AKTUELL Ausgabe 4/16 – Oktober 2016 Neue Lebensmittel Adventskalender �������������������������������� 2 (GEPA-)Weihnachtsbäckerei ��������������� 2 Schokolade ����������������������������������������� 3 Heilige und Glücksbringer ������������������ 4 Lebkuchen ������������������������������������������ 5 Hintergrund Lebkuchenkonfekt ������������������������������ 6 ›COOPROAGRO‹ ��������������������������������� 7 Handwerk Neue Kollektionen ������������������������������ 10 Seife ��������������������������������������������������� 11 Verkaufen! GEPA-Sortiment im Regal ������������������ 12 Flyer und Plakat ��������������������������������� 13 Aktionen · Kampagnen · Veranstaltungen Faire Woche ��������������������������������������� 14 Weltladen-Betreiber eG ���������������������� 16 TTIP ���������������������������������������������������� 18 Das Rezept Bio Hom Mali Vollwertreis ������������������ 20 Neue Lebensmittel Neu: Der Adventskalender 2016 W ie in jedem Jahr gibt es auch 2016 wieder einen Adventskalender mit fair gehandelter GEPA-Schokolade. Die Gestaltung unseres diesjährigen Adventskalenders hat der brasilianische Künstler João Batista Bezerra da Cruz übernommen. »Wenn ich an die Schulzeit zurückdenke, erinnere ich mich gern an meine Lehrerin, Dona Raimunda Carvalho, die mein Talent für die Kunst in einigen meiner Malereien erkannte. Was ich gelernt habe, gebe ich heute Jugendlichen in Pedro Segundo weiter. So können diese ihr potentielles Talent in der Malerei auch entdecken«, sagt er. Das Bild auf dem Kalender zeigt die Geburt Jesu in einer kleinbäuerlichen Gemeinde im Nordosten Brasiliens. Im Vordergrund sehen wir Maria, Joseph und das Jesuskind. Sie sitzen in einer Hängematte. Im Zentrum des Bildes sieht man einen vollen Tisch mit Früchten und Geschenken. Der reich gedeckte Tisch symbolisiert den Heiligen Abend, hier im Nordosten. Dann kommen die Familien zusammen, um gemeinsam Weihnachten zu feiern. Der Handharmonikaspieler belebt das Fest mit seiner Musik. Er symbolisiert die Freude der Menschen im Nordosten Brasiliens, den Frieden und die neue Hoffnung. Dieses Bild ist Licht, das Licht des Lebens. Feiernde Menschen, die das Jesuskind willkommen heißen. Besonderheiten auf einen Blick: •faire Bio Schokolade in weihnachtlich kreativ gestalteter Verpackung • mit fairer Naturland Bio Milch • ohne Emulgatoren, dafür schonendes und langes Conchieren der Schokoladenmasse • Kakaobutter als einzig eingesetztes Fett; keine Fremdfette • Direktimport der hochwertigen Zutaten, Unterstützung mehrerer Handelspartner • es werden keine Nüsse eingesetzt Zutaten: 100 % fair gehandelt, 100 % Bio Art.-Nr. Bezeichnung Größe/Gewicht UVP Inhalt je Karton 8911884 Adventskalender 75 g 3,49 € 12 St. In der (GEPA-)Weihnachtsbäckerei ... Auch in diesem Jahr haben wir wieder ganz besonderes, leckeres Weihnachtsgebäck für Sie gezaubert. Natürlich fair gehandelt! Spekulatius mit Honig, 225 g Viele Familien hüten ihr Spekulatius-Rezept wie einen Schatz. Das Geheimnis des GEPA-Spekulatius ist zum Einen die besondere Komposition der Gewürze, die von Kleinbauern in Indonesien angebaut werden. Zum Anderen ist es der aromatische Honig aus Chile, der dem traditionellen Gebäck eine wunderbar ausgewogene Note verleiht. Besonderheiten auf einen Blick: • gebacken nach traditioneller Rezeptur • mit aromatischem Honig und feinen Gewürzen GEPA AKTUELL – Nr. 4/16 Oktober 2016 – Seite 2 Neue Lebensmittel Lebkuchenherzen Bio Pfeffernüsse gefüllte Schoko-Lebkuchenherzen, 125 g mit feinem Kakao von Kleinbauern aus São Tomé 125 g mit Maracuja-Konfitüre aus Laos und Kakao aus der Dominikanischen Republik. Besonderheiten auf einen Blick: Besonderheiten auf einen Blick: • das leckere Lebkuchengebäck aus Fairem Handel • gebacken mit Mascobado-Vollrohrzucker von den Philippinen • eingetaucht in Grand Noir Bio Schoko lade mit 70 % Kakaogehalt • das Ganze verfeinert mit der fruchtigsäuerlichen Maracuja-Konfitüre aus Laos • das traditionelle Weihnachtsgebäck aus Fairem Handel in Bio-Qualität • gebacken mit Mascobado-Vollrohr zucker von den Philippinen und Kakao aus São Tomé • mit Grand Noir Bio Bitterschokolade • abgerundet mit Zuckerglasur aus Paraguay-Zucker Art.-Nr. Bezeichnung Größe/Gewicht UVP Inhalt je Karton 8911903 8901808 8901807 Spekulatius Pfeffernüsse Lebkuchenherzen 225 g 125 g 125 g 2,39 € 3,49 € 3,49 € 6 St. 12 St. 12 St. Leckeres Fest: Die Schokolade zum Adventskalender Weihnachtsedition Bio Vollmilch Schokolade mit Gewürzmischung 40 g Weihnachtliche Stimmung möchten wir auch in diesem Jahr mit unseren Schokoladen-Sonder editionen verbreiten. Bildausschnitte aus unserem Adventskalender 2016 dienen hier wieder als Wickel. Wer also nicht bis zum nächsten Adventstag warten mag, kann sich einfach über die Weihnachtsedition hermachen! Besonderheiten auf einen Blick: • Bio Vollmilchschokolade mit hohem Kakaogehalt, daher besonders schokoladig • mit fairer Bio-Milch aus Süddeutschland • ohne Emulgatoren, dafür schonendes und langes Conchieren der Schokoladenmasse • Kakaobutter als einzig eingesetztes Fett; keine Fremdfette • Direktimport der hochwertigen Zutaten, Unterstützung mehrerer Handelspartner • Innenwickel aus überwiegend nachwachsenden Rohstoffen Fair-Handelsanteil: 98 % Bio, Naturland Fair: 100 % Weihnachtsedition Bio Vollmilch-Schokolade 100 g Für die Liebhaber ganz schlichter, klassischer Vollmilchschokolade bieten wir eine 100 g-Tafel der Weihnachtssonderedition an, in der unsere beliebte Bio-Vollmilch-Schokolade steckt. Sie ist 100 % fair gehandelt und auch 100 % bio! Besonderheiten auf einen Blick: • Bio Vollmilchschokolade mit hohem Kakaogehalt, daher besonders schokoladig • mit fairer Bio-Milch aus Süddeutschland • ohne Emulgatoren, dafür schonendes und langes Conchieren der Schokoladenmasse • Kakaobutter als einzig eingesetztes Fett; keine Fremdfette • Direktimport der hochwertigen Zutaten, Unterstützung mehrerer Handelspartner • Innenwickel aus überwiegend nachwachsenden Rohstoffen Art.-Nr. Bezeichnung Größe/Gewicht UVP Inhalt je Karton 8961808 895180205 Vollmilchschokolade mit Gewürzen Weihnachtsschokolade 40 g 100 g 0,99 € / St 1,79 € / St 20 St. 10 St. GEPA AKTUELL – Nr. 4/16 Oktober 2016 – Seite 3 Neue Lebensmittel Leckere Heilige und Glücksbringer A uch Schokolade-Hohlfiguren sind vom Weihnachtsteller nicht wegzudenken. Und die fair gehandelten GEPA-Hohlfiguren schon mal gleich gar nicht! Höchstens wegessen kann man sie – das allerdings umso besser! Bio Schoko Bischof Bio Schoko Bischof Vollmilch, 50 g Noir, 55 g Besonderheiten auf einen Blick: Besonderheiten auf einen Blick: • feiner Eigengeschmack durch Mascobado-Vollrohrzucker • ohne Emulgatoren, dafür schonendes und sorgfältiges Conchieren der Schokoladenmasse. • Kakaobutter als einzig eingesetztes Fett; keine Fremdfette • Direktimport der hochwertigen Zutaten, Unterstützung mehrerer Handelspartner • leckere Zartbitterschokolade mit 70 % Kakaoanteil • ohne Emulgatoren, dafür schonendes und sorgfältiges Conchieren der Schokoladenmasse. • Kakaobutter als einzig eingesetztes Fett; keine Fremdfette • Direktimport der hochwertigen Zutaten, Unterstützung mehrerer Handelspartner • ohne Zusatz von Milch, daher auch für Veganer geeignet Bio Schoko Nikolaus Bio Schoko Tannenbaum aus feiner Vollmilch, 65 g Vollmilch, 40 g Bio Schoko Nikolaus Bio Schoko Glücksschwein aus feiner Vollmilch, 28 g Vollmilch 50 g Bio Schoko Nikolaus Bio Schoko Schneemann aus feiner Vollmilch, 10 x 12,5 g Bio Joghurt Schokolade dekoriert mit Bio Zartbitter Schokolade 100g Fair-Handelsanteil: 100 % Bio: 100 % Fair-Handelsanteil: 69 % Bio: 100 % Besonderheiten auf einen Blick: Besonderheiten auf einen Blick: • ohne Emulgatoren, dafür schonendes und sorgfältiges Conchieren der Schokoladenmasse. • Kakaobutter als einzig eingesetztes Fett; keine Fremdfette • Direktimport der hochwertigen Zutaten, Unterstützung mehrerer Handelspartner • ohne Emulgatoren, dafür schonendes und sorgfältiges Conchieren der Schokoladenmasse. • Kakaobutter als einzig eingesetztes Fett; keine Fremdfette • Direktimport der hochwertigen Zutaten, Unterstützung mehrerer Handelspartner Art.-Nr. Bezeichnung Größe/Gewicht UVP Inhalt je Karton 8901871 8901872 8901825 8901867 8961817 8951886 8951885 8961836 Bio Schoko Bischof VM Bio Schoko Bischof Noir Bio Schoko Nikolaus Bio Schoko Nikolaus Bio Schoko Nikolaus Bio Schoko Tannenbaum Bio Schoko Glücksschwein Bio Schoko Schneemann 50 g 55 g 65 g 28 g 10 x 12,5 g 40 g 50 g 100 g 2,69 € 2,69 € 1,79 € 0,99 € 5,49 € 2,79 € 2,99 € 5,99 € 14 St. 14 St. 20 St. 24 St. 16 St. 12 St. 8 St. 6 St. GEPA AKTUELL – Nr. 4/16 Oktober 2016 – Seite 4 Neue Lebensmittel Weihnachtsklassiker aus dem Süden: fair gehandelter Lebkuchen L ebkuchen sind seit Jahrhunderten Inbegriff der klassischen Weihnachtsbäckerei. Mit aromatischem Honig, erlesenen Gewürzen und dunkler Schokolade vereinen sie eine Fülle von Zutaten aus den Ländern des Südens. Der Kakao dafür kommt unter anderem von der Insel Saõ Tomé, die einst zu den größten Produzenten der Welt gehörte. Noch heute ist die Qualität des Kakaos von Saõ Tomé erstklassig, doch nur durch den Fairen Handel können die Kleinbauern auch davon leben. Um bessere Preise zu erzielen, baut die Kooperative ›CECAQ-11‹ ihren Kakao ökologisch an und ist als Partner der GEPA zum Bio-Pionier der Region geworden. Bio Lebkuchen Konfekt Feines Lebkuchengebäck in edler Bitterschokolade 140 g Fair-Handelsanteil: 70,4 % Bio: 100 % Besonderheiten auf einen Blick: • Unterstützung mehrerer Handelspartner • Feine GEPA Bio Bitterschokolade garniert mit GEPA Bio Joghurtschokolade • Leckerer Lebkuchen mit knackigen Cashewstückchen • Das besondere Stückchen für die Weihnachtszeit Art.-Nr. Bezeichnung Größe/Gewicht UVP Inhalt je Karton 8911933 Bio Lebkuchen Konfekt 140 g 5,79 € 6 St. Weitere neue Weihnachtsprodukte Gebrannte Mandeln Schoko Crispies geröstet mit Karamellüberzug, 100 g Bio Vollmilchschokolade mit Getreidecrispies Gebrannte Cashews Fair-Handelsanteil: 100 % Bio: 100 % geröstet mit Karamellüberzug Fair-Handelsanteil: 99,9 % Bio: 100 % Besonderheiten auf einen Blick: • mit knusprigen Reis-Quinua-Pops, direkt importiert aus Bolivien • dragiert mit Bio Vollmilchschokolade mit 38 % Kakaogehalt • Kakaobutter als einzig eingesetztes Fett; Direktimport der Kakaobohnen und -butter Besonderheiten auf einen Blick: • Weihnachtlich gebrannt mit Zimt und Vanille • Lecker knackig • Klassischer Snack in der Weihnachtszeit Art.-Nr. Bezeichnung Größe/Gewicht UVP Inhalt je Karton 8910840 8910841 8951855 Gebrannte Mandeln Gebrannte Cashews Bio Schoko Crispies 100 g 100 g 100 g 3,49 € 3,49 € 2,69 € 8 St. 8 St. 6 St. GEPA AKTUELL – Nr. 4/16 Oktober 2016 – Seite 5 Hintergrund Lebkuchenkonfekt mit Bitterschokolade – die Geschichte hinter dem Produkt B lauer Himmel und 30° im Schatten – so ist das »Weihnachtswetter« auf São Tomé e Príncipe, dem Inselstaat, der vor der Küste Kameruns liegt. Von der Hauptinsel São Tomé kommt zum Beispiel der Bio-Kakao für die Bitterschokolade, die das Lebkuchenkonfekt bereichert. Die Fläche von São Tomé e Príncipe entspricht etwa der von Berlin. Aber im Gegensatz zu Berlin leben auf den Inseln nur knapp 200.000 Menschen. Auch dort wird übrigens Weihnachten gefeiert, denn die Einwohnerinnen und Einwohner sind überwiegend Christen. Das Land gehört nach wie vor zu den ärmsten der Welt, obwohl es Ölvorkommen vor der Küste gibt. Von Kamerun aus flogen die GEPA-Kollegen Stephan Beck, Silvia Kurte und Hildegard Fuchs im März 2011 zum ersten Mal nach São Tomé. Sie kamen aufgrund der weitverbreiteten Armut Foto: A. Welsing sehr erschüttert, aber auch mit der festen Absicht zurück, die Partnerschaft zu der Kakao-Kooperative ›CECAQ-11‹ auszubauen. Sie erkannten das Potential, das in dem erstklassigen Kakao der Inseln liegt. Schließlich war das Land bis in die 70er Jahre für seinen hochwertigen Kakao bekannt. Die Mitglieder der Kooperative ›CECAQ-11‹ sahen die Chance, die im Fairen Handel mit der GEPA lag und engagierten sich sehr stark, sowohl bei der Verbesserung der Kakao-Qualität als auch im Bio-Anbau. Die GEPA unterstützte die Bio-Umstellung bei ›CECAQ-11‹ u.a. durch Übernahme der Kosten für die erste Bio-Inspektion. Die Kakao-Kooperative ›CECAQ-11‹ ist inzwischen komplett bio-zertifiziert, so dass sich ihr Potential am Markt deutlich verbessert hat. Im Jahr 2013 kehrte der Produktmanager Stephan Beck zusammen mit der freien Journalistin Anne Welsing wieder zurück nach São Tomé. Vor Ort konnten sie sich von den Fortschritten überzeugen. Die Mitglieder von ›CECAQ-11‹ hatten inzwischen zusätzliche dezentrale Fermentations- und Trocknungsanlagen aufgebaut, weitere Dörfer wurden in die Kooperative integriert. GEPA AKTUELL – Nr. 4/16 Oktober 2016 – Seite 6 Durch die Bio-Umstellung hat sich auch die eingekaufte Menge erfreulich entwickelt. Hatte die GEPA 2011 circa 75 Tonnen gekauft, so sind es heute über 300 Tonnen pro Jahr. Die Preise, die die Mitglieder von ›CECAQ-11‹ für ihre Kakaobohnen erhalten, haben sich verdoppelt. »Durch den Fairen Handel der GEPA wurde auch das Aufkaufmonopol auf der Insel gebrochen, so dass inzwischen auch die lokalen Kakao-Aufkäufer ihre Preise erhöhen mussten«, sagt Silvia Kurte. Wer mehr über die Eindrücke auf den beiden Reisen erfahren möchte, findet die Berichte auf unserer Homepage unter: »GEPA« – »Menschen« – »Reportagen« und »GEPA« – »Menschen« – »Reiseberichte«. Ein Genießer-Tipp: »Unsere 95-prozentige Grand Noir Schokolade »São Tomé« begeistert auch Gourmets. Sie kann für Saucen mit Fleisch- und Wildgerichten empfohlen werden, da dieser Kakao so fruchtig ist.« Hildegard Fuchs, GEPA-Produktmanagerin Schokolade Hintergrund Auf den Spuren des fairen Kakaos Zu Gast bei ›COOPROAGRO‹ in der Dominikanischen Republik M ein Name ist Anne Bien und ich bin seit sechs Jahren Onlineredakteurin bei der GEPA. Was ich sonst bei meiner Arbeit mit Fotos von Kolleginnen und Fotografen auf dem Bildschirm sehe, habe ich nun zum ersten Mal selbst live erlebt: Ich durfte unsere Einkaufsmanagerin Silvia Kurte zu ›COOPROAGRO‹, unserem größten Partner für fairen Bio-Kakao, in die Dominikanische Republik begleiten. Mit dabei war unsere Kollegin Judith Kolb, Leiterin des Vertriebsinnendienstes. Insgesamt waren wir drei Tage vor Ort und konnten dabei Produzentinnen und Produzenten kennen lernen und erfahren, was für sie am Fairen Handel besonders wichtig ist. So waren wir am zweiten Tag im Hochland unterwegs und haben unter anderem die Kakaobauern von Cuaba und Chinguelo besucht. Den kompletten Reiseblog mit allen drei Teilen lesen Sie hier: www.gepa.de/reise-cooproagro Die Fußgängerbrücke bei Chinguelo. Agrartechniker Joan Manuel Heredia von COOPROAGRO. Er wird im September Deutschland und Österreich besuchen. 20. Juli 2016 Ein Café in der Stadt San Francisco de Macorís: Maniokwurzel und Kochbanane zum Frühstück, dazu ein starker Kaffee und frischer Limettensaft – es kann losgehen! Die beiden Agrartechniker Nicolas Ortiz und Joan Manuel Heredia von ›COOPROAGRO‹ holen uns ab und wir fahren zu den Kakaoproduzenten ins Hochland. Die Brücken von Cuaba und Chinguelo Als erstes besuchen wir heute die beiden Brücken in Cuaba und Chinguelo. In der Regenzeit können Flüsse hier unüberwindbar werden, weil sie so weit über die Ufer treten. Kinder kommen dann nicht zur Schule, Kranke nicht in die Klinik. So zum Beispiel in der Gemeinde Cuaba. Hier ist gerade eine neue Brücke fertiggestellt worden. Exportmanager Francisco Soto erzählt uns die Geschichte dazu: »Der Staat hatte den Bau abgelehnt, weil er zu teuer sei. Acht bis neun Millionen Pesos* hatte die Die neue Brücke in Cuaba. Regierung dafür veranschlagt. Die Mitglieder des Distrikts haben daraufhin entschieden, die Fair Handelsprämie dafür zu nutzen – und das Projekt für 2,5 Millionen Pesos umgesetzt.« Kakaobauer Cleotilde Garcia Luna ergänzt: »Der Vorschlag der Regierung war, 80 Familien auf die andere Flussseite umzusiedeln.« Schon seit ein paar Jahren fertig, aber nicht weniger wichtig ist die Fußgängerbrücke bei Chinguelo – hier kreuzen sich gleich drei Flüsse. Hier treffen wir auch Elpidio Hernandez – vielleicht erkennen Sie ihn wieder? Bei unserem Besuch bringen wir auch GEPA-Flyer und Schokoladen mit. So kann Elpidio Hernandez das Bild von sich aus jüngeren Tagen auf der Schokoladenverpackung sehen. Dass er seitdem das ein oder andere graue Haar mehr hat, lässt ihn und seine Kollegen schmunzeln. Wer entscheidet, was mit der Fair Trade-Prämie passiert? Die Bauern selbst! Bei ›COOPROAGRO‹ sind die Mitglieder in 21 Unterdistrikte aufgeteilt. Einmal im Jahr treffen sich die Mitglieder in ihrem Distrikt und bekommen von den Agrartechnikern, z. B. von unserem Begleiter Nicolas Ortiz, eine Schulung zum Fairen Handel. Bei einem zweiten Treffen bringen sie Vorschläge ein, was mit dem Geld passieren soll, und stimmen darüber ab. Was ist den Mitgliedern wichtig am Fairen Handel? Angel Marcial Jimenez sieht viele Vorteile in der Genossenschaft – ein Beispiel: »Am Ende des Jahres erhalten wir einen Teil des Gewinns. Wenn ich an Zwischenhändler verkaufen würde, bekäme ich am Ende des Jahres nichts mehr.« Juan Edito Hernandez sagt: »Andere Unternehmen zahlen, was sie wollen. ›COOPROAGRO‹ zahlt einen fairen Preis für alle.« *ca. 50 Dominikanische Pesos entsprechen einem Euro GEPA AKTUELL – Nr. 4/16 Oktober 2016 – Seite 7 Hintergrund »Wir bauen ohne Chemie an und unser Kakao hat eine sehr gute Qualität«, wirbt Angel Marical Jimenez für den Biokakao von ›COOPROAGRO‹. GEPA-Einkaufsmana gerin Silvia Kurte mit Agrartechniker Nicolas Ortiz. Ramon Garcia ist Anfang 30 und Präsident seines Distrikts. Die Mitglieder haben bewusst einen jüngeren Präsidenten gewählt, um ihren Nachwuchs zu fördern. Er findet die Hinterbliebenenhilfe sehr wichtig, die ›COOPROAGRO‹ seinen Mitgliedern anbietet. Sie funktioniert so: Stirbt ein Familienangehöriger, bekommen die Hinterbliebenen einen bestimmten Betrag, um u. A. die Trauerfeier zu bezahlen. Traditionell ist das in der Dominikanischen Republik eine sehr kostspielige Angelegenheit, weil dann die Großfamilie anreist. Sie muss verköstigt und versorgt werden. Diese Notsituation wird häufig ausgenutzt, um den Familien das Land zu billigen Preisen abzukaufen. Das wäre natürlich der Ruin. Kakaobauer Juan Edito Hernandez: »Andere Unternehmen zahlen, was sie wollen. ›COOPROAGRO‹ zahlt einen fairen Preis für alle.« Ramon Garcia, Anfang 30 und Präsident in diesem Distrikt. Saisonarbeiter bei ›COOPROAGRO‹ Meine Kollegin Silvia Kurte spricht mit den Produzenten selbst und auch in der Zentrale über die Löhne von Saisonarbeitern. Die Mitglieder von ›COOPROAGRO‹ stellen hierfür Nachbarn, Familienmitglieder oder Bekannte ein – und nicht etwa Billigarbeitskräfte aus Haiti, wie sie in der Landwirtschaft der Dominikanischen Republik häufig ausgebeutet werden. Pro Tag bekommen die Saisonarbeiter bei den Mitgliedsbauern von ›COOPROAGRO‹ 700 Pesos* am Tag, statt wie gesetzlich vorgeschrieben 365. Facharbeiter, die den Baumschnitt beherrschen, erhalten 1.000 Pesos pro Tag. *ca. 50 Dominikanische Pesos entsprechen einem Euro GEPA AKTUELL – Nr. 4/16 Oktober 2016 – Seite 8 Frühstück und Essen auf dem Feld sind dabei inbegriffen. Hat ein Arbeiter einen Unfall, ist der Bauer laut Vertrag mit ›COOPROAGRO‹ dazu verpflichtet, Soforthilfe zu leisten, z. B. offene Wunden zu behandeln und die weiteren Kosten der medizinischen Versorgung zu übernehmen. Eingeladen bei Familie Hidalgo Zum Mittagessen sind wir bei Rafael Hidalgo und seiner Frau Isabel Heraldino zu Gast. Rafael Hidalgo war einer der Gründungsmitglieder der Vorvorgängerorganisation von ›COOPROAGRO‹. Er erinnert sich: »Am Anfang hat keiner geglaubt, dass das mit der Kooperative funktioniert. Erst als die ersten Ausschüttungen am Ende des Jahres ausbezahlt wurden.« Seine Frau hat ein reichhaltiges Büfett zubereitet mit Avocado, Salaten und dem Nationalgericht Reis mit Bohnen und Hühnchen. Rafel Hidalgo ist eines der Gründungsmitglieder der Vorvorgängerorganisation von ›COOPROAGRO‹. Wir sitzen in einer Laube im Garten, unter meinem Stuhl schläft ein Hund, zwischendurch gackern ein paar Hühner. Um uns herum die vielen Obstbäume: Kokosnuss, Banane, Papaya, Limette, Orange ... Zum Nachtisch bekommen wir eine frische Kokosnuss zum Austrinken und Essen. Keine Kakaoschote, sondern eine Kokosnuss schlägt Agrartechniker Nicolas Ortiz hier für uns auf. Er und Joan Manuel Heredia begleiten uns die gesamten drei Tage und beantworten gefühlt 1.000 Fragen. Hintergrund Isabel Heraldino näht vieles selbst, von der Bluse bis zum Bettüberwurf. Die Gemeinschaft zählt: Ein Haus für Familie Agustina Nach einem herzlichen Abschied von Familie Hidalgo fahren wir weiter zu Agustina Jose Mercedes. Ihr Haus hat der Distrikt komplett aus den Geldern des Fairen Handels finanziert. »Wir sind vor zwei Monaten eingezogen«, sagt sie. Das Projekt ist von der Gemeinschaft aus als Vorschlag in die Versammlung eingegangen – und wurde mit Mehrheit angenommen. Vorher lebte die ärmste Familie des Distrikts zu sechst in einem sehr kleinen Haus. Nach dem zweiten Tag bin ich voller Eindrücke – und habe ein sehr positives Gefühl. Die Energie, die von vielen Mitgliedern ausgeht, dass sie selbst Probleme anpacken, auch wenn zunächst vom Staat keine Unterstützung kommt – das finde ich mehr als beeindruckend. Denn wer schon mal selbst in einem Verein o. ä. mitgearbeitet hat, weiß, wie schwierig es sein kann, Initiative zu wecken und Entscheidungen in Gruppen zu treffen. Meine Kollegin Judith Kolb ist ebenfalls fasziniert: »Wie viel Arbeit im Fairen Handel steckt, die man zunächst nicht sieht! Zum einen die Arbeit am Kakao selbst und auf dem Feld, zum anderen die gemeinsamen Projekte und die genaue Dokumentation. Ich bin sehr froh darüber, dieses Land nicht als Touristin kennengelernt zu haben.« Dass hier der Genossenschaftsgedanke so konsequent gelebt wird, beeindruckt und berührt mich sehr. Frisch eingezogen: Die Familie Agustina vor dem neuen Haus, finanziert aus dem Fairen Handel. Weiterlesen und mehr Fotos ansehen können Sie im Internet: Dort warten noch der erste und der dritte Tag auf Sie. Wir sehen und riechen, wie der frische Fair Trade-Kakao bei ›COOPROAGRO‹ weiterverarbeitet wird und erfahren, wie sich die Genossenschaft vor Ort vernetzt – von der städtischen Klinik bis hin zum lokalen Frauenprojekt. Begleiten Sie uns: Aufkaufzentrum: Näher am Bauern Unsere letzte Station für heute ist das Aufkaufzentrum in El Cercado. Hier begrüßt uns die Chefin Yinet Almánzar. »In der Haupterntezeit kommen hier bis zu 500 Quintales** Kakao pro Tag an«, berichtet sie. Die 29-Jährige arbeitet seit vier Jahren hierin der Station. Die Bauern liefern die Bohnen kurz nach der Ernte hier ab. Yinet Almánzar zahlt die Produzentinnen und Produzenten aus und trägt die gelieferte Menge in das Computersystem von ›COOPROAGRO‹ ein. Die Kolleginnen und Kollegen in der Zentrale können so direkt sehen, wie viele Kakaosäcke per LKW abgeholt werden müssen. www.gepa.de/reise-cooproagro Yinet Almánzar, Chefin des Aufkaufzentrums in El Cercado. ** 1 Quintal entspricht ca. 50 Kilogramm GEPA AKTUELL – Nr. 4/16 Oktober 2016 – Seite 9 Handwerk Die festliche Zeit mit den neuen Kollektionen URBAN und KLASSIK F ür das Weihnachtsgeschäft geht es mit dem neuen Handwerkssortiment weiter: Die Kollektionen Urban und Klassik stehen im Mittelpunkt. Während bei PUR und NEO zunächst leichte, sanftere und natürliche Farben im Handwerkssortiment den Ton angaben, setzen wir mit URBAN und KLASSIK auf kräftigere Beerenfarben und Rot-Weiß-Kombinationen. Die Produkte der ersten Kollektionen werden dabei auf keinen Fall komplett ausgetauscht. Ganz bewusst sind sie so geplant, dass alle Produkte grundsätzlich lange Zeit aktuell sind und außerdem in mehrere Kollektionen passen. Für den Weltladen hat das entscheidende Vorteile: Durch nur wenige Änderungen entsteht ein ganz neues Erscheinungsbild, sowohl für die Kund/-innen beim Einkauf der Produkte im Weltladen wie auch als Idee zum Nachahmen für zu Hause, um neue Einrichtungs- und Dekoimpulse umzusetzen. Auch die Kund/-innen wird es freuen, wenn sie mit wenigen neuen Produkten ihre Einrichtung anders gestalten können. Die GEPA-Kollektion URBAN zeigt: Mut zur Farbe lohnt sich! Farbliche Kontraste ergibt das Zusammenspiel des Materials Stein in der Kombination mit sinnlichen Beerenfarben. Die opulente Farbwirkung unterstützt eine festliche Atmosphäre. Die KLASSIK-Kollektion zeigt sich in den immer aktuellen Winterund Weihnachtsfarben Rot und Weiß, unterstützt durch die Farbe Bordeaux als weiteren Akzent. Foto: Julia von der Heide Farbakzente, die die festliche Zeit einläuten, schaffen neben den Glasvasen von ›Yadawee‹ in Ägypten vor allem die Kerzen von ›Wax Industri‹ in Indonesien. Beides gibt den Kollektionen ihren ganz speziellen Charakter. Kollektion URBAN Kollektion KLASSIK Art.-Nr.Bezeichnung 763340802 763340803 714642001 714641601 7214672 7214673 Foto: Julia von der Heide Im aktuellen Handwerkskatalog finden Sie alle Produkte im Überblick. Mit Blick in den Weltladen-Shop auf www.gepa-wug.de können Sie überprüfen, welche Handwerksprodukte lieferbar sind und auf dem gewohnten Weg bestellen. Tafelkerzen lang glatt S/2 rot Tafelkerzen lang glatt S/2 bordeaux Tischläufer glatt mit Voll-Rib in der Mitte, rot Tischläufer Breit-Rib rot Feuerholzkorb groß mit Griffen Feuerholzkorb klein mit Griffen GEPA AKTUELL – Nr. 4/16 Oktober 2016 – Seite 10 UVP 3,95 € 3,95 € 16,95 € 19,95 € 45,00 € 39,00 € Handwerk Seife braucht Reife: Liefertermin verschiebt sich D er Liefertermin für unsere neuen Seifen aus Chiangmai / Thailand, die wir im aktuellen Handwerkskatalog auf Seite 48 abgebildet haben, verschiebt sich auf Januar 2017. Ursache für diese Verzögerung ist ein höherer Zeitbedarf für die letzten Schritte der Produktentwicklung. Aber gerade im Januar passen die schönen und hochwertigen Seifen hervorragend ins Sortiment: Wir haben einen Bad- / Seifenschwerpunkt geplant, mit dem wir im neuen Jahr starten werden. In dieser Präsentation werden die neuen Seifen eine zentrale Rolle spielen können. Außerdem werden passende Produkte aus den jetzigen Kollektionen, wie z. B. die Hammam-Tücher, weitergeführt. ie bisherigen Seifen vom Handelspartner ›Palam Rural Centre‹ in Indien D sind weiter verfügbar. Neue Seifen: Art.-Nr.Bezeichnung 7553301 7553302 7553303 7553304 7553305 7553306 7553307 Seife Aloe Vera Seife Ylang Ylang Seife Sesam Seife Alge Seife Jasmin Reis Seife Ziegenmilch Seife Ingwer UVP 5,95 € 5,95 € 5,95 € 5,95 € 5,95 € 5,95 € 5,95 € Ein Blick voraus: Das Handwerkssortiment für das erste Halbjahr 2017 M it einem Seifen- / Badschwerpunkt werden wir im nächsten Jahr starten. Ab Mitte / Ende Januar werden die Produkte planmäßig lieferbar sein. Dazu gehören auch die neuen Seifen aus Thailand, die wir im aktuellen Handwerkskatalog abgebildet haben, deren Entwicklung und Lieferung jedoch dazu geführt haben, dass sich der Lieferzeitpunkt verschoben hat. Außerdem werden Produkte aus den jetzigen Kollektionen weitergeführt. Die beliebten Seifen vom Handelspartner ›Palam Rural Centre‹ in Indien bleiben auch weiter im Sortiment. Anschließend wird von Februar / März bis in den April ein neues Sortiment an luftigen Schals in den verschiedenen Materialien Bio-Baumwolle, Seide, Viskose und Modal für frische Frühlingslaune sorgen. Die Schals werden sich durch bestimmte farbliche Schwerpunkte auszeichnen und den Übergang zu den danach folgenden Frühjahr- / Sommerkollektionen bilden. Die Produkte der Frühjahr- / Sommerkollektionen werden in Ihrem Weltladen neue Farbakzente für den Wohnbereich setzen. Lassen Sie sich von den neuen Farben überraschen! Wir verraten jetzt mal noch nichts ... Die kommenden Kollektionen sind auch wieder durch unterschiedliche, handverarbeitete Materialien gekennzeichnet. Die Lieferbarkeit ist ab Mitte / Ende April geplant und die Kollektionen begleiten uns vom Frühjahr bis durch den Sommer. Sie werden sehen, wie sich die Produkte fast wie von selbst ergänzen! Ihren Kundinnen und Kunden können Sie eine stimmige Präsentation in Ihrem Weltladen bieten und so für Atmosphäre sorgen. Die aktuell lieferbaren Produkte finden Sie natürlich jederzeit im Weltladen-Shop auf www.gepa-wug.de! GEPA AKTUELL – Nr. 4/16 Oktober 2016 – Seite 11 Verkaufen! Puristisch, dezent, hochwertig: Das neue GEPA-Sortiment im Regal B ei der Entwicklung neuer Sortimentslinien müssen viele komplizierte Arbeitsschritte gegangen werden – und doch bleibt am Ende dieser Entwicklung die eine, vielleicht entscheidende Frage noch offen: Wie wirkt das Ganze in der Praxis? Wie sieht die Ware im Regal aus, wie wirken die angestrebten Charakteristika auf die Kundinnen und Kunden? Und natürlich am Ende auch: Läuft der Verkauf? Haben wir den Geschmack der Kundschaft getroffen? Diese Frage ging auch den GEPA-Mitarbeiterinnen und -Mitarbeitern durch den Kopf, als die neuen Sortimente PUR und NEO in die Weltläden kamen. Wir waren sehr gespannt darauf, wie das Ganze wirkt und aufgenommen wird. Umso begeisterter sind wir von den ersten Bildern, die uns jetzt erreicht haben. Wir haben Ihnen ein paar davon mal hier zusammengestellt – viel Spaß beim Anschauen! Wenn Sie mögen, schicken Sie uns gern weitere Fotos der neuen GEPA-Handwerks-Sortimente in Ihrem Weltladen. Wir freuen uns darüber und können sicher gelegentlich welche davon veröffentlichen! Neues Handwerk – neuer Look – neues Faltblatt! A lles neu im Handwerk: Wir haben viele neue Produkte, die in einem neuen Design für Katalog und Dekomaterial präsentiert werden – und damit auch alle Kundinnen und Kunden darauf aufmerksam werden, gibt es jetzt ein Faltblatt zum neuen Sortiment, das zu einem Plakat im Format DIN A2 ausgefaltet werden kann. Einem Teil dieser Auflage liegt ein Exemplar bei. Und damit die schönen neuen Produkte auch stilvoll nach Hause getragen werden können, gibt es auch noch eine schicke Papier tragetasche mit schwarzer Griffkordel im Format 22 x 10 x 32 cm GEPA AKTUELL – Nr. 4/16 Oktober 2016 – Seite 12 Art.-Nr. Bezeichnung Abgabepreis ohne Rabatt 8934803 8934801 Handwerk-Folder A4 / Plakat A2 Papiertragetasche Handwerk Gratis 0,25 € Verkaufen! Flyer und Plakat zum GEPA-Adventskalender 2016 D as Motiv des diesjährigen GEPA-Adventskalenders wurde, angeregt und begleitet durch das Hilfswerk MISEREOR, vom brasilianischen Künstler João Batista Bezerra da Cruz gestaltet. Es stellt das Weihnachtsgeschehen in das tägliche Leben im brasilianischen Nordosten. Zu diesem Adventskalender hat MISEREOR ein Plakat im A3-Format herausgegeben, auf dessen Rückseite die Bildmotive und ihre Zusammenhänge kurz erklärt werden. Dieses Plakat, das auch als Flyer zur Weitergabe an Interessenten geeignet ist, ist kostenlos erhältlich in den GEPA-RFZ oder auch direkt bei MISEREOR ([email protected]). Weihnachtsplakat Fairearchtsgenuss n diesem Jahr gibt es nicht nur neue Saisonprodukte wie z. B. gebrannte Mandeln und Cashews, Lebkuchen-Konfekt und einen Schokoladen-Schneemann. Es gibt auch erstmalig ein Poster in zwei Formaten für die Bewerbung der fairen Naschereien! Das Poster in Format DIN A2 mit der Artikelnummer 892 48 98 ist kostenlos. 98 r.: 892 48 die fairen Genießen Sie uchten n mit ausges Naschereie del Fairem Han Zutaten aus Das Poster im Format DIN A1 mit der Artikelnummer 892 48 99 hat eine andere, wasserabweisende Papierqualität und ist deshalb auch für Gehwegaufsteller geeignet. Es ist als S/2 im Umkarton verpackt und wird zum Selbstkostenpreis von 5 Euro (ohne Rabatt) abgegeben. GEPA-Art.-N Weihn I www.gepa.de Die Plakatständer im Format DIN A1 für draußen, auch »Kundenstopper« genannt, gibt es im Fachhandel für Dekoration oder Ladenbedarf schon für unter 100 Euro. Damit kann man auch schon vor der Ladentür oder dem Gemeindesaal auf die Weihnachtsprodukte aus Fairem Handel aufmerksam machen und so Passanten zum Hereinkommen und vielleicht auch Probieren einladen. Art.-Nr.Bezeichnung 8924898 8924899 Plakat Weihnachten A2 Plakat Weihnachten A1 Abgabepreis Gratis 5,00 € GEPA AKTUELL – Nr. 4/16 Oktober 2016 – Seite 13 Aktionen · Kampagnen · Veranstaltungen »On the road« in der Fairen Woche: Vitoon Panyakul von der thailändischen Reisorganisation Green Net auf Rundreise durch Deutschland »Fairer Handel wirkt«, das Motto der diesjährigen Fairen Woche, brachte Vitoon Panyakul, Geschäftsführer der thailändischen Reisorganisation Green Net ganz plastisch auf den Punkt. Wie »die Saat aufgeht«, Fairer Handel thailändischen Reisbauern einen Marktzugang verschafft, Bioanbau fördert und zum Klimaschutz beiträgt, diskutierte er mit Engagierten von Nord bis Süd, West bis Ost. So bekam er gleichzeitig einen guten Überblick über die Weltladen-Bewegung. »In den ländlichen Gebieten interessierte man sich besonders für den Anbau«, so Vitoon Panyakul. »Wir entdeckten dabei viele Gemeinsamkeiten zwischen Reis und Weizen. Die Zuhörer wollten auch viel über die verschiedenen Reissorten wissen.« In Großstädten wie Hamburg ging es mehr um Fragen des Klimawandels und der Nahrungssicherung. Klimawandel ist in der Tat ein Problem für die Bauern, aber die Nahrungssicherung ist davon nicht betroffen. »Wir erzeugen genug Reis für unseren Bedarf, kein Problem!«, sagt Vitoon Panyakul. Schon seit 23 Jahren beliefert Green Net die GEPA mit Jasmin-Reis. Früher war es nur ein Container, jetzt sind es um die 60 Tonnen. Die GEPA nimmt auch verpackten Reis im Kilo-Format ab; das schafft Arbeitsplätze vor Ort und ist für die Reisbauern eine zusätzliche Einnahmequelle. Aber natürlich gibt es immer wieder neue Herausforderungen: So versuchte beispielsweise Monsanto mit Genreis auf den thailändischen Markt zu drängen, was die Biobauern bislang erfolgreich verhindert haben, allen voran Green Net. Auch Bauern aus dem konventionellen Anbau stemmen sich dagegen, weil sie Kontamination von gentechnisch verändertem Reis fürchten. Ob Stadt oder Land: Überall in den Weltläden traf Vitoon Panyakul auf sehr interessierte und engagierte Zuhörer. »Die meisten sind älter, so über sechzig«, so sein Eindruck: »Aber ich habe auch einige junge, politisch interessierte Aktive getroffen. Doch würde ich mir noch mehr Nachwuchs für die faire Bewegung wünschen. In Belgien gibt es ein vergleichsweise starkes Jugendprogramm.« Ein Patentrezept hat er nicht, kann sich aber auch politische Aktionen vorstellen. In Deutschland sieht er einen Trend zum hauptamtlich geführten Weltladen. »Neben der politischen Motivation spielt natürlich auch die ökonomische eine Rolle, denn die Eigentümer müssen sich ja selbst tragen.« Kochbuchautor Volker Mehl ein vegetarisches Thai-Duftreis-Curry mit gefüllten Zucchini und Kokossauce sowie als Dessert einen süßen Reissalat zu. »Meine Frau lässt mich normalerweise nicht in die Küche«, so Vitoon Panyakul verschmitzt. Doch dafür bleibt ihm sowieso wenig Zeit, denn auch daheim ist er viel unterwegs bei den Bauern. Für die Mitglieder selbst ist der Begriff »Fairer Handel« noch etwas abstrakt, unter Bioanbau können sie sich im Arbeitsalltag mehr vorstellen. Aber natürlich ist ihnen sehr bewusst, welche konkrete Unterstützung Green Net dabei bietet. »Und das ist ja die praktische Seite von Fair Trade«, so Vitoon. »Reisanbau ist ja immer noch eine sehr harte Arbeit. Es geht darum, die Bauern fit zu machen für den Markt, ihnen die Chance zu geben, sich weiterzuentwickeln. Gemeinsam probieren wir neue Techniken aus. So schaffen wir Vertrauen und motivieren, die Bauern weiterzumachen. So rekrutieren wir auch Nachwuchskräfte aus den Dörfern, die die Bauern beraten können.« Was Fairer Handel für ihn persönlich bedeutet? »Ich sehe Fairen Handel als Partner, als Freund. Die Zusammenarbeit ist mehr als ein Geschäft. Wir glauben fest daran, dass wir zusammenarbeiten für eine bessere Welt, für die Farmer«. Berlin Faire Woche Auftaktveranstaltung Was ihm besonders nachhaltig in Erinnerung geblieben ist? »Das Engagement von Günter und Marion Schwarz vom Regionalen Fair Handelszentrum Cadolzburg hat mich sehr beeindruckt«, so Vitoon Panyakul. »Die beiden setzen alle Hebel in Bewegung, damit ihre fränkische Heimatstadt Fairtrade-Town wird. Darüber habe ich auch auf meiner Facebook-Seite berichtet.« Auch andere Stationen seiner Reise hat er auf Facebook dokumentiert, um seinen thailändischen Landsleuten Fairen Handel in Deutschland näherzubringen. Ein Beispiel ist der kulinarische Abschluss seiner Reise in der gediegenen Baumschen JugenstilVilla in Wuppertal. Vor rund 50 Vertreterinnen und Vertretern aus Weltläden, Lokalpolitik und Medien bereitete er im Rahmen des GEPA-Kochevents zu Fairen Woche mit Ayurveda-Koch und GEPA AKTUELL – Nr. 4/16 Oktober 2016 – Seite 14 Cadolzburg Veranstaltung in der Haffnersgartenscheune Aktionen · Kampagnen · Veranstaltungen Reis- und Reisegeschichten von der Fairen Woche: Die Rundreise mit Vitoon Panyakul aus der Sicht von Begleiterin Bettina Kasper Vitoon Panyakul gibt dem Fairen Handel ein Gesicht: Auf seiner Rundreise durch Deutschland zu Veranstaltungen und Pressekonferenzen machte er Station im Münsterland, Hamburg, Dresden, Berlin und Cadolzburg. Die Tour startete und endete, nach vielen Bahnkilometern, einer Woche mit wahrlich tropischen Temperaturen und leider weniger Besuchern als erwartet, in Wuppertal. Im Münsterland besuchte der Gast von ›GreenNet‹ aus Thailand zuerst die Firma DAVERT Mühle. Am Abend gab es, in Kooperation mit der FAIR Handelsgesellschaft Münster, eine Veranstaltung des Weltladen Stadtlohn und des Klinikrestaurants mit leckeren Reisgerichten. Am nächsten Tag stand in Kooperation mit dem Süd-Nord Kontor eine Verkostung mit Fingerfood im Weltladen Hamburg-Ottensen auf dem Programm und abends eine Veranstaltung des Weltladen Hamburg-Harburg mit verschiedenen Reissalaten zum Probieren. Weiter ging es nach Dresden, wo es bei der F.A.I.R.E. nicht nur »Kost für den Kopf«, sondern auch Reis, Kokossaucen und Salat für alle gab. Dann ging’s weiter nach Berlin zur Auftaktveranstaltung der Fairen Woche in der historischen Markhalle IX (mehr Informationen dazu finden Sie auf www.faire-woche.de). Am nächsten Tag bis nach Cadolzburg, wo das RFZ Nordbayern in die Haffners gartenscheune einlud, zu Vortrag und thailändischem Curry, um die bevorstehende Ernennung zur Fair Trade Town zu feiern. Danach wieder zurück nach Wuppertal zu Pressetermin und Kochevent mit dem Kochbuchautor Volker Mehl (mehr dazu finden Sie auf www.gepa.de/meldungen/faire-woche-kochshow.html) und am Tag darauf zum Abschluss noch eine Veranstaltung für GEPA Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Als Reisebegleitung fünfmal den gleichen Film sehen und den gleichen Vortrag hören? Ja – und immer wieder etwas Neues dabei erfahren! Die vielen Informationen über ›GreenNet‹ und den Hom Mali Reis kann man bei einmaligem Zuhören nicht alle aufnehmen und bei jeder Veranstaltung werden wieder andere Fragen gestellt, die der Gründer, Manager und Agrarfachmann Vitoon Panyakul gerne und gewissenhaft beantwortet: Der Jasminreis Hom Mali heißt so wegen seiner Farbe, nicht wegen seines Duftes. Er wird extensiv angebaut, es gibt nur eine Ernte pro Jahr. Das Wasser auf den Reisfeldern dient vor allem der Unterdrückung des Unkrauts, abgeerntet wird der Reis trocken. Aus drei Kilo ungeschältem Reis wird ein Kilo geschälter und polierter weißer Reis – vor allem weil die Bruchquote so hoch ist. Die Bauern von ›GreenNet‹ bauen ca. 50 verschiedene Sorten Reis an, für den Eigenverbrauch bevorzugen sie Klebereis, der mehr Stärke enthält und satter macht. Der Reisanbau ist bei den Kleinbauern von ›GreenNet‹ nur eine der Einkommensquellen, neben Gemüse- und Obstanbau, Fischzucht und der Mast von Rindern. ›GreenNet‹ verlangt von seinen Mitgliedern die Umstellung auf Bio, denn Fair Trade und ökologische Landwirtschaft gehen für sie Hand in Hand. In Thailand sind die Niederschläge inzwischen unregelmäßiger, was auch Auswirkungen auf den Reisanbau hat, und die Bauern haben Probleme, Nachfolger zu finden – darauf gibt es keine einfachen Antworten. Doch wer diversifiziert, sich mit anderen zusammenschließt und flexibel reagiert, hat auch in Zeiten von Klimawandel und Urbanisierung eine Chance – davon ist Vitoon Panyakul überzeugt. Stadtlohn Deko Produkte von Green Net Berlin Vitoon Panyakul als Tourist Hamburg-Ottensen Vitoon Panyakul bietet Kostproben an Wuppertal Pressekonferenz Vitoon Panyakul wird von Anne Welsing interviewt und gefilmt GEPA AKTUELL – Nr. 4/16 Oktober 2016 – Seite 15 Aktionen · Kampagnen · Veranstaltungen Weltladen-Betreiber eG Interview mit Ursula Artmann, Weltladen-Betreiber eG Hallo Ursula, die neue Genossenschaft zur Gründung von Weltläden hat ja schon für einige Aufmerksamkeit in der »Szene« gesorgt. Kannst du kurz beschreiben, was das Ziel und die Strategie der Weltladen-Betreiber eG ist und welche Personen oder Organisationen dahinter stehen? Hallo Leserinnen und Leser von »GEPA aktuell«! Wir von der Weltladen-Betreiber-Genossenschaft sind überzeugt, dass der Faire Handel in Deutschland noch sehr viel wachsen kann und muss, und dass Weltläden die richtigen Orte für dieses Wachstum sind. Wir sind motiviert durch unser Anliegen, gemeinsam mit den Fairhandels-Produzent/innen die Welt gerechter zu machen! Daher ist das Ziel der Weltladen-Betreiber-Genossenschaft, neue Weltläden in den »weißen Flecken« der Landkarte zu gründen. Wir haben eine konkrete Vorstellung davon, wie professionelle und wirtschaftlich erfolgreiche Weltläden aussehen, ausgestattet und personell aufgestellt sein sollen. Diese möchten wir umsetzen. Als Genossenschaft setzen wir auf die Überzeugungskraft dieser Vorstellung und möchten Menschen innerhalb und außerhalb der Weltladen-Szene dazu gewinnen, ihre Umsetzung zu unterstützen. Wer konkret mitmacht, kann man auf unserer Webseite www.weltladen-betreiber.de sehen: Den Vorstand bilden Peter Eicher und ich, der Aufsichtsrat sind Ingo Schlotter, Martin Lang und Bede Godwyll, alle seit langer Zeit Weltladen-Überzeugte! Dann sieht man auf unsere Seite auch noch einige unserer Mitglieder, Weltladen-Aktive und andere. Nun gab es ja in früheren Jahren schon eine Reihe von Initiativen zur Modernisierung der Weltläden. Manche waren sehr erfolgreich, andere weniger. Aber selbst die erfolgreichen Ansätze wie Weltladen 2006 haben es nicht geschafft, eine »Neugründungs-Dynamik« in die Szene hinein zu bringen. Wieso glaubt Ihr, dass Euch das mit der BetreiberGenossenschaft gelingen kann? Oder geht es Euch um Zielgruppen außerhalb der Szene? Wir freuen uns darüber, dass wir in der Weltladen-Szene wahrgenommen werden und dass sehr viele Weltladen-Aktive unserer Idee positiv und aufgeschlossen gegenüber stehen. Wir merken, dass viele Aktive unsere Wahrnehmung teilen: Zum einen hat sich z. B. Im Lauf der Jahre geändert, wie sich Menschen ehrenamtliches Engagement vorstellen, oder welche Erwartungen Kundinnen und Kunden an einen Weltladen haben. Zum anderen wird bei Einzel-Ladengründungen immer wieder »das Rad neu erfunden«, weil sich die Laden-Gründer/innen häufig ganz von vorn in den Fairen Handel, aber auch in die Eigenheiten eines EinzelhandelBetriebs eindenken müssen, was zum Teil als schwierig empfunden wird, wenn die eigene Motivation im Einsatz für weltweite Gerechtigkeit, aber nicht unbedingt in einer Leidenschaft für betriebswirtschaftliche Analysen oder in der Bereitschaft zu einem persönlichen finanziellen Risiko liegt. Genau an diesem Punkt setzen wir mit unserer Betreiber-Genossenschaft an. Aber: Unser Anspruch ist nicht als erstes »eine Dynamik in die Szene zu bringen«! Neben uns gibt es ja und wird es auch GEPA AKTUELL – Nr. 4/16 Oktober 2016 – Seite 16 weiterhin selbstverständlich andere Gründungs-Akteure geben! Wenn unser Konzept aufgeht und sich daraus eine positive Aufbruchsstimmung in der Szene ausbreitet: umso besser. In der Selbstwahrnehmung der Weltladen-Aktiven spielt ja Eigenständigkeit immer eine große Rolle. Einmal als politisches Ziel, nämlich: den Fairen Handel möglichst unbeeinflusst von Anderen betreiben zu können und zum anderen als persönliche Komponente, sozusagen der Weltladen als Freiraum für eigene Entscheidungen, eigenes Ausprobieren und Selbstverwirklichung. Ist für diese Dinge noch Platz, wenn es eine zentrale Trägerkonstruktion gibt, die letzten Endes ja auch die ökonomische Verantwortung für die Läden hat und entsprechende Entscheidungen treffen wird? Bei diesem Bild von Weltläden frage ich zurück: Geht es uns bei der Weltladen-Arbeit in erster Linie um unsere eigene Selbstverwirklichung? Oder darum, den Fairen Handel zu stärken und für und mit den Produzent/innen Ziele zu erreichen; in unserer Gesellschaft lebendige und funktionierende Beispiele für alternative Handelspraktiken zu geben? Wenn wir das als unsere Aufgabe begreifen, bleiben individuelle Freiräume immer im Rahmen dessen, was ich innerhalb meiner Verantwortung vertreten kann. Was nicht heißen soll, dass in Weltläden stur unkreativ gearbeitet werden soll. Aber wirtschaftlich relevante Entscheidungen für den Betrieb sollten immer von denen getroffen werden, die die finanzielle Verantwortung übernommen haben, denn die müssen schließlich für die Ergebnisse gerade stehen, den Geldgeber/innen und letztendlich auch den Produzent/innen gegenüber! Und manch eine/r im Fairhandels-Bereich scheut gerade vor dieser Verantwortung zurück! Aber es gibt ja auch noch andere Bereiche der Weltladen-Arbeit. Die Weltläden der Betreiber-eG werden Mitglied im Weltladen-Dachverband sein, die Bereiche »politische Kampagnenarbeit« und »Bildungsarbeit« werden also eine entsprechende Rolle spielen, und gerade in diesen Bereichen sind kreatives Arbeiten und individuelle Freiräume der Aktiven sehr wichtig. Die Gründung neuer Läden erfordert eine ganze Menge Kapital – und um das einzuwerben, muss man natürlich möglichst früh auf Starterfolge verweisen können. Wie sieht Euer Expansionsmodell aus? Wann und wo geht es los? Mit wie vielen Geschäften rechnet Ihr in welchem Zeitraum, und ist das Kapital dafür vorhanden? Wir haben eine mittelgroße Stadt im Auge, wo es noch keinen Weltladen gibt und die unsere Kriterien an bestimmte Kennzahlen wie Kaufkraft und Zentralität erfüllt. Wann es dort losgeht, hängt natürlich von einigen Faktoren ab, die wir nur zum Teil beeinflussen können (z. B. ab wann genau wir ein geeignetes Ladenlokal mieten können). Wir peilen das zweite Halbjahr 2017 an. Aktionen · Kampagnen · Veranstaltungen Darauffolgend sollen in den nächsten drei Jahren noch zwei weitere Läden dazu kommen, und alles Weitere hängt natürlich von der Gesamtentwicklung ab. Für diese Pläne haben wir durch unsere Genoss/innen schon einen Teil des Kapitals zusammen und die vier Importeure dwp, EL PUENTE, GEPA und Globo haben uns finanzielle Unterstützung zugesagt. Natürlich werben wir weiterhin auch für mehr Genoss/innen, denn wir wollen unser Eigenkapital noch auf eine viel breitere Basis stellen. Und wer Detailliertes zu unserer finanziellen Situation wissen möchte, ist sehr herzlich eingeladen, Genossenschafts-Mitglied zu werden : - ). Kommen wir mal zur Ebene der praktischen Umsetzung: Viele der Elemente z. B. von Weltladen 2006 sind in leicht modernisierter Form immer noch erfolgreich oder quasi zum Standard für Weltladen-Arbeit geworden. Was enthält Euer Konzept Neues? Bei uns geht es nicht nur um das Einrichtungskonzept. »Weltladen 2006« funktioniert immer noch gut, wir werden es voraussichtlich in unseren Läden auch nutzen, denn es ist vor allem sehr flexibel und vergleichsweise günstig. Wir sind aber auch offen für neue und praktikable Ideen – und freuen uns auf die Logo-Modernisierung, die gerade in der Planung des Weltladen-Dachverbands ist. Anders als bei selbstorganisierten Gründungen wird bei unseren Läden sein, dass wir als Organisatoren mit einem großen Erfahrungsschatz an die Sache gehen, was natürlich solche Dinge wie die Sortimentsauswahl beeinflusst. Auch wie die Aufgabenverteilung zwischen Angestellten (wir planen zunächst eine 450-EuroStelle pro Laden) und Freiwilligen aussieht, legen wir so fest, dass ein effizientes und wirtschaftliches Arbeiten möglich ist, ohne dass allzuviel erstmal ausprobiert werden muss. Die Schulung und Weiterbildung aller Aktiven vor und nach der Ladeneröffnung wird sehr großen Raum einnehmen. Die Filialstruktur der Weltläden der Betreiber-Genossenschaft entlastet die freiwillig Mitarbeitenden vor Ort und ermöglicht ihnen, was viele suchen: einen konkreten, überschaubaren, sinnvollen Einsatz im Fairen Handel – zum Nutzen der Produzent/innen. Ein Gedanke noch zum Schluss: Die Weltläden in Deutschland, egal wie groß oder klein sie sind, haben sich in jahrzehntelanger Arbeit ein großes Vertrauen in der Bevölkerung erworben. Wir wollen genau dieses Modell weiter fördern und entwickeln, denn wir sind sicher, dass Weltläden in der Lage sind, neue Antworten auf neue Herausforderungen zu geben! Und daher nochmal die Einladung an alle: macht mit bei der Weltladen-Betreiber-Genossenschaft! GEPA AKTUELL – Nr. 4/16 Oktober 2016 – Seite 17 Aktionen · Kampagnen · Veranstaltungen Wie TTIP die Demokratie und den Fairen Handel untergräbt bringen würde, haben inzwischen unabhängige Studien und wissenschaftliche Untersuchungen widerlegt. Sie haben deutlich gezeigt, dass TTIP nicht nur einen ungezügelten Kapitalismus befeuern würde, sondern zu Verlust von Arbeitnehmerrechten, zur Stärkung der Großindustrie zu Lasten der kleinen Betriebe und der Kleinbauern und zur Aushöhlung von Demokratie und Rechtsstaatlichkeit führen würde. Wem nutzt TTIP wirklich? S eit Juli 2013 verhandeln die EU und die USA über ein Freihandels- und Investitionsabkommen namens »Transatlantic Trade and Investment Partnership« (kurz: TTIP). Ziel ist es, alles aus dem Weg zu räumen, das den Handel mit Waren und Dienstleistungen zwischen den beiden Wirtschaftsräumen bisher noch erschwert. Branchenübergreifende Importzölle sollen wegfallen, so genannte »nicht-tarifäre Handelshemmnisse« abgebaut werden. Ökologische, soziale und kulturelle Standards stehen auf dem Spiel Im Zuge von TTIP sollen ungleiche Regelungen angeglichen beziehungsweise wechselseitig anerkannt werden, um der Wirtschaft Kosten zu sparen und die Geschäfte von Unternehmen auf beiden Seiten des Atlantiks anzukurbeln. Auf dem ersten Blick mag eine Standardanpassung logisch und sinnvoll erscheinen. Die Kritiker befürchten jedoch eine Aushöhlung von in der EU jahrelang und mühsam verhandelten wichtigen ökologischen, sozialen und kulturellen Standards. Ein typisches Beispiel dafür ist das Vorsorgeprinzip in der EU. Wie TTIP das Vorsorgeprinzip aushebeln könnte: Beispiel Pestizidrückständen in Lebensmitteln Laut einem Gutachten im Auftrag der Verbraucherschutzorganisation Foodwatch könnten etwa Chemikalien, wie das derzeit umstrittene Pestizid Glyphosat, aus Nordamerika ohne europäische Zulassung auf den Markt kommen. In der EU gelte das Prinzip, dass vor einer Zulassung die Unschädlichkeit nachgewiesen werden müsse. In den USA ist es genau umgekehrt: Dort sind Produkte zunächst grundsätzlich erlaubt, bis die Schädlichkeit belegt ist. Am Thema Pestizidrückständen in Lebensmitteln wird klar, dass mit TTIP langfristig eine tragende Säule des Verbraucherschutzes in Europa immer mehr ins Wanken geraten würde. Mit TTIP erschaffen die EU und die USA die größte Freihandelszone der Welt. Damit versprechen sie Wirtschaftswachstum und mehr Wohlstand für alle, den die TTIP Unterhändler auch monetär ganz genau zu errechnen wissen. Das TTIP bedingungslosen Wohlstand GEPA AKTUELL – Nr. 4/16 Oktober 2016 – Seite 18 Mit Instrumentarien wie private Schiedsgerichte und regulatorische Kooperationen, die im Vertragstext festgeschrieben sind, scheinen die amerikanischen und die EU Regierungen eine Politik im Sinne der Großkonzerne zu betreiben. Was verbirgt sich hinter den sperrigen Begrifflichkeiten? Internationale Schiedsgerichte und regulatorische Kooperationen Internationale Schiedsgerichte: Mit TTIP können Großunternehmen über amerikanische Tochtergesellschaften EU-Mitgliedsstaaten auf Schadensersatz verklagen, wenn neue Gesetze ihre Profite schmälern. Private Schiedsgerichten sollen in einem außergerichtlichen Verfahren über den Ausgang der möglicherweise milliardenschweren Klage entscheiden, zulasten der Steuerzahlern. Regulatorische Kooperation: Hinter diesem Begriff versteckt sich ein Verfahren, in dem Interessengruppen, die mehrheitlich aus Lobbyisten einflussreicher Konzerne bestehen, Einfluss auf die Gesetzgebung bekommen sollen. Das geplante übergeordnete Organ soll transatlantische Standards festlegen, ohne zuvor die Parlamente auf beiden Seiten des Atlantiks zu konsultieren. Negative Auswirkungen auf den Fairen Handel und auf unsere Handelspartner TTIP ist ein Präferenzabkommen, das offensichtlich auf dem Rücken der Entwicklungs- und Schwellenländer ausgetragen wird, ohne sie in die Verhandlungen einbezogen zu haben. Der Zollabbau für den Handel mit Agrarprodukten zwischen der EU und den USA sowie die Umleitung der Handelsströme auf beide Wirtschaftsräume könnte einen Verdrängungswettbewerb zu Lasten von Exportländern des Südens auslösen und verheerende Auswirkungen auf kleine Produzenten in Entwicklungsländern haben. So könnten beispielsweise billige Baumwolle aus den USA oder Zucker aus der EU die Existenz von Kleinbäuer/innen in Afrika, Lateinamerika und Asien bedrohen. Hohe Importzölle und vermeintlich positive Produktions- und Umweltauflagen der EU hindern schon jetzt Kleinbauern in Entwicklungsländern, sich am Welthandel zu beteiligen. Aktionen · Kampagnen · Veranstaltungen Mit TTIP setzt die EU ihre aggressive Deregulierungs- und Marktöffnungspolitik fort. Insbesondere die Erfahrung mit den Economic Partnership Agreements, Freihandelsabkommen der EU mit den AKP-Staaten, haben gezeigt, welche verheerenden Auswirkungen die bedingungslose Marktöffnung auf die ländliche Entwicklung und die kleinbäuerlichen Strukturen in den Ländern des Globalen Südens haben kann. Faire und ökologische öffentliche Beschaffung – Fehlanzeige! Des Weiteren könnte mit TTIP eine faire öffentliche Auftragsvergabe nach sozialen und ökologischen Kriterien, vor allem durch die umstrittenen Schiedsgerichte, behindert werden. Denn würden Städte und Gemeinden in Ausschreibungen die Beachtung von Arbeitnehmerrechten festschreiben, würden sie in Zukunft Gefahr laufen wegen Wettbewerbsverzerrung verklagt zu werden. TTIP könnte die positiven Entwicklungen im Bereich der fairen öffentlichen Beschaffung zu Nichte machen. Unsere Forderungen Während mit CETA und TTIP im Geheimen über die Zukunft der Weltwirtschaft entschieden wird, stehen die Verlierer schon fest – die Kleinproduzent/innen und unsere Handelspartner. Wir sagen nein zu CETA und TTIP! Denn aus unserer Sicht sind TTIP und CETA in ihrer jetzigen Form ein Skandal. Im Namen der Fair-HandelsBewegung fordern wir zusammen mit unserem Netzwerkpartner Forum Fairer Handel eine andere Handelspolitik: transparent, demokratisch, fair und im Dienste der Menschen und der Umwelt. Mehr erfahren: Kampagnenseite von Stop TTIP, der Europäischen Initiative gegen TTIP und CETA www.stop-ttip.org/de Informationen zu den bundesweiten Großdemonstrationen "CETA & TTIP STOPPEN! www.ttip-demo.de Standpunktpapier des Forum Fairer Handel: »Warum TTIP nicht zu einem faireren Welthandel beiträgt« http://bit.ly/1mo6yYX CETA – der kleine Bruder von TTIP In der kontroversen öffentlichen Diskussion zu TTIP wird seit geraumer Zeit auch vom CETA-Abkommen gesprochen. Denn was TTIP zwischen USA und der EU ist, ist die CETA zwischen Kanada und der EU. Das geplante Abkommen mit dem sperrigen Namen »Comprehensive Economic and Trade Agreement«, kurz CETA, ist schon in einem viel weiter fortgeschrittenen Stadium als TTIP. CETA ist bereits ausverhandelt, und eine Entscheidung steht bevor. Schon bis Ende des Jahres soll CETA ratifiziert werden, davor soll im EU-Parlament darüber abgestimmt werden. CETA gilt Kritikern als Blaupause für TTIP. Die zivillgesellschaftlichen Bündnisse gegen CETA und TTIP machen den Ausgang von TTIP an dem Ausgang von den CETA Verhandlungen abhängig. Was kann ich als Bürger/in tun? Die EU-Kommission und die Bundesregierung wollen, dass das CETA-Abkommen beim EU-Kanada-Gipfel im Oktober offiziell unterzeichnet wird. Bevor das CETA-Abkommen voraussichtlich Ende des Jahres ratifiziert wird, hat das EU-Parlament das letzte Wort. Deswegen ist es jetzt höchste Zeit die Positionen unserer demokratisch gewählter EU-vertreter/innen zu überprüfen und sie mit unangenehmen Fragen zu konfrontieren. Dafür hat die Europäischen Initiative gegen TTIP und CETA, Stop TTIP das CETA-Check, ein Online-Fragewerkzeug, entwickelt. Jeder kann mitmachen. Die Antworten auf eure Fragen werden auf der Kampagnenseite des Bündnisses »Stop TTIP« für jeden sichtbar veröffentlicht. www.stop-ttip.org GEPA AKTUELL – Nr. 4/16 Oktober 2016 – Seite 19 Das Rezept Kochen mit dem Bio Hom Mali Vollwertreis 1 Tasse Bio Hom Mali Vollwertreis im Sieb gut unter fließendem Wasser waschen, dann mit zwei Tassen Wasser zum Kochen bringen und ca. 20 Minuten köcheln lassen bis der Reis das Wasser gut aufgenommen hat und also auch kein Wasser mehr abgegossen werden muss (Vitamine und Mineralien werden nicht mit dem Wasser ausgeschüttet). Erst zum Schluss salzen wir den Reis entweder mit etwas Gemüsebrühe und rühren ein Stück Butter oder etwas Olivenöl unter (Kinder- und Erwachsenenversion) oder aber fügen auch gerne eine Eurer KokosSaucen dazu (sind den Kindern zu scharf, schmeckt aber uns Erwachsenen). Dazu gibt es frisches saisonales Gemüse, am besten in der Pfanne mit etwas Öl und Wasser gedünstet. Fertig ist ein einfaches, schnelles und sehr leckeres und nahrhaftes Essen! Schön anrichten lässt sich der Reis, wenn man ihn mit einem Löffel in eine kleine Tasse drückt und diese auf den einzelnen Essteller neben das Gemüse umstürzt – Reisberge mögen auch die Kinder gerne! Vielen Dank an Viola Martinez Oporto vom Mundo Fair – Weltladen Wuppertal Impressum Foto: A. Welsing GEPA AKTUELL V.i.S.d.P. ................................. Jorge Inostroza .......... Vertriebsleiter Weltläden und Gruppen Kontakt..................................... Birgit Büttner ..................................Fon: 02 02 / 2 66 83-22 .................................. Fax: 02 02 / 2 66 83-15 ......................E-Mail: [email protected] ........................GEPA The Fair Trade Company .................................................. GEPA-Weg 1 ........................................... 42327 Wuppertal .................................................www.gepa.de Einem Teil der Ausgabe liegen bei: • Faltblatt Weltladen-Betreiber eG« • GEPA Handwerks-Folder A4 / Plakat A2 GEPA AKTUELL – Nr. 4/16 Oktober 2016 – Seite 20 Für inhaltliche Fehler und eventuell daraus resultierende Schäden kann keine Haftung übernommen werden.
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