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16. Oktober 2016
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Üppige Bäderlandschaft
Gemeinsam statt einsam
Der SC verliert 1:2
Kommunale Thermalbäderwollen zahlungskräftigeGesundheitstouristenanlocken,weildieklassischen Kassenpatienten fehlen. Ohne Zuschüsse
des Steuerzahlers kommen sie aber nicht aus. BeSEITE 2
sondersverwöhntwird Badenweiler.
Die Demenz -Wohngemeinschaft Woge in Freiburg gilt mit ihrem Prinzip der geteilten VerantwortungbundesweitalsVorbild.Angehörige,Professionelle und Ehrenamtliche betreuen die PatiSEITE 3
enten gemeinsam. Ein Besuch.
Fußball-Erstligist SC Freiburg
mit Trainer Christian Streich
(Foto)verliert mit 1:2 in Hoffenheim. Es ist dievierte AuswärtsSEITE 17
niederlage in Serie.
Landkreis
als Vorreiter
ALDI SÜD Magazin
Das aktuelle
liegt unserer heutigen Ausgabe bei!
aldi-sued.de
Nach dem Handelsverband beklagt auch die IHK BEHINDERUNGEN für deutsche Betriebe in Frankreich
Der Landkreis Emmendingen ist
nach Ansicht des Freiburger
Windkraft-Unternehmers Andreas Markowsky auf dem Weg,
sich – rechnerisch – bis 2020
komplett mit selbst erzeugten
erneuerbaren Energien zu versorgen. Einen Hauptanteil daran
habe der starke Zubau an Windkraft. Möglich gemacht hat dies
nach Ansicht des Geschäftsführers der Freiburger Ökostromgruppe die Vorreiterrolle von
Freiamt. Die Kommune habeviel
für die Akzeptanz der Windkraft
unternommen. So leistet ein Verein zur Förderung der Windenergie seit Jahren umfangreiche Informations- und Öffentlichkeitsarbeit. Schon heute erzeugt
die Kommune doppelt so viel regenerative Energien, wie sie
selbst Strom verbraucht.
Eine gegenteilige Entwicklung
sieht Markowsky im Landkreis
Breisgau-Hochschwarzwald. Mit
Ausnahme von St. Peter nutze
der Landkreis die vielen windhöffigen Plätze im Hochschwarzwald nicht für Windenergie. Verantwortlich dafür
macht der Unternehmer Landrätin Dorothea Störr-Ritter und
zahlreiche Bürgermeister.
Insgesamt kommt der Windkraftausbau in Baden-Württemberg voran. Umweltminister
Franz Untersteller (Grüne) hat
am Freitag einen Windpark auf
dem Kambacher Eck in der Ortenau mit zwölf Megawatt Leistung eröffnet. Der regionale
Energieversorger Badenova hat
die vier Windkrafträder erstmals
in Alleinregie errichten lassen.
Nun wirbt das kommunale Unternehmen um Anteilseigner,
bevorzugt bei Anliegergemeinden und Bürgern. Umweltminister Untersteller sagte, dass 2016
ein Rekordjahr für Windkraft in
Baden-Württemberg sei (siehe
RIX
Seite 21).
Frankreich schottet mit Hilfe eines Gesetzes zum
Schutz des Mindestlohns
den heimischen Markt ab
– so lautet der Vorwurf aus
Wirtschaft und Politik in
Südbaden. Die IHK in Freiburg spricht von vielen wütenden Unternehmern, die
sich täglich bei der Kammer
beschweren.
KLAUS RIEXINGER
Die erste Aufregung hat sich etwas gelegt. Als Frankreich zum 1.
Juli das Gesetz zur Mitarbeiterentsendung für Unternehmen
im Straßengüterverkehr einführte, zählte die Industrie- und
Handelskammer in Freiburg täglich 40 bis 50 Anrufe von betroffenen Betrieben. Teils waren die
Anrufer wütend, teils ratlos.
Zum Schutz des Mindestlohns
fordert Frankreich von ausländischen Unternehmern, die über
die Grenze fahren, vorab den Antrag auf eine Entsendebescheinigung und die Benennung eines
Verantwortlichen, der in französischer Sprache Auskunft geben
kann. Das hat viele Unternehmen kalt getroffen. Das Transportgewerbe spricht von einem
„Bürokratiemonster“.
Betroffen seien sämtliche
Branchen, sagt die IHK: Maurer,
die einen Auftrag im Elsass übernehmen, genauso wie der Hersteller einer Küche, der zur Reparatur gerufen wird. Philipp Frese,
Präsident des Handelsverbands
in Südbaden, hatte Anfang September von einem beabsichtigten Nebeneffekt des sogenannten Loi Macron gesprochen.
Auch nach einem Vierteljahr
rufen bei der IHK in Freiburg
noch täglich 30 Unternehmer
wegen der Mitarbeiterentsen-
Gültig bis 05.11.2016
Service-Aktion
Ski / Snowboard
Die Grenze zu Frankreich wird für Unternehmer wieder schwerer passierbar.
dung an. Frédéric Carrière, Referent für Außenhandel der IHK
Südlicher Oberrhein, schätzt,
dass sich 80 Prozent der Anrufer
informieren lassen, was sie beachten müssen. Die restlichen
20 Prozent der Anrufer schimpfen über das Gesetz. Manche Unternehmen seien so verärgert,
dass sie die bürokratischen Auflagen einfach ignorierten und
damit bewusst das Risiko eines
hohen Bußgeldes auf sich nehmen, sagt Carrière. Das ist kein
kleines Wagnis: Erst jüngst hat
der französische Staat die maximalen Bußgelder für illegale
Entsendungen von Mitarbeitern
nach Frankreich von 10 000 auf
500 000 Euro erhöht. Andere
Unternehmen wiederum haben
es satt und liefern einfach nicht
mehr nach Frankreich, wie die
IHK zu hören bekommen hat.
Eine möglicherweise beabsichtigte Reaktion. „Die Stimmung in Frankreich ist seit geraumer Zeit so, dass man nicht
will, dass die Deutschen in den
Markt drängen“, sagt Andreas
Schwab,
Europaabgeordneter
der CDU. Es gebe immer wieder
neue Auflagen, die den grenzüberschreitenden Handel erschweren sollen. Diesen Trend
beobachtet Schwab, seit die Wirtschaft in Frankreich lahmt. „Es
gibt null europäische Stimmung“, sagt er.
Eine gewisse Willkür gibt es
obendrein. Der Ermessensspielraum liege beim Beamten, der
Dienst hat, sagt Carrière. Bei einem Elsässer, der auch Deutsch
spricht, kann es schon mal sein,
dass er Antworten auf Deutsch
akzeptiert. Manchmal ließen die
Beamten Unternehmen mit feh-
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gion am Oberrhein. Die Beschwerden im Saarland über den
Protektionismus haben ebenfalls zugenommen, hat Carrière
von seinen Kollegen der IHK
dort erfahren. Doch Beschränkungen der Wettbewerbsfreiheit
im europäischen Binnenmarkt
sind keine französische Eigenheit. Der deutsche Handwerkskammerpräsident Hans Peter
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Wachsabende
Wollseifer hat diese Woche Andreas Schwab von ähnlichen Praktiken in Belgien berichtet und in
Ostdeutschland – dort wehrt
man sich gegen Handwerker aus
Polen und Tschechien.
Die EU-Kommission plant
nun eine Verordnung über ein
europäisches Dienstleistungsdokument, sagt Schwab: Unternehmen sollen die Dokumente
bei ihrer Heimatbehörde einreichen können. Die Behörden wickeln die Formalitäten dann im
binationalen Verkehr untereinander ab. Damit wäre das
Sprachproblem gelöst. Vorgesehen ist zudem, dass die Behörden sechs Tage Zeit haben, den
Antrag eines Unternehmens zu
bewilligen oder abzusagen. Ein
Punkt, der sehr umstritten ist.
Denn damit, so Schwab, würde
die Möglichkeit entfallen, eine
Entscheidung so lange aufzuschieben, bis der Unternehmer
aus dem Ausland die Geduld verliert und abspringt.
Öffentlich wollte sich kein Unternehmen äußern, das gravierende Erfahrungen mit der Mitarbeiterentsendung
gemacht
hat. Mal klappe die Anmeldung,
mal nicht, sagt Handelsvertreter
Mario Burkhardt vom Agrarhandel Magromac in Malterdingen.
Problematisch sei der bürokratische Aufwand vor allem für ältere Landwirte, die im Auftrag von
Magromac Getreide ins Elsass
liefern sollen. Für den Kampf gegen Dumpinglöhne in Frankreich habe er aber großes Verständnis. Valérie Dodier vom
Kranverleih MSG Kran in Kehl
mit Niederlassungen in Teningen und Kappel-Grafenhausen
spricht von einem reibungslosen Ablauf, seit das Anmeldeprogramm überarbeitet worden sei.
Die Französin führt die Schwierigkeiten mancher Betriebe auf
Sprachprobleme zurück.
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2 LOKALES
KURZ GEFASST
BREISACH
meinderäten wie im Europaparlament diesseits und jenZu Rechtspopulismus seits des Rheins vertreten sind.
Die Fragestellung lautet dabei:
in Gemeinderäten
Welche Auswirkungen hat diese
Entwicklung auf die ParteienEin Vortrag und eine anschlielandschaft und auf die politißende Diskussionsrunde zum
sche Kultur im Dreiländereck?
Thema Rechtspopulismus
Darum wird es auch in der
steht am kommenden Diensdazugehörigen Diskussionstag, 19 Uhr im evangelischen
runde gehen, an der die SpreGemeindehaus in Breisach
(Zeppelinstraße 7) auf dem Pro- cher der Breisacher Gemeindegramm. Michael Wehner, Leiter ratsfraktionen teilnehmen werder Freiburger Außenstelle der den. Moderiert wird das Gespräch vom Gerold Zink, dem
Landeszentrale für politische
Bildung Baden-Württemberg
Leiter der Breisacher Lokalredaktion der Badischen
wird dabei über rechtspopulistische Parteien referieren,
Zeitung. Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.
die mittlerweile sowohl in GeDS
Der Sonntag · 16. Oktober 2016
Geschichte aufrechterhalten
Teure Voruntersuchungen: Die Stadt Breisach will ihre STÜTZMAUERN sanieren
Breisach ist eine Stadt, die
voller Historie steckt. Es bedarf viel Arbeit sowie Geld,
um diese aufrecht zu erhalten. Wörtlich zu nehmen
ist das nun für die Stützmauern, die sich um den
Münsterberg ziehen. Sie
müssen saniert werden,
und alleine die Voruntersuchung dafür verschlingt
mehr als 900 000 Euro.
DANIEL WEBER
KURZ GEFASST
BREISACH
Neuer Stadtbau-Eigenbetrieb in 2017
Die Stadt Breisach wird voraussichtlich zum 1. Januar 2017
den Eigenbetrieb „Stadtbau Breisach“ gründen. Wie die Badische
Zeitung berichtet, soll er sich um Modernisierung und Vermietung der eigenen Immobilien kümmern. Viele von diesen
befinden sich in keinem guten Zustand. Wegen diverser anderer
Projekte (sehen Sie etwa nebenstehenden Artikel) sind im
städtischen Haushalt für Sanierungskosten im Grunde keine
Mittel mehr da. Mit dem Stadtbau-Eigenbetrieb könne Breisach
dagegen leichter an Kredite kommen.
DS
Geldstrafe nach
Sitzblockade
Gegner der PIUSBRÜDER in Freiburg verurteilt
Am Mittwoch wurde ein Teilnehmer einer Sitzblockade in Freiburg zu einer Geldstrafe verurteilt. Im vergangenen Jahr hatte
der 32-Jährige mit rund 70 weiteren Demonstranten gegen den
alljährlichen „Marsch für das Leben“ der Piusbruderschaft durch
die Freiburger Innenstadt protestiert. Das Gericht wertete den
Protest nicht als Demonstration,
sondern sah in der Sitzblockade
eine Störung der Versammlung,
für die der Angeklagte 350 Euro
bezahlen soll.
Rund 130 katholische Traditionalisten marschieren jedes Jahr
von der Humboldtstraße durch
die Innenstadt, um gegen Abtreibung zu demonstrieren. Und jedes Jahr versammeln sich Geg-
Der runde Tisch im kleinen Büro
muss freigeräumt werden. Und
hochgebockt, so kann Ottmar
Riesterer vom Breisacher Bau- Diese Stützmauer in der Muggensturmstraße, die an ein Wohnhaus grenzt, ist eine von insgesamt fünf
amt am besten die Pläne aus- Stellen, die bei Voruntersuchungen genau inspiziert werden.
FOTOS: DANIEL WEBER
breiten, die er im dritten Stock
des Rathauses aus einem vollge- werk genau notwendig sind. Um Felsbrocken und zertrümmerte (2018) und der Münsterbergstrastopften Ordner zieht. In dün- das herauszufinden, hat der ein Auto, aus dem die Fahrerin ße 10 gilt die Mauersubstanz als
nen Linien sind die Mauern im Breisacher Gemeinderat für eine zum Glück gerade ausgestiegen sanierungsbedürftig.
Stadtbild skizziert. Die bis ins Voruntersuchung gestimmt, de- war. „Das war der AusgangsIn Zusammenarbeit mit der
Mittelalter
zurückreichende ren Gesamtkosten sich auf punkt der Bemühungen, die unteren DenkmalschutzbehörHistorie der Stadt atmet gerade- 910 400 Euro belaufen werden.
Felsmauern zu sichern und sa- de am Landratsamt und dem
Rund vier Jahre ist es her, da nieren“, erinnert sich Ottmar Landesdenkmalamt
zu auf der Kartierung. Riesterer
werden
und sein Kollege Claus Vollmer, löste sich am Breisacher Eckarts- Riesterer. Seither ist einiges ge- Geologen, Statiker, Bauhistorider erst seit wenigen Tagen im berg ein 2,5 Tonnen schwerer schehen, einzelne Stellen wur- ker, Mineralogen und gar Chemiden gesichert, Hohlräume ker an den Untersuchungen beBauamt arbeitet, bemit Sand aufgeschüttet, teiligt sein, bei denen unter anschäftigen sich mit dem
und die Vorbereitungen derem teilweise bis zu zwölf MeThema
Stützmauern
für Sanierungen vorange- ter tiefe Bohrungen vorgenomund deren Sanierung. Es
trieben. Eine bedrohliche men werden, um danach zu entist ein diffiziles Thema.
Gefahrenslage herrsche scheiden, wie bei der Sanierung
Zum einen ist (noch)
derzeit jedoch an keiner vorgegangen werden soll. „Das
nicht klar, wie lang das
Gemisch aus Stütz- und
Ziel ist, die historische BeschafStelle.
Wohl Anfang nächsten fenheit zu bewahren“, erklärt
Stadtmauern in der EuJahres werden die um- Ottmar Riesterer.
ropastadt ist. „Wir gehen
von rund sechs KilomeDass der Gemeinderat für diefangreichen Voruntersuchungen an zunächst drei se teuren Untersuchungen
tern Mauerlänge aus, die
Stellen beginnen, 2018 fol- stimmte, nennt Baudezernent
sich auch unsichtbar
gen dann zwei weitere. Stefan Baum eine wichtige Entdurch die Stadt ziehen“,
Stark beschädigt ist dar- scheidung. „Das ist ein zentrales
sagt Ottmar Riesterer.
unter etwa die Mauersub- und spannendes Thema für die
Zum anderen muss noch
stanz beim Festspielgelän- Zukunft der Stadt“, betont Baum.
herausgefunden werden,
de, und an der Sternspitze Kleine runde Tische dürften im
welche Sanierungsarbei(2018). In der Muggen- Bauamt künftig noch oft wegen
ten für das an vielen Stellen beschädigte oder gar Haben einen Plan: Ottmar Riesterer (links) und
sturmstraße 25, bei der den Stützmauern freigeräumt
leicht bröckelnde Mauer- Bauamtskollege Claus Vollmer.
Bastion
Theresianum und hochgebockt werden.
ner, die ein friedliches Zeichen
setzen wollen. Rechtsanwalt und
Stadtrat Michael Moos, der den
Blockierer vor Gericht verteidigte, angemerkt haben, die Piusbrüder hätten um die Gegendemonstranten herumlaufen können, berichtet die Badische Zeitung.
Staatsanwalt Andreas Schilling sieht jeodch in der Sitzblockade, die sich nach Aufforderung durch die Polizei nicht auflöste, eine grobe Störung nach
dem Versammlungsgesetz. 20
Verfahren, die auf die Demo 2015
gefolgt waren, wurden bereits
eingestellt, zwei weitere StrafbeAuf Steuergeld angewiesen: Baden-Württembergs BÄDERLANDSCHAFT steckt im Umbruch
fehle wurden beantragt, von denen einer akzeptiert, der andere
abgelehnt wurde.
DS Ob Ganzkörperpackung aus Spi- haben sich längst private Betrei- Bad Bellingen rund 1,6 Millionen Problemen führen können, hat
nat- und Artischocken-Extrak- ber etabliert. Allen voran: Josef Euro Tourismusförderung, Bad man in Bad Säckingen gemerkt.
ten, Milchzuckerbad nach Kleo- Wund, ein Architekt und Unter- Krozingen gut 620 000 Euro Dort schlug die Kurortkrise bepatra oder Himalaya-Salzkris- nehmer aus Friedrichshafen, und Bad Säckingen knapp sonders hart zu: Die kommunal
tallsauna mit Klangschalenzere- dessen Firma die nach eigenen 350 000 Euro. Besonders ver- betriebene Therme ging in die
monie: An Wohlfühlangeboten Angaben größte Therme der wöhnt wird Badenweiler. Aus Insolvenz. Übernommen wurde
besteht in Südbaden kein Man- Welt im bayrischen Erding be- historischen Gründen gehören sie 2007 von einer Schweizer
Welche Frisur steht mir wirklich?
gel. Längst sind die Thermalbä- treibt. Nach Südbaden expan- Therme und Kuranlagen nicht Stiftung, die auch das ThermalWelche Haarlänge steht mir am besten?
der der Kurorte Bad Säckingen, dierte er vor sechs Jahren – mit der Gemeinde, sondern dem bad in Bad Zurzach betreibt. Die
Soll ich meine Haarfarbe verändern?
Bad Bellingen, Badenweiler und dem Badeparadies Schwarzwald Land. Investitionen in diese Im- neuen Eigentümer investierten
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Bad Krozingen zu Wellnessoasen in Titisee-Neustadt. Ein giganti- mobilien übernimmt das Stutt- kräftig – im Gegenzug wurde ihgeworden, die um eine zahlungs- scher Glasbau, der Spaß und Ent- garter Finanzministerium. Ge- nen ein jährlicher Zuschuss von
kräftige Klientel an Kurzurlau- spannung unter Palmen ver- nauso wie den Großteil der Ver- 600 000 Euro aus der knappen
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bern buhlen – als Ersatz für die spricht und jährlich mehr als luste, die die örtliche Touristik- Gemeindekasse
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ausbleibenden Kassenpatienten. 700 000 Besucher in den Hoch- gesellschaft als Betreiberin des Doch Ende vergangenen Jahres
Denn die goldenen Zeiten des schwarzwald lockt. Wund inves- Thermalbads ansammelt. Zu- stellte der Bürgermeister die von
* Kurwesens sind seit den Gesund- tiert gerade weitere 35 Millionen letzt war das ein Jahresminus seinem Vorgänger vereinbarten
Zahlungen ein – aus Angst, daheitsreformen der 90er Jahre Euro. Neben der Spaßbad-Erwei- von 1,18 Millionen Euro.
vorbei.
mit gegen EU-Recht zu verstoterung wird ein „Palais Vital“ geBaden-Württembergs Touris- baut: mit Gesundheitsbädern Grün-Schwarz will teure
ßen, das staatlichen Markteingriffen enge Grenzen setzt.
mus-Minister Guido Wolf (CDU) und Event-Saunen auf 5 000 „Staatsbäder“ behalten
Anfang dieser Woche stimmempfiehlt nun den zahlreichen Quadratmetern.
–
ten die Bad Säckinger Gemein„Wir
haben
gemerkt,
dass
der
Bäderkommunen
im
Land,
geDer
Landesrechnungshof
hat
* keine Beratung – kein Verkauf
nau diesen Weg entschlossen Wellnessbereich stark nachge- diese Praxis schon vor Jahren deräte einer trickreichen Lösung
voranzuschreiten. Sie sollen fragt wird, deshalb bauen wir ihn scharf kritisiert: Der Betrieb von zu. In einem formalen Akt benoch stärker auf den „Selbstzah- aus“, sagt Jochen Brugger, Sport- „Staatsbädern“ sei keine Landes- trauten sie das Thermen-Unterlermarkt“ setzen, empfiehlt ein ökonom und Manager des Bade- aufgabe. Doch die verantwortli- nehmen mit der Erfüllung öfGutachten zur „Fortentwicklung paradieses. „Dieser Sektor ist chen Politiker schrecken bisher fentlicher Aufgaben. Ziel sei es,
des Heilbäder- und Kurortwe- sehr schnelllebig, man muss davor zurück, über einen Ver- „die Gesundheit der Einwohner
sens“, das Wolf diese Woche vor- ständig neu investieren.“ Ob die kauf der altehrwürdigen Ther- der Stadt und ihrer Kurgäste zu
stellte. „Erfolgreiche Produkte Kurortthermen da auf Dauer men in Badenweiler oder Baden- fördern“. Mit dem öffentlichen
setzen eher auf ‚gesunde Gäste‘ mithalten können, bezweifelt er. Baden nachzudenken. Die grün- Interesse der „Volksgesundheit“
und nicht auf ‚kranke Patien- „Es wird nicht ohne Selektion ge- schwarze Regierung hat in ihrem soll die Subvention gerechtferten‘“, heißt es darin. Der Well- hen“, sagt Brugger. Und er warnt Koalitionsvertrag
vereinbart, tigt werden. Dabei geht es auch
ness- und Gesundheitsurlaub sei davor, zu viel öffentliches Geld nicht an der Staatsbäder-Struk- um Wirtschaftsförderung: Erein Zukunftsmarkt.
in den Erhalt der üppigen Bäder- tur zu rütteln – auch wenn das klärtes Ziel der Therme ist „die
Doch das Problem ist: Es ist landschaft zu stecken: „Das ist den Steuerzahler weiterhin Mil- Neuorientierung von der bislang
auch ein umkämpfter Markt. Ne- ein Fass ohne Boden.“
lionen kostet und den Wettbe- vorwiegend medizinisch orienAus dem Landeshaushalt flie- werb in der Wellnessbranche tierten Einrichtung hin zur Freiben den kommunalen und landeseigenen Thermalbädern, die ßen etliche Millionen an die verzerrt.
zeit- und Wellness-Oase“.
Dass solche Sauna-Subventioauf Subventionen durch den klammen Kurorte. In den verDANIEL GRÄBER
Steuerzahler angewiesen sind, gangenen fünf Jahren bekam nen wettbewerbsrechtlich zu
NINA LIPP
Wellness als Staatsaufgabe
Typ-Check für Neukunden
–
DIE DRITTE SEITE 3
Der Sonntag · 16. Oktober 2016
bewohner der Demenz Wohngemeinschaft Woge im freiburger Stadtteil Vauban: Günther Langelott, Rosa Oberst und Waltraud Jehle
FOTOS: NINA LIPP
Gemeinsam statt einsam
Wohngemeinschaften mit Demenzpatienten nach dem FREIBURGER MODELL gelten bundesweit als Vorbild – Ein Besuch in der Woge
NINA LIPP
W
ie jeden Mittwoch
kommt Andrea Schulze-Jena, die eigentlich
Sprachtherapeutin ist, in der
Wohngemeinschaft Woge vorbei. Hier noch ein freundliches
Hallo, dort ein kurzer Schwatz
über die Gesundheit – die Knie,
jaja – dann wird gesungen. WogeBewohner Günther Langelott
lässt sich nicht zweimal bitten.
„Es steht eine Mühle im
Schwarzwälder Tal, die klappert
so herrlich, so schön.“ Der gut
zwei Meter groß gewachsene 92Jährige trällert vergnügt mit.
Auch Waltraud Jehle – 90-jährig
– die sich an ihre Kindheit in
Schönau zu erinnern scheint,
stimmt mit ein. Zweite Stimme,
versteht sich. In der geräumigen
WG-Küche knetet derweil der angehende Heilerziehungspfleger
Jan Altmann einen Hefeteig. Am
Küchentisch daneben schneidet
Christa Wittich, 1931 in Hamburg
geboren, mit Altenpflegerin Nathalie Koffi die Zwiebeln, die beide zuvor auf dem nahe gelegenen Bauernmarkt im Freiburger
Stadtteil gekauft haben. Heute
Abend soll es Zwiebelkuchen geben.
Die übrigen WG-Bewohner,
insgesamt sind es zehn, die in
der rund 300 Quadratmeter großen und barrierefreien Erdgeschosswohnung jeweils ein eigenes Zimmer haben, sitzen an diesem sonnigen Herbstnachmittag draußen auf der Terrasse.
Wie jeden Nachmittag gibt es
Kaffee und Kuchen. Vor wenigen
Minuten noch hatte Günther
Langelott mit neugierigem Blick
den gedeckten Tisch abgesucht.
Als er den frisch gebackenen
Pfirsichkuchen entdeckte, weiteten sich seine freundlichen Augen. Doch der ist für alle da, und
der ehemalige Vermessungsingenieur hatte schon zwei Stücke.
Auf die Frage, ob der ihm geschmeckt habe, fängt Langelott
an zu schimpfen. Fast ein wenig
aggressiv empört er sich:
„Quatsch ist das, absoluter
Quatsch ist das!“ Doch niemand
hier wundert sich über seine Reaktion. Denn wie es scheint,
kann er sich schlicht nicht erinnern, schon probiert zu haben.
Langelott ist, wie alle Bewohner
dieser
außergewöhnlichen
Wohngemeinschaft, an Demenz
erkrankt.
D
ie Woge und weitere Demenz-WGs in der Region
(Freiburg, Stegen, Eichstetten, Emmendingen, Waldkirch und Kirchzarten-Burg) haben sich zum Netzwerk „Freiburger Modell“ zusammengeschlossen. Allen Wohngemeinschaften gemeinsam ist das
Prinzip der geteilten Verantwortung: Angehörige, Professionelle
und Ehrenamtliche tragen die
Verantwortung und die Sorge
um die Demenzpatienten gemeinsam. Alle Mitglieder des
Netzwerkes haben sich auf verbindliche Qualitätsrichtlinien
verständigt, die untereinander
immer wieder diskutiert und
verbessert werden. „Das Freiburger Modell lebt vom Austausch“,
bestätigt Birgit Schuhmacher,
wissenschaftliche Mitarbeiterin
am AGP Sozialforschung an der
Evangelischen Hochschule in
Freiburg. Ihr Chef, Professor Thomas Klie, war auf der Suche nach
einem dritten Weg zwischen den
Alternativen Pflegeheim oder
häuslicher Pflege durch einen
Angehörigen in Frankreich auf
Pflegewohngruppen in bürgerschaftlicher Verantwortung gestoßen, die ihn für das Freiburger Modell inspirierten.
Der Adlergarten in Eichstetten
gilt wie die Woge mit ihrem Mix
aus bürgerschaftlichem Engagement in den Gemeinden und der
Arbeit von Angehörigen und
Fachkräften als Musterbeispiel
für moderne Pflege und ist Pilgerstätte für potenzielle Nachahmer aus dem gesamten Bundesgebiet. „Pro Jahr kommen 50
Besuchergruppen“ sagt Eichstettens Bürgermeister Michael Bruder. Gerade im ländlichen Raum
sei der Bedarf nach wohnortnahen Alternativen zu den Heimen
enorm.
I
n der Woge ist fast immer jemand da, der mit den Bewohnern bastelt, singt, spazieren
geht oder einfach nur zum Reden kommt. Die Bewohner werden ihren Fähigkeiten entsprechend in den Alltagsablauf einbezogen, helfen bei den Essensvorbereitungen oder beim
Einkauf. „Menschen mit Demenz brauchen Wegbegleiter“,
sagt Hannelore Nikolaus, Sprecherin der Woge-Angehörigen.
Und weil in der Woge tagsüber
fast immer mindestens drei Betreuer da sind, kommt keine Lan-
geweile auf. Schon gar nicht,
wenn an Freitagen die Kinder
aus dem benachbarten Kindergarten zu Besuch kommen. Einer der verbindlichen Qualitätsbausteine des Freiburger Modells ist die Häuslichkeit. Jeder
Bewohner hat ein eigenes Zimmer, das mit vertrauten Möbeln
und Gegenständen ausgestattet
ist. Für die Außenseite der Zimmertüre ihrer Mutter Rosa
Oberst hat Elisabeth von Magassy einen kleinen Schaukasten gebastelt. Zu sehen ist dort ein Foto
des schweizerischen Dorfes, in
dem die Mutter aufwuchs. „In
der Eingewöhnungsphase kam
es vor, dass meine Mutter ihr
Zimmer nicht fand“, erzählt Elisabeth von Magassy.
Der Krankheitsverlauf von Rosa Oberst war typisch, ihre zunehmende Vergesslichkeit ließ
die Familie aufhorchen. Rosa
Oberst lebte in einer eigenen
Wohnung im selben Haus wie
die Familie ihrer Tochter. Plötzlich konnte sie sich nicht mehr
daran erinnern, wie man den
Fernseher einschaltet, ihr Zustand verschlimmerte sich. „Zu
Beginn stritt sie vehement ab,
dass etwas nicht stimmt“, erinnert sich Elisabeth von Magassy.
Ihre Mutter wollte ihre Selbständigkeit nicht aufgeben, bestand
darauf, weiter das Auto zu nutzen, bis sich die Unfälle häuften.
Die Wohnung ihrer Mutter hing
voller Notizzettel, wie einer, der
mahnte, die Kaffeemaschine
auszuschalten.
Eines Tages, Rosa Oberst war
zu einem Arztbesuch aufgebrochen, wunderte sich die Familie
über ihre lange Abwesenheit. Bei
ihrem Arzt war sie nie angekommen. Panisch suchte die Familie
den Weg ab, ohne Erfolg. Erst
nachts klingelte das Telefon: Rosa Oberst lag im Koma, in einem
Freiburger Krankenhaus. Was genau passierte, weiß Elisabeth
von Magassy bis heute nicht. Als
Rosa Oberst nach einer Woche
erwachte, erkannte sie ihre Tochter nicht mehr, lebte in der Vergangenheit. „Sie war komplett
dement und orientierungslos“,
sagt die Tochter. An eine Rückkehr in die eigene Wohnung war
nicht zu denken. Die Familie
fand zwar kurzfristig einen Platz
in einem Pflegeheim – doch von
dort büxte die Mutter regelmäßig aus. „Es war fürchterlich“, erinnert sich Elisabeth von Magas-
sy. „Meine Mutter dachte, sie
muss nach Hause um ihre Kinder zu versorgen.“ Dann wurde
ein Platz in der Woge frei und der
Zustand ihrer Mutter stabilisierte sich. „Hier ging es ihr nach langer Zeit das erste Mal wieder
richtig gut“, sagt die Tochter. „Als
mein Bruder sie in der ersten Woche besuchte, sagte sie ihm: „Ich
habe keine Zeit für dich, ich habe
zu tun.“
E
inen Platz in der Woge bekommen nur Personen, deren Angehörige bereit sind,
sich mit mindestens 20 Arbeitsstunden monatlich in der Wohngemeinschaft
einzubringen,
zum Beispiel, indem sie den
Großeinkauf übernehmen. Das
spart Betreuungskosten. Mit einem Eigenanteil von rund 2000
Euro sei der Platz in einer Demenz-WG nicht teurer als ein
Heimplatz, sagt Nikolaus. Und
ergänzt: Wer voll berufstätig ist,
oder die Stunden aus anderen
plausiblen Gründen nicht leisten kann, kann das finanziell
ausgleichen, dann wird jemand
aus der Nachbarschaftshilfe eingesetzt. Aktuell lebt ein Drittel
der Menschen mit Demenz in
Deutschland im Pflegeheim,
zwei Drittel werden zu Hause
versorgt. „Damit pflegebedürftige Menschen möglichst in ihrer
vertrauten Umgebung leben
können, brauchen wir zusätzlich
kleinere Wohn- und Pflegeangebote.
Demenz-Wohngemeinschaften sind viel privater als
Pflegeheime,“ sagt Martina Feulner, die mit Claire Désenfant das
Netzwerk Freiburger Modell vertritt.
Als vor mehr als zwei Jahren
das Wohn-, Pflege- und Teilhabegesetz (WTPG) in Baden-Württemberg in Kraft trat, versprachen sich die zahlreichen in den
Startlöchern stehenden Initiativen endlich Rechtssicherheit.
Denn das vorher geltende Heimgesetz zieltevorrangig auf statio-
näre Angebote ab. „Von der angekündigten Aufbruchstimmung
im Land aber fehlt jede Spur“, bilanziert Michael Bruder. Und
auch Martina Feulner findet klare Worte „Das Gesetz fällt im Alltagstest durch.“ Die restriktiven
Auflagen des Gesetzes, die durch
Behörden kontrolliert werden,
empfindet sie als schikanierend.
Kritik am Gesetz übt auch Michael Bruder, der wie Michael
Szymczak, dem Leiter der Kirchlichen Sozialstation Nördlicher
Breisgau, der Fawego angehört,
einer politischen InteressensVertretung der Wohngemeinschaften.
Übernächste Woche werden
die Mitglieder der Fawego im
Stuttgarter Sozialministerium
auf die Müllheimer Grünen-Abgeordnete und Staatssekretärin
Bärbel Mielich treffen. Das Thema, über das sie dringend mit ihr
reden wollen: Die „Geburtsfehler“ des Wohn-, Pflege- und Teilhabegesetzes.
4 LOKALES
Der Sonntag · 16. Oktober 2016
Es geht weiter
GESICHT DER WOCHE
TOM BRANE, KÜNSTLER
I
„Ich lerne von jedem Stil“
ch mach’ das nicht, um Aufmerksamkeit zu bekommen“,
sagt Tom Brane, der in den
vergangenen Wochen reichlich
davon hatte. Von ihm stammt
das Wandgemälde
am Haus in der
Kirchstraße, dessen Fertigstellung
zunächst vom
Baurechtsamt gestoppt wurde (siehe Artikel rechts).
Angetrieben werde der Künstler
von seiner Lust,
Neues zu lernen
Tom Brane.
und der Freude,
die es ihm bereitet, wenn Menschen vor seinen
Werken stehen und bei der Betrachtung für einen Moment
ihre Alltagsroutine verlassen.
Als Jugendlicher kam der heute
35-Jährige aus München nach
Freiburg und arbeitete zunächst in der Werbebranche,
bevor er sich entschied, seiner
Leidenschaft zu folgen und nur
noch Künstler zu sein. Das war
vor rund zehn Jahren, gemalt
und gezeichnet habe er jedoch
schon immer. „Du kannst nicht
von heute auf morgen Künstler
werden“, sagt er heute, und: „Ich
stand einige Jahre kurz vor der
Obdachlosigkeit.“
Mittlerweile kann er davon leben, immer wieder müsse der
Künstler Interessenten jedoch
erklären, dass auch Kreative
Anerkennung in Form von Bezahlung verdienen. „Ich dachte,
Sprayer machen das so“, hat ein
potenzieller Auftraggeber erst
neulich wieder gesagt. Tom Branes Medium, Sprühdose auf
Wand, hafte noch immer ein
schlechtes Image an. Er habe
sich jedoch bewusst dafür entschieden, denn so kann er Leute
erreichen, die keine Ausstellungen besuchen. „Wenn man
sieht, wie viele Werbebanner
uns im Denken
einschränken,
dann kann man
nur den Kopf
schütteln, dass etwas Handgemachtes verboten wird.“
Darüber wünsche
er sich eine öffentliche Debatte.
Tom Branes Handschrift ist im GeFOTO: KANG gensatz zu vielen
anderen Künstlern nicht immer auf den ersten Blick erkennbar, „ich kann
alle Stile malen“, behauptet er,
und ein Blick auf seine Webseite
offenbart ein breites Spektrum.
Am liebsten möge er es „kubistisch-futuristisch-surrealistisch“ – enger eingrenzen wolle
er sich nicht und auch nicht beschränken lassen, denn: „Ich
lerne von jedem Stil, den ich
neu ausprobiere, etwas.“
Auch wenn der 35-Jährige in erster Linie seine Leidenschaft befriedigen möchte: Dass diese
Woche zwei ältere Damen an
dem Haus in der Kirchstraße
vorbeikamen und begeistert
waren, als Tom Brane ihnen erzählte, dass er sein Werk nun
wider Erwartenvollenden kann,
spornt ihn doch an. Sie seien
zuvor schon da gewesen, als er
die Vorderseite mit dem Wiesen- und Entenmotiv bemalte,
und seien da noch sehr gegen
die unkonventionelle Gestaltung gewesen. „Aber sonst wär’s
auch langweilig“, sagt Tom
KNG
Brane gelassen.
KURZ GEFASST
STRAFANZEIGE
des Nürnberger Kriegsverbrecherprozesses Köpfe von BunPolizei durchsucht
deskanzlerin Angela Merkel,
Wohnung von Mandic Bundespräsident Joachim
Gauck, den Grünen-Politikern
Die Polizei hat am vergangenen Claudia Roth, Cem Özdemir,
Donnerstag die Wohnung des
Anton Hofreiter und weiteren
Freiburger Juristen und Vizehineinretuschiert. Fünf der
vorsitzenden des AfD-LandesPolitiker stellten darauf eine
schiedsgerichts, Dubravko
Strafanzeige wegen BeleidiMandic, durchsucht. Dies begung. Mandic gilt als Rechtsrichten die Badische Zeitung
außen in der AfD. US-Präsident
und Spiegel online. Mandic hat- Barack Obama hatte er auf Fate auf seiner Facebook-Seite
cebook einmal als „QuotenneDS
in ein Foto der Anklagebank
ger“ bezeichnet.
Freiburger Mess´
Spaßfabrik Intoox Laser Tag Break Dance Extrem Hopser u.v.m.
Das bunte Haus in der Kirchstraße steht doch nicht unter DENKMALSCHUTZ
Das mittlerweile berühmte
Haus in der Wiehre an der
Kirch-, Ecke Konradstraße
darf nun doch bunt bleiben
– die Einstufung als denkmalschutzwürdig wurde
in dieser Woche überraschend aufgehoben.
SAVERA KANG
Es hätte ein spannender Krimi
werden können, vorweg sei jedoch verraten: Am Ende wird alles gut. Doch was sorgte denn
nun rund zwei Wochen lang für
Spannung und erhitzte Gemüter
im dem Klischee nach beschaulichen Freiburger Altbau-Ghetto
Wiehre?
Eine Eigentümerin lässt ihr Eigentum neu streichen. Dabei
handelt es sich um ein Haus, das
sie vor zwei Jahren geerbt hatte
und dessen Fassade im Laufe der
Jahre einen undefinierbaren
Grauton angenommen hatte,
überlagert von sogenannten
Tags, Graffitikürzeln. Und beim
Anstrich handelt es sich nicht
einfach um ein neues Grau, sondern umviele Farben, die zusammen eine Naturszene mit Entenpärchen samt Nachwuchs bilden.
Ein Mitarbeiter des Landesamts für Denkmalpflege entdeckt auf einem Spaziergang die
ungewöhnliche Gestaltung, und
weil er zufällig weiß, dass das
Haus denkmalgeschützt ist,
meldet er den Fund. Die Fertigstellung des Wandbildswirdvom
Baurechtsamt gestoppt, die Fassadengestaltung stelle eine „erhebliche Beeinträchtigung der
Fassade dar“, lautet die Begründung.
Bewohner der umliegenden
Häuser setzen sich dafür ein,
dass die zuvor heruntergekommene Fassade weiter beeinträchtigt werden darf – mit Transparenten, die aus Fenstern und von
Balkonbrüstungen hängen und
mit Unterschriftenlisten, die sie
vor dem Haus mit der Nummer
17 auslegen und online platzier-
Viele Nachbarn freut’s.
FOTO: KANG
FRIEDENSAKTIVIST
t. Ehrendoktor
. Ok
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Freiburg
Freitag 14.10. • 17.00 Uhr
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für Grässlin
Der Freiburger Friedensaktivist
und Realschullehrer Jürgen
Grässlin (59) wird zum Ehrendoktor ernannt. Wie die Badische
Zeitung berichtet, verleiht ihm
die „Università del bene Comune“ die Auszeichnung im oberitalienischen Verona im Rahmen
eines „Nationalen Kongresses
zur Utopie“. Die Privatuniversität will den früheren Grünen-Politiker auf diese Weise für seinen
jahrelangen Feldzug gegen Rüstungsexporte honorieren. Und
der Geehrte will zum Thema
„Wer Waffen sät – wird Flüchtlinge ernten!“ auch selbst einen
Vortrag auf dem Kongress halDS
ten.
Erleichterung an der
Kirchstraße – das
Wandbild muss nicht
übermalt werden. Unten: So sah die Fassade
aus, als sie noch denkmalgeschützt war.
FOTOS: KANG,BRANE(ZVG)
ten. Verschiedene Fraktionen
springen ihnen zur Seite, Sebastian Müller, der für „Junges Freiburg“ einst im Gemeinderat saß,
initiiert eine Podiumsdiskussion zum Thema, und der Maler
selbst gerät ins Rampenlicht, ist
gefragter denn je.
Bei ihm handelt es sich um
Tom Brane, mehr Sprüher als
Maler, für viele jedenfalls ein
Künstler. Er versteht die Welt
nicht mehr, muss zwei Tage vor
Fertigstellung
zusammenpacken und sprüht in seiner Wut
noch einige Sprüche unter sein
Bild, die auch nachfolgende Passanten noch deuten können:
„Das Haus wird nun auf Anweisung durch das Amt 1 farbig
[sic!]. Freut euch auf neue
Schmierereien“, steht am Sockel.
Es geht um Denkmalschutz,
um Verpflichtungen, die Eigentum mit sich bringt, um fehlende Kommunikation und Transparenz und für Tom Brane und
seine Mitstreiter auch um die
Frage: „Wie wollen wir leben und
wer bestimmt das?“ Eine Frage,
deren Beantwortung besonders
knifflig hätte ausfallen können,
ist die nach den Kosten: Wer hätte den zweiten neuen Anstrich
bezahlen müssen? Man wird es
wohl nicht mehr herausfinden,
es bleibt beim ersten neuen Anstrich. Am Mittwoch informiert
die Stadt per Pressemitteilung
nämlich überraschend: „Das
haus hat seine Denkmaleigenschaft verloren, weil es im Inneren sehr stark verändert wurde.“
Unklar ist nun, was an dem
Haus geschützt war, denn die
Einstufung als Kulturdenkmal
erfolgte 1982 nach Begutachtung von außen. Da war das
Haus innen schon mehrmals
umgebaut worden, 1968 und
1979 in einem Maße, das nun dafür sorgt, dass dem Gebäude der
Denkmalschutz aberkannt wurde. Wobei, beachtet man die zeitliche Reihenfolge, muss man
vielleicht eher sagen: Sie wurde
geprüft und hielt der Prüfung
nicht stand. Doch, wenn eine Begutachtung von außen etwas
Schützenswertes hatte vermuten lassen – müsste es dann
nicht... außen sein, die Fassade
also? Alles Fragen, denen nun
nicht mehr nachgegangen wird.
Eins von mehreren unschönen Details: Die Eigentümerin
hatte nach Antritt des Erbes
nachgefragt, ob es sich bei der
Immobilie um ein geschütztes
Gebäude handle. Und die Antwort erhalten, dass dem nicht so
sei. Das bestätigt die Pressesprecherin der Stadt Freiburg, Edith
Lamersdorf – „sie hat eigentlich
alles richtig gemacht.“ Außer,
sich diese Auskunft schriftlich
geben zu lassen. Ein Streit hierum bleibt nun allen erspart.
Hegarhaus soll nicht
umbenannt werden
Mitteilung: NAME geht nicht auf Alfred Hegar zurück
In einer Presseerklärung sprechen sich Eigentümer und Nutzer des Freiburger Hegarhauses
dafür aus, den Namen des Gebäudes beizubehalten. Unter
den Straßen, die dem Gemeinderat zu einer Umbenennung
empfohlen wurden, befand sich
auch die Hegarstraße im Klinikviertel, die nach Alfred Hegar benannt wurde. Und der war laut
der eingesetzten Kommission
zur Überprüfung der Straßennamen „einer der ersten Fürsprecher einer staatlichen Regulierung der Fortpflanzung und einer rassenhygienisch begründeten Eugenik“ (Lehre von der
Verbesserung des Erbgutes der
Menschen). Daher sah man sich
auch im Hegarhaus mit Fragen
konfrontiert. Der Name des Hegarhauses gehe jedoch nicht auf
Alfred Hegar zurück. Das Haus
sei erst zwei Jahre vor dem Tod
Alfred Hegars als Klinik für Frauenheilkunde und Geburtshilfe
von seinem Sohn Karl Hegar errichtet worden. Von dessen für
seine pazifistische Haltung bekanntem Sohn Udo Hegar wiederum erwarben die Eigentümer
das Haus und behielten aus Respekt vor ihm den Namen bei. Eine erläuternde Tafel soll nun
DS
aber angebracht werden.
Tom Brane jedenfalls freut
sich jetzt auf die zwei übrigen
Hausseiten – sie sollen zusammen mit der vieldiskutierten
ersten eine Art Lebenszyklus
darstellen: Die Vorderseite mit
den kleinen Enten im Familienbund; die zweite Seite mit vielen
weiteren Tieren und Menschenkindern, die die Welt erkunden;
die der Straße abgewandte Seite
schließlich ist eine Abendszene,
eine „Frau im Mond“, wie der
Künstler die Figur an der Oberkante nennt, zieht ihre Kinder
quasi magisch gen Bett. „Die
erste Seite ist eigentlich die am
wenigsten aufwendige“, sagt er.
Und freut sich, dass die Bewohner der umliegenden Häuser
über das zeitweilige Ärgernis zusammengefunden haben. Die
Podiumsdiskussion finde übrigens trotzdem statt, gibt es doch
noch viel zu besprechen.
TERMIN
PODIUMSDISKUSSION morgen, Montag, 17. Oktober, um
19 Uhr im Freiburger Haus
der Jugend, Uhlandstraße
2. Teilnehmer: Graffitikünstler Tom Brane, Kunstdozent
Dirk Görtler, der Vorsitzende
des Bürgervereins Oberwiehre-Waldsee Justus von
Kampp, die Professorin für
Kunstgeschichte und Vorsitzende der Kunstkommission der Stadt Freiburg, Angeli Janhsen, Grünen-Stadtrat Timothy Simms. Moderation: Junges-FreiburgAlt-Stadtrat Sebastian MülDS
ler.
STADTLAUF IN FREIBURG
2000 Hobbysportler
gehen an den Start
Rund 2000 Hobbysportler gehen heute im Freiburger Seepark
bei der 8. Auflage des Stadtlaufs
an den Start. Erstmals in der Geschichte des Laufs werden dabei
auch die Stadtmeister von Freiburg gekürt. Dieser vom Deutschen
Leichtathletik-Verband
genehmigte Titel gilt als Sonderwertung innerhalb des Laufs.
Der erste Startschuss fällt um 11
Uhr für den 600 Meter kurzen
Bambinilauf. 15 Minuten später
folgt der 1,2 Kilometer lange Kinderlauf. Um 11.45 Uhr startet das
Hauptfeld mit Läufern, Walkern
und Nordic-Walkern seine 11-Kilometer-Schleife um das Seepark Stadion. Die 22-KilometerLäufer werden um 12.15 Uhr auf
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6 LOKALES
Der Sonntag · 16. Oktober 2016
Ruhen lassen und
Vorschläge sammeln
Einladung zum Experiment
Von 16. bis 23. Oktober findet in Freiburg die WOCHE DER STILLE statt
Wie geht es auf dem Platz der ALTEN SYNAGOGE weiter?
Nachdem auf dem Platz der Alten Synagoge in Freiburg Fundamentreste des von den Nazis
1938 niedergebrannten Gotteshauses gefunden wurden, ist
weiterhin unklar, wie es mit dem
Platz weitergeht. Geplant war,
den Platz gegenüber dem Stadttheater bis 2018 in eine große
Freifläche mit Wasserbecken
umzugestalten.
Die Arbeiten auf dem Areal gehen zwar weiter, im Bereich, in
dem das Wasserbecken entstehen soll – dort hat die Synagoge
seit 1869 gestanden –, ruhten sie
in dieser Woche jedoch.
Denn nachdem die Israelitische Gemeinde von den Funden
in Kenntnis gesetzt worden war,
gab es schon erste Gespräche
mit Mitgliedern, die darauf hindeuteten, dass es von ihrer Seite
keine Zustimmung geben wird,
den Platz wie geplant fertigzubauen. Um das Wasserbecken
realisieren zu können, müssten
etwa drei Reihen der gefundenen Steine abgetragen werden.
Das ist ein Großteil dessen, was
aktuell freigelegt ist. Der Rest des
Fundamentes sollte dann dokumentiert und mit einer Schutzschicht versehen werden, bevor
er wieder überbaut wird.
Die Israelitische Gemeinde
hat hierzu einen Brief an ihre
Mitglieder verfasst, in dem sie
dazu aufgefordert werden, Vorschläge für das weitere Vorgehen
zu machen. Anfang November
sollen dann alle Mitglieder zu einer außerordentlichen Gemeindeversammlung
zusammenkommen und abstimmen. Voraussichtlich in der zweiten Novemberwoche wolle man die
Entscheidung der Stadtverwaltung dann schriftlich mitteilen,
sagt die Erste Vorsitzende der Israelitischen Gemeinde in Freiburg, Irina Katz.
Bereits in dieser Woche waren
Gemeinderats- und Verwaltungsmitglieder vor Ort gewesen, Katz konnte nicht anwesend
sein, da der Termin auf den jüdischen Feiertag Jom Kippur fiel,
und wurde durch den Anwalt
Detlev Heyder vertreten. Vorschläge, die auf den ersten Blick
naheliegend erscheinen – eine
Glasdecke über den Fundamenten als Boden des Wasserbeckens
etwa – seien schwer oder gar
nicht realisierbar, erklärt das
Tiefbauamt, und auch das Amt
für Denkmalschutz spricht sich
für die seit 2004 geplante Variante aus. Eine Neuplanung
könnte bis zu einer Million Euro
zusätzlich kosten.
Als 2004 entschieden wurde,
dass ein zehn Zentimeter hoher
Wasserspiegel an die Alte Synagoge und ihre Zerstörung erinnern soll, saß die Israelitische
Gemeinde mit am Tisch und gab
ihre Zustimmung. Dieser Wasserspiegel soll so ruhig liegen,
dass die Gedenktafel, die bisher
auf dem Platz stand, an seinem
Grund noch gut lesbar sein soll.
Jedes weitere Element in dem Becken verwirble das Wasser, einfach integrieren könne man die
Steine also nicht, heißt es von
Seiten der Stadt. Die Zustimmung der Israelitischen Gemeinde sei jedoch in der Annahme erfolgt, dass im Boden keine
Reste ihres ehemaligen Gebetshauses mehr ruhen. Nun brauKNG
che es einen Plan B.
Das rot-weiße Absperrband verläuft dort, wo einst die Außenmauern
FOTO: KANG
der Alten Synagoge standen.
Deine Frau mag
immer Theater?
Das nervtötende Piepsen
der Straßenbahntür, der
Baulärm vor der Haustür,
der ständige Geräuschpegel
im Großraumbüro: Stille
ist die große Sehnsucht vieler Menschen. Wie man sie
jenseits von Berggipfeln
und Schweigeklöstern erreichen kann, lässt sich bei
der „Woche der Stille“ in
Freiburg herausfinden.
SIGRUN REHM
„Wir leben in einer ständigen
Reizüberflutung, die uns in einen anhaltenden Alarmzustand
versetzt, ganz so, als wären wir in
einer extremen Notsituation“,
sagt der Freiburger Allgemeinmediziner Johannes Latzel. Das
sei ein kollektives Phänomen,
das immer mehr Menschen betreffe, bereits Kinder erlebten es.
Die Nerven sind angespannt, der
Körper erzeugt Stresshormone,
bereit für Kampf oder Flucht:
„Viele Menschen kommen aus
diesem Stresszustand gar nicht
mehr heraus – und das macht
uns krank“, erklärt Latzel. Chronische Leiden von Migräne über
Herzprobleme bis zur Depression können die Folge sein. Auszeiten wie der Sonntag als Ruhetag
oder das Zwölf-Uhr-Läuten vom
Kirchturm als Moment des Innehaltens seien für viele Menschen
selten geworden, sagt Irene
Leicht, evangelische Stadtpfarrerin in Freiburg: „Unser Lebensrhythmus ist kurzatmig, wir sind
ganz auf Effektivität gepolt.“
Doch mit der Stille sei eine Kraftquelle verloren gegangen.
Irene Leicht hat zum zweiten
Mal zusammen mit einem interdisziplinären Team nach Frankfurter Vorbild eine „Woche der
Stille“ in Freiburg organisiert.
Beteiligt sind neben dem Arzt Johannes Latzel auch Psychotherapeuten, Religionswissenschaftler, Künstler sowie Vertreter von
Judentum, Buddhismus, Islam
und christlichen Kirchen. Vom
16. bis 23. Oktober gibt es zahlreiche Vorträge und Workshops,
Konzerte, Filme, Lesungen und
Ausstellungen zum Thema. „Unser Ziel ist es, Stille in vielen Facetten und Dimensionen erlebbar zu machen und damit Menschen mit unterschiedlicher
Wo und wann kann man im Trubel der Stadt Stille finden? Genau hier und jetzt, meinen die Veranstalter
FOTO: RITA EGGSTEIN
der Freiburger „Woche der Stille“ und wollen zeigen, wie es gelingen kann.
Herkunft und Interessen anzusprechen“, sagt Irene Leicht.
In ihrem Verständnis ist Stille
weit mehr als die Abwesenheit
akustischer und sonstiger Reize,
sie ist ein Zustand, der auch im
größten Trubel eintreten kann.
„Stille ist für den Menschen elementar und existenziell“, sagt
die Pfarrerin und verweist auf
das Stillen des Säuglings und auf
das Zuhören als Bestandteil aller
Kommunikation. Ob man Lärm
als belastend erlebt oder nicht,
hänge davon ab, ob sich das Nervensystem in einem angespannten oder einem entspannten Zustand befindet, erklärt Mediziner Latzel: „In Indien habe ich
beobachtet, wie Menschen direkt an einer stark befahrenen
Straße wunderbar schlafen können, sie sind entspannt und haben daher mit dem Lärm kein
Problem.“ Wie man Entspannung und Gewahrsein mit Hilfe
von Stressbewältigung durch
Achtsamkeit (Mindfulness-based Stress Reduction – MBSR) erreichen kann, wollen er und der
katholische Pfarrer Michael
Schweiger beim „Stadtretreat“
zeigen, das vom 17. bis 21. Oktober, jeweils 11 bis 12.30 Uhr, im
Franziskussaal,
Prinz-EugenStraße 2, stattfindet. „Die MBSRÜbungen trainieren das Nervensystem, so dass man schon in-
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Alle Events, Theatertermine und Konzerte
nerhalb kurzer Zeit erleben
kann, wie die Stressparameter
kleiner werden“, berichtet Latzel.
Die Hochachtung der Stille sei
ursprünglich ein Element aller
Religionen, sagt Irene Leicht:
„Gemeint ist damit die Stille, die
den Hintergrund aller Geräusche bildet und in der sich das
Wesentliche zeigt.“ Was es damit
auf sich hat, will Bernhard Uhde,
Theologieprofessor an der Universität Freiburg, am 18. Oktober
in seinem Vortrag „Der Sturm
und die Stille – oder: das Zentrum der Religionen“ erläutern.
Bei einem „spirituellen Straßenexperiment“, inspiriert von den
„Exerzitien der Straße“ des Berliner Jesuiten Christian Herwartz,
machen sich die Teilnehmer am
22. Oktober, 14 bis 18 Uhr, auf die
Suche nach heiligen Orten in der
Stadt – ob bekannt oder fremd,
idyllisch oder beunruhigend.
Jeder sei zur „Woche der Stille“
eingeladen, auch und gerade wer
im Alltagslärm eigentlich keine
Zeit dafür hat, sagt Irene Leicht.
Beim „Schweigen für den Frieden“, täglich von 12 bis 12.05 Uhr,
könne jeder mitmachen und
zwar an dem Ort, wo er gerade
ist: „Es ist ein Experiment“, sagt
Leicht, „die Teilnehmer können
gespannt sein, was sich dadurch
in ihnen selbst und in der Stadt
verändert.“
WIR ERZÄHLEN
KEINE MÄRCHEN
FAKTEN
WOCHE DER STILLE vom 16.
bis 23. Oktober in Freiburg
(Auszug): 16. Oktober, 15 Uhr,
Auftaktveranstaltung auf
dem Rathausplatz + 18.30 bis
20 Uhr, Tanzperformance
„Still Standing“ der School
of Life and Dance, Platz der
Alten Synagoge, Rotteckring
++ 17. Oktober, 18 bis 19 Uhr,
„Wenn die Gedanken zu laut
werden“, Meditation zur inneren Stille im Tibet Kailash
Haus, Wallstraße 8 ++ 18.
Oktober, 20 Uhr, Vortrag
„Der Sturm und die Stille –
oder: das Zentrum der Religionen“, Katholische Akademie, Wintererstraße 1, Eintritt 6 Euro ++ 19. Oktober,
17 bis 19.30 Uhr, Sufi-Meditation, Bildungsstätte Ehe
und Familie, Talstraße 29 ++
20. Oktober, 19 Uhr, „Silent
Dinner “ im Pausenraum,
Burgdorfer Weg 19, Karten
für 17 Euro beim C-Punkt,
Herrenstraße 30 ++ 22. Oktober, 14 bis 18 Uhr, „Exerzitien der Straße“, Kooperatur, Münsterplatz 36a.
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1-L-Flasche
0.39
Sheba Katzennahrung verschiedene Sorten,
85-g-Schale (100 g = € 0,46)
Kabeljau-Loins aus dem NordostAtlantik, das beste Stück vom Kabeljau,
leicht bekömmliches Fleisch, ohne
Haut, ideal zum Braten, 100 g
Brustkern/Siedefleisch vom
Jungbullen, für eine kräftige
Fleischbrühe, 1 kg
0.88
Frühstücksschinken Rohschinken
mild geräuchert, 100 g
2.
22
0.77
1.77
0.88
1.22
Prager Edelkochschinken
saftiger Hinterschinken im pikanten Aalrauch geräuchert, 100 g
Seelachsfilets gefangen im NordostAtlantik, festes Fleisch perfekt zum
Braten, 100 g
3.66
Dallmayr Kaffee Classic vakuum gemahlen, 500-gPackung (1 kg = € 7,32)
0.88
Gaggli Frischeier Teigwaren verschiedene Ausformungen,
250-g-Packung (100 g = € 0,35)
0.88
Golden Toast verschiedene Sorten,
500-g-Packung (1 kg = € 1,76)
2.49
Vittel Mineralwasser Packung mit 6 x 1,5-L-PETFlaschen zzgl. Pfand (1 L = € 0,28)
1.77
Breisgauer Mineralwasser verschiedene
Sorten, Kiste mit 12 x 0,7-L-Flaschen zzgl.
Pfand (1 L = € 0,21)
0.59
Pepsi-Cola* auch light*, Schwip
Schwap*, Mirinda und weitere Sorten
(*koffeinhaltig), 1,5-L-PET-Flasche zzgl.
Pfand (1 L = € 0,39)
0.65
Ritter Sport Schokolade Bunte
Vielfalt verschiedene Sorten, z. B.
Alpenmilch, 100-g-Tafel
3 Stück
nur
1.
79
Chiquita
Bananen
C
die ideale Zwischenmahlzeit, 1 kg
0.79
Unsere Heimat
echt & Gut Endivien
aus Deutschland,
Klasse I, Stück
2.
49
Trauben hell „Italia“
oder rot„Red Globe“ aus Italien, Klasse I, 1 kg
2.00
Berliner mit feiner Fruchtfüllung
aus schwarzer Johannisbeere und
Himbeere‚ herrlich zum Reinbeißen,
auch aus der SelbstbedienungsBackwarenwelt, 3 Stück nur
1.
49
MiniRispentomaten
aus Holland,
Klasse I,
400-g-Packung
(1 kg = € 3,73)
1.
99
Walliser Brot
500-g-Laib
(1 kg = € 3,98)
Roggenmischbrot
mit Sauerteig,
Sojaschrot und
Walnüssen.
1.29
Voralberger Bergkäse Österreichischer
Hartkäse, aus Rohmilch, mind. 45% Fett
i. Tr., 10 Monate gereift, aromatischwürzig im Geschmack, 100 g
1.69
V
h i Mont
M
D’ AOP
ö
Vacherin
D’or
AOP, F
Französischer Weichkäse aus Rohmilch,
mind. 50% Fett i. Tr., saisionale Käsespezialität aus Frankreich, 6 Wochen
gereift in einem Band aus Fichtenholz,
cremig-mild und leicht süßlich im
Geschmack, 100 g
11.11
Fürstenberg Premium Pilsener
oder Export Kiste mit 20 x 0,5-LFlaschen zzgl. Pfand (1 L = € 1,11)
3.99
Freixenet Sekt verschiedene Sorten,
0,75-L-Flasche (1 L = € 5,32)
5.49
Jelzin Vodka auch Citron 37,5% Vol.,
0,7-L-Flasche (1 L = € 7,84)
0.99
Hengstenberg Mildessa
mildes Weinsauerkraut
traditionell Abtropfgewicht 770 g
(1 kg = € 1,29), 810-g-Dose
Charakteristik:
Rubinrot, würzig, etwas rauchige Nase,
angenehm süßlicher Nachhall,
passt zu Fleisch, weichem Käse
und Federwild.
Trinktemperatur
16-18 °C
2.00
Der Winter kommt, wir machen Platz:
Marktbier Weizen
1-L-Bügelflasche zzgl. Pfand
6.66
Ti
Quinta de San Francisco Tinto
trockener
Rotwein aus Portugal, 0,75-L-Flasche
(1 L = € 8,88)
3.99
AUS DER EDITION HIEBER:
R
Schliengener Sonnenstück Gutedel
trocken Q.b.A., 0,75-L-Flasche
(1 L = € 5,32)
0.66
Hengstenberg Altmeister Essig verschiedene Sorten, 0,75-L-PETFlasche (1 L = € 0,88)
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Smarts ermittelt werden. Des Weiteren erklärt sich der Gewinner des Smarts damit einverstanden, dass die am Auto angebrachte HIEBER-Werbebeklebung dauerhaft auf dem Auto angebracht
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LOKALES 11
Der Sonntag · 16. Oktober 2016
Cannabis aus der Apotheke
Die erste HANF-APOTHEKE in Basel ist eine Pioniertat: Noch darf sie nämlich keine Medikamente verkaufen
In Basel hat die erste „HanfApotheke“ eröffnet. Dabei
geht es nicht ums Kiffen.
Und eigentlich auch nicht
um eine Apotheke. Jedenfalls noch nicht.
BORIS BURKHARDT
Die neue Hanf-Apotheke in Basel ist kein Comeback der Hanfläden aus den Neunzigern, als es
in Basel derer angeblich mehr
gab als Bäckereien. Denn Volkan
Kaymaz und Yilmaz Simsir sind
angetreten, um die automatische Verknüpfung zwischen Haschisch und Hanf zu durchbrechen. Zeitgleich eröffneten die
beiden 37-Jährigen in Bern und
Basel eine Hanf-Apotheke und
möchten zeigen, was Hanf noch
sein kann außer Droge: Müsli,
Körperpflege, Wellnessprodukt,
Medizin.
Der kleine Laden in der Güterstraße 185 im Gundeli-Quartier
ist zehn Tage nach der Eröffnung
noch sehr sparsam eingerichtet:
Die Produkte stehen einzeln an
einer Wand. Hinter dem Glastresen sitzt eine von insgesamt vier
Mitarbeiterinnen. „Hanf taugt
zu viel mehr als nur zum Kiffen“,
stellt Kaymaz klar und nennt
zum Beispiel die wertvollen Fettsäuren im Hanföl. Im Dezember
2015 gründeten Kaymaz und
Simsir die Firma Swiss Cannabis
SA in Härkingen, die Hanf genetisch entwickelt, anbaut, erntet
und von Partnern weiterverarbeiten lässt. Alle Produkte sind
also aus eigenem Anbau.
„Wir haben im persönlichen
Umfeld Menschen gesehen, die
von den Vorzügen des Hanfs
profitiert haben“, erklärt Kaymaz
die Motivation, sich vertieft mit
dem Thema Cannabis auseinanderzusetzen: „Die Dämonisie-
rung des Hanfs endet
langsam.“ Kaymaz ist
überzeugt, dass die neuesten Forschungsergebnisse über die positive
Wirkung von Cannabis
schnell auch die öffentliche Meinung in Europa ändern werden: „Der
Zeitgeist stimmt jetzt.“
Deshalb der Schritt
zu den Hanf-Apotheken
als Verkaufsstellen für
Endkunden. Simsir zeigt auf das
Hanföl und das Hanfmüsli im
Regal: „Superfood“ heißen diese
Nahrungsmittel in der Branche,
weil sie extrem reich an Nährstoffen, Vitaminen und Mineralstoffen seien, erklärt er.
Daneben weitere kleine und
große Packungen mit kosmetischen Hanfprodukten als Balsam und Tropfen. Was diese bewirken? Das dürfen die beiden
nicht sagen. „Wir dürfen keine In-
dikationen geben und keine
Heilversprechen machen“, sagt
Kaymaz. Der Kunde muss bereits
wissen, was er will und wie die
Produkte wirken. Eine Beratung
ist nicht möglich: „Ich darf nur
sagen, dass die Balsame das
Wohlbefinden fördern“, sagt Kaymaz entschuldigend.
Eine Apotheke, die nichts über
die Wirkung ihrer Produkte erzählen darf – fast immer bei
solch absurden Situationen ist
das Gesetz schuld. Das
Schweizer Recht erlaubt es
nämlich noch nicht, Hanfprodukte mit einem THCGehalt von mehr als einem
Prozent zu verkaufen. „Für
die Zulassung als Medikamente braucht es noch einige Studien“, erklärt Kaymaz. In Deutschland ist die
Verschreibung von Heilmitteln auf Hanfbasis erlaubt, wenn es sich um Zubereitungen handelt, die als Fertigarzneimittel zugelassen sind.
In der Schweiz hingegen darf
Hanf bisher nur als Rohstoff verkauft werden, was auf die Produkte der Hanf-Apotheke zutrifft. In der gesamten Schweiz
gibt es laut Simsir nur zwei Apotheken, die an Patienten mit einer Ausnahmebewilligung den
Hauptwirkstoff des Hanfs, das
Dronabinol, zu medizinischen
Zwecken abgeben dürfen.
Headliner-Deadline
für „Rock am See“
JAHRESTAG
Deportation
vor 76 Jahren
KOKO : Marc Osswald jetzt alleiniger Geschäftsführer
Als eine Art Generationswechsel
sieht der Konzertveranstalter
Koko & DTK Entertainment die
Entscheidungen, die in dieser
Woche bekannt wurden: Dieter
Bös (62) und Armin Nissel (63),
beide Mitgründer der Agentur,
ziehen sich als Geschäftsführer
und Gesellschafter zurück, alleiniger Geschäftsführer wird zum
1. November Marc Osswald (52).
Und das Büro in Konstanz wird
geschlossen, während jene in
Freiburg und Tübingen erhalten
bleiben sollen.
„Das ist ein Prozess der letzten
Jahre“, sagt Osswald über den
Rückzugvon Bös und Nissel. Und
nachdem die Trennung von den
beiden in Konstanz arbeitenden
Kollegen feststand und man sich
die Betriebszahlen anschaute,
habe man sich darauf verständigt, dass es keinen Sinn macht,
das Büro in Konstanz aufrecht zu
erhalten. Vier Arbeitsplätze gehen so verloren, die Auszubildenden werden übernommen.
„Wir hatten in der Vergangenheit schon des Öfteren über unseren Rückzug gesprochen, jetzt
sahen wir den richtigen Zeitpunkt“, sagt Dieter Bös. Er gehört
mit Nissel zu den Gründervätern
des 1978 ins Leben gerufenen
Veranstalters, ist ein RockmusikFachmann und hat schon viele
interessante Namen für Koko
verpflichten können. Damit soll
auch in Zukunft nicht Schluss
sein, allerdings nicht mehr in
Festanstellung. „Ich werde als
selbstständiger Music Consultant weiter auch für Koko arbeiten“, sagt Bös.
Im Zusammenhang mit der
Veröffentlichung der Personalien wurde auch bekannt, dass
Marc Osswald über die Rentabilität von „Rock am See“ in Konstanz nachdenkt. Zuletzt gab es
am Bodensee mit den Headlinern Muse und Kings of Leon
zwei schwächer besuchte Festivals. Osswald nennt eine Deadline, bis Weihnachten würde er
gerne einen Headliner für „Rock
am See“ bekanntgeben können.
Sollte das nicht gelingen, sinke
die Wahrscheinlichkeit, dass das
eintägige Festival steigt, mit jedem Tag. „Ich möchte keinen
Vorverkaufsstart im April, dann
ist der Vorlauf zu kurz.“ Auch das
Zeltfestival in Konstanz, dessen
Austragung im Jahr 2017 bereits
feststeht, will sich Osswald noch
einmal anschauen. „Eine CashCow (Geldkuh, sinngemäß Goldesel) war das zuletzt auch nicht
gerade.“
Der scheidende Dieter Bös
sieht derweil die Geschäftsführung des Konzertveranstalters
bei Marc Osswald in gute Hände
gelegt. „Die letzten 15 Jahre hat er
sich als ein toller und kompetenter Partner erwiesen, ich sehe
Koko bei ihm ohne EinschränOSC
kung in guten Händen.“
„Der Name ,Apotheke’ ist zukunftsweisend“, versucht Simsir
deshalb zu erklären. Mittelfristig
wollten die beiden eine lizensierte Heilpflanzen-Apotheke eröffnen. Ein hoffnungsvolles Unternehmen nicht ohne Risiko, das
vom Apotheker Samuel Büechi
unterstützt wird, der laut Simsir
auf die Entwicklung und Zulassung pflanzlicher pharmazeutischer Produkte und Arzneimittel spezialisiert ist und für das
Netzwerk unter den Basler und
Berner Apothekern sorgt. Kaymaz sieht seine Filialen als „Pionierarbeit“. Simsir ergänzt: „Wir
wollen die Diskussion anregen.“
Sie rechnen mit ein bis fünf Jahren bis zur Kantonslizenz.
Derzeit stehen die Quasi-Heilmittel aus Hanf für deutsche
Kunden noch nicht zur Verfügung: Zumindest müssen Kaymaz und Simsir die Formalitäten
mit dem Zoll erst noch abklären.
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Am kommenden Sonntag, 23.
Oktober, liegt die Deportation
der badischen Juden nach Gurs
genau 76 Jahre zurück. Aus diesem Anlass findet um 12.30 Uhr
eine Gedenkveranstaltung beim
Mahnmal auf der Wiwilli-Brücke
statt.
Dort liegt seit Oktober 2003
ein Mantel aus Bronze und erinnert an die mehr als 450 jüdischen Bürger Freiburgs und des
Umlandes, die am 22. Oktober
1940 auf Befehl der nationalsozialistischen Gauleitung von
der Güterhalle des Freiburger
Bahnhofs in das südfranzösische Lager Gurs deportiert wurden. Dort kamen viele von ihnen
durch Hunger und Krankheit
um, die meisten aber wurden im
Vernichtungslager Auschwitz ermordet.
Organisiert wird das Gedenken vom Kulturamt der Stadt
Freiburg, der Israelitischen Gemeinde, dem DGB, der Rosa Hilfe
und vielen weiteren Zusammenschlüssen. Am Montag, 23. Oktober, liest außerdem Dory Sontheimer ab 19 Uhr aus ihrem
Buch „Die sieben Schachteln“,
das auf ihrer Familiengeschichte
beruht. Ihre Großeltern waren
Juden aus Freiburg. Die Lesung
findet im Goethe-Institut, WilDS
helmstraße 17, statt.
Luisenhöhe weicht Neubau
Kommende Woche werden die Entwürfe des ARCHITEKTENWETTBEWERBS in Horben öffentlich vorgestellt
Dieter Bös (links) arbeitet Koko nur noch zu, Marc Osswald hat ab NoFOTOS: ZVG/SCHNEIDER
vember die alleinige Geschäftsführung inne.
Das frühere Hotel Luisenhöhe in
Horben soll abgerissen und
durch einen Neubau ersetzt werden. Bürgerinnen und Bürger
können am kommenden Mittwoch, 19., und Donnerstag, 20.
Oktober, die fünf Entwürfe des
Architektenwettbewerbs jeweils
zwischen 16.30 und 19 Uhr in der
Luisenhöhe ansehen. Eine Bürgerinformation mit Investoren,
des Vorsitzenden des Preisgerichts und dem auf Platz ein gesetzten Architekturbüro findet
am Donnerstag, 3. November,
18.30 Uhr im Ratssaal des Rathauses in Horben statt.
Das
Preisgerichtsverfahren
unter dem Vorsitz des früheren
Freiburger Stadtplanungschefs
Wulf Daseking hat am 5. Oktober
zwei von fünf eingesandten Bewerbungen aussortiert. Die übri-
gen drei Arbeiten wurden in eine
Rangfolge gebracht, wobei die Jury sich auf einen klaren Gewinner einigen konnte.
Ursprünglich hatte der Freiburger Gastronom Toni Schlegel
geplant, das traditionsreiche Hotel zu sanieren. Doch die Auflagen erwiesen sich als unerfüllbar, so dass Schlegel das 2011 erworbene Haus an eine Investorengemeinschaft, der er selbst
angehört, verkauft hat. Die will
nun ein modern-luxeriöses Ressort-Hotel mit 80 Zimmern und
10 Suiten, Wellness- und Fitnessbereich, Innen- und Außengastronomie, Bankett- und Tagungsräumen sowie Parkdeck und Außenanlagen errichten. Die wegen ihrer spektakulären Lage
beliebte Luisenhöhe steht seit
DS/RIX Die Tage der Luisenhöhe sind gezählt.
vier Jahren leer.
FOTO: TANJA BURY
12 LOKALES
Der Sonntag · 16. Oktober 2016
Grüne strebt
Direktmandat an
Partei nominiert KERSTIN ANDREAE für Bundestagswahl
Die Grünen-Bundestagsabgeordnete Kerstin Andreae (47)
wird für ihre Partei auch 2017 im
Wahlkreis Freiburg für den Bundestag kandidieren. Andreae bekam am Donnerstag bei einer
Mitgliederversammlung 48 von
57 Stimmen. Spontan zur Kandidatur hatte sich Georg Berberig
(49), Diplompsychologe und Angestellter im Briefzentrum, entschieden. Berberig bekam drei
Stimmen.
Kerstin Andreae sitzt seit
2002 für den Wahlkreis Freiburg
im Bundestag. Nachdem Gernot
Erler für die SPD aus Altersgründen nicht wieder antritt, rechnet
sich die dreifache Mutter Chancen auf das Direktmandat aus.
Das hatte zuletzt der CDU-Politiker Matern von Marschall gewonnen, nachdem es zuvor Erler
vier Mal in Folge geholt hatte.
Über die Nachfolgevon Erler entscheidet die SPD im November.
Von Marschall könnte durch die
AfD unter Druck kommen.
„Wir kämpfen um jede Stimme. Wir kämpfen gegen den Nationalismus und für Europa.
Grüne Politik ist ökologisch, ökonomisch vernünftig und bietet
sozialen Schutz. Nicht nur in
Freiburg verteidigen wir vehement die tolerante und weltoffene Gesellschaft. Ich bewerbe
mich auch als Spitzenkandidatin
in Baden-Württemberg“, sagte
Andreae nach ihrer Wahl.
Sandra Detzer kündigte anschließend an, beim kommenden Landesparteitag für den Vorsitz der Grünen im Land zu kandidieren. Amtsinhaberin Thekla
Walter tritt nicht wieder an. DS
Sandra Detzer und Kerstin Andreae (rechts).
FOTO: PETER HERMANN/ZVG
Gerne auf dieWaage schauen
Bei der Weinlese in IHRINGEN sorgen hohe Oechslezahlen für zufriedene Gesichter
Der warme Herbstanfang
hat gutgetan. Ein Lächeln
ist in den Gesichtern der
Winzer zu sehen, die bei der
Abgabe ihrer Trauben in
den Winzergenossenschaften ihr Mostgewicht erfahren. Aber zugleich plagen
viele Nachwuchssorgen. Ein
Besuch bei der Weinannahme in der Winzergenossenschaft in Ihringen.
OTTO SCHNEKENBURGER
Die Weinlese prägt den Ort. Immer wieder sind Traktoren samt
Anhängernvoller Trauben zu besichtigen, in der Winzerstraße –
wie sollte sie auch sonst heißen?
– stehen sie schließlich in einer
langen Reihe.
Emil Mössner ist einer von ihnen. Und sein Gut ist ein nicht
alltägliches und gefragtes. Cabernet Mitos hat Mössner in seinen Bottichen. Da bei dieser Rotweintraube die Farbpigmente
nicht nur in den Beerenschalen,
sondern auch im Fruchtfleisch
stecken, bringt sie einen besonders kräftigen Farbton. Rund 90
Grad Oechsle (eine Maßeinheit
für die Dichte des Traubenmostes und damit den natürlichen
Zuckeranteil) wurden gerade bei
seinen Trauben gemessen, mehr
als 95 Grad Oechsle sogar zuvor
bei den Weiß- und Grauburgundertrauben. Also durchweg Weine mit dem Prädikat Spätlese.
Und auch die Menge stimmt.
–
Mehr als drei Millionen
KURZ GEFASST
Liter Wein pro Jahr
–
GLASFASER
Der Osten bekommt schnelles Internet
Die Stadt Freiburg hat von der Telekom die Zusage erhalten,
den Osten auf eigene Kosten bis Ende 2017 zu erschließen
– Ebnet und Kappel sollen somit auch bald ans Glasfasernetz
kommen. Nachdem die im letzten Jahr vorgelegte Machbarkeitsstudie zur Breitbandversorgung in Freiburg ergeben hatte,
dass besonders die Ortschaften im Freiburger Westen und
Osten langsame Internetverbindungen haben, hatte die Stadt
DS
nach Lösungen für ein schnelles Netz gesucht.
LUPUS
Behandeln auf Augenhöhe
Unter dem Titel „Arzt und Patient gemeinsam gegen Lupus
und Rheuma“ findet am kommenden Samstag, 22. Oktober,
von 9 bis 13.30 Uhr ein Arzt-Patienten-Seminar im Großen
Hörsaal der Medizinischen Uniklinik, Hugstetter Straße 55
in Freiburg, statt. Das Seminar wird von der Selbsthilfegemeinschaft Lupus Erythematodes, dem Rheumazentrum Südbaden
und der Cogitando GmbH organisiert und richtet sich an
Rheumatologen sowie an Patienten mit einer rheumatischen
Grunderkrankung. Eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
Rückfragen an Doris Kugler unter der Telefonnummer
DS
07664/78 59.
HEUTE
Familiennachmittag zu Drucktechniken
Von 14 bis 16 Uhr findet heute im Haus der Graphischen
Sammlung – im Augustinermuseum am Augustinerplatz
– ein Familiennachmittag unter dem Titel „Wir machen Druck!“
statt. Familien mit Kindern ab 5 Jahren können es Hans Baldung
Grien gleichtun und einfache Drucktechniken im Atelier
erproben. Für Erwachsene kostet die Teilnahme 3 Euro zuzüglich
DS
Eintritt, Kinder zahlen nur 3 Euro.
auf alle
Winterartikel
inkl. Beratung
statt
BF Snowboard inkl. BF Bindung
inkl. Beratung
le sieben Tage spritzen, erzählt
Mössner. Seinem Winzer-Kollegen Matthias Jakob machte die
Peronospora noch mehr zu
schaffen. 20 Prozent der Ernte
habe er im Mai verloren. Jetzt
aber frohlockt er angesichts von
Spät- und Grauburgundertrauben mit mehr als 100 Grad
Oechsle. Sowohl Mössner als
auch Jakob leben nicht nur vom
Weinbau. Und sie haben Kinder,
die zwar mithelfen, aber kein Interesse besitzen, die Arbeit einmal zu übernehmen. „Winzer
sein muss man wollen, wegen
dem Geldverdienen kann man
bis
statt
Skischuh Lange
RX 110 Women
inkl. Beratung
inkl. Beratung
in der Klarastraße
statt
Skischuh Lange
RS 110 Wide
(Belag + Kanten schleifen + wachsen)
Ski-ServiceAktion bis
5. November
ab
es nicht machen“, sagt Jakob. Insofern hat er sogar Verständnis
für seinen Nachwuchs. Doch dadurch werde es am Kaiserstuhl
in den nächsten Jahren und Jahrzehnten zu einem großen Strukturwandel kommen, wenige große Betriebe werden die Flächen
von vielen kleinen übernehmen.
Im August dieses Jahres, also
kurz vor der Ernte, drohte dann
auch noch die Kirschessigfliege.
In Zusammenarbeit mit dem
Staatlichen Weinbauinstitut untersuchte die WG daher wöchentlich entnommene Beerenproben unter dem Mikroskop
Rund 300 Winzerfamilien liefern der Winzergenossenschaft
(WG) derzeit ihre auf einer Flä> HERBSTAUSKLANG, heute,
Sonntag, 16. Oktober, Winzergeche von 300 Hektar gewachsenossenschaft Ihringen, unter andenen Trauben ab. Die Burgunrem mit Erntedankgottesdienst,
dersorten, Müller-Thurgau und
Erntedankumzug und UnterhalSilvaner gehören dazu, aber
tungsprogramm, Zeiten und Orte
auch Gewürztraminer und Charfinden sich im Internet auf
donnay sowie Merlot und Caberwww.winzergenossenschaft-ihrinnet Sauvignon bei den Roten.
gen.de unter „Aktuelles“.
Das Groß der Anlieferer ist aus
Ihringen, 35 sind Vollerwerbsbetriebe. Drei bis 3,4 Millionen Liter Wein werden in der WG pro
Jahrgang produziert. Auch 2016
wird sie bei dieser Menge landen. Wenn die Winzer damit
glücklich sind, liegt das auch daran, dass es vor ein paar Monaten
nicht gut aussah. Die ergiebigen
Regengüsse im Mai und Juni haben die Pilzkrankheit Peronospora, auch „falscher Mehltau“
genannt, an vielen Reben entstehen lassen, erzählt Kellermeister
Werner Hassler. Über Wochen
musste Pflanzenschutzmittel
eingesetzt werden, bei einigen
Winzern war es schlicht zu spät.
„20 Prozent der Winzer hatten
Schäden, die zwischen 10 und 70
Prozent ihres Besitzes betrafen.“
Ja, er hatte im Mai Probleme Werner Hassler (links) nimmt als Kellermeister der Winzergenossenschaft Ihringen die Trauben von rund
FOTOS: OSC
mit der Peronospora, musste al- 300 Winzern an, die holen sich den Trester (rechts) ihrer Trauben mitunter.
statt
Fischer Ski
RC4 WC SC inkl.
RC4 Z12 Bindung
Trauben im Auskippbehälter auf dem Weg zur Abbeermaschine, die
FOTO: OSC
die Beeren vom Stielgerüst trennen wird.
auf Eiablagen. Sie konnte zu ihrem Glück bald Entwarnung geben. „Die Kirschessigfliege ist in
diesem Jahr nur punktuell aufgetreten, der mit relativ kühlen
Nächten verbundene heiße und
trockene Spätsommer hat sie
wohl ausgebremst“, freut sich
Hassler. Und die Arbeit im Weinberg. „Wenn die Winzer darauf
achten, dass die Trauben nicht
stark von Blättern bedeckt werden und mit Mulch dafür sorgen, dass das Gras nicht hoch
aufwächst, hilft das gegen die
Kirschessigfliege“, erzählt Hassler. Denn die mag keine direkte
Sonnenlichteinstrahlung.
Beim Müller-Thurgau und
beim Grau- und Spätburgunder
ist die Haupternte abgeschlossen. Am Wochenende wird bereits der Herbstausklang gefeiert
(siehe unten). Am Mittwoch war
gerade der Silvaner dran. Der ist
neben den generell für den Kaiserstuhl wichtigen Burgundersorten eine Ihringer Domäne.
„Mit 35 Hektar Anbaufläche geht
die Hälfte des gesamten badischen Silvaner-Anbaus durch
unsere Hände“, verkündet Werner Hassler nicht ohne Stolz.
Während Winzer um Winzer
seine Bottiche abliefert, findet
ein paar Meter weiter in Edelstahlbehältern
bereits
die
Maischegärung der Rotweintrauben statt. Gegenüber wird
der Weißwein mit einer modernen Drucklufttechnik gekeltert,
hier ist der Trester (die Beerenschalen und die Kerne) der Trauben bereits entfernt. Und bei
dem schließt sich in gewisser
Weise ein Kreislauf. Denn der
Trester wird gerne von den Winzern abgeholt, die dann Schnaps
daraus brennen.
inkl. Beratung
Ski, Snowboards, Touren- und Langlauf-Ski
Ski/Snowboard/Touren/Langlauf-Jacken und -Hosen
Ski/Snowboard/Touren/Langlauf-Schuhe
Nicht kombinierbar mit anderen Rabatten.
winter
opening
14. – 22. oktober
2016
Kaiser-Joseph-Straße 217, 79098 Freiburg
Klarastraße 100, 79106 Freiburg
LOKALES 13
Der Sonntag · 16. Oktober 2016
Gut gelaunt ist Richard Widmer, wenn er in zehn Tagen 1 800 Kilometer Fahrrad fahren, 38 Kilometer Schwimmen und rund 44 Kilometer laufen kann. Aber natürlich auch, wenn es dafür eine
FOTOS: KATRIN MEIER / ULTRATRIATHLON.CH
Medaille gibt.
„Es fühlt sich einfach gut an“
RICHARD WIDMER
aus Lörrach hat zehn Ultratriathlons in zehn Tagen absolviert, weil er Sport liebt
milie oder 5 000 Kilometer in
Mit einer Gesamtzeit von
fünf Wochen die Donau entlang
106 Stunden, 11 Minuten
ans Schwarze Meer und über
und 53 Sekunden hat RiGriechenland, Italien und die Alchard Widmer aus Lörrach pen zurück. „Es fühlt sich einfach gut an, sich regelmäßig zu
im September den Weltrekord im Deca Ultratriathlon bewegen.“ Wenn noch Zeit
bleibt, geht er schwimmen oder
eingestellt – also zehn Ultlaufen. Einmal ist er mit einem
ratriathlons in zehn Tagen. Freund in vier Tagen nach Frankfurt gejoggt.
Eine Qual? Nicht für Wid-
mer. Er sagt: „Ich leb’ vom
Spaß am Sport.“
KATHRIN GANTER
In einem Gemeinschaftsgarten
baut Richard Widmer eigenes
Gemüse an. Und einen Teil seiner Möbel hat er selbst gebaut.
„Ich mag Unabhängigkeit und
Selbständigkeit“, erklärt er. Von
Verkehrsmitteln sei er ungern
abhängig, weswegen er viel Rad
fährt. Sei es zur Arbeit beim Sozialen Arbeitskreis (SAK) von
Lörrach-Stetten zum Alten Wasserwerk, zum Besuch bei der 200
Kilometer entfernt lebenden Fa-
–
Zwang möge sein
Körper nicht, sagt er
–
So trainiert also einer, der zehn
Ultratriathlons an zehn Tagen in
Weltrekordzeit absolviert hat.
Die tägliche Distanz dabei entspricht der eines klassischen
Ironman: 3,8 Kilometer schwimmen, 180 Kilometer Rad fahren
und 42,195 Kilometer laufen.
Neun Männer haben diesen Deca im September in der Schweiz
absolviert, Richard Widmer hat
ihn in 106 Stunden, 11 Minuten
und 53 Sekunden gewonnen und
dabei den Weltrekord eingestellt.
Widmer ist kein verbissener
eiserner Mann, der nur nach
Trainings- und Ernährungsplänen lebt. Schon das Wort Training stört ihn: „Das suggeriert,
man mache Sport nur, um an
Wettkämpfen teilzunehmen.“ Er
genieße einfach die Bewegungsabläufe. „Sport ist für mich ein
Ausgleich. Er befreit, man kriegt
Abstand und wird fitter.“ Zum
Sport zwingen muss und will er
sich nicht. Es habe solche Phasen
gegeben, in denen er sich gedrängt habe, berichtet er, „aber
mein Körper wehrte sich“. Unter
der Woche, wenn neben der Arbeit wenig Zeit bleibe, könne es
auch sein, dass er gar keinen
Sport mache.
Zum Triathlon kam Richard
Widmer während seines Studiums der Sozialpädagogik an der
Universität Tübingen. Mit Hochschulwettkämpfen im Schwimmen habe es begonnen, berichtet der 34-Jährige, der von der
Schwäbischen Alb stammt. Er
habe Kontakt zu anderen Sport-
lern geknüpft und mit ihnen
trainiert, und irgendwann sei er
dann als Ersatzmann bei einem
Ironman gestartet. 2013 startete
und siegte er beim Doppeltriathlon in Neulengbach in Österreich – mit fast 23 Minuten Vorsprung vor dem Zweitplatzierten. 2014 lief er in Lensahn
(Schleswig-Holsten) seinen ersten Triple-Ultratriathlon und gewann ihn direkt.
–
3,8 Kilometer Schwimmen
als lockerer Start
–
Das sind nur einige seiner Erfolge. „Wenn ich mitmache, dann
will ich auch gewinnen“, sagt er.
Er habe Spaß an den Wettkämpfen und an der Anerkennung.
Die Atmosphäre, das Publikum,
das Treffen mit den anderen
Sportlern genieße er. Aber
manchmal sehe er Wettkämpfe
auch negativ, sagt Widmer. „Der
Fokus im Sport liegt zu sehr auf
dem Messbaren“, kritisiert er.
Und er erlebe es oft, dass sich an-
dere dabei überfordern, ihrem
Körper durch den Sport mehr
schaden als guttun, ihre eigenen
Grenzen nicht kennen.
–
„Man erlebt sich
selbst stark“
–
Wie hat sein Körper den Deca
verkraftet? „Die Strecke kriegt
man nicht hin, ohne dass was
zwickt“, sagt er. „Aber während
des Wettkampfs ging es mir immer gut.“ Er sei Dauerbelastung
gewohnt. Allerdings habe er nur
eine Nacht durchgeschlafen.
„Man braucht seinen Schlaf, und
es ist störend, wenn man aufwacht, und das Knie pocht.“ Am
lustlosesten sei er deshalb morgens gewesen. Aber nach 3,8 Kilometer Schwimmen sei man
wach und locker in den Tag gestartet.
Richard Widmer berichtet, der
Deca sei spannend gewesen,
„weil man sich selbst stark erlebt“. Eine Tiefphase habe er
während des Rennens nicht ge-
habt. „Ich habe meine Zeiten im
Auge behalten, überlegt, wie ich
den Wechsel schneller gestalten
kann, mich mit den anderen Teilnehmern unterhalten und die
Landschaft betrachtet“, sagt er.
Und bei den Marathons habe er
daran gearbeitet, seine Lauftechnik zu verbessern: „Ich hatte ja
genug Zeit.“
Vier Teilnehmer, unter ihnen
eine Frau, absolvierten in Buchs
den Double-Deca, also 20 Triathlons in 20 Tagen. Ist das sein
nächstes Ziel? Widmer verneint.
Dann müsste er einen großen
Teil seines Urlaubs für einen
Wettkampf opfern. „Wenn, dann
eher den Zehnfachen am Stück.“
Also die Strecke von zehn Ironmandistanzen, bei denen er es
sich selbst einteilen könne, wann
er schläft oder Pause macht.
Für das kommende Jahr hat er
bisher einen Double- und einen
Triple-Ultratriathlon
geplant.
Und wenn es passt, einen Urlaub: einmal quer durch
Deutschland laufen.
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14 LOKALES
Der Sonntag · 16. Oktober 2016
„Dauerhafte Notlage“
KURZ GEFASST
tung mit insgesamt 400 bis
500 neuen Einheiten, eventuell
Heidelberger Büro
sogar mit mehr. Ziel des Rahmenkonzepts sei es aber auch,
erhält den Zuschlag
dem Gebiet „Auf der Haid“ eine
Das Gebiet „Auf der Haid“ in
eigene Identität zu geben. Die
Freiburg soll zukünftig nach
Entscheidung, die die Experden Ideen des Architekturbüros tenkommission traf, war einMetris aus Heidelberg entwistimmig. Die beteiligten Beckelt werden. Das hat eine Exwohner hatten einen anderen
pertenkommission in dieser
Entwurf favorisiert, der sich
Woche beschlossen, wie die
jedoch als unrealistisch herBadische Zeitung berichtete.
ausgestellt habe, weshalb die
In den vergangenen Monaten
Vertreter der Bürger, die der
hatten sich vier ArchitekturJury angehörten, auch für den
büros Gedanken gemacht, wie
Entwurf aus Heidelberg gesich das Quartier einmal entstimmt hatten. Ob die Ideen
wickeln soll. „Auf der Haid“
nun tatsächlich umgesetzt werkönnten viele neue Wohnunden, ist jedoch noch nicht gegen entstehen, sagte Baubürsagt. Das Rahmenkonzept hat
germeister Martin Haag im
keinen verbindlichen CharakNachgang der Tagung der Exter. Zu Anfang des Jahres 2017
pertenkommission. Haag rech- muss zudem noch der Gemeinnet dabei laut Badischer Zeiderat darüber abstimmen. DS
AUF DER HAID
KUNST
Als Südbaden BESETZT war: Wolfgang Bocks über „Leben unter der Tricolore“
Die französische Besatzung
nach dem Zweiten Weltkrieg ist vielen in schlechter
Erinnerung. Der Arbeitskreis Geschichte im Rheinfelder Verein Haus Salmegg
hat nun das „Leben unter
der Tricolore 1945-1949“ am
Beispiel Rheinfeldens untersucht und zeigt vieles in
einem neuen Licht.
Herr Bocks, die französischen
Besatzer in Südbaden haben bis
heute einen viel schlechteren Ruf
als die amerikanischen und englischen. Sie sollen die besetzten
Gebiete ausgeblutet haben. Was
davon hält der Forschung stand?
Ateliers sind heute offen
Künstler aus Freiburg und der nahen Umgebung öffnen noch
heute zwischen 11 und 18 Uhr ihre Ateliers, um ihre neuesten
Arbeiten und deren Entstehung zu zeigen. Die vom Berufsverband Bildender Künstlerinnen und Künstler Südbaden
und dem Kulturwerk T 66 organisierte Veranstaltung findet
alle zwei Jahre statt und bietet Einblicke in das Schaffen von
Künstlern verschiedenster Gattungen von Bildhauerei über
Fotografie bis hin zur Performancekunst. Alle Teilnehmer
DS
sind unter www.offene-ateliers-freiburg.de zu finden.
WETTBEWERB
Startups können sich bewerben
Zum zweiten Mal sucht das Team des Freiburger Co-WorkingSpace Grünhof nach grünen Startups für sein Startup-Inkubationprogramm „Ökonauten“. Im vergangenen Jahr hatten
sich mehr als 30 Firmen in der Gründungsphase beworben,
vier von ihnen bekamen als Gewinner Unterstützung vom
Grünhof. Und alle konnten ihr Konzept einem interessierten
Publikum vorstellen. In diesem Jahr winkt dem überzeugendsten
Konzept ein Arbeitsplatz im Grünhof, Mentoring und bis zu
500 Euro pro Monat. Die Bewerbungsfrist läuft bis zum 31.
Oktober. Weitere Infos und alle Teilnahmebedingungen sind
DS
im Internet unter http://oekonauten.org zu finden.
BEILAGEN
Teile dieser Ausgabe von Der Sonntag enthalten Beilagen
der Firmen Real, Aldi Süd, Neukauf, Treff 3 000, Thomas
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Man muss hier differenzieren.
Den Menschen ist vor allem die
zum Teil katastrophale Ernährungslage in Erinnerung geblieben. Und das Chaos der französi- Das besetzte Rathaus am 25. April 1945 – ein Passierschein für die Verbotene Zone am Dinkelberg. Aus der
schen Verwaltung mit ihren wi- Zeit der französischen Besatzung gibt es kaum Bilder aus Rheinfelden – die Franzosen hatten alle FotoapFOTOS: ZVG AUS DEM BESPROCHENEN BAND
dersprüchlichen Interessen, das parate beschlagnahmt.
Unkalkulierbare und Undurchschaubare. Allerdings ist richtig, Amerikaner mit ihrem schema- Schwarzwald über den Rhein in bot wie bei den Amerikanern.
dass Frankreich sehr viele Le- tischen Vorgehen setzten die die Schweiz abzusetzen. Der Aber auf die französischen Unbensmittel, Industriegüter und Franzosen auf Einzelfallprü- Zaun ging den ganzen Hoch- terlagen bekamen wir keinen Zuanderes aus Südbaden herausge- fung. Das brachte mit verschie- rhein entlang bis Konstanz.
griff. Die Monatsberichte der
holt hat. Ein so strukturschwa- denen Gremien einen unerhörBürgermeister liegen heute in
ches Gebiet wie der Hochrhein ten Aufwand, eswurden Parteien
In der Wirtschaft gab es eine
Paris. Ich habe drei Schreiben gewar davon schwer getroffen, es angeschrieben, Vereine, Rathäuungewöhnliche Situation. Ein
schickt, eines sogar über die
kam zu einer dauser, es wurden ZeuTeil der Unternehmen war
deutsche Botschaft. Und nicht
erhaften Notlage.
gen befragt nach bedeutsch, andere dagegen wie
einmal eine Antwort erhalten. Es
Aber anders als die
und
entlastenden
die Alu schweizerisch.
gibt ein paar Zeitzeugenberichte
USA und GroßbriAussagen. Und das
über schlechtes Verhalten der
tannien war Frankbei Zehntausenden! Es wurde in den Betrieben viel Franzosen, doch Schikanen und
reich durch Krieg
Der ganze Laden ist demontiert, gerade bei der De- Ähnliches haben wohl Ende 1945
und deutsche Bespäter zusammen- gussa. Die Schweizer hatten da- aufgehört. Bedauerlicherweise
satzung
selbst
gebrochen. Es war gegen Schutzbriefe, beantragt gibt es aus dieser Zeit keine Foziemlich ausgegut gemeint, aber wurden diese hochkonspirativ tos. Die französischen Soldaten
blutet und brauchnicht realisierbar.
schon ab September 1944, um hatten alle Fotoapparate bete dringend Ledas Schweizer Kapital zu schüt- schlagnahmt.
bensmittel.
Der
Das klingt auch wie zen, denn sie hatten große Angst
Weltmarkt
war Historiker Wolfgang
eine Einladung zur
vor Schließungen und DemonWie gestaltete sich das öffentFOTO: FREY
ebenfalls völlig am Bocks.
Denunziation.
tagen. Sie haben die Produktiliche Leben?
Boden. Aber sie haonsanlagen mit großem diploben auch Statistiken gefälscht, Ja, natürlich. Ein Zeitungsartikel matischem Aufwand gerettet. Zunächst war ja alles verboten:
um mehr herauszuholen als un- nennt Rheinfelden sogar „Die Pikant war allerdings, dass dort Vereine, Parteien, Gewerkschafter den Alliierten vereinbart.
Hochburg der Denunzianten“. auch französische Kriegsgefan- ten, selbst die FronleichnamsOb das richtig ist, weiß ich nicht. gene zwangsbeschäftigt waren.
prozession musste wie alle ZuInwieweit spielte dabei vielleicht Gerade in den ersten Tagen sind
sammenkünfte genehmigt werauch Vergeltung eine Rolle?
massenhaft Leute verschwunKeine gute Verhandlungsbasis
den. Das wurde später sukzessiden, die von den Franzosen in
mit den Besatzern.
ve gelockert.
Die Franzosen waren kein ein- den Kellern durchgeprügelt wurheitlicher Block. Es gab anfangs den. Vor allem die Männer hat- Die Schweizer zogen sich immer
Wann hat sich das im Vergleich
die Regierung in Paris, dann die ten wirklich Angst in den ersten darauf zurück, dass die Alu forzu den anderen Besatzungszogaullistische Militärregierung in Wochen. Es konnten aber auch mal eine deutsche GmbH war,
nen im Westen normalisiert?
Baden-Baden und schließlich die viele Leute im Laufe der Befra- auf die sie angeblich keinen Einsüdbadische Verwaltung in Frei- gungen entlastet werden.
fluss hatten. Das ist aber nach- Bei den Franzosen war immer
burg, deren politische Vorstelweislich nicht richtig. Und da alles später. Das lag auch am zenlungen sich zum Teil diametral
Kam es auch zu Racheakten und half die ganze Lobbyarbeit tralistischen Denken. Sie wollten
unterschieden. De Gaulle wollte
Vergewaltigungen?
nichts mehr.
nichts dem Zufall überlassen.
Deutschland auf Dauer kleinhalAndererseits wollten sie aber
ten. Die Freiburger aber kamen Vor allem in den ersten Tagen.
Wie viele Franzosen lebten hier,
auch Entwicklungen beobachaus der Linken und der Résistan- Die Franzosen hatten hier auch
wo kamen Sie her, wie wurden
ten und steuern. Aber das Sysce und hatten ein völlig anderes ihre afrikanischen Regimenter
sie hier einquartiert?
tem mit den vielen Behörden
Konzept: Sie setzten auf ein bes- einziehen lassen, da wurde sich
und Unterbehörden hat nicht
seres Deutschland, das sich erst einmal ausgetobt. Es gab Dazu fehlen uns ärgerlicherwei- gut funktioniert und war sehr
selbst erneuert.
Diebstähle und vor allem will- se die Archivunterlagen. Die langwierig. Sie hatten ein großes
kürliche Beschlagnahmungen, Stadtarchive wurden sehr unter- Sicherheitsbedürfnis, das entAnders als die USA lief die Entdie erst Anfang 1946 effektiv ge- schiedlich geführt. Bad Säckin- stand natürlich aus der Erfahnazifizierung nicht unter dem
stoppt und sanktioniert wurden. gen hat sehr umfängliche Listen rung der Kriege. Aber die franzöStichwort Re-Education, UmDies hat das Ansehen der Fran- zum Wohnungsmarkt und zu sische Militärregierung in Freierziehung, sondern „autozosen nachhaltig geprägt.
Requisitionen. Für Rheinfelden burg setzte schon früh auf eine
épuration“, also Selbstreinigung.
gibt es das nicht. Ich fand aber europäische Lösung. Das hat
Wer litt am stärksten unter BeZahlen in einer Akte des Versor- sich ja auch bewahrheitet.
Das ist nicht besonders bekannt:
schlagnahmungen?
gers KWR über den StromverDie Franzosen hatten wirklich
brauch, da waren 200 Franzosen
Gibt es weitere Rheinfelder Beein Demokratiekonzept. Das be- Das ging quer durch die Bevölke- aufgeführt.
sonderheiten?
gann beim eingeführten zentra- rung: Fahrräder, Uhren, Anzüge,
listischen Schulsystem, der Stär- Bettwäsche, Hühner. Und 50
Wo waren die untergebracht?
Wir haben herausgefunden, dass
kung der betrieblichen Mitspra- Prozent des Stroms wurden nach
die Schweizer sehr früh geholfen
che und ging bis zur Entnazifi- Frankreich geleitet. Bis Oktober In Privatwohnungen, die sie re- haben, mit Kleiderspenden, Supzierung. Sie brachten Kommu- 1945 waren die Rheinfelder quirierten. Als dann auch noch penküchen für Kinder, das kennisten, Sozialdemokraten und durch einen Schweizer Grenz- die vielen deutschen Flüchtlinge nen die Älteren noch. Sie haben
Verfolgte in wichtige Positionen. zaun zwischen Rhein und Din- aus Dänemark und Österreich auch ein Umschulungszentrum
Sie wollten die Selbstreinigungs- kelberg eingepfercht. Da galt kamen, war die Situation sehr für Kriegsinvalide gegründet
kräfte aktivieren, es sollte aus ei- Schießbefehl. Da kamen etwa schwierig, auch die Lebensmit- und ein großes Kinderheim, den
gener Kraft ein demokratisches Bauern nur erschwert an ihr telversorgung verschärfte sich. Vorläufer der SOS-Kinderdörfer.
DAS GESPRÄCH FÜHRTE
Deutschland entstehen.
Land in der „verbotenen Zone“.
Rheinfelden befand sich durchRENÉ ZIPPERLEN
gängig in einer Notlage.
Sie schreiben allerdings, das KonWarum?
zept endete im Desaster.
Wie gestaltete sich das Zusam> LEBEN UNTER DER TRICOLORE Rheinfelden (Baden) 1945 Die Franzosen hatten Angst, dass
menleben?
1949. Rheinfelder GeschichtsblätDas hatte vor allem organisatori- versprengte SS-Gruppen versusche Ursachen. Anders als die chen könnten, sich vom Es gab kein Fraternisierungsver- ter 16, 19,95 Euro.
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Der Sonntag · 16. Oktober 2016
Solistische Stillleben
Kommentare
zur Zeit
Wie Achim Käflein die BÜCHERSCHÄTZE der Erzdiözese Freiburg fotografierte
Für Achim Käflein sind die
40 historischen Bücher der
Erzdiözese Freiburg, die er
für sein Projekt „Buch
Kunst“ fotografiert hat, Soli
für Stillleben. Bis zum 14.
Januar 2017 sind die Wiegedrucke in seiner Galerie
in Kirchzarten-Burg zu sehen.
ANNETTE HOFFMANN
Gäbe es in Käfleins Studio nicht
einen Raum mit zwei ausgerollten Hohlkehlen, Materialkisten
und Fotoapparaten, man könnte
glauben, man befände sich in einer gewöhnlichen Wohnung.
Doch in dieser Küche werden
nicht schnelle Mittagessen während dichter Arbeitsphasen oder
Abendessen für die Familie oder
Freunde zubereitet, sondern Abbildungen für Kochbücher.
Fotografie ist eine Frage der
Inszenierung – nur der Ausblick
auf das Grün vor der Tür ist echt.
Seit Mitte der 80er Jahre arbeitet
der 1959 geborene Käflein als
selbstständiger Fotograf, mal im
Auftrag, mal geht er eigenen
künstlerischen Projekten nach.
Für seine aktuelle freie Arbeit
musste Käflein jedoch sein Studio in Landwasser gegen voll klimatisierte Archivräume in Freiburg und der Klosterbibliothek
St. Peter eintauschen. „Buch
Kunst“ heißt diese Werkgruppe,
die seit Freitag erstmals in einer
Ausstellung in seiner Photogalerie „handsigniert“ in der Kirchzartener Rainhofscheune gezeigt wird.
Es war ein Zufall, der Achim
Käflein zu den frühneuzeitlichen Bücherschätzen der Erzdiözese Freiburg führte. Eine ganze
Weile hatte Käflein sich mit Stillleben befasst. Auch mit Vanitas-
Öffnet man ein solches Buch vorsichtig, so schlägt es sich von selbst auf, und nach einer Weile fangen die
FOTO: ZVG/KÄFLEIN
einzelnen Blätter an zur Seite zu fallen, sagt Achim Käflein.
stillleben, die den Betrachter an
seine eigene Sterblichkeit erinnern sollten und auf denen oft
Bücher als Symbol für das Streben nach Wissen abgebildet
sind. Auf einer Weihnachtsfeier
der Erzdiözese deutete er sein Interesse für alte Bücher an, schon
war der Kontakt zum Bibliothekar hergestellt, der ihm die Bestände zeigen sollte. Einen Tag,
so erzählt der Freiburger Fotograf, habe er sich mit diesen Büchern beschäftigt, ohne sie überhaupt zu fotografieren. Öffne
man ein solches Buch vorsichtig,
so schlage es sich von selbst auf,
und nach einer Weile fingen die
einzelnen Blätter an zur Seite zu
fallen, führt Käflein aus.
Tatsächlich muss man vor diesen Büchern so etwas wie Ehrfurcht empfinden. Die von Käflein fotografierten Bücher sind
Inkunabeln, die zwischen 1454
bis 1500 gedruckt wurden. Sie
gehören zu den ersten Erzeugnissen, die in dem von Johannes
Gutenberg erfundenen Druckverfahren mit beweglichen Lettern geschaffen wurden.
–
Teil einer Revolution
–
Man nennt sie auch etwas blumig „Wiegedrucke“, weil der
Buchdruck sich damals nicht
einmal in den Kinderschuhen
befand. Ihre Auflagen waren gering und befanden sich bei etwa
200 Exemplaren, entsprechend
teuer waren sie. Eigentlich sind
sie Teil einer Revolution, die die
Welt grundlegend verändern
sollte.
Obwohl es Achim Käflein
nicht um eine Dokumentation
dieser Bücherschätze geht, zeigen seine Aufnahmen, die er in
verschieden großen Formaten
abgezogen hat, doch einige Charakteristika von Inkunabeln. Die
Drucker orientierten sich an
dem, was sie kannten: an handschriftlichen Manuskripten. Der
Text steht in einem festen Satzspiegel, Abkürzungen und verschieden breite Varianten von
Buchstaben ermöglichten dieses
geschlossene Druckbild. Rote
Buchstaben oder Unterstreichungen in Rot und Blau wurden
bei den frühen Wiegedrucken
mit der Hand nachträglich gezogen. Die Texte sind sowohl auf
Lateinisch als auf Deutsch erschienen, in einigen Büchern lassen sich Holzschnitte von biblischen Szenen, zu Themen der
Naturkunde oder Astrologie finden, sogar vom frühen Dürer.
Obgleich Drucker damals einige
Berühmtheit erlangten, sucht
man ihre Namen in den Büchern
vergebens. Achim Käflein hat die
Wiegedrucke wie Objekte eines
Stilllebens fotografiert. Sie scheinen aus dem dunklen Hintergrund der Vergangenheit ans
Licht der Gegenwart aufzutauchen. Der Blick wird auf metallene Schließen oder die Struktur
eines Bandes gelenkt, das die
Buchdeckel zusammenhält, und
damit zugleich auf beeindruckende Zeugnisse einer traditionsreichen Handwerkskunst.
> BUCH
Inkunabeln, die zwischen 1454 bis 1500 gedruckt wurden, sind die von Achim Käflein (links) fotografierten
Bücher. Sie gehören zu den ersten Erzeugnissen, die in dem von Johannes Gutenberg erfundenen DruckverFOTOS: ZVG/PRIVAT; KÄFLEIN
fahren mit beweglichen Lettern geschaffen wurden.
KUNST, Photogalerie
handsigniert,
Rainhofscheune,
Höllentalstraße 96, KirchzartenBurg. Montag bis Samstag, 9.30
bis 18.30 Uhr, Sonntag, 11.30 bis
18.30 Uhr. Bis zum 14. Januar
2017.
ALEXANDER SCHÖNFELD
„Aus aktuellem Anlass“ – das sei
zunächst die Einladung des
Kunstvereins Bahlingen gewesen, sagt Alexander Schönfeld,
gefragt nach einer Erklärung für
den Titel seiner Ausstellung.
Plastik und Malerei zeigt der
Freiburger Künstler in der letzten Ausstellung des Kunstvereins vor der Winterpause. Bevor
es im nicht beheizbaren Alte
Spritzenhaus ungemütlich wird,
kann man dort nun Werke eines
außergewöhnlich vielseitigen
Kunstschaffenden entdecken.
„Im oberen Raum habe ich ein
kleines Welttheater installiert,
bei dem Tiere in die Rolle der
Menschen schlüpfen“, erzählt
Schönfeld, der an der Staatlichen
Akademie in Karlsruhe studiert
hat. Aus Pappmaché präsentieren sich Eule, Ratte, Esel, Maikäfer, ein Libellenpaar beim Liebesspiel lebens- oder überlebensgroß und – ja, auch ein Pillendreher, jenes faszinierende
Insekt mit dem Rollzwang. Die
wenigen Menschenfiguren bleiben stark unter Lebensgröße.
Im großen Raum herrscht die
Malerei vor. Was auf den ersten
Blick wie abstrakte Malerei aussieht, bezieht sich doch ganz
konkret auf bestimmte Orte und
Ereignisse: den Oberrheingraben, den Kaiserstuhl und die heilige Stadt Varanasi am Ganges.
Auch Bilder aus der Serie Wegwarte sind zu sehen. „Die Wegwarte ist eine faszinierende
Pflanze. Ich habe sie in verschiedenen Stadien beobachtet, die
unterschiedlichen Farben im
Bild festgehalten, dabei aber von
ihrer Form abgesehen“, erklärt
Alexander Schönfeld, der seine
Technik als „Malerei ohne Pinsel“ bezeichnet. Seit den 2010er
Jahren arbeitet er bei Großformaten nicht mehr mit einem
Spachtel, sondern verwendet eine Rakel. Mit diesem Werkzeug
wird die Farbe in einer Bewegung über die Fläche gestreift
und hinterlässt dort ihre zarten
Spuren. Es sei wie eine Art Siebdruck ohne Siebe, erklärt er.
Pappmaché schätzt Schönfeld
besonders wegen seiner einfachen Handhabe und weil aus geschredderten und angeteigten
alten Tageszeitungen plötzlich
eine ganz andere Information
wird. „Ich greife Themen auf, arbeite daran und lasse sie wieder
ruhen“, beschreibt der 1958 im
sächsischen Crimmitschau geborene Schönfeld sein stets auch
von eigenen Lebenserfahrungen
beeinflusstes schöpferisches Arbeiten. So gewinnt etwa ein be-
stellt in Bahlingen aus
reits vor einigen Jahren entstandenes Relief der korsischen Stadt
Bonifacio, bei dem ein Boot unter einem Felsen treibt, unerwartet an Aktualität: „Als es entstand, war mir die Flüchtlingsthematik noch nicht bewusst“,
erinnert er sich und ergänzt: „Ich
habe das Gefühl, dass ich mit
meiner Arbeit unbewusst oder
bewusst einen Kommentar zu
unserer Zeit liefere.“
Aktuelle Bezüge hat auch
„Hornung“, seine beleuchtete kinetische Arbeit. Unter der Treppe angebracht, wirft sie Schattenbilder von Soldaten auf dem
Schlachtfeld an die Wand. Hornung, der Februar, ist der kürzeste Monat des Jahres, das germa-
Ein Kinderkopf schwebt über der
kinetischen Installation mit dem
FOTO: TJA
Namen „Hornung“.
nische Wort „hurna“ bedeutet
Ecke oder Winkel. „In der Ecke gezeugt“: Ein Kinderkopf aus zerknittertem Papier schwebt über
der Installation im dunkeln Winkel. Der Aal, der sich im großen
Raum unter der Decke schlängelt, ist ein Sehnsuchtsmotiv. „Er
kehrt zum Ort seiner Entstehung zurück, wie wir alle“, kommentiert Alexander Schönfeld.
KATJA RUSSHARDT
> AUS AKTUELLEM ANLASS –
Malerei und Plastik von Alexander
Schönfeld, bis 30. Oktober im Alten
Spritzenhaus in Bahlingen, Kapellenweg 16. Geöffnet Samstag 15
bis 17 Uhr, Sonntag 11 bis 13 Uhr
und 15 bis 17 Uhr oder nach Vereinbarung unter Telefon 0 76 63/
94 22 32 (Pierre Gendron).
16 LOKALES
Der Sonntag · 16. Oktober 2016
Tiere interessieren immer
Polizeisprecherin Laura Riske über die Funktion von POLIZEIMELDUNGEN und welche Regeln für sie gelten
Wer regelmäßig Medien
konsumiert, wird ebenso
regelmäßig mit Polizeimeldungen konfrontiert. In
jüngster Zeit zeigten gleich
mehrere Beispiele, welche
Bedeutung der Kommunikationsstil der Ordnungshüter für das Sicherheitsgefühl vieler hat. Die Sprecherin des Polizeipräsidiums Freiburg, Laura Riske,
erläutert Grundsätze.
Frau Riske, wer die Polizeimeldungen abonniert hat, bekommt
den Eindruck, es werde ständig
Fahrerflucht begangen; verfolgt
Nach dem Einsatz ist vor der Meldung.
man die Medien, könnte man
mitunter meinen, Gewalttätigkeiten haben zugenommen. Wie ein valides Abbild der Realität zu dienen sollen. Bei Bagatelldelikist es tatsächlich?
gewinnen.
ten verschicken wir in der Regel
keine Mitteilungen.
Was wir vermelden, gibt nicht
Und auch aus dem Hellfeld, wie
zwangsläufig vollumfänglich die
Sie es nennen, gelangt nicht alles
Bei Tieren machen Sie eine AusRealität wieder. Wir sprechen da
an die Öffentlichkeit.
nahme?
vom sogenannten Dunkelfeld:
Was zur Polizei gelangt, ist ja nur Ziel der polizeilichen Pressear- Unsere Erfahrung zeigt, dass es
ein Teilbereich dessen, was Kri- beit ist zunächst, dem gesetzlich zu Einsätzen, bei denen Tiere eiminalität tatsächlich darstellt. verankerten
Informationsan- ne Rolle spielen – ein Schwein im
Wir können nur das „Hellfeld“ spruch der Öffentlichkeit nach- Supermarkt oder Küken, die der
betrachten und hoffen, daraus zukommen. Wir können aber Entenmama quer über die Autonicht zu allen polizeili- bahn folgen –, immer sehr viele
chen Maßnahmen Pres- Rückfragen gibt, das interessiert
semitteilungen
veröf- die Leute, weshalb wir dazu auch
fentlichen, unter be- Meldungen schreiben.
stimmten Umständen
gibt es Vorbehalte. ÖfIst denn darüber hinaus klar
fentliche Berichterstatdefiniert, wann es sich um eine
tung warnt ja auch imBagatelle handelt? In Freiburg
mer den Täter – dann
liest man selten, dass ein Fahrrad
folgt der Satz, über den
gestohlen wurde, in Murg oder
sich Medien manchmal
Staufen vielleicht eher.
ärgern: „Aus ermittlungstaktischen
Gründen In kleinen Gemeinden, in denen
kann hierzu momentan man sich untereinander kennt,
nichts gesagt werden.“ ist die Wahrscheinlichkeit höher,
Zudem gibt es natürlich dass ein Zeugenaufruf auch zu
Fälle, in denen wir auf einem Fahrraddiebstahl mehr
Hinweise von Zeugen Wirksamkeit entfaltet. Es ist imhoffen, und daher Zeu- mer eine Einzelfallprüfung.
genaufrufe veröffentlichen. Oder InformatioAber auch über Suizide, oder
nen zu gängigen Mawenn Kinder involviert sind, wird
Polizeisprecherin Laura Riske. FOTO: ZVG schen, die der Prävention
nicht berichtet.
sätzen. Die Anzahl der Anrufe
liegt natürlich noch mal höher.
Der Polizeiführer vom Dienst
sichtet dann bereits alles vor.
Zeitgleich gehen aber zusätzliche Meldungen – wie beispielsweise Anzeigenerstattungen –
auf den Revieren und Polizeiposten ein. Dort beurteilt der Sachbearbeiter, ob ein Zeugenaufruf
sinnvoll ist. Und wir von der
Presseabteilung – für den Zuständigkeitsbereich des PP Freiburg insgesamt sechs Pressesprecher – entscheiden letztendlich, zu welchen Sachverhalten
wir eine Meldung schreiben.
Wundern Sie sich ab und zu darüber, was dann letztendlich in
der Zeitung landet?
SYMBOLBILD: ROCK
Es findet immer eine Rechtsgüterabwägung statt: Wenn das
schutzwürdige private Interesse
– in unserer Arbeit ein wichtiger
Parameter – verletzt würde, verzichten wir auf eine Meldung
oder konkrete Details. Im Bereich der Sexualdelikte wird das
augenscheinlich. Das öffentliche
Interesse an solchen Fällen – gerade, wenn Kinder beteiligt sind
– ist zwar hoch, auf der anderen
Seite gilt es, Persönlichkeitsrechte zu wahren, und wir möchten
nicht, dass für ein Opfer durch
eine zu konkrete Berichterstattung weitere Folgen aus der
Straftat entstehen.
Das ist in Zeiten des Internet und
sozialer Medien sicher nicht einfach.
Ja, umso „spektakulärer“ ein Fall
wird, desto mehr scheinen Pietät
und Respekt vor den Persönlichkeitsrechten vernachlässigt zu
werden und Leute verbreiten
beispielsweise Fotos von Unfallopfern. Wir als Polizei stehen
aber nach wie vor für Information, nicht für Sensation.
Nutzen Sie die Informationen,
die andere über das Internet
Ja, aber es steht den Medien ja
frei, worauf sie letztendlich eingehen. Seit 2014 sind sämtliche
Wir haben Kollegen, die im Rah- polizeilichen Pressemitteilunmen von Ermittlungen soziale gen auch im Internet einsehbar.
Medien sichten. Aber wir weisen
auch immer wieder darauf hin:
Was sagt Ihre Erfahrung über
Nur weil jemand im Internet eidie Verlässlichkeit von Zeugennen Hinweis postet, landet der
angaben?
nicht zwangsläufig bei uns.
Wenn jemand konkrete Hinwei- Zeugenbeschreibungen sind imse hat, soll sich derjenige bitte di- mer subjektiv. Wir benutzen imrekt bei uns melden.
mer weitestgehend die Formulierungen, mit denen Zeugen
Wie steht es um FalschmeldunTatverdächtige beschreiben, dagen in sozialen Netzwerken –
mit möglichst keine Informativersuchen Sie da, aufzuklären?
on verloren geht. Zeugenaussagen sind sehr wertvoll für uns.
Das wäre zu viel verlangt, im
Handy-Zeitalter hätten wir da
Werden im Sommer, wenn viele
viel zu tun. Und von der ÖffentMenschen gebräunt sind, häulichkeit bestünde zu Recht der
figer „südländisch aussehende“
Anspruch, dass alles, was im InTäter beschrieben?
ternet verbreitet wird, richtig ist,
sofern wir es nicht negieren.
Wahrnehmungslehre ist sicherlich ein großes Feld, das es nicht
Wie kommen diese Fälle letztzu vernachlässigen gilt. Im ersendlich zu Ihnen in die Presseten Moment steht es uns aber
abteilung?
nicht zu, Zeugenaussagen zu beurteilen, wir nehmen sie zuWir haben ein Führungs- und nächst einfach auf. Im Winter
Lagezentrum, das 24 Stunden werden sicherlich weniger köram Tag besetzt ist. Da gehen alle perliche Merkmale beschrieben
Notrufe ein – im Gebiet des Poli- – Tätowierungen zum Beispiel.
DAS GESPRÄCH FÜHRTE
zeipräsidiums Freiburg kommt
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Der Sonntag
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Herzloser Film
Punktlos in der Ferne
Ein Fußballspiel lebt von Überraschungen. Und manchmal stellen sich diese schon vor dem Anpfiff ein. So am Samstag in Hoffenheim, wo ein Blick auf den
Aufstellungsbogen bei so manchem Fan der Breisgauer ungläubige Blicke provozierte. Ohne Florian Niederlechner und
Nils Petersen hatte Trainer
Christian Streich seine Startelf
formiert, dazu in Jonas Meffert
einen Spieler aufgeboten, der
bislang noch keine Minute in der
Bundesliga für den Sportclub
am Ball gewesen ist. Wieder dabei war der lange verletzt gewesene Marc Torrejón, der zusammen mit Nicolas Höfler und Caglar Söyüncü eine Dreierabwehrkette bildete, unterstützt an den
Seiten von Aleksandar Ignjovski
und Christian Günter. Und weiter vorne durfte erneut Onur Bulut ran. Das alles waren Hinweise
darauf, dass der Taktik an diesem Nachmittag eine große Bedeutung zugemessen wurde.
Entsprechend
entwickelte
sich der badische Schlagabtausch. Die Freiburger waren bemüht um Sicherheit und Ruhe,
während die Hoffenheimer zunächst abzuwarten schienen,
was sich der Gast einfallen lassen
würde. 15 Minuten wurde hin
und her gespielt, ohne Dramatik
und Höhepunkte. Dann tauchte
Grifo frei vor Oliver Baumann
auf, vergab diese Chance aber. Es
war der Auftakt zu einer lebhafteren Gangart. Die TSG zog etwas
das Tempo an und versuchte die
Freiburger in deren Hälfte zu
binden. Zweimal Sandro Wagner
und einmal Sebastian Rudy mit
SC-Keeper Alexander Schwolow ist beim Elfmeter chancenlos. FOTO: DPA
einem Freistoß boten sich dann
auch prompt Möglichkeiten. Der
Sportclub trabte zwar nicht planlos übers Feld, richtigen Zugriff
auf die Gastgeber bekamen die
Gäste aber nicht. Zudem stellte
die hoch stehende Hoffenheimer Abwehr die Freiburger Offensive häufiger ins Abseits.
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Etwas mehr als eine halbe
Stunde war dann um – und der
eine oder andere dürfte sich etwas mehr Ablenkung gewünscht
haben. Die dann auch prompt
kam. Söyüncü, bis dahin gut dispositioniert, spielte einen Ball in
der Rückwärtsbewegung dem
lauernden Wagner direkt in die
Beine. Eine unfreiwillige, dazu
perfekte Vorlage für den Angreifer, der den herauseilenden
Schwolow ausspielte und aus
spitzen Winkel zum 1:0 einschob. Ein Schock für die Freiburger.
Philipp (39.) bot sich nach Pass
von Günter noch eine Chance,
doch Baumann hatte gut aufgepasst. So ging es in die Kabinen,
wo Trainer Streich eine Neuausrichtung ersann. Florian Niederlechner kam für den blass gebliebene Ignjovski aufs Feld. Bulut
rückte dafür an dessen Stelle in
der Abwehr. Und schnell entwickelte die Partie weitaus mehr
Esprit als in den ersten 45 Minuten. Das Spiel wurde offener und
schneller.
Mit den taktischen Feinheiten
ging es dann weiter. Meffert (57.)
machte für Petersen Platz,
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STANDPUNKT
JOACHIM LÖW UND DIE NATIONALMANNSCHAFT
Der SC FREIBURG verliert auch sein viertes Auswärtsspiel – 1:2 in Hoffenheim
MICHAEL DÖRFLER
Einfach
„Das kalte Herz“ ist das Schwarzwaldmärchen schlechthin. Johannes Naber hat in der Neuverfilmung daraus
ein moralisches Ethno-FantasySEITE 28
Wirrwarr gemacht.
16.Oktober2016
Der SC Freiburg bleibt auswärts in dieser Saison in der
ersten Fußball-Bundesliga
ohne Punkt: 1:2 verloren die
Breisgauer gestern in Hoffenheim. Den einzigen Treffer für den SC markierte
Florian Niederlechner.
Freiburg - EuroAirport Basel - Freiburg
gleichzeitig stellte der SC auf die
Viererkette um. Philipp agierte
jetzt im Mittelfeld.
Was sich danach abspielte, ist
mit „Tatort“-Verdacht nur unzureichend umschrieben. In die
Hauptrolle auf dem Platz rückte
unvermittelt Söyüncü, dessen
großartiges Zuspiel auf Niederlechner zunächst den 1:1-Ausgleich für Freiburg brachte.
Frech lupfte Niederlechner den
Ball zu seinem ersten Saisontor
über den verdutzten Torhüter
Baumann hinweg ins Tor.
Janik Haberer kam unmittelbar danach für den müde gelaufenen Frantz – und dann setzte
Söyüncü im eigenen Strafraum
zu einem klärenden Kopfball gegen Rudy an. Die Aktion geriet
etwas ungestüm, Rudy fiel – und
Referee Aytekin pfiff. Den Strafstoß verwandelte Kramaric (81.)
zum Siegtreffer für die Hausherren. Wobei, kein Wunder, die
Emotionen zum Ende hin etwas
hochschlugen. Die Hoffenheimer, allen voran Wagner, übten
sich ein bisschen im Spielunterbrechen – den stürmisch anrennenden Freiburgern sollte der
Schwung geraubt werden.
So ging ein Spiel zu Ende, das
der SC nicht unbedingt hätte
verlieren müssen. Die erste Hälfte etwas zaghaft und vorsichtig,
die zweite engagiert aber unglücklich: Den Ausschlag gaben
individuelle Fehler. Vermeintliches Lehrgeld für die Zukunft.
HOFFENHEIM: Baumann - Süle, Vogt, B. Hübner (82. Bicakcic) Rudy - Toljan, Demirbay (77. Amiri), L. Rupp (74. Polanski), Kaderabek – Wagner, Kramaric. FREIBURG: Schwolow - Höfler, Torrejon Moya, Söyüncü - Ignjovski
(46. Niederlechner), Frantz (77.
Haberer), Meffert (58. Petersen),
Günter - Bulut, Philipp, Grifo.
Schiedsrichter: Aytekin (Oberasbach). ZUSCHAUER: 28 540. TORE: 1:0 Wagner (34.), 1:1 Niederlechner (78.), 2:1 Kramaric
(81./Foulelfmeter). GELB: Vogt
(2), Rudy (2) / Torrejon Moya (1),
Haberer (2), Söyüncü (2).
E
Es gibt Alternativen
zurVertragsverlängerung
s darf gratuliert
die „Revolution“ zu
werden. Und
bremsen, wo es ihm
das schon, ein
geboten schien.
knappes Jahr bevor
Erstmals bekundete
die Entscheidung
dieser Bundestraigefällt sein sollte.
ner nun die BereitDie deutsche Natioschaft, seinen Vernalmannschaft wird
trag eventuell über
OTTO
auch bei der Welt2018 hinaus zu verSCHNEKENBURGER längern, die ersten
meisterschaft in
Russland 2018 am
DFB-Vertreter wie
Start sein. Daran dürften nach Manager Oliver Bierhoff oder
den eindrucksvollen LeistunPräsident Reinhard Grindel
gen gegen Tschechien und
hörte man schon „Hurra!“
Nordirland selbst Pessimisten schreien. Allein die Rücksichtnicht mehr zweifeln. Schon
nahme auf die enormen Ernach dem Spiel in Aserbaidfolge mit dem WM-Titel 2014
schan könnte Deutschland der an der Spitze gebieten es wohl,
Konkurrenz enteilt sein. Auch ein solches Angebot nicht ausabseits der bloßen Resultate
zuschlagen, wenn es im Somgeht es dem Team von Trainer mer 2017 dazu kommen sollte,
Joachim Löw so gut wie selten wie die Bild-Zeitung bereits
zuvor – und das, obwohl es
zu wissen glaubt.
ihm in der Amtszeit Löw oft
Dennoch sollten die Beteiliggut ging. „Die Mannschaft“
ten bis dahin noch einmal
bedient sich mittlerweile vienachdenken, ob es nicht Aller Stilmittel, um einen Gegner ternativen gibt. Nach der WM
in Nöte zu bringen. Löws Team in Russland wird der dann 58kann seine Gegner mit erdrü- jährige Löw zwölf Jahre Nackend hohem Ballbesitz dotionaltrainer gewesen sein. In
minieren. Oder sie mit langen seinem Geschäft eine sehr lanpräzisen Bällen von spielstarge Zeit. Er selbst hat jüngst
ken Innenverteidigern übererwähnt, dass ihn der Trainerraschen, wie das gegen Tschejob bei einem Top-Club im
chien zu beobachten war.
Ausland noch einmal reizen
Längst gilt Löws Amtszeit als
könnte. Auf der anderen Seite
die der nachhaltigen Verabsteht die Amtszeit von Löw
schiedung vom „Rumpelfußauch für das Entstehen einer
ball“, von dem zur Jahrtausend- neuen jungen Trainergenewende oft zu hören war. Eine
ration. In der findet sich das
Entwicklung, für die der Buneine oder andere Gesicht, weldestrainer nicht alleine gelobt chem eine solche Aufgabe mitwerden sollte. Sie war breit
telfristig sicher zuzutrauen
angelegt, basierte auf einem
wäre. Je länger eine solche
allgemeinen Umdenken auf
Amtszeit wie die von Löw dauden Trainingsplätzen des
ert, desto mehr formiert sich
Landes. Löws Verdienst war
um den Chefposten zudem
es, zahlreiche der jungen und
ein Umfeld, das miteinander
wieder besser ausgebildeten
kann. Auch solchen Gefügen
Fußballer in die Nationalschadet mitunter ein wenig
mannschaft zu integrieren,
frischer Wind nicht, der mit
so schnell er es für möglich
dem Wechsel an der Spitze in
hielt. Er verstand es zudem,
aller Regel einhergeht.
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gibt es geänderte Fahrzeiten.
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18 SPORT
Der Sonntag · 16. Oktober 2016
FUSSBALL
1. Bundesliga – 7. Spieltag
Bor. Dortmund - Hertha BSC Berlin
1:1
(0:0)
Mönchengladbach - Hamburger SV
0:0
(0:0)
1. FC Köln - FC Ingolstadt
2:1
(2:0)
FC Augsburg - FC Schalke 04
1:1
(0:0)
1899 Hoffenheim - SC Freiburg
2:1
(1:0)
Eintr. Frankfurt - Bayern München
2:2
(1:1)
Tore: 0:1 Stocker (51.), 1:1 Aubameyang (80.) –Rote-Karte: Mor (84.), Stocker
(90.) –Zuschauer: 80 800
FE Hahn (26.), FE Stindl (61.) – Rote-Karte: Cleber (25.) –Zuschauer: 48 865
Tore: 1:0 Modeste (28.), 2:0 Modeste (39.), 2:1 Hinterseer (90.) – Zuschauer:
49 200
Tore: 0:1 Bentaleb (65.), 1:1 Baier (77.) – Zuschauer: 29 000
Tore 1:0 Wagner (34.), 1:1 Niederlechner (78.), 2:1 Kramaric (81.) – Zuschauer:
28 540
Tore: 0:1 Robben (10.), 1:1 Huszti (43.), 1:2 Kimmich (62.), 2:2 Fabian (78.) –
Gelb-Rote-Karte: Huszti (65.) – Zuschauer: 49 500
Werder Bremen - Bayer Leverkusen
Sa. 18.30 Uhr
FSV Mainz 05 - SV Darmstadt 98
So. 15.30 Uhr
VfL Wolfsburg - RB Leipzig
So. 17.30 Uhr
●
●
●
●
●
●
1.
2.
3.
4.
5.
6.
7.
8.
9.
10.
11.
12.
13.
14.
15.
● 16.
● 17.
● 18.
Bayern München
1. FC Köln
Hertha BSC Berlin
Bor. Dortmund
1899 Hoffenheim
RB Leipzig
Eintr. Frankfurt
Mönchengladbach
Bayer Leverkusen
SC Freiburg
FSV Mainz 05
FC Augsburg
VfL Wolfsburg
SV Darmstadt 98
FC Schalke 04
Werder Bremen
Hamburger SV
FC Ingolstadt
7
7
7
7
7
6
7
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6
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12:4
12:8
17:7
13:10
11:5
10:8
10:10
10:7
8:11
12:11
6:9
4:7
4:12
7:11
7:17
2:12
4:14
17
15
14
13
13
12
11
11
10
9
8
8
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5
4
4
2
1
● Champions League ● Champions League Qualifikation ● Europa League ● Relegation ● Abstieg
Spielplan/1. Liga
Spielplan/2. Liga
FREITAG, 21. OKTOBER
FREITAG, 21. OKTOBER
Hamburger SV – Eintr. Frankfurt
VfB Stuttgart – TSV 1860 München
Fort. Düsseldorf – Arminia Bielefeld
Würzburger Kick. – Karlsruher SC
SAMSTAG, 22. OKTOBER
Bayer Leverkusen – 1899 Hoffenheim
Hertha BSC Berlin – 1. FC Köln
FC Ingolstadt – Bor. Dortmund
SV Darmstadt 98 – VfL Wolfsburg
SC Freiburg – FC Augsburg
Bayern München – Mönchengladbach
SONNTAG, 23. OKTOBER
RB Leipzig – Werder Bremen
FC Schalke 04 – FSV Mainz 05
SAMSTAG, 22. OKTOBER
FC Heidenheim – Dynamo Dresden
SV Sandhausen – FC St. Pauli
SONNTAG, 23. OKTOBER
1. FC Nürnberg – Hannover 96
Braunschweig – Greuther Fürth
Erzgebirge Aue – Union Berlin
MONTAG, 24. OKTOBER
FC Kaiserslautern – VfL Bochum
2. Bundesliga – 9. Spieltag
FC St. Pauli - Erzgebirge Aue
1:2
VfL Bochum - SV Sandhausen
2:2
Arminia Bielefeld - Würzburger Kick.
0:1
Greuther Fürth - FC Heidenheim
0:2
Dynamo Dresden - VfB Stuttgart
So. 13.30 Uhr
Karlsruher SC - 1. FC Nürnberg
So. 13.30 Uhr
TSV 1860 München - Fort. Düsseldorf
So. 13.30 Uhr
Braunschweig - FC Kaiserslautern
● Aufstieg ● /● Relegation ● Abstieg
FOTO: DPA
Bayern erneut sieglos
FUSSBALL-BUNDESLIGA
Der FC Bayern München hat
auch das dritte Pflichtspiel
in Serie nicht gewonnen.
Er kam gestern nicht über
ein 2:2 (1:1) bei Eintracht
Frankfurt hinaus. Dadurch
rückte der 1. FC Köln, der
Ingolstadt 2:1 (2:0) besiegte,
auf zwei Punkte an den Tabellenführer heran.
Die Schwächephase des FC Bayern München hält auch nach der
Länderspielpause an. Der deutsche Meister und Tabellenführer
der Fußball-Bundesliga spielte
gestern selbst in Überzahl nur
2:2 (1:1) bei Eintracht Frankfurt.
Die Leistung der Bayern war dabei noch einmal deutlich schwächer als bei den vorangegangenen Enttäuschungen gegen den
1. FC Köln (1:1) und Atlético Madrid (0:1). Der verdiente Ausgleich der Eintracht durch Marco
Nur ein 2:2 des Rekordmeisters bei Eintracht Frankfurt
Fabian in der 78. Minute fiel erst
nach einem Platzverweis für Szabolcs Huszti (65./Gelb-Rot). Dabei waren die Münchner vier Tage vor dem wichtigen Champions-League-Spiel gegen den
PSV Eindhoven zweimal in Führung gegangen: Arjen Robben
traf zum 0:1 (10.), Joshua Kimmich zum 1:2 (62.). Doch die Eintracht spielte gegen den großen
Favoriten nicht nur mutig und
frech, sondern war lange Zeit
auch die bessere Mannschaft.
Huszti glich vor der Pause zum
ersten Mal aus (43.). Das sahen
diesmal nur 49 500 Zuschauer,
weil der Frankfurter Fanblock
nach einem Sportgerichtsurteil
wieder einmal leer bleiben
musste.
Auch nach dem zweiten Unentschieden
hintereinander
führen die Münchner die Bundesliga-Tabelle mit zwei Punkten Vorsprung an. Ihre Auftritte
haben aber nicht mehr viel mit
der teils erdrückenden Domi-
nanz und Selbstverständlichkeit
der vergangenen Jahre zu tun.
Passiv in der Vorwärtsbewegung
und nachlässig im Defensivverhalten überließen die Bayern der
Eintracht lange Zeit dieses Spiel
und gestatteten ihr dabei gleich
mehrere klare Chancen. Noch
vor einem Jahr hatten sich die
Frankfurter bei diesem Duell
(0:0) vor lauter Respekt mit elf
Spielern im eigenen Strafraum
verbarrikadiert.
–
Nachlässig im
Defensivverhalten
–
Bei den Bayern spielte Kingsley
Coman für den verletzten Franck
Ribéry, Thomas Müller übernahm den Mittelstürmer-Posten des für die Champions
League geschonten Robert Lewandowski. Holger Badstuber
stand nach seiner Sprunggelenks-Verletzung zum ersten
Mal seit dem 10. Februar wieder
im Aufgebot. Er saß auf der Re-
servebank neben Mario Götzes
jüngerem Bruder Felix, der aus
der U 19 aufgerückt war.
Der 1. FC Köln entpuppt sich
als Bayern-Verfolger. Die Rheinländer bescherten Trainer Peter
Stöger beim 75. Erstligaspiel des
Österreichers am gestrigen
Samstag ein 2:1 (2:0) gegen den
FC Ingolstadt und sind hinter
dem Rekordmeister aus München mit zwei Punkten Abstand
Zweiter der Fußball-Bundesliga.
Torjäger Anthony Modeste erzielte vor 49 200 Zuschauern in
der 28. Minute das 1:0 und erhöhte
seine
Trefferbilanz
2016/17 in der 39. Minute per
Foulelfmeter auf sieben. Der
neue Tabellenletzte Ingolstadt
ist saisonübergreifend seit zwölf
Begegnungen ohne Sieg, hat erst
vier Tore erzielt und ist in der
Form, die der FCI in Müngersdorf lange Zeit zeigte, ein klarer
Abstiegskandidat. Lukas Hinterseer (90.) verkürzte in Köln per
DPA
Strafstoß auf 1:2.
5:0
Union Berlin - Hannover 96
● 1. Braunschweig
● 2. FC Heidenheim
● 3. Hannover 96
4. Würzburger Kick.
5. VfB Stuttgart
6. Union Berlin
7. VfL Bochum
8. Dynamo Dresden
9. Greuther Fürth
10. Fort. Düsseldorf
11. SV Sandhausen
12. Erzgebirge Aue
13. Karlsruher SC
14. 1. FC Nürnberg
15. TSV 1860 München
● 16. FC Kaiserslautern
● 17. Arminia Bielefeld
● 18. FC St. Pauli
Die Frankfurter bejubeln das 2:2, während man sich um die Bayern fast schon ein bisschen Sorgen machen muss.
Mo. 20.15 Uhr
8
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FUSSBALL
Oberliga
Verbandsliga
FSV Hollenbach - SC Freiburg II
Bahlinger SC - Stuttg. Kick. II
FSV Bissingen - FV Ravensburg
SV Oberachern - Spvgg. Neckarelz
SV Spielberg - SV Sandhausen II
TSG Balingen - Astoria Walldorf II
1. CfR Pforzheim - Offenburger FV
Neckarsulmer SU - 1. Göppinger SV
SSV Reutlingen - Karlsruher SC II
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18.
SC Freiburg II
FSV Bissingen
1. CfR Pforzheim
FV Ravensburg
TSG Balingen
Neckarsulmer SU
1. Göppinger SV
Stuttg. Kick. II
SSV Reutlingen
Offenburger FV
SV Oberachern
Bahlinger SC
FSV Hollenbach
Karlsruher SC II
Astoria Walldorf II
SV Spielberg
SV Sandhausen II
Spvgg. Neckarelz
FUSSBALL
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heute
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4
Landesliga
8:1
4:0
0:3
2:5
1:3
0:4
3:0
heute
heute
FC Bad Dürrheim - FC Bötzingen
SV Bühlertal - SC Pfullendorf
FC Neustadt - FC 08 Villingen
SC Lahr - 1. SV Mörsch
Kehler FV - FC Denzlingen
SV Kuppenheim - Freiburger FC
SV Stadelhofen - SV Endingen
FC Auggen - Rielasingen-Arl.
Solvay Freiburg - FC Waldkirch
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Freiburger FC
FC 08 Villingen
FC Denzlingen
SV Linx
Kehler FV
SV Kuppenheim
SC Lahr
1. SV Mörsch
Rielasingen-Arl.
FC Bad Dürrheim
FC Auggen
SV Stadelhofen
SV Endingen
SV Bühlertal
FC Waldkirch
FC Neustadt
SC Pfullendorf
Solvay Freiburg
FC Bötzingen
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Bezirksliga
SC Wyhl - FC Emmendingen
*
Ballr.-Dottingen - Untermünstertal
0:2
SG Nordweil - Frei.-Ottoschw.
SV Weil - FV Herbolzheim
0:0
FC Teningen - SV Munzingen
VfR Hausen - FSV RW Stegen
0:1
Gundelf./Wildt. - Freiburger FC II
Wasser/Kollm. - Frbg.-St. Georg.
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Efringen-Kirch. - FSV Rheinfelden
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SV Kirchzarten - SF Elzach-Yach
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SV Au-Wittnau - SV Laufenburg
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Lörrach-Bromb.
SV Au-Wittnau
FSV RW Stegen
SV Kirchzarten
SV Weil
FV Herbolzheim
FC Emmendingen
SF Elzach-Yach
VfR Hausen
Frbg.-St. Georg.
FSV Rheinfelden
Wasser/Kollm.
FC Zell
SC Wyhl
Efringen-Kirch.
SV Laufenburg
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*
2:0
FC Zell - Lörrach-Bromb.
*
heute
SF Oberried - Precht./O'precht.
heute
SG Simonswald - SV Biengen
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FC Bad Krozingen - Bahlinger SC II
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VfR Merzhausen - FC Heitersheim
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Ballr.-Dottingen
Freiburger FC II
VfR Merzhausen
Frei.-Ottoschw.
Untermünstertal
FC Teningen
FC Heitersheim
SG Simonswald
Precht./O'precht.
SG Nordweil
Bahlinger SC II
SF Oberried
SV Heimbach
Gundelf./Wildt.
SV Munzingen
FC Bad Krozingen
SV Biengen
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26:11
24:11
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13:7
24:17
25:21
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20:21
23:30
14:23
18:17
16:23
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SPORT 19
Der Sonntag · 16. Oktober 2016
KURZ GEFASST
FUSSBALL
VfB Stuttgart geht in Dresden unter
Der VfB Stuttgart hat auf dem angestrebten Weg zurück in
die Fußball-Bundesliga einen herben Rückschlag bei Dynamo
Dresden einstecken müssen. Die Sachsen gewannen die Zweitliga-Partie gestern mit 5:0 (3:0). Vor 29 906 Zuschauern bestraften Stefan Kutschke (38.), Andreas Lambertz (42.), Akaki
Gogia (44./74.) und Pascal Testroet (77.) Schwächen in der
Stuttgarter Abwehr. Bei der ersten Niederlage für VfB-Trainer
Hannes Wolf waren die Gäste nur eine halbe Stunde lang
überlegen. Nachdem Carlos Mané in der 33. Minute freistehend
nicht zur Führung traf, brachen die Schwaben ein. Dynamo
verdiente sich den klaren Erfolg nach zuletzt vier sieglosen
Spielen durch Disziplin, Leidenschaft und eine fast 100-prozentige Chancenverwertung.
DPA
RADSPORT
Renaissance in Deutschland?
Brian Cookson hat sich als Präsident des Radsport-Weltverbandes
erfreut über den Aufschwung in Deutschland gezeigt. „Der
deutsche Radsport erfährt eine Renaissance. Das ist schön
zu sehen. Es gab einige düstere Jahre, eine große Demoralisierung.
Es ist toll, dass das deutsche Fernsehen wieder die Tour überträgt,
dass deutsche Sponsoren investieren wollen und dass große
Events wieder in Deutschland organisiert werden“, sagte Cookson
am Rande der Straßenrad-WM in Doha. Aller Voraussicht nach
wird Deutschland im kommenden Jahr erstmals seit 2008
wieder mit zwei WorldTour-Teams vertreten sein. Neben
Giant-Alpecin hat sich auch Bora-Hansgrohe um eine Lizenz
DPA
beworben.
MOTORSPORT
Bisher in dieser Saison konnten die Eisvögel-Spielerinnen immer nur die Zuschauer beklatschen, aber nie einen Sieg.
FOTO: PATRICK SEEGER
Das Mammutprogramm
Freiburgs BASKETBALLERINNEN muten sich einen weiteren europäischen Wettbewerb zu
Die Basketballerinnen des
USC Freiburg sind in der
Qualifikation zum Eurocup
hängen geblieben. Dennoch
geht es für die Eisvögel international weiter – in einem Rhythmus, der für den
gesamten Verein, ganz
gleich ob für Spielerinnen
oder Funktionäre, neu und
gewöhnungsbedürftig ist.
GEORG GULDE
Sonntag in der Bundesliga gegen
Marburg spielen, dann trainieren, danach am Dienstagvormittag eine Fahrt in den Norden
Frankreichs, am Mittwoch das
Eurocup-Qualifikations-Rückspiel, die Rückreise, zwei Trainingstage und an diesem Sonntagmorgen die 600 Kilometer
lange Busfahrt zum Punktspiel
nach Chemnitz (Spielbeginn: 16
Uhr), anschließend wieder zu-
rück: Freiburgs Erstliga-Basketball-Frauenteam, das zu mehr
als der Hälfte aus Studentinnen
beziehungsweise Schülerinnen
besteht, hat derzeit ein Programm, das zumindest für die
jungen Spielerinnen gewöhnungsbedürftig ist. Die Gefahr,
dass nicht nur der Körper
schwer, sondern auch der Geist
schwach wird, ist nicht von der
Hand zu weisen. Aber ist es nicht
genau diese Bewährungsprobe,
die das Team von Trainer Sascha
Bozic bewusst gesucht hat? Spiel,
Analyse, Training, Vorbereitung,
nächstes Spiel – verbunden mit
weiten Reisen.
Nun sind die Eisvögel am Mittwoch zwar endgültig in der Qualifikation zum Eurocup gescheitert – nach der 64:71-Heimniederlage gab’s beim französischen Vertreter Flammes Carolo
Basket aus Charleville-Mézières
eine deutliche 57:80-Niederlage.
Aber damit ist das Abenteuer Europa noch nicht für die Südbade-
nerinnen beendet. Am Freitag
entschied sich die Vereinsführung, wie geplant europäisch
weiterzuspielen: in der Central
Europe Women League (CEWL),
die nach Euroleague und Eurocup der dritte internationale
Klub-Wettbewerb im europäischen Frauen-Basketball ist. „Wir
haben unsere Anmeldung für
diesen Wettbewerb bestätigt“,
sagte Harald Janson, der Sportliche Leiter der Eisvögel.
Wer für die CEWL meldet,
muss keine Qualifikation spielen. Wer sich anmeldet, ist dabei.
Es gibt Vierer- und Dreiergruppen, wobei der USC in letztere
Rubrik gelost wurde. Gegner in
Hin- und Rückspiel sind nun das
tschechische Team KP Brno
(Brünn), das in der Eurocup-Qualifikation an der deutschen
Mannschaft aus Keltern scheiterte, und der slowakische Verein MBK Ruzomberok. Die Spiele
finden in der Mehrzahl wohl vor
Weihnachten statt.
TENNIS
Das
Mammutprogramm
müssen die Eisvögel nicht unter
Labor-, sondern unter Echtbedingungen absolvieren. Das bedeutet: mit dem Druck, dass der
Schuss auch nach hinten losgehen kann. Denn bisher haben
Freiburgs Basketballerinnen in
sechs Pflichtspielen, darunter
vier in der Bundesliga, sechsmal
verloren. Ein Sieg heute in
Chemnitz ist für den punktlosen
Tabellenletzten aus dem Breisgau damit fast schon Pflicht.
Denn weiter geht’s erneut mit
einer Englischen Woche. Am
Donnerstag (20 Uhr) spielen die
USC-Frauen in Runde zwei des
nationalen Pokalwettbewerbs
beim Zweitligisten Rhein-Main
Baskets in Langen/Hofheim.
Und nächsten Samstag (19.30
Uhr) kommt der ambitionierte
Erstliga-Aufsteiger TK Hannover
(drei Siege in vier Spielen) in die
Freiburger Unisporthalle.
Langweilig wird’s den Eisvögeln also bestimmt nicht.
Fußball-WM mit 48 Teams?
48 Mannschaften sind die verbliebenen Optionen – 32 WMStarter, wie von Löw bevorzugt,
wird es nur noch bei den Turnieren 2018 in Russland und 2022 in
Katar geben. Alles andere wäre
eine schmachvolle Pleite für Infantino. Über das konkrete Format mit einer größeren Gruppenphase oder vorgelagerten
Playoffs soll aber erst nach der
Grundsatzentscheidung
über
die Teilnehmerzahl befunden
werden. Dann drohen der Fifa
große Verteilungskämpfe um
die Startplätze zwischen den
sechs Konföderationen. Europa
stellt bislang mit 13 Teams mehr
als ein Drittel aller WM-Teilnehmer.
Löw hatte sich in der vergangenen Woche deutlich gegen
mehr WM-Teams ausgesprochen. „Die besten Mannschaften
sollen bei der WM und der EM
dabei sein. Wenn man immer
weiter aufstockt, gibt es eine Ver-
wässerung der Qualität“, sagte
der Nationalcoach des Deutschen Fußball-Bundes. „Ich halte
es auch für notwendig, das Rad
nicht zu überdrehen“, so Löw.
Infantino ist da grundsätzlich
anderer Meinung. „Die Qualität
ist meines Erachtens vorhanden.
Vergessen wir nicht, dass bei der
letzten WM zwei europäische
Größen, England und Italien,
von Costa Rica nach Hause geschickt wurden. Deswegen müssen wir offen sein für neue Ideen,
zum Beispiel eine WM mit 48
Teams. Die würde sogar eine
Qualitätssteigerung mit sich
bringen.“
Eine wegweisende Entscheidung für die überübernächste
WM traf das Council schon. Um
die Ausrichtung können sich keine Länder aus Europa oder Asien
bewerben, weil dort die Turniere
2018 (Russland) und 2022 (Katar)
stattfinden. Gut für die USA, die
nun als Favorit gilt.
DPA
Novak Djokovic scheitert im Halbfinale
Der Tennis-Weltranglistenerste Novak Djokovic ist beim Masters-Turnier in Shanghai im Halbfinale ausgeschieden. Einen
Tag nach seinem mühsamen Sieg über Qualifikant Mischa
Zverev aus Hamburg verlor der Serbe gestern 4:6, 4:6 gegen
den Spanier Roberto Bautista-Agut. Der an Nummer 15 gesetzte
Außenseiter gewann erstmals nach zuvor
fünf Niederlagen gegen Djokovic. Im bislang
größten Finale seiner Karriere trifft Bautista-Agut heute entweder auf den britischen
Olympiasieger Andy Murray oder den Franzosen Gilles Simon. Seit dem erstmaligen
Gewinn der French Open Anfang Juni hat
der von Boris Becker trainierte Djokovic
eine Reihe von Niederlagen erlitten und
das Männer-Tennis nicht mehr so dominiert
wie zuvor. Der 29-Jährige hatte zuletzt auch Motivationsprobleme eingeräumt. Vor dem Turnier in Shanghai hatte Djokovic
zuletzt bei den US Open gespielt, dort hatte er Schmerzen am
Ellenbogen. Im Match gegen Bautista-Agut zertrümmerte
er aus Ärger über seine Fehler einen Schläger.
DPA
SCHWIMMEN
Waschburger verpasst Gesamtsieg
Mit Rang sechs im abschließenden Rennen hat Freiwasserschwimmer Andreas Waschburger die Führung im MarathonWeltcup eingebüßt und den Gesamtsieg verpasst. In der Repulse
Bay von Hongkong kam der Saarbrücker über zehn Kilometer
14,5 Sekunden nach Sieger Simone Ruffini ins Ziel.
DPA
SWEEX
p
Bluetooth-Lauts
Fifa-Präsident GIANNI INFANTINO verteidigt seine Pläne gegen Kritik
Fifa-Präsident Gianni Infantino
verteidigt vehement seine umstrittene Mammut-WM und
richtet dabei auch deutliche
Worte an Weltmeister-Trainer
Joachim Löw. „Für den Weltmeister ist es einfach, eine Meinung
zu haben, wenn es um die WM
geht. Was kann ich ihm sagen?
Dass er offen sein muss für Erneuerung, für den Fußball, für
die Fußball-Entwicklung. Dass
nicht alle die Chance haben, sich
wie Deutschland jedes Mal zu
qualifizieren“, sagte Infantino
vorgestern nach der Sitzung des
Fifa-Councils.
Kurz zuvor hatte der neue Rat
des Fußball-Weltverbandes in
Zürich beschlossen, bei seiner
nächsten Sitzung am 9. und 10.
Januar eine Entscheidung über
die Teilnehmerzahl der Weltmeisterschaft des Jahres 2026 zu
fällen. Dabei geht es praktisch
nicht mehr um das Ob, sondern
das Wie einer Erhöhung. 40 oder
Cortese startet von Position fünf
Jubilar Sandro Cortese startet beim Motorrad-Grand-Prix von
Japan heute in Motegi von Platz fünf. Der Moto2-Pilot, der
auf dem Twin-Ring seinen 200. Grand Prix bestreiten wird,
sorgte gestern im Qualifikationstraining für das beste deutsche
Ergebnis. Sein Teamkollege Jonas Folger erreichte Platz neun,
Marcel Schrötter nimmt das Rennen von Startplatz elf auf.
Die Pole Position sicherte sich der französische Titelverteidiger
Johann Zarco vor dem Schweizer Thomas Lüthi und Franco
Morbidelli aus Italien.
DPA
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20 SPORT · EXTRA
Der Sonntag · 16. Oktober 2016
Glänzender Start
Eishockey-Profi LEON DRAISAITL ist zum Auftakt der NHL-Saison in Hochform
Eishockey-Nationalspieler Leon
Draisaitl ist gleich zu Beginn der
neuen Saison in der nordamerikanischen Profiliga NHL in TopForm. Der Stürmer der Edmonton Oilers führte den fünfmaligen Stanley-Cup-Sieger vorgestern Nacht beim 5:3 bei den
Calgary Flames mit zwei Treffern und einer Vorlage zum zweiten Sieg.
„Für unser Selbstvertrauen ist
das richtig gut. Der Auftakt ist
großartig“, schwärmte das deutsche Ausnahmetalent nach dem
zweiten Erfolg im zweiten Saisonspiel. „Ich würde schon sagen, dass das ein richtiges Ausrufezeichen war. In den vergangenen Jahren sind wir nie gut aus
den Startlöchern gekommen,
hatten immer zu Beginn große
Probleme.“ Draisaitl traf im dritten Drittel zum 3:3-Ausgleich in
Überzahl (42. Minute) und markierte eine Minute vor dem Ende
den 5:3-Schlusspunkt. Neben
dem 20 Jahre alten Kölner überzeugte erneut Connor McDavid.
Der mit 19 Jahren jüngste Kapitän der NHL-Geschichte bereitete zwei Treffer vor und erzielte
das 1:1 (8.). „Er ist phänomenal. Es
ist toll, ihn an der Seite zu haben“,
betonte Draisaitl.
–
Zwei Treffer und
eine Vorlage
–
Die weiteren Oilers-Tore schossen in der Nacht von Freitag auf
Samstag deutscher Zeit beim
Saisonauftakt in der National
Hockey League (NHL) Jordan
Eberle nach Draisaitl-Vorlage
(26. Minute) und Mark Letestu
(47.). Für die Gastgeber waren
Sean Monahan (2.), Michael Fro-
lik (12.) und Jyrki Jokipakka (53.)
erfolgreich.
Für Mitfavorit Chicago Blackhawks verlief der Start dagegen
alles andere als optimal. Der
Meister von 2015 unterlag bei
den Nashville Predators 2:3 und
verlor damit auch sein zweites
Match. Bei den Gastgebern war
Neuzugang P.K. Subban bei seinem vielbeachteten Debüt im
Predators-Trikot gleich erfolgreich. Der frühere Star-Verteidiger der Montreal Canadiens erzielte im Powerplay das 1:1. Auch
die hochambitionierten Los Angeles Kings sind schlecht aus den
Startlöchern gekommen. Der
Champion von 2014 unterlag
den Philadelphia Flyers 2:4 und
kassierte ebenfalls im zweiten
Spiel die zweite Pleite. Für die
Flyers traf Sean Couturier dopDPA Leon Draisaitl (am Puck), hier im Trikot des deutschen Eishockey-Nationalteams.
pelt.
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Süßes und mehr
Seit Mittwoch, 12. Oktober, hat „Die Kaiserin am Güterbahnhof“ in Freiburg geöffnet
D
as Unternehmen Kaisers
Gute Backstube steht für
eine lange Backtradition,
handwerkliches Können
und hohes Qualitätsbewusstsein.
Am vergangenen Mittwoch hat das
Unternehmen das Fachgeschäft
„Die Kaiserin am Güterbahnhof“ mit
Café und Restaurant eröffnet.
Nach dem erfolgreichen Start der
„Kaiserin“ in Freiburg in der Basler
Straße vor vier Jahren soll nun die
Kaiserin am Güterbahnhof ihre Pforten öffnen. Dort finden die Kunden
das gesamte Backwaren- und Kuchenangebot von Kaisers Gute
Backstube. Es umfasst eine große
Auswahl an Brötchen und Broten,
süßen Stücken, Kuchen und Torten
sowie ein Biovollkorn- und Biovollkorndinkelsortiment. Für den kleinen Hunger zwischendurch stehen
Snacks und belegte Brötchen, die
auch mitgenommen werden können, auf der Karte. Kaiserlich genießen lässt es sich von morgens bis
abends: Bei der „Kaiserin am Güterbahnhof“ können Besucher ausgiebig frühstücken, mittags unter drei
täglich wechselnden Menüs und einem Buffet mit Salaten wählen,
nachmittags ein Stück Kuchen sowie eine Tasse erlesenen Kaffees
genießen und nach getaner Arbeit
den Tag im gemütlichen Ambiente
ausklingen lassen. An Sonn- und
Feiertagen können sich die Gäste
bei einem reichhaltigen Frühstücksbuffet auf einen entspannten Tag einstimmen.
Die gesamte Innenausstattung
des Bäckereifachgeschäftes Kaiserin am Güterbahnhof ist jung, modern und urban gehalten.
Besonders hervorzuheben ist
auch die geräumige Außenterrasse
mit 76 Sonnenplätzen. Drinnen laden weitere 85 Sitzplätze zum Verweilen ein.
Auch beim Güterbahnhof gilt das
Prinzip der gläsernen Küche, in die
jeder Gast von der Bar aus den Köchen über die Schultern schauen
kann. Die Küche ist durchgehend
von 11.30 Uhr bis 20 Uhr geöffnet.
Gekocht wird bei der Kaiserin am
Güterbahnhof so, wie auch bei Kaisers Gute Backstube gebacken
wird: mit ausgesuchten Produkten
und Rohstoffen regionaler Lieferanten und ohne Zusatzstoffe. Qualitätsbewusstsein und Flexibilität
zeichnen die Küche aus, die damit
auch auf Nahrungsunverträglichkeiten der Gäste reagieren kann. Zudem stehen verschiedene vegetarische Gerichte auf der Karte.
Bei der Kaiserin am Güterbahnhof stehen die Türen auch für
Events, Feste und Firmenfeiern offen. Dabei können die Gäste das
Restaurant ganz oder teilweise reservieren und sich ein Menü nach
eigenen Wünschen zusammenstel-
Für Wir
anspruchsvolle
haben es
vermittelt.
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Bad Krozingen - Freiburg - Gundelfingen
Modern und urban: „Die Kaiserin“ wird ab dieser Woche auch
im neuen Quartier am Güterbahnhof in Freiburg süße Teilchen,
FOTO: PR
Torten und vieles mehr anbieten.
len. Anhand des Catering-Services
liefert die Küche Speisen und Getränke nach Hause oder in die Firma. Das Angebot reicht vom klassischen Back-Catering bis hin zu Canapés, Fingerfood, Kaltschalen und
Desserts.
Kaisers Gute Backstube GmbH
ist bereits seit dem Jahr 1948 in Familienbesitz und versteht sich als in
der Region stark verwurzelte Qualitätsbäckerei. Die Backtradition hat
das Qualitätsbewusstsein intensiv
geprägt. Dies beginnt schon bei der
Wahl der Rohstoffe. „Bei uns kommen natürliche und ausgewählte
Rohstoffe zum Einsatz. Unser Mehl
und auch unser Biogetreide stammen aus der Region“, hebt Birgit
Kaiser hervor, die gemeinsam mit
ihren Eltern Waltraud und Wolfgang
Kaiser sowie Gottfried Faller das Familienunternehmen mit Hauptsitz in
BZ
Ehrenkirchen führt.
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MENSCHEN UND MÄRKTE 21
Der Sonntag · 16. Oktober 2016
Ausbauziel wieder im Blick
Der Zubau an WINDKRAFTANLAGEN hat deutlich zugenommen – Badenova nimmt Windpark in der Ortenau in Betrieb
Der Ausbau der Windkraft
im Land nimmt Fahrt auf.
Am Freitag hat der regionale Energieversorger Badenova erstmals einen
Windpark in Eigenregie in
Betrieb genommen. Der
Freiburger Windkraft-Unternehmer Andreas Markowsky ist zuversichtlich,
dass das Land das Zehn-Prozent-Ziel bis 2020 schafft.
KLAUS RIEXINGER
Mit dem am Freitag in der Ortenau in Betrieb genommenen
Windpark beschreitet Badenova
neue Wege. Zum ersten Mal hat
der Energieversorger Planung,
Bau und Finanzierung von Windkraftanlagen alleine gestemmt.
Damit habe Badenova das Risiko
bis zur Inbetriebnahme selbst
getragen, sagt Sprecher Roland
Weis. Bei der Planung von Windkrafträdern kommt es immer
wieder zu Verzögerungen. Wenn
die Anteile vor Bau der Anlagen
verkauft werden, müssen die Anleger für die Mehrkosten aufkommen.
Nun, da die vier Windkraftanlagen auf dem Kambacher Eck
Strom liefern, verkauft Badenova Anteile der 22-Millionen-Euro-Investition – bevorzugt an
Bürger und Kommunen in der
Umgebung. Betrieben wird der
Windpark von der von Badenova
gegründeten Windpark Kambacher Eck GmbH.
Mit den vier Windkrafträdern
in der Ortenau sind in diesem
Jahr in Baden-Württemberg
knapp 80 Anlagen ans Netz angeschlossen worden. Nach Auskunft des Landesumweltminis-
Badenova-Chef Thorsten Radensleben, Minister Franz Untersteller und
Steinachs Bürgermeister Frank Edelmann (von links) drücken den roten
FOTO: A.J.SCHMIDT
Knopf auf dem Kambacher Eck.
teriums soll die Zahl bis zum Jahresende auf deutlich über 100
Anlagen steigen. Das dürfte einer Zubauleistung von rund 300
Megawatt entsprechen. Mit den
bis Ende 2015 installierten 697
Megawatt wäre eine WindkraftLeistung von 1 000 Megawatt
erreicht. 2011 hatte die Landesregierung unter Ministerpräsident
Winfried Kretschmann (Grüne)
das Ziel ausgegeben, zehn Pro-
zent des Energieverbrauchs im im Landkreis in Planung: in EhLand mit Windkraft abzudecken renkirchen/Münstertal durch
– das wären rund 3 500 Mega- die EnBW und in Heiterswatt. Das Umweltministerium heim/Müllheim durch Badenoging damals davon aus, dass va – beide liegen bezeichnenderman dafür 1 000 Windkraftanla- weise im Rheintal. Bürgermeisgen braucht. Weil die Anlagen in- ter führen gegen Windkraft laut
zwischen deutlich leistungsfähi- Markowsky längst widerlegte Arger sind, rechnen Experten nur gumente ins Feld. Der Landkreis
noch mit einem beEmmendingen benötigten Zubau von
weise, dass es anders
600 Windanlagen.
gehe. Dort habe man
„Momentan wimdurch die Pioniergemelt es von Bauten
meinde Freiamt die
und InbetriebnahGewissheit gewonmen von Windkraftnen, dass vor den
anlagen“, bestätigt
Windkrafträdern weder Freiburger Wind„Die regionale der Touristen noch
kraft-Unternehmer
Rehe weglaufen.
Andreas Markowsky Politik will keine
Nach 2020 rechWindräder
im
den Boom im Land.
net Markowsky mit
Der Landkreis EmHochschwarz- einer Flaute beim
mendingen hat laut
Windkraftausbau.
wald.“
ÖkostromgruppenDafür macht er BunAndreas Markowsky deswirtschaftsmiGeschäftsführer
Markowsky sogar einister Sigmar Gabrine realistische Chance, bis zum el (SPD) verantwortlich. ZuwächJahr 2020 so viel erneuerbaren se bei erneuerbaren Energien geStrom zu erzeugen, wie der gan- be es dann nur noch bei
ze Landkreis verbraucht – er- Windkraftanlagen vor der Küste,
möglicht wird dies zum großen die in aller Regel von den großen
Teil durch Windenergie. Vor 15 Energiekonzernen
betrieben
Jahren sei der Landkreis noch bei werden. Die Bundesregierung
fünf Prozent erneuerbaren Ener- wolle die Energiekonzerne vor
gien gewesen, erinnert Marko- der regionalen Konkurrenz
wsky. „Das zeigt die Dynamik.“
schützen. Kohlekraftwerken soll
Doch es läuft nicht überall so deshalb eine längere Überbrürund wie im Landkreis Emmen- ckungszeit gewährt werden, sagt
dingen. Im Landkreis Breisgau- Markowsky. Den Vorstoß von
Hochschwarzwald wäre eben- Landwirtschaftsminister Peter
falls viel mehr möglich, meint Hauk (CDU), den Abstand von
Markowsky und weist auf die Po- Windrädern zu Siedlungen auf
litik. „Wenn die Landrätin und 1 000 Meter zu erweitern, deutet
ein großer Teil der Bürgermeis- Markowsky als Ermunterung an
ter meinen, dass Windkraft des Kritiker in Bürgerschaft und BeTeufels ist, dann kommt auch hörden.
kaum was zustande.“ Obwohl es
Badenova-Sprecher
Roland
ausreichend windhöffige Gebie- Weis sagt, dass es nicht schwierite im Hochschwarzwald gebe, ger geworden sei, Windkrafträseien derzeit nur zwei Standorte der zu bauen als noch vor ein
paar Jahren. Wichtig sei eine
gründliche Planung. Dazu gehört für Weis die Messung der
Windhöffigkeit über ein ganzes
Jahr. Badenova habe es sich zudem zum Grundsatz gemacht,
nicht gegen den Willen der Kommunen zu bauen. Von der Standortauswahl bis zur Inbetriebnahme der Windräder müsse
man mit zweieinhalb Jahren
rechnen. Es sei problematisch,
wenn Investoren versuchten, im
Schnellverfahren eine Genehmigung zu erhalten.
Aber auch Badenova stellt fest,
dass die Windkraftgegner wieder
lauter geworden sind. Das lasse
sich daran ablesen, dass Badenova in drei Jahren nur einen Windpark umsetzen konnte, sagt
Weis. Ein zweiter Windpark bei
Furtwangen ist gerade in der
Warteschleife, weil Kritiker ein
Gegengutachten veröffentlicht
hätten, das allen bisherigen Erkenntnissen widerspreche. Jetzt
heißt es erstmal abwarten.
FAKTEN
BADENOVA ist an elf Windkrafträdern im Regierungsbezirk Südbaden mit jeweils
50 Prozent beteiligt. Die andere Hälfte hält die Freiburger Ökostromgruppe von
Andreas Markowsky. Hinzu
kommen die vier neuen Anlagen auf dem Kambacher
Eck, die Badenova selbst betreibt. Zusammen liefern die
Anlagen 30,3 Megawatt. Badenova ist zudem an vier
Windparks in Nord- und
Zentralfrankreich mit einer
Leistung von 54 Megawatt
RIX
beteiligt.
„Das ist die harte Realität“
Die IBA BASEL 2020 stellt ihre Projekte vor, kann aber Probleme nicht verbergen
Planungsfehler, verkleinerte Ansprüche, viel Planerlyrik statt Ertrag, und am Ende fehlt das Geld:
Die Bauausstellung IBA 2020
wird oft kritisiert. Geschäftsführerein Monica Linder-Guarnaccia ist vom Erfolg weiter überzeugt.
Das kommt auf die Perspektive
an, es gibt auf jeden Fall einen regionalen Mehrwert. Wir haben
14 Bahnhöfe zusammengefasst,
das gibt eine neue Dynamik.
Und die drei nationalen Bahngesellschaften erkennen, dass eine
ganze Region gleiche oder ähnliche Bedürfnisse hat. Wir konnFrau Linder-Guarnaccia, was
ten verdeutlichen, dass der
macht Sie zuversichtlich, dass
Bahnhof jährlich eine Millionen
die IBA 2020 ein Erfolg wird?
Besucher hat. Vitra und Fondation kommen zusammen auf
Zunächst muss man sehen: Dies 800000.
ist überhaupt die erste Internationale Bauausstellung, die ein
Und daraufhin sagt die Bahn,
Bottom-up-Konzept hat. Es gin„Oh, dann sanieren wir aber
gen 120 Ideen ein, wie man die
schnellstens den Bahnhof“?
Region stärken könnte. Das waren Visionen und Grundsatzide- Jetzt nicht. Versprechen gibt es
en, aber meist noch nicht annä- keine, aber Gespräch, Verständhernd realisierbare Projekte. Wir nis und Erkennung der Potenziahaben jetzt eine Komprimie- le. Das Geld ist natürlich überall
rung erreicht, die die Qualitäts- und immer eine Herausfordekriterien der IBA erfüllt. Jedes rung. Vor Ort beim Workshop
Projekt soll einen Nutzen haben wurde aufgezeigt, welches die
nicht nur für die jeweilige Kom- Nutzungen sind und wo Schwiemune, sondern für die gesamte rigkeiten, etwa die Straße zu
Metropolitanregion. Drei Pro- überqueren. Wenn ein Patient
jekte sind bereits fertig, die 19 aus Rheinfelder vom Lörracher
nominierten schaffen es bis Bahnhof aus das Krankenhaus
2020, zehn weitere sind haupt- nicht findet, ist das ein regionasächlich vom Timing noch nicht les Thema.
so weit, wie sie sein sollten.
Am Zoll Lörrach-Riehen haben
Der Mehrwert für die Region ist
Sie drei Vorschläge aus einem
nicht bei allen Projekten offeninternationalen Wettbewerb
sichtlich. Der Bahnhofsvorplatz
vorgestellt. Zwei sind aber schon
Lörrach soll schöner werden,
rechtlich gar nicht realisierbar.
beim partizipativen Workshop
Ist das noch seriös?
zur Entwicklung erklärt die IBA
nach fünf Jahren, es dürfe alles
Es war bekannt, dass die Schweiz
nichts kosten. Entsprechen Sie
in jedem Fall eine eigene Wendeda noch den Ankündigungen?
schleife auf ihrer Seite verlangt.
Die Bewerber haben sich auf an-
dere Themenschwerpunkte konzentriert: auf städtebauliche
Entwicklungen oder Weiterführung der Tramlinie oder auch
bessere Anknüpfung der bestehenden Tramschlaufe zur neu
geplanten S-Bahn-Haltestelle.
Die Kennzahlen der jetzigen Expo sagen etwas anderes: Wir haben 9000 Besucher in drei Wochen, das ist sehr, sehr viel. Und
am Marktplatz Basel werden täglich 100 IBA-Kataloge mitgenommen. Bei Sozialen Medien
müssen wir massiv zulegen, das
ist nicht eine unserer Stärken.
Welches Projekt zeigt der Region
den Geist der IBA überzeugend?
Es passiert so viel hinter den Kulissen, ein Projekt hervorzuheben, ist schwierig. Ausschlaggebend ist, wie sich die Kommunikation zwischen den Gebietskörperschaften verändert hat.
Plötzlich mussten sie sich austauschen und erklären, worin
der Wert für alle besteht. Bisher
zielte Entwicklung meist auf
Konkurrenz, jetzt geht es um
Austausch und den Blick auf gemeinsame Interessen. Das ist
neu und eine große Freude.
Ist das einer der wichtigsten IBAEffekte: Dass die Akteure in drei
Ländern die anderen Seiten besser kennenlernen?
Ja, absolut. Es geht darum, das
Gegenüber schätzen zu lernen,
zu respektieren und als Teil von
sich selbst anzuerkennen. Das
bringt dem Publikum zunächst
nichts, aber man hat die IBA explizit einberufen, weil ein Instrument für die grenzüberschreitende Regionalplanung fehlte.
Wir betreiben eine neue Identitätsfindung für die Region. Wir
können das Kennenlernen voranbringen, das Wissen um
Fachkenntnisse der anderen und
Monica Linder-Guarnaccia ist das
Gesicht der IBA Basel 2020.
darum, was andernorts geht und
was nicht.
Das zeigt der Rheinuferweg nach
Huningue: Ab der Grenze wird
er plötzlich viel schmaler.
Das ist die harte Realität, weil
in Frankreich andere Gesetze
gelten. Im Rahmen der IBA haben wir aber erreicht, dass der
von Novartis und Basel geplante
Weg überhaupt zeitgleich bis
nach Weil am Rhein weitergeführt wird. Zudem haben wir auf
die Biodiversität geachtet, so finden Eidechsen in den Steinen
auf Basler Seite Futter auf der
französischen.
zierung nicht gepasst. Für uns ist
der Bahnhofsumbau wichtig,
ebenso die Stadtentwicklung
entlang der Linie. Da setzen wir
den Finger drauf. Entlang der
Hochrheinstrecke
betrachten
wir Stadtentwicklungspotenziale auf beiden Seiten. Das zählt
auch in Stuttgart und Berlin.
Die IBA hat lange in einer Sprache
Das große Leuchtturmprojekt
abstrakter und großer Begriffe
ist der trinationale Stadtteil
kommuniziert. Am Flughafen3Land. Hängt daran nicht fast
turm, der ein wichtiges Symbol
allein die Ausstrahlung der Infür die Verbindung der drei Länternationalen Bauausstellung?
der werden sollte, musste dann
mit viel Lyrik erklärt werden,
Das Projekt mit dem trinationawarum es doch nur eine Uhr
len Stadtteil ist einmalig, es hat
wird. Ist das nicht ein Problem?
sich mit der IBA stark verändert.
Die Planungsvereinbarung oriDas spiegelt die prozessuale Ar- entiert sich stark an unserem Arbeit wider. Wir hatten viele Visio- beitsprogramm. Qualitätskritenen, und seit zwei Jahren haben rien sollen trinational Gültigkeit
wir uns auf die IBA-Qualitätskri- besitzen, für Architektur, Freiterien konzentriert und Projekte räume und mehr. Daran können
maßgeblich entwickelt. Das war sich die Länder orientieren.
dringend notwendig. Wir werden mit den jetzigen Projekten
Werden 2020 wie geplant zwei
beispielhaft zeigen, wie man die
Brücken fertig sein?
Lebensqualität in der Region gemeinsamverbessern und Impul- Nein. Es soll bis dahin eine stese zur Stärkung setzen kann.
hen – und der Entscheid über die
große Brücke Basel-Huningue.
Elektrifizierung der HochrheinEine Grundsteinlegung wäre nabahn oder Tram 3 nach St. Louis türlich eine schönes Ziel. Aber da
werden als IBA-Projekte geführt. muss man realistisch sein. Die
Mit deren Realisierung haben
Zeit dafür wird nicht reichen.
DAS GESPRÄCH FÜHRTE
Sie aber doch gar nichts zu tun?
Die Schienenlegung der Tram 3
Auf Ihrer Facebook-Seite stamist nicht das IBA-Projekt. Die IBA
men Likes meist von Mitarbeitern hat aber mit einer wichtigen Stuoder Projektpartnern. Ist das
die dazu beigetragen, dass Bern
deprimierend oder motivierend? früher Mittel freigab, sonst hätte
es mit der französischen Finan-
RENÉ ZIPPERLEN
>
IBA BASEL EXPO: Projektpräsentation in der Voltahalle, Voltastrasse 27, Basel, Mittwoch bis Freitag 12 bis 19, Samstag & Sonntag
bis 17 Uhr (bis 20. November)
22 STELLENSPEZIAL: INGENIEURE
Der Sonntag · 16. Oktober 2016
Schon einmal am Moped geschraubt?
Kenntnisse in der Mathematik und technisches Verständnis sollten ANGEHENDE INGENIEURE schon im Gepäck haben
Fachkräftemangel, Industrie 4.0, Studium oder Ausbildung – Stichworte, die
Richard Zahoransky als VDIVertreter und Professor an
der Hochschule Offenburg
beschäftigen.
Die erste Frage gilt dem VDI-Bezirksvorsitzenden. Wie schätzen
Sie den Arbeitsmarkt für Ingenieure in Südbaden ein?
ist es, Absolventen früher zu engagieren, um später gar nicht suchen zu müssen. Aber beim Ingenieurbedarf hängt es auch
stark davon ab, wie es den Unternehmen geht. Im Boom schreien
alle nach ihnen, in der Flaute
braucht man sie nicht wirklich.
welt hineinzufinden.
Wer spricht jetzt? Der VDI-Vertreter oder der Professor?
Das hört sich jetzt nicht nach
einem flammenden Plädoyer
für den Berufsstand an.
Doch, als VDI-Vertreter, aber
auch als Professor kann ich jungen Leuten nur zu diesem Beruf
raten. Denn in Deutschland ist
durch den demografischen Wandel ein temporärer Fachkräftemangel zu erwarten. Heute machen die Ingenieure, die älter als
55 Jahre sind, mehr als die Hälfte
aus. Wir haben die meisten älteren Ingenieure
im Vergleich
in Europa und
die wenigsten
jungen Ingenieure unter
Das hört sich
34 Jahre. Wenn
nicht nach einun die vielen
nem Fachkräfälteren Kolletemangel an,
gen ausscheiwie es vielerden,
dann
FOTO: ZVG kann es zu eiorts zu hören Richard Zahoransky
ist.
ner
Lücke
kommen. Immerhin sprechen
Die Definition von Fachkräfte- wir hier von rund 70 000 Ingemangel ist relativ. Die Firmen su- nieuren, die in den kommenden
chen stark, wenn sie einen Spe- Jahren aus dem Berufsleben auszialisten brauchen, um etwas scheiden.
Neues zu entwickeln. Aber Spezialisten sind schwer zu finden,
Und das vor dem Hintergrund
besonders in der ländlicheren
neuer Anforderungen durch die
Region. Ein Weg für die Industrie
Industrie 4.0.
Ingenieure sind gesucht. Der
VDI meldet ja einen Beschäftigungsrekord. Dabei gibt es mehr
arbeitslos gemeldete Ingenieure
als offene Stellen. In BadenWürttemberg zeigt die Statistik,
dass in den Bereichen Elektrotechnik und Mechatronik Bedarf
besteht, im Maschinen- und
Fahrzeugbau
wird weniger
gesucht.
OV
Ingenieure werden weiter gefragt sein. Daher ist ein Studium etwa an der Hochschule Offenburg sicher
FOTO: FABIAN ZENKER
nicht verkehrt.
Das Arbeitsfeld wird sich verändern. Es wird mehr Informatik
verlangt werden, es werden
mehr Informatiker gebraucht
werden. Vielleicht ist das Ausscheiden der älteren Ingenieure
daher nicht so gravierend, weil
deren Wissen nicht mehr so
nachgefragt wird. Aber die Industrie kann sich darauf einstellen, schließlich ist dies die erste
Revolution, die angekündigt ist.
Digitalisierung gibt es seit mehreren Jahrzehnten.
nicht bange, wie es manche um zu studieren. Dann sind die
Skeptiker sind, dass Arbeitsplät- Chancen, im Arbeitsmarkt Fuß
ze wegfallen. In Deutschland hat zu fassen, sehr gut.
die Automatisierung bereits einen hohen Grad erreicht.
Sind denn die Unternehmen
gewillt, jemanden mit Abitur
Also raten Sie als Professor ohne
auszubilden, da die Gefahr hoch
Bedenken zum Studium?
ist, ihn nach der Prüfung zu verlieren?
Ich rate dazu, den Beruf des Ingenieurs anzustreben. Dabei kann Unternehmen, die längerfristig
ich auch den Einstieg nach einer denken, die werden das sicherAusbildung im dualen System lich machen.
empfehlen, wenn der Jugendliche bereit ist, diese Zeit zu invesMuss noch stärker propagiert
Wie schätzen Sie die Auswirkun- tieren. Das ist, klar gesagt, keine
werden, dass eine Ausbildung
gen für die Arbeitswelt ein?
verlorene Zeit. Wer die Hochkeine verlorene Zeit ist?
schulreife hat, hat die Lehre in
Die Digitalisierung verändert zwei Jahren absolviert und ist Ich denke schon, dass es gut wädie Wirtschaft. Aber ich bin da dann immer noch jung genug, re, sich so in die Erwachsenen-
Zwei Unternehmen
ein Partner
Architekt/in
Auf jeden Fall braucht man für
ein Ingenieursstudium Mathematik. Und dann gehört das Interesse an technischen Sachverhalten dazu. Aber leider muss
ich feststellen, dass viele Studenten ohne praktische Erfahrungen zu uns kommen. Das muss ja
keine Ausbildung sein. Aber dass
die heutige Jugend so wie wir an
Mopeds schrauben würde oder
mal am Bach ein Wasserrad gebaut hat und sich überlegt, wie
das funktioniert, das vermisse
DAS GESPRÄCH FÜHRTE
ich.
MICHAEL STRÄTER
ARCHITEKTUR
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LOKALES 23
Der Sonntag · 16. Oktober 2016
LESERMEINUNG
HERMANN STAUDINGER
Kinder, die, wenn sie die Augen
zumachen, denken, sie seien unZum Artikel „Die Sorgen des Professichtbar. Da geht es nicht nur um
sors vor Nichtariern“ in der Ausgadie Zeit von 1933 bis 1945. Da hätbe vom 2. Oktober:
te ich ja Verständnis. Ich möchte
auch nicht mehr in der AdolfDeutsche werden
Hitler-Straße wohnen. Aber es
geht bis ins 15. Jahrhundert zuerpressbar gemacht
rück. Johann Jakob Renner hat
Es ist doch traurig, dass nach
Hexen verbrannt, er ist also ein
über 70 Jahren immer und imFrauenfeind. So einer kann doch
mer wieder solch alte Sachen
im 21. Jahrhundert im grünen
aufgewühlt werden. Zig Jahre hat Freiburg nicht auf einem Strasich keiner daran gestört, ähnßenschild stehen. Bitte „tauft“
lich in Teningen, aber auf einmal doch die Lutherkirche auch
gefällt es irgend einem nicht.
gleich um mitsamt der LutherWie viele Jahre sollen wir Deutkirchstraße. Dieser Martin Lusche noch dafür büßen, dass so
ther war nämlich ein Antisemit,
ein Österreicher Unheil angeund was für einer, dagegen warichtet hat. Ich kann nichts daren Erzbischof Gröber, Martin
für, meine Kinder nicht und
Heidegger und Hermann Staumein Enkel auch nicht. Und die- dinger Waisenknaben. Diese
ses Dilemma wird sich hinzieFreiburger „ Historikerkommisihen, solange es noch Deutsche
on“ hat Sorgen! Um Himmels
gibt. Aber irgendwann werden
Willen, oder um mit Cicero zu
diese ausgestorben sein. Letztsprechen, der auch schon sehr
endlich geht’s doch darum, den lange tot ist: O tempora, o moDR. STEFAN TROENDLE,
Deutschen erpressbar zu mares!
LÖRRACH
chen. Und er lässt sich erpressen.
Leider!
REGINA MÜLLER, TENINGEN Anmerkung der Redaktion: Die
Historikerkommission hat ehZum Artikel „Behutsame Korrekrenamtlich gearbeitet.
tur“ in der Ausgabe vom 9. Oktober:
DEUTSCHER ISLAM
und war es bisher unmöglich, eine einheitliche christliche Kirche oder eine einheitliche christliche Dogmatik zu entwickeln,
obwohl es starke Kräfte gibt, die
dies seit Jahrhunderten versuchen. Warum sollte dies in der
muslimischen Welt möglich
sein? Ich denke, die andere Möglichkeit, und, wie ich meine: die
eher realisierbare Möglichkeit
wäre, ein Bündnis aller muslimischer Richtungen, Religionen
und Sekten begrenzt auf die BRD
unter einem einzigen Thema:
keine Gewalt untereinander, keine offensive Rivalisierung aller
hier unter dem Grundgesetz vereinigten Religionen! Religionsfrieden als Ausdruck eines
„Deutschen Islam“. Positive Toleranz – eben Pluralismus der Religionen intern und nach außen,
wie wir alle es eigentlich wollen.
Ob dies realisierbar ist, das müssen wir unsere muslimischen
Mitbürger fragen und sie darin
unterstützen! Auch unsere
christlichen Kirchen fangen ja
eben erst an, eine positive Nachbarschaft zum Islam zu entwickeln – und dafür musste auch
lange Zeit vergehen!
mutung darstellt, am Frühstückstisch damit geschockt zu
werden. Wie traurig, dass in der
heutigen Zeit immer noch so respektlos mit unseren Mitgeschöpfen umgegangen wird.
PETRA BEZLER, BAD SÄCKINGEN
EVOLUTION
Zum Artikel „Expansion im Auftrag
Gottes“ in der Ausgabe vom 11.
September:
Unseriöse militante
Begrifflichkeiten
Prominent auf der ersten Seite
berichtet Der Sonntag über die
FES in Lörrach. Das freut mich,
denn was die Schule samt ihren
Mitarbeitern leistet, ist außerordentlich. Ein nicht zu unterschätzender Beitrag der Schule
für Lörrach und Umgebung ist
meiner Meinung nach auch das
gute Miteinander von Christen
aus den unterschiedlichen Konfessionen. Denn tatsächlich, der
gute Ruf der Schule reicht weit
über das evangelisch-freikirchliche Milieu hinaus. Bedauerlich
KIERMAYER HANS, LÖRRACH finde ich im Artikel einerseits die
Einführung auf das Thema „Evolution“ und anderseits die VerSPANFERKEL
wendung militanter BegrifflichSie wollen die
Zum Artikel „Fromm und dennoch
keiten. Dies empfinde ich gerade
Geschichte übermalen frei“ in der Ausgabe vom 9. Okto- Gegen Luther war Erzbischof Gröber (Foto) ein Waisenknabe, meint ein Zum Artikel „Wie bei Muttern“ in im Blick auf die aktuelle Weltlage
der Ausgabe vom 9. Oktober:
ber:
Es wäre zum Lachen, wenn es
Leser zu Straßennamen-Diskussion in Freiburg. FOTO: BADENIA-VERLAG
als unseriös und würde mir an
nicht so traurig wäre. Eine Komdieser Stelle eine sachlichere BeRespektloser Umgang richterstattung wünschen.
mission von Historikern, Sozio- Religionsfriede
möchte mit Begeisterung eingen; wir wünschen ihn für alle
MARKUS VASSEN, LÖRRACH
logen und Politologen – alles stu- könnte ein Ziel sein
springen auf diese Idee. Die Fan- jene, die ihn aus verschiedenen
mit Mitgeschöpf
dierte Leute – verdient ihr Geld
tasie treibt Blüten, man denkt an Ländern mitgebracht haben und
mit Nonsens, indem sie Straßen- Noch prallen die Gegensätze der einen „Deutschen Islam“, eine
den Sprung in den Laizismus un- Was für eine Geschmacklosigkeit
diese Aufnahme eines Ferkels
namen, beziehungsweise die da verschiedenen muslimischen
neue friedliche Variante dieser
serer Welt nicht so leicht schaf> LESERBRIEFE können wir nur
Richtungen in der BRD nicht ge- Weltreligion. Man überlegt, es
am Spieß und auch noch mit der abdrucken, wenn sie mit vollem
benannten Personen unterfen! Soweit die Träume. Doch
Überschrift „Wie bei Muttern“ zu Namen und mit Wohnort untersucht, ob diese ideologisch noch waltsam aufeinander, insofern
gibt ja auch einen iranisch gewie könnte ein „Deutscher Isin unsere – so bescheidene – Zeit ist noch Zeit für diesen Gedanprägten, einen türkischen, einen lam“ aussehen? Unsere christli- veröffentlichen. Auch das Ferkel zeichnet sind. Kürzungen behalten
hat eine Mutter! Es gibt in Ihrer wir uns vor. Sie erreichen uns unter
passen. Sie wollen die Geschich- ken unseres Finanzministers,
ägyptischen, einen Islam in Sau- chen Kirchen machen es uns
und es wäre eine wunderbare Vi- di-Arabien; wir wünschen uns ei- nicht gerade vor in ihrer Unein- Leserschaft sehr viele Vegetarier „Leserservice & Kontakt“ auf
te übermalen: Was da nicht
sion: „Ein deutscher Islam“; man nen Islam ohne innere Spannun- heitlichkeit. Selbst in der BRD ist und Veganer, für die es eine Zu- www.der-sonntag.de.
steht, hat es nie gegeben. Wie
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24 EXTRA: MUNDOLOGIA-REIHE
Der Sonntag · 16. Oktober 2016
Neue Welten
Die MUNDOLOGIA-REIHE startet am 6. November
Es gibt nur noch wenige
weiße Flecken auf der Erde.
Und doch gelingen den Referenten der MundologiaReihe noch immer Perspektiven und Einblicke in Naturräume und auf Kulturen,
die neue Sichtweisen auf
ein vermeintlich längst bekanntes Land zeigen. Ab 6.
November startet die Reihe
an fünf Spielorten.
trägen vertreten“, kündigt Tobias
Hauser an, der mit David Hettich
die Mundologia organisiert.
Dabei soll die Reihe, die von
Anfang November bis 22. März
läuft, die Mundologia-freie Zeit
außerhalb des bekannten Freiburger Festivals (3. bis 5. Februar)
überbrücken helfen. Passend zu
den Schmuddelwettermonaten
können Weltenbummler, Kulturinteressierte und Naturliebhaber auf Leinwandreise gehen
und sich Inspirationen für künftige Reiseabenteuer holen.
Die Veranstaltungen finden neben Freiburg und Denzlingen in
Müllheim,
Offenburg
und
Waldshut-Tiengen statt. Lediglich für die Freiburger Spielstätten gibt es eine Änderung: Da
der Paulussaal saniert wird, läuft
die Mundologia-Reihe ausschließlich im Bürgerhaus am
Seepark, im kommenden Monat
mit zwei Veranstaltungen. „Dafür haben wir den Standort
Denzlingen ausgebaut und sind
dort im November mit fünf Vor-
SPIELORT DENZLINGEN
Gleich fünf hochkarätige Vorträge gibt es im Kultur & Bürgerhaus Denzlingen in der Stuttgarter Straße 30 zu sehen.
Profi-Fotografen Peter Gebhard
gelingt ein Blick hinter das Klischee. Er setzt die Urkraft der Naturlandschaften brillant in Szene und begegnet abseits der Touristenrouten Isländern, die ganz
besondere Geschichten zu erzählen haben.
PATAGONIEN
PETER GEBHARD
SONNTAG, 6. NOVEMBER,
18 UHR
In Patagonien, am stürmischen
Ende der Welt, geht Peter Gebhard auf Entdeckungstour, ist zu
Fuß, zu Pferd, auf Skiern und per
Jeep unterwegs. Ein ganzes Jahr
lang bereist Gebhard die Südspitze Südamerikas, wo undurchdringlicher Dschungel, riesige Gletscher, Traumgipfel und
weite Steppen dicht beieinanderliegen. In brillanten Fotound Filmsequenzen fängt er die
einzigartige Landschaft ein und
erzählt spannende Geschichten
von skurrilen Begegnungen.
ISLAND
PETER GEBHARD
SONNTAG,
6. NOVEMBER, 14.30 UHR
Island ist ein Traum aus Feuer
und Eis, Land gewaltiger Landschaften und seiner eigenwilligsympathischen Bewohner. Dem JÄGER DES LICHTS
ARNDT, HETTICH, SCHULZ,
UND ANDERE, DONNERSTAG,
10. NOVEMBER, 19.30 UHR
Fünf Fotografen, fünf unterschiedliche Arbeitsweisen, eine
Leidenschaft: die Naturfotografie. Im Vortragshöhepunkt des
vergangenen Mundologia-Festivals nehmen die namhaften Fotojournalisten ihre Gäste mit auf
ihre Reisen, zeigen ihnen die
Schönheit abgelegener Landschaften und Geschöpfe – und
geben einzigartige Einblicke in
die Faszination Naturfotografie.
Zu sehen ist der Vortrag außerZeigt Indien aus neuer Perspektive: Pascal Violo
FOTO: PASCAL VIOLO dem im Müllheimer Bürgerhaus
Volle Fahrt voraus in die Freiheit: Peter Gebhard hat Pataognien neu entdeckt.
am Freitag, 25. November, von Traditionen und neuen Strömungen per Kamera nachge19.30 Uhr an.
spürt und zeigt, was dieses ReiseHURTIGRUTEN
ziel – trotz strenger Regeln, die
REINER HARSCHER
Reisende zu befolgen haben – so
SONNTAG, 27. NOVEMBER,
faszinierend macht: eine reiche
14.30 UHR
orientalische Architektur, herrli„Die schnelle Route“ heißt auf che Landschaften und die vielen
Norwegisch Hurtigruten und so kulturellen Schätze.
wird auch die Postschifflinie bezeichnet, die seit 1893 die Orte an SPIELORT FREIBURG
der norwegischen Westküste ab- Zwei ebenso farbgewaltige wie
Vorträge
fährt. Seit mehr als 27 Jahren be- perspektivenreiche
steigt auch der Fotograf Reiner sind im Bürgerhaus am Seepark
Harscher immer wieder das in der Gerhart-HauptmannPostschiff, um die einzigartige Straße 1 zu sehen.
Fjordlandschaft und die Inselwelten zu erkunden. Das Ergeb- SÜD-AFRIKA 3D
nis dieser Reisen präsentiert er STEPHAN SCHULZ
in atemberaubenden Bildern in MONTAG, 21. NOVEMBER,
19.30 UHR
moderner Full-HD-Technik.
Mittendrin statt nur dabei: StePERSIEN
phan Schulz ist von Kapstadt bis
REINER HARSCHER
zum Kilimanjaro gereist und hat
SONNTAG, 27. NOVEMBER,
die grandiose Schönheit der viel18 UHR
fältigen Landschaft in dreidiDas ehemalige Persien, der heu- mensionalen Bildern festgehaltige Iran, ist ein Land im Auf- ten. Er begegnete Löwenforbruch. Reiner Harscher hat alten schern und Haiflüsterern eben-
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à bientôt. bis bald.
Der Sonntag
FOTO: PETER GEBHARD
so wie den Buschmännern der
Kalahari und gibt dem Zuschauer das Gefühl, selbst Reiseteilnehmer zu sein. Fast scheint es,
dass man selbst im Käfig unter
der Meeresoberfläche sitzt und
von dort aus das Spektakel des
Sardine Run verfolgt, wenn Abermillionen Sardinen die Küste
Südafrikas entlangziehen.
INDIEN
PASCAL VIOLO
DIENSTAG, 22. NOVEMBER,
19.30 UHR
Der österreichische Fotograf
Pascal Violo war viele Monate in
Indien und reiste durch die Bergregionen des Himalaya, durch
Wüsten, Urwälder und quirlige
Städte. Im Süden Indiens hatte
er schließlich ganz besondere
Gesellschaft: Seine Frau Karin,
die fließend Tamil spricht, und
seine drei Kinder, die sich als
Türöffner erweisen und ihm den
Weg für eine spannende, tiefgründige Reportage eröffneten.
DANKE
...dass wir Dich auf Deinen
Abenteuern begleiten dürfen.
ANITA FERTL
EXTRA: MUNDOLOGIA-REIHE 25
Der Sonntag · 16. Oktober 2016
Abenteuerlich rund um die Erde
Noch bis 22. März läuft die Mundologia-Reihe mit 37 VORTRÄGEN in Freiburg, Denzlingen, Müllheim, Waldshut und Offenburg
Entdecken, faszinieren und
inspirieren: Das wollen die
Referenten der Mundologia-Reihe mit ihren Fotoreportagen rund um den
Globus. Noch bis 22. März
grassiert in fünf Spielstätten das Reisefieber, wenn
die Erlebnisse von Entdeckungsreisen durch sechs
Kontinente, kommentiert
von renommierten Fotojournalisten, als faszinierende Bilder auf die Leinwand projiziert werden.
ANITA FERTL
Zwar ist das Festival im Februar
mit Vorträgen auf großer Leinwand, mit Fotoseminaren, Ausstellungen, Workshops und Messe der Höhepunkt der Mundologia-Saison. Doch hat sich auch
die Mundologia-Reihe als Zusatzveranstaltung bestens bewährt und bietet Raum für beliebte Klassiker und spezielle
FOTO: HEIKO BEYER
Themen, die kleinere Zielgrup- Gewaltige Natur in traumhaften Farbkompositionen hält Argentinien bereit.
pen ansprechen. Gleich fünf Orte zeigen die Vorträge 2017.
ger-Schoner sind gereist und ha- nach Afghanistan, wo Monika ne Vorträge über Argentinien
ben Abenteuer erlebt, doch ihre Koch und Heiner Tettenborn ein (Donnerstag, 9. März) und MexiFREIBURG:
warteten oberhalb der Wasser- Land jenseits von Bürgerkrieg, ko (Freitag, 10. März) begeistern
BÜRGERHAUS SEEPARK
oberfläche: Am Mittwoch, 18. Ja- Taliban und Opiumanbau ken- mit spannenden Erzählungen
Der Januar in Freiburg startet nuar, zeigen sie ihre fesselnde nengelernt haben. Über ihre Ein- und zeigen die Schönheit der
mit zwei fotografischen Höhe- Reisereportage „Norwegen“. Ei- drücke berichten die beiden am Länder in einzigartigen Farbpunkten der Mundologia-Ma- nen Tag später wollen sie ihre Mittwoch, 15. Februar.
kompositionen. Die Freiburger
cher: Zum einen zeichnet Tobias Gäste mit nach Australien nehEin ungewöhnliches Verkehrs- Reihe schließt Tobias Hauser ab,
Hauser am Samstag, 7. Januar, in men. Dort führt die Traumroute mittel für das weite Afrika hat der am Montag, 20. März, seinen
seinem Vortrag „Kuba – zwi- von paradiesischen Küstenland- sich Hartmut Fiebig ausgesucht: Vortrag „Neuseeland – Paradies
schen Traum und Wirklichkeit“ schaften über die glühenden Ein Jahr lang ist er per Rad durch am Ende der Welt?“ zeigt. Dabei
das beeindruckende Porträt ei- Weiten des Outbacks bis zur pul- 21 afrikanische Länder unter- will er nicht nur das Fragezeines Landes, das nach Fidel Cas- sierenden Millionenmetropole wegs und scheint kurz vor dem chen am Ende des Vortragtitels
tros Abtritt seinen Platz zwi- Sydney. Den Schlusspunkt – Ziel zu scheitern – das Wie und erklären, sondern das vielseitige
schen sozialistischem Traum oder das Ausrufezeichen für den Warum gibt es vom begnadeten Land kenntnisreich porträtieren.
und der Realität der heutigen Freiburger Reihe-Januar – setzt Erzähler Fiebig am Donnerstag,
DENZLINGEN:
Zeit sucht. Zum anderen ist Hau- Steffen Hoppe am Freitag, 20 Ja- 16. Februar, zu hören.
sers Kollege David Hettich in sei- nuar. Er erlebt im MonsunzauViel zu erzählen haben auch KULTUR- UND BÜRGERHAUS
nem Vortrag „Abenteuer Ozean“ ber Asiens das pure Glück – trotz die beiden Referenten im März: Als erster Referent stimmt Walbildgewaltig den Geheimnissen beschlagener Objektive und Der Reisejournalist Michael Wig- ter Steinberg das Publikum im
der Weltmeere auf der Spur. Der durchnässter Kleider.
ge hat sich für seine Reiserepor- Rahmen der Denzlinger Reihe
Vortrag für die ganze Familie ist
Im Februar geht es auf einen tage „Tauschrausch Weltreise“ auf das neue Reisejahr ein und
am Sonntag, 8. Januar, zu sehen. Roadtrip nach Indonesien (Da- mit einem Apfel als Startkapital zeigt in seinem Vortrag am
Auch Petra und Gerhard Zwer- vid Lohmüller, 14. Februar) sowie und Dienstleistungen aller Art Sonntag, 22. Januar, 14.30 Uhr,
als weiteren Einsatz von Mainz mit „Korsika – wilde Berge, weiaus aufgemacht, um zu einem tes Meer“ die Naturschönheiten
Haus auf Hawaii zu kommen (6. einer Mittelmeerinsel, die auf
März). Einen ebenfalls abenteu- engstem Raum viele Gegensätze
erlichen und wahrhaft langen vereint. Um 18 Uhr geht es volle
Weg hat Christoph Rehage vor Fahrt voraus mit „Rückenwind“
sich, als er zu Fuß von Peking aus auf eine Fahrrad-Weltreise, für
nach Norddeutschland auf- die Anita Burgholzer und Andrebricht: Am Mittwoch, 8. März, as Hübl Job und Wohnung gezeigt er die Reportage seiner kündigt haben. Sie radelten
4646 Kilometer langen Reise, durch 35 Länder einmal rund um
die schon als Youtube-Video mit die Welt und berichten in ihrer
mehr als 10 Millionen Klicks ein mehrfach preisgekrönten Reportage in Wort und Bild von ihHit war.
Besonderes Reiseziel: Afghanistan jenseits von Krieg und Taliban haMit großer Leidenschaft ist ren Erlebnissen und Abenteuben Monika Koch und Heiner Tettenborn entdeckt. FOTO: VERANSTALTER auch Heiko Beyer unterwegs. Sei- ern. Am Sonntag 19. Februar,
ungen
Weiterbild
,
Aus- und berufsbegleitend
er
Vollzeit od ne Hard Skills!
einzel
14.30 Uhr, können Zuschauer auf
Natur- und Kulturreise gehen.
Dirk Bleyer nimmt seine Gäste
mit nach Masuren – eine Region,
die nicht nur Dichter und Philosophen fasziniert hat. Noch heute löst sie durch ihre landschaftliche Schönheit Sehnsüchte
nach der wahren, stillen Natur
aus. Apropos Sehnsüchte: Die
weckt bei Weltenbummlern
auch das Königreich Bhutan, das
der Fotograf Stefan Erdmann
mit einer Sondererlaubnis bereisen durfte. Ob er auch etwas von
dem dort angesiedelten „Bruttosozialglück“ gefunden hat, erzählt er um 18 Uhr.
Den Saisonabschluss im März
mach drei Höhepunkte: Tobias
Hauser präsentiert am Sonntag,
12. März, ein Costa Rica, das sich
als tropischer Garten Eden zeigt.
In bestechend schönen Bildern
hat Hauser seine Abenteuerreise
festgehalten, die ihn zu atemberaubende Landschaften und ihren Lebewesen führt. Gleichzeitig schafft er ein feinsinniges
Porträt der Menschen, lernt die
Kultur der indigene Bevölkerung
ebenso kennen wie ihre oftmals
ungewöhnliche Lebensarten.
Grün ist nicht gleich Grün:
Wohl nirgends sonst scheinen
die sanften Hügel und Wiesen in
so intensivem Grün zu leuchten
wie in Irland. Das und viel mehr
beweist Heiko Beyer am Sonntag, 12. März, in seinem farbbrillanten Vortrag, der außerdem
viel über die Einwohner und ihre
Pub-Kultur erzählt. Ein Perfektionist in Sachen Fotografie und
Geschichtenerzählen ist auch
Michael Martin. Er wird diesem
Anspruch einmal mehr mit seinem Mammutprojekt „Planet
Wüste“ gerecht, das er am Mittwoch, 3. März, in der Mundologia-Reihe vorstellt. Fünf Jahre
war er dafür unterwegs, hat Wüsten, in denen die Temperatur
zwischen plus 50 und minus 50
Grad pendelte, in einem spektakulären Porträt festgehalten.
MÜLLHEIM:
BÜRGERHAUS
Ein hochkarätiges Programm
haben die Organisatoren für
Müllheim auf die Beine gestellt:
Im Januar gastiert nicht nur Tobias Hauser mit seinem KubaVortrag dort (12. Januar). Auch
Susi Bemsel und Daniel Snaider
machen dort mit ihrer „Großen
Reise“ Station (9. Februar) und
zeigen in Wort und Bild, was sie
auf ihrem Abenteuer Weltumrundung mit ihrem dreirädrigen
Tuk Tuk erlebt haben. Als letzter
Referent bringt Michael Martin
seine Fotoreportage „Planet
Wüste“ am Dienstag, 21. März,
auf die Leinwand.
WALDSHUT-TIENGEN,
OFFENBURG
Mit der Reiterhalle in Offenburg
und der Stadthalle Tiengen in
Waldhut-Tiengen hält die Mundologia-Reihe außerdem Einzug
in neue Regionen.
Zu sehen sind die Vorträge Island (Tiengen: Samstag, 21. Januar, 20 Uhr; Offenburg: Freitag, 6.
Januar, 14.30 Uhr), Neuseeland
(Tiengen: Sonntag, 1. Januar, 17
Uhr; Offenburg Freitag, 6. Januar, 18 Uhr) sowie Planet Wüste
(Tiengen: Samstag, 18. März,
19.30 Uhr; Sonntag, 19. März, 14
und 18 Uhr).
Bezaubernd: Irland in Grün und
FOTO: HEIKO BEYER
Blau
FAKTEN
MUNDOLOGIA-FESTIVAL
3. bis 5. Februar im Konzerthaus Freiburg, Karten sind
schon jetzt online bestellbar;
mit folgenden Vorträgen im
Rolf-Böhme-Saal:
FREITAG, 3. FEBRUAR
20 Uhr: Living Planet,
Dirk Steffens
SAMSTAG, 4. FEBRUAR
12 Uhr: Afrika, Reiner Harscher
16 Uhr: Earth is my witness,
Art Wolfe
20 Uhr: Mountainbike-Flow,
Harald Philipp
SONNTAG, 5. FEBRUAR
11.30 Uhr: Alpen, Bernd
Römmelt
15 Uhr: Unsere wilde Heimat,
Ges. Dt. Tierfotografen
19 Uhr: Kanada & Alaska,
Mario Goldstein
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EXTRA: MUNDOLOGIA-REIHE 27
Der Sonntag · 16. Oktober 2016
„Sensationelle Bilder“
Der Fotograf DAVID HETTICH hat die Mundologia mit Tobias Hauser gegründet
Im Jahr 2004 wurde das
Mundologia-Festival erstmals veranstaltet und seit
2010 gibt es auch die Reihe.
Im Gespräch gewährt Mitorganisator David Hettich
einen Blick hinter die
Mundologia- Kulissen.
Welchen Unterschied bei der
Atmosphäre spüren Sie als
Referent zwischen Festival und
Mundologia-Reihe?
Das Festival hat mit Fotoausstellungen, Messe und Workshopprogramm einen viel größeren
Rahmen und lässt sich nur
schwer mit der Reihe vergleichen. Was alle Referenten im
Konzerthaus immer beeindruckt, ist der Rolf-Böhme-Saal.
Dieser ist mit 1 700 Plätzen einer
der größten Vortragssäle in
Deutschland. Die Spielstätten
der Reihe sind alle kleiner, bieten
dadurch aber die Möglichkeit,
neben klassischen Reisethemen
auch ungewöhnliche Reportagen zu zeigen. Auf dem Programm stehen beispielsweise
ein Vortrag über Afghanistan
und eine Fotoreportage über einen Biker, der alleine durch Afrika geradelt ist. Für eine Veranstaltung im Rolf-Böhme-Saal
wäre das Publikum dafür zu
klein.
Ungewöhnlicher Job: David Hettich Auge in Auge mit einem Hai.
Länder gereist ist und sensatio- über Persien spannend. Der Iran
nelle Bilder geschossen hat.
ist ein exotisches Reiseziel und
erstaunlich sicher, wenn man
Nun gibt es weltweit einige Kriweiß, wo und wie.
senherde. Inwieweit hat das Auswirkungen auf die Mundologia?
Wird durch diese Krisengebiete
die Welt nicht kleiner, Ihre Arbeit
Keine. Für unsere Zuschauer ist
schwieriger und gefährlicher?
es gerade interessant, Berichte
aus Ländern zu sehen, in die sie Es gibt viele Referenten, die sich
selbst nicht reisen würden. Auf auf schöne Ziele konzentrieren.
dem kommenden Mundologia- Aber wir haben jedes Jahr auch
Festival gibt es beispielsweise ei- Fotografen dabei, die genau
nen Vortrag über den Libanon, dorthin reisen, wo es ungemütder die Folgen des Syrienkriegs lich ist. So hatten wir letztes Jahr
thematisiert. Für viele ist sicher Christof Bangert zu Gast, einen
auch Reiner Harschers Vortrag Kriegsfotografen. Krisengebiete
Könnte man daraus schlussfolhat es schon immer gegeben
gern, dass die Reihe mehr auf
und sie werden vermutlich zuSonderthemen eingehen kann?
nehmen, auch weil wir auf Kosten anderer über unsere VerhältWir haben beides im Programm:
nisse leben. Darüber berichtet
Reisevorträge und Länderportbeim Mundologia-Festival Dirk
räts wie Kuba, Norwegen oder
Steffens in „Living Planet“.
Australien, aber auch Ausgefallenes wie „Asien – Monsunzauber“
Welches ist Ihr persönlicher
von Steffen Hoppe, einem FotoReihen-Höhepunkt?
grafen, der in der Regenzeit
durch Thailand, Kambodscha,
Ich freue mich sehr auf den AsiIndien und andere asiatische David Hettich
en-Vortrag Monsunzauber, weil
FOTOS: VERANSTALTER (2), DIRK BLEYER
er den Kontinent so zeigt, wie wir
ihn selten zu Gesicht bekommen.
Ihr Geheimtipp?
Pascal Violos Indienvortrag. Der
österreichische Fotograf ist ein
sehr moderner Geschichtenerzähler, der den Subkontinent intensiv bereist hat und eindrückliche Einblicke in die indische
Kultur bietet.
DAS GESPRÄCH FÜHRTE
ANITA FERTL
ZUR PERSON
DAVID HETTICH organisiert
gemeinsam mit Tobias Hauser die Mundologia. Der Taucher, Unterwasserfotograf
und Kameramann hat mehr
als 2 500 Tauchgänge in allen
Ozeanen absolviert. Seit 2011
wird David Hettich als „Botschafter der Meere“ von National Geografic präsentiert.
FAKTEN
MUNDOLOGIA-REIHE
NOVEMBER
FREIBURG
Mo, 21., 19.30 Uhr: Südafrika
3D, Stephan Schulz
Di, 22., 19.30 Uhr: Indien,
Pascal Violo
DENZLINGEN
So, 6., 14.30 Uhr: Island, Peter
Gebhard
18 Uhr: Patagonien, Peter
Gebhard
Do, 10., 19.30 Uhr: Jäger des
Lichts, Arndt, Hettich, Schulz
und andere
So, 27., 14.30 Uhr: Hurtigrute,
Reiner Harscher
18 Uhr: Persien, Reiner
Harscher
MÜLLHEIM
Fr, 25., 19.30 Uhr: Jäger des
Lichts, Arndt, Hettich, Schulz
und andere
JANUAR
FREIBURG
Sa, 7., 19.30 Uhr: Kuba, Tobias
Hauser
So, 8., 17 Uhr: Abenteuer Ozean,
David Hettich
Mi, 18., 19.30 Uhr: Norwegen,
Zwerger & Schoner
Do, 19., 19.30 Uhr: Australien,
Zwerger & Schoner
Fr, 20., 19.30 Uhr: Asien, Steffen
Hoppe
DENZLINGEN
So, 22., 14.30 Uhr: Korsika,
Walter Steinberg
18 Uhr: Rückenwind,
Burgholzer & Hübl
MÜLLHEIM
Do, 12., 19.30 Uhr: Kuba, Tobias
Hauser
OFFENBURG
6., 14.30 Uhr: Island, Erdmann
& Livekonzert mit Isgaard
18 Uhr: Neuseeland, Tobias
Hauser
WALDSHUT-TIENGEN
Sa, 21., 20 Uhr: Island, Dirk
Bleyer
So, 29., 17 Uhr: Neuseeland,
Tobias Hauser
FEBRUAR
FREIBURG
Di, 14., 19.30 Uhr: Indonesien,
David Lohmüller
Mi, 15., 19.30 Uhr: Afghanistan,
Koch & Tettenborn
Do, 16., 19.30 Uhr: Bike-Solo
Afrika, Hartmut Fiebig
DENZLINGEN
So, 19., 14.30: Masuren, Dirk
Bleyer
18 Uhr: Bhutan, Stefan
Erdmann
MÜLLHEIM
Do, 9., 19.30 Uhr: Die große
Reise, Snaider & Bemsel
MÄRZ
FREIBURG
Mo, 6., 19.30 Uhr:
Tauschrausch Weltreise,
Michael Wigge
Mi, 8., 19.30 Uhr: The longest
way, Christoph Rehage
Do, 9., 19.30 Uhr: Argentinien,
Heiko Beyer
Fr, 10., 19.30 Uhr: Mexiko,
Heiko Beyer
Mo, 20., 19.30 Uhr: Neuseeland,
Tobias Hauser
Vorträge mit Herz
DENZLINGEN
So, 12., 14.30 Uhr: Costa Rica,
Tobias Hauser
18 Uhr: Irland, Heiko Beyer
Mi, 22., 19.30 Uhr:
Planet Wüste, Michael Martin
MÜLLHEIM
Di, 21., 19.30 Uhr: Planet Wüste,
Michael Martin
OFFENBURG
So, 19., 14 & 18 Uhr:
Planet Wüste, Michael Martin
WALDSHUT-TIENGEN
Sa, 18., 19.30 Uhr: Planet Wüste,
Michael Martin
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23.12.2016 – 03.01.2017
Durch die Schluchten des Balkan
07.05. – 20.05.2017
Karneval in Venedig
24.02. –26.02.2017
Katalonien & Barcelona
26.02. – 04.03., 29.10. – 04.11.2017
Korsika 22.04. – 30.04.2017
Paradores und Pousadas
21.05. – 03.06.2017
Peloponnes Wanderreise
09.04. – 22.04.2017
Portugal mit Algarve
04.03. – 18.03.2017
Rumänien 16.07. – 29.07.2017
Sardinien 05.06. – 16.06.2017
Schottland 02.07. – 15.07.2017
Sitges & Barcelona
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Sizilien – Küsten und Vulkane
21.05. – 03.06.2017
Spanien intensiv 05.02. - 24.02.2017
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16.Oktober2016
Wenn das Private öffentlich wird
Tätowierte Reifenspuren
Die Neuverfilmung des Märchens DAS KALTE HERZ hat wenig Charme
DER FREMDE BLICK auf das eigene Zuhause eröffnet ein besonderes
Spannungsfeld zwischen Öffentlichkeit und Privatheit. Die in Freiburg
und Berlin lebende Fotografin Helene Mauch war ein Jahr unterwegs,
um Berliner Familien und ihre Wohnungen zu porträtieren. Ihre Ausstellung „Hausbesuch – Familie in Berlin“, ist noch bis zum 25. November
im Goethe-Institut Freiburg (Wilhelmstraße 17, Donnerstag, 9 bis 17 Uhr,
Freitag 9 bis 14 Uhr, Eintritt frei) zu sehen und gibt Einblicke in die
persönlichen Rückzugsorte und in die unterschiedlichsten Formen des
FOTO: ZVG/HELENE MAUCH
Zusammenlebens in der Hauptstadt.
KURZ GEFASST
LESUNG
Ein Nachtclub und zwei ungleiche Freunde
Aus seinem von einem Nachtclub in der
heruntergekommenen Großstadt Lubumbashi erzählenden Roman „Tram 83“ liest
der aus dem Kongo stammende Schriftsteller
Fiston Mwanza Mujila übermorgen, Dienstag, 18. Oktober, im Centre Culturel Français
(Kornhaus am Münsterplatz 11) in Freiburg.
Dort treffen sich zwei ungleiche Freunde
wieder: Lucien, der Schriftsteller, findet auf
der Flucht vor Erpressung und Zensur Schutz bei Requiem,
der sich durch das Leben gaunert. Die Lesung ist auf deutsch
DS
und auf französisch, Eva Kimminich moderiert.
SÜDUFER
Multimediale Inszenierung von „Zerbombt“
Mit dem multimedialen Theaterstück „Zerbombt“ feiert das
Theater Pro im Südufer in Freiburg (Haslacherstraße 41), am
Freitag, 21. Oktober, Premiere (weitere Aufführungen am 22.
und vom 26. bis zum 29. Oktober, Infos unter www.theaterpro.de). In „Zerbombt“ unternahm die Dramatikerin Sarah
Kane vor dem Hintergrund des Jugoslawienkriegs einen Vergleich
zwischen einer destruktiven, auf Abhängigkeiten und Erniedrigungen basierenden Paarbeziehung und der kriegerischen
Zerstörung eines ganzen Landes. Die Inszenierung von Ralf
Buron vom Theater Pro will das Stück auf die heutige Zeit und
DS
auf Krisenherde wie den in Syrien übertragen.
So, 16.10., 20 h
CHRISTINA LUX
Songwriter Pop
Di, 18.10., 20 h
EKO FRESH
Rap/HipHop
Veranst.: KAROevents GmbH & Co. KG
Do, 20.10., 20 h
CARROUSEL
Neo-Chanson/Folk/Pop
Fr, 21.10., 23 h
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Mit DJ CRAFT (K.I.Z.) & Funk Messiah
Sa, 22.10., 23 h
IN THE MIX
Die 2000er Party
Di, 25.10., 20 h
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Eine Neuverfilmung von
Wilhelm Hauffs „Das kalte
Herz“ feierte am Dienstag
in Freiburg Premiere und
kommt am Donnerstag in
die Kinos. Aus dem
Schwarzwaldmärchen ist
ein moralisches Ethno-Fantasy-Wirrwarr geworden.
KATHRIN GANTER
Keine Geschichte beschreibt den
Schwarzwald besser als „Das kalte Herz“. Das von Wilhelm Hauff
im Jahr 1827 veröffentlichte Märchen erzählt die Geschichte des
jungen Köhlers Peter Munk, der
sich zuerst mit dem guten Glasmännchen, dann mit dem bösen
Holländer-Michel einlässt, um
an Reichtum und Anerkennung
zu kommen. Hauff beschreibt
eindrucksvoll die Erhabenheit
der Natur, die sich in den Seelen
und im Gebaren der Schwarzwälder widerspiegelt, auch in ihrer Düsternis und Rauheit. Die
Geschichte ist mystisch und magisch, hat gewaltige Dämonen
und erzählt von der Suche nach
Glück, die nicht in Wohlstand
und Gier, sondern in Liebe endet.
Ein Stoff, der wie geschaffen ist
für eine fantastische Märchenverfilmung für Erwachsene.
Regisseur Johannes Nabers
„Kaltes Herz“ ist jedoch ein
charmeloses
Ethno-Wirrwarr,
das gern große Fantasy sein würde, aber doch am Märchen hängen bleibt. Die Kulisse ist gewaltig, gedreht wurde bei Loßburg,
Hinterzarten und am Schluchsee, aber auch im Elbsandsteingebirge und im aufwendigen
Nachbau eines Dorfes im Studio
Babelsberg (Potsdam). Dort entstand bereits 1950 die berühmte
Defa-Verfilmung von Regisseur
Paul Verhoeven, die trotz oder
gerade auch wegen ihrer eigenwilligen Special Effects bis heute
ein Klassiker ist.
Lisbeth (Henriette Confurius) verliert gleich das Gleichgewicht. Peter (Frederick Lau) ist das egal: Sein Herz
FOTO: DPA
ist aus Stein.
Das Herz, das sich der Holländer-Michel (Moritz Bleibtreu) im
Prolog der Neuverfilmung aus
der Brust reißt, pocht in Großaufnahme. So wird der Mann
zum Schurken und aus Hauffs
stattlichem, naturgewaltigem
Riesen ein Junkie, der „sich Liebe
über Drogen zuführt, die ihn kaputt machen; die dazu führen,
dass er vereinsamt, weil die Leute Angst vor ihm haben“, wie ihn
Bleibtreu beschreibt.
Immerhin bleibt er ein faszinierender Schurke, während Frederick Lau den Köhlersohn Peter
Munk im bauchfreien Stricktop
als ziemlich tumben Kerl verkörpert. Der gehänselte Tropf verliebt sich in Lisbeth (Henriette
Confurius), die Tochter des Glasmachers Löbl (Sebastian Blomberg). Sie trägt, wie alle Frauen
im Film, seltsam tätowierte Reifenspuren auf der Wange und
ein undefinierbares Standeszeichen auf der Stirn. Dabei habe er
sich auf die Tätowierungen der
Berberinnen bezogen, sagte Regisseur Naber nach der Premiere
im Publikumsgespräch. Aller-
dings sind die Hautbilder der
Berberinnen keine Standeszeichen.
Ach, Lisbeth! In ihren Riemchenschuhen mit Absätzen stöckelt sie durch den Schwarzwald.
Mag sie noch so tapfer dem untalentierten Liebsten im weißen
Kleid zeigen, wie man den Glasofen richtig anheizt, so ist ihr
Glück dochvon der Gier des eigenen Vaters abhängig und davon,
welcher von den Burschen den
Tanzwettstreit – eine Mischung
aus Riverdance, Kriegstanz und
Schuhplattler – gewinnt. Und
nachdem der Bräutigam endlich
von der Weltreise heimkehrt, hat
er ein steinernes Herz. Da bleibt
nichts anderes, als über die Klippe zu gehen.
Gut, dass das Glasmännchen
(Milan Peschel) noch da ist: Angemalt wie ein ozeanischer Ureinwohner hilft er Peter, sein
Herz wiederzubekommen, und
weckt Lisbeth von den Toten, ehe
er seine letzten Worte als Mahnwichtel aushaucht. Die Geister
hätten den Menschen die Welt
überlassen: „Macht was draus.“
Kapitalismuskritik, Kritik an
der Umweltzerstörung und am
menschlichen Umgang miteinander: Der gebürtige Baden-Badener Naber packt das in seinen
Film, überfrachtet ihn zudem
mit dem Vaterkomplex von Bastian (David Schütter), dem Sohn
des dicken Ezechiel (Roeland
Wiesnekker), bleibt dabei aber
oberflächlich. Die willkürliche
Zusammenstellung von Kostümen, Maskeraden und Bräuchen
sei gewollt, sagt Johannes Naber.
Um das Universelle darzustellen. Das wäre nicht nötig gewesen, denn die Moral von der Geschicht’ ist universell genug.
Beibehalten vom Schwarzwald hat Naber ausgerechnet die
Ortsnamen Gutach und Wolfach. Als Referenz an Wilhelm
Hauff. Schade nur, dass die beiden Orte im Kinzigtal liegen.
Hauffs Flözer schiffen ihre Stämme die Nagold hinab, die den
Landkreis Freudenstadt und den
Nordschwarzwald durchströmt.
> DAS KALTE HERZ, Bundesstart
am Donnerstag.
Den Schlüssel finden
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So, 30.10., 20 h
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Sa, 05.11., 20 h
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So, 06.11., 20 h
ED MOTTA
Funk/Soul
Mi, 09.11., 20 h
MARTIN KÄLBERER
Singer/Songwriter
Sa, 12.11., 20 h
STOPPOK
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Mo, 14.11., 20 h
SUNSET SONS Indie
1986 sieht sich ein damals elfjähriges Mädchen am Ziel: In Heidelberg haben sie und ihre Familie nach der Flucht aus dem Iran
Heimat und Freunde gefunden.
Zugleich erlebt das Kind am
Fernseher in Form der Berichterstattung über die Atomkatastrophe von Tschernobyl, wie
andere Menschen die Heimat
gerade verlieren. 30 Jahre später
hat Mehrnousch Zaeri-Esfahani
ihre Kindheitserlebnisse im literarische und dokumentarische
Elemente enthaltenden Roman
„33 Bogen und ein Teehaus“ verarbeitet. Im Freiburger Theater
wird nun die Schauspielerin Stefanie Mrachacz in einer gleichnamigen Bühnenfassung in die
Rolle von Mehrnousch Zaeri-Esfahani schlüpfen.
Der erwähnte Bogen, den die
Vorlage zwischen den Folgen der
islamischen Revolution im Iran
und dem Nuklearunglück an der
ukrainisch-weißrussische Gren-
spielt im Freiburger Theater die Geschichte einer Flucht aus dem Iran
ze spannt, ist Stefanie Mrachacz
für ihren Monolog wichtig. Das
Mädchen fühlte sich „gefangen
in ihrer eigenen Katastrophe“ zitiert sie aus dem Beginn des Stückes, welches dann eine Reise zurück unternimmt, in den Iran
des Schahs, in früheste Kindheitserinnerungen aus der Freiburger Partnerstadt Isfahan, deren Si-o-se Pol (33-Bogen-Brücke)
mit ihren Teehäusern auch der
Namensgeber für den Roman
war. Musikstücke, Marktgeschrei, sich treffende Verliebte
und ein König, der irgendwie
doch nicht so toll ist, tauchen in
der Erinnerung auf. Und später
die Demonstrationen für einen
neuen König, der sich dann
ebenfalls als nicht so toll wie erhofft herausstellt. Immer mehr
Verbote, öffentliche Auspeitschungen, Kopftuchpflicht. Als
der Bruder von Zaeri-Esfahani
auch noch in den Irak-Krieg soll,
kommt es zur Flucht.
Arbeitsverbot. Flüchtlinge, die
sich gegenseitig das Leben zur
Hölle machen. Beamte, die sie
wie Verbrecher behandeln.
Parallelen zu heute sind da
schwer verkennbar. Und die Erkenntnisse, die mit dem Roman
gewonnen werden können, gefallen Mrachacz. „Während man
selbst den Schlüssel, nachdem
man so lange gesucht hat, gerade
gefunden hat, könnte anderswo
jemand anderes seinen gerade
verloren haben“, sagt sie. Auch
daher gilt für Mrachacz: Empathie zeigen, den anderen Menschen mit offenen Herzen beOSC
gegnen.
Wie klingt der Iran? Eine Musikkassette hilft der Schauspielerin
Stefanie Mrachacz in „33 Bogen
und ein Teehaus“ bei der Erinne> 33 BOGEN UND EIN TEEHAUS
rung. FOTO: ZVG/MAURICE KORBEL Eine Geschichte von Flucht und Ankunft nach dem Roman von MehrIm gelobten Deutschland an- nousch Zaeri-Esfahani, Premiere
gekommen, droht neues Unge- am Samstag, 22. Oktober, 18 Uhr,
mach: Sprachprobleme, eine Werkraum, Theater Freiburg, weischwer durchschaubare Büro- tereVorstellungen, Karteninfos unkratie, siffige Flüchtlingsheime, ter 0761 / 496 88 88.
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Katrin Bauerfeind beobachtet und macht dann lustige Geschichten aus ernsten Erlebnissen.
FOTO: ZVG/NABER
Durchwachsen, aber relaxt
KATRIN BAUERFEIND
Die Moderatorin Katrin
Bauerfeind liest am Freitag
in Freiburg aus ihrem aktuellen Buch „Hinten sind
Rezepte drin“.
SAVERA KANG
Der Titel mutet an wie eine Werbung aus den 1950ern und man
fragt sich schon, wen Katrin Bauerfeind mit dem Versprechen
„Hinten sind Rezepte drin“ in ihr
Buch locken wollte.
Immer wieder zerrt Bauerfeind Klischees aus der Mottenkiste: Frauen sind so, Männer
sind so (ganz anders nämlich),
liest es sich über weite Strecken.
Allerdings unterbrochen von
ironischer Selbstbeobachtung,
ernster
Gesellschaftsanalyse
am Ende vielleicht sogar die paar
Ewiggestrigen mit, die dem Titel
Glauben geschenkt haben.
Denn: Hinten sind gar keine Rezepte drin.
Zwar fragt man sich schon,
warum die Autorin immer einen
Schritt zurück tun und sich in
den plattesten Klischees suhlen
muss, bevor sie zwei Schritte
nach vorne tut. Doch wer bisher
nicht wusste, dass Geschlechtsteile keine Auskunft über Qualifikationen geben, braucht das
vielleicht.
Niemandem schaden wird sicher das ein oder andere
Schmunzeln, für das einige der
kurzen und sehr unterschiedlichen Kapitel sorgen. Andere sind
ernster, in manchen wird auch
einfach eine gute Geschichte erzählt. Und dann sind da die
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BAUERFEIND, Hinten
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Stein vom Herzen. Beruf: Gehen Sie Änderungen offen an. Nutzen Sie
Gesprächsangebote. Allgemein: Starke
Gefühlsschwankungen sorgen für Verunsicherung.
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Katrin“ ruft Bauerfeind eine eigene Religion aus und man will’s
vor lauter Redundanz und versuchter Provokation nicht so
recht lustig finden.
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wie „Wäre mein Gesicht eine
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man die Entspanntheit einer
Katrin Bauerfeind.
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liest in Freiburg aus ihrem Buch „Hinten sind Rezepte drin“
und Kritik an den vielen kleinen
Dummheiten, die einen zum
Schluss kommen lassen, dass Sexismus nicht nur weiter besteht,
sondern sogar auf dem Vormarsch ist. Und dass Frauen vielleicht doch nicht so sind, und
Männer auch nicht zwingend.
Die Moderatorin, die mit der
Internet-TV-Sendung
„Ehrensenf“ ab 2005 erste Bekanntheit
erlangte, macht keinen Hehl daraus, dass sie als entspannt
wahrgenommen werden möchte, auch wenn sie sich Themen
widmet, die für harte Fronten
sorgen.
Da liegt der Verdacht nahe, etwas Zwanghaftes müsse sich
schon finden lassen. Doch Bauerfeind zieht es durch, lacht über
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als Erster die Hand zur Versöhnung.
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jetzt wieder deutlich optimistischer.
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kurz davor, Ihren Schatz zu
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Zuverlässigkeit erreichen Sie wachsendes
Ansehen. Allgemein: Nicht allem, was
man Ihnen erzählt, Glauben schenken.
30 DREI GÄNGE
Der Sonntag · 16. Oktober 2016
FELDBERG
NACHSCHLAG
Ausstellung
über den Wolf
QUITTEN
Harte Schale, süße Frucht
D
er Mandelbaum Verlag
schickt „kleine Gourmandisen“ ins Rennen,
schmale Bücher über Rote Beete, Marone und
Quitte. Von der
Autorin Inge Fasan kennt man
vielleicht schon
ihre „Kochanleitung bei Liebeskummer“. Ihr
Büchlein zur
Herbstfrucht
Quitte hätte vor
zehn Jahren wohl
nur eine kleine
Zielgruppe interessiert, doch
heute in Zeiten
von Landlust-Romantik und Birkenstock-Hipness ist es ein Topthema. Die auch mal Chüttene,
Kido oder Quittich genannte
Quitte wird von Inge Fasan von
allen möglichen Seiten angeschaut, verkostet, beschrieben.
Sie blickt weit in die Geschichte
zurück bis zu Herakles und
Aphrodite, verfolgt den Weg,
den die Quitte von ihrer Ursprungsregion Kaukasus gemacht hat und berichtet von ihren Nebenwirkungen als „Artz-
ney“. Demnach ist die Frucht
mit dem harten Pelz nicht nur
für Lammtopf und Gelee gut,
sondern auch um Frauenleiden, Ruhr und
Rheuma zu kurieren. Zumindest sagte man
das früher. Inge
Fasans Büchlein
ist im Grunde eine Liebeserklärung an an den
„Kretischen Apfel“, geradezu
zärtlich beschreibt sie die
offenen Blüten
als „zartrosa angehaucht“. Dass
sie dann noch ein
paar Rezepte liefert, zum Beispiel für Quittensuppe, Kalbsleber mit Quitte
und Bratquitte macht den
Mehrwert aus. Nur warum die
süßen Früchte bei aller Härte so
empfindlich regieren, schnell
wurmstichig werden und in
Nullkommanichts wegfaulen,
verrät sie leider nicht.
PASCAL CAMES
> INGE FASAN: Quitte, Mandelbaum Verlag, 60 Seiten, 12 Euro.
Champagner im Mirabeau
SECHS EDLE CHAMPAGNER mit kulinarischer Begleitung stehen
auf dem Programm, wenn die Freiburger Café-Bar Mirabeau am
Lederleplatz am Donnerstag, 20. Oktober, ab 19 Uhr zu ihrem Champagnerabend mit Biss einlädt. Die Teilnahme kostet 85 Euro, Reservierung unter Telefon 07 61/2 05 68 24 und E-Mail info@mirabeauFOTO: BRENT HOFACKER/FOTOLIA
freiburg.de.
QUERBEET
SCHALLSTADT
Tresterwurstessen auf dem Böttchehof
Ursprünglich war die Tresterwurst das Vesper des Schnapsbrenners, heute können Neugierige sie jeden Freitag im Oktober
ab 17 Uhr auf dem Böttchehof in Schallstadt-Wolfenweiler,
Baslerstraße 76a, genießen. Beim Brennen durchdringt der
Tresterdampf die Wurst und verleiht ihr eine besondere Note,
Kenner, die das Trester-Aroma intensivieren wollen, bestellen
ein Gläschen Tresterbrand dazu und träufeln es mit Bedacht
über die Wurst. Zum Tresterwurstessen gibt es handgemachte
DS
Musik. Info: www.boettchehof.de
MÜLLHEIM
Frick-Mühle hat zum letzten Mal geöffnet
Die Frick-Mühle in der Müllheimer Gerbergasse hat eine lange
Tradition: Ursprünglich gehörte die 1392 erstmals urkundlich
erwähnte Mühlanlage als Bannmühle zu dem benachbarten
Hofgut der Herren von Baden aus Liel, das heutige Anwesen
ist zu Beginn des 19. Jahrhunderts entstanden. Inzwischen
ist aus der Mühle ein kleines Museum geworden, das heute,
16. Oktober, zum letzten Mal vor der Winterpause von 15 bis
DS
17 Uhr geöffnet hat.
FREIBURG
Wie Wein und Bier zusammenspielen
Worüber viele vermeintliche Kenner die
Nase rümpfen, das ist an diesem Abend
Programm: Bier und Wein auch mal durcheinander trinken. Katharina Ganter-Fraschetti von der Brauerei Ganter und Alixe
Winter von der Alten Wache – Haus der
badischen Weine laden am 28. Oktober, 19
Uhr, zum sensorischen Zusammenspiel.
In der Villa Ganter auf dem Brauereigelände,
Schwarzwaldstraße 43, in Freiburg wird ein Vier-Gänge-Menü
mit korrespondierenden Bieren und Weinen serviert. Teilnahme
DS
79 Euro, Anmeldung an [email protected].
Was die erwartete Rückkehr der Wölfe in den Schwarzwald für Mensch und Natur bedeuten würde, wird in
FOTO: SIR
der Ausstellung auf dem Feldberg anschaulich gezeigt.
Mit alten Mythen und neuen Erfahrungen rund um den Wolf befasst sich die Ausstellung „…und
wenn der Wolf kommt?“, die bis
Ende Dezember im Haus der Natur auf dem Feldberg, Dr. Pilet
Spur 4, Station macht. Die spannende Schau, die das Waldhaus
Freiburg zusammen mit Wildtierökologen der Forstlichen Versuchs- und Forschungsanstalt
Baden-Württemberg konzipiert
hat und die 2014 in Freiburg zu
sehen war, ist für Kinder geeignet. Geöffnet: täglich außer
montags, 10 bis 17 Uhr, Eintritt: 3
DS
Euro, ermäßigt 2,50.
Edle Knollen im Weinberg
Der Merdinger Winzer Heinrich Gretzmeier baut in seinen Reben TRÜFFEL an
Der Öko-Winzer Heinrich
Gretzmeier baut in seinen
Reben bei Merdingen Trüffel an. Mit den Edelpilzen
will er Weinliebhabern ein
besonderes Geschmackserlebnis bieten. Nächsten
Samstag veranstaltet er einen kleinen Trüffelmarkt.
GABRIELE HENNICKE
Heinrich Gretzmeier öffnet die
Beifahrertür. „Komm Alba, jetzt
geht’s ans Trüffeli-Suchen“, sagt
er mit sanfter Stimme und lockt
den kleinen weißlockigen Hund
in seinen alten VW Golf. Langsam fährt der Winzer durch die
Weinterrassen des Tunibergs bei
Merdingen. Bei einer Grauburgunderanlage hält er an. Direkt
daneben ist die Trüffelbaumplantage: ein kleiner Acker mit
jungen Eichen und Haselnüssen,
manche mannshoch, manche
kleiner. „Alba, sucha, sucha, das
Trüffeli“, fordert der Winzer seinen Hund der italienischen Rasse Lagotto Romangnolo auf. Was
Gretzmeier da in seinen Weinbergen macht, ist in Deutschland für alle, die keine eigenen
Trüffelbäume besitzen, verboten. Wilde Trüffel sind selten, sie
stehen deshalb unter Naturschutz. Trüffel sind unterirdisch
wachsende Pilze, die in Symbiose mit Bäumen leben. Die Trüffelpilze bilden ein feines Geflecht, das sich um die Wurzeln
der Bäume legt.
Seit es allerdings möglich ist,
heimische Baumarten wie Eiche,
Buche und Haselnuss mit Sporen – den Samen des Pilzes – des
in Deutschland vorkommenden
Burgundertrüffels zu beimpfen
und damit die Symbiose zwischen Baum und Pilz herzustellen, kann einer wie Winzer Heinrich Gretzmeier ganz legal in seinem Weinberg Trüffelbäume anbauen. Wenn alles klappt, erntet
er nach fünf bis sieben Jahren die
ersten eigenen Trüffel. Für die
Ernte allerdings braucht Gretzmeier Hilfe – und so kam Alba
kurz vor Weihnachten 2015 zu
ihm. Und das, obwohl der Winzer
Zeit seines Lebens Angst vor
Hunden hatte.
Alba rennt zu einer Eiche,
schnüffelt rund um den Stamm
und streicht ganz vorsichtig mit
Z‘Mittag im Hirschen
„Alba, sucha, sucha, das Trüffeli“, fordert Heinrich Gretzmeier seinen Hund auf. Und der findet in den WeinFOTO: HEG
bergen die schwarzen Knollen.
der Pfote über die helle Erde. Bevor sie jedoch zu graben anfängt,
ist Gretzmeier schon da, und lockert den Boden mit einer dreizinkigen Gabel. Er weiß, wonach
er sucht und tatsächlich, er wird
fündig und gräbt eine schwarze
Knolle aus. „Super, Alba, super“,
sagt er und streichelt den Hund.
Der rennt sofort weiter, schnüffelt hier und dort, doch einen
Trüffel zeigt das Tier in dieser
Plantage nicht mehr an.
Einer wie Heinrich Gretzmeier
kann sich nicht einfach auf seinen Erfolgen ausruhen, sondern
braucht immer wieder neue Projekte. Wie er auf die Idee kam,
kleine Trüffelbaumplantagen in
seinen Weinbergen anzulegen?
Begonnen habe alles in einer
weinseligen Nacht in Burgund
nach einer Weinverkostung,
schmunzelt der Winzer. Beim
Verlassen des Weinguts stand da
ein Tisch mit kleinen Bäumchen,
Eichen und Haselnusssträuchern. Das seien Bäume, unter
denen Trüffel wachsen, erklärte
man ihm. Leichtfertig habe er
gesagt, er nehme mal fünf Stück
und sich dann nicht getraut zurückzuziehen, als er 250 Mark
dafür berappen musste.
Zuhause fing Gretzmeier an,
sich mit dem Thema Trüffel zu
beschäftigen, die Bäumchen
pflanzte er an ein freies Plätzchen in den Reben. Und er kam
auf den Geschmack: Machte sich
auf nach Alba im Piemont, ins
Burgund und die Provence, immer auf der Suche nach neuen
Informationen über die wertvolle Knolle. „Trüffel und Wein passen bestens zusammen, beide
sind was sehr Edles. Mir geht es
nicht darum, Trüffel zu verkaufen. Mit den Trüffeln hole ich die
Leute zu mir auf den Hof“, sagt er
freudig. „Eigene Trüffel, kombiniert mit einem Glas Chardonnay oder Spätburgunder, das
passt hervorragend.“
–
Experimente mir Eiche,
Buche und Haselnuss
–
Gretzmeier
experimentiert
nicht nur mit unterschiedlichen
Bäumen wie Eichen, Buchen und
Haselnüssen, sondern auch mit
der Art der Bewirtschaftung. Auf
einem Streifen lässt er das Gras
wachsen und mäht erst, wenn es
relativ hoch steht, einen anderen
Streifen bearbeitet er mit einer
eigens für diesen Zweck selbst
konstruierten Maschine, die den
Boden unkrautfrei hält. Die Trüffel wachsen im Schattenbereich
der Bäume, fünf bis sieben Jahre
dauert es, bis die Bäume den
Trüffelpilz bei der Bildung der
Fruchtkörper unterstützen können. Danach bilden sich während der Trüffelsaison von Juli
bis Februar stetig Trüffel. „Natür-
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lich sind nicht alle Böden als
Trüffelstandort geeignet“, weiß
Gretzmeier, „unser kalkhaltiger
Tuniberg-Boden ist es.“
Der Trüffelbauer überlässt
nichts dem Zufall. Er hat seine
Böden analysieren lassen und
bei seinen Besuchen auf Trüffelplantagen in Alba und Burgund
Erde mitgenommen und ebenfalls untersuchen lassen. Austausch mit Trüffel-Liebhabern
fand er bei Seminaren. Während
Gretzmeier erzählt, ist er immer
mit einem Auge bei Alba. Beim
Rebenschneiden im Frühjahr
hat er den Hund selbst ausgebildet, mit präparierten Trüffelattrappen, die er zuvor vergraben
hatte und von Alba suchen ließ.
„Jetzt stromert sie nur noch herum, nach einer Dreiviertelstunde reicht es ihr meistens“, meint
Gretzmeier und lobt Alba für ihren Einsatz. Wenn der Hund fündig wird, gibt es Flammkuchen
mit Trüffel in Gretzmeiers Strauße – solange der Vorrat reicht.
Beim Trüffelmarkt am kommenden Samstag können Besucher probieren, wie gut Trüffel
und Wein zusammen passen.
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NACHRICHTEN 31
Der Sonntag · 16. Oktober 2016
Nizza in Trauer
Vortrag mit dem innovativen Naturholzpionier und
Entwickler vom preisgekrönten Holz100Haus
Dr. Erwin Thoma
Gedenkfeier für Opfer des TERRORANSCHLAGS – Hollande appelliert an Menschlichkeit
Paris (AFP/dpa). Bei der Gedenkfeier für die Opfer des
Anschlags von Nizza vor
drei Monaten zeigte sich
Frankreichs Präsident
François Hollande gestern
überzeugt, dass sich die
Menschlichkeit gegen den
Terror durchsetzen wird.
Die Zeremonie war ein lang
erwartetes Zeichen der Anerkennung für die Opfer.
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Der Attentäter habe bei dem Angriff am Nationalfeiertag am 14.
Juli „die nationale Einheit“
Frankreichs angegriffen, sagte
Hollande am Samstag. Dieses
„unheilvolle Unternehmen wird
aber scheitern, die Einheit, die
Freiheit, die Menschlichkeit werden sich am Ende durchsetzen“.
An der Gedenkfeier für die 86
Opfer des islamistischen Anschlags von Nizza nahmen mehrere hundert Gäste teil, neben
Überlebenden und Angehörigen
der Opfer auch Minister und Abgeordnete. Auch der frühere
konservative Präsident Nicolas
Sarkozy sowie die Vorsitzende
der rechtspopulistischen Front
National, Marine Le Pen, wohnten der Gedenkfeier in der südfranzösischen Küstenstadt bei.
„Die Opfer dieser Barbarei hatten nicht alle dieselbe Herkunft,
denselben Lebenslauf, dieselbe
Hautfarbe, dieselbe Religion,
doch heute sind die alle vom Unglück geeint“, sagte der Präsident
in der im Fernsehen übertragenen Zeremonie auf dem Schlosshügel nahe der Altstadt. Er hob
hervor, dass nach dem Anschlag
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Blumen und französische Flaggen schmückten gestern das provisorische und streng bewachte Denkmal
FOTO: AFP
für die Opfer von Nizza.
in allen Kirchen, Moscheen und
Synagogen von Nizza für die Opfer gebetet worden sei. „Alle haben diese Hommage gefordert,
die Familien der Opfer, die Bewohner von Nizza, die Stadt Nizza, die auch ein Opfer ist“, sagt
der konservative Regionalpolitiker Christian Estrosi dem Sender
Europe 1. „Niemand hätte verstanden, dass es nach dem Bataclan in Paris eine nationale Gedenkfeier gibt, und dass es sie
nach einer solchen Tragödie in
einer großen Provinzstadt am
Mittelmeer nicht genauso gibt.“
Ein in Nizza lebender Tunesier
war am Abend des 14. Juli auf der
Strandpromenade Nizzas mit einem Lastwagen in eine Menschenmenge gerast, die einem
Feuerwerk aus Anlass des Nationalfeiertags beiwohnte. Der 31Jährige tötete 86 Menschen, bevor er von der Polizei erschossen
wurde. Zu dem Attentat bekannte sich die Dschihadistengruppe
Islamischer Staat (IS), doch haben Ermittler bisher keine direkte Verbindung des Attentäters
Mohamed Lahouiaej Bouhlel
zum IS feststellen können. Der
Anschlag war das schwerste Attentat in Frankreich nach der Serie koordinierter Angriffe auf
Bars, Restaurants und die Konzerthalle Bataclan in Paris, bei
der am 13. November vergangenen Jahres 130 Menschen getötet
worden waren.
Unter den Opfern von Nizza
waren auch drei Deutsche – eine
Lehrerin und zwei Schülerinnen
aus Berlin. Insgesamt wurden 15
Kinder bei dem Attentat getötet,
98weiterewurdenverletzt. Rund
ein Drittel der Opfer waren Muslime. Neben Deutschen waren
auch zahlreiche andere ausländische Touristen betroffen. Noch
immer sind Verletzte des Anschlags in Frankreich und im
Ausland im Krankenhaus in Behandlung. Nach dem Attentat
war der Stadt vorgeworfen worden, keine ausreichenden Sicherheitsvorkehrungen für die
Feiern getroffen zu haben. Der
Anschlag hat den Tourismussektor schwer getroffen. Die Hoteliers und Taxifahrer boten den
Angehörigen der Opfer gestern
ihre Dienste kostenlos an.
„Wir senden eine Botschaft“
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US-Vizepräsident droht Russland nach CYBERANGRIFFEN mit Vergeltungsmaßnahmen
WASHINGTON (AFP). Nach einer Serie mutmaßlich russischer
Cyberangriffe hat US-Vizepräsident Joe Biden Russlands Staatschef Wladimir Putin spürbare
Konsequenzen angedroht. Biden
sagte in einem NBC-Interview,
Putin werde eine entsprechende
„Botschaft“ erhalten. Der Kreml
verurteilte umgehend die „beispiellosen“ Drohungen und warf
der US-Regierung „Unberechenbarkeit und Aggressivität“ vor.
Russland werde Schritte zu seinem Schutz ergreifen.
Auf die Frage, warum die USRegierung bislang nicht auf
Russlands mutmaßliche Einmischung in den US-Wahlkampf
durch Hackerangriffe reagiert
habe, sagte Biden dem Sender
NBC: „Wir senden eine Botschaft.“ Die USA hätten dazu die
Fähigkeit und würden es tun. Putin werde „es wissen, und es wird
zu einer von uns gewählten Zeit
sein und unter Umständen, die
die größte Auswirkung haben.“
Auf die Nachfrage, ob die Öffentlichkeit dies mitbekommen
werde, sagte Biden: „Ich hoffe
nicht.“ Laut NBC plant der US-Geheimdienst CIA als Vergeltungsmaßnahme eine Cyberattacke,
die „die Kreml-Führung beunruhigen und blamieren“ werde. USVertreter hatten wiederholt betont, Hackerangriffe auf US-Ein-
richtungen blieben nicht ungeDie Enthüllungsplattform Wistraft
und
würden
mit kileaks hatte vor einer Woche beGegenangriffen beantwortet.
gonnen, tausende E-Mails vom
persönlichen Konto des Wahlkampfmanagers der demokratiKremel verurteilt
schen US-PräsidentschaftskanUS-Drohungen
didatin Hillary Clinton, John Po–
Der Kreml-Sprecher Dmitri Pes- desta, zuveröffentlichen. Ein Hakow verurteilte die Äußerungen cker mit dem Pseudonym
Bidens. „Die Drohungen sind Guccifer 2.0 stellte auch anderen
beispiellos, da sie auf Ebene ei- Websites das Material zur Verfünes US-Vizepräsidenten geäu- gung. Der Hackerangriff soll von
ßert werden“, sagte er. „Vor dem Russland ausgegangen sein.
Hintergrund dieses aggressiven,
Die US-Regierung beschuldigunvorhersehbaren Kurses müs- te die russische Regierung, mit
sen wir Maßnahmen zum Cyberattacken auf politische
Schutz unserer Interessen und Einrichtungen in den USA den
zur Minimierung von Risiken er- US-Wahlkampf beeinflussen zu
wollen.
greifen.“
Ettenheim
19°
6°
Rhe
in
19°
4°
isam
Breisach a. Rh.
Dre
Emmendingen
Elzach
Elz
Waldkirch
Freiburg
Titisee
Überwiegend freundliches und mildes Wetter
nach Nebelauflösung. Im Norden mehr Wolken
und an der Ostsee örtlich Sprühregen. Höchstwerte: 10 bis 20 Grad. Schwacher Südostwind.
Lörrach
Bad Säckingen
morgen
18°
1
Neustadt
Feldberg
1493 m
11°
Schluchsee
5°
Bonndorf
16°
St. Blasien
4°
18° Schopfheim
WaldshutWeil a. Rh. 7°
Tiengen
Rheinfelden
DEUTSCHLANDWETTER
Der Tag beginnt stellenweise mit Nebel, der
sich bald auflöst. Dann wird es freundlich mit
viel Sonnenschein und wenigen Wolken. Die
Temperaturen steigen bis zum Nachmittag auf
maximal 20 Grad. Morgen sickert allmählich
feuchtere Luft ein, sodass es tagsüber mehr Wolken gibt. Dazu bilden sich einige Schauer. Am
Dienstag gehen die Temperaturen weiter zurück
und es bleibt unbeständig mit einem Mix aus
dichten Wolken, etwas Sonne und Schauern.
heute
20°
Müllheim
Basel
REGIONALWETTER
16°
4°
20°
4°
Bad Krozingen
Furtwangen
14°
6°
0 l/m²
Niederschlag
übermorgen
15°
2
2
5 l/m²
Niederschlag
6 l/m²
Niederschlag
25°
20°
15°
Kiel
16°
7°
Bremen
Hannover
5°
6 12
18
0
6 12 18 Uhr
Windstärken in den Kreisen in Beaufort
07:49/18:38Uhr
19:12/07:49Uhr
Auf- und Untergangszeiten gelten für Freiburg
Saarbrücken
Stuttgart
20°
4°
Freiburg
10°
8°
16°
9° Berlin
Essen
19°
18°
7°
4°
Köln
Frankfurt
10°
1
Rostock
Hamburg
Dresden
Nürnberg
6 12 18 0
präsentiert von
–
DA S W E T TE R
19°
5° Lahr
NOTDIENSTE
18°
4°
17°
7° München
16°
7°
0761.
5034888
Notdienste aus Freiburg
Polizei Notruf: 110
Feuerwehr/Notarzt/Rettungsdienst: 112
Ärztlicher Bereitschaftsdienst: 116 117
(Erwachsene) durchgehend geöffnet,
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Kinderärztlicher Bereitschaftsdienst:
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Krankentransporte: 0761/19222
Faxnotruf für Hörgeschädigte:
Freiburg: 0761/201-3399
Informationszentrale für Vergiftungen:
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Freiburg-Stadt: 01 80/3 222 555 - 42
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0180/6075311
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Festnetz: 0800/00 22 8 33 (kostenfrei);
Mobilfunk: 22833 (max. 0,69 €/Minute);
Im Internet: mehr.bz/apotheken
Badenova: 0 18 02/767767
Privatärztl. Notdienst: 01 80/3 83 00 00
Privater Orthopädischer Notdienst:
0 18 03/26 36 36
Frauenhorizonte – gegen sexuelle Gewalt:
durchgehend erreichbar; Basler Straße 8,
0761/2 85 85 85
Frauen- und Kinderschutzhaus:
0761/3 10 72
Rechtsanwalt Notdienst:
Bereitschaftsdienst täglich von 18 bis 8 Uhr,
am Wochenende und an Feiertagen rund
um die Uhr, 01 72/745 19 40
Bundeswehr Standortarzt:
Müllheim, 0 76 31/90 17 15
Tierärztlicher Bereitschaftsdienst:
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Tierschutzverein Freiburg, 0761/8 44 44
Tierbestattungen:
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THW Freiburg: erreichbar über Feuerwehrleitstelle Freiburg 112
Pannendienst:
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01802/22 22 22
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Innung Sanitär-Heizung-Klima:
0761/790921-0
Bergwacht: 0761/493333
Bestattungsinstitute:
Stadt Freiburg, Friedhofstraße 8, 273044
K. B. Müller, Tennenbacher Straße 46,
282930
L. Schneider, Tennenbacher Straße 51,
273344
Horizonte, Haierweg 23 a, 4014896
Horizonte Dreisamtal, Kunzenweg 5,
4014898
Telefonseelsorge:
0800/1 11 01 11 und 0800/1 11 02 22
Vertrauliche Geburt: 0800/4 04 00 20,
www.geburt-vertraulich.de
Notdienste aus Emmendingen
Polizei: 110
Feuerwehr/Notarzt/Rettungsdienst: 112
Ärztlicher Bereitschaftsdienst:116 117
Notruf-Fax:
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07641/460177
THW Emmendingen: 07641/2181
Apotheken-Notdienst-Infotelefon:
Festnetz: 0800/00 22 8 33 (kostenfrei);
Mobilfunk: 22833 (max. 0,69 €/Minute);
Im Internet: mehr.bz/apotheken
Tierärzte-Notdienst:
07684/90890 (Großtiere),
07641/54636 (Kleintiere)
Kreiskrankenhaus Emmendingen:
Gartenstr. 44, 07641/4540
Rettungshundestaffel Breisgau-Ortenau
(BRH): 07641/19222
32 NACHRICHTEN
Mindestens 34 Tote bei
IS-Anschlag im Irak
ATTENTÄTER
sprengt sich bei Trauerfeier in die Luft
BAGDAD (AFP). Bei einem Anschlag auf Schiiten sind in der
irakischen Hauptstadt Bagdad
mindestens 34 Menschen getötet worden. Ein Attentäter habe
sich inmitten einer schiitischen
Trauerfeier im Viertel al-Schaab
in die Luft gesprengt, teilten Sicherheits- und Rettungskräfte
am Samstag mit. Zu dem Angriff
– dem blutigsten Anschlag in
Bagdad seit drei Monaten – bekannte sich die Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS), die
Schiiten als Ungläubige betrachtet.
Den Angaben zufolge wurden
bei dem Anschlag in dem Viertel
im Norden der Hauptstadt auch
36 Menschen verletzt. Die IS-Miliz hat seit ihrer Blitzoffensive im
Sommer 2014 im Irak wieder
deutlich an Boden verloren und
sieht sich inzwischen einer bevorstehenden Offensive auf ihre
letzte Hochburg Mossul ausgesetzt; dies hindert die Extremistengruppe jedoch nicht daran, in
Bagdad und anderen Städten
Anschläge auf Zivilisten zu verüben.
Der Anschlagsort in einem
großen Zelt war nach der Explosion verwüstet. Laut Augenzeugen sprengte sich der Attentäter
in dem Zelt in die Luft, als gerade
das Mittagessen serviert wurde.
Während einige Quellen von einer Trauerfeier sprachen, hieß es
von anderer Seite, es habe sich
um die Ausgabe von Essen anlässlich der Feierlichkeiten zum
schiitischen Aschura-Fest gehandelt.
Die Schiiten weltweit hatten
am Mittwoch das Aschura-Fest
begangen, bei dem sie des Martyriums von Imam Hussein gedenken, einem Enkel des Propheten Mohammed, der im Jahr
680 in der Schlacht von Kerbela
von dem sunnitischen Kalifen
Jasid getötet worden war. Während des wichtigsten schiitischen Feiertags gab es im Irak
und in Afghanistan mehrere
blutige Anschläge auf Versammlungen der Schiiten.
Der Anschlag war der blutigste
seit Anfang Juli, als ein Selbstmordattentäter in einem belebten Geschäftsviertel von Bagdad
mehr als 300 Menschen in den
Tod riss. Experten erwarten, dass
die IS-Miliz verstärkt auf Anschläge zurückgreifen wird,
wenn sie weiter an Boden verliert. Die Extremisten wurden
bereits aus wichtigen Städten
wie Ramadi, Falludscha und Tikrit vertrieben, doch dürfte die
Rückeroberung der Millionenstadt Mossul ungleich schwieriger werden.
KURZ GEFASST
CDU
Tauber: Merkel erklärt Kandidatur im Dezember
CDU-Generalsekretär Peter Tauber rechnet
damit, dass Angela Merkel vor dem CDUParteitag Anfang Dezember ihre Bereitschaft
zur erneuten Kanzlerkandidatur erklärt.
„Bis zum Parteitag gibt es ja noch viele
Möglichkeiten, Neuigkeiten zu verkünden“,
sagte Tauber dem Tagesspiegel. Zugleich
verwies er darauf, dass Merkel selbst eine
„enge Verbindung“ zwischen dem Parteivorsitz und der Kanzlerkandidatur sehe. Viele Bürger wünschten
sich, „dass Angela Merkel Deutschland weiter dient“, sagte
der Generalsekretär. Fast 70 Prozent attestierten ihr, dass sie
AFP
ihre Arbeit als Kanzlerin gut mache.
FLÜCHTLINGE
Osteuropäische Staaten uneinig
Die Präsidenten der vier Visegrad-Staaten
sind sich über die EU-Flüchtlingspolitik
nicht einig geworden. „Über Quoten und
erzwungene Ansiedlungen von Flüchtlingen
kann es in der EU keinen Konsens geben“,
sagte der polnische Präsident Andrzej Duda.
Dieser hatte seine Amtskollegen aus Ungarn,
Tschechien und der Slowakei für Freitag
und Samstag in die Stadt Rzeszow eingeladen. Der slowakische Präsident Andrej Kiska (Foto) kritisierte
hingegen: „Unsere Gruppe hat heute in der EU ein so schlechtes
Image wie nie zuvor.“ Das liege daran, dass Politiker die Gruppe
als „Schild für innenpolitische Absichten“ missbrauchten.
Kiska forderte stattdessen mehr Solidarität mit dem gemeinDPA
samen Europa.
Der Sonntag · 16. Oktober 2016
Nur wenig Hoffnung
Neue Initiative bei Treffen in Lausanne zur Beilegung des Konfliktes in SYRIEN
Lausanne (AFP). Bei einem
Treffen zum Syrien-Konflikt in der Schweiz haben
die Außenminister der
wichtigsten beteiligten
Staaten um eine Rückkehr
zur Waffenruhe gerungen.
US-Außenminister John
Kerry und sein russischer
Kollege Sergej Lawrow trafen sich am Samstag in Lausanne zunächst zu einem
Gespräch unter vier Augen.
Neben Kerry und Lawrow nahmen auch die Außenminister
der Türkei, Saudi-Arabiens, Katars, Ägyptens, Jordaniens, des
Irak und des Iran sowie der UNSyriengesandte Staffan de Mistura an den Verhandlungen am
Genfer See teil. Das Format des
Treffens ist neu, da die Europäer
nicht daran beteiligt sind. Den
Gesprächen schließt sich am
Sonntag ein Treffen zwischen
Kerry und seinen europäischen
Kollegen in London an.
Kerry und Lawrow hatten Mitte September eine landesweite
Feuerpause zwischen Rebellen
und Regierungstruppen ausgehandelt, doch war diese nach nur
wenigen Tagen zerbrochen. Am
22. September starteten die syrischen Regierungstruppen mit
Unterstützung der russischen
Luftwaffe eine neue Offensive in
Aleppo, um die seit Jahren geteilte Großstadt wieder vollständig
unter ihre Kontrolle zu bringen.
Mehrere westliche Staaten haben Moskau wegen der massiven
Luftangriffe auf Wohngebiete
und Krankenhäuser „Kriegsverbrechen“ vorgeworfen. Das Treffen am Samstag war das erste
Mal seit Beginn der Militäroffensive, dass Kerry und Lawrow sich
trafen. Große Hoffnung auf einen Durchbruch gab es aber
Die beiden Hauptprotagonisten in Lausanne: Außenminister Lawrow (links) und Kerry.
nicht: Sowohl die USA und Russland als auch der Iran äußerten
sich im Vorfeld pessimistisch.
Das syrische Oppositionsbündnis Nationale Koalition in
Istanbul kritisierte das Treffen.
Es werde „nur zu weiterer Zeitverschwendung, weiterer Verzögerung und weiterem Blutvergießen in Syrien führen“, sagte
der Vizevorsitzende Abdal Ahad
Stefo. Mehrere führende Hilfsorganisationen hatten zu einer
mindestens 72-stündigen Waffenruhe für den umkämpften
Osten Aleppos aufgerufen.
Lawrow sagte am Freitag, er
wolle keine neuen Initiativen zur
Beilegung des Konflikts präsentieren, sondern auf die Umsetzung vorheriger UN-Resolutionen sowie der letzten Vereinbarung mit den USA für eine Waffenruhe dringen. Seit deren
Zusammenbruch wurden im Os-
ten Aleppos laut der Syrischen
Beobachtungsstelle für Menschenrechte mehr als 370 Menschen durch syrische und russische Luftangriffe getötet.
Der türkische Präsident Recep
Tayyip Erdogan kündigte derweil an, sein Außenminister
Mevlüt Cavusoglu werde in Lausanne einen Vorschlag für eine
Beteiligung der türkischen Truppen an der geplanten Offensive
auf die nordirakische Stadt Mossul präsentieren. Die irakische
Regierung lehnt eine Beteiligung der Türkei an dem Einsatz
zur Befreiung der letzten Hochburg der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) im Irak allerdings ab.
Erdogan verkündete auch,
dass von der türkischen Armee
unterstützte Rebellen auf die
von den Dschihadisten gehaltene Stadt Dabik im Norden Syri-
FOTO: AFP
ens vorrücken würden. Die Ortschaft ist von hoher symbolischer Bedeutung, da dort laut einer islamischen Überlieferung
zum Ende aller Zeiten eine wichtige Schlacht zwischen den Muslimen und ihren Gegnern stattfinden wird. Auch eine IS-Propagandazeitschrift ist nach Dabik
benannt.
Unterdessen machte sich der
russische Flugzeugträger „Admiral Kusnezow“ auf den Weg in
das Mittelmeer. Wie das Verteidigungsministerium in Moskau
mitteilte, wird er begleitet von
mehreren großen Kriegsschiffen. Demnach soll der einzige
Flugzeugträger Russlands, der
noch aus Sowjetzeiten stammt
und sonst in Murmansk stationiert ist, auf „moderne Bedrohungen wie Piraterie und den internationalen Terrorismus“ reagieren.
Rüstungsdeals und Seitenhiebe
Mehr als zehn Staatenlenker treffen sich in Indien rund um den BRICS-GIPFEL
NEU DELHI (DPA). Am ersten
Tag des Brics-Gipfels im indischen Urlaubsparadies Goa hat
Gastgeber Indien mehrere Milliardendeals mit Russland unterzeichnet – und diplomatisch gegen seinen Nachbarn Pakistan
ausgeholt. Indien und Russland
unterzeichneten 16 Vereinbarungen, die unter anderem milliardenschwere Rüstungs- und ÖlDeals zwischen den Ländern besiegelten. Neben den Regierungschefs der Brics-Länder
Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika waren noch
acht weitere Staatschefs aus der
Region geladen. Einzig Indiens
Nachbarland Pakistan stand
nicht auf der Gästeliste.
Das hatte diplomatische
Gründe. Die Spannungen zwischen Indien und Pakistan haben sich in denvergangenen Monaten deutlich verschärft und
Indien versucht, den Dauerrivalen politisch zu isolieren. Erst
Anfang Oktober war der Gipfel
der Südasiatischen Vereinigung
für Regionale Zusammenarbeit
(SAARC) im pakistanischen Islamabad geplatzt, nachdem zuerst
Indien und im Anschluss daran
zahlreiche weitere Mitglieder ihre Teilnahme abgesagt hatten.
Stattdessen lud Indien nun un-
ter anderem alle SAARC-Mitglieder außer Pakistan als Ehrengäste zum Brics-Gipfel. Zu SAARC
gehören Afghanistan, Bangladesch, Bhutan, Indien, die Malediven, Nepal, Pakistan und Sri
Lanka. Doch es blieb am Samstag
nicht nur bei Symbolpolitik. Indien und Russland unterzeichneten 16 Vereinbarungen, unter
anderem in den Bereichen Rüstung, Raumfahrt und Stadtentwicklung. Kernstück der Deals ist
die Lieferung von russischen Raketensystemen des Typs S-400
Triumph an Indien. Die BodenLuft-Raketen haben eine Reichweite von rund 400 Kilometern
und können gegen Kampfflugzeuge und Marschflugkörper
eingesetzt werden.
Nach Angaben des Fernsehsenders NDTV sollen vier Systeme zum Preis von 5,3 Milliarden
Euro an Indien gehen. Zudem
will Indien 200 Kampfhubschrauber vom Typ Kamov 226T
sowie vier 11356-Fregatten kaufen, die in Indien produziert werden sollen. Größte Ankündigung
im zivilen Bereich war die Übernahme von Indiens zweitgrößter
Ölfirma Essar Oil durch Russlands staatlichen Ölgiganten
Rosneft und seine Partner für
knapp zwölf Milliarden Euro.
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Friedlmeier, Tel.: 07751/86-4300, gerne zur Verfügung. Fragen zum Arbeitsverhältnis beantwortet Ihnen gerne Frau Katharina Böhler, Haupt- und Personalamt, Tel: 07751/86-1118.
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