Kurzprotokoll zur Bürgerversammlung am 28.09.2016, Gemeindesaal Hirsch Günzach, Beginn 20:00 Uhr Teilnehmer: 48 (ohne Frau BgmIn Wilma und Schriftführerin Pries) Gäste: Herr Ralf Kinkel, Landratsamt Ostallgäu (=LRA), Herr Karl Geiger, Ausländeramt LRA, Frau Christine Panje, Ehrenamtskoordination Asyl LRA, Familie Wagner/Wenzel, Moosmühle, betreut jugendliche Flüchtlinge 1. Begrüßung und Rückblick auf das Jahr 2015 (Anlage 1) 2. Haushaltsentwicklung Folie 2 – Darstellung der Finanzsituation der Gemeinde Günzach in den Jahren 2015 und 2016 Steigerung des Investionsvolumens, bedingt durch Breitbandausbau, Anbau Kindergarten und Ausbau der Bäckergasse Erfreuliche Nachricht zum Breitband: Gestern wurde der Zuwendungsbescheid in Höhe von 628.155,00 € überreicht. Damit darf sich die Gemeinde Günzach über eine 90 % - Förderung freuen. Schlecht erschlossene Gebiete können jetzt ausgebaut werden. Insgesamt gab es 2 Mio. Euro für die Günztal-Gemeinden (Obergünzburg, Günzach, Untrasried, Ronsberg). Folie 3 – Wichtigste Einnahmen der Gemeinde Günzach Die Gemeinde Günzach hat ein Haushaltskonsolidierungskonzept erstellt, um trotz angespannter Haushaltslage den kommunalen Pflichtaufgaben nachzukommen. Die Anhebung der Hebesätze bei der Grundsteuer A und B (um je 20 Punkte) ist im Hinblick auf den Landesdurchschnitt einer Gemeinde in dieser Größe gefordert. Dies ist nach langen und zähen Diskussionen im Gemeinderat geschehen. Die Einkommenssteuerbeteiligung und Schlüsselzuweisungen liegen in einem erfreulichen Rahmen. Ebenso hat sich die Gemeinde dazu durchgerungen, die vom Landratsamt seit langem geforderte Straßenausbaubeitragssatzung zu bearbeiten. Erfreulich ist die Entwicklung der Gewerbesteuer. Diese wird 2016 deutlich über dem sehr vorsichtig geplanten Ansatz von 350.000 Euro liegen. Folie 4 – Wichtigste Ausgabe der Gemeinde Günzach Erfreulich ist die Summe der ordentlichen und außerordentlichen Tilgung. Immerhin konnten gut 121.000 Euro Schulden abgebaut werden. Die Steigerung im Personalbereich ist nicht zu übersehen, bedingt ist diese vor allem im Kindergartenbereich. Die hohen Anmeldezahlen sowie die Betreuung von Kindern mit einem speziellen Förderbedarf machen diese Mehrausgaben notwendig. Der Kindergarten ist sehr voll, in der Krippe werden 10 Kinder betreut, im Regelkindergarten sind schon die Notplätze aktiviert. Dies spricht auch für die Qualität des Kindergartens und man muss personalmäßig reagieren. Folien 5 und 6 – Investitionen 2015 Innenausbau Gemeindeamt: ein zusätzlicher Arbeitsplatz wurde geschaffen und ein Bürgermeisterbüro eingerichtet. Das Schnäppchen „Neues Feuerwehrauto“ ist lobenswert hervorzuheben. Durch den Eintritt vieler Neulinge in die FFW Günzach musste weitere Bekleidung angeschafft werden. Trotz dieser Investitionen kam die Gemeinde um eine Darlehensaufnahme herum. Die Schuldenentwicklung verläuft wie gezeigt (siehe Folie 7). 2016 steigt die Verschuldung bedingt durch Breitbandausbau, Anbau Kindergarten und Bäckergasse Sellthüren. 3. Standesamt Folien 8 und 9 - Daten vom Standesamt Gemeinde Günzach gesamt: 1486 Einwohner, die Bevölkerungsentwicklung ist mehr oder weniger gleichbleibend. Wünschenswert wäre die Ausweisung eines Baugebietes, aber als besonders erfreulich ist zu nennen, dass leerstehende Objekte in Günzach weitgehend von Familienmit Kindern gekauft werden. Die Geburtenzahl hat sich stabil gehalten. Von Mai 2015 bis September 2016 wurden in Günzach 18 Ehen geschlossen. 4. Aktuelle Angelegenheiten der Gemeinde Unterbringung von Asylbewerbern bzw. anerkannten Flüchtlingen Am kommenden Freitag wird das Eintreffen einer syrischen Familie erwartet, die in Günzach untergebracht werden soll. Aus diesem aktuellem Anlass bittet Frau BgmIn Hofer Herrn Kinkel vom Landratsamt Ostallgäu um eine allgemeine Information für die Bürgerinnen und Bürger Einige Zahlen und Fakten aus dem Vortrag von Herrn Kinkel: 40 Gemeinden im Ostallgäu hat dieses Thema bisher erreicht. Die Unterbringung während des Asylverfahrens ist die Hauptaufgabe des Landkreises. Seit 2012 gehen die Zahlen stetig nach oben, bis dahin war es Aufgabe der Bezirksregierung, Asylbewerber unterzubringen. In 2015 konnten 441.899 Personen einen Asylantrag stellen (von 1,1 Mio.), in 2016 564.506 Asylanträge, wobei hier die Anträge von 2015 mit enthalten sind. 2500 Asylbewerber sollten bis Ende des Jahres im Landkreis Ostallgäu untergebracht werden, die Zahlen sind aber deutlich zurückgegangen. Versucht wird eine flächendeckende Unterbringung im Landkreis. 90 Prozent der Personen sind in den Unterkünften des Landkreises untergebracht, sog. dezentrale Unterbringung. In 2015 wurden etwa 46 Prozent als Flüchtlinge anerkannt. Neu ist das sog. Bundesintegrationsgesetz, welches die Wohnsitzregelung für anerkannte Asylbewerber regelt. Betreuung vor Ort: ehrenamtlicher Helferkreis, Betreiber (Hausverwalter) – keine soziale Betreuung, soziale Betreuung über sog. Asylsozialberatung (beim LRA angesiedelt), Ausländerbehörde (LRA), und Ehrenamtskoordination im LRA für Netzwerk, Infobriefe, Seminare,… Bei der syrischen Familie, die nach Günzach kommt, handelt es sich um einen Sonderfall, weil 2 jugendliche Mitglieder der Familie bereits als Flüchtlinge anerkannt sind und jetzt der Familiennachzug der Eltern und der zwei Schwestern (3 und 11 Jahre alt) bevorsteht. Das LRA hat erst vor 2 Wochen erfahren, dass diese sehr kurzfristig hier eintreffen werden. Herr Kinkel beendet seinen Vortrag und gibt den Anwesenden die Möglichkeit, Fragen zu stellen – keine Fragen. Frau BgmIn Hofer übernimmt wieder das Wort und bedankt sich bei Herrn Kinkel für seine Ausführungen. Frau Wenzel, die die beiden jugendlichen Syrer seit einem Jahr in der Moosmühle mit betreut, tritt nach vorn und berichtet kurz über die beiden Jugendlichen. In der Moosmühle sind momentan 6 Jugendliche (Flüchtlinge), besagte 2 davon kommen jetzt nach Günzach. Die beiden Jungen sind 15 und 17 Jahre alt und gehen in Obergünzburg zur Schule, sind seit einem Jahr in Deutschland, sprechen beide deutsch und kommen aus einer gebildeten Familie. Der Familienvater würde gerne wieder Trompete spielen und war in Damaskus Busfahrer. Frau Hofer wünscht sich für Günzach einen kleinen Helferkreis für z.B. das Zeigen der Geschäfte, der Umgebung, kleine Unterstützungen. Frau Hofer bittet Frau Panje nach vorn. Frau Panje stellt sich kurz vor. Sie ist von der Ehrenamtskoordination Asyl im LRA und macht diese Arbeit zusammen mit Frau Costian. Man kann bei dieser Stelle Spenden beantragen für bestimmte Projekte mit den Asylbewerbern, etc. Alles was das Thema Asylbewerber angeht, kann über Frau Panje und Frau Costian erfragt werden, sie kümmern sich um alles. Gibt es hierzu Fragen – keine Fragen werden gestellt. Herr Geiger tritt nach vorne und erwähnt nochmals, dass es sich bei der Familie um einen Sonderfall handelt, es besteht eine Aufenthaltsgenehmigung von 3 Jahren mit sofortiger Beschäftigungserlaubnis. Es treten jetzt erste Fragen auf. Herr Rauscher: Wie ist das mit der Versicherung für die Familie, wenn sie z.B. beim Bauhof mitarbeiten würden? Frau Panje: Sie sind krankenversichert, bei gemeinnütziger Arbeit sind sie ebenfalls versichert, es besteht aber keine Haftpflichtversicherung, da dies keine Pflicht in Deutschland ist. Vom Landkreis besteht eine Dienstreisesammelversicherung für ehrenamtliche Fahrten der Helfer. Frau Hofer würde sich wegen der Versicherungsfrage in Obergünzburg erkundigen. Herr Wagner: Die 4 „Nachzügler“ müssen erst noch an einem Sprachkurs und an einem Integrationskurs teilnehmen. BgmIn Hofer: Wann wird für das 3-jährige Kind ein Platz im Kindergarten benötigt? Herr Wagner: Sofort, wenn noch Platz ist. Man ist sich allerdings einig, dass für die Familie jetzt erst im Vordergrund steht, wieder zusammen zu sein. Herr Zierof: Wo ist die Unterkunft? BgmIn Hofer: In der Bergstraße 8, das ehemalige Eberhard-Haus. Herr Rauscher: Wie wird das Kind eingestuft? Herr Kinkel: Das Kind hat einen Anspruch auf einen Kindergartenplatz. Wenn kein Platz ist, muss man pragmatisch vorgehen, evtl. muss das Kind auch erst auf einen Platz warten. BgmIn Hofer: Wo findet der Integrationskurs statt? Frau Panje: In größeren Städten, man muss noch schauen, wo gerade ein Integrationskurs losgeht. Frau Hofer beschließt dieses Thema und kommt zum nächsten wichtigen Thema. Instandsetzung der Ortsdurchfahrt Günzach Von 17.-28.10.2016 wird die Hauptstraße gründlich saniert. Frau Hofer erläutert die beiden Umleitungsvarianten für Fahrzeuge, die kleiner als 3,60 m und die, die größer als 3,60 m sind. Der Anliegerverkehr wird über SellthürenImmenthal laufen, die Bewohner vom Thalerweg und Steigerweg kommen Richtung Obergünzburg durch. Die Bergstraße, Erhardstraße werden erreichbar sein, Metzgerei Schön und die beiden Bäckereien möchten bitte mit dem Straßenbauamt Kempten selbst in Kontakt treten. Für die Schulbusse wird es zwei neue Haltestellen geben, eine in Höhe Rohr und aus Richtung Kraftisried bei der Nicolausstraße, die Schule bzw. Busunternehmen werden die Eltern hierzu noch informieren. Frau Mayr: Wie sieht es mit der Anfahrt zum Kindergarten aus? Frau Hofer: Wird dies noch klären. Es gab auf der Gemeinde Anfragen, ob Flüsterasphalt verbaut wird. Dieser wird bei Ortsdurchfahrtsstraßen grundsätzlich nicht verbaut und macht sich laut Aussage vom Straßenbauamt erst bei einer höheren Geschwindigkeit bemerkbar. Frau Schröder: Die Straße Richtung Schotten müsste auch dringend gemacht werden. Wenn man gerade Kontakt zum Straßenbauamt hat, sollte dies unbedingt auch angesprochen werden. Frau Hofer wird dieses Thema nochmal anstoßen. Frau Mayr: Das war doch schon mal im Gespräch? Frau Schröder: Während ihrer Amtszeit ist man hier immer an den finanziellen Mitteln gescheitert. Herr Wassermann: Die Straße bei ihm sollte man auch mal richten, die gehört doch auch der Gemeinde. BgmIn Hofer: Wird es notieren und mit dem Bauausschuss besprechen. Herr Fischer: Der Unterbau ist hier nicht gut, es bringt nicht viel, hier oberflächlich zu sanieren. Herr Rothermel: Was ist eigentlich mit dem Kirchplatz-Projekt? Frau BgmIn Hofer: Die Planung ruht momentan. Herr Wassermann: Was passiert mit dem Aushub von der Straßensanierung? Frau Hofer wartet hier auf Antwort aus Augsburg. Herr Magerl: Wer hat die Blitzableitung am Kindergarten gemacht? Der ist in einer sehr ungünstigen Höhe. BgmIn Hofer: Wurde alles von einem Fachplaner geplant, sie wird aber nochmal nachhacken. Frau Rothermel: Die Straßenlampe beim Kindergarten ist immer noch kaputt. Herr Magerl: Nach seiner Information muss LEW noch ein Kabel umverlegen und dann geht auch die Lampe wieder. Herr Küsters: Auf dem Radweg in Immenthal ist der Fahrbahnwechsel sehr gefährlich, die Radler fahren auf dem Fußweg weiter, es sind schon Bremsspuren auf dem Bürgersteig. Muss hier erst jemand zu Schaden kommen? Frau Brigitte Schröder schaltet sich mit ein und beteuert, dass der Bau des Radweges und die Führung des Gehweges damals aufgrund schwieriger Grundstücksverhandlungen nicht anders möglich war. BgmIn Hofer: Sie hat zu diesem Thema schon mal nachgefragt (beim Straßenbauamt), aber keine befriedigende Antwort erhalten. Allerdings gibt es ja auch Regeln, an die sich alle Verkehrsteilnehmer halten sollten. Von Seiten der Bürger aus Immenthal gibt es die Vorschläge, den Radweg aufzumalen oder ein Schild „Vorsicht! Radweg kreuzt!“ anzubringen. Frau Hofer nimmt die Anregungen mit und wird es vorbringen. Frau Schröder: Wie sind die Nachfrage und Bauaktivitäten im neuen Gewerbepark? BgmIn Hofer. Die Nachfrage ist sehr gut, Erschließung wurde vergeben und beginnt bald, läuft alles sehr gut. Frau Mayr: Beim Holz-Männchen in Sellthüren wurde ein Fuß weggefahren, gibt es hier was Neues? Herr Dorn: In Günzach ist dies mit Elterninitiative gemacht worden. Er hätte beim Bauhof Material da, man kann das zusammen angehen. Herr Gantner: Gibt es in Günzach noch Bauplätze? Ist hier etwas in Sicht? BgmIn Hofer: Es gibt aktuell keine Bauplätze, mehr kann sie dazu momentan nicht sagen. Frau Hofer informiert die Anwesenden, dass für den bevorstehenden Breitbandausbau der Zuschlag an Telekom ging. Im Oktober beginnt die Planung, Telekom hat dann 12 Monate Zeit, die Maßnahme durchzuführen. Frau Schröder: Welche Bereiche werden erschlossen? Frau Hofer zeigt die zu erschließenden Bereiche anhand einer Karte, Günzach gilt als gut ausgebaut durch M-Net, mit dem Vectoring-Verfahren (Telekom) ist evtl. auch noch einiges möglich. Der Ausbau erfolgt mittels Glasfaser. Frau Mayr: Gibt es einen Tag der offenen Tür im Kindergarten? BgmIn Hofer: Ist für nächstes Jahr geplant. Von mehreren Bürgern werden Bedenken wegen des Flachdach-Anbaus geäußert. Herr Rauscher erklärt, dass bei diesem Anbau aus Brandschutzvorgaben ein Satteldach nicht möglich gewesen wäre, daher ist man zu dem Flachdachanbau gekommen. Es gibt wieder viele Flachdachbauten, vielleicht bereut man es in 10 Jahren, aber das muss man jetzt abwarten. Frau Hofer betont noch einmal die Wichtigkeit dieses Bauvorhabens, weil sonst 20 Kinder keinen Platz bekommen hätten. Sie ist froh, dass für die Kinder jetzt und später und für das Personal dieser Raum geschaffen wurde. Schon Frau Schröder hat sich dafür stark gemacht und es war absolut notwendig. Frau Hofer beschließt die Versammlung um und bedankt sich bei den Gästen und Bürgern. Ende: 21:45 Uhr
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