Texte von Jacques Brel - Schauspielhaus Zürich

28. September 2016
TEXTE VON JACQUES BREL
zusammengestellt und übersetzt von Yves Binet
Uraufführung
Regie: Werner Düggelin
Premiere: Samstag, 15.10.2016, 20.15 Uhr, Schiffbau/Box
Seit Jahrzehnten arbeiten der Regisseur Werner Düggelin und der
Schauspieler André Jung zusammen, so auch immer wieder am Schauspielhaus Zürich (u.a. Becketts „Endspiel“, Oscar Wildes „Bunbury“ und Ben
Jonsons „Volpone“). Diese Zusammenarbeit setzen die beiden nun mit dem
Abend TEXTE VON JACQUES BREL fort, der am 15. Oktober in der Box zur
Uraufführung kommen wird.
Düggelin wird sich dabei weniger Brels Musik als dessen Texten widmen,
den Erinnerungen, Beobachtungen und Gedanken, die aus Interviews des
vielschichtigen Künstlers stammen und erarbeitet aus Brels Worten
einen Erinnerungsraum – einen Monolog für den Ausnahme-Schauspieler
André Jung.
„Es gibt Dinge, die man nicht einem Menschen allein, die man nur zweitausend Leuten sagen kann. Schlimmer noch – es gibt Dinge, die man
sich selber nur sagen kann, wenn zweitausend Personen mit dabei sind,
die einem recht zu geben scheinen, wenn man sie ausspricht.“
Mit nur 49 Jahren stirbt der belgische Chansonier Jacques Brel in
einem Pariser Krankenhaus. Mehr als 10 Jahre zuvor gibt der unangepasste Lebenskünstler seinen letzten triumphalen Bühnenauftritt. Danach zieht er sich, obwohl ihm Paris zu Füssen liegt, auf die Südseeinsel Hiva Ova zurück. Bis zu seinem Tod ist er ein rastloser Kämpfer
und bekriegt wie sein liebster Romanheld Don Quijote im Namen der
Träume und der Zärtlichkeit würdevoll die Windmühlen des Lebens: das
Mittelmass, das Unbewegliche, die Bourgeoisie und ihr Geld. Seine Lieder bleiben Hymnen der Zweifler, Unangepassten und Gestrandeten.
In zahlreichen Interviews legt er Zeugnis über sein Leben ab. Sie lesen sich als widersprüchliche Suche nach sich selbst: In endlosen Aus-
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schweifungen über Erniedrigungen, Niederlagen, Krankheit und Tod rechnet ein Mann mit den Zumutungen ab, die das Leben für ihn bereithielt.
Gleichzeitig sind sie Liebeserklärungen an das Leben, vergleichbar mit
Brels orkanhaften Bühnenauftritten, in denen er seine Zuhörer in wildem Tempo in Euphorie versetzte.
Werner Düggelin, geboren 1929 im schwyzerischen Siebnen, war einer der
ersten deutschsprachigen Theatermacher, der Stücke von Samuel Beckett,
Albert Camus oder Eugène Ionesco inszenierte. Von 1968 bis 1975 war
Düggelin Künstlerischer Direktor des Theater Basel, seitdem arbeitet
er als freier Regisseur. Am Schauspielhaus Zürich inszenierte er in
der Spielzeit 2010/11 Ben Jonsons „Volpone“ (ausgezeichnet mit dem
Nestroy-Preis für die beste deutschsprachige Inszenierung), 2011/12
„Das Glas Wasser“ von Eugène Scribe, 2012/13 „Schönes“ von Jon Fosse,
2013/14 „Der Bürger als Edelmann“ von Molière und 2015/16 Becketts
„Glückliche Tage“.
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TEXTE VON JACQUES BREL
zusammengestellt und übersetzt von Yves Binet
Regie
Bühne
Kostüme
Licht
Dramaturgie
Werner Düggelin
Raimund Bauer
Tiziana Angela Ramsauer
Markus Keusch
Gwendolyne Melchinger
Mit:
André Jung
Weitere Vorstellungen im Schiffbau/Box
19./ 21./ 29./ 31. Oktober, jeweils 20.15 Uhr
23./ 30. Oktober, jeweils 19.15 Uhr
2. November, 20.15 Uhr
Weitere Vorstellungen sind in Planung.
Kontakt
Nicole Konstantinou
Leiterin Pressebüro
Tel. +41 (0)44 258 72 90
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