Die heilige Johanna der Schlachthöfe

DIE HEILIGE JOHANNA DER SCHLACHTHÖFE
von Bertolt Brecht
Regie: Sebastian Baumgarten
Premiere: Samstag, 29.9.2012, 20 Uhr, Pfauen
Der Fleischkönig Pierpont Mauler (gespielt von Markus Scheumann) kontrolliert dank Insidertipps Chicagos Viehbörse. An ihn gerät Johanna
Dark (Yvon Jansen), eine Heilsarmeesoldatin der „Schwarzen Strohhüte“,
die an das Gute in jedem Menschen glaubt und in der Armut der Arbeiter
den Grund allen Unglücks erkennt.
Bertolt Brecht schrieb DIE HEILIGE JOHANNA DER SCHLACHTHÖFE 1929/30
vor dem Hintergrund der grossen Weltwirtschaftskrise, angelehnt an
Friedrich Schiller und Karl Marx. Ab dem 29. September wird das Stück
in einer Inszenierung des Schauspiel- und Opernregisseurs Sebastian
Baumgarten (zuletzt in Zürich „Die Affäre Rue de Lourcine“ von Eugène
Labiche) im Pfauen zu erleben sein.
Börsenspekulationen prägen das Geschehen an Chicagos Viehbörse. Der
Fleischkönig Pierpont Mauler, der durch Insidergeschäfte die Börse
kontrolliert und dadurch den Markt künstlich zu regulieren vermag,
spielt mit dem Gedanken, sich aus dem „blutigen“ Geschäft zurückzuziehen. Um für seine Anteile einen angemessenen Preis zu erzielen, will
er zunächst aber seinen Konkurrenten Lennox niederringen – mit fatalen
Folgen für die Arbeiter der Fleischfabriken.
Johanna Dark, eine Heilsarmeesoldatin der „Schwarzen Strohhüte“ macht
sich auf, den entlassenen und hungernden Arbeitern zu helfen und
wendet sich schliesslich an Mauler. Dieser will sie von der Schlechtigkeit der Armen überzeugen – doch Johanna glaubt an das Gute in
jedem Menschen und erkennt in der Armut der Arbeiter den Grund allen
Unglücks. Als sich kurze Zeit später das Blatt an der Börse wieder
wendet und Mauler durch Niedriglöhne seine Monopolstellung am Fleischmarkt zu festigen sucht, bahnt sich ein Generalstreik der Arbeiter an.
Johanna solidarisiert sich mit ihnen – doch sie vermag die Katastrophe
nicht zu verhindern.
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Bertolt Brecht schrieb „Die heilige Johanna der Schlachthöfe“ 1929/30
zur Zeit der Massenarbeitslosigkeit und vor dem Hintergrund der Weltwirtschaftskrise, wobei ihm Friedrich Schillers „Die Jungfrau von Orléans“ als Vorbild und Reibungsfläche diente und auch seine intensive
Beschäftigung mit Karl Marx’ „Das Kapital“ in seine Überlegungen zum
Stück mit einfloss. Der Text wurde 1932 in einer gekürzten Hörspielfassung von Radio Berlin ausgestrahlt, zur Uraufführung am Schauspielhaus Hamburg kam es aufgrund der politischen Situation erst 1959, drei
Jahre nach Brechts Tod.
Sebastian Baumgarten, 1969 in Ostberlin geboren, studierte Opernregie
an der Hochschule für Musik „Hanns Eisler“ in Berlin. Seit 1992 arbeitet Baumgarten sowohl als Schauspiel- als auch als Opernregisseur u.a.
in Berlin, Frankfurt, Düsseldorf, Zürich, Kopenhagen sowie an der
Dresdner Semperoper. Von 1999 bis 2002 war er Oberspielleiter für
Musiktheater am Staatstheater Kassel und von 2003 bis 2005 Chefregisseur am Meininger Theater. Für seine „Orest“-Inszenierung 2006 an der
Komischen Oper Berlin wählten ihn die Kritiker der Zeitschrift „Opernwelt“ zum Regisseur des Jahres. An der Semperoper Dresden brachte
Baumgarten u.a. 2007 Brittens „Peter Grimes“ auf die Bühne. 2011 eröffnete er mit Wagners „Tannhäuser“ die 100. Bayreuther Festspiele. Am
Schauspielhaus Zürich inszenierte er in der Spielzeit 2010/11 „Die
Affäre Rue de Lourcine“ von Eugène Labiche.
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DIE HEILIGE JOHANNA DER SCHLACHTHÖFE
von Bertolt Brecht
Regie
Bühne
Kostüme
Musik
Video
Licht
Dramaturgie
Sebastian Baumgarten
Thilo Reuther
Jana Findeklee, Joki Tewes
Jean-Paul Brodbeck
Stefan Bischoff
Gerhard Patzelt
Andrea Schwieter
Mit:
Johanna Dark
Mauler
Cridle
Graham
Slift
Frau Luckerniddle
Gloomb
Paulus Snyder
Mulberry/Arbeiterführer
Martha
Live-Piano
Yvon Jansen
Markus Scheumann
Jan Bluthardt
Lukas Holzhausen
Carolin Conrad
Isabelle Menke
Samuel Braun
Sean McDonagh
Gottfried Breitfuss
Alejandra Cardona
Jean-Paul Brodbeck
Weitere Vorstellungen im Pfauen:
1./ 10./ 11./ 16./ 19./ 23./ 28./ 29.
7./14. Oktober, 15 Uhr
Oktober, 20 Uhr
Weitere Vorstellungen im November und Dezember sind in Planung.
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Kathrin Gartmann
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