†‡ Corporate Research and Technology Research News Industrie 4.0 Konzepte in die Praxis umsetzen Festo war Gastgeber für einen Workshop mit dem ZVEI und der RWTH Aachen Mit dem Referenzarchitekturmodell für die Industrie 4.0 und der Definition einer Industrie-4.0-Komponente sind wichtige konzeptionelle Arbeiten für die Produktion der Zukunft geschafft. Bis zur praktischen Implementierung der Konzepte in den Unternehmen sind jedoch noch einige Schritte notwendig. Diese Brücke soll das Kooperationsprojekt „openAAS“ schlagen. Im September wurden in einem Workshop bei Festo in Esslingen die Ergebnisse des ersten Projektabschnitts präsentiert. Workshop bei Festo in Esslingen „Bei ,openAAS‘ handelt es sich um das Grundlagenprojekt für die Kommunikation der Verwaltungsschale“, erklärte Gunther Koschnick, Geschäftsführer ZVEI-Fachverband Automation. „Es ist kein staatlich gefördertes Projekt. Jeder kann mitmachen – und auch zu jedem Zeitpunkt dazu stoßen und sich einbringen“, betont er. 1 †‡ Das Kooperationsprojekt „openAAS“ (open Asset Administration Shell = offene Verwaltungsschale für Industrie 4.0) vom Zentralverband Elektrotechnik- und Elektronikindustrie e.V (ZVEI) und der RWTH Aachen hat unter anderem die formale Beschreibung der Architektur und der Verwaltungsschale sowie die ersten Realisierung von UseCases und Szenarien zum Ziel. Neben Festo sitzen auch Bosch, Harting, Phoenix Contact, Siemens, die Telekom und andere im Lenkungsausschuss. Dr. Michael Hoffmeister Research News Erste Ergebnisse präsentiert „Wir haben in vielen Diskussionsrunden die technischen Details erörtert. Nun sind wir an dem Punkt, an dem wir nicht mehr nur über die Datenformate sprechen, sondern über die tatsächlichen Inhalte des Datenrucksacks, den ein Industrie-4.0-fähiger Gegenstand ein Leben lang mit sich führt“, freut sich Dr. Michael Hoffmeister von Festo. „Dafür ist nun die Zusammenarbeit mit den Systemintegratoren und Anwendern von großer Bedeutung, damit sie ihren Input liefern – uns also sagen, was sie konkret benötigen“, fügt er an. Modulare Nachrüstung und Weiterentwicklung möglich Das Projekt „openAAS“ setzt mit OPC UA auf einer bestehenden Technologie auf. „Der Interessierte kann an einem für ihn wichtig erscheinenden Punkt mit der Installation, zum Beispiel bei einem Produkt oder Equipment, beginnen. Eine sukzessive Nachrüstung ist danach möglich – kompatibel zum bisher umgesetzten“, so Prof. Dr. Ulrich Epple, Leiter des Lehrstuhls für Prozessleittechnik, RWTH Aachen University. Festo nutzt bereits OPC UA. In der Technologiefabrik Scharnhausen wurden auch Linien aus dem früheren Werk integriert. Die Übertragung von Betriebs- und Energiekennzahlen der produzierenden Maschinen erfolgt via OPC UA an die zentrale Stelle. „Damit sind wir gut vorbereitet auf den nächsten Schritt in die standardisierte Industrie-4.0-Welt“, sagt Dr. Hoffmeister und fügt an: „Das ist die wichtige Botschaft: Maschinenbauer können heute schon üben, indem sie OPC UA verwenden. Sie können dadurch Erfahrungen in ihren IT-Abteilungen oder mit Policies sammeln. Wenn dann ,openAAS‘ auf OPC UA umgesetzt wird, haben sie bereits eine ganze Reihe Erkenntnisse gewonnen und die Umsetzung ist einfacher.“ Ausblick Der nächste Meilenstein innerhalb des „openAAS“-Projekts ist bis Ende Februar 2017 geplant. In diesem Zeitraum wird erarbeitet, wie Verwaltungsschalen im Rahmen typischer Anwendungsfälle Informationen austauschen können. Weitere Informationen zur openAAS-Plattform: https://github.com/acplt/openAAS 2
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