung sehr erleichtert. Auch
Heliskiing-Einsteiger fühlen sich in Schweden
besonders wohl.
Arctic Heliskiing in Island:
Skifahren unter
der Mitternachtssonne
Ebenfalls nur ein paar Flugstunden entfernt
liegt Island – der Senkrechtstarter in der
Freeride-Szene. Islands Ski-Pionier Jökull
Bergmann hat mit Arctic Heliskiing Iceland im
Norden Islands bei Akureyri ein wahres Heliskiing-Paradies geschaffen: Erstklassige Guides führen die Gäste sicher in einem baumlosen, atemberaubenden Heliskiing-Areal von
4000 Quadratkilometern. Die meist aus Vulkan-Aktivitäten entstandenen Berge sind nicht
so hoch wie in Nordamerika oder in den Alpen,
dafür steigen sie aber direkt aus dem Eismeer
empor. Beim Fliegen und Skifahren schaut
man auf zerklüftete Gebirgsmassive und gigantische Fjorde. Und das Beste: Wenn anderswo die Saison endet, legen die Isländer erst
richtig los! Saison ist von März bis Juni, in dem
man sogar im Licht der Mitternachtssonne
fahren kann. Ein unvergessliches Erlebnis!
BE N M I L E S
INFORMATIONEN UND REISEANGEBOTE:
Erste Adresse für Ski- und Snowboard-Reisen nach
Nordamerika sowie für Heliskiing weltweit ist der
führende Schweizer Spezialist knecht reisen,
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www.powderdreams.ch sowie in jedem guten
Reisebüro.
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SNOWACTIVE
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Service // Pirelli, Audi
S
SERVICE
PITSTOP
Alex Fiva, Armin Niederer und Jonas
Lenherr haben ihre Winterkleider
gegen Mechaniker-Kombis getauscht.
Für einmal stehen sie nicht auf einem
mit Sprüngen, Wellen und Kurven aus
Schnee versehenen Kurs, sondern
in der Autowerkstatt.
48
SNOWACTIVE
NOVEMBER 2016
M
ontagnachmittag in der Amag-Garage
Chur. In der Halle herrscht emsiges Treiben. Zahnriemen werden ausgetauscht, platte
Reifen gewechselt, Klima-Service gemacht
oder nach Fehlern im System gesucht. Hebebühnen werden hoch- und runtergefahren,
aus der Ecke ertönt ein Alarm. Es riecht nach
Motorenöl und Scheibenwischerwasser. Mittendrin hantieren drei Männer an einem Audi.
Die Skicrosser Alex Fiva (30), Armin Niederer
(29) und Jonas Lenherr (27) haben ihr Som-
mertraining in Lichtenstein unterbrochen, um
in der Autowerkstatt ihr Geschick als Mechaniker unter Beweis zu stellen. Die Aufgabe
lautet für einmal nicht, möglichst schnell ins
Ziel zu fahren, sondern innert kürzester Zeit
einen Pneu zu wechseln. Die Athleten geben
sich cool. «Ich schaffe das in 30 Sekunden»,
meint Lenherr selbstbewusst. In ihren Kombis
sehen sie fast aus wie echte Profis. Ob sie dem
ersten Eindruck gerecht werden, wird sich weisen.
FOTOS: ERIK VOGELSANG / B&S
Skicrosser üben sich im Radwechsel
Service // Pirelli, Audi
Während Niederer und Lenherr erst beobachten und abwarten, wagt sich Skicross-Schweizermeister Fiva sofort an die Aufgabe heran.
Ein Vergleich mit ihrem Verhalten auf der Piste drängt sich auf: Der älteste Fahrer im
Schweizer Team spurt vor. Seine Kollegen fahren taktischer. Eines steht jedenfalls fest: Die
Skicrosser sind in Form. «Wir haben ähnlich
trainiert wie letztes Jahr, einfach noch intensiver», blickt Armin Niederer auf die vergangenen Monate zurück. Das ganze Team war in
Magglingen und hatte dort die Möglichkeit, an
seinem Start zu arbeiten. Somit sind alle drei
mit ihrer momentanen körperlichen Verfassung zufrieden. «Jetzt müssen wir einfach
dranbleiben und diese bis im Winter konservieren», meint Jonas Lenherr.
Die Stimmung unter den Athleten in der Autogarage ist ausgelassen – jedenfalls solange die
Uhr nicht läuft. Lenherr stichelt: «Nachdem du
die Pneus gewechselt hast, würde ich mich
mit diesem Auto nicht mehr auf die Strasse
getrauen.» Lässig sitzt er auf einem Pirelli-Reifen und grinst Alex Fiva herausfordernd an.
Sobald es ernst gilt, kommt Wettkampfstimmung auf. Teamleader Fiva greift zum Schrauber und legt los. Rasch ist der Sommerreifen
gelöst. Mit seinen muskulösen Armen greift
Alex Fiva nach dem Pirellipneu. Das ausgeklügelte Laufflächenprofil des Cinturato Winter
senkt nicht nur die Geräusch-Emission erheblich, es trägt auch entscheidend dazu bei,
Schnee aufzunehmen und ins Profilinnere zu
leiten, um durch den Kontakt Schnee auf
Schnee maximale Stabilität und Bodenhaftung
beim Bremsen zu gewährleisten. Ein wichtiger
Punkt für die Wintersportler, die während der
Saison vor allem auf der weissen Unterlage
unterwegs sind. Ausschlaggebend für eine sichere Fahrt ist natürlich auch das Auto an sich.
Audi steht Swiss-Ski seit bald fünf Jahrzehnten
als zuverlässiger Fahrzeugpartner zur Seite. So
kommen Athleten und Betreuer in den Genuss,
immer die neusten Modelle fahren zu können.
Als zweiter wagt sich Armin Niederer und zum
Schluss Jonas Lenherr an die Aufgabe heran.
Unter lautstarken Anfeuerungsrufen bewältigen sie den Kampf gegen die Uhr. Ganz Sportler will jeder gewinnen. Eines ist klar: Alle drei
machen als Mechaniker eine gute Figur. Auch
wenn Lenherr bisher von Autopannen verschont geblieben ist, steht für ihn fest: «Ein
Reifenwechsel ist für mich kein Problem.» Das
habe er aber auch schon vor dem Test gewusst,
fügt er augenzwinkernd hinzu.
Nach dem Abstecher in die Automobilbranche
fokussieren sich die Swiss-Ski-Athleten nun
wieder auf den Sport. Mit den Weltmeisterschaften wartet ein Highlight auf die drei Skicrosser. Für Jonas Lenherr ist es seine erste
WM. «Ich will aber nicht nur dabei sein, sondern auch vorne mitfahren», betont der Gamser. Armin Niederer freut sich auf den HeimWeltcup in Arosa am 13. Dezember. Und Alex
Fiva will im Weltcup erneut zu den Besten gehören.
R E G UL A L A Z Z A RE T T I
Radmuttern herausdrehen, Pneu wechseln,
Muttern wieder festschrauben: Die Skicrosser
haben keine Hemmungen, sich die Hände
schmutzig zu machen. Vom Fachmann erhalten
sie wertvolle Tipps zum Thema Radwechsel.
Wettbewerb
Schauen Sie sich das Video des Pneuwechsels
an und tippen Sie, welcher Athlet am schnellsten
gewesen ist!
http://bit.ly/pirelli-ski-x
Mit etwas Glück sind Sie inkl. Begleitung als VIP
am Weltcup in Arosa live dabei.
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SNOWACTIVE
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Service // Kampagne BKW
Vier Athleten des Swiss-Ski-AlpinTeams schnupperten Filmluft.
Sie sind die Protagonisten in den
aktuellen BKW-Spots.
A
n einem Sonntagmorgen in Biel, die Uhr
zeigt 5.15 Uhr. Noch etwas müde versammeln sich Wendy Holdener, Charlotte Chable,
Patrick Küng und Beat Feuz vor dem Hoteleingang. Während zwei Tagen werden die vier
Swiss-Ski-Athleten an verschiedenen Standorten für den Verbandssponsor BKW vor der
Kamera stehen. Sie sind die Aushängeschilder
der neuen Imagekampagne des Energie- und
Infrastrukturdienstleisters. Erste Station ist der
Mont Crosin im Berner Jura. Mit seinen 16
Turbinen ist es der grösste Windpark der
Schweiz. Die Sportler schwingen sich im Fahrradtenü aufs Bike. Ein heisser Sommertag steht
bevor, doch noch sind die Temperaturen kühl.
Wendy Holdener reibt sich fröstelnd die nackten Arme. «Ruhe bitte!», meldet sich der Regis50
SNOWACTIVE
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seur zu Wort. «Ton ab, Kamera ab! – Und Action!» Die Vierergruppe radelt eine Landstrasse
entlang, im Hintergrund drehen sich die riesigen Rotorblätter der Windräder. Patrick Küng
wischt sich den Schweiss von der Stirn. «Cut!»
– die Szene ist im Kasten. Eine Visagistin pudert
kurz die Gesichter, eine Assistentin reicht ein
erfrischendes Getränk. Rund 30 Personen sind
vor Ort, unter anderem Filmassistenten, Makeup- und Bekleidungscrew, Drohnenpilot, Caterer, Tontechniker und Fotograf. Nach anfänglicher Skepsis sind die Athletinnen und
Athleten mit grossem Engagement und Lockerheit bei der Sache. Dazwischen bleibt aber
auch Zeit für ein Spässchen. Geduldig folgen
sie den Anweisungen des Regisseurs, der,
wenn es sein muss, auch mal laut werden kann.
Die meisten Szenen sind nach maximal sechs
Wiederholungen abgedreht.
Jogging am Hagneckkanal
Nach der Mittagspause schnüren sich Feuz
und Co. die Laufschuhe an. Joggen am Flusskraftwerk Hagneck steht auf dem Programm.
Das moderne Wasserkraftwerk wurde letztes
Jahr eingeweiht. «In unseren Augen ist es
gleichzeitig das schönste», sagt Michael Morgenthaler, Projektleiter Sponsoring, Events
und Messen. Er verfolgt die Produktion live vor
Ort. «Wir wollen mit diesen Spots als die Partnerin für alle Energiefragen wahrgenommen
werden, insbesondere auch für alle Fragen
rund um die Gebäudetechnik», erklärt Morgenthaler. Aus diesem Grund dreht die Crew
am zweiten Tag bei einem Fotovoltaik-Haus in
Affoltern im Emmental, welches zeigt, wie jeder seinen eigenen Strom produzieren kann.
Und zu guter Letzt symbolisiert die Filmszene
in Meilen am Zürichsee die moderne Gebäudetechnik, wo bereits heute mit Smartphones
und Tablets die Heizung oder das Licht gesteuert werden können. Und so greift Wendy Holdener vor der Kamera zum iPad und löscht per
Fingertipp aufs Display die Lichter im Chalet.
«Cut!» – die Dreharbeiten sind beendet. Nun
haben sich Küng, Feuz, Holdener und Chable
eine Abkühlung im nahen See wirklich verdient.
R E G UL A L A Z Z A RE T T I
FOTOS: BKW
Ton ab . . . Kamera ab . . . und
Service // Kampagne BKW
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Skiwochen im offiziellen Partnerhotel der Schweizer Ski Nationalmannschaft
Starten Sie mit dem Kempinski Grand Hotel des Bains in die Ski-Saison
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FIS Alpine Ski World Championships 2017:
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OFFICIAL SUPPLIER
Service // FIS Alpine World Ski Championships St. Moritz 2017
Die interessantesten
WM-Angebote
auf einen Blick
Im kommenden Februar ist es so weit: In St. Moritz
werden zum fünften Mal Alpine Skiweltmeisterschaften
ausgetragen. Dieses Spektakel in der einzigartigen
Engadiner Berglandschaft wird tausende Zuschauer
aus der ganzen Welt anlocken.
D
ie Weltmeisterschaften sind nebst den Olympischen Spielen die wichtigsten Rennen im Skisport
und dementsprechend ist Spannung während den zwei
Wochen im Engadin garantiert. Täglich werden sich die
besten Skifahrerinnen und Skifahrer der Welt auf den
spektakulären Pisten oberhalb von St. Moritz messen
und um hundertstel Sekunden kämpfen. Rund 600
Athletinnen und Athleten aus ca. 70 Ländern werden in
den sechs Disziplinen Abfahrt, Riesenslalom, Super-G,
Slalom, Super-Kombination und im Team Event um
Weltmeistertitel und Medaillen fahren.
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vor Ort an den Tageskassen
(nach Verfügbarkeit): Mitgliederausweis muss zwingend vorgewiesen werden.
Wie werde ich Mitglied?
Ganz einfach hier anmelden: www.swiss-ski.ch/
mitglieder/
werden-sie-mitglied
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Eventticket und Skipass in
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Hotelübernachtungen im
Doppelzimmer mit Frühstück, 2 bis 7 Tage Hotelskipass, 3 Tribünentickets für
die Ski-WM 2017, (Tage frei
wählbar während der Aufenthaltsdauer) sowie 2 bis 7
Tage kostenlose Nutzung
der öffentlichen Verkehrsmittel im Oberengadin.
Preisbeispiel: 3 Nächte ab
CHF 654.– pro Person im
Doppelzimmer mit Frühstück in einem 3*-Hotel
inkl. 3 Tage Hotelskipass,
3 x Tribünentickets und
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im Oberengadin. Dieses
Angebot ist während der
Ski-WM von Mittwoch,
1. Februar 2017, bis Freitag,
24. Februar 2017 gültig.
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in der Region Engadin/
St. Moritz. Der Rabatt ist bei
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bis sechs Tagen vom 3. bis
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den Besuchern des Skispek-
takels, sich bereits im Voraus von zu Hause aus ein
Skiticket für die Oberengadiner Skigebiete auf die
Karte zu laden, und so eine
lange Warteschlange an der
Kasse zu umgehen.
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während der Ski-WM um
einiges günstiger Ski fahren.
Kein Zuschauer und kein
Gast sollte es verpassen, selber seine Schwünge im traditionsreichen und renommierten Skigebiet Corviglia
zu ziehen, anstatt nur den
Profis dabei zuzusehen. Mit
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Besucher des Skispektakels
ihren Aufenthalt im Engadin also mit unvergesslichen Skitagen verbinden –
in einer Region, die für ihr
trockenes Mikroklima und
die hochalpine Lage mit
Schneesicherheit, qualitativ
hochwertigem Schnee und
überdurchschnittlich vielen
Sonnentagen berühmt ist.
Auf die Ski-Card können Sie
während des ganzen Jahres
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Schweiz laden.
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Einundzwanzigmal aufgeschnappt
1
FOTO: JOSEPH WEIBEL
Helvetia engagiert sich für
Schutzwälder in der Schweiz
Helvetia Versicherungen
hat in Bergün zum elften
Mal 10 000 Bäume für die
Pflanzung und Aufforstung
von Schutzwäldern finanziert. Gestartet wurde
das Engagement 2011 in
St. Moritz. Weitere Projekte
waren im Berner Oberland,
dem Oberwallis, rund um
die Rigi, im Jura, in Glarus,
Obwalden, St. Gallen,
Freiburg und in Luzern.
Ebenfalls mit 10 000 Bäumen steuert Helvetia Versi-
cherungen ihren Beitrag
zur Verjüngung des Schutzwaldes im Albulatal bei. Der
Wald schützt unter anderem die Albula-Linie der
Rhätischen Bahn (RhB),
welche zum UNESCO-Welterbe gehört. Prominenter
Schutzwaldbotschafter ist
Dario Cologna, der mit Mitbotschafterin LizAn Kuster
(Miss Earth Schweiz 2010)
die ersten Jungbäume im
Wald bei Bergün gepflanzt
hat. Private und Firmen
können die Aufforstung des
Schutzwaldes ebenfalls
unterstützen und bei Helvetia einen Baumpass für 10
Franken kaufen. Für jeden
Pass wird ein zusätzlicher
Baum in einem der unterstützten Gebiete auf einer
speziell gekennzeichneten
Parzelle gepflanzt.
Flumserberg wird
touristisch ausgebaut
Im Kanton St. Gallen lagen
Ankünfte und Übernachtungen sechs Prozent unter
dem Vorjahr. Am stärksten
betroffen sind das Heidi-
4
Zahlenspiel
Skifahren wird nächste
Saison kaum teurer
In der Wintersaison 2015/16 haben
92%
70 Prozent der Schweizer
Bergbahnen lassen die Skipass-Preise im kommenden
Winter unverändert oder
senken sie sogar. Der Verband Seilbahnen Schweiz
hat eine stichprobenartige
Erhebung bei gut 50 Skigebieten gemacht.
Beim umfassenden Wintersportangebot vergisst man
die Kleinen, bei denen zum
Beispiel eine Familie mit
zwei Erwachsenen und zwei
Kindern nach wie vor weni-
aller Schneesportler in der Schweiz
einen Helm getragen. Vor 24 Jahren waren
das gerade mal 16%. Deutschschweizer
sind bessere Helmträger als die
Romands (95 bzw. 85%).
Bei den Skifahrern und Snowboardern
ist die Bilanz in der vergangenen
Saison ausgeglichen ausgefallen:
93 bzw. 92% bei den Snowbaordern.
FOTO: JUNGFRAUBAHNEN
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land und Toggenburg. Jetzt
wird das touristische Angebot in Flumserberg massiv
ausgebaut. Im Tannenboden soll eine Heidi-Erlebniswelt entstehen, die
diesen Namen verdient.
Zudem gibt es zwei neue
Hotels mit rund 180 Zimmern und angrenzender
Parkgarage mit rund 400
Plätzen. Die Bergbahn Tannenboden-Maschgenkamm
wird mit leistungsfähigeren
Zehnern-Gondeln gebaut.
Über 100 Millionen Franken
wird investiert. Mit den
Neuerungen erhofft sich der
Kanton St. Gallen 200 000
zusätzliche Besucher.
Informationen dazu:
www.helvetia.ch/
schutzwald
3
QUELLE: BF U, STAT US 2016
2
ger als 120 Franken einen
Tag Ski oder Snowboard
fahren. Auf der Website
www.mySwitzerland.com/
Familienreduktion gibt es
eine Übersicht fürs kleine
Budget. Auch grosse Skidestinationen offerieren Familien, Jugendlichen und zum
Teil älteren Menschen spezielle Angebote. So etwa die
Gratis-Kindertageskarte für
drei Kinder in der Jungfrau
Skiregion, wenn eine erwachsene Person an einem
Samstag eine Tages- oder
Nachmittagskarte zum
Listenpreis löst.
5
Ariane Ehrat tritt als CEO
von Engadin-St. Moritz ab
Die sympathische TouristikFrau und ehemalige alpine
Rennfahrerin Ariane Ehrat
wird nach der Ski-WM 2017
in St. Moritz ihre Position als
CEO von Engadin St. Moritz
aufgeben. Aufgrund der
Gebietsreform im Kanton
Graubünden sei dies der geeignete Zeitpunkt, sagt die
55-Jährige gegenüber der
«hotel revue». Ehrat ist seit
2008 für die Tourismusorganisation tätig. Vor der Tätigkeit im Engadin war sie
unter anderem Marketingchefin bei der Tourismusdestination «Alpenarena»
(Flims-Laax-Valera).
Gelungener Rollski-Showsprint auf der Davoser
Promenade
FOTO: WALTER BANI
Die vier Skilangläufer Janis
Lindegger, Jason Rüesch,
Linard Kindschi und Fabio
Lechner haben vergangenen Sommer erstmals einen
«Rollski-Showsprint sponsored by Power Beef» organisiert. Schauplatz war die
verkehrsfreie Hauptstrasse
mitten durch Davos. Sieger
wurden Gian-Luca Cologna
und Desirée Steiner. «Wir
möchten mit unserem Sport
8
Streitigkeiten um die Medien-Rechte von Swiss-Ski
beigelegt
Die Streitigkeiten zwischen
EBU, Infront und Swiss-Ski
über die Vergabe und Nutzung der Medien- und
Übertragungsrechte von
2016/17 bis 2021/22 konnten beigelegt werden. Die
entsprechenden Rechte
verbleiben bei der EBU.
7
zum Publikum gehen und
diesen attraktiv und spannend präsentieren», sagte
Mitorganisator Janis Lindegger im Vorfeld. «Und
Nachwuchsläufer sollen die
Gelegenheit bekommen,
gegen Top-Athleten anzutreten.» Die erste Austragung dieses Sprints ist vollauf gelungen, die Initiative
der jungen Langläufer wurde belohnt. Während der
Zeitläufe und der Finals
standen die Zuschauer auf
der 100 Meter langen Rennstrecke dicht gedrängt.
Die drei Parteien konnten
im Verlaufe der Verhandlungen eine konstruktive
Lösung finden und sich im
Sinne einer kooperativen
Zusammenarbeit sowie im
Interesse der Entwicklung
des Skisports einigen.
Markus Wolf, Vorsitzender
der Geschäftsleitung SwissSki: «Wir freuen uns, dass
dieser Streit beigelegt ist
und wir die Basis für eine
erfolgreiche Zukunft gelegt
haben.»
Ein Ski-Abo nach Mass
Auch der norwegische Skistar Aksel Lund Svindal mag
nicht an den Kassen der
Seilbahnen anstehen und
hat sich deshalb letztes Jahr
zusammen mit Schweizer
und norwegischen Investoren an der Firma Skioo.com
beteiligt. Das Start-upUnternehmen aus Lausanne bietet diesen Winter
ein neues Skipass-System
an: Zuerst Ski fahren, dann
bezahlen. Das System erkennt wie lange ein Skifah-
rer in einem Skigebiet
unterwegs war und verrechnet nur das, was tatsächlich
genutzt wurde. Das System
erkennt auch, wenn jemand
vier Tage im gleichen Skigebiet gefahren ist und
schreibt die Differenz
zwischen vier Tageskarten
und 4-Tages-Skipass gut.
Bereits haben sich 55
Skigebiete für diese Idee
begeistern lassen.
Die vollständige Liste sowie
weitere Infos zum neuen
Angebot sind abrufbar auf:
www.skioo.ch
9
10
Swiss-Ski und die SRG haben ihre langjährige und erfolgreiche Partnerschaft im
Bereich Schneesport um sechs Saisons verlängert. Die SRG-Sender und Plattformen
bleiben somit weiterhin ein Garant für ein
hochklassiges Angebot im Bereich Schneesport. Die SRG wird in Zusammenarbeit mit
Swiss-Ski und den Weltcup Veranstaltern
das TV-Signal aller FIS-Events Alpin, Langlauf und Skispringen in der Schweiz für
die ganze Welt in gewohnt hoher Qualität
produzieren und auf ihren Sendern und
Plattformen ausstrahlen.
Die «hotel revue» hat im Februar dieses
Jahres eine repräsentative Umfrage bei den
Schweizer Hotels durchgeführt. Die Folgen
der fehlenden Gäste aus dem Euroraum
haben zu günstigeren Preisen geführt. Fast
jeder zweite Betrieb (45 Prozent) hat eine
Preisanpassung vorgenommen. Für die
Sommersaison sahen die Schweizer Hoteliers bei der Befragung ein besseres Ergebnis, sodass 72 Prozent der Befragten ihre
Preise gegenüber dem Vorjahr stabil halten
wollen.
SRG SSR und Swiss-Ski
verlängern Partnerschaft bis 2021/22
Wo drückt den Schweizer Hoteliers
der Schuh?
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Der Heierling-Ski-Schuh: h1 – mit zwei Weltneuheiten
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Schweizer Skischuh
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55
FOTO: AKS E L LU ND SVINDAL
6
Einundzwanzigmal aufgeschnappt
11
Neue Mitglieder im Präsidium
Die Delegiertenversammlung von
Swiss-Ski vom 25. Juni 2016 stand
im Zeichen der Neuwahl des Präsidiums. Es setzt sich neu wie folgt
zusammen v.l.: Peter Barandun,
13
Der Antrag des
Bündner Skiverbandes BSV wurde an
der DV gutgeheissen.
Somit wird der Mitgliederbeitrag ab der
Saison 17/18 um
Die ganze Saison für 10 Euro – ein
tolles Angebot für Kinder bis zum
8. Lebensjahr (ab Jahrgang 2009).
Die günstige «Schneemannkarte»
umfasst das gesamte Wintersportgebiet Ski Arlberg mit 305 Kilometer
markierten Abfahrten und 87 Liften.
Zahlenspiel
Urs Winkler, Bernhard Aregger,
Reini Regli, Florence Koehn,
Claude-Alain Schmidhalter und
Präsident Urs Lehmann.
FOTO: SWIS S -S K I
CHF 10
Kleiner Skifahrer – kleiner Preis,
St. Anton lanciert
die «Schneemannkarte»
Weitere Infos:
www.stantonamarlberg.com
erhöht.
Ski-Stars brillieren vor der Kamera
In Saas-Fee herrschten perfekte
Bedingungen: Die Sonne lachte von
einem strahlend blauen Himmel
und bot so den Sponsoren sowie
Partnern von Swiss-Ski den grandiosen Rahmen für ihre diesjährigen Foto- und Video-Sujets. Während der Werbewoche nehmen die
15
Eine Erfolgsgeschichte der
Langlauf- und Biathlon-Familie
sowie eine Ausstellung der SwissSki-Pool-Ausrüsterfirmen. Gleichzeitig hatten Kinder und Jugendliche Gelegenheit, anlässlich des
Dario Cologna Fun Parcours bereits
vor dem Winter Langlaufluft zu
schnuppern. Sieger der Gesamtwertung waren am Ende Seraina Boner
und Candide Pralong im Langlauf
sowie Susi Meinen und Benjamin
Weger im Biathlon.
F OTO: SWISS -SKI
Andermatt stand zum siebten Mal
ganz im Zeichen des Biathlons und
Langlaufs. Am Fusse der Pässe Gotthard, Furka und Oberalp fand Mitte
September das Nordic Weekend
statt. Auf dem Programm standen
sowohl sportliche Wettkämpfe,
Weiterbildungsangebote für Trainer
Swiss-Ski Athletinnen und Athleten
verschiedene Fotoshootings, Werbedrehs sowie andere Verpflichtungen gegenüber den Sponsoren
wahr. Lara Gut, Carlo Janka, Beat
Feuz und Co. hatten auf dem
Gletscher sichtlich Spass an der
etwas ungewohnten Rolle des
Fashion-Models. Wenn die Schweizer Skistars an einem Ort versammelt sind, ist dies auch für Medienschaffende ein interessantes
Spektakel. Sie nutzten die Gelegenheit, die Athletinnen und Athleten
zu begleiten, Interviews zu führen
und ihr Fotoarchiv aufzufrischen.
16
Die Crossklinik in Basel, langjähriger Medical Partner von Strike
Media Schweiz AG und seit drei
Jahren auch vom exklusiven
Schweizer Ski-Test «Ski-Festival
Zermatt», wird auch künftig interessante und aufschlussreiche journalistische Beiträge zu medizinischen
Themen liefern.
Diese Artikel erscheinen künftig
in einem speziellen medizinischen
Teil in den Spezialausgaben von
Snwoactive. Zum ersten Mal in
Ausgabe 2 (Dezember-Ausgabe)
mit dem Spezialmagazin «Skineuheiten».
FOTO: ZVG.
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SNOWACTIVE
NOVEMBER 2016
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19
Zum 5-jährigen Bestehen des
Online-Langlaufportals Nordiconline.ch macht dieses den
nächsten Schritt und sorgt selber
für das Geschenk: Und zwar mit
der Herausgabe eines LanglaufPrintmagazins für den Alpenraum.
Aktuelle Beiträge zum Langlaufsport und zum Thema Alpen werden zusammen mit attraktiven
Fotoaufnahmen das Heft prägen.
Das «Making-Up» des Magazins
wie Kreation, Grafik, Redaktion
und Druck erfolgen vollumfänglich im Herzen der Alpen, in
Klosters und Ilanz im Bündner
Berggebiet. Die Erstausgabe für
den Winter 2016/17 erscheint
am 15. November 2016.
Wer zwischen 13 und 14 Jahre alt
ist und vom 1. bis 8. Januar 2017
gemeinsam mit 599 anderen Kids
am grössten Schneesportlager der
Schweiz teilnehmen möchte, kann
jetzt sein Glück versuchen. Noch bis
am 28. Oktober läuft die Anmeldefrist für das Jugendskilager «Juskila»
2017 an der Lenk im Simmental.
«Der Langläufer» –
das neue Langlaufmagazin
Im Juskila kommen sowohl Skiund Snowboardfahrer als auch
Langläufer auf ihre Kosten. Welche
jungen Schneesportler schliesslich
dabei sein dürfen, entscheidet
jeweils das Los. Dieses Jahr findet
die Auslosung am 5. November
im Patronatskanton Appenzell
Ausserrhoden statt.
Infos unter:
www.juskila.ch
FOTO: FLURIN BAUMANN
Die Anmeldefrist
zum 76. Jugendskilager läuft
20
Marc Berthod verabschiedet
sich vom Spitzensport
FOTO: SWI SS -SKI
Der langjährige Swiss-Ski-Kaderathlet, zweifacher AdelbodenSieger, WM-Medaillengewinner
und Juniorenweltmeister 2003
hat sich entschieden, per sofort
vom Spitzensport zurückzutreten.
An Marc Berthod, der seit 14 Jahren
im Weltcup Rennen bestreitet,
sind die schweren Verletzungen
der letzten Jahre nicht spurlos
vorbeigegangen. «Die Zeit für mich
ist gekommen, um einen neuen
Weg einzuschlagen. Ich bin
nicht mehr bereit, die nötigen
Trainings, die es für ein weiteres
Comeback braucht, zu absolvieren», äussert sich der 32-jährige
St. Moritzer zu seinem Entschluss.
«Mein Körper und Geist sind
müde von den vielen Jahren als
Leistungssportler und vor allem
die schweren Verletzungen in den
vergangenen Jahren haben mir
stark zugesetzt.»
21
Heliskiing-Info-Events mit Experten
CMH-Fondue-Plausch, 28. Oktober
2016, ab 19.00 Uhr, im Restaurant
Hofküche in Zürich: Alles rund um
Canadian Mountain Holidays
(CMH).
LFH-Abend, 7. November 2016, um
19.00 Uhr, im 20/20 by MövenpickWein-Restaurant in Zürich. Infos
über Last Frontier Heliskiing im
hohen Norden British Columbias.
Heliskiing weltweit SonntagsBrunch, 13. November 2016, um
11.00 Uhr, im 20/20 by MövenpickWein-Restaurant in Zürich.
Heliskiing-Hotspots in Kanada,
Alaska, Georgien, Indien, Island
und Schweden.
FOTO: ZVG.
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reisen laden zu kostenlosen Infoabenden in geselliger Runde ein.
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NOVEMBER 2016
SNOWACTIVE
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Service // Golf Charity Didier Cuche
Didier machts
es Bois und Didier rufen – und viele kommen. Vor allem grosse Namen aus der Skiszene. Auch dieses Jahr zur 6. Didier Cuche
Golf Charity in der wunderschönen Umgebung auf 1000 Metern Höhe in den Franche
Montagne im Jura. Fast 90 Teilnehmer aus der
ganzen Schweiz sind angereist.
Punkt 11 Uhr gab Didier Cuche den Startschuss für den «Massenstart» der über 20
1
2
L
Flights. Er selber nimmt an seiner Charity den
Golfschläger nicht in die Hand, sondern erwartet die Flights mit leckeren Grillspezialitäten. Am Ende des Tages schaute ein toller Erlös
heraus: 60 000 Franken für den Giron Jurassien
und die Vereinigung Smiling Gecko. Didier
Cuche brachte es auf den Punkt: «Es ist einfach
toll, wie gross der Zuspruch für diese gute Sache ist.»
JOSEPH WEIBEL
3
5
1 Grillmeister Didier Cuche mit hoffnungsvollen
Talenten des Giron Jurassin (von links): Rémy
Cuche (Sohn von Alain Cuche), Prisca Schneider
(Langlauf) und Amélie Klopfenstein (Alpin).
3 Die Gewinner des ersten «Prix classement
brut» (Flight Albego Real estat) mit Fränzi
Aufdenblatten und Didier Cuche im Bild.
4 Nachwuchs des Giron Jurassien zum Zweiten
(von links): Anais Pellaton (Langlauf), Benjamin
Burkhart und Léa Friche (beide Alpin).
2 Pirmin Zurbriggen war und ist nicht nur ein
hervorragender Skifahrer, sondern auch ein
Meister im Golf.
5 Didier Défago kann es auch auf dem Golfplatz –
und wie!
4
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SNOWACTIVE
NOVEMBER 2016
FOTOS: JOSEPH WEI BEL UND ZVG.
Didier Cuche war schon zu seinen
Aktivzeiten ein ganz grosses Vorbild.
Und er wirkt auch heute im Hintergrund ganz gross. Zum Beispiel mit
seiner Golf-Charity, die mittlerweile
bereits sechste Ausgabe. Sie brachte
einen Erlös von 60 000 Franken.
Service // Golf Charity Didier Cuche
6 Veranstalter Didier Cuche präsentiert die
flüssige Form des ersten Preises. Eine
Magnumflasche mit edlem Bordeaux aus dem
Hause «Chateau Lamolière» mit Jahrgang 2013.
7 Die Veranstalter Alain und Didier Cuche mit
Annalisa Gerber von Swiss-Ski.
8 Reist jeweilen von Zermatt zum Turnier an:
Pirmin Zurbriggen mit Didier Cuche, den er als
Freund sehr schätzt.
9 Die Didier Cuche Golf Charity 2016 brachte den
stolzen Betrag von 60 000 Franken ein. Je zur
Hälfte geht die Summe an den Giron Jurassien
und an die Vereinigung Smiling Gecko: (von
links) Jérome Ducommun (Giron Jurassien) und
Hannes Schmid, Gründer von Smiling Gecko.
8
10 Die ehemaligen und erfolgreichen Cracks mit
hoffnungsvollem Nachwuchs auf dem Bild
vereint: (von links oben) Didier Défago, Mike
von Grünigen, Paul Accola, Patrick Staub,
Sheila Gut-Lee, Didier Cuche, Sophie Lamon,
Fränzi Aufdenblatten und William Besse.
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9
7
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SNOWACTIVE
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Service // Golf Trophy «Passion Schneesport»
S C H W E I Z E R S K I -S TA R S G O L F E N F Ü R D E N N A C H W U C H S
assion Schneesport» wurde im Frühjahr 2015 neu lanciert und verfolgt seither das Ziel, den Nachwuchs gezielt zu fördern.
Die Stiftung unterstützt talentierte Nachwuchshoffnungen direkt. So profitierten im
laufenden Jahr über 80 Athleten von diesen
Beiträgen. Das sind rund 30 mehr als im Jahr
zuvor. Aber auch die Regionalverbände sollen
nicht zu kurz kommen. Diese erhalten von
«Passion Schneesport» jährliche Ausbildungsentschädigungen. Zuletzt können sich auch
ausgewählte Nachwuchsprojekte über Unterstützung der Stiftung freuen.
Für aktuelle wie ehemalige Swiss-Ski-Athleten
ist es eine Freude, mit ihrer Bekanntheit Geld
für den Nachwuchs zu sammeln. So zeigten
Didier Cuche und Dominique Gisin als Botschafter der Stiftung sowie die weiteren Athleten Patrizia Kummer, Nadja Jinglin-Kamer,
Alex Fiva, Elia Zurbriggen, Patrick Küng, Armin
Niederer und Marc Gisin bei traumhaften Bedingungen ihr Können auf dem Golfplatz in
Blumisberg.
«Wir sind froh, dass mit unserer Hilfe der
Schweizer Schneesport unterstützt und ge-
60
SNOWACTIVE
NOVEMBER 2016
fördert werden kann», so Alex Fiva. Auch für
den Abfahrts-Weltmeister Patrick Küng ist dies
eine wichtige Angelegenheit: «Es ist selbstverständlich, dass ich mich ‹Passion Schneesport›
zur Verfügung stelle und so etwas von meinem
Erfolg zurückgeben kann.»
Grossartiger Einsatz
Urs Wietlisbach, Präsident der Stiftung, ist begeistert vom Einsatz der Athleten. «Ich möchte
mich ganz herzlich bei allen Teilnehmern und
Supportern des Turniers bedanken.» Ein spezieller Dank geht an die Mitglieder und Gönner
der Stiftung: «Ohne diese Unterstützung wäre
eine Förderung des Schweizer Schneesports
nicht möglich!»
Dank dem grossen Einsatz aller Teilnehmer
wurden 74 000 Franken gesammelt. Dieser Betrag kommt vollumfänglich dem Nachwuchs
zugute. Auch wenn dieses Turnier vor allem
eine Charity-Aktion ist, kam der Wettkampfgedanke trotzdem auf. Gewinner dieses Golfturniers war der Flight mit Marc Gisin, Alex
Zurflüh, Sandro La Regina und Martin Ruckstuhl.
CL A UD I A BO NS A CK
1 Aktuelle und ehemalige Swiss-Ski-Athleten:
Patrizia Kummer, Armin Niederer,
Patrick Küng, Marc Gisin, Elia Zurbriggen,
Alex Fiva, Nadja Jnglin-Kamer,
Dominique Gisin und Didier Cuche.
2 Urs Wietlisbach (Präsident Stiftung),
Didier Cuche, Adrian Keller und Jörg Bühlmann.
3 Patrizia Kummer und Jeanine Kuratli.
4 Skicrosser Armin Niederer.
5 Stephan Brechtbühl, Nadja Jnglin-Kamer,
Rudolf Brechtbühl und Christoph Brechtbühl.
6 Thomas Steiner, Gabriele Nauer,
Achat Jenzer und Armin Niederer.
7 Dominique Gisin.
8 Patrick Küng, Alex Zurfluh, Marc Gisin,
Sandro La Regina und Martin Ruckstuhl.
9 Charlie Matter, Elia Zurbriggen, Peter Kuratli,
Hans-Peter Früh und Patrick Küng.
10 Yvan Zimmermann.
11 Markus Wolf, Patrick Küng und Annalisa Gerber.
12 Patrick Küng startet das Turnier.
Wollen auch Sie den Nachwuchs unterstützen?
Stiftung Passion Schneesport
Raiffeisenbank Bern
IBAN: CH13 8148 8000 0064 5303 6
SWIFT-BIC: RAIFCH22E88
Weitere Infos unter: www.passionschneesport.ch
FOTOS: SWI SS -SKI
«P
Service // Golf Trophy «Passion Schneesport»
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SNOWACTIVE
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Sci Svizzera italiana
Foto di gruppo dei giovani del settore alpino durante la preparazione estiva con gli allenatori Boselli e Lazzarini.
È già tempo di neve?
Centro di allenamento regionale sci e snowboard (CARSS). Confermato anche il comitato
direttivo, con il presidente Enzo Filippini.
Alpino
«Roberto Boselli, allenatore di alpino, ci racconta la situazione nel suo settore, sempre
capitanato da Marco Gut, dove da questa stagione (da settembre) è stato inserito Stefano
Pacinella come aiuto allenatore. Stefano ha un
trascorso in squadra nazionale italiana ed è
allenatore e istruttore nazionale in Italia. In
questi anni ha lavorato e accumulato esperienza come allenatore nello sci club Pila (Aosta) e
sarà un utile aiuto allenatore sia per il settore
U16/U14 sia per il gruppo U21/U18 di sci alpino, a fianco di Roberto, Mauro Pini e Alessandro Lazzarini».
Stefano Pacinella.
C
on la fine dell’estate è imminente anche la
stagione invernale dello sci. Se per le competizioni vere bisognerà attendere ancora
qualche mese, la preparazione è in pieno svolgimento e anche il 2017 si spera potrà essere
così ricco di soddisfazioni per lo sci svizzero,
ma anche per quello della Svizzera italiana che
si ripresenta per una nuova stagione con i
confermati sostenitori e sponsor: Raiffeisen
(sponsor principale), Helvetia e AET (sponsor
FSSI), Swisslos, G+S e Amici della FSSI (sostenitori).
Per la nuova stagione sono una trentina i ragazzi selezionati dalla FSSI nei tre settori competitivi, atleti seguiti dai rispettivi allenatori e
anche da Andrea Rinaldi, responsabile del
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SNOWACTIVE
NULLNUMMER
NOVEMBRE
2016
Chi sono i giovani in selezione?
«Sono 19 ragazzi, dagli U14 agli U21: Francesco
Ruga, Mattia Santoro, Marina Morelli, Viola
Garbani, Mattia Ballarin, Dania Schenal, Conceprio Celeste, Alice Gnesa, Francesco Stern,
Joel De Taddeo, Nicola Pini, Sofia Santoro, Lisa
Veglio, Mida Fah Jaiman, Martina Crivelli, Moreno Patelli, Lisa Hafliger, Aris Beroggi e Nicole
Pagani».
Con che frequenza si allenano i giovani
della FSSI?
«Abbiamo svolto dalle 3 alle 4 sedute settimanali, alternate a periodi di 4–5 giorni sugli sci,
a cadenza di circa ogni 2 settimane. A differenza dello scorso anno, abbiamo pure effettuato
un periodo di preparazione di 10 giorni che
crediamo possa avere una buona valenza nel
periodo estivo, momento fondamentale di
acquisizione nuovi movimenti».
Dove avete svolto gli allenamenti?
«Abbiamo iniziato a Cervinia, a cui sono seguiti due periodi a Les deux Alpes. Il programma
prosegue con tre allenamenti allo Stelvio, poi
in Austria, tra Solden e Pitztal. In seguito ci
sposteremo valutando le condizioni delle stazioni sciistiche che riusciranno ad aprire con
neve artificiale, come il Bernina, ma ci auguriamo poi anche su piste a più bassa quota.
Abbiamo anche approfittato dell'allenatore di
freestyle per degli allenamenti congiunti sui
salti».
Quali gli appuntamenti più importanti?
«Le gare interregionali per le categorie U16/
U14 e tutto il circuito Swiss-ski Interkom».
Nei giovani della FSSI si avverte l’effetto
Lara Gut?
«Anche se non si nota chiaramente, sicuramente avere un'atleta del proprio territorio
che raggiunge risultati come quelli di Lara è
un'iniezione di fiducia, uno sprono evidente
per credere nello sport e nel lavoro che ogni
ragazzo sta facendo. I successi di Lara aiutano
di certo a dimostrare che anche le nuove generazioni di sciatori ticinesi hanno il potenziale
per ottenere risultati ambiziosi».
E L I A S T A MP A N O N I
INFORMAZIONI E CONTAT TI
www.fssi.ch / [email protected]
FOTO: E. S.
La squadra della FSSI è già al lavoro in vista
della stagione invernale, incontro con i settori
della Federazione sci Svizzera italiana, partiamo con l’alpino, i suoi allenatori e i 19 ragazzi
selezionati.
nati.
Rätsel
Gewinne ein Huawei-Handy.
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Teilnahme:
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per E-Mail mit Betreff «
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an [email protected]
oder per Post an:
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Das Magazin
von Swiss-Ski
Gösgerstrasse 15
Postfach 170
5012 Schönenwerd
Einsendeschluss ist der
13.11.2016
Mittel
ALLGEMEINE TEILNAHMEBEDINGUNGEN AN WETTBEWERBEN
Zur Teilnahme an den Verlosungen im Magazin «Snowactive» ist jede in
der Schweiz und Liechtenstein wohnhafte Person berechtigt, unter Ausschluss der Mitarbeitenden von «Snowactive», Swiss-Ski sowie Prosell
AG, deren Partnerfirmen und der beauftragten Agenturen. Die Teilnahmefrist wird für jeden Wettbewerb separat definiert.
Leicht
Sofortgewinner werden mit Hilfe eines Zufallsalgorithmus ausgelost und
umgehend benachrichtigt. Die Ziehung des Hauptpreises erfolgt nach
Ablauf der Teilnahmefrist. Nur korrekte und vollständige Angaben von
Zustellungsdaten (Name, Adresse, Ort) berechtigen zur Preiszustellung.
Die Preise werden den Gewinnern per Post an die angegebene Adresse
zugestellt.
Teilnahmemöglichkeiten: Post und E-Mail.
Es ist weder eine Barauszahlung noch ein Umtausch der gewonnenen
Preise möglich. Die Teilnehmer willigen ein, dass die übermittelten Daten
durch «Snowactive» und deren Partner für Marketingaktivitäten weiterverwendet werden können.
Über den Wettbewerb wird keine Korrespondenz geführt. Der Rechtsweg
ist ausgeschlossen.
NOVEMBER 2016
SNOWACTIVE
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PS.
Das Schicksal fährt mit
G
ratuliere, das war ein super Text.
Etwas perplex sagte ich artig danke. Es
kommt ja nicht alle Tage vor, dass ein Skirennfahrer in aller Öffentlichkeit einem Journalisten ein Kompliment macht.
So geschehen im Februar 2007 an den Weltmeisterschaften in Åre (Sd), und der Athlet
hiess Dani Albrecht. 24 Stunden vorher war er
Weltmeister in der Superkombination geworden und Marc Berthod Dritter.
Ich kehrte, mit einem Mix von Stolz und Irritation, ins Medienzentrum zurück und überlegte mir, was Dani an meinem Text so gefallen
haben könnte. Ich kam nicht drauf, schaltete
den Computer ein und las meine Texte nochmals durch. Ich kam immer noch nicht drauf:
die Berichterstattung war soweit okay, die üblichen Würdigungen, aber im Grunde genommen nichts Aussergewöhnliches.
Anderntags traf ich Dani wieder und erkundigte mich leicht verunsichert: «Dani, bitte sag
mal, was ist an der WM-Berichterstattung so
speziell gewesen?» Dani Albrecht lächelte: «Es
ging nicht um die WM. Es handelte sich um die
Geschichte im Snowactive über ‹uns vier›. Das
hat mich berührt.»
«Uns vier», das waren die legendären «Vierlinge» vom Jahrgang 1983, flapsig-respektvoll
auch «Viererbande» genannt. Zu ihr gehörten
Werner Elmer, Grégoire Farquet, Marc Berthod und Dani Albrecht. Noch nie hatte der
Schweizer Skisport einen Jahrgang mit solch
hochbegabten Talenten. National teilten sie
bei den Junioren die Siege und Titel unter sich
Richard Hegglin war als Agenturjournalist während
vier Jahrzehnten für den Skisport unterwegs
und sass 20 Jahre im FIS-Weltcup-Komitee.
Heute schreibt er für Snowactive und diverse
Tageszeitungen.
auf. Auch international kannten sie in ihrer
Altersklasse kaum Konkurrenz. Im World-Ranking befanden sich alle in den Top 3, zum Teil
in mehreren Disziplinen.
Warum ich auf diese Geschichte zurückkomme. Ende September trat Marc Berthod, der
Letzte dieses Quartetts, vom Rennsport zurück. Seine Begründung: «Körper und Geist
sind müde geworden. Vor allem die schweren
Verletzungen in den vergangen Jahren haben
mir stark zugesetzt.»
Auch Berthod blieb es nicht vergönnt, die Karriere auf «normale» Weise abzuschliessen – wie
allen Kollegen dieses Hochbegabten-Quartetts. Am schlimmsten traf das Schicksal Werner Elmer: Der Glarner, zweitbester Abfahrer
der Welt in seiner Altersklasse, verunglückte
im Dezember 2002 bei einem FIS-Rennen in
Verbier auf tragische Weise tödlich. Im hohen
Tempo war er mit einem Pistenarbeiter zusammengeprallt.
Drei Tage später erlitt Grégoire Farquet eine
schwere Knieverletzung. Kaum genesen prallte er in Zermatt im Training kopfvoran in eine
Schneemauer und musste bewusstlos abtrans-
portiert werden. Die schwere Gehirnerschütterung machte ihm längere Zeit zu schaffen,
dazu auch das Knie. Im Alter von erst 23 Jahren
sah er sich zum Rücktritt gezwungen.
2009 stürzte Dani Albrecht im Abfahrtstraining
von Kitzbühel mit 138,2 km im Zielschuss und
zog sich schwere Kopfverletzungen zu. 20 Tage
lag er im Koma. Auf wundersame Weise erholte er sich wieder, musste aber seine Karriere nach einem Comeback-Versuch gleichwohl
vorzeitig abbrechen.
Nun muss auch der St. Moritzer Marc Berthod
den Traum von einer WM in seinem Heimatort
begraben. Die «Vierlinge» befänden sich im
besten Rennfahrer-Alter – 33-jährig. In diesem
Alter hat Didier Cuche erst so richtig angefangen zu siegen.
Das Schweizer Team durchlitt im letzten Jahrzehnt manche Krise und geriet zuweilen bös in
die Kritik. Oft werden dabei solch schicksalshafte Ereignisse vergessen. Zumal genau ein
Jahr vor dem Todessturz von Werner Elmer
auch Silvano Beltrametti schwer verunfallte.
Und eine wie Tamara Wolf, die 2003 wie Marc
Berthod und Daniel Albrecht (dreimal*) bei der
Junioren-WM einen Titel errungen hatte,
ebenfalls wegen Verletzungen ihre Karriere
«contre-coeur» beendete.
Das Schicksal lässt sich mit keiner noch so
perfekten Trainingsplanung steuern. Es fährt
im Skisport immer mit.
* Seine Abfahrts-Goldmedaille legte Dani
Albrecht Werner Elmer aufs Grab.
IMPRESSUM
Snowactive
November 2016, 50. Jahrgang; erscheint 6-mal jährlich
ISSN 1661-7185
Herausgeber und Verlag
Strike Media Schweiz AG, Gösgerstrasse 15, 5012 Schönenwerd,
Telefon 062 858 28 20, Fax 062 858 28 29
in Kooperation mit Swiss-Ski, Postfach, 3074 Muri,
Telefon 031 950 61 11, Fax 031 950 61 12
Redaktion Snowactive
Zuchwilerstrasse 21, 4501 Solothurn, Telefon 058 200 48 28
Verlagsleitung
Wolfgang Burkhardt
Redaktionsausschuss
Joseph Weibel (Leitung; [email protected]),
Röbi Brandl, Wolfgang Burkhardt,
Erika Herzig (Leitung; [email protected]),
Regula Lazzaretti ([email protected]),
Annalisa Gerber (Sponsoring; [email protected])
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SNOWACTIVE
NOVEMBER 2016
Fotoredaktion
Erik Vogelsang
Inserate
Prosell AG, Schönenwerd,
Rebekka Theiler ([email protected]),
Wolfgang Burkhardt ([email protected])
Übersetzungen
Thierry Wittwer, Semantis
Konzept, Design und Produktionsverantwortung
Brandl & Schärer AG, Olten, Röbi Brandl, Kurt Schärer
Aboservice
Prosell AG, Schönenwerd, [email protected], Telefon 062 858 28 28
Jahresabonnement
CHF 49.– für ein Jahr, CHF 89.– für zwei Jahre (inkl. MwSt.)
Copyright
Strike Media Schweiz AG, Gösgerstrasse 15, 5012 Schönenwerd
Nachdruck
Nur mit ausdrücklicher Genehmigung der Redaktion gestattet
www.snowactive.ch, [email protected], [email protected]
Adressänderungen
Alte und neue Adresse an Swiss-Ski, Postfach, 3074 Muri,
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