BDPh-Kompass Sindelfingen 2016 Die 34. Internationale Briefmarken-Börse Sindelfingen vom 27.–29. Oktober 2016 Trotz Brexit: Neue Aussteller von der Insel! Noch ist nicht abzusehen, wie sich der beschlossene Austritt Großbritanniens aus der EU wirtschaftlich auswirken wird, aber potentielle Aussteller von der Insel haben sich dadurch nicht abschrecken lassen und Stände in Sindelfingen gebucht. Erstmals dabei sind zwei britische Traditionshäuser aus London: Stanley Gibbons, das 1856 gegründete älteste Briefmarkenhaus der Welt, und das Auktionshaus Spink, dessen Wurzeln bis in 17. Jahrhundert zurückreichen und dessen Hauptsitz sich in einem alten Postamt befindet. Internationalen Charakter hat auch das Angebot der anderen rund 100 Fachhändler, Auktionshäuser, Zubehörhersteller und Verlage, bei dem Einsteiger wie Fortgeschrittene fündig werden sollten. Auch hier gibt es manch neues Gesicht zu entdecken. Größter Aussteller ist wieder die Deutsche Post, die an ihrem Stand fünf Sonderstempel zu den Themen „Historische Dampflok“, Jugendtage Olympia“, „Tag der Briefmarke“, „100 Jahre Dadaismus“ und „Elektro-Fahrzeuge“ für die Besucher bereithält. Zum letzten Sonderstempel passt auch die Messeganzsache, deren Zudruck mit dem Motiv des eingedruckten 70-Cent-Sonderpostwertzeichens „Europa – Umweltbewusst leben“ korrespondiert. Cachets und Messe-Produkte sowie ein umfangreiches Neuheitenangebot haben auch die knapp 30 ausländischen Postverwaltungen oder deren Agenturen im Gepäck. Das erste Mal beteiligen sich San Marino und Slowenien mit einem eigenen Stand. Auch in diesem Jahr wird der Service wieder groß geschrieben. Die Sammlerverbände beantworten auf der Empore alle Fragen rund um das Hobby und die Mitgliedschaft in Vereinen. Wer seine Marken schätzen oder prüfen lassen möchte, ist in einem Kompetenzzentrum der Berufsverbände neben der Deutschen Post an der richtigen Stelle. Für junge Besucher hat die Briefmarkenjugend Südwest 4 einen weiteren Themenpark gestaltet: In diesem Jahr dreht sich alles um Olympia. Spiel, Spaß und jede Menge Abenteuer sind garantiert! Für postgeschichtlich interessierte Sammler ist Sindelfingen jedes Jahr der Höhepunkt. In der internationalen Wettbewerbsausstellung „Postgeschichte – live“ konkurrieren diesmal 44 Exponate um die begehrten Posthörner. Ein Fokus liegt auf der Philatelie der Alpenländer Italien, Österreich und der Schweiz. Das „Symposium für Postgeschichte“ am Freitag Nachmittag bietet kostenlose Vorträge, in denen einzelne Aspekte vertieft werden. Darüber hinaus werden auch in diesem Jahr weitere Ausstellungen und Sonderschauen geboten. Der DASV feiert sein 75-jähriges Jubiläum mit einer 110 Rahmen umfassenden Sonderschau. In der 13. MAMA, einer Rang-3-Wettbewerbsausstellung, zeigen Aussteller ihre Schätze in rund 250 Rahmen. Das Sammelgebiet Liechtenstein ist alleine mit neun Exponaten vertreten. Im einem Salon neben dem Sonderstand des VPhA präsentieren sich eine Reihe von Arbeitsgemeinschaften, die in diesem Jahr ein rundes Bestandsjubiläum begehen können. Schließlich feiert die 1. Literaturausstellung der ArGen mit über 170 Exponaten, die am Stand der Münchner Bibliothek angesehen werden können, Premiere. Eine Vertiefung des Wissens vermitteln die Infostände von 51 Arbeits- und Forschungsgemeinschaften – eine Rekordbeteiligung! Auf Initiative der Messe Sindelfingen wurden Schulklassen eingeladen, für die es während der Briefmarken-Börse Workshops zum Thema „Briefe schreiben“ gibt. Das große Angebot der 34. Internationalen Briefmarken-Börse vom 27. bis 29. Oktober 2016 (Donnerstag bis Samstag, ab 10 Uhr) in der Messe Sindelfingen ist auch in diesem Jahr wieder kostenlos. Aktuelle Informationen finden Sie im Internet unter www.briefmarken-messe.de. (Stand: 29. August 2016) philatelie 472 · Oktober 2016 BDPh-Kompass Sindelfingen 2016 Programm Auf einen Blick Donnerstag, 27. Oktober 2016 Öffnungszeiten Donnerstag Freitag Samstag 27. Oktober 2016 28. Oktober 2016 29. Oktober 2016 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr 10.00 Uhr bis 18.00 Uhr 10.00 Uhr bis 16.00 Uhr 10.30 Uhr Eröffnungsfeier mit Verleihung des Hugo-MichelFörderpreises 15.30 Uhr Verleihung des Rauhut-Literatur-Förderpreises 16.00 Uhr Präsentation neuer Bände der Edition d’Or (Hotel Mercure an der Messe, Räume Gloria + Scala) Messe Sindelfingen GmbH & Co. KG, Mahdentalstraße 116, 71065 Sindelfingen, Tel. 07031/791120, Fax 07031/791102, E-Mail: [email protected], 17.00 Uhr Empfang der Royal Philatelic Society London (Hotel Mercure an der Messe, Foyer) Projektleiter: Jan Billion, Postfach 10 82 54, 40863 Ratingen Ratingen,Telefon 02102/50675, Fax 02102/895825, E-Mail: [email protected] 18.15 Uhr APHV-Abend (nur für geladene Gäste, Messe-Restaurant, Obergeschoss) Freitag, 28. Oktober 2016 Der Eintritt ist an allen Tagen frei / Messekatalog kostenlos Veranstalter Pressedienst: Heidi Debschütz, [email protected], Tel. 07034/237558 Ideelle Träger Landesverband Südwestdeutscher Briefmarkensammlervereine e.V. Bundesverband des Deutschen Briefmarkenhandels APHV e.V. 10.00 Uhr Workshop für Schulklassen Durchgeführt wird die internationale Briefmarken-Börse Sindelfingen in enger Zusammenarbeit mit der Deutschen Post AG 10.30 Uhr Empfang zum „Tag der Briefmarke 2016“ durch den LV Südwest (nur für geladene Gäste, Jugendbereich, Empore) Patronat 11.00 Uhr Workshop für Schulklassen Messe-Beteiligung 13.00 Uhr Beginn des Symposiums für Postgeschichte Rund 130 Fachhändler, Auktionshäuser, Zubehörhersteller, Verlage sowie Postverwaltungen/Agenturen mit einem weltweiten Angebot 16.45 Uhr Preisverleihung der 1. Literaturaussellung der Arbeitsgemeinschaften Aussteller-Angebot 19.00 Uhr DASV-Festabend (Hotel Mercure an der Messe)* Samstag, 29. Oktober 2016 10.30 Uhr Preisverleihung der 13. MAMA 11.30 Uhr Verleihung der Posthörner und des DASV-Preises 13.30 Uhr Verleihung der CG-Awards Soweit nicht anders angegeben, finden alle Veranstaltungen im „Forum Mauritius“ (Messe, Obergeschoss) statt. * Reservierungen nimmt entgegen: Hotel Mercure an der Messe, z.H. Anke Schröder, Telefon 07031/61 96-129 Hotelreservierungen I-Punkt Sindelfingen, Marktplatz 1, 71063 Sindelfingen, Telefon 07031/94325, [email protected], www.tourismus-sindelfingen.de 6 Die Veranstaltung steht auch im Jahr 2015 unter dem Patronat der Association Internationale des Journalistes Philatéliques (AIJP) Briefmarken, Briefe, Ganzsachen, Ansichtskarten, Münzen, Telefonkarten, Zubehör wie Alben etc., Fachliteratur – außerdem zahlreiche Sonderstempel und Messe-Cachets, Messe-Ganzsachen und -souvenirs Ausstellungen und Aktionen Kostenlose Vorträge im Symposium für Postgeschichte, „Postgeschichte – live“ in Sindelfingen, Wettbewerbsausstellung MAMA 2016, Salons und Sonderschauen, Olympische Jugendtage Stand der im BDPh-Kompass angegebenen Daten: 29. August 2016, Änderungen vorbehalten Sindelfingen leicht erreichbar Die Messe Sindelfingen im Süden von Stuttgart ist mit allen Verkehrsmitteln bequem zu erreichen. Ab Stuttgart Hauptbahnhof mit den S-Bahn-Linien 1–3 (ab Flughafen mit S2 u. S3) bis Stuttgart-Vaihingen. Direkt vom Bahnhofsvorplatz aus fahren an allen drei Messetagen kostenlose Pendelbusse zur Messehalle Sindelfingen und zurück. Auch von der S-Bahn-Station Goldberg (S1) pendeln Busse ständig zwischen Bahnhof und Briefmarken-Börse. Alternativ sind auch die Linienbusse 84, 706, 711 und 712 (Haltestelle Mahdentalstraße) zu nutzen. Mit dem Auto nehmen Sie die Abfahrt Sindelfingen-Ost auf der A 81 Stuttgart–Singen. Von hier aus ist die nahe gelegene Messe gut ausgeschildert. philatelie 472 · Oktober 2016 Briefgeschichten Briefe erzählen Geschichte(n) – XVIII: „Sauter“-Belege Peter Zollner Konnte ich den Lesern beim letzten Mal sozusagen die Massenware aus dem Sammelgebiet Posthilfstellen vorstellen, so soll heute von einem Juwel unter den Posthilfstellenstempeln die Rede sein. Im Jahr 1914 veröffentlichte der Münchner Sammler Ludwig Sauter eine Artikelreihe mit dem Titel „Die Posthilfstellen von Bayern“ in der Berliner Briefmarken-Zeitung. Um fundierte Aussagen machen zu können, hatte Sauter in den Jahren davor alle Posthilfstellen in Bayern angeschrieben mit der Bitte um einen Abschlag des vorhandenen Stempels. Zu diesem Zwecke legte Sauter jedem Anschreiben eine mit seiner Anschrift versehene Ganzsachenkarte bei, die jeder Hilfstelleninhaber mit seinem Stempel bedrucken sollte. Viele Hilfstelleninhaber gaben sich bei der Stempelung der Sauter‘schen Karten besondere Mühe und so tragen diese „Sauter“-Belege oft außergewöhnlich saubere Abschläge. Auch der Hilfstelleninhaber von Niedersunzing bemühte sich sehr und verwendete sogar vorschriftwidrig ein rotes Stempelkissen statt des vorgeschriebenen violetten. Dies freilich tat er nicht nur Sauter zum Gefallen, sondern auch noch ein paar andere Male. Warum er dies tat und wie er überhaupt zu dem roten Stempelkissen kam, das gar nicht zur Ausstattung einer Hilfstelle gehörte, bleibt wohl für immer ein Geheimnis. Auf jeden Fall schuf er mit seinen roten Abstempelungen eine seltene und attraktive Kuriosität, die man als Sammler viele Jahre suchen muss, ehe sich eine Möglichkeit zum Erwerb bietet. Abb. 1: Sog. „Sauter“-Beleg mit knallrotem Niedersunzinger Posthilfstellen-Stempel. Abb. 2: Zum Vergleich ein Bedarfsbeleg mit dem lila-rotem Niedersunzinger Posthilfstellen-Stempel, d.h. mit deutlichen Farbresten des regulären lila Stempelkissens. Die überwiegende Zahl der Niedersunzinger Posthilfstellen-Stempel ist allerdings rein lila. Philatelie und Postgeschichte 393 · philatelie 472 · Oktober 2016 23
© Copyright 2025 ExpyDoc