Währungsprognose Schweiz 20. Oktober 2016 Aufgrund der Unsicherheit an den finanziellen Märkten notiert der Schweizer Franken weiterhin stark. Eine der Hauptursachen dafür ist der Wunsch der Briten, die EU zu verlassen. Gleichzeitig kann nicht ausgeschlossen werden, dass Anleger die Schweiz im Zusammenhang mit den USPräsidentschaftswahlen als sicheren Hafen nutzen. Wir halten an unserer Prognose für die Schweizer Währung fest und erwarten nach wie vor, dass sie sich in den kommenden Monaten relativ stabil entwickeln, langfristig jedoch abwerten wird. Für die kommenden zwölf Monate prognostizieren wir, dass der Schweizer Franken gegenüber dem Euro im Intervall 108,0-111,2 gehandelt wird. Im zweiten Quartal wuchs die schweizerische Wirtschaft etwas mehr als erwartet Die schweizerische Wirtschaft zog im zweiten Quartal etwas mehr an als erwartet und legte gegenüber dem Vorquartal um 0,6 Prozent zu. Angesichts der Tatsache, dass sich die Schweiz weiterhin mit den Folgen ihrer starken Währung herumschlägt, nachdem die Schweizerische Nationalbank (SNB) im Januar 2015 den Franken zum Euro frei hatte schwanken lassen, ist das durchaus positiv. Die schweizerischen Verbraucher halten sich nach wie vor zurück. Die Inflation ist nach wie vor viel zu niedrig Der starke Schweizer Franken hält die Inflation in der Schweiz weiter niedrig; seit 2014 befindet sich das Alpenland in einer Deflation, und seit September sind die Preise gegenüber dem Vorjahreszeitraum um 0,2 Prozent gesunken. Das ist weit unter der Zielvorgabe der Schweizerischen Nationalbank einer Inflation von zwei Prozent. Der Kampf der SNB gegen die Niedriginflation treibt die Währungsreserven auf neue Rekordhöhen Die SNB setzt alles daran, um die Teuerungsrate nach oben zu drücken und eine zu starke Aufwertung des Schweizer Franken zu vermeiden. Somit wird der Leitzins derzeit im Intervall -1,25 bis -0,25 Prozent, der Einlagenzins bei -0,75 Prozent gehalten. Auch die Unruhe um das Nein der Briten zur EU hat die SNB veranlasst, Schweizer Franken zu verkaufen, um eine zu starke Aufwertung des Franken zu vermeiden. Das hat die ohnehin schon immensen Währungsreserven auf neue Rekordhöhen angetrieben. Die jüngste Berechnung der Währungsreserven weist 628 Mrd. Schweizer Franken aus - dies entspricht beinahe der gesamten Schweizer Volkswirtschaft. Die SNB wird ihre Geldpolitik in den kommenden Jahren höchstwahrscheinlich unverändert belassen Wir erwarten, dass die SNB in den kommenden Jahren unverändert an ihrer Geldpolitik festhalten wird. Derzeit stehen die Folgen des Brexit im Mittelpunkt des Interesses. Sowohl die britische als auch die europäische Wirtschaft haben sich trotz des Brexits zunächst gut entwickelt. Der Status des Schweizer Franken als sicherer Hafen könnte jedoch bedeuten, dass eine Brexit-Unsicherheit Anleger dazu veranlasst, in den Schweizer Franken zu flüchten. Das wird höchstwahrscheinlich mit dazu beitragen, den Franken in den kommenden Monaten stark zu halten. Sollte die Unruhe drastisch zunehmen, so könnte die SNB den Zins weiter zurücknehmen oder am Devisenmarkt intervenieren. Wir halten an unserer Prognose für den Schweizer Franken fest Wir halten an unserer Prognose für die Schweizer Währung fest. Unserer Ansicht nach ist der Schweizer Franken nach wie vor fundamental überbewertet und dürfte langfristig abwerten. In den kommenden Monaten erwarten wir einen relativ stabilen Schweizer Franken. Für die nächsten zwölf Monate prognostizieren wir, dass der Schweizer Franken zum Euro im Intervall 108,0-111,2 handeln wird, gegenüber aktuell ca. 108,5 EUR/CHF. 2015 2016P Sydbank 2017P SNB Sydbank Zuletzt SNB BIP 1,0 % 1,2 % 1,3 % 1,7 % - 0,6 % (Q2) Inflation -0,5 % -0,5 % -0,4 % 0,5 % 0,3 % -0,2 % (September) Anlagehorizont Währungsprognose Termin- Leitzins- EUR/CHF kurs prognose 108,5 - -1,25 bis -0,25 % - 3 Monate 106,5-109,5 (106,5-109,5) 108,4 -1,25-49 ,-0,25 % -0,70 % 6 Monate 108,0-111,2 (108,0-111,2) 108,3 -1,25-49 ,-0,25 % -0,70 % 12 Monate 108,0-111,2 (108,0-111,2) 108,0 -1,25 bis -0,25 % -0,65 % Spot Die eingeklammerten Zahlen sind die Schätzungen aus der vorherigen Währungsprognose. Erstellt von:: Kim Blindbæk Makroanalyst Tel. +45 74 37 44 39 [email protected] sydbank.dk Makroökonomische Analyse 1/3 Konsens * QoQ EUR/CHF Die Unsicherheit um den Brexit hat den Schweizer Franken aufwerten lassen. Auch die Präsidentschaftswahlen in den USA könnten die Anleger veranlassen, die Schweiz als sicheren Hafen anzusteuern. Währungsreserven, Mrd. CHF Die SNB hat nach der Brexit-Entscheidung im Juni Schweizer Franken verkauft, um eine zu starke Aufwertung ihrer Währung zu vermeiden. Das hat die Währungsreserven auf neue Rekordhöhen gebracht. Inflation (blau), Inlandsinflation (grün) und importierte Inflation (rot), in % In der Schweiz steigt die Inflation allmählich. Die Zielvorgabe der SNB von zwei Prozent ist jedoch nach wie vor nicht in Sicht. BIP-Wachstum * QoQ, in Prozent Die schweizerische Wirtschaft erholt sich allmählich von der starken Aufwertung des Schweizer Franken im Januar 2015. Die BIP-Zahlen für das dritte Quartal werden am 2. Dezember bekannt gegeben. sydbank.dk Makroökonomische Analyse 2/3 Dies ist eine Übersetzung der dänischen Analyse „Valutaudsigt Schweiz“. Im Zweifelsfall gilt der dänische Text. Diese Publikation wendet sich an die Kunden der Sydbank und darf ohne ausdrückliche Einwilligung der Bank weder veröffentlicht noch in sonstiger Weise weitergegeben werden. Die in dieser Publikation enthaltenen Informationen beruhen auf Quellen, die wir für zuverlässig halten. Die Sydbank übernimmt jedoch keine Haftung für Mängel, hierunter etwaige Fehler der Quellen, Druckfehler oder Berechnungsfehler sowie geänderte Voraussetzungen. Etwaige Empfehlungen in dieser Publikation spiegeln die Erwartungen der Bank aufgrund von Marktverhältnissen, sie basieren aber nicht auf fundamentalen, analytischen Verhältnissen. Die Publikation kann nicht allein die Grundlage der Anlageentscheidungen bilden, sie kann jedoch im Zusammenhang mit der Beratung bei der Sydbank einbezogen werden. Bei dieser Beratung sind zugleich die individuellen Verhältnisse der Kunden zu berücksichtigen. Anlagen sind mit einem Risiko finanzieller Verluste verbunden. 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